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Jahresbericht 2012_13

Am Freitag, den 5. Oktober 2012 fuhren zwei Deutschkurse der Q12 im Rahmen einer Exkursion nach München, um an einer Führung mit dem Thema „Schwa- bing literarisch“ teilzunehmen. Im Gegensatz zur gängigen An- nahme, Schwabing sei das künst- lerische Zentrum in der Zeit um 1900, steht die Tatsache, dass sich das Künstlerleben in Wirklichkeit im Gebiet der Maxvorstadt ab- spielte. Diese Literaturepoche zeichnet sich durch Exzentrik, Unbefangenheit und Freizügigkeit aus, wie sie auch bei Künstler- festen wie denen Oskar Maria Grafs anzutreffen waren. Beginn der zweistündigen Führung war der Thomas-Mann-Saal der LMU München, wo uns dessen Biographie sowie seine Liebe zur Stadt München anhand eines Text- ausschnitts aus der Erzählung „Gladius dei“ erläutert wurde. Nach dieser Einführung gingen wir am Siegestor vorbei zur Villa Hei- mel, deren ehemaliger Besitzer es jungen Künstlern ermöglichte, sich in den Zeitschriften „Insel“, „Jugend“ und „Simplicissimus“ auszudrücken. Die nächste Station war die Kunst- akademie, in deren unmittelbarer Nähe auch die Malschule von Abé zu finden war. Dort erlernte unter anderem auch Franziska von Re- ventlow ihr Handwerk, die auch als Literatin fungierte. Ein weiteres Beispiel für die frühe Emanzipa- tion der Frauen war zudem das Fotoatelier „Elvira“ der Schwe- stern Gausticker. Auch das Kaba- rett, das sich gegen gängige Mo- ralvorstellungen wandte, entstand im Viertel der Maxvorstadt. Zu sei- nen wichtigen Vertretern zählte neben Karl Valentin und Liesl Karlstadt auch der spätere Autor des Antikriegsstücks „Mutter Courage und ihre Töchter“ Bert Brecht. Kennzeichnend für den Stadtteil der Maxvorstadt sind auch die zahlreichen Cafés wie „Die Blüte“ oder das „Café Stepha- nie“. Cafés wie diese galten in der Zeit um die Jahrhundertwende als zentraler Treffpunkt vieler Künst- ler, von denen die meisten auf- grund ihrer geringen Einkünfte ge- zwungen waren, Nebentätigkeiten auszuüben. Im Anschluss an diese informative Führung nutzten einige von uns noch die Möglichkeit, sich in der angeblich besten Eisdiele Mün- chens verwöhnen zu lassen. Maria Wiethaler, Anna Bauer Q12 60 Gymnasium der Schulstiftung Seligenthal Jahresbericht 2012/2013 Blick in die Fachschaften Deutsch Schwabing literarisch Andächtiges Lauschen auf den Stufen der Kunstakademie 001-139_GYM_Vers.24_Layout 1 03.07.13 10:40 Seite 60

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