wir zur Visegrader Burg. Dort haben wir die sehr schöne Aussicht über das Donauknie genießen können, da sich der Nebel zu diesem Zeitpunkt bereits gelöst hatte. Am Mittwoch sind wir in der Früh gemeinsam mit der Straßenbahn zum eindrucksvollen Parlaments- gebäude gefahren. Dort erhielten wir eine sehr informative Führung, auf die eine kurze Donauschifffahrt folgte. Kurz darauf besuchten wir das altehrwürdige, pompöse Gel- lert-Bad. Am Nachmittag unter- nahmen wir auf der Margareten- insel mit den ungarischen Schülern eine Schnitzeljagd in Bringos, mechanischen Tretfahrzeugen. Das war das Ende eines wirklich akti- onsreichen Tages. Nachdem wir uns am Donnerstag im Supermarkt mit „Reiseproviant“ eingedeckt hatten, traf sich die deutsche Gruppe um 10 Uhr in der Schule, um von dort aus den Weg ins „Blindenmuseum“ anzutreten. In die Rolle eines Blinden versetzt, wurden wir durch verschiedene, äußerst ungewohnte Szenarien be- gleitet. Nach einer kurzen Stärkung bekamen wir eine sehr ausführli- che Führung durch das „Haus des Terrors“. Dieses hat sich zum Ziel gesetzt, an die Verfolgung von Juden und anderen ethnischen Minderheiten während der nationalsozialistischen Pfeilkreuz- ler-Herrschaft und an die Überwa- chung Andersdenkender während des sozialistischen Regimes zu erinnern sowie die Methoden der unterdrückerischen Systeme auf- zuzeigen. Trotz Müdigkeit genossen wir dann unseren letzten Abend am Szent-Imre-Gymnasium, denn er beinhaltete neben ungarischen Spezialitäten eine Vorführung der, laut unserer Umfrage, sehr belieb- ten Berka-Band. Diese spielte die altungarische Django-Musik, zu der auch ge- sungen und be- geistert getanzt wurde. An unserem letzten Tag trafen wir uns, um mit der Stra- ßenbahn zur Markthalle zu fahren. Hier kauften wir uns typische Sou- venirs, zum Beispiel ungarische Salami oder Paprikapulver. Danach konnten wir noch die Vaci-Straße, die Shoppingmeile Budapests, un- sicher machen. Nach einem letzten Essen in der Schule holten wir un- ser Gepäck und brachen mit unse- ren Austauschschülern zum Bahn- hof auf. Nach dem Abschied mit einem lachenden und weinenden Auge traten wir die lange Zugfahrt nach Landshut an. Schülerinnen des Austausches 101 Gymnasium der Schulstiftung Seligenthal Jahresbericht 2012/2013 Seligenthaler unterwegs Ungarn; Auf archäologischer Wanderschaft Die Kinder der Klasse 5d auf archäologischer Wanderschaft An unserem ersten Wandertag zeigt uns die Archäologin Isabella Denk ein uns bislang unbekanntes Landshut. Ausgangspunkt ist das alte Franziskanerkloster in der Freyung. Sara-Luisa erinnert sich: „Früher stand hinter dem Eingangstor am Franziskanerkloster eine Kirche und weil es dort so sumpfig war, hat man sie auf Baumstämmen, die in die Erde gerammt wurden, erbaut. Vor 200 Jahren wurde die Kirche aber abgerissen.“ Lena fügt hinzu: „Wir haben gelernt, dass die Isar nicht immer schon da floss, wo sie jetzt fließt. Außerdem gab es viele, viele Flussarme.“ Unser Weg führt uns weiter hinauf zur Carossahöhe. Wir genießen den Ausblick auf unsere schöne Stadt und steigen dann noch ein steiles Stück höher. Mario: „Auf der Carossahöhe stand vor mehreren Jahrtausenden eine hölzerne Burg. Holz kann man zwar nicht mehr finden, aber Knochen und Vasenteile. Ein Kind aus unse- rer Klasse hat sogar ein Ziegelstück gefunden, das vielleicht aus der Bronzezeit stammen könnte.“ 001-139_GYM_Vers.24_Layout 1 03.07.13 10:41 Seite 101