Der Zweck eines P-Seminars im Allgemeinen ist es, den Schülern eigenständiges und pflichtbe- wusstes Arbeiten im Team nahe zu bringen und ihnen dennoch nicht die unterstützende Hand eines Lehrers vorzuenthalten, an den sie sich bei Fragen und Problemen wenden können und der das Projekt beaufsichtigt und unterstützt. Die Angebote dieser Seminare sind immer recht ab- wechslungsreich und decken von Literatur über Geographie bis zur Musik die meisten wichtigen Schulthemen ab. Sinnvoll sind sie alle, doch um nicht nur indirekt anderen Men- schen eine Freude zu machen, sondern auch direkt das Lächeln auf ihren Gesichtern sehen zu kön- nen, entschieden sich acht Schüle- rinnen der damaligen 10. Klasse für das P-Seminar „Musik – für und mit Senioren“, angeboten von Frau Schleinkofer. Natürlich hatte so manche zu- nächst Bedenken: Wie würde so etwas aussehen? Was könnte man bezüglich des großen Altersunter- schiedes zwischen uns und den Senioren unternehmen? Und und und... doch unsere Einwände wur- den bald danach aufgehoben, nachdem wir in unseren ersten Stunden die groben Rahmenbedin- gungen geklärt hatten. So wurde vereinbart, zwei Konzerte in Zu- sammenarbeit mit dem Pflege- heim Curanum Bonifazium zu ver- anstalten, wobei man den Begriff Konzert weiter fassen muss, da es sich nicht nur um ein Vorführen von Musikstücken, sondern um ein interaktives Mitmachkonzept han- delte. Die Senioren sollten sich also aktiv am Singen, Tanzen und Musizieren beteiligen. Jetzt könnte man meinen, das al- les sei ja nicht sehr schwierig und entbehre der Notwendigkeit eines eigenen Seminars, doch man un- terschätzt die Vorarbeit, die vor solchen Projekten geleistet wer- den muss. Schließlich muss man sich auf die Senioren einstellen und auf geistige und körperliche Einschränkungen Rücksicht neh- men, wie Altersdemenz oder schlechtes Seh-/Hörvermögen. Und natürlich muss man auch den Geschmack der Generation treffen, die völlig andere Musikstile bevor- zugt als unsereins. Die letztendli- che „Aufführung“ war, so gesehen, der wenigste Aufwand, jedes der Angebote wurde von zwei Schüle- rinnen vorgestellt und den Senio- ren nahe gebracht. Das Musizieren von Verena Speckle und Veronika Burger, der Sitztanz von Magda- lena Meier und Ramona Liebl. Die bei der eigentlichen Veranstaltung als Moderatoren tätige Organisati- onsgruppe, welche im Vorfeld durch das Korrespondieren mit der Pflegeeinrichtung die Veran- staltung vorbereitet hatte, bestand aus Elena Reiseck und Bianca Kuhnert. Magdalena Barnerßoi und Constanze Graf bildeten die für den Gesang zuständige Gruppe. Jedes einzelne Duo hatte sich in den Wochen vor den Konzerten eingehend mit der Thematik ihrer 130 Gymnasium der Schulstiftung Seligenthal Jahresbericht 2012/2013 W- und P- Seminare Q12: „Wir machen Musik – für und mit Senioren“ Musik im Blut, die in anderen weiterwirkt 001-139_GYM_Vers.24_Layout 1 03.07.13 10:42 Seite 130