Post Covid - eine neue Erkrankung bei Schülerinnen und SchülernMöglichkeiten und praktische Beispiele der Unterstützung im Unterricht

Unter diesem Titel stand der diesjährige pädagogische Nachmittag des Gymnasiums gleich zu Schuljahresbeginn am 12.09.2024.

Frau Kathrin Oßwald vom MSD (mobilen sonderpädagogischen Dienst) und Frau Hanne Reiter von der staatlichen Schulberatungsstelle Niederbayern informierten das Kollegium umfassend über das Krankheitsbild und die Bedürfnisse betroffener Schülerinnen und Schüler. Anhand vieler Beispiele und medizinischer Daten zeigten sie auf, wie sehr die erkrankten Kinder in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt sind, sodass ein Schulbesuch oft über Jahre hinweg kaum oder gar nicht möglich ist.

Dank neuer Techniken wie digitaler Materialübermittlung oder des Einsatzes eines Avatars kann aber dennoch gewährleistet werden, dass die Kinder weiter schulisch begleitet werden, auch wenn je nach Krankheitsbild die tägliche Leistungsfähigkeit oft nur wenige Stunden besteht und es auch Tage und Wochen geben kann, an denen an regelmäßiges Lernen nicht zu denken ist. Damit ist dieses Krankheitsbild für die Betroffenen wie für die Schule eine außerordentlich große Herausforderung, die es nötig macht, in der Stoffvermittlung, der Leistungserhebung und der Ermöglichung von sozialen Kontakten kreativ zu sein.

Auch schon vor Covid gab es Einzelfälle schwerer und dauerhafter Erschöpfungszustände nach schweren Virusinfektionen (Chronisches Fatigue-Syndrom), aber seit Covid stieg die Zahl von Kindern und Erwachsenen mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit stark an.

Da auch an unserer Schule davon betroffene Kinder sind, war das Kollegium für die vielen wertvollen Tipps dankbar, da es natürlich oberstes Ziel der Schule sein muss, die Kinder bestmöglich einzubinden. Gerade die oft stündlich wechselnde Leistungsfähigkeit, die nach kleinsten Anstrengungen für Tage wieder auf Null reduziert sein kann, und die starken Einschränkungen in der Konzentrations- und Merkfähigkeit sind für Nichtbetroffene nur sehr schwer vorstellbar, weshalb die Hilfestellung durch den MSD und die Schulberatungsstelle unverzichtbar ist, um den Kindern gerecht werden zu können.

So endete der Nachmittag mit einem großen Dank an die Referentinnen, die es hervorragend verstanden hatten, uns Lehrkräfte für diese Thema zu sensibilisieren und uns Handlungsempfehlungen an die Hand zu geben, die uns den Umgang mit den betroffenen Kindern erleichtern.

Ursula Weger