GYM_JB_2018

Gymnasium der Schulstiftung Seligenthal Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 1 Träger Schulstiftung Seligenthal, Landshut Vorsitzende des Stiftungsrats: Frau Äbtissin M. Petra Articus Vorsitzender des Stiftungsvorstands: Landrat a. D. Herr Josef Neumeier Geschäftsführer der Schulstiftung: Herr Carsten Riegert Kontakt Anschrift: Telefon: Fax: E-Mail: Internet: Gymnasium der Schulstiftung Seligenthal Bismarckplatz 14 84034 Landshut 0871 821-203, -204 oder -216 0871 821-205 gymnasium@seligenthal.de schulstiftung@seligenthal.de www.gymnasium.seligenthal.de www.seligenthal.de Ausbildungsrichtungen des Gymnasiums ■ Musisches Gymnasium Sprachenfolge: EL ■ Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Gymnasium mit sozialwissenschaftlichem Profil (WSG-S) Sprachenfolge: EF oder EL ■ Sprachliches Gymnasium (SG) Sprachenfolge: ELF Mitgliedsschule des Katholischen Schulwerks Bayern Zertifizierungen und Auszeichnungen für das Gymnasium Seligenthal Umweltschule Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit zeichnet das Gymnasium Seligenthal für das beson- dere Engagement zur nachhaltigen Verbesserung der Schulumwelt aus. Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage Das Gymnasium Seligenthal in Landshut wurde 2012 von der Bundes- koordination Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage zertifiziert. Partnerschule Verbraucherbildung Eine Jury aus Mitgliedern der Bayerischen Staatsministerien für Umwelt und Verbrau- cherschutz sowie für Bildung und Kultus und des VerbraucherService Bayern zeichnete unsere Schule aus. Zertifikat für nachhaltige Schulentwicklung Das Katholische Schulwerk in Bayern zeichnet das Gymnasium Seligenthal für nachhaltige Schulentwicklung aus. Fairtrade-Schule Im Rahmen der Schulkampagne zeichnet TransFair Schulen zu „Fairtrade-Schools“ aus. Mit der Auszeichnung werden die Schulen für ihr Engagement im Fairen Handel honoriert Zertifikat für Projekt Erziehungsgemeinschaft Das Katholische Schulwerk in Bayern zeichnet das Gymnasium Seligenthal für die erfolgreiche und nachhaltige Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule aus.

2 Inhaltsverzeichnis Seiten Kapitel Vorwort der Schulleitung 04 Zum Ende des Schuljahres 07 Stärkung der politischen Bildung als wichtiges Ziel des Gymnasiums 08 Der Arbeitskreis benediktinischer Erziehung in Bayern zu Gast Schule als Kunstraum 10 „Kunst ist ein Weg zur Erkenntnis“ – Engelbert Hilbich 11 „Kunst und Krempel“ in Seligenthal Schulgemeinschaft 12 Abiturrede 2018 14 Abitur 2018 und Abiturfeier 18 Sanfter Übertritt von der Grundschule ans Gymnasium 19 Die Brückenklasse im Schuljahr 2017/2018 Verabschiedungen in den Ruhestand: 20 Gabriele Gruber-Lange 22 Wolfgang Lindl 24 Weitere Verabschiedungen 25 Nachruf Karl Riechers 26 Nachruf Christine Langer 27 Msgr. Dr. Norbert Fuchs 28 Nachrufe Dr. Franziska Seemann, Christa Zwicknagl 29 Nachruf Sr. M. Johanna Ancilla Knoblach 30 Verstärkung für das Lehrerkollegium SchülerInnen in Verantwortung 34 Neuwahl der SMV 36 Klassensprechertagung der Unterstufe 37 Landshuter Schülerin gewinnt ZONTA-Award 38 ZfU – Wir nehmen uns „Zeit für Uns“ 38 Seligenthaler Schüler spenden für die kleine Arya 39 Mehr als nur ein Trostpflaster 40 Mit Mediation zu einem friedlichen Miteinander 41 Spende für UNICEF 42 Unser Tutorium 2017/18 Schulentwicklung 43 Mit Schüler-Feedback zum Lernerfolg 44 Was bringen Lern-Apps und Co? Erziehungsgemeinschaft 45 Mut zur Erziehung – Projekt Erziehungsgemeinschaft 46 Preis des Elternbeirats 48 Jahresbericht des Elternbeirats 49 Erziehungsgemeinschaft an katholischen Schulen: Unser EVO-Projekt 2018 51 Förderpreis der EVO Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 Förderverein 52 Neues von den Freunden und Förderern Blick in die Fachschaften Gesellschaftswissenschaften 54 Entrechtung, Ausgrenzung und Verfolgung 55 Besuch beim Pharao 56 Seligenthaler Delegation qualifizierte sich für den Regional- entscheid des Europäischen Jugendparlaments 57 Juniorwahl 2017 58 Planspiel Bayerischer Landtag Internationale Sicherheitspolitik 59 Pol&IS 60 Hubert Aiwanger unterrichtet in Seligenthal 60 Ein Jahr Trump – das Zwischenfazit eines Amerikaexperten 61 Was bedeutet mir Freiheit? 62 Volkssouveränität „hautnah“ erleben 63 Die Klasse 10b besucht die Staatskanzleit 64 Change your perspective: Unternehmergeist in Seligenthal 65 Klasse 10d gewinnt beim Bundeswettbewerb zur politischen Bildung 66 Musik 67 Musiktermine 69 Jugend musiziert 70 Jugendkulturpreis des Rotary Clubs für Carla Usberti 70 Leuchtende Augen und wache Ohren – unser Kinderkonzert 71 Klassenkonzert der 8a 72 Vom Klassenzimmer ins klassische Konzert 74 Seligenthal und die Lebenshilfe Landshut 74 Kinder musizieren für unheilbar kranke Kinder 75 Ein Marimbaphon für das Gymnasium Seligenthal 76 Wie aus den „Swinging Sisters“ die Band „Wings of Swing“ wurde 76 Lehrgang „Junior Assistent Ensembleleitung“ 77 Meisterkurs Querflöte 78 Fahrt zum Jugendkonzert der Münchner Philharmoniker 78 Die Instrumentensammlung im Münchner Stadtmuseum 79 Zum Schluss... Religion 80 Religiöses Leben: Katholische Religionslehre und Schulseelsorge Deutsch 84 „Hakuna matata!“ Ein Märchenerzähler aus Afrika 84 Höchstleistungen beim Antolin-Projekt 85 Ein Plakatprojekt als Einweihung für unsere Leseinsel 86 Nach der Debatte ist vor der Debatte 87 Leseförderung

Gymnasium der Schulstiftung Seligenthal Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 3 Seligenthaler Talente 130 Coole Experimente mit großem Spaßfaktor 130 Talentwerkstatt Niederbayern 131 „Intelligenz macht ständig neue Fehler. Der größte Fehler ist, aus Fehlern nichts zu lernen.“ 150 Lehrerkollegium 152 Klassenverzeichnisse (nur in Druckversion) 184 Ganztagsbetreuung der Schulstiftung Kurzprofil Jahresreport 188 Schulstiftung Seligenthal 188 Grußwort Hr. Neumeier 190 Kurzprofile aller Einrichtungen 191 Weitere Inserenten Fremdsprachen 88 „Wer nicht weiß, wer er ist, der ist dumm. Bumm.“ 89 Spanisches Seligenthal 90 Eloquentia et eruditio – Was braucht ein guter Redner? 90 Mit Latein zum Erfolg 91 „Charakterköpfe“ – ein Ausstellungsbesuch in der Glyptothek 92 Schüler der Q11/Q12 besuchen Fahrenheit 451 93 Christmas is “humbug, humbug, humbug“ 94 Der französische Tag 94 DELF-Prüfung 2017 Naturwissenschaften 95 Der Geist der Mathematik spukt durch Seligenthal 95 Wettbewerbe in Mathematik 96 Mädchen-Power 97 Im Labor und in der Küche – da braut sich was zusammen Sport 98 Nachwuchskicker spielen um den 5. „Seligenthal-Cup“ 99 Seligenthaler Buben sind Stadtmeister 100 Über blutrünstige Werwölfe und fleißige Skihaserl 101 Fußball Mädchen III: Regionalentscheid in Niederaichbach 101 Schoolympics 2017 Kunst 103 Malwettbewerb der Volks- und Raiffeisenbanken 104 Kunstseiten Seligenthaler unterwegs 108 Seligenthaler besuchen den Grand Canyon State 110 Abschlussfahrt Sylt 2017 110 Italien: Austausch mit dem Liceo Tron in Schio 111 Italien-Austausch der 10. Klassen 112 Hallooo aus Taiwan) 113 Spanische Musik – spanischer Tanz – tanzendes Spanisch 114 Australien-Austausch 2018 116 Drei Monate Schüleraustausch im französischen Kanada Schule ist mehr 118 IsarTV macht Werbung in der Schule 119 Fairtrade-Tag am Gymnasium Seligenthal 120 Geklärt, wer nach Hause fährt? 120 Partnerschaft, Liebe, Sexualität – Workshop 121 Projektwoche Radltag 121 Pack ma’s! – Für eine Schule ohne Gewalt 122 Die Hofmusiktage zu Gast in Seligenthal 124 Partnerschule Verbraucherbildung 124 Auszeichnung Umweltschule in Europa 125 Kinder laufen für Kinder 126 Wie sage ich es ohne Worte?

4 Vorwort der Schulleitung Zum Ende des Schuljahres Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern und Freunde Seligenthals, nachdem die letzten Schuljahre ganz im Zeichen besonderer Jubiläen und des Abschlusses der Generalsanie- rung standen, stellte dieses Schul- jahr unterrichtliche Themen in den Mittelpunkt. Ein Schwerpunkt war dabei die Digi- talisierung. Dank der großzügigen Investitionen der Schulstiftung und der hervorragenden Unterstützung des Fördervereins und des Elternbei- rats sind nun alle Klassenzimmer und Fachräume mit einer Dokumen- tenkamera und einem meist interak- tiven Beamer in Verbindung mit einem Whiteboard ausgestattet. Um das durch die neuen Medien erwei- terte Methodenspektrum kennen zu lernen, gab es schulintern eine inten- sive Lehrerfortbildung, die in Mediensprechstunden unseres IT- Spezialisten Thomas Rauscher wei- tergeführt wird. Dabei ist es uns ein großes Anliegen, dass durch entspre- chende technische Voraussetzungen wie WLAN auch die Smartphones und Tablets unserer Schülerinnen und Schüler als Unterrichts- und Lern- medium einbezogen werden können, um ihnen in Verbindung mit Work- shops, Medientagen etc. eine umfas- sende Medienkompetenz zu vermit- teln. Dabei spielen natürlich auch Themen wie Persönlichkeitsrechte, Cybermobbing oder Suchtgefahren eine Rolle, damit unsere Jugendli- chen Chancen und Risiken kennen und sich souverän in der digitalen Welt bewegen. Jedoch sollen die neuen digitalen Medien unsere her- kömmlichen Medien und Unterrichts- methoden nicht ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen und so zu einem abwechslungsreichen Unterricht bei- tragen, der auch tagesaktuelle Fra- gen jederzeit problemlos miteinbe- ziehen kann. Die Digitalisierung erleichtert im Info- und Elternportal auch maßgeb- lich die Kommunikation innerhalb der Schulfamilie und spart uns nebenbei viel Papier – ein nicht zu gering zu schätzender Aspekt für eine Umweltschule. Ohne Umwege über das Sekretariat können unsere Eltern nun Sprechstunden, Wahl- und Förderkurse buchen, mit den Lehr- kräften in Kontakt treten, den Stun- denplan und die Schultermine ihres Kindes einsehen – um nur einige Funktionen zu erwähnen. Diese schnelle und barrierefreie Kommunikation zwischen Elternhaus und Schule ist eine wichtige Voraus- setzung für eine gute, vertrauens- volle Zusammenarbeit im Sinn einer Erziehungsgemeinschaft, deren gutes Gelingen uns am 12. Oktober 2017 durch ein Zertifikat des Katholi- schen Schulwerks bestätigt wurde. Weitere Auszeichnungen in diesem Schuljahr waren die erstmalige Aus- zeichnung als „Partnerschule Ver- braucherbildung“ und die erneute Auszeichnung als „Umweltschule in Europa“ durch Umweltministerin Schulleitung Ursula Weger Ulrike Scharf. Um diese Prädikate zu erhalten, muss die Schule nachwei- sen, dass relevante Themen nachhal- tig im Schulleben umgesetzt werden. In diesem Jahr stand für uns der ver- antwortungsvolle Umgang mit Res- sourcen im Mittelpunkt. Eine Multi- mediaschau mit dem Titel „Reduce – Reuse – Recycle“ schärfte unser Bewusstsein für Müllvermeidung im Schulalltag, ein Thema, bei dem auch unsere Mensa viel Fantasie ent - wickelt und neben wieder befüllbaren PET-Flaschen für die Getränke oder selbst zubereiteten Nachspeisen in Gläsern statt Joghurts etc. im Pla- stikbecher nun auch Verpackungen aus Maismehl testet. Auch die Landespolitik hat unser Schulleben heuer geprägt: am 21. September 2017 gingen alle unsere Schülerinnen und Schüler im Rah- men der Juniorwahl zur Wahlurne – ganz professionell mit Wahlscheinen, Wahlkabinen und natürlich, nachdem sie sich umfassend über die Wahlpro- gramme der einzelnen Parteien

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 5 informiert hatten. Die Ergebnisse der geheimen Wahl zeigten, dass die Jugendlichen durchaus fähig sind, politische Themen differenziert zu beurteilen. Wäre es nach ihnen gegangen, hätte die AfD keinen einzi- gen Sitz im Bundestag erhalten! Das lange Ringen um eine Regierung wurde besonders in den Klassen des sozialwissenschaftlichen Zweigs intensiv verfolgt. Da hier ab der 8. Jahrgangsstufe 4 – 5 Wochenstunden im Fach Sozialkunde, das auf Initia- tive auch unserer Schule nun bayern- weit und sehr viel treffender in „Poli- tik und Gesellschaft“ umbenannt wurde, zur Verfügung stehen, kann hier sehr erfolgreich politisches Bewusstsein und die Bereitschaft, sich verantwortungsbewusst in die Gesellschaft einzubringen, geweckt werden. Das Wissen um die Komple- xität gesellschaftlicher Probleme und ihrer Lösungen lässt die Schülerin- nen und Schüler so nicht so schnell populistischen Parolen auf den Leim gehen – ein nicht hoch genug zu bewertendes Erziehungsziel in Hin- blick auf „Fake-News“ und Hetze in den Medien. Dass im neunjährigen Gymnasium, das bereits unsere Fünftklässler besuchen, diesem Fach in allen Zweigen mehr Raum gegeben wird, ist deshalb nur zu begrüßen. bereits Fortgeschrittenen. Wichtig für die Integration in den Klassen sind dabei unser Patensystem und weitere Aktionen für einen interkulturellen und interreligiösen Dialog. Ein besonderer Dank gilt hier auch allen Lehrkräften unserer Regelklassen, die durch einen sprachsensiblen Unterricht viel Mühe darauf verwen- den, den ausländischen Kindern das Fußfassen im Regelunterricht so leicht wie möglich zu machen. Ein großer Dank geht auch an die Spon- soren und Stadt und Landkreis, die durch ihre Unterstützung die Finan- zierung des Projekts möglich machen. Unser Brückenklassenprojekt und unsere vielfältigen Angebote erregen inzwischen auch zunehmend das Interesse der Öffentlichkeit und waren z.B. Thema einer 45-minütigen Sendung in Alpha-Forum, die auf unserer Homepage in unserer Media- thek verlinkt ist, wie auch unser sechsminütiger „Schulfilm“, der von IsarTV bei einem Schulbesuch im März gemacht wurde. Im November 2017 war die Aula unseres Gymnasi- ums zudem Aufzeichnungsort für über 30 Sendungen der Reihe „Kunst und Krempel“ des Bayerischen Fernsehens. Schon im dritten Jahr hat sich unsere „Brückenklasse“ für gymnasial geeignete internationale Schülerin- nen und Schüler, die nicht oder kaum Deutsch sprechen, bewährt und erfreut sich weiter eines großen Zuspruchs. Auch dieses Jahr besuch- ten über 60 Jugendliche aus 19 Nationen die spezielle Deutschförde- rung, aufgeteilt in verschiedene Leis - tungsgruppen von Anfängern und Sehr bewährt im Sinn einer fürsorgli- chen Begleitung unserer Kinder und Jugendlichen und einer Wertschät- zung ihrer individuellen Begabungen und Interessen haben sich unsere pädagogischen Konferenzen, ein reger Austausch mit Grundschullehr- kräften, Module zur individuellen För- derung, ob zur Vertiefung der Kernfä- cher oder in Angeboten für beson- ders interessierte oder talentierte Jugendliche, unsere vielfältigen Prä- ventionsprogramme und Projekte zur Stärkung des Selbstbewusstseins. Dabei werden wir auch von externen Partnern hervorragend unterstützt: Referenten der TU-München gestal- ten die jährlich stattfindenden „Mäd- chen machen Technik“-Tage für die 7. Jahrgangsstufe und das Nach- wuchsleistungszentrum des Bayeri- schen Fußballverbands begleitet unsere „Fußballklasse“, die sich als echter „Renner“ entpuppt hat und inzwischen zum festen Angebot für die Unterstufe gehört. In diesem Jahr durften wir auch wie- der Gastgeber für die Musikwork- shops und Konzerte im Rahmen der Landshuter Hofmusiktage sein, eine Ehre, die gut zu unserem künstle- risch-musischen Profil passt. Wir freuen uns deshalb auch sehr, dass wir von den Kindern des 2011 verstorbenen Malers Engelbert Hil- bich, der in Seligenthal von 1972 bis 1990 als Kunstlehrer tätig war, einige wunderbare Gemälde für unser Schulhaus als Stiftung bekamen. Besondere Höhepunkte in diesem Schuljahr gab es aber auch in vielen Fachschaften: Die 5. Klassen erlebten eine „Mathenacht“, veranstaltet vom P- Seminar unter Leitung von Frau Johanna Bachhuber, und fanden vor lauter Begeisterung für die vielfälti- gen Spiele kaum Zeit für ein paar Stunden Schlaf. Das P-Seminar unter Leitung von Herrn Michael Menauer erstellte – unterstützt vom Stadtarchiv, dem Bayerischen Rundfunk sowie der

6 Vorwort der Schulleitung VHS einen Audioguide zu den Lands- huter Stolpersteinen und Simon Lindner veranstaltete mit dem Tenor Bernhard Hirtreiter eine „Schuber- tiade“, bei der der Vortrag von Schu- berts „Winterreise“ von Bildern der 10. Klassen begleitet und von Schüle- rinnen und Schülern der Oberstufe mit Mitteln des Ausdruckstanzes sze- nisch eindrucksvoll dargestellt wurde – eine wunderbare Kooperation der Fachschaften Musik mit Simon Lind- ner, Kunst mit Iris Hackl und Darstel- lendes Spiel unter der Leitung von Daniel Heckl. Ein besonderer Höhepunkt in diesem Schuljahr war die erstmalige Durch- führung eines Austausches mit unserer neuen Partnerschule in den USA in Tuscon, Arizona, in Ergänzung zu unseren Austauschprogrammen mit Italien, Finnland, Taiwan, Kanada, Australien und Südafrika. Sie alle ermöglichen unseren Schülerinnen und Schülern eine unmittelbare Begegnung mit Kulturen anderer Länder und vertiefen ihre Sprechfä- higkeit in Englisch, Französisch, Ita- lienisch, Spanisch und Chinesisch. Auch bei Wettbewerben waren unsere Schülerinnen und Schüler sehr erfolgreich: Johanna Zeitler erreichte beim bun- desweiten Wettbewerb „Jugend debattiert“ das Landesfinale in Mün- chen. In der zweiten Runde der 56. Mathematik-Olympiade Deutschland waren die Schüler David Beretka und Quentin Guth (beide Klasse 6d) in einer vierstündigen Klausur so erfolgreich, dass sie erfreulicher- weise in die dritte Runde, die Landes- runde, eingeladen wurden, wo sie ihr Können mit einem 1. Preis (Beretka) Luftbild: Klaus Leidorf und einem 2. Preis (Guth) unter Beweis stellten. Am Ende dieses ereignisreichen Schuljahres freuen wir uns alle auf die wohlverdienten Ferien, die Euch, liebe Schülerinnen und Schüler, und Ihnen, liebe Eltern, viel Muße und Erholung schenken mögen. Mit den besten Wünschen für diese wertvolle Zeit möchte ich meinen Dank verbinden: Ich danke Ihnen, liebe Eltern, für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die Unterstüt- zung unseres Bemühens, unseren Schülerinnen und Schülern neben einer fundierten Wissensvermittlung auch Orientierung und Werthaltungen zu vermitteln, allen Schülerinnen und Schülern und der SMV für die Mitge- staltung unseres angenehmen Schul- klimas und für viele gute Ideen zu unserem Schulleben, und all unseren Lehrkräften für ihren weit über den Unterricht hinausgehenden Einsatz in unzähligen Projekten und der für- sorglichen Begleitung und Förderung unserer Schülerinnen und Schüler, sowie den Kolleginnen und Kollegen der Schulentwicklungsgruppe für ihre unermüdliche Tätigkeit an vielen Freitagnachmittagen zum Wohl unse- rer Schule. Mein herzlicher Dank gilt auch meiner Stellvertreterin, Frau Maria Fischer, sowie meiner Mitarbeiterin im Direktorat, Frau Christine Ingerl, und den stets freundlichen und hilfs- bereiten Mitarbeitern im Sekretariat. Dem Elternbeirat unter dem Vorsitz Frau Michaela Eichhorn, sowie dem Förderverein des Gymnasiums mit dem Vorsitzenden Herrn Lange danke ich für die vielfältige Unter- stützung in „Rat und Tat", nicht zuletzt auch in finanzieller Hinsicht, die viele Aktivitäten erst möglich gemacht hat. Auch allen unseren Sponsoren sei auf diesem Weg von Herzen gedankt. Großer Dank gebührt nicht zuletzt der Schulstiftung mit ihrem Vorsit- zenden Herrn Neumeier und dem Geschäftsführer Herrn Riegert und ganz besonders der hochwürdigsten Frau Äbtissin Sr. Petra Articus für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und den Schwestern des Konvents für ihre so wohlwollende Begleitung unserer Schulen. Gott segne uns auf unserem Weg und schenke uns Erholung und Kraft für das neue Schuljahr! Auf ein frohes und gesundes Wiedersehen Ursula Weger

Jahrestagung der 53 Sozialwissenschaftlichen Gymnasien Bayerns am Gymnasium Seligenthal in Landshut Stärkung der politischen Bildung als wichtiges Ziel des Gymnasiums Ganz im Zeichen der gesamtgesell- schaftlichen Aufgabe, unsere Jugendli- chen zu verantwortungsfähigen und verantwortungsbereiten jungen Men- schen zu erziehen, stand die Jahresta- gung der 53 Sozialwissenschaftlichen Gymnasien Bayerns im April diesen Jahres am Gymnasium Seligenthal. In einem kurzen Rückblick auf die Tätig- keit der drei Sprecher der Sozialwis- senschaftlichen Gymnasien mit OStDin Sigrid Rechenauer für die staatlichen Schulen, OStD Bernhard Vonbrunn für die kommunalen Schulen und OStDin Ursula Weger für die privaten Schulen Bayerns wurde deutlich, wie wichtig die intensive Überzeugungsarbeit des Arbeitskreises bei der Weichenstellung für das neunjährige Gymnasium gewe- sen war. In enger Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium gelang es, die Stundenzahl des Faches Sozialkunde, das in Zukunft sehr viel zutreffender in „Politik und Gesellschaft“ umbenannt wird, in allen Zweigen zu erhöhen, um dem zunehmenden Desinteresse jun- ger Leute an Politik und den aufkom- menden Nationalismen und der Gesellschaftsfähigkeit von populären Stammtischparolen entgegenzuwirken. Die Komplexität und Vernetzung gesellschaftlicher und politischer Fra- gen und Probleme verlangen eine fun- dierte fachliche Bildung, die ganz besonders im Sozialwissenschaftlichen Zweig mit dem Kernfach „Politik und Gesellschaft“ geleistet werden kann, Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 7 die Schulleiterinnen und Schulleiter über die bereits festgelegten Rahmen- bedingungen des neunjährigen Gymna- siums informierte und die Bedeutung dieses hochaktuellen Zweigs, den bay- ernweit über 6 500 Schülerinnen und Schüler besuchen, betonte. OStR Ste- fan Grabrucker vom ISB berichtete über den aktuellen Stand der Lehr- planarbeit und nahm die Anregungen der Schulleiterinnen und Schulleiter für inhaltliche Aspekte des Lehrplans gern auf. Ein wichtiger Tagespunkt war die Neu- wahl des Sprechers für die kommuna- len Schulen, da OStD Bernhard Von- brunn, der diese Aufgabe mit großem Engagement in den letzten Jahren wahrgenommen hatte, zum 1.8.2018 in den Ruhestand geht. Neu gewählt wurde OStD Werner Ziegler vom Mün- chener Theodolinden-Gymnasium, sodass die Sprecherriege nun wieder komplett ist, um auch in den nächsten Jahren die Anliegen der sozialwissen- schaftlichen Gymnasien engagiert zu vertreten. Ursula Weger denn die dafür so nötige vertiefte Aus- einandersetzung mit politischen Struk- turen und gesellschaftspolitischen Fra- gen ist unverzichtbar, um unseren Jugendlichen das Rüstzeug zu geben, Vorurteilen und fahrlässigen Vereinfa- chungen nicht leichtfertig Glauben zu schenken und sie fit zu machen, oft ungefilterte Informationen in den Medien aufgrund ihres fundierten Wis- sens richtig einzuordnen und zu bewerten. Damit leistet das Fach „Poli- tik und Gesellschaft“ auch wichtige Dienste in der im neunjährigen Gymna- sium neu akzentuierten Digitalen Bil- dung. Wie sehr dieser Arbeitskreis am Mini- sterium als „Expertengremium“ geschätzt wird, zeigte die Anwesenheit des Ltd. MR Dr. Wolfgang Mutter, der (von links nach rechts) Stefan Grabrucker (ISB), Werner Ziegler, Sigrid Rechenauer, Dr. Wolfgang Mutter (KM), Ursula Weger, Bernhard Vonbrunn

8 Der Arbeitskreis benediktinischer Erziehung in Bayern zu Gast am Gymnasium Seligenthal In der Klosterkirche Damit neben den Problemen des Schulalltags die geistliche Besinnung als Kraftquelle nicht zu kurz kommt, beteten alle Teilnehmer mit den Schwestern des Konvents die Mittags- hore. Sr. Fidelis führte die Gäste äußerst kundig in der Abteikirche, der Afrakapelle und im Kreuzgang des Klo- sters. Schulleiterin Ursula Weger ver- mittelte bei einem Rundgang durch das Gymnasium das Medienkonzept der Schule, die Beschulung 60 ausländi- Es ist gute Tradition, dass sich die Äbtissinnen und Äbte sowie die Schul- leiter benediktinischer Schulen jedes Jahr an einer anderen Schule des Arbeitskreises treffen, um Anliegen zu besprechen und das gemeinsame Profil zu schärfen. Am 24. Januar 2018 war Seligenthal als Gastgeber an der Reihe. Nach der Begrüßung durch Äbtissin Petra Arti- cus aus Seligenthal und Abt Barnabas Bögle aus Ettal als Leiter des Arbeits- kreises wurden die zentralen Tagungs- themen intensiv diskutiert. Vor allem die zunehmend schlechtere Refinan- zierung durch den Staat bei wachsen- den Anforderungen an die Schulen nicht zuletzt bei Integration und Inklu- sion beschäftigte alle sehr. Weitere Themen waren die Neuerungen des neunjährigen Gymnasiums und die Erfordernisse der Digitalisierung sowie die daraus resultierende Notwendig- keit, beim Digitalpakt der Bayerischen Staatsregierung mitberücksichtigt zu werden. scher Kinder aus 19 Nationen im Brük- kenklassenmodell sowie die Ausstat- tung des Schulhauses durch Werke renommierter Künstler. Am Nachmittag sorgte der Ehrenpräsi- dent des Deutschen Lehrerverbands OStD Josef Kraus mit einem launigen und kritischen Vortrag unter dem Titel „Bildung in Deutschland – Dichtung und Wahrheit“ für höchste Aufmerk- samkeit und Nachdenklichkeit. Ten- denzen einer umfassenden Egalisie- rung, Quotengläubigkeit, Psychologi- sierung, Spaßpädagogik sowie ein zunehmender Utilitarismus in Verbin- dung mit pädagogischer Hybris sorgten seines Erachtens für eine übertriebene Kompetenzorientierung und ständige Veränderungen im Bildungswesen zu Lasten eines gediegenen Wissens und verlässlicher Rahmenbedingungen für die Schulen. Das Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach „Wer nichts weiß, muss alles glauben“ zeigte deutlich die Bedeutung von gesichertem Wissen als Schutz vor Demagogie und Stamm- tischparolen. Am Ende des Tages verließen die Teil- nehmer das Gymnasium Seligenthal bereichert, zufrieden und mit einem hervorragenden Eindruck von unserer Schule und – nicht zu vergessen – unserer Mensa! Ursula Weger OStD Josef Kraus bei seinem interessanten und unterhaltsamen Vortrag

10 Schule als Kunstraum „Kunst ist ein Weg zur Erkenntnis“ – Engelbert Hilbich (1923 – 2011) Mit den Bildern des Landshuter Malers und Graphikers Engelbert Hilbich erhält das Gymnasium Seligenthal einen weiteren Schatz, der das Trep- penhaus von der Mensa zur Bibliothek zu einem Kunstspaziergang werden lässt. Engelbert Hilbich wurde 1923 in Königshütte in Oberschlesien geboren, wo er die deutsche Volksschule und das Gymnasium besuchte. Da sich sein künstlerisches Talent schon sehr früh zeigte, erhielt er bereits in dieser Zeit Privatunterricht in Zeichnen und Malen bei Prof. Fritz August Bimler. Doch neben der bildenden Kunst hatte es ihm auch die Musik angetan. Sein Stu- dium an der Landesmusikschule in Kattowitz wurde allerdings 1942 durch den Krieg jäh unterbrochen, der ihn als Soldat nach Russland, Dänemark und Frankreich führte. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft nach Pfeffen- hausen/Ndb. war Engelbert Hilbich zunächst als freischaffender Maler tätig. Doch die Musik ließ den vielseiti- gen Künstler nicht los. Nach Ablegung der Prüfung zum Kirchenmusiker im Jahr 1954 wirkte er in der Pfarrei St. Margaret in Landshut als Organist und Chorleiter. Von 1959 bis 1964 studierte er Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Prof. Franz Nagel. Eine Aushilfstätig- keit als Kunsterzieher am Gymnasium Rohr 1952 eröffnete ihm ein weiteres Berufsfeld und so war es nur folgerich- tig, dass er neben seiner Tätigkeit als Maler und Graphiker sowie als Organist in St. Martin von 1972 bis 1990 mit gro- ßem Engagement und Erfolg am Gym- nasium Seligenthal und ab 1974 auch an der Fachakademie unterrichtete. Sein Anliegen als Kunsterzieher fasste er selbst in folgende Worte: „Es gibt keinen sachlichen Lernstoff, keine Rezepte, nach denen man Kunst machen kann… Worauf kommt es also an, was können wir tun, um einen Weg zur schöpferischen Tätigkeit und zur künstlerischen Aussage zu führen? Erstens das Schauen, nicht nur im Sinn der Feststellung, besser gesagt, das Wahrnehmungsvermögen schulen; zweitens die bildnerischen Mittel ken- nenlernen, um Erlebtes, Wahrgenom- menes ausdrücken, formulieren zu können.“1 Denn Kunst ist nach seinen eigenen Worten „ein Weg zur Erkennt- nis“. Seine Bilder sind – wie Hans Krie- ger es einmal formulierte – „die krea- tive Antwort des Malerauges auf Gese- henes, die das Wahrgenommene erhellend verwandeln und Beziehung stiften.“2 Die Motive findet Engelbert Hilbich meist in der Natur, die er, auf das Wesentliche reduziert, oft in Erdtönen gestaltet. Schwerpunkte sind die The- menkreise Stillleben, Landschaften und Naturformen, die ihn dann auch zur abstrakten Malerei führten. Seine 1 Zitat aus einem Heft Engelbert Hilbichs zur Unterrichtsvorbereitung 2 Hans Krieger, Rede zur Ausstellungseröffnung im Landshuter Rathauskeller am 10.5.2002 Engelbert Hilbich in seinem Atelier (1981) Bilder, die in zahlreichen Ausstellun- gen vor allem in Landshut, Regensburg und München gezeigt wurden, strahlen eine tiefe Ruhe und Stille aus und füh- ren damit das Auge des Betrachters im Blick auf die Dinge in die Dinge hinein und erschließen ihm so Aussagen, die weit über die Realität des Bildes hin- ausgehen. Engelbert Hilbich war auch ein hervorragender Porträtist, der zahlreiche bekannte Persönlichkeiten malte, unter anderem die Malerin Gabriele Münter, den Komponisten Josef Haas, den niederbayerischen Regierungspräsidenten Dr. Gottfried Schmidt, die Äbtissin von Seligenthal Columna Baumgartner und den Lands- huter Oberbürgermeister Josef Dei- mer. Die nun in Seligenthal zu sehenden Bil- der sind ein repräsentativer Quer- schnitt des 2011 verstorbenen Lands- huter Malers. Unser großer Dank gilt seinen Kindern Lydia Westermann-Hil- bich, Eva Miralles Garcia und Markus Hilbich für dieses überaus großzügige Geschenk, das alle, die in Seligenthal aus und ein gehen auffordert, das „Sehen“ zu lernen. Ursula Weger

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 11 „Kunst und Krempel“ in Seligenthal Eine ganz besondere Ehre widerfuhr unserer Aula in den Allerheiligenferien: Als Drehort für die bekannte Sende- reihe „Kunst und Krempel“ bot sie vom 3.-5. November 2017 die Kulisse für die Aufzeichnung von 16-20 Folgen. Vorausgegangen war schon Monate vorher eine intensive Begutachtung durch ein Team des Bayerischen Fern- sehens, das die Akustik der Aula und die Rahmenbedingungen der Schule für so ideal befand, dass der Ent- schluss, im Gymnasium zu drehen, schnell feststand. Dass die Drehtage in die Allerheiligenferien fielen, war von schulischer Seite natürlich sehr begrü- ßenswert. Schon zu Ferienbeginn begann dann die Verwandlung der Schule: dicke Kabelstränge führten von den Fenstern des 2. Stocks zu den Übertragungswä- gen am Bismarckplatz; ein Kursraum wurde mit vielen Monitoren zur Sende- zentrale umgebaut, ein Musikraum als Schminkraum für die Maske hergerich- tet. Die ganze Mensa fungierte als Empfang für die vielen Gäste aus nah und fern, die ihre Kunstschätze zur Begutachtung durch namhafte Exper- ten angemeldet hatten. Die Aula war nach den Aufbauarbeiten fast nicht wiederzuerkennen: abgedunkelte Fen- ster und eine eigene Lichtregie garan- tierten eine perfekte Beleuchtung des Stucks an Decke und Wänden sowie des Reliefs der Hl. Cäcilia, ein roter Teppich und runde Tischchen mit alten Stühlen schufen eine gemütliche Kaf- feehausatmosphäre. Am Freitagmorgen hieß es dann „Bühne frei“ und schon bald türmten sich auf den Mensatischen je nach Thema des Tages Schmuck, Pretiosen aus Glas oder Porzellan, Gemälde, Möbel und religiöse Volkskunst. Manch einer wurde überrascht vom Wert des billig am Flohmarkt erstandenen „Trö- dels“, manch einer musste aber auch einsehen, dass sein vermeintlich wert- volles Stück allenfalls ideellen Wert besitzt. Besonders interessant waren bei den in die Aufzeichnung genomme- nen Gegenständen die Geschichten, die ihre Besitzer zu erzählen wussten. Auch besonders skurrile Objekte wie eine mit einem Schlüssel abschließ- bare Flasche für Spirituosen sorgten für besondere Aufmerksamkeit. Zudem Erwartungsvolle Gemeinschaft konnte man durch die Kommentare der begutachtenden Fachleute eine Menge über Herstellungstechniken, Kunstge- schichte oder Gepflogenheiten bei Auk- tionen etc. lernen. Wie professionell und eingespielt das große Team des BR arbeitete, zeigte sich auch nach der Aufzeichnung. Noch in der Nacht von Sonntag auf Montag wurden alle Räume wieder in ihren „Originalzustand“ versetzt, sodass am Montagmorgen auch dort, wo wenige Stunden vorher noch rege Studioatmo- sphäre geherrscht hatte, zum Leidwe- sen mancher Schüler der Unterricht ganz normal stattfinden konnte. Ursula Weger Die dekorierte Aula – kaum wiederzuerkennen Und draußen auf dem Platz die fahrbaren Studios des BR

12 Abitur 2018 Abiturrede Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, als Sie Ihr erstes Schuljahr in Seligen- thal als frischgebackene Fünftklässler des G8 verbrachten, befanden sich die letzten G9 Schüler in ihrem letzten, damals 13. Jahr. Während Sie heuer Ihr letztes Jahr absolvieren, ist der erste Jahrgang schon wieder in G9. Sie sehen – Sie sind etwas Besonderes und können nachfolgenden Schülerge- nerationen stolz erzählen, dass Sie von der „schnellen Truppe“ waren und sich tapfer und unverdrossen weder von flexibel einzubringenden Unterrichts- stunden, noch von ausgiebigem Nach- mittagsunterricht haben beeindrucken oder gar abschrecken lassen. G8 war also eine Herausforderung, die Sie mit Bravour gemeistert haben – und wer sich mehr oder weniger frei- willig doch für ein Jahr mehr ent- schied, hat nur die kommende Reform in weiser Voraussicht ein wenig vor- weggenommen. Dieser Wechsel von neun auf acht und jetzt wieder auf neun Gymnasialjahre ist es wert, dass man ein wenig hinter die Kulissen blickt. Denn er ist sicher symptomatisch für den zumindest gefühlt immer rasche- ren Wechsel von Rahmenbedingungen, Anforderungen und Erwartungen in unserer Gesellschaft. Nichts zeigt dies deutlicher als die galoppierende Digi- talisierung, die meine Generation als „Silver Server“ oder „Digital Immi- grants“ – also „Bürger mit digitalem Migrationshintergrund“ – oft ziemlich alt aussehen lässt. Doch auch Sie waren schon in der Grundschule, als Steve Jobs das iPhone auf den Markt brachte – ein Gerät, ohne das Sie sich Ihren Alltag kaum mehr vorstellen können. Der erneute Wechsel von G8 zu G9, diese Rückwärtsrolle der Bildungspo- litik nach nur 14 Jahren, zeigt aber auch, dass es kein Gesichtsverlust, sondern nur vernünftig ist, nach einer Phase des Ausprobierens die Entwick- lung kritisch und nüchtern zu betrach- ten und der schlichten Einsicht zu fol- gen, dass „Gras nicht schneller wächst, wenn man daran zieht“ und – viel wichtiger – zu erkennen, dass Bil- dung nicht bedeutet, in den Köpfen der Schüler wie auf einer beliebig erwei- terbaren Festplatte Wissen abzuspei- chern. Denn in diesem Punkt sind digi- tale Medien und Algorithmen uns Menschen meilenweit überlegen! Und während auf der einen Seite in einer wahren Digitalisierungseuphorie in Zukunftsträumen in einer vielleicht gar nicht mehr so fernen Zeit die Arbeitswelt von Robotern bestimmt wird und der Mensch durch Biogenetik und Cyborg-Technologie endlich Krankheit und Alter besiegt und man- che sogar glauben, dass der Mensch wie alles auf der Welt nur ein Algorith- mus ist, der über kurz oder lang tech- nisch nachgebaut werden kann, stellt sich immer drängender die Frage, welche Rolle dem Menschen in einer solchen Zukunft zukommt oder ob er schon auf dem besten Weg ist, sich selbst abzuschaffen. Gerade diese scheinbar grenzenlosen Chancen der neuen Technologien haben in jüngster Zeit zu einem inten- siven Nachdenken geführt, was den Menschen ausmacht und ob und wenn ja, wo er auch in Zukunft unverzichtbar ist, denn die Ausbildung gerade dieser Fähigkeiten müssen das Ziel von Bil- dung sein. Und hier gibt es eine wirklich gute Nachricht! Es gibt etwas, das kein Roboter oder Algorithmus je können wird und das den Menschen funda- mental von diesen unterscheidet: Nur der Mensch kann entscheiden, ob er alles tun darf und soll, was er tun kann. Nur der Mensch kann kritisch hinterfragen, reflektieren und Haltun- gen und Werte entwickeln. Nur der Mensch kann Verantwortung übernehmen gegenüber sich, seinen Mitmenschen und seiner Umwelt. Diese Fähigkeit kann nicht in einem „Schnellkursus“ vermittelt werden, sie muss wachsen und reifen, damit aus einer Person eine Persönlichkeit wird, die das eigene Leben bewusst gestal- tet und an einer lebenswerten Zukunft für alle mitwirkt. Damit Sie diese Fähigkeit, die Sie als Mensch unersetzbar macht, ent - wickeln können, brauchen Sie Beglei- ter und Helfer. Dies sind Ihre Eltern, Geschwister, Verwandte und Freunde, – dies ist aber auch die Schule mit dem Bildungsziel einer umfassend entwickelten Persönlichkeit, weshalb Sie heute auch nicht einfach ein Abgangszeugnis oder eine Zulassung für die Hochschule bekommen, son- dern ein „Reifezeugnis“. Damit Schule zum Gelingen der Per- sönlichkeitsentwicklung beitragen kann, muss sie Wissen als Orientie- rungswissen vermitteln, damit Sie sich in der unüberschaubaren Informati- onsflut in den Social Media bei Google

Die Jahrgangsbesten Kira Wimmer, Stefanie Gahr, Juliane Strasser, Lara Bucka, Michaela Hohenester, Nadja Rahmann, Annika Ullrich, Sophia Erlacher, Isabella Hohenester, Florian Fritsch, Daniel Römer, Leonardo Erlacher (vor ihm Schulleiterin Frau Weger), Maximilian Zwermann, Frederik Bach, Konstantin Suttner, Lina Buck, Clara Sartor (v. l.) und Co nicht verlieren, sondern Wahr- heitsgehalt und Wichtigkeit der gebo- tenen Fakten beurteilen können. Denn wer nichts weiß, muss alles glauben. Die Schule muss durch die Fächerviel- falt die Möglichkeit geben, in alle Wis- sensbereiche hineinzublicken, um eigene Interessen und Stärken zu ent- decken. Diese Chance werden Sie nie wieder im Leben haben, denn welchen Weg Sie auch gehen – jetzt ist Speziali- sierung gefragt. Gerade diese Band- breite im Angebot ist mit allgemeiner Hochschulreife gemeint und unter- scheidet das Gymnasium von anderen Schularten, die auch einen Hochschul- zugang ermöglichen. Die Schule muss auch ein Ort für soziales Lernen sein, denn der Mensch ist von Anfang an auf Gemeinschaft angewiesen, er ist ein „animal sociale“ oder auf Griechisch ein „zoon politi- con“. Und wer auf Gemeinschaft ange- wiesen ist, tut gut daran, im Rahmen der politischen Bildung, die in Seligen- thal im Sozialwissenschaftlichen Zweig ganz besonders intensiv vermittelt wird, Wissen und Fähigkeiten zu erwerben, um die Gemeinschaft, in der er lebt, aktiv mitzugestalten. In all diesen Bereichen haben wir uns als Ihre Lehrerinnen und Lehrer nach Kräften und bestem Wissen bemüht. Ob und wieweit es uns gelungen ist, müssen Sie entscheiden und wird sich vielleicht auch erst viel später in Ihrem Leben erweisen. Viele von Ihnen sind heute mit Recht auf Ihre hervorragenden Leistungen stolz, die Sie Ihrer Begabung und Ihrem Fleiß verdanken. Entscheidend aber für Ihr Leben wird nicht der Abiturschnitt sein, sondern Ihre Persönlichkeit und Ihr morali- sches Rüstzeug. Die schon in der Antike entwickelten Kardinaltugenden „Weisheit“, „Gerechtigkeit“, der „Blick für das rechte Maß“ und „Mut“ haben nichts von ihrer Bedeutung eingebüßt. Als katholische Schule wollten wir Ihnen auch die Orientierung im christ- lichen Glauben anbieten und damit ein Menschenbild, das den Menschen einer höheren Macht verpflichtet und darin geborgen weiß und die Bibel als ethischen Kompass versteht, den wir gerade heute dringend brauchen. Es geht darum, „sein Gewissen in die Mitte der Vernunft zu stellen“, wie es der Theologe und spätere Regensbur- ger Bischof Johann Michael Sailer, der von 1800 bis 1821 an der Landshuter Universität lehrte, formulierte. Wenn Sie dies tun, dürfen Sie jetzt fro- hen Herzens nach vorn schauen und die neu gewonnene und redlich ver- diente Freiheit genießen! Damit Sie uns nicht ganz vergessen, möchte ich Ihnen den Schulkalender überreichen. Und da man für jeden Neuanfang ein wenig Glück gebrau- chen kann, haben unsere Kleinsten für jeden von Ihnen ein ganz persönliches „Glücksschweinchen“ gebas telt. Sie haben als Motto auf Ihren T-Shirts „ABIos Amigos! 12 Jahre Siesta, end- lich Fiesta“ gewählt. Das hat mich sehr beruhigt, drückt es doch aus, dass auch G8 für Sie durchaus „gechillt“ war – eine gute Voraussetzung für die heutige und sicher noch folgende Fei- ern, die Ihnen einiges an Kondition abverlangen werden. So möchte auch ich Sie mit einem „Adios Amigos!“ ver- abschieden. Bleiben Sie sich treu, nüt- zen Sie Ihre Talente und genießen Sie nicht nur die kommenden Wochen, sondern alle Tage Ihres Lebens, denn wer nicht zu genießen versteht, ist meist auch für andere ungenießbar! Unsere guten Wüsche begleiten Sie dabei! Ursula Weger

14 Abitur 2018 In diesem Jahr absolvierte ein besonders großer Jahrgang seine Reifeprüfung. 123 Mädchen und Jungen stellten sich den Prüfungen, die in ihrer Aufgabenstellung viel- fältig Bezug auf aktuelle Fragen nahmen und häufig anwendungsbe- zogene Aufgabenformen boten. So ging es in Mathematik u.a. in Sto- chastik um Berechnungen zum Thema „Carsharing“, in Physik um den Rück- bau von Kernreaktoren und in Biologie um Tierversuche zur Verbesserung der Schmerztherapie und deren ethische Rechtfertigung. In Geschichte stand die EU im Mittelpunkt und die historische Entwicklung gemeinsamer Werte, in Wirtschaft und Recht dominierte die Auswirkung der amerikanischen Außenpolitik unter Trump vor allem auch auf die deutsche Automobilindu- strie, in Geographie sollte die Auswir- kung der chinesischen Handelsinitiati- ven auf die Handelspartner untersucht werden, während in Sozialkunde The- men wie Digitalisierung, Populismus und das Jubiläum „70 Jahre Verfas- sungskonferenz auf Herrenchiemsee“ diskutiert wurden. Auch die Fremd- sprachen griffen zeitgemäße Themen Glücksbringer Während der schriftlichen Abiturprüfung auf: In Latein behandelte der Überset- zungstext von Seneca Fragen der Lebensgestaltung in Bezug auf den rechten Umgang mit Lebenszeit, in Englisch wurde der Brexit thematisiert und in Französisch sollte ein Text zur Frage „warum die Deutschen Biopro- dukten misstrauen“ verfasst werden. Im Fach Religion sollten die Thesen des israelischen Philosophen Yuval Harari zu den Versuchen des Men- schen, durch Bio- und Cybertechnolo- gie sowie die Erzeugung nichtorgani- scher Lebewesen, Unsterblichkeit zu erlangen, mit einer Predigt von Papst Franziskus aus dem Jahr 2016 vergli- chen werden, in der gerade die Annahme von Krankheit und Tod als sinngebend postuliert wird. Das Fach Deutsch bot dieses Jahr Gedichte von Rainer Maria Rilke („Das Karussell“) und Günter Kunert („Gott- gleich“), die auf die Darstellung der Kindheit hin interpretiert werden soll- ten, einen Dramenauszug aus Friedrich Dürrenmatts „Romulus der Große“, der unter dem Aspekt subversiver Strate- gien untersucht werden musste, und einen Ausschnitt von Johann Wolfgang von Goethes Roman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ unter dem Thema „Umgang mit der Situation der Überforderung“. Ebenfalls zur Wahl stand das Verfassen eines Beitrags für eine Elternbro- schüre zum Thema „Die Kulturtechnik des Schreibens im digitalen Zeitalter“ oder eine Erörterung bzw. einen Essay zu „Möglichkeiten und Grenzen der Satire“. Auch die Fächer Sport, Kunst und Musik wurden von einigen Schülerin- nen und Schülern als schriftliches Abiturfach gewählt und boten gleicher- weise sehr interessante Aufgabenstel- lungen, wobei die Beispiele für die künstlerische Umsetzung der „Walpur- gisnacht“ aus Goethes „Faust“ sowohl in Kunst als auch in Musik eine Rolle spielten. War am ersten Abiturtag mit dem Fach Mathematik die Nervosität noch groß, so wich sie mit jedem weiteren Prü- fungstag zunehmend einer gewissen Routine beim Verlosen der Plätze, Aus- packen der Glücksbringer und der Getränke und Brotzeiten, die meist kaum berührt nach der Prüfung wieder eingepackt wurden. Der diesjährige Jahrgang hatte das Glück, inklusive der Pfingstferien ganze drei Wochen zur Vorbereitung auf die beiden Kolloquien zur Verfü- gung zu haben, die vom 4. bis 14. Juni absolviert werden mussten. Mit dem Ergebnis von 2,26 wurden die Aufgaben gut gemeistert. 36 Schülerin- nen und Schüler erreichten eine 1 vor dem Komma und viermal wurde sogar

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 15 Im feierlichen Abschluss - gottesdienst Gottes Nähe empfingen die Abiturien- tinnen und Abiturienten danach den persönlichen Segen, den sie auch zu Beginn ihrer Schulzeit in Seligenthal im Anfangsgottesdienst erhalten hat- ten. Kleine, von Sr. Immaculata ange- fertigte Rosenkränze sollten sie an die Schulzeit in Seligenthal erinnern sowie an die fürsorgliche Begleitung der Schülerinnen und Schüler durch das Gebet der Schwestern im Kloster und den Halt, den der Glaube geben kann. jahre zu danken, sondern auch unse- rem Schöpfer, und um ihn um seinen Schutz für den zukünftigen Lebensweg zu bitten. Unsere Schulseelsorger Pfarrer Golka und Pfarrer Kley stellten den Gottesdienst unter das Motto „Wer Gott riskiert, wird die Erfahrung machen, dass der Herr trägt“. Genau diese Erfahrung bildete die Kernaus- sage der Lesung aus dem Alten Testa- ment und dem Evangelium Mt 6, 28f. In seiner Predigt stellte Pfarrer Kley anschaulich heraus, wie wichtig für das ganze Leben die Grundsatzentschei- dung ist, welchem „Herrn“ der Mensch dienen will. Sind es vergängliche Werte wie Geld, so wird er selbst zum Sklaven seiner Wünsche. Ist es aber das Leben guter Beziehungen, so gewinnt der Mensch ein bewusstes und freies Leben in einem grenzenlosen Netz, das trägt, nährt und bewahrt. Dieses Netz- werk wurde auch in den Fürbitten der Abiturienten deutlich. Als Symbol für Luftballons steigen in den blauen Seligenthaler Abihimmel Kurz vor dem Abistreich die Traumnote 1,0 erreicht! Das ist wahrlich ein Grund zum Feiern! Um die ganze Schulfamilie gebührend an ihrer Freude Anteil nehmen zu las- sen, organisierte der Jahrgang am 27.6. den Abiturstreich: In der 5. und 6. Stunde versammelten sich alle Schüle- rinnen und Schüler mit ihren Lehrkräf- ten im Schulgarten, wo die Abiturien- ten bereits eine Bühne aufgebaut hat- ten. In verschiedenen Geschicklich- keitsspielen mussten die Lehrkräfte des Abiturjahrgangs ihre Talente unter Beweis stellen, die sich gutmütig man- che Herausforderung gefallen ließen – sehr zur Begeisterung der Zuschauer, die manche Lehrkraft von einer uner- warteten Seite kennen lernten. Abiturfeier am 29. Juni 2018 Der Tag der Abiturfeier bildet natürlich alljährlich den Schluss- und Höhe- punkt der Schullaufbahn, wenn endlich die heiß ersehnten und mit viel Fleiß und Können erarbeiteten Abiturzeug- nisse persönlich in Empfang genom- men werden. Es ist gute Tradition in Seligenthal, die Feier mit einem ökumenischen Gottes- dienst zu beginnen, um nicht nur Eltern, Freunden und Lehrkräften für die Unterstützung während der Schul-

16 Abitur 2018 Nach dem Gottesdienst schickten die Abiturientinnen und Abiturienten als Ausdruck ihrer Freude bunte Luftbal- lons in den Himmel. Die Zeugnisverleihung im festlich dekorierten Mehrzwecksaal wurde musikalisch bestens umrahmt vom Vokalensemble, dem Additum-Ensem- ble Q12 und den „Wings of Swing“. Nach der Rede der Schulleiterin wünschte der Vorstandsvorsitzende der Schulstiftung Josef Neumeier den Absolventinnen und Absolventen Gottes Segen für ihre Zukunft und ermunterte sie, weiter geistige Interessen als Quelle des Glücks zu pflegen und die charakterliche Bildung, die sie in Seli- genthal erfahren haben, als Kompass für die Zukunft zu nutzen. Er dankte der Abtei und den Lehrkräften für ihr Bemühen, in den Bildungseinrichtun- gen Seligenthals die Jugendlichen auf der Basis eines ganzheitlichen christli- chen Menschenbildes zu leistungsbe- reiten und verantwortungsbewussten Persönlichkeiten zu erziehen. Die Rede des Elternbeirats wurde von Herrn Prof. Dr. Fricke und Herrn Dr. Zwermann übernommen, deren Söhne heuer zu den Abiturienten gehörten. Anhand des neuen Schul - flyers unterzogen sie das Gymnasium einem „Faktencheck“ mit hervor - ragenden Ergebnissen: Seligenthal wurde als Schule herausgestellt, die schon in ihren Räumlichkeiten neben modernster Technik durch die Gestaltung mit Kunstwerken ästhetische Erziehung bietet und allen Jugendlichen durch ihr breites Angebot die Entfaltung ihrer Talente ermöglicht und zu einem selbstverant- worteten Leben führt. Dabei betonten sie die Wichtigkeit der guten Zusam- menarbeit zwischen Elternhaus und Schule. Die Abiturredner Maximilian Zwermann und Sarah Lichtmannecker Die Schülersprecher Sarah Lichtmann - ecker und Maximilian Zwermann ver- glichen in ihrer launigen Rede ihre Schulzeit mit der Vorbereitung auf ein Fußballspiel, wobei sie sich als durch- aus treffsicherer als die heurige Natio- nalmannschaft gezeigt hätten. Mit Witz und Esprit skizzierten sie die Rahmen- bedingungen der zweijährigen „Trai- ningsphase“ und bedankten sich bei ihren Coaches und ihren Eltern für alle Unterstützung, die zum Sieg und zum Erringen der Trophäe – des Abitur- zeugnisses – wesentlich beigetragen habe. Als die frisch gebackenen Abiturientin- nen und Abiturienten zu selbstge- wählter Musik in Gruppen auf das Podium kamen, um endlich die heiß ersehnten Zeugnisse in Empfang zu nehmen, stand allen die Freude und der Stolz auf das Erreichte ins Gesicht geschrieben. Dabei wurde der Einsatz vieler Abiturientinnen und Abiturienten in sozialen Projekten, als Tutor, Förderpate, Mediator, als Schulsanitä- ter, in der UNICEF-Gruppe oder in Chor, Orchester und Theater beson- ders gewürdigt, sind es doch gerade diese Dienste, die das Schulleben

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 17 Die Abiturienten 2018 bereichern und ein familiäres Schul- klima prägen. Das „Abilied“ mit flotten Melodien und einem sehr humorvollen Text, der die Freude über das Erreichte, aber auch ein wenig Wehmut über den bevorstehenden Abschied von der Schule zum Ausdruck brachte, bildete den krönenden Abschluss des Festak- tes. Als Erinnerung an ihre Schulzeit bekam jede Abiturientin und jeder Abiturient den zum 175-jährigen Jubi- läum herausgegebenen immerwäh- renden Kalender mit vielen Fotos aus dem Schulleben und ein Glücks- schweinchen, das die Jüngsten der Schulfamilie für die nun flügge gewor- denen Abiturientinnen und Abiturien- ten gebastelt hatten. Mit einem festli- chen Buffet und guten Gesprächen ging der Abend harmonisch zu Ende. Ursula Weger

18 Schulgemeinschaft Sanfter Übertritt von der Grundschule ans Gymnasium Auch heuer trafen sich wieder 25 Kol- legen aus Grundschule, Hort und Gymnasium, um sich die individuellen, sozialen und strukturellen Verände- rungen, die der Übertritt ans Gymna- sium für Schülerinnen und Schüler bringen kann, bewusst zu machen. Im Vordergrund standen das höhere Leistungsniveau, das schnellere Arbeitstempo und der Austausch über die Auswirkungen des neuen Lehr- plans plus an der Schnittstelle zwi- schen den beiden Schularten. Inhaltlich sei das meiste gleich geblie- ben, konnten die Lehrkräfte der Grundschule berichten, durch verän- derte Methodik aber spiele selbstent- deckendes Lernen eine größere Rolle. Das Verbalisieren, z. B. der Rechen- wege, und die Binnendifferenzierung haben größere Bedeutung erlangt, was die Lehrkräfte ebenso für das Gymnasium bestätigten. Schon in der Grundschule werden nun Basis- Fachbegriffe eingeführt, z. B. in deut- scher Grammatik und Mathematik, die den Einstieg am Gymnasium erleich- tern. Während allerdings in der Grundschule hauptsächlich schriftliche und ange- kündigte Proben gehalten werden, müssen sich die neuen Gymnasiasten an unangekündigtes mündliches und schriftliches Abfragen gewöhnen. In Englisch liegt auch nach neuem Grundschul-Lehrplan der Schwerpunkt auf dem Sprechen. Ausgehend von konkreten Beispielen deckten die Lehrer im gemeinsamen Gespräch auf, wo Umstellungsschwie- rigkeiten bestehen können und wie die Schüler der 5. Jahrgangsstufe schritt- weise und altersgemäß an die gehobe- nen Anforderungen am Gymnasium gewöhnt werden können. Alle waren sich einig, dass die Schüle- rinnen und Schüler an der Grund- schule genügend Wissen und Fertig- keiten erwerben, um den Übertritt ans Gymnasium gut zu schaffen. Ihre Freude am Lernen zu erhalten und sie kindgemäß weiter zu fördern, das sei die Aufgabe der Gymnasiallehrer. Maria Fischer Treffen der Lehrkräfte der Grundschule, des Horts und des Gymnasiums

Brückenklasse 19 Die Brückenklasse im Schuljahr 2017/2018 und Gemeinsamkeiten sowie Unter- schiede herausfinden. Von besonderer Bedeutung waren dieses Schuljahr auch die Nachricht des Tages – kleine Texte, die erzählen, was oder welche Person an diesem Tag etwas Wichtiges vollbrachte – und deutschsprachige Lieder. So begleiteten uns durch dieses Jahr unter anderem Tim Bendzko, Xavier Naidoo, Cassandra Steen, Kool Savas, die Toten Hosen sowie Herbert Grönemeyer. Einen ganz wichtigen Beitrag zur Inte- gration leisten die Patinnen und Paten der jeweiligen Regelklasse – auch auf diesem Wege ergeht noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön an euch! Allein in einer Klasse zu sein, in der niemand deine Muttersprache spricht, stellt eine enorme Hemmschwelle für die Brückenklassenschüler dar, wes- halb sie ganz dringend auf die Hilfe, Unterstützung und ein Lächeln der Patinnen und Paten angewiesen sind. Damit sich Pate und Patenkind nicht nur in schulischer Unterrichtsumge- bung sehen, organisierten wir gleich zu Schuljahresbeginn eine Olympiade, in der man sich ausgelassen kennenler- Klassentreffen der letztjährigen Brückenklassen Ich weiß nicht warum … ich weiß nicht den Grund, sächlich in unserer Sprache ist das Häuschen, das Geheimnis, das Datum, das Kompliment ist’s, das Bistum, das Argument und Hähnchen, das Denken an einen Traum, und keiner kann erklären, warum das Mädchen grammatisch sächlich sein muss. Diese dichterische Leistung stammt von einer Schülerin der diesjährigen Brückenklasse September und ver- deutlicht, wie komplex die deutsche Sprache doch aufgebaut ist und mit welchen Tücken die Kinder und Jugendlichen der Brückenklasse täg- lich an allen Fronten kämpfen müssen. Wie auch in den letzten Jahren gab es auch dieses Schuljahr eine Brücken- klasse zu Schuljahresbeginn und eine, die mit dem zweiten Halbjahr startete. Das Ziel – so schnell und so gut wie möglich die Feinheiten der deutschen Sprache zu erlernen – einte beide Klassen. Mühsam ist der Weg, den diese Schü- lerinnen und Schüler beschreiten. Umso wichtiger ist es, diesen Weg mit- tels interkultureller Lerneinheiten zu bereichern. Im Laufe des Jahres ver- stehen sie so immer mehr unsere Tra- ditionen und Kultur und können auch die Festtage mitfeiern. Spannend sind immer die Gesprächskreise, in denen wir die verschiedenen Traditionen aus allen Herkunftsländern vergleichen Monatliche Geburtstagsfeier in der Brückenklasse nen konnte und miteinander die einzel- nen „Wettkämpfe“ bestritt. Herzlichen Dank an Frau Zierer, die uns tatkräftig unterstützte. Wie sehr auch die ehemaligen Brü - ckenklassenkinder ihre mit dem Pilot- projekt gemachten Erfahrungen wert- schätzen, zeigte sich dieses Jahr ganz deutlich, als sich alle Brückenklassen- kinder aus dem letzten Jahr – ganz gleich welche Schule sie nun besuchen – zu einem Klassentreffen in „ihrem“ Brückenklassenzimmer trafen. Sogar in Freistunden besuchen sie uns gerne. Alles erdenklich Gute für euren weite- ren (schulischen) Lebensweg! Auch im dritten Jahr haben wir immer noch neue Herkunftsländer zu verbu- chen, sodass das Projekt für alle Betei- ligten dauerhaft interessant, abwechs- lungsreich und herausfordernd bleibt. Gudrun Graf

20 Neues aus Sekretariat und Kollegium Frau Gabriele Gruber-Lange geht in den Ruhestand Bäume und Steine werden dich lehren, was kein Lehrmeister dir zu hören gibt. Mit Frau Gruber-Lange verlieren wir eine echte „Seligenthalerin“, die wie so manch andere Kollegin schon als Schülerin in Seligenthal aus- und einging, um dann als Lehrerin in 37 Dienstjahren in Generationen von Schülerinnen und Schülern die Begeisterung für Biologie und Chemie zu wecken. Aufgewachsen in Pfeffenhausen zeigte sich schon in der Volksschule die besondere Begabung der kleinen Gabriele. Doch damals in den 60-er Jahren war das Lebensziel eines katholischen Mädchens vom Land ganz anders definiert – eine weiterführende Schulbildung, ja gar ein Abitur und Stu- dium kamen da nicht in Betracht. Erst eine Broschüre des Kultusministeri- ums im Rahmen einer Bildungsoffen- sive mit dem Titel „Ihr Kind soll auf die höhere Schule!“ brachte die Eltern ein wenig zum Nachdenken und man wählte schließlich – wie damals üblich im Einvernehmen mit dem Pfarrer – die Realschule der Ursulinen in Lands- hut. Dies bedeutete für die Eltern durchaus eine große finanzielle Belastung, denn neben der Zugfahrkarte mussten auch Schulgeld und alle Bücher bezahlt werden, und auch dem zehnjährigen Mädchen wurde einiges zugemutet. Nun hieß es jeden Tag um 5:45 Uhr aufstehen, zum Bahnhof laufen, mit (Bernhard von Clairvaux) dem Zug nach Landshut fahren und vom Bahnhof zur Schule in die Neu- stadt gehen – ein langer, beschwerli- cher Schulweg – und nachmittags wie- der in umgekehrter Richtung. Da die Bahn in Frau Gruber-Langes Erinne- rung damals immer pünktlich war, kam es nie zu einem Ausfall, der ab und zu nicht unwillkommen gewesen wäre. Nach Abschluss der Realschule wech- selte sie in die 10. Klasse des Gymnasi- ums Seligenthal, um das Abitur zu erlangen. Auch hier gab es Hürden zu meistern: Mathematik war in der Real- schule kein Kernfach gewesen und Französisch musste sie in den großen Ferien selbständig nachlernen. Doch mit unermüdlichem Fleiß gelang es, den Anschluss ans Gymnasium zu fin- den und zwar so erfolgreich, dass Frau Gruber-Lange die Voraussetzungen für ein Stipendium nach der Prüfung für Besonders Begabte erfüllte. Die Wahl der Studienfächer fiel ihr nicht schwer, war Bio/Chemie neben Französisch doch schon in der Kolleg- stufe, die Seligenthal damals als Ver- suchsschule erprobte, ihr Leistungs- kurs gewesen. Da es im Versuchs - stadium der Kollegstufe noch kaum geeignete Schulbücher gab, griff ihre damalige Lehrerin Frau Mittermeier einfach auf Bücher zurück, die an der Universität verwendet wurden. So waren die Schülerinnen bestens auf das Studium vorbereitet. Nach Abschluss des 1. Staatsexamens an der LMU München und der Referen- dariatszeit am Hans-Leinberger-Gym- nasium in Landshut und dem Gymna- sium in Gunzenhausen kehrte Frau Gruber-Lange 1981 gern wieder an „ihre“ Schule zurück, um dort am Gymnasium und zeitweise auch an der Wirtschaftsschule und der Fachakade- mie zu unterrichten. Auch die Geburt ihrer Tochter Corinna 1987 reduzierte ihre berufliche Tätig- keit nur kurz. Bereits 1997 übernahm Frau Gruber-Lange die Fachbetreuung in Biologie und 2009 die Funktion des Oberstufenkoordinators, eine Tätigkeit, bei der der klare, analytische Blick und das strukturierte Arbeiten eines Natur- wissenschaftlers sehr hilfreich sind. In allem war ihr immer ihre Freude am Umgang mit Kindern und Jugendlichen deutlich anzumerken. Mit ihrer mütter- lichen Art hatte sie immer ein offenes Ohr für alle Sorgen und Nöte und fand für manches Problem schnell eine pragmatische Lösung. Im Unterricht war es ihr stets ein gro- ßes Anliegen, die Begeisterung der Kinder für die Naturwissenschaften zu nutzen, um ihnen ein gut fundiertes umfassendes Wissen zu vermitteln und sie anzuleiten, strukturiert und genau zu arbeiten, was vor allem auch bei naturwissenschaftlichen Experimenten unabdingbar ist.

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 21 ANZEIGE Gabriele Gruber-Lange Mit großer Flexibilität stellte sie sich immer wieder neuen Aufgaben, sei es der Unterricht in Physik in der Wirt- schaftsschule oder der Psychologie am Gymnasium, gewürzt mit vielen Bei- spielen aus dem Schulalltag. Bei Erste- Hilfe-Kursen erfüllte ihre Tochter nicht selten die Rolle des zu verarztenden Opfers. Frau Gruber-Langes Begeisterung für Reisen zeigte sich auch in der Schule. Unzählige Exkursionen an Nord- und Ostsee, Studienfahrten nach Berlin, Paris, Wien, Prag und Budapest, die Begleitung des Schulaustausches mit Mulhouse in Frankreich – Frau Gruber- Lange schaffte es stets mit stoischer Ruhe und Organisationstalent alle Schäfchen wieder gut nach Hause zu bringen. Eine besondere Stellung nahm der Austausch mit unserer Partnerschule in Schio/Italien ein. Seit 1997 als treue Reisebegleiterin von Gerti Hergeth und später federführend als Leiterin des Austausches ermöglichte sie es unge- zählten Schülerinnen und Schülern, mit ihren italienischen Partnern Freundschaften zu schließen und die Liebe zu Italien zu entdecken. Auch nach 37 Berufsjahren hat Frau Gruber-Lange ihre Berufswahl nie bereut. So werden ihr im Ruhestand die vielen Kontakte mit Schülerinnen und Schülern und mit den Kolleginnen und Kollegen sicher fehlen. Nicht feh- len werden ihr hingegen die umfang- reichen Korrekturen und die ständig zunehmende Bürokratie im Schulbe- trieb, die manch pädagogischen Frei- raum einengt. Aber natürlich freut sich Frau Gruber-Lange auf mehr Zeit zum Reisen, zur Pflege ihrer Lieblingsspra- chen Französisch und Italienisch und zum Nachgehen ihrer botanischen Interessen. Wir wünschen ihr für den Ruhestand von Herzen alles Gute und für die geplanten Reisen und botanischen Exkursionen stets gutes Wetter und danken ihr auch im Namen der ganzen Schulfamilie für ihre Verdienste um Seligenthal. Ursula Weger

22 Neues aus Sekretariat und Kollegium Herr Wolfgang Lindl geht in den Ruhestand Nichts ist so vortrefflich als die Kunst, durch die Rede die Aufmerksamkeit der Menschen zu fesseln, ihre Gemüter zu gewinnen, und ihre Neigungen zu leiten, wohin man will. (CICERO, DE ORATORE I, 30F) Mit Wolfgang Lindl muss die Schulfamilie einen Lehrer verabschieden, der wie kaum ein anderer durch die Freude am gesprochenen Wort geprägt war. Als ausgebildeter Rhetoriker und begeisterter Theatermann verstand er es, diese seine Begeisterung Generationen von Schülerinnen und Schülern nahe zu bringen und sie erfahren zu lassen, wie sehr die freie Rede Selbstbe- wusstsein voraussetzt und verleiht. Dass auch sein täglicher Unterricht in Deutsch, Geschichte und Sozialkunde immer rhetorische Glanzlichter dar- stellte, versteht sich dabei fast von selbst. Die Entdeckung dieses besonderen Talents reicht bei Herrn Lindl bereits in die Schulzeit zurück. Geboren und auf- gewachsen in der Oberpfalz musste der 10-jährige Wolfgang für den Besuch eines Gymnasiums nach Regensburg ans Albrecht-Altdorfer- Gymnasium. Da der Schulweg für ein tägliches Pendeln zu weit war, wohnte er im Seminar der „Unbeschuhten Kar- meliter“, wo der damalige Präfekt Pater Theophan Beierle und dessen Bruder, Thomas Beierle, die Liebe zur Rhetorik förderten. Auch Theaterspie- len hatte zur Freude Wolfgangs im Seminar seinen festen Platz. Ein Schulweg von drei Kilometern täglich zu Fuß vom Seminar zum Gymnasium und wieder zurück stellten dabei durchaus sportliche Anforderungen, wie man sie heute Kindern kaum zumuten würde. An das Abitur schloss sich in Regensburg das Studium der Fächer Deutsch, Geschichte und Sozi- alkunde sowie Kunstgeschichte, das Herr Lindl erst ab der Zwischenprü- fung nicht mehr weiter verfolgte, und neun Semester Sprecherziehung mit dem Abschluss eines Diploms an. Die Referendarszeit führte ihn nach Mün- chen und Markt Schwaben, und auch der Zivildienst verschlug ihn nach Mün- chen, wo er beim Roten Kreuz u.a. in der Jugendarbeit im Haus International seinen Dienst ableistete. Natürlich nützte Wolfgang Lindl beide Standorte für ausgiebige Theater- und Konzert- besuche und für die Mitwirkung in Theatergruppen – eine trug z.B. den beredten Namen „Spielrausch“. Nach Abschluss der Ausbildung ging Herr Lindl für drei Jahre ans Max- Plank-Institut, um dort hochbegabten Kindern mit Sprachstörungen als Sprecherzieher zu helfen. In dieser Zeit erarbeitete er sich eine immense Erfahrung in der Kinder- und Jugend- psychiatrie und nutzte jede Weiterbil- dungsmöglichkeit bis hin zum Erwerb eines Zertifikats, – Kenntnisse, die ihm später im Sozialkundeunterricht bei den Themen Familientherapie, Neuro- sen/Psychosen, Gesprächs- und Ver- haltenstherapie sehr zugute kommen sollten. Dass ihm nebenbei noch Zeit blieb, stundenweise an zwei benach- barten Gymnasien zu unterrichten und in zwei Theatergruppen und zwei Chö- ren mitzuwirken, spricht für seine schier unerschöpfliche Energie. Wie sehr Herr Lindl immer die persön- liche Herausforderung suchte, zeigt seine anschließende Bewerbung in den Auslandsschuldienst. Am Gymnasium Ballester in Buenos Aires verbrachte er nach eigener Aussage die wohl schön- ste und interessanteste Zeit als Lehrer. Die Kinder waren meist bilingual und von ganz verschiedener Herkunft: Diplomatenkinder saßen neben Ein- wandererkindern oder Kindern von im Dritten Reich verfolgten Juden oder von geflüchteten Mitgliedern der Natio- nalsozialistischen Partei. Neben seinen Fächern unterrichtete Herr Lindl dank seiner einschlägigen Erfahrungen auch Rhetorik und Psychologie in Klassen, die Jugendliche zu Industriekaufleuten

Verabschiedungen Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 23 ausbildeten. Die Schule besaß zudem ein großes, mit allen technischen Raffi- nessen ausgestattetes Theater, was sie für Herrn Lindl natürlich attraktiv machte. Besonders genoss Herr Lindl auch die herzliche vom südamerikani- schen Temperament geprägte und sehr persönliche Atmosphäre zwischen Lehrern, Eltern und Schülern. Als Herr Lindl im November 1987 aus dem sonnigen Süden in das kalte Bay- ern zurückkehrte, um auf Empfehlung einer Bekannten am Gymnasium Seli- genthal den Schuldienst unter der Schulleitung von Sr. Lioba Hemmerle aufzunehmen, war es für ihn und seine Frau, die er im Auslandsdienst kennen- gelernt hatte, nicht nur eine klimati- sche Umstellung, – ist der Schuldienst in Deutschland doch zwar effizienter, aber auch sehr viel strukturierter und sachbezogener. Durch seine offene, hilfsbereite, herzliche und begeiste- rungsfähige Art fand Herr Lindl schnell Anschluss im Kollegium und erwarb sich rasch höchste Wertschätzung als Fachmann für Rhetorik und Theater und begehrter Spieler im Lehrervolley- ball. In kürzester Zeit – die Aufführung eines Krippenspiels fand bereits wenige Wochen nach Dienstantritt statt – stellte Herr Lindl nicht nur Schüler- theatergruppen auf die Beine, sondern machte auch mit Aufführungen eines Lehrertheaters Furore. Geradezu legendär war die Aufführung der „Ersten Klasse“, bei der Kolleginnen und Kollegen ungeahnte Talente zeig- ten. Über 27 Stücke inszenierte Herr Lindl im Lauf der Jahre mit den Schülergruppen, von Autoren wie Shakespeare, Brecht, Molière und Michael Ende, um nur einige zu nen- nen. Dabei bestand die besondere Her- ausforderung darin, dass an dem damaligen Mädchengymnasium kaum Wolfgang Lindl Männer für die Besetzungen zur Verfü- gung standen und somit Hosenrollen der Regelfall waren. Mit unglaublicher Kreativität nützte Herr Lindl alle Mög- lichkeiten der beschränkten Rahmen- bedingungen einer Schulaula aus und machte die Seligenthaler Theaterauf- führungen zu heiß begehrten „Events“, bei denen die Karten reißenden Absatz fanden. Durch seine eigene Begeiste- rung motivierte er die Spieler nicht sel- ten zu Proben bis zur mitternächtli- chen Stunde, wobei Sr. Benigna, der gute Geist im Sekretariat, tapfer aus- hielt, um die Spieler nach Proben- schluss aus der längst abgesperrten Schule zu entlassen. Ein besonderes Anliegen war Herrn Lindl auch die enge Zusammenarbeit mit dem Lands- huter Stadttheater, aus der ureigensten Überzeugung, dass Theater ein Lernort ist, der nicht hoch genug geschätzt werden kann. Neben dem Schultheater blieb auch die Rhetorik stets sein besonderes Steckenpferd, sei es in Rhetorikkursen an der Schule oder als „Gründungsmit- glied“ und jahrelanger Organisator des landesübergreifenden Wettbewerbs „Jugend debattiert“, der erstmals mündliche Schulaufgaben im Deutsch- unterricht in der Mittelstufe ermög- lichte und bis heute mit großem Erfolg alljährlich in der Mittel- und Oberstufe durchgeführt wird. Auch in seiner Seli- genthaler Zeit fand er noch Raum, um 20 Jahre lang Rhetorikkurse an der TU München und der Universität Regens- burg und in vielen Volkshochschulen abzuhalten. Mit seinen vielseitigen Interessen, sei- ner unglaublichen Energie und seiner Begeisterungsfähigkeit verkörpert Herr Lindl eine Lehrkraft, die Schülerinnen und Schülern durch sein eigenes Bei- spiel zeigt, welche Freude es macht, Neues zu erfahren und zu wagen, seine Kreativität auszuloten und an sich immer wieder neue Talente zu ent - decken. Dabei war es ihm immer ein großes Anliegen, die Jugendlichen zu selbständigem Denken, Kritikfähigkeit und zum Finden eines eigenen Stand- punktes aufgrund eigener Überzeu- gungen zu erziehen, damit sie nicht Stammtischparolen auf den Leim gehen und die Flut an Informationen richtig deuten und einordnen können. Wer mit so viel Tatendrang ausgestat- tet ist, der wird im Ruhestand sicher nicht die Beine hochlegen. So wünschen wir Herrn Lindl verbun- den mit unserm Dank für 31 Jahre Schuldienst noch viele interessante Reisen in alle Welt, einer weiteren Pas- sion von ihm, die ihn schon in 64 Län- der geführt hat, viel Zeit für Theater- und Opernaufführungen, für Klavier- und Klarinettenspiel und fürs Malen, – ein bisher noch nicht erwähntes Talent. Und wenn dann immer noch Zeit bleibt, freuen wir uns auf jeden Besuch bei unseren Konzerten oder anderen Gele- genheiten! Ursula Weger

24 Neues aus Sekretariat und Kollegium Weitere Verabschiedungen Leider verlassen uns zum Ende des Schuljahres noch weitere Lehrkräfte. Frau Susanne Schranner unterrich- tete während ihrer staatlichen Beur- laubung seit September 2013 in Teilzeit das Fach Kunst. Mit Ablauf dieses Jah- res kehrt sie in den Staatsdienst zurück. Durch ihren kreativen enga- gierten Unterricht hat sie in vielen Kin- dern und Jugendlichen die Lust an schöpferischer Arbeit geweckt und sie für Kunst begeistert. Frau Sarah Schwämmlein war zwar nur ein Jahr bei uns, hat sich aber durch ihre liebenswerte und hilfsbe- reite Art und ihren fachlich fundierten und stets interessanten Unterricht in Biologie und Chemie schnell große Wertschätzung bei Lehrern, Schülern und Eltern erworben. Da sich nun Nachwuchs angekündigt hat, wird sie sich zunächst ihrer neuen Rolle als junge Mama widmen. Mit Frau Gabriela Trost und Frau Daniela Welti scheiden zum Jahres- ende auch zwei sehr verdiente Instru- mentallehrkräfte aus, die durch ihren hervorragenden Unterricht auch unsere Konzerte bereicherten und so die Elternzeit von Frau Kupka und Frau Steffel gut überbrückten. Nur für kurze Zeit Abschied nehmen müssen wir von Frau Hildegard Briller, die im September ihr Referen- dariat beginnt. Als engagierte Musik- lehrerin und hervorragende Posauni- stin und Ensembleleiterin war sie eine große Bereicherung für unser musika- lisches Leben und wird uns sehr feh- len. Umso mehr freuen wir uns auf ihre Rückkehr nach Abschluss des Referen- dariats. Wir danken allen für ihren Einsatz am Gymnasium Seligenthal und wünschen Ihnen für die Zukunft von ganzem Herzen Gottes Segen, viel Freude am Lehrberuf und möglichst so brave Schüler und nette Kollegen, wie in Seligenthal. Ursula Weger Anzeige

Die Schulfamilie Seligenthal trauert um Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 25 Herrn Karl Riechers StD i.K. 22.03.1949 – 11.2017 Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren. (JOHANN WOLFGANG VON GOETHE) Herr Karl Riechers war ein „echtes Seligenthaler Urgestein“. Er wirkte 36 Jahre als Lehrer für Englisch und Französisch am Gymnasium und vermittelte Generationen von Kindern und Jugendlichen fundierte sprachliche Kenntnisse und so manche Lebensweisheit. In den letzten Jahren seiner Tätigkeit entdeckte er die Liebe zum Lateinunterricht und genoss es sichtlich, seit 2009 auch Buben zu unterrichten. Neben der unterrichtlichen Tätigkeit übernahm er im Jahr 2000 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2015 auch die verantwortungsvolle Position der ständi- gen Stellvertretung der Schulleiterinnen Sr. Seraphina Dietz, Sr. Christiane Hansen und Ursula Weger. Seine absolute Soli- darität zu „seiner“ Schule schuf eine ver- trauensvolle Atmosphäre, in der auch in schwierigen Fällen stets pragmatische Lösungen gefunden werden konnten. Durch seine humorvolle, hilfsbereite Art, seine Zuverläs- sigkeit und seine große Liebe zum Beruf und zu seinen Schülerinnen und Schülern erwarb er sich bei allen, die ihn kannten, große Wertschätzung. Wie gern hätten wir ihm noch viele Jahre im Ruhestand gewünscht, um seine Vorlieben zu pfle- gen und ausgedehnte Touren auf seinem Motorrad zu genießen. Nun ist es anders gekommen. Sein plötzlicher Tod kam für uns alle überraschend. Wir gedenken seiner im Gebet und wer- den ihn voll Dankbarkeit in lieber Erin- nerung behalten. Ursula Weger, Schulleiterin des Gymna- siums im Namen aller Kolleginnen und Kollegen und aller ehemaligen Schüle- rinnen und Schüler.

26 Die Schulfamilie Seligenthal trauert um Frau Christine Langer StDin i.K. 11.08.1955 – 15.01.2018 Sich nah zu sein, ist eine Sache des Herzens (HERMANN HESSE) Frau Langer war zeit ihres Lebens mit Seligenthal aufs Engste verbunden. Als Schülerin des Gymnasiums machte sie bei uns Abitur, um dann als fertige Lehrkraft für Englisch und Geschichte wieder zu uns kommen. Von 1982 bis zu ihrem Ruhestand 2016 begeisterte sie Generationen von Schülerinnen und Schülern für Englisch und Geschichte. Ein Herzensanliegen waren ihr auch der bilinguale Unterricht, der Schüleraustausch mit den USA und ihre Seminare in der Oberstufe. Als Fachbetreuerin war sie immer auf dem neuesten Stand und erfüllte die Aufgabe mit großer Sou- veränität und immensem Fachwissen. Als sich vor zehn Jahren ihre Krankheit zum ersten Mal bemerkbar machte, stellte sie sich ihr, so wie es ihre Art war, ohne Jammern mit großer Tapferkeit. Die Schule war auch in schweren Zeiten immer ihre größte Sorge und auch im Ruhestand war sie immer an allem, was in Seligenthal passierte, sehr interessiert. Wir hätten ihr so gerne einen langen glücklichen Ruhestand mit viel Zeit fürs Reisen, ihren wunderbaren Garten und zum Lesen gewünscht. Leider ist es anders gekommen. Wir verlieren mit ihr eine Kollegin, die maßgeblich unser Schulprofil geprägt hat und für uns alle mit ihrer großen Liebe für ihren Beruf, ihrer absoluten Gewissenhaftigkeit und Zuverlässigkeit und ihrer nie nachlassenden Offenheit für Neuerungen immer ein Vorbild bleiben wird. Viele junge Kollegen hat sie mit großer Umsicht in den ersten Berufs- jahren begleitet und ihnen so den Start ins Lehrerleben erleichtert. Viele von uns verlieren eine gute Freundin, mit der uns unzählige frohe Erinnerungen an gemeinsame Nachmittage ihrem Garten und gemeinsame Unternehmungen immer verbinden werden. in Wir gedenken ihrer und ihrer Familie im Gebet und werden sie voll Dankbarkeit in lieber Erinnerung behalten. Ursula Weger, Schulleiterin des Gymna- siums im Namen aller Kolleginnen und Kollegen und aller ehemaligen Schüle- rinnen und Schüler.

Die Schulfamilie Seligenthal trauert um Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 27 Msgr. Dr. Norbert Fuchs StD i.K. 06.08.1926 – 08.04.2018 Aus Gottes Hand empfing ich mein Leben. Unter Gottes Hand gestalte ich mein Leben. In Gottes Hand gebe ich mein Leben zurück. (AUGUSTINUS) Mit Msgr. Dr. Fuchs verliert die Schulfamilie einen Pädagogen und Seelsorger, der über 50 Jahre unser schulisches Leben nachhaltig geprägt hat. Nach Studium und Promotion, Priesterweihe und Dienstjahren als Kaplan kam Dr. Fuchs 1960 nach Seligenthal. Als Gymnasi- allehrer für Deutsch, Geschichte und Katholische Religionslehre beeindruckte er seine Schülerinnen nicht nur durch sein immen- ses Wissen, sondern erzog sie zu Reflexionsfähigkeit, Einsatz- bereitschaft und Verantwortungsbewusstsein. Wie sehr ihm das Unterrichten am Herzen lag, zeigt die Übernahme einiger Reli- gionsstunden in der Oberstufe noch weit über die Pensionsgrenze hinaus bis 2011. Ab 1965 übernahm Msgr. Dr. Fuchs das Amt des Schulseelsor- gers für die weiterführenden Schulen Seli- genthals. In dieser Funktion prägte er bis 2014 das religiöse Leben des Gymnasiums und setzte über viele Jahre als Fachbetreuer für Katholische Religion entscheidende Akzente. Dr. Fuchs verstand es immer, den Weg in die Herzen der Jugendlichen zu finden und ihnen in den Gottesdiensten, aber auch in Medita- tionen, Beichte und persönlichen Gesprächen auf ihrem Weg zum Erwachsenen ein ver- ständnisvoller Begleiter zu sein, dessen Rat gesucht und gern beherzigt wurde. Als Kollegstufenbetreuer und von 1972 bis 1991 als ständiger Stellvertreter der Schulleiterin Sr. Lioba Hemmerle wirkte er mit großer Umsicht an wesent- lichen Weichenstellungen der Schulentwicklung mit wie z.B. der Teilnahme am Schulversuch zur Einführung der Kolleg- stufe 1970. Sein tiefer Glaube, sein profundes Wissen und sein Interesse an allen neuen Entwicklungen bis zuletzt, seine stets freund- liche Zugewandtheit und seine große Selbstdisziplin machten ihn zu einem ganz besonderen Menschen und hinterließen bei allen, die ihn kennen lernen durften, tiefen Eindruck. Wir danken ihm für über 50 Jahre unermüdlichen Wirkens für das Gymnasium Seligenthal. Wir gedenken seiner im Gebet und werden ihn immer in dankbarer Erinnerung behalten. Ursula Weger, Schulleiterin des Gymnasiums im Namen aller Kolle- ginnen und Kollegen und aller ehe- maligen Schülerinnen und Schüler.

28 Die Schulfamilie Seligenthal trauert um Frau Dr. Franziska Seemann, StDin i.K. 20.3.1920 – 15.01.2018 Herr, in deine Hände sei Anfang und Ende, sei alles gelegt (EDUARD MÖRIKE) Frau Dr. Seemann unterrichtete von 1945 bis 1982 mit großem Engagement Deutsch, Englisch und Geschichte am Gymnasium Seligenthal. Ihre Lebensgeschichte ist eng mit der Zeitgeschichte und der Geschichte Seligenthals verwoben, war sie doch bereits ab ihrem 10. Lebensjahr bis zur Schließung der Schule durch die Natio- nalsozialisten Schülerin im Lyzeum und in der Lehrerinnenbil- dungsanstalt Seligenthal. Nach ihrem Schulabschluss an der Staatlichen Oberrealschule in Landshut und ihrem Lehramtsstudium in Innsbruck mit Pro- motion nahm sie bei der Wiedereröffnung der Schule nach Kriegsende ihren Dienst als Lehrkraft auf und weckte in Gene- rationen von Schülerinnen die Liebe zu ihren Fächern. Besonders am Herzen lag ihr dabei die Förderung des europäischen Gedan- kens für ein friedliches Zusammenleben der Völker. Durch ihre jahrzehntelange Tätigkeit als Stadträtin ab 1952 vermochte sie viele Weichen für Seligenthal zu stellen. Besonders wichtig war ihr dabei die Schulpartnerschaft Seligenthals mit dem Liceo Scientifico Nicolo Tron, die 1980 unter ihrer maßgeblichen Mitwirkung geschlossen wurde und zum Grundstein für die Städtepartnerschaft Landshuts mit Schio wurde. Auch nach ihrer Pensionierung ließ sie die Beziehung zu Seligenthal nicht abreißen und besuchte ihre Schule immer wieder als Pensionärin bei Lehrerfeiern oder anderen Anlässen. Wir gedenken ihrer im Gebet und werden ihre Verdienste für Seligenthal nicht vergessen. Ursula Weger, Schulleiterin des Gymnasiums im Namen aller Kolleginnen und Kollegen und aller ehemaligen Schü- lerinnen und Schüler. Frau Christa Zwicknagl, OStRin i.K. 04.08.1929 – 02.03.2018 ...und doch ist einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält (RAINER MARIA RILKE) Frau Zwicknagl unterrichtete am Gymnasium Seligenthal von 1969 bis 1991 mit großer Begeisterung die Fächer Englisch und Französisch und setzte ab 1988 als Fachbetreuerin in Englisch viele neue Akzente. Ihre zweite Liebe galt dem Schüleraustausch mit dem Liceo Scientifico Nicolo Tron in Schio, wofür sie sogar Italienisch lernte, um die Austauschfahrten begleiten und mit den Lehrkräften der italienischen Schule freundschaftliche Beziehungen pflegen zu können. Auch nach ihrem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst hielt sie Kontakt zur Schulfamilie Seligenthal und war ein gern gesehener Gast bei vielen Anlässen. Wir gedenken ihrer im Gebet und werden sie voll Dankbar- keit in lieber Erinnerung behalten. Ursula Weger, Schulleiterin des Gymnasiums im Namen aller Kolleginnen und Kollegen und aller ehemaligen Schü- lerinnen und Schüler.

In dankbarer Erinnerung gedenken wir Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 29 Schwester M. Johanna Ancilla Knoblach 04.03.1916 – 30.03.2018 Bleibet in meiner Liebe (JOHANNES 15,9) Schwester Johanna besuchte bereits als Schülerin die Semi- narübungsschule, das Lyzeum und die Lehrerinnenbildungsan- stalt in Seligenthal und trat 1938 in den Orden ein. Als Schwestern während des Dritten Reichs nicht mehr unterrichten durften, arbeitete sie im Lazarett. ihrer Schülerinnen. Bis ins hohe Alter nahm sie am schuli- schen Geschehen regen Anteil und unterstützte die Erstel- lung der Schulchronik zum 175-jährigen Jubiläum des Gym- nasiums 2013 durch ihr herausragendes Gedächtnis und umfassendes Wissen. Nach Kriegsende unterrichtete Sr. Johanna wieder in der Grund- schule und von 1951 bis 1978 als Lehrerin für Deutsch, Mathe- matik und Katholische Religionslehre am Gymnasium, soweit es ihr Amt als Novizenmeisterin im Kloster erlaubte. Wir gedenken ihrer im Gebet und werden sie voll Dank- barkeit in lieber Erinnerung behalten. Durch ihre stets freundliche bescheidene Art und ihre große Liebe zu den ihr anvertrauten Kindern gewann sie die Herzen Ursula Weger, Schulleiterin des Gymnasiums im Namen aller ehemaligen Kolleginnen und Kollegen und Schülerinnen

30 Verstärkung für das Lehrerkollegium Ellen Braun-Lindner Eva-Maria Enzinger Verena Ernst Als gebürtige Landshuterin verbrachte ich meine gymnasiale Schulzeit am Hans-Carossa-Gymnasium. Nach dem Abitur verschlug es mich in das schöne Regensburg, wo ich zunächst einen kurzen Ausflug in die Betriebswirt- schaftslehre machte, bevor ich das Studium der spanischen, französischen und deutschen Sprache aufnahm. Während meiner Studentenzeit war es mir möglich, ein Semester an der Uni- versidad de Huelva in Andalusien zu studieren und im Jahr darauf an zwei französischen Collèges in Orléans Deutsch als Fremdsprache zu unter- richten. In den beiden Jahren nach dem ersten Staatsexamen arbeitete ich an den Gymnasien in Dingolfing, Mainburg und Weiden in der Oberpfalz, wo ich schließlich mein zweites Staatsexamen ablegte. Nun folgte ein Abstecher in die Welt der Sonderpädagogik: Für ein Schuljahr sammelte ich am Sonder- pädagogischen Förderzentrum neue, bereichernde Erfahrungen, bevor ich schließlich die Stelle als Französisch-, Spanisch- und DaZ-Lehrerin am Gym- nasium Seligenthal antreten konnte, was mich bis heute sehr glücklich stimmt. Mein bisheriger Lebensweg lässt sich als ein Wechsel zwischen den zwei Regierungsbezirken Oberpfalz und Niederbayern beschreiben. Geboren und aufgewachsen in der Oberpfalz, besuchte ich das Gymnasium der Ursulinen in Straubing in Niederbay- ern. Zu dieser Zeit wurde meine Lei- denschaft für Mathematik und Physik geweckt. Ich erkannte jedoch, dass ich kein Sprachengenie sein werde. An der Universität in Regensburg begann ich dann die Fächer Mathema- tik und Physik zu studieren und absol- vierte dort das 1. Staatsexamen und den Bachelor in Physik. Im Referendariat durfte ich schon Landshut kennen lernen und durch die Landshuter Hochzeit zeigte sich die Stadt von ihrer schönsten Seite. Außer- dem verschlug es mich wieder in die Oberpfalz nach Neutraubling und Wei- den. Nach meinem Referendariat wollte ich gerne an einer kirchlichen Schule unterrichten. Umso mehr freue ich mich über die herzliche Aufnahme, die Hilfsbereitschaft und die gute Atmosphäre an dieser Schule. Nach zahlreichen Umzügen hat es mich nun nach meinem Referendariat und meiner Hochzeit nach Landshut verschlagen. Am Gymnasium Seligen- thal gefällt es mir sehr und ich bin froh, gleich so herzlich von den Schülern und Kollegen aufgenommen worden zu sein! Geboren bin ich in Frankfurt am Main, dann allerdings am Bodensee aufge- wachsen und zur Schule gegangen. Nach dem Abitur wollte ich Tierärztin werden und habe dann auch erst ein- mal zwei Jahre lang Veterinärmedizin in Leipzig studiert. Im Laufe des Studiums habe ich aller- dings gemerkt, dass meine wahre Liebe der Physik und Mathematik gilt und ich viel lieber unterrichte als ope- riere. Also begann ich in Heidelberg ein Lehramtsstudium in Mathematik und Physik und machte anschließend mein Referendariat in Friedrichshafen, ehe ich jetzt endlich bei meinem Mann im schönen Bayern angekommen bin.

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 31 regionalgeschichtlicher Perspektiven im Geschichtsunterricht erfolgreich abschloss. Der zweijährige Vorbereitungsdienst führte mich dann zunächst zurück an meine ehemalige Schule, das Gymna- sium Vilshofen, welchem ich als Studi- enreferendar vom Kultusministerium zugeteilt wurde. Während des Einsatz- jahres durfte ich dann am Gymnasium Höhenkirchen-Siegertsbrunn sowie am Anton-Bruckner-Gymnasium Strau- bing weitere praktische Erfahrungen sammeln und mich in meiner Berufs- wahl glücklicherweise noch mehr bestätigt fühlen. Unmittelbar nach Abschluss meiner Ausbildung ergab sich zum September 2017 dann die Möglichkeit, am Gymna- sium der Schulstiftung Seligenthal meine erste Stelle anzutreten. Ich freue mich sehr, sowohl vom Kollegium als auch von der Schülerschaft so herzlich in die Schulgemeinschaft auf- genommen worden zu sein. Es macht mir jeden Tag große Freude, ein Teil dieser Schulfamilie sein und hier unterrichten zu dürfen. Herbert Gill Nach meinem Violinstudium in München und Bern, spielte ich mehrere Jahre als Orchestermusiker in München, u.a. bei den Münchner Philharmonikern, im BR-Sinfonieorchester, im Bayerischen Staatsorchester, Bach-Collegium und Bach-Orchester. 1988 kam ich nach Landshut, wo ich seither an der Städti- schen Musikschule und am Hans- Carossa-Gymnasium als Geigenlehrer unterrichte und das Landshuter Kam- merorchester und das Jugendstreichor- chester gegründet habe. Zusammen mit meiner Ehefrau, der Pianistin Tanja Wagner, spielte ich zahlreiche Violin- abende und Klaviertriokonzerte mit dem „Trio con fuoco". Konzertreisen im In- und Ausland, Instrumentalkurse, Kinderkonzerte und viele andere musi- kalische Aktivitäten zählen zu meiner Tätigkeit. Das Unterrichten war schon immer eine große Leidenschaft, und so übernahm ich im September 2017 gerne auch eine Violinklasse und das Streicherensemble „Arco Armonico" am Gymnasium Seligenthal. Über die positive Atmosphäre im musischen Kollegium freue ich mich sehr. Nur aus Enthusiasmus kann Neugierde entstehen und nur wer neugierig ist, besitzt den Willen zu lernen. Lenard Bernstein Pfarrer David Golka Als Religions- lehrer und Schulseelsor- ger an der Klos terschule Seligenthal freue ich mich, als Geistlicher für Schule und Schüler da zu sein, im Unterrichtsgeschehen über den drei- faltigen Gott, der sich in unserem Herrn und Gesalbten Jesus Christus geoffenbart hat, nachzuden- ken und so unseren Schatz des Glau- bens zu betrachten, zu entdecken und aus ihm heraus zu leben – nicht zuletzt auch ein Stückweit in der Seelsorge junge Menschen auf ihrem Weg geistlich begleiten zu dürfen. Stephan Katzbichler Nach dem Abitur im Jahr 2008 und der anschließenden Ableistung des Zivil- dienstes in meiner Heimatstadt Vilsho- fen an der Donau folgte das Studium der Fächer Englisch, Geschichte und Sozialkunde für das Lehramt an Gym- nasien an der Universität Passau. Parallel dazu absolvierte ich den dort angebotenen Modellstudiengang „Schulische Erziehungs- und Bildungs- prozesse“, den ich mit einer Masterar- beit über die didaktischen Potentiale

32 Verstärkung für das Lehrerkollegium Peter Must Christiane Schachtner Peter Must, in Budapest/Ungarn gebo- ren, begann das Geigenspielen im Alter von acht Jahren. Mit 13 erhielt er Unterricht am Béla Bartók-Konserva- torium in Budapest. Sein Violinstudium absolvierte er am Richard-Strauss- Konservatorium in München und am Mozarteum Salzburg. Zu seinen Lehrern zählen Tibor Varga, Jürgen Geise, Sándor Végh. Er war langjäh- riges Mitglied des Orchesters „Camerata Salzburg“ unter der Leitung von Sádor Végh. Als freischaffen- der Musiker arbeitet er mit vielen bedeu- tenden Ensembles München lebe. Mein Referendariat absolvierte ich ebenfalls in München und in Münchens Umkreis und bin nun sehr froh, wieder zurück auf meiner alten Schule in Landshut zu sein, in der ich mich sofort wieder sehr wohl und gut aufgenommen fühlte. Auch wenn ich im nächsten Schuljahr leider vor- erst nicht in Landshut arbeiten kann, werde ich das Schuljahr im Gymna- sium Seligenthal in sehr guter Erinne- rung behalten. zusammen u.a. mit der Camerata München, dem Amati Ensemble und der Kammerphilharmonie Salzburg, dem Bayerischen Kammerorchester, sowie der Bayerischen Kammerphil- harmonie und dem Bayerischen Landestheater. Für Filmmusikeinspielungen dirigierte er das deutsche Filmorchester Babels- berg sowie die Slowakische Philharmo- nie Bratislava. Zehn Jahre lang war er tätig als Leiter eines eigenen Tonstudios. Seit 2006 ist er begeisterter Pädagoge als Geigenlehrer an der Musikschule in Starnberg. Im September 2017 begann er auch am Gymnasium Seligenthal Violine zu unterrichten. Peter Must ist Vater von drei Kindern und freut sich, seine musikali- schen Erfahrungen an begeisterte junge Schüler weitergeben zu können. Sarah Schwämmlein Schon immer war ich Landshut fest verbunden, weil ich selbst hier geboren und aufgewachsen bin. Da mein Vater selbst im Gymnasium Seligenthal als Lehrer tätig war, stand für mich schon früh der Entschluss fest, selbst Schüle- rin dieser Schule werden zu wollen. Ich persönlich empfand meine Schulzeit als wunderschön, da ich die Mensch- lichkeit und den Zusammenhalt in Seli- genthal sehr schätzte. 2009 absolvierte ich mein Abitur in den Fächern Biolo- gie, Chemie, Deutsch und Sozialkunde. Da mich die Naturwissenschaften schon immer begeisterten, studierte ich ab dem Jahr 2009 die Fächer Biolo- gie und Chemie an der TU München für Lehramt. In den Chemievorlesungen lernte ich auch meinen Ehemann ken- nen, mit dem ich seit vielen Jahren in

Michael Steiger Michael Vilsmeier Kerstin Wittmann Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 33 Am 23. August erblickte ich in Strau- bing das Licht der Welt. Bereits früh konnte ich mich für die Mathematik begeistern und untersuchte voller Freude die Eigenschaften des Würfels. Der Wunsch, Lehrer zu werden, ent- stand schon in der Grundschule und verfestigte sich im Laufe meiner Schul- zeit. Nachdem ich am Burkhart-Gym- nasium Mallersdorf-Pfaffenberg die allgemeine Hochschulreife erreicht hatte, studierte ich in Passau die Fächer Mathematik und Wirtschafts- wissenschaften auf Lehramt am Gymnasium. Meine Referendarszeit führte mich nach Altdorf bei Nürnberg, Coburg und Lappersdorf. Nun bin ich in Seligenthal gelandet und fühle mich hier sehr wohl. Im Kollegium habe ich viele Gleichgesinnte gefunden, die auch meine Fußballleidenschaft teilen oder ebenso große Fans von Ed Sheeran sind wie ich. Am 5. Mai 1983 erblickte ich im schönen Regensburg das Licht der Welt. Bereits früh ent- deckte ich meine Lei- denschaft und auch ein gewisses Talent für den Sport und im Besonde- ren für den Fußball. Dieses besagte Lederrund sollte mich von da an ständig begleiten und mein Leben bestimmen. Der Wunsch, Fußballprofi zu werden, entstand schon sehr früh und verfes - tigte sich im Laufe meines Lebens weiter. Obwohl nicht ganz unerfolg- reich, verfolgte ich gleichzeitig, nach- dem ich am Werner-von-Siemens- Gymnasium die allgemeine Hochschul- reife erhalten habe, auch einen Alternativplan und studierte an der Universität in Regensburg die Fächer Englisch und Sportwissenschaften für das Lehramt an Gymnasien. Wie sich letztendlich dann zeigen sollte auch nicht zu Unrecht. Allerdings bin ich mit meiner aktuellen Berufswahl auch mehr als zufrieden. Meine Referendarszeit führte mich nach Deggendorf und Moosburg an der Isar. Nach ein paar weiteren Jahren und den verschiedensten Schulen bin ich nun in Seligenthal gelandet, wo ich mich bereits sehr wohl fühle und jeden Tag auf nette Menschen (Schüler UND Lehrer) treffe. Im Kollegium habe ich nicht wenige Gleichgesinnte gefunden, die sowohl meine Fußballleidenschaft teilen als auch ebenso große Freude am Leben und am Leben lassen haben. Geboren und aufgewachsen in Lands- hut, absolvierte ich 2006 das Abitur am Hans-Leinberger-Gymnasium. Auf der Suche nach meiner beruflichen Bestimmung durfte ich ein Praktikum am Gymnasium Seligenthal begehen, woraufhin ich nicht lange zu überlegen brauchte: Lehrerin wollte und will ich sein! Das Studium des Lehramts für die Fächer Deutsch und Geschichte begann ich in München an der LMU, wo ich nach einer zweijähri- gen Unterbrechung auf- grund der Geburt meiner Tochter mit anschließender Elternzeit das Staats - examen im Jahr 2014 bestand. Nach Abschluss des Studiums zog ich mit meiner Familie nach Essen- bach, denn das Bedürfnis nach familiärer Anbindung und die Liebe zu Landshut konnte auch das schöne München nicht tilgen. Das Referendariat ließ mich mehrere Gym- nasien in der Region Landshut kennen lernen. Wichtig war mir stets, mit jun- gen Menschen zusammen zu arbeiten und die mir besonders wichtigen Maß- stäbe des menschlichen Miteinanders, Toleranz, Respekt und demokratisches Denken, zu vermitteln. Der berufliche Werdegang führte mich im September 2017 nun zurück nach Seligenthal, das mir seit der Praktikumszeit stets prä- sent war und sich die Hoffnung, hier einmal als echte Lehrerin tätig zu sein, glücklicherweise erfüllte. So freue ich mich auf viele weitere spannende und interessante Jahre mit den vielen Kol- leginnen und Kollegen sowie den Kin- dern, die mich hier sehr offen und herzlich willkommen geheißen haben!

34 SchülerInnen in Verantwortung Neuwahl der SMV Abschluss-Klassensprecherver- sammlung am 19. Juli 2017 Wie in jedem Jahr begrüßten die Ver- bindungslehrer Fr. Sindersberger und Hr. Littich in der vorletzten Schulwoche noch einmal die Klassensprecher zu einer abschließenden Versammlung für das Schuljahr 2016/17 in der Mensa. Dabei sollten mit der Wahl der neuen Mitglieder der SMV bereits ent- scheidende Weichen für die Zeit nach den Sommerferien gestellt werden. Bedingt durch das bevorstehende Abitur stand schon im Vorfeld fest, dass sich viele bisherige SMVler zumindest nominell aus dieser Gruppe verab- schieden und ihre Verantwortung an jüngere Nachfolger weitergeben wür- den. An dieser Stelle sei noch einmal Simona Gulich, Sarah Lichtmannecker, Vincent Feder und insbesondere dem Bezirksschülersprecher Frederik Bach aus der jetzigen Q12 für ihr großes Engagement gedankt. Vergelt’s Gott! Denn mit eurem Einsatz habt ihr die Seligenthaler SMV maß- geblich geprägt und sie zu der tollen Einrichtung gemacht, von der aktuell nicht nur viele Schüler, sondern alle Mitglieder der Schulfamilie profitieren dürfen. Wie beinahe zu erwarten machte der einzige „alte Hase“ auf der doch recht langen Kandidatenliste das Rennen um den Posten des 1. Schülersprechers: Die erfahrene Lena Hackenberg aus der Q11 steht nunmehr an der Spitze der SMV. Unterstützt wird sie – freilich dem Wahlergebnis entsprechend – von fünf weiteren Kollegen im Amt, die allesamt bereits über viel Erfahrung verfügen und regelrecht vor Taten- drang sprühen. Mit im Team dabei sind Emilia Friedrich und Dominik Astner aus der 10. Klasse sowie Christina Schimana, Armin Betz und David Murr aus der Q11. In diesem Sinne: Auf ein Neues ab dem Herbst 2017! Die sonst fällige Wahl der Verbindungs- lehrer konnte an dieser Stelle entfal- len, nachdem bereits zu den Pfingstfe- rien die Amtsübergabe von Fr. Mitschke an Fr. Sindersberger als neue Vertrau- enslehrerin erfolgt war. Jennifer Sindersberger & Matthias Littich Anzeige U N T E R H A LT S R E I N I G S C H U L H A U S R E I N I G U B Ü R O R E I N I G U N G G U N G U N G N I G U N G K A U F H A U S R E I N I N I G U N G I N D U S T R I E R E I G B A U R E I N I G U N G G L A S R E I N I G T E P P I C H R E S O L A R R E I N G U N G E I N I G U N G N I G U N G I S A R C L E A N R e i n i g u n g s s e r v i c e G m b H S t e t h a i m e r s t r a ß e 3 6 a 8 4 0 3 4 L a n d s h u t T T e l e f o n 0 8 7 1 3 3 0 2 0 5 5 - 0 0 8 7 1 3 3 0 2 0 5 5 - 5 e l e f a x i n f o @ i s a r i s a r .www - c l e a n - c l e a n . d e . d e

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 35 Neuwahl der SMV Damit ihr euch vertrauensvoll an den Schülersprecher eurer Wahl wenden könnt, kommt gleich im Anschluss eine kleine Vorstellungs- runde. Folgt dabei bitte einfach der Reihenfolge auf dem Bild von links nach rechts! Emilia Friedrich: Ich bin Emilia Friedrich, 17 Jahre alt und gehe in die 10. Klasse des sozial- wissenschaftlichen Zweiges. Dadurch, dass die SMV im Schulalltag durch ver- schiedene Aktionen oft in Erscheinung tritt, war es ein großer Wunsch von mir, auch selbst dort mitwirken zu dürfen. Besonders die Zusammenarbeit mit den Schülersprechern in meiner Zeit als Klassensprecherin motivierte mich dazu. Dieses Jahr bin ich nun zum ersten Mal dabei und ich freue mich darauf, gemeinsam mit der Schüler- schaft diese Aufgabe zu meistern! Christina Schimana: Mein Name ist Christina Schimana, ich bin 17 Jahre alt und besuche die Q11 unserer Schule. Außer in der SMV engagiere ich mich als Q-Sprecherin und Schulsanitäterin. In meiner Freizeit mache ich viel Sport, tanze gerne und unternehme viel mit meinen Freunden. Ich freue mich auf eine gute Zusam- menarbeit und tolle SMV-Aktionen mit euch! Lena Hackenberg: Hallo, ich heiße Lena Hackenberg, bin 17 Jahre alt, wohne in Eching und gehe in die Q11. An der Schule bin ich nun als Schüler- sprecherin, Q-Sprecherin, Mediatorin und Unicef-Mitglied aktiv. Mir macht es große Freude, mit Mitschülern Projekte zu organisieren und umzusetzen. Ich freue mich auf ein schönes neues Jahr! David Murr: Ich heiße David Murr, bin 17 Jahre alt und gehe in die Q11. Für dieses Jahr wurde ich zum ersten Mal in die SMV gewählt, bringe aber bereits Erfahrun- gen aus dem Amt des Klassenspre- chers mit. Zudem freue ich mich dar- auf, für alle Gymnasiasten etwas orga- nisieren zu können und zusammen mit dem SMV-Team coole Aktionen zu star- ten. Armin Betz: Ich heiße Armin Betz. Obwohl ich heuer das erste Mal in der SMV tätig bin, habe ich als Q11er schon einige Erfahrung durch das Amt des Klassensprechers, das letztjährige Tutorium und meine Zusammenarbeit mit den Vorgängern in der SMV. Auf eine gute Zusammen- arbeit mit einem tollen SMV-Team! Dominik Astner: Mein Name ist Dominik Astner, ich bin 16 Jahre alt und besuche momentan die 10. Klasse im musischen Zweig. Ich bin dieses Jahr das erste Mal in der SMV, bringe aber bereits Erfahrungen von Klassensprecherversammlungen, Klassensprechertagen und anderen schulischen Institutionen wie beispiels- weise den Mediatoren mit. In meiner Freizeit gehe ich meinen Hobbies Kla- vierspielen und Sport nach.

36 SchülerInnen in Verantwortung „Was macht eigentlich ein Klassensprecher?“ Klassensprechertag der Unterstufe gendes Fazit heraus: „Für ein gutes Schulklima sind nicht nur die Klassen- sprecher, sondern alle gemeinsam ver- antwortlich.“ Nach der verdienten Stärkung in der Mittagspause ging man zügig zum nächsten Tagesordnungspunkt über: Passend zum brandaktuellen Thema „Beichtstuhl Seligenthal“ bemühten sich alle Teilnehmer um die Erarbei- tung von Lösungsvorschlägen gegen Mobbing auf Internetplattformen. Auch im Beisein von Schulleiterin Frau Weger diskutierten die Klassenspre- cher noch eifrig über die Möglichkei- ten, wie jedes Mitglied der Schulge- meinschaft verhindern kann, dass sich öffentliche Beleidigungen wiederholen. Abgerundet wurde dieser durchaus besondere und sehr produktive Schul- tag erst am frühen Abend durch die übliche Fragerunde zusammen mit Frau Weger. Jennifer Sindersberger & Matthias Littich Zur offiziellen Amtseinführung im Schuljahr 2017/18 machten sich die Klassensprecher der Klassen 5 bis 7 am Morgen des 21. November – beglei- tet von den Mediatoren, der SMV und den Verbindungslehrern – auf ins Haus der Lebenshilfe. Nachdem man es sich dort im wundervoll restaurierten Spei- cher so gemütlich wie möglich gemacht hatte, ging man voller Taten- drang an die vielen Aufgaben des Tages. Auf eine interne Vorstellungsrunde gaben zunächst die Mediatoren und im Anschluss die SMV einen kurzen Abriss zu ihren ebenso verantwortungsvollen wie umfangreichen Tätigkeitsberei- chen. Beiden Gremien der Schülerver- treter sei an dieser Stelle ein herzli- ches Vergelt’s Gott gesagt für die tat- kräftige Unterstützung bei der Durchführung des Klassensprecherta- ges. Immer wieder aufgelockert durch Gemeinschaftsspiele entwickelten die Schülervertreter im Laufe des Vormit- tags selbst eine sehr detaillierte Zusammenstellung ihres Aufgabenge- biets. Am Ende kristallisierte sich fol-

Landshuter Schülerin gewinnt ZONTA-Award Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 37 (ra) Eine unabhängige Jury hat die 18-jährige Lena Hackenberg, Schülerin am Gymnasium Seligen- thal, als Siegerin des Young Women in Public Affairs Award (YWPA) 2018 ausgewählt. […] Zum zweiten Mal vergibt der ZONTA Club Landshut einen Preis für Schüle- rinnen, Studentinnen oder Auszubil- dende zwischen 16 und 19 Jahren in ganz Niederbayern, die sich durch ehrenamtliches Engagement auszeich- nen. Der Wettbewerb „Young Women in Public Affairs“ soll junge Frauen ermu- tigen, sich im öffentlichen Leben, in der Politik oder in gemeinnützigen Organi- sationen einzusetzen, früh Führungs- aufgaben zu übernehmen und mit ihrem Engagement dazu beizutragen, den Status der Frau zu verbessern. Lena Hackenberg wurde bereits im Sommer 2016, in der 9. Klasse, als jüngstes Mitglied in die Schülermitver- waltung des Gymnasiums Seligenthal gewählt. Sie ist aktuell Jahrgangsspre- cherin und vertritt 120 Mitschüler sowie erste Schülersprecherin für alle rund 860 Schüler. Lena ist maßgeblich an der Erstellung und Umsetzung eines neuen Konzepts beteiligt, das ein Bewusstsein für ein gutes Miteinander in der Schulgemeinschaft schaffen soll und hierzu möglichst alle Schüler auf diesem Weg mitnimmt. Zusätzlich zu diesen Tätigkeiten hat sie erfolgreich eine Ausbildung als Mediatorin abge- schlossen und ist in Konfliktfällen als Streitschlichterin bemüht, diese zu lösen. Darüber hinaus ist sie eine der führenden Köpfe der UNICEF-Gruppe des Gymnasiums Seligenthal, die bereits mehrere Spendenaktionen zugunsten der Frauenförderung in Afrika und Kindern in Not organisiert hat. Ihre Schulpraktika hat sie in einem Kinderkrankenhaus, einem integrati- ven Kindergarten und einem Erwach- senenhospiz absolviert. Außerhalb der Schule hört ihr soziales Engagement nicht auf, im Gegenteil: Lena Hackenberg ist Mitglied der Katholischen Landjugend und dort ein- gebunden in weitere soziale Projekte, z. B. Teilnahme an Seniorennachmitta- gen. Während zwei Auslandsaufenthal- ten bei einer italienischen und danach einer französischen Familie erkannte sie die kulturellen Unterschiede zu unserem Leben in Deutschland, spe- ziell in Bezug auf die Rolle der Frau innerhalb der Familie. Nach dem Abitur plant Lena ein soziales Jahr in Afrika, um zu helfen und weitere Erfah- rungen zum Thema „Stellung der Frau“ zu sammeln. Für die Preisträgerin ist Angela Merkel ein Vorbild, denn sie hat ein für Frauen untypisches Studium abgeschlossen und in diesem Beruf erfolgreich gear- beitet, bevor sie in die Politik ging und eine der mächtigsten Frauen weltweit wurde. Ihre Mitschüler und Lehrer wertschätzen Lena Hackenberg als couragiert, einsatz- und leistungsbe- reit, weltoffen und freundlich und freuen sich, Lena als würdige Preisträ- gerin des Young Women in Public Affairs in ihrer Mitte zu haben. Der ZONTA Club Landshut vergibt an sie einen Geldpreis von 500 Euro. Als Preisträgerin kann sie sich am ZONTA District Wettbewerb beteiligen, der mit einem Preis von 1.000 US-Dollar aus- gestattet ist. ZONTA International ver- gibt in der letzten Stufe des Wettbe- werbs zehn Preise zu je 4.000 US-Dol- lar. Bis zum 18. Februar 2019 können sich junge engagierte Mädchen im Alter zwischen 16 und 19 Jahren wie- der beim ZONTA Club Landshut für den Award bewerben. Weitere Informationen unter www.zonta- landshut.de […] (Gekürzt; erschienen bei https://regio-aktu- ell24.de/landshuter-schuelerin-gewinnt- zonta-award/39464, 02.06.2018) Sonja Axthaler, Präsidentin ZONTA Club Landshut (v. links) zusam- men mit der Preisträgerin Lena Hackenberg, Claudia Mitschke und Maria Fischer vom Gymnasium Seligenthal. g n a L e n i t s i r h C : o t o F

38 SchülerInnen in Verantwortung ZfU – Wir nehmen uns „Zeit für Uns“ Auch im Schuljahr 2017/18 wurde das Projekt „Zeit für Uns" fortgesetzt und es hat sich wieder als sehr beliebt und nützlich erwiesen. Anders als in den beiden Vorjahren beschränkte sich die Schulung der ZfU-AssistentInnen auf die Jahrgangs- stufen 5-8, da man davon ausging, dass die „alten Hasen" der Jahrgangsstufen 9 und 10 schon genügend Erfahrung hätten und ohne erneute Instruktionen auskommen würden. Ob dies auch wirklich der Fall ist, wird man bei der Schulung zu Beginn des neuen Schul- jahres feststellen. Mittlerweile gehen die Klassen schon sehr souverän mit dem Projekt ZfU um – ZfU kann stattfinden, muss aber nicht. Das heißt wenn es gerade heiß hergeht, wenn eine Schulaufgaben- phase ansteht oder wenn aus anderen Gründen viel los ist, kann die monatli- che ZfU-Stunde auch einmal ausfallen. Andererseits sind bestimmte ZfU- Stunden schon fest verplant und wer- den in allen Klassen einheitlich abge- halten, z.B. die Vorbereitung der Klas- senweihnachtsfeiern, von Projekt- und Wandertagen u.v.m. Hier bedeutet es eine große Entlastung für die Klasslei- tungen und die Klassen, wenn man weiß, dass diese Stunden für die Pla- nungen zur Verfügung stehen. Neben organisatorischen Zwecken werden ZfU-Stunden aber auch zur Pflege verschiedener Belange inner- halb der Klasse verwendet. Sei es, dass die Harmonie der Gemeinschaft wieder einmal besonderer Fürsorge bedarf, dass man eine neue Sitzordnung aus- probieren will oder das Klassenzimmer neu gestaltet werden soll. All das sind Dinge, die auch besprochen und gere- gelt werden wollen und für die im nor- malen Schulbetrieb oft die Zeit fehlt. Daneben bietet ZfU auch immer wieder die Möglichkeit Gesprächskultur zu üben. Die AssistentInnen, aber auch die stets anwesende Lehrkraft, achten genau darauf, dass man konstruktiv und respektvoll miteinander umgeht, sich gegenseitig zuhört und zielgerich- tet diskutiert. Eine nicht immer leichte Aufgabe. Gerade den ZfU-AssistentInnen, die ihr Amt immer ein halbes Jahr bekleiden, sei am Schluss noch sehr herzlich für ihr Engagement gedankt. Und uns allen zusammen wünschen wir ein weiterhin gutes Gelingen unserer ZfU- Stunden. Angelika Baumgartner Seligenthaler Schüler spenden für die kleine Arya 800 € für einen wirklich guten Zweck Arya ist ein Mädchen von 2½ Jahren, das unter dem sog. PFFD-Syndrom lei- det und mit einem verkürzten Bein als Zwillingsbaby zur Welt kam. Die junge Familie aus dem Kreis Landshut rief bereits vor einiger Zeit eine Spenden- aktion ins Leben, um die sehr kostspie- ligen Operationen, welche von einem amerikanischen Spezialisten durchge- führt werden müssen, bezahlen zu können. Durch Kuchenverkäufe, Einnahmen aus dem Schulfest und diverse weitere Aktionen war es den Schülern im ver- gangenen Schuljahr gelungen, insge- samt 800 € an Spendengeldern zu sammeln. Der SMV und den Schülern des Gymnasiums Seligenthal war es bei der Auswahl ihres diesjährigen Ver- wendungszwecks besonders wichtig, ein regionales „Projekt“ zu unterstüt- zen. So fiel die Wahl der Klassenspre- cher sehr schnell auf die kleine Arya, die erst vor wenigen Wochen die erste große Operation in Florida hinter sich gebracht hat und deswegen im Moment eine Gipsschiene tragen muss. Selbstverständlich ließ es sich die neue Schülersprecherin Lena Hackenberg – begleitet von weiteren Mitgliedern der SMV sowie den Verbindungslehrern –

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 39 Mehr als nur ein Trostpflaster... ...haben die motivierten Mitglieder des Schulsanitätsdienstes stets in petto. Sei es ein Sturz im Pausenhof, Kreis- laufbeschwerden oder ein anderer der vielzähligen Fälle, bei denen die Schul- sanitäter einsatzbereit reagieren: Tag- täglich setzen sich die Schülerinnen und Schüler dafür ein, dass jeder an unserer Schule im Notfall Hilfe bekommt. Dabei ist das Helfen für die „Schulsa- nis“ längst zur Selbstverständlichkeit geworden und so versorgen sie gekonnt kleinere Verletzungen, ermuti- gen und trösten ihre kranken und ver- letzten Mitschüler oder organisieren bei schwereren Fällen professionelle Hilfe. Neben dem alltäglichen „Bereit- schaftsdienst“ stehen die Schüler auch allzeit bei diversen schulischen Veran- staltungen, wie zum Beispiel den Kon- zerten, zur Verfügung und tragen so zur Kultur sozialen Handels an der Schule bei. Das Wissen zum richtigen Handeln in Notfällen muss natürlich auch erlernt, eingeübt und immer wieder aufge- frischt werden. Aus diesem Grund tra- fen sich die Schulsanitäter alle zwei Wochen mit ihrer Betreuerin Frau Wanner, um sowohl theoretische als auch praktische Übungen abzuleisten und so die Angst zu verlieren, im Umgang mit einem Verletzten etwas falsch zu machen. Dabei umfasste das Kursprogramm eine große Bandbreite von Themen: von den notwendigen Schritten beim Auffinden eines Verletz- ten über die Maßnahmen bei der Ver- sorgung von unterschiedlichen Wun- den, Verbrennungen und Vergiftungen bis hin zur fachgemäßen Hilfe bei- spielsweise bei der Hyperventilation. Auch wichtige Übungen wie die Vor- gänge bei der Lagerung von Verletzten und nicht zuletzt die Reanimation kamen nicht zu kurz. Neben ihrem Für den Notfall gerüstet... Wissenszuwachs in Sachen Erster Hilfe hatten die Kursteilnehmer ebenso viel Spaß, wenn es um das Lösen von Fall- beispielen oder das gemeinsame Besprechen der Ereignisse der Woche ging. Denn Helfen ist nicht nur bedeutsam, sondern macht auch Freude! Lara Bucka, Q12 Die Überbringer der Spende mit der kleinen Arya und ihrer Mama nicht nehmen, den Scheck persönlich zu überreichen. Die sichtlich stolzen Seligenthaler hoffen natürlich darauf, dass sie mit ihrer Spende ein kleines Stück dazu beigetragen haben, dass Arya in Zukunft ein möglichst normales Leben führen kann. Schon jetzt beweist sie im Umgang mit ihrer sehr seltenen Krankheit viel Geduld und macht ihrem Namen, der von einer besonders kämpferischen Serienheldin stammt, alle Ehre. Jennifer Sindersberger & Matthias Littich

40 SchülerInnen in Verantwortung Mit Mediation zu einem friedlichen Miteinander Beleidigungen im Klassenzimmer, Streit in der Mensa, Handgreiflichkei- ten im Pausenhof … – Es müssen nicht immer Erwachsene sein, die in einen Streit unter SchülerInnnen eingreifen. In Seligenthal gibt es bereits seit 18 Jahren die Gruppe der Mediatoren, die jüngeren MitschülerInnen hilft, einen Konflikt individuell, einvernehmlich und nachhaltig zu lösen. „Ich bin zu den Mediatoren gegangen, da ich selber gelegentlich in Streit ver- wickelt bin und gerne Wege kennenler- nen will, diese gut zu lösen“, äußert Tizian, der zu den neun Schülerinnen und Schülern aus den 8. Klassen gehört, die in diesem Schuljahr die Ausbildung zur Mediation begonnen haben. Sie wollen zusammen mit den schon erfahrenen Mediatoren aus den 10.-12. Klassen streitende SchülerIn- nen unterstützen, ihre Möglichkeiten für eine friedliche Konfliktlösung zu erkennen und zu nutzen. „In jeder Lebensphase ist es gut zu wissen, wie man bei Konflikten vorgeht“, meint Anna. Für sie war es neu, sich in andere Personen hineinzuversetzen, um einen Streit zu schlichten. Die Mediatoren helfen jeder Konfliktpartei, die eigenen Interessen zu vertreten und der anderen respektvoll gegen- überzutreten. Hannah zeigt sich über- rascht, wie viele verschiedene kreative Lösungsmöglichkeiten sich in der Streitschlichtung finden lassen. Neben dieser für eine Gemeinschaft so wichtigen Aufgabe gaben die Mediato- Die neuen Mediatoren aus den 8. Klassen werden unterstützt … ren auch heuer wieder ihr Wissen und ihre Erfahrung als Multiplikatoren wei- ter, z. B. zur gewaltfreien Kommunika- tion in den 5. Klassen oder zur Stär- kung der Persönlichkeit in den 6. Klas- sen. Sie informierten bei den Klassensprechertagen der Unterstufe über die Regeln der fairen Kommuni- kation, wertschätzenden Umgang und boten Strategien für Konfliktsituationen an. Gerade das tägliche Umgehen mit- einander in Respekt und gegenseitiger Verantwortlichkeit prägt ein gutes Schulklima, das wiederum das Lernen entscheidend unterstützt. Auch die Mediatoren selbst ziehen Gewinn aus der Ausbildung, lernten sie doch anhand vieler Übungen, die „gro- ßen Spaß gemacht haben“ (Alina), „selbst ein wenig besser mit Streit umzugehen oder ihn sogar zu vermei- den“ (Lia) und „eine Menge positiver Dinge für das spätere Leben“ (Patrick). Maria Fischer …von erfahrenen Mediatoren aus den 10. – 12. Klassen

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 41 Seligenthaler Schülerinnen des Gymnasiums spenden 1.111€ für UNICEF Nachdem das UNICEF-Team im Schul- jahr 2015/16 vor allem aus Schülerin- nen und Schülern der Q12 bestand, musste im nächsten Jahr eine neue Gruppe gefunden werden, welche die Aufgaben übernehmen und eigene Ver- anstaltungen planen würde. Es haben sich rund zehn Schülerinnen der Klasse 10c bereit erklärt, dieses Team am Leben zu erhalten. Im Januar hat die Gruppe um Lena Hackenberg, Greta Weidemann, Tea Barisic, Felicia Ferstl, Corina Schluroff, Pia Zeilhofer, Christina Euringer und Celina Berger ihr erstes Projekt gestartet. Mit dem Verkauf von Waffeln, der einmal im Monat stattgefunden hat, haben die Mädchen die Schüler nicht nur durch ihre blauen UNICEF-T-Shirts, sondern auch durch Flyer und Infoplakate dar- auf aufmerksam gemacht, wie drin- gend Hilfe in Kambodscha benötigt wird. Die Gruppe war sich einig, ihr Spendenerlös soll Mädchen und Jun- gen helfen, frisches und sauberes Trinkwasser in Südostasien zu erhal- ten. Viele Kinder müssen als Folge von verschmutztem Wasser an Durchfall, Bauchkrämpfen und Typhus leiden oder sogar sterben. UNICEF schaffte es, in fünf Jahren 80.000 Familien durch Brunnen oder Latrinen vor eben diesen Krankheiten zu schützen. Durch die Waffelaktion, Infostände am Tag der offenen Tür und am Schulfest konnten die Schülerinnen einen beachtlichen Betrag von 1.111,00 Euro erreichen und spenden. Für das neue Schuljahr hat die Gruppe Verstärkung in den unteren Klassen gesucht und gefunden: Ca. 30 neue Mitglieder wollen auch in den kommenden Jahren neue Projekte und Veranstaltungen organisieren und somit weiterhin die UNICEF-Arbeits- gruppe Landshut unterstützen. Ursula Weger Spendenübergabe

42 SchülerInnen in Verantwortung Unser Tutorium 2017/18 Am Anfang dieses Schuljahres, Ende September, hatten wir endlich die Gelegenheit dazu, die Kinder unserer zugeteilten 5. Klasse kennenzulernen. Schon letztes Schuljahr freuten wir uns als Tutoren für die 5. Jahrgangsstufe darauf, den neuen Schülerinnen und Schülern in ihrem ersten Jahr bei uns am Gymnasium Seligenthal mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wir hatten uns Einiges überlegt, das wir zusammen mit den Kindern machen können, damit sie sich sowohl bei uns an der Schule im Allgemeinen als auch in ihrer neuen Klasse unter- einander schnell wohlfühlen werden. So veranstalteten wir an unserem ersten gemeinsamen Treffen zum Bei- spiel Spiele, bei denen wir uns erst ein- mal näher kennenlernen konnten. In der zweiten Tutoriumsstunde bastelten wir mit der Klasse einen Geburtstags- kalender und waren begeistert, wie viel Kreativität und Freude die Kinder dabei mit sich brachten. Jeder nahm ein Foto von sich mit und schrieb etwas über sich selbst auf, wie beispielsweise den Traumberuf oder das Sternzeichen. Bei einem weiteren Treffen schickten wir die Klasse auf eine spannende Rallye durch das ganze Schulhaus. Fleißig wurden Räume gesucht, Zimmernum- mern aufgeschrieben und wichtige Orte, wie die Unterstufenbücherei in der Fachakademie aufgesucht. Zur Belohnung gab es am Schluss für jeden etwas Süßes. Leckere, selbstge- backene Plätzchen schnabulierten wir zur Weihnachtszeit bei einer gemütli- chen Vorlesestunde. Als dann Ostern vor der Tür stand, durften alle Osternester basteln, die der Osterhase vor den Ferien versteckt hatte, damit die Kinder fleißig nach den nun gefüllten Nestern suchen konnten. Unsere Treffen mit den 5. Klassen haben immer viel Spaß gemacht und unsere gemeinsamen 45 Minuten waren immer viel zu schnell vorbei. Es war uns eine Freude, die Kinder durch ihr erstes Schuljahr bei uns in Seligenthal begleiten zu dürfen und wir wünschen ihnen für den weiteren Ver- lauf ihrer Schullaufbahn alles Gute! Tabea Griwodz, 10d

Schulentwicklung Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 43 Mit Schüler-Feedback zum Lernerfolg Die Schulentwicklung ist seit 14 Jahren fester Bestandteil am Gymnasium Seligenthal und arbeitet bedarfs- und handlungsorientiert in Themenfeldern, die das Profil der Schule stärken, das Lernen und Lehren weiterentwickeln und das Kollegium unterstützen wollen. Obwohl zum Jahresbeginn bereits das Thema „Lehrer-/Schüler-Feedback“ als Schwerpunkt der Schulentwick- lungsgruppe feststand, startete das 14-köpfige Schulentwicklungsteam unter bewährter Leitung von Margit Schleinkofer mit der Überarbeitung der Zeugnisbemerkungen. Motivation für die Arbeit war, den Eltern ein genaue- res Bild zum Lern- und Arbeitsverhal- ten ihrer Kinder zu vermitteln. Dazu wurde der Katalog der Zeugnisbemer- kungen um den Bereich „häuslicher Einsatz“ erweitert und um differen- zierte Charakteristika ergänzt, die im Jahreszeugnis erscheinen. Feedback-Kultur zu entwickeln ist ein noch offener Auftrag aus der externen Evaluation, die im Jahr 2016 am Gym- nasium abgeschlossen wurde. Auch die Schüler äußerten deutlich den Wunsch, ihren Lehrern Rückmeldung zu deren Unterricht zu geben, ob z. B. die Ziele erreicht worden sind, die Inhalte ver- standen wurden, die Methoden brauch- bar und die Medien nützlich waren. Feedback dient dazu, den Austausch zwischen Schülern und Lehrern zu unterstützen, sorgt für Transparenz und trägt zur Verbesserung der Unter- richtsqualität bei. Ergebnisse aus der Forschung belegen, dass die daran beteiligten Lehrkräfte mehr Berufszu- friedenheit zeigen und insgesamt die Lehrergesundheit gefördert wird. Bereits an den Klassensprechertagen 2017 stellten sich die Schüler die verschiedene Jahrgangsstufen zuge- schnitten sind. Die Schulentwicklungsgruppe versteht diese Feedbackbögen als Angebot an das Kollegium, auf Basis der Freiwillig- Die Schulentwicklungsgruppe 2017/18 Frage, was guten Unterricht ausmacht. Sie erarbeiteten Kriterien, die ihnen wichtig sind, und leisteten damit eine wichtige Vorarbeit für die Schulent- wicklungsgruppe. Diese integrierte die Ideen in ihren Arbeitsprozess, ergänzte sie, ordnete sie den Aspekten Lehrer- Schüler-Beziehung, Klassen-/ Kursführung, Motivierung, Klarheit, Unterrichtsgestaltung und Selbstbeo - bachtung zu und erstellte so Feedback- bögen, die inhaltlich und sprachlich auf keit Rückmeldungen ihrer Schüler ein- zuholen, um sich über den Unterricht auszutauschen und ihn sowohl für Schüler als auch für Lehrer gewinn- bringend zu gestalten. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle der Schulleiterin Ursula Weger, die durch ihre Präsenz und Mitarbeit im Schulentwicklungsteam den Arbeitsprozess stets unterstützte. Margit Schleinkofer, Maria Fischer

44 Schulentwicklung Was bringen Lern-Apps und Co? Da inzwischen das Gymnasium Seligenthal mit Dokumentenkameras, interaktiven Beamern und Whiteboards medial bestens ausgerüstet ist, verord- nete sich das ganze Lehrerkollegium freiwillig einen Freitagnachmittag, um die Kenntnisse über deren vielfältige Möglichkeiten des unterrichtlichen Einsatzes zu erweitern. Während sich manche Gruppen mit fächerspezifischen Fragen z.B. in Mathematik und Naturwissenschaften beschäftigten, erkundeten andere ver- schiedene Lernapps und übten das Erstellen interaktiver Tafelbilder. In „Troubleshootingkursen“ wurden Tipps zum Erkennen und Beheben häufiger Probleme gegeben. In die Lehrerolle schlüpften dabei Fachkräfte der Firma „offits“, der hauseigene Systembe- treuer Thomas Rauscher sowie beson- ders fitte Kolleginnen und Kollegen. Sehr interessiert waren die Lehrkräfte auch am Einsatz eigener Geräte im Sinn von „bring your own device“, das auch Schülerinnen und Schülern ermöglicht, mit ihren Smartphones oder Tablets den Unterricht mitzuge- stalten. Spendenübergabe: Maria Dollinger- Wackerl, Schulleiterin Ursula Weger, Thomas Lange (v.l.) Gerade im Hinblick auf die neue Schul- buchgeneration, ist ein sinnvoller und zielgerichteter Einsatz digitaler Medien als wesentliche Ergänzung zu den her- kömmlichen und ebenso bewährten Unterrichtsmethoden wichtig. Denn die gerade in der Entwicklung befindlichen Schulbücher wollen nicht nur eine digi- tale Version des gebundenen Buches sein, sondern bieten interaktive Ele- mente wie Lernvideos, sowie Textver- sionen zum Lesen und Hören – sogar in vereinfachtem Deutsch für Kinder mit Migrationshintergrund in der Deutschlernphase. Dass die technischen Voraussetzungen stimmen, verdankt die Schule nicht zuletzt dem Förderverein des Gymnasi- ums, der in den letzten Jahren die stolze Summe von 50 000€ in eine flä- chendeckende Ausstattung der Schule mit Dokumentenkameras investiert hat. So war der pädagogische Medientag auch der richtige Rahmen, um dem Vorsitzenden Thomas Lange und sei- ner Stellevertreterin Maria Dollinger- Wackerl von ganzem Herzen Dank zu sagen! Ursula Weger

Erziehungsgemeinschaft Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 45 Mut zur Erziehung – Projekt Erziehungsgemeinschaft Gymnasium Seligenthal für erfolgreiche und nachhaltige Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule ausgezeichnet Die vielfältigen gesellschaftlichen Anforderungen und das veränderte Familienbild fordern von Eltern und Schule gleichermaßen den Mut zu erziehen. Das Gymnasium Seligenthal wurde für ein innovatives Gesamtkon- zept ausgezeichnet, das die Kommuni- kation, Vernetzung und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule entscheidend stärkt. Dies erfordert neue Wege in der Erzie- hungsgemeinschaft. Nicht Leistungs- druck oder übertriebener Ehrgeiz, son- dern die Persönlichkeit eines jeden Einzelnen weiterzuentwickeln steht im Mittelpunkt. Externe Referenten schu- len die Lehrer im Klasse-Team-Trai- ning, z. B. zu Gesprächsführung und ihrem Verhalten bei Lehrer-Kind-Kon- flikten. Elternabende, die thematisch auf die jeweilige Jahrgangsstufe zuge- schnitten sind, wie zur wichtigen, aber schwierigen Entwicklungsstufe der Pubertät oder zur Medienerziehung, stärken die Erziehungskompetenz der Eltern. Mehrere Anlaufstellen, drei Beratungslehrer und ein Schulpsycho- loge erleichtern die enge Zusammen- arbeit und den intensiven Austausch zum Wohl der Kinder und Jugendli- chen. Dass die Erziehung zunehmend an Bedeutung gewinnt, darin ist sich auch der Elternbeirat einig, der ein wesentli- cher Teil des Projekts Erziehungsge- meinschaft ist. Auch mit der Einführung des Eltern- portals konnte das Gymnasium die Dr. Andreas Hatzung überreichte die Auszeichnung an die Schulleitung. Kooperation fördern, da es den Eltern viele Funktionen wie z. B. einen auf ihr Kind zugeschnittenen Zugriff zum Ver- tretungsplan, zum Schulaufgabenka- lender und die digitale Buchung von Sprechstunden und Wahlkursen ermöglicht. Dies war ebenso wie die intensiven Bemühungen um die Eltern der inter- nationalen Schülerinnen und Schüler der Brückenklasse ein wichtiger Bau- stein für die Zertifizierung der Erzie- hungsgemeinschaft des Gymnasiums durch das Katholische Schulwerk. Großer Dank gebührt der Elternvereini- gung an Ordensschulen EVO für die großzügige finanzielle Unterstützung des Projekts. Maria Fischer

46 Erziehungsgemeinschaft Preis des Elternbeirats 2018 Zum zweiten Mal ehrte der Eltern- beirat dieses Jahr zwei Schüler des Gymnasiums, die durch ihren besonderen Einsatz für andere Moti- vation und Vorbild sein können. Aus Vorschlägen, die von Eltern, Lehrern und Schülern eingereicht werden konnten, wählte ein Gre- mium aus Elternbeiräten, Vertretern des Lehrerkollegiums und der SMV die Preisträger aus. Mit großer Übereinstimmung wurden Marsiya Jafari für den 1. Preis und Dominik Astner für den 2. Preis bestimmt. Mit Marsiya Jafari ehrt der Elternbeirat eine ganz außergewöhnliche junge Frau, die zeigt, was ein junger Mensch selbst unter schwierigsten Rahmenbe- dingungen schaffen kann, wenn Moti- vation, größte Selbstdisziplin, Fleiß und ein fester Wille zusammenkommen. Marsiya kam im November 2014 als unbegleiteter Flüchtling nach Landshut zunächst in die Übergangsklasse der Mittelschule Schönbrunn, wo man auf- grund ihres immensen Fleißes und ihrer herausragenden Begabung schnell auf sie aufmerksam wurde. Auf Empfehlung ihrer Lehrerin Frau Ines Haselbeck wurde sie im März 2015 am Gymnasium Seligenthal auf- genommen. Binnen kürzester Zeit lernte sie so schnell und gut Deutsch, dass sie im darauffolgenden Schuljahr die 10. Klasse des Gymnasiums Seli- genthal als Regelschülerin bestand und in die Qualifikationsstufe aufstei- gen konnte. Am Freitag erhielt sie als Krönung einer außergewöhnlichen Schullaufbahn das Zeugnis der allge- meinen Hochschulreife. Mit ungeheu- rem Einsatz, Durchhaltevermögen, immensem Fleiß und ihrer schnellen Auffassungsgabe gelang Marsiya die Bewältigung aller Hürden wie fehlende Sprachkenntnisse, fehlende schulische Vorbildung in vielen Fächern und der Wechsel in eine andere Kultur. Ihr Elternbeiratsvorsitzende Michaela Eichhorn (l.) und Schulleiterin Ursula Weger (r.) mit den beiden Preisträgern Marsiya Jafari und Dominik Astner bescheidenes, zurückhaltendes und äußerst zuvorkommendes Wesen, ihre absolute Zuverlässigkeit, ihre uneinge- schränkte Hilfsbereitschaft und ihre große Offenheit für alles Neue erwar- ben ihr schnell große Hochachtung und Wertschätzung bei allen, die mit ihr in Kontakt kamen und machten Sie zu einem ganz besonderen Mitglied unse- rer Schulgemeinschaft. Auch Dominik Astner ist ein besonde- rer Schüler, der durch sein Engage- ment weit über die Pflichten und Auf- gaben eines normalen Schülers hinaus unsere Schulgemeinschaft bereichert. So ist er seit vielen Jahren Klassen- sprecher, arbeitet äußerst aktiv in der SMV, setzt sich für ein gutes Miteinan- der bei den Mediatoren ein und stellt sein musikalisches Talent seit Jahren unter Beweis. Stets hilfsbereit und zuverlässig übernimmt er auch spon- tane Aufgaben, wie die Betreuung der Kinder beim Infoabend im Februar 2018. In allen Gremien, wie z. B. dem Schulforum, zeigt er ein großes Inter- esse an der Weiterentwicklung der Schule und vertritt seine Meinung stets wohlbegründet und in wertschätzender Weise – eine wichtige Voraussetzung für eine fruchtbare Diskussion und das Finden gemeinsamer Lösungen. Damit straft Dominik Astner alle Vorurteile Lügen, dass die heutigen jungen Leute nur auf sich und ihr Vergnügen bedacht sind, und kann vielleicht uns alle moti- vieren, im Einsatz für andere die Welt ein klein wenig lebenswerter zu machen. Die Sommerkonzerte boten den würdi- gen Rahmen für die Übereichung der Urkunden durch die Elternbeiratsvor- sitzende Michaela Eichhorn an die stol- zen Preisträger. Ursula Weger

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 47 „Reisefreudige und Rucksack-Packer“, an „Tastenkünstler und Percussions- freaks“, an „Weltenbummler und Wort- gewandte“, an „Durchblicker und Tat- kräftige“, an „Sportskanonen und Ball- künstler“ und ist nicht nur gestaltet „für Kreative und Künstler, für Finger- farben und Farbfinger“, sondern auch „für Feinschmecker und Naschkatzen“. Auf zehn schmalen Seiten stellt er auch alles vor, was neben dem Unter- richt geboten wird, die Mensa, Sport-, Kunst- und Musikangebote, Feste, Ausflüge und Fahrten und begleitet alles mit witzigen Sprüchen. Die QR- Codes führen über das Smartphone direkt auf die entsprechenden Websei- ten Seligenthals, so dass immer die aktuellen Daten „gecheckt“ werden können. Es macht Spaß, diesen Fächer und die ganzen Informationen zu erforschen! Lust auf die 20 Top-Fakten des Gymna- siums Seligenthal? Wir stellen uns dem Faktencheck! Maria Fischer Eine Entscheidungshilfe für Neueinsteiger am Gymnasium Ein „Fächer für Schulchecker“ dieser Altersgruppe deuten mehr an als sie verraten. Spielerisch spricht der Fächer sein Gegenüber an: „Stehst du gerne im Rampenlicht? Hier probst du für die Bühne des Lebens“ oder „Willst du selbst gestalten und deine Talente entdecken?“ und fordert zu Aktivitäten auf: „Bring dich ein als ...“, „Mach mit bei ...“, „Gemeinsam Netzwerke schmieden ...“ Mit Wortspielen wendet sich der Fächer an Wer entscheidet in der Familie über den Übertritt an ein Gymnasium? Sind es wirklich nur die Eltern oder wollen die Kinder selbst auch bei der Entscheidung über ihre Schul- laufbahn mitreden? Für alle selbständigen, aufgeweckten und cleveren Kinder entstand in enger Zusammenarbeit mit der Agentur Bayer der neue Fächer, der die 10-11- Jährigen über die Schulart Gymnasium und die vielfältigen Angebote Seligent- hals informieren will. Er hat nicht den Anspruch, umfassend die verschiede- nen Ausbildungsrichtungen und das Schulprofil darzustellen, wie dies die bereits bestehende Broschüre für Erwachsene umsetzt, sondern will einen Eindruck von der neuen Schulart vermitteln und neugierig machen. Der neue Fächer ersetzt nicht das beste- hende Informationsangebot, sondern ergänzt es in einer modernen, alters- gemäßen Art. Mit seiner ungewöhnli- chen Form und dem ansprechenden Farbkonzept lädt er zum In-die-Hand- Nehmen ein, zum Drehen & Wenden. Die Inhalte sind stark reduziert auf die Interessen der Unterstufe, verfremdete Fotos hauptsächlich von Aktivitäten

48 Erziehungsgemeinschaft Jahresbericht des Elternbeirates Der Elternbeirat des Gymnasiums der Schulstiftung Seligenthal ging auch im vergangenen Schuljahr mit Elan an seine Aufgaben. Beim Weihnachtskonzert wurde an einem Abend der Weinverkauf über- nommen und bei dieser Veranstaltung sowie an einem Abend der Sommer- konzerte bedankte sich der Elternbei- rat bei den Musikern, Lehrerinnen und Lehrern wie auch allen Mitwirkenden mit einem kleinen Geschenk für die Darbietungen bei den Konzerten. Beim Kennenlerntag und am Schulfest wurden die Gäste der Schule mit Speis und Trank versorgt. Bei allen Sitzungen des Elternbeirates allgemein der Landshuter Gymnasien und des Maristen-Gymnasiums Furth nahmen Vertreter aus unserem Eltern- beirat teil. Bei den Treffen erfolgt immer ein reger Gedankenaustausch zwischen den Gymnasien. In den fünften, sechsten und siebten Klassen wurde mit einer Apfelaktion versucht, auf ein gesundes Pausenbrot hinzuweisen; jeder Schüler erhielt einen Bio-Apfel und ein Quiz, bei dem Fragen zum Apfel beantwortet werden sollten. Aus den richtig beantworteten Fragebögen wurden drei Sieger gezo- gen, welche einen Kinogutschein erhielten. Die glücklichen Gewinnerin- nen sehen Sie auf den Fotos. Elternbeiratsmitglied Prof. Dr. Fricke vertrat als EVO-Vorsitzender sowie als Mitglied des BEV die Interessen des Gymnasiums und der Eltern sowie der Schülerschaft. Aufgrund der finanziellen Unterstüt- zung des Elternbeirates konnten Schü- lerinnen und Schüler an Klassenfahr- ten ins Schullandheim, Abiturab- schlussfahrten sowie Skikursen teilnehmen. Ebenfalls wurden wieder die von den Verbindungslehrern durch- geführten Klassensprechertage bezu- schusst. Weiterhin kostenlos wird auf der Elternbeiratshomepage (www.eb-gym- nasium.seligenthal.de) das ausge- zeichnete Programm MatheGym ange- boten, welches für jede Jahrgangsstufe unterstützende Aufgaben sowie Lösun- gen für das Fach Mathematik bereit- stellt. Auch im abgelaufenen Schuljahr orga- nisierte der Elternbeirat am 23. und 24. Juli zusammen mit dem Förderverein und OSK Herrn Babinger die Berufsfin- dungstage, an denen 24 Dozenten ver- schiedenster Berufssparten über ihren Beruf bzgl. Ausbildungsmöglichkeiten, Studium und Erfolgsaussichten refe- rierten. Jede/r Referent/-in erhielt ein kleines Dankeschön überreicht. 2 1 3 Wie ein Bio-Apfel zu einem Kinobesuch verhalf – Die Gewinnerinnen der Apfelaktion. Zwei Elternbeiräte am Kennenlerntag Der Förderpreis für besondere Pro- jekte im sozialen, kulturellen, musi- schen und schulischen Bereich wurde ebenfalls wieder im Rahmen des statt- findenden Sommerkonzertes überge- ben. Den zum Abschluss des Schuljahres ausscheidenden Elternbeiräten – auf- grund des Abiturs ihrer Kinder – gebührt herzlicher Dank und große Anerkennung für die jahrelange ehren- amtliche Mitarbeit im Elternbeirat. Hier darf auf die im Herbst stattfin- dende Neuwahl des Elternbeirates bereits hingewiesen werden. Wir freuen uns über engagierte Eltern, die sich gerne in die Elternbeiratsarbeit einbringen möchten! Der Elternbeirat wünscht den Abitu- rientinnen und Abiturienten Gottes Segen auf dem weiteren Lebensweg und alles Gute für die Zukunft. Für das entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit bedankt sich der Elternbeirat bei der Schulstif- tung, der Schulleitung, dem Lehrerkol- legium, den Schülerinnen und Schü- lern und deren Eltern sowie der SMV. Der gesamten Schulfamilie wünschen wir erholsame Ferien und ein gesun- des und erfolgreiches neues Schuljahr. Michaela Eichhorn und Andrea Zander

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 49 Erziehungsgemeinschaft an katholischen Schulen Unser EVO-Projekt 2018 Die Elternvereinigung an Ordensschul- den (EVO) ist dem Gymnasium Seligen- thal schon immer sehr verbunden und Seligenthal ist eine der vom Katholi- schen Schulwerk Bayern zertifizierten Schulen für das innovative Projekt „Erziehungsgemeinschaft“. Festvortrag der Inhaberin des Lehrstuhls für Schulpädagogik an der FAU Nürnberg Zur Jahresver- sammlung am 23. und 24. Februar 2018 an den Dr. Johanna- Decker- Schulen in Amberg hielt Frau Prof. Dr. Michaela Gläser-Zikuda den Festvortrag zu die- sem Thema. Die Anforderungen der Grundordnung für die katholischen Schulen in freier Trägerschaft in Bayern, die Elternmit- wirkungsordnung für katholische Gym- nasien und Realschulen und die Quali- tätskriterien für katholische Schulen bedeuten eine hohe Herausforderung für unsere Schulen heute. Auch das veränderte Familienbild verlangt von uns, neue Wege in der Erziehungsge- meinschaft zu beschreiten. Vor diesem Hintergrund haben sich die Schulen in konstruktiver und kreativer Weise auf den Weg gemacht, innovative und nachhaltige Veränderungen im Umgang mit Eltern und Schülern umzusetzen. „Das Katholische Schul- werk i. Bay. hat daher den Modell - versuch im Rahmen der Schulent - wicklung und Evaluation angeboten, in dem Schulen über drei Jahre konti- nuierlich begleitet und fortgebildet werden.“, führte Herr Direktor Dr. Andreas Hatzung vom KSW bei der Zertifizierungsfeier der Projekt- schulen Erziehungsgemeinschaft am 12.10.2017 am Erzbischöflichen Maria-Ward-Gymnasium Nymphenburg aus. Der Vorsitzende der EVO, Prof. Dr. Ernst Fricke, sagte im Rahmen dieser Feier: „Dieses Projekt ist der Elternvereini- gung lieb und teuer, was sich nicht nur darin ausdrückt, dass wir in unseren regelmäßigen Rundschreiben an unsere Mitgliedsschulen – 39 Mitgliedsgymna- sien und 68 Realschulen – empfohlen haben, sich dafür zu bewerben und an dem Projekt teilzunehmen. Wir haben im Vorstand der EVO einstim- mig beschlossen, dem Katholischen Schulwerk Bayern eine Spende von 10.000 Euro für dieses innovative Pro- jekt zur Verfügung zu stellen. Der Grund: Wir halten das Projekt „Erzie- hungsgemeinschaft“ für außerordent- lich bedeutsam, auch weil es darum geht, die positiven Besonderheiten katholischer Schulen herauszuarbeiten und diese auch in der Öffentlichkeit zu vermitteln. Das sehr zukunftsorientierte und auf die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung bezogene Projekt Erzie- hungsgemeinschaft trägt Alleinstel- lungsmerkmale im positiven Sinne in sich.“ Elternarbeit an Schulen als Qualitätskriterium Der zweite Themenbereich war „Eltern - arbeit konstruk- tiv wahrnehmen und gestalten“. Hierzu hielt der renommierteste Elternarbeits- forscher Bayerns, Prof. Dr. Werner Sacher, einen Vortrag. Traditionelle „Elternarbeit“ bezeichnet die Arbeit, die sich Fach- und Lehr- kräfte mit Eltern machen. Sie informie- ren Eltern, unterbreiten ihnen Ange- bote und erteilen ihnen Ratschläge, erwarten aber kaum von ihnen, dass sie ihrerseits die Initiative ergreifen und Anregungen geben. Das heißt die Ver- treter der Bildungsinstitutionen sind aktiv, Eltern bleiben mehr oder weniger passiv. Seit einigen Jahren wird nun ein neues Verständnis der Elternarbeit dis- kutiert und teilweise auch schon umgesetzt, welches eine Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen Bil- dungseinrichtung und Elternhaus vor- aussetzt, in der Fach- und Lehrkräfte und Eltern auf Augenhöhe miteinander kooperieren. Herr Prof. Sacher hält bundesweit Vor- träge zur Elternarbeit und ist Initiator und Mitautor von „Schulversuch AKZENT Elternarbeit“ (www.km.bay- ern.de/epaper/AKZENT_Elternarbeit/fil es/assets/common/downloads/publi- cation.pdf).

50 Erziehungsgemeinschaft Digitalisierung und Schule – wie passt das zusammen? Auch das Thema „Digitalisierung als Aufgabe für die ganze Schulfamilie“ wurde durch den sehr renommierten Referenten Andy Schweiger vorgestellt. Die Förderrichtlinien für den Digital- pakt werden derzeit erstellt. Thema ist auch, inwieweit kirchliche Schulen an dem Digitalpakt teilhaben können, damit es keine Unterschiede zu staatli- chen Schulen gibt. Andy Schweiger hat „sein“ Thema bereits bei der Landestagung Schule/ Wirtschaft Bayern referiert. Es gibt auch einen Blog dazu. Die „Digitale Transformation“ verlangt nach neuen und verantwortungsvollen Lösungen. Das Programm „Digitale Schule 2020“ soll eine Nachqualifizierung von Lehr- kräften und Modellversuche an ver- schiedenen Schulen ermöglichen. Thomas Gehring, Bildungssprecher der Grünen im Landtag, verlangt, dass „alleine 30 Mio. für Digitalisierung auf alle Schularten verteilt, dazu jeweils 10 Mio. für mehr Lehrkräfte und deren Fortbildungen für künftige Herausfor- derungen“ in den Haushalt eingesetzt werden (SZ vom 7./8. Oktober 2017). Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Johanna Wanka hat den Ländern im Oktober 2016 fünf Milliar- den Euro für digitale Bildung verspro- chen. Gezahlt wurde noch nichts. Deshalb beschäftigt sich die EVO mit diesem wichtigen Thema. EVO Mitgliederversammlung 2018 Projekte, die zu einem vertieften Enga- gement im Rahmen der Elternarbeit führen, sind die großen Themen der Mitgliederversammlung. Im Berichts- jahr hat der erweiterte Vorstand unter dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ die Aufnahme in die „Stiftung Wertebündnis Bayern“ (www.wertebu- endnis-bayern.de) geschafft. Unsere Arbeit und Erfolge sind auch auf der EVO-Homepage beim KSW zu finden (www.schulwerk-bayern.de/evo.html). Wir bemühen uns weiterhin um ein Miteinander mit der EVES-Elternver- tretung der Evangelischen Schulstif- tung Bayern und versuchen gerade zu dem Thema „Inklusion“ (Straubinger (v.l.n.r.) Ingrid Ritt (Ehrenvorsitzende der LEV-RS), Prof. Dr. Ernst Fricke (Vorsitzender der EVO) und Sophia Freimüller (Schriftführerin Stiftung Wertebündnis Bayern) Erklärung, https://www.schulwerk- bayern.de/fileadmin/evo/2015- 16/2016/16-01-06_Straubinger-Erkla- erung-Endfassung.pdf) jetzt auch eine finanzielle Förderung von Inklusions- projekten bei kirchlichen Schulen durchzusetzen. Ein weiteres Thema ist die Digitalisie- rung, die nicht nur im Kultusministe- rium in München große Aufmerksam- keit erfährt, sondern auch in den vielen Schulen vor Ort werden entsprechende Konzepte weiterentwickelt und mit der Schulfamilie abgestimmt. Den EVO-Sonderpreis 2017 erhielt das Egbert-Gymnasium Schwarzach für das Musiktheaterprojekt „Sternenbote“ im Schuljahr 2016/2017. Zum Förder- preis der EVO beachten Sie bitte den folgenden Artikel. Prof. Dr. Ernst Fricke, Vorsitzender der EVO, Mitglied des Elternbeirats des Gymnasiums Seligenthal Wer ist die EVO? Die EVO ist die Elternvereinigung an den Gym- nasien und Realschulen der Orden und anderer freier katholischer Schulträger in Bayern. Sie besteht seit 1956 und ist ein freier Zusammen- schluss von Eltern und Erziehungsberechtigten, die Kinder an einer dieser Schulen unterrichten und erziehen lassen. In der EVO sind die Eltern- beiräte ihrer Mitgliedsschulen vertreten. Als bay- ernweite Einrichtung wahrt sie die Interessen und Rechte der Eltern der ihr angeschlossenen Schulen. Sie fördert die Grundsätze der katholi- schen Schulen in freier Trägerschaft und setzt sich dafür ein, sie mit Leben zu erfüllen. Die EVO gestaltet mit Eltern, Schülern, Lehrern und Schulträgern gemeinsam die Erziehungsge- meinschaft Eltern-Schule.

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 51 Förderpreis der EVO Warum wurde der Förderpreis der EVO ausgeschrieben? Die EVO-Mitgliedsschulen sind geprägt von einer engen Bildungs- und Erzie- hungspartnerschaft zwischen Eltern- haus und Schule. Auf der Basis eines ganzheitlichen Bildungs- und Erzie- hungsansatzes und in Wertschätzung der unverwechselbaren Individualität jedes Kindes werden die Schülerinnen und Schüler in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den Erziehungs- berechtigten auf ihrem Weg vom Kind zum Erwachsenen begleitet und umfassend gefördert. Dabei sind das christliche Menschenbild, der sorg- same Umgang mit der Schöpfung und die gegenseitige Achtung und Wert- schätzung grundlegende Werte, die von allen am Bildungs-und Erziehungspro- zess Beteiligten anerkannt und mitge- tragen werden. Den Eltern kommt dabei eine herausragende Bedeutung zu. Insoweit soll ein „EVO-Förderpreis für besondere Projekte im sozialen, kulturellen, musischen, schulischen Bereich“ das gemeinsame Miteinander von allen Mitgliedern der Schulge- meinschaft dokumentieren und gelun- gene Projekte und sonstige Aktivitäten der Kinder in der Schulfamilie aus- zeichnen, die das „Miteinander in der Erziehungsgemeinschaft ausmachen“. Die Preisträgerin 2017 Clara Sartor Clara Sartor, geboren 2000 in Lands- hut, besucht das Gymnasium der Schulstiftung Seligenthal im musi- schen Zweig. Seit dem Alter von fünf Jahren erhielt sie Klavierunterricht, zuerst von ihrer Mutter, ab 2010 von Ludmilla Gourari in München. 2014 er- reichte Clara den 1. Preis im Fach Kla- vier solo beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. Im Rahmen der Hochbegabtenförderung des Bayeri- schen Staates ist sie seit 2015 Jungstu- dentin der Klavierklasse von Prof. Michael Schäfer an der Hochschule für Musik und Theater München. Mei- sterkurse führten sie zu Simon und Anna Gourari, Jakob Leuschner, Bob Versteegh, Andrea Lucchesini, Pavel Gililov und Jacques Rouvier. Dazu kamen Konzerte u.a. in der katholi- schen Akademie Bayern, im Steinway- Haus, dem Stadtmuseum, der Seidlvilla sowie im großen Konzertsaal der Hochschule für Musik und Theater München, Buchheim Museum Bern- ried, Ehrbar-Saal Wien, Sendesaal des Bayerischen Rundfunks und Schloss Elmau. Clara Sartor will nach ihrem Abitur weiter Klavier studieren. Sie hat schon an der Katholischen Akademie in Bay- ern konzertiert mit sechs jungen Musi- kerinnen und Musikern. Im Juli 2017 hat Clara Sartor nach einem erfolgreichen Wettbewerb bereits einen Meisterkurs an der Musikhochschule Salzburg besuchen dürfen. Damit entspricht Clara Sartor den Anforderungen an die Vergabe des EVO-Förderpreises 2017 im besten Sinne. „Super Leistungen der Kinder in der Schule“ sind nicht alles, sondern auch „gelungene Projekte und sonstige Aktivitäten der Kinder in der Schulfa- milie“ und im Rahmen der „persönli- chen Entwicklung auch außerhalb der Schule“. Clara Sartor ist auch ihren Lehrerinnen und Lehrern im musi- schen Zweig des Gymnasiums der Schulstiftung Seligenthal für die erfah- rene musikalische Ausbildung dankbar. Sie hatte den Mut, sich als Schülerin Die Preisträgerin Clara Sartor des Gymnasiums der Schulstiftung Seligenthal bereits als Studentin an der Musikhochschule in München zu bewerben. Dass sie dort genommen wurde und neben ihrer „normalen“ Schulausbildung bereits mit Erfolg „ordentliche Studentin“ ist, ist ein „Mutmacher“ dafür, dass auch solche Projekte außerhalb der normalen schulischen Pflichten anzugehen sich lohnt und hilft, sich dabei zu einer eigenständigen Persönlichkeit zu ent- wickeln, die nicht nur musikalisch zu größten Hoffnungen berechtigt. Auch der Vater von Clara Sartor ist Seligenthal als „Kunstfotograf“ sehr verbunden. Dr. Heino Sartor hat einen eindrucksvollen Bildband mit schwarz- weiß Fotografien im Einvernehmen mit Frau Äbtissin M. Petra Articus und Frau Schulleiterin Ursula Weger zusam- mengefügt und angeboten, mit den einzelnen gerahmten Fotografien dem Elternbeirat des Gymnasiums zu ermöglichen, durch Verkäufe dieser kunstvollen Fotos Einnahmen für die Elternarbeit zu bekommen. Prof. Dr. Ernst Fricke, EVO-Vorsitzender (Der Pressemitteilung der EVO vom 15.09.2017 entnommen)

52 Förderverein Neues von den Freunden und Förderern des Gymnasiums Auch im zu Ende gehenden Schuljahr war uns vom Förderverein das Gymna- sium wieder einmal lieb und teuer, und das im wörtlichsten Sinn: ca. 16.000 € sind von uns in die Ausstattung der Schule geflossen und damit insgesamt etwa 240.000 € seit unserer Gründung im Jahr 2000. Nicht enthalten in dieser Summe sind die bei uns nur „durchlaufenden“ Kon- zertspenden, diese erhält die Fach- schaft Musik direkt und wir stellen nur die zugehörigen Spendenbescheini- gungen aus. An erster Stelle unserer „eigenen“ Spenden stehen auch in die- sem Jahr mit knapp 8.000 € die Doku- mentenkameras. Aber jetzt sind Gott sei Dank alle in Frage kommenden Klassenzimmer ausgerüstet – wir wer- den diesen Ausgabenpunkt künftig sehr vermissen ;-) . Im Bild die symbo- lische Übergabe unseres Gesamtbei- trags für die Medienausstattung in den letzten Jahren – fast 50.000 € sind da letztendlich zusammengekommen! Trotz dieses hohen Betrags für die Medienausstattung kam auch anderes nicht zu kurz: die Musik wurde mit einem Tenorsaxophon und einer Altquerflöte bedacht (zusammen ca. 5.000 €) und das neue Wahlfach „Imkerei“ erhielt 1.000 € Starthilfe von uns. Wie jedes Jahr wurden von uns auch dieses Mal Präventionsseminare, Theateraufführungen, Klassenfahrten, Projektseminare u. ä. bezuschusst. Doch wir förderten nicht nur mit Geld, sondern wir waren auch persönlich aktiv: noch ganz am Ende des letzten Schuljahrs unterstützten wir den Elternbeirat bei der Abhaltung der Berufsinformationstage für die diesjäh- rigen AbiturientInnen personell (das gemeinsame Organisationsteam aus Elternbeirat und Fördervereinsvor- stand). Hoffentlich hat diese Veranstal- tung vielen AbiturientInnen bei ihrer Berufswahl geholfen. Im November waren wir dann zu Gast im neuen Staatsarchiv hier in Lands- hut, der Leiter Herr Dr. Rüth führte uns persönlich. Im Bild erläutert er uns gerade ein wichtiges Dokument. Da nicht alle Interessierten teilnehmen konnten, werden wir diese Führung im Herbst wiederholen. Unser „Tag der Freunde und Förderer“ fand dieses Jahr ungewöhnlich früh statt, nämlich am 27. Januar – der Grund dafür lag in dem geplanten Pro- gramm, aber dazu später mehr. Den Auftakt bildete das Saxophonquartett (s. Bild), danach trug der 1. Vorsitzende Herr Thomas Lange den Rechenschaftsbericht vor und die Schatzmeisterin Frau Tanja Hoppe- Nicolai erläuterte Einnahmen, Ausga- ben und Kassenlage im Detail. Nach Symbolische Übergabe der Mittel für die Medienausstattung Führung durch das Staatsarchiv Aus Fernen Welten

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 53 dungsvorstand unseres Vereins und bis 2011 langjährige Schatzmeisterin, ist letzten November überraschend ver- storben. Wir werden ihr Andenken in Ehren halten. Weitere Informationen zum Förderver- ein Gymnasium Seligenthal finden sich im Internet unter www.foerder-gym- seligenthal.de! Thomas Lange der Entlastung war dieser Teil beendet, Wahlen standen nicht an. Ein Duett aus Klavier und Saxophon leitete zum nächsten Tagesordnungspunkt über: Herr Bernhard Schwing entführte uns in „Ferne Welten“ und gab einen faszi- nierenden Einblick in den aktuellen Forschungsstand der Astronomie. Nach einer Brotzeitpause mit Leberkäs und Brezn ging es weiter mit der Besichtigung der Sternwarte – dies war auch der Grund für den frühen Termin des Tages der Freunde und Förderer: er wäre sehr gut geeignet gewesen für eine Sternbeobachtung, aber leider war der Himmel bedeckt, sodass wir uns mit der Erläuterung der Instrumente zufrieden geben mussten. Trotzdem war der Tag rundum gelungen. Zum Schluss noch eine traurige Nach- richt: Frau Christine Miksik, Grün- Das Saxophonquartett in Aktion Das Organisationsteam der Berufsinformationstage

54 Blick in die Fachschaften Entrechtung, Ausgrenzung und Verfolgung Exkursion der 9. Klassen in die KZ-Gedenkstätte Dachau Auch in diesem Schuljahr besuchten die 9. Klassen unseres Gymnasiums – nach einer intensiven Vorbereitung im Geschichtsunterricht – im Rahmen einer Exkursion die KZ-Gedenkstätte Dachau. Das Konzentrationslager Dachau wurde bereits 1933 errichtet und war Modell für spätere Konzentrationsla- ger, bis es durch amerikanische Solda- ten im April 1945 befreit wurde. Es diente vor allem in seinen Anfangs- jahren zur Inhaftierung und Abschrek- kung politisch Andersdenkender. Von den insgesamt mindestens 200.000 Dachauer Haftinsassen starb etwa ein Viertel, zudem erfolgten zahlreiche Deportationen in Vernichtungslager. Dachau selbst ist allerdings nicht zu diesen zu zählen. Die Schülerinnen und Schüler hatten während einer ca. zweistündigen Füh- rung die Gelegenheit, sich einen Über- blick über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers zu verschaffen: So stellten der „Bunker“, das interna- tionale Mahnmal, die rekonstruierte Baracke sowie der Krematoriumsbe- reich nur ausgewählte Stationen des geführten Rundgangs dar. Mit zahlreichen Fragen wandten sich die interessierten Schülerinnen und Schüler an die Referenten der KZ- Gedenkstätte, wodurch bereits vorhan- denes Wissen über die NS-Zeit und ihre Verbrechen weiter vertieft werden konnte. Im Anschluss an die Exkursion erfolgte die Nachbereitung im Unterricht, indem ein Dokumentarfilm über das Lager angesehen und besprochen wurde. Zudem fand ein gegenseitiger Austausch über die in der Gedenkstätte gewonnenen Eindrücke statt. Auch der diesjährige Besuch war sicherlich eine wertvolle Erfahrung im Sinne einer Erinnerung an eine Zeit der Entrechtung, Ausgrenzung und Verfol- gung, die nicht in Vergessenheit gera- ten darf. Stefanie Stegerer

Gesellschaftswissenschaften Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 55 Besuch beim Pharao Am 28.11.2017 machten sich die 6. Klassen zusammen mit ihren Klassen- leitern und Geschichtslehrern auf den Weg nach Rosenheim. Im Lokschuppen wartete dort auf sie eine wirklich sehenswerte Erlebnisausstellung zum alten Ägypten. Wie lebten die Ägypter? Wie war ihr Staat organisiert und was machte diese Hochkultur so produktiv? Diese und weitere Fragen wurden in einer sehr interessanten Führung durch die mit vielen originalen Objekten und sehr anschaulichen Modellen ausgestattete Ausstellung beantwortet. Zur Einstimmung sahen wir die Auf- nahme einer Nilüberschwemmung, denn der Nil, die „Lebensader“ des Landes bestimmte das Leben dort. Anschließend ging es um die Pyrami- den. Eine der bekanntesten, die Che- ops-Pyramide war im Modell zu sehen. Sie gehört zu den sieben Weltwundern der Antike. Früher glänzte die Pyra- mide, da die äußeren Steine poliert waren. Doch im Mittelalter wurden die schimmernden Steine abgetragen und verarbeitet. Dann ging es weiter zu den Pharaonen. Wir erfuhren, dass ein Pharao meist eine „Doppelkrone“ für Unter- und Oberägypten oder ein Kopftuch mit Krone und einen unechten Bart trug. Beim Basteln und Malen Beeindruckt waren wir davon, dass sogar manche weiblichen Pharaonen (z. B. Hatschepsut) mit diesem Bart auftraten. Der Höhepunkt der Ausstellung war die Mumie einer reichen Frau. Nur Pharaonen und die übrige ägyptische Oberschicht konnte sich nämlich die teure und sehr aufwändige Mumifizie- rung leisten. Weiter ging es dann mit einem span- nenden Hieroglyphen-Workshop. Dort lernten wir unter fachkundiger Anlei- tung unseren Namen in Hieroglyphen zu schreiben. Dabei entstand ein Lese- zeichen, das uns an diesen erlebnisrei- chen, tollen Tag erinnern wird. Leni Strasser, 6b, und Silvia Heigl Das fertige Lesezeichen Die Klassen 6a, b, c, d und ihre Lehrer vor dem Lokschuppen Erste Hieroglyphen entstehen

56 Blick in die Fachschaften Seligenthaler Delegation qualifizierte sich für den Regionalentscheid des Europäischen Jugendparlaments in Trier „Demokratie ist kein Selbstläufer – sie braucht aktive Demokratinnen und Demokraten.“ Mit diesen Wor- ten begrüßte Malu Dreyer, amtie- rende Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz und Schirmherrin der Regionalen Auswahlsitzung in Trier, circa 85 Jugendliche aus ganz Europa, die im Rahmen des Europäi- schen Jugendparlaments zur regio- nalen Auswahltagung im kurfürstli- chen Palais in Trier zusammenge- kommen waren. Auch eine sechsköpfige Delegation des Gymnasiums Seligenthal konnte sich für diese Tagung qualifizieren. Der Wettbewerb des Europäischen Jugendparlaments zählt zu den anspruchsvollsten Schülerwettbewer- ben Deutschlands: Zu aktuellen, drän- genden Fragen und Problemen, denen sich die EU stellen muss, sollen von Schülerdelegationen Lösungsvorschläge und Resolutionen erarbeitet werden – selbstredend auf Englisch, schließlich sind Delegationen aus ganz Europa motiviert, ihre Ideen einzubringen. Nach vielen intensiven Sitzungen im Rahmen eines Wahlfachs an der Schule, in denen sich die Schülerinnen und Schüler mit den für die Aufgaben- stellung relevanten gesetzlichen Rah- menbedingungen, Fördermöglichkei- ten und dem englischen Fachvokabular vertraut gemacht hatten, gelang es der Seligenthaler Delegation im November 2017, sich für die Auswahltagung in Trier zu qualifizieren. Vier kostbare Ferientage in den Oster- ferien 2018 „opferten“ Schüler und Tabea Griwodz bei einem Wortbeitrag im Plenum Lehrer, um in Trier in vorbereitenden Ausschusssitzungen und anschließend in den Generaldebatten Position zu aktuellen gesellschaftspolitischen Fra- gen zu beziehen und anspruchsvolle Diskussionen auf Englisch zu führen. Dabei arbeiteten die Schüler bis in die frühen Morgenstunden an ihren Rede- beiträgen und Gesetzesentwürfen oder analysierten die Vorschläge anderer Gruppen, um kritische Rückfragen in die Diskussion einbringen zu können. Trotz des hohen Arbeitsaufwands blie- ben den Schülern unvergessliche Eindrücke: das Kennenlernen anderer Schüler, das Erleben europäisch gedachter Politik, Demokratiebegeiste- rung (!), das gewinnbringende Zusam- menarbeiten internationaler Delega- tionen zum Wohle der europäischen Gesellschaft und nicht zuletzt der Zusammenhalt der europäischen Jugendlichen. Erschöpft aber glück- lich ging es am Sonn- tag für die „aktiven Demokratinnen und Demokraten“ wieder zurück nach Lands- hut, immerhin galt es am Montag wieder, den Schulalltag zu bewältigen. Matthias Aschenbrenner Martin Mellerowic Die Seligenthaler Delegation

Gesellschaftswissenschaften Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 57 Juniorwahl 2017 Auch Jugendliche haben eine politische Meinung sowie konkrete Vorstellungen von ihrer eigenen Zukunft und der Deutschlands. Um den Schülerinnen und Schülern eine Stimme zu geben, nahm das Gymnasium Seligenthal an der Juniorwahl 2017 teil – einer bun- desweiten Simulation der Bundestags- wahl mit über 1 Million Wahlberechtig- ten an über 3500 Schulen. 542 Schüler der 8. bis 12. Klassen waren dazu auf- gerufen, am 21.09.2017 ihre Stimme in Seligenthal abzugeben. Die Wahlhelfer hatten an diesem Tag viel zu tun: die Wahlbenachrichtigun- Personal- oder Schü- gen und den prüfen, den Wahlvor- lerausweis einmal kurz erklä- gang noch ren und die Wahlunterlagen digen. Insgesamt aushän- sehr spannender ein mittag, der die Vor- ganze Schulfa- milie in ihren Bann zog: Interessierte Lehrer, die ihre Das Wahlhelfer- team der 9b Klassen begleiteten, heiße Diskussio- nen am Gang, in den Klassenzimmern sowie im Lehrerzimmer zum mögli- chen Ausgang des Wahlergebnisses und neugierige und enttäuschte Blicke unserer Jüngsten, die leider das erfor- derliche Wahlalter noch nicht erreicht hatten. Richtig spannend wurde es am Nach- mittag für die Wahlhelfer der Klasse 9b, als es an das Auszäh- men len der Stim- ging: Nach- dem das Siegel der Wahlurne feierlich durchschnitten war, wurde konzentriert in zwei Durchgän- gen ausgezählt. Am Ende stand das Ergebnis fest, musste aber zum Leid- wesen aller noch bis zum 24.09.2017 geheim gehalten werden, da es erst mit den ersten Hochrechnungen der eigentlichen Bundestagswahl um 18 Uhr veröffentlicht werden durfte. Am Montagmorgen gab es dann nur ein Gesprächsthema an der Schule: Die Ergebnisse der Juniorwahl aus Seli- genthal verglichen mit dem gesamtdeutschen Ergebnis und natürlich den Ergebnissen der wirklichen Bundestagswahl! Das Projekt fand bei allen Betei- ligten so großen Anklang, dass sofort der Wunsch im Raum stand, für die Landtagswahl 2018 wieder eine Juniorwahl in Seligenthal durchzuführen. Simone Blaschke Die Wahlentscheidung muss wohlüberlegt sein...

58 Blick in die Fachschaften Internationale Sicherheitspolitik – Besuch einer Jugendoffizierin Am 26.02.2018 besuchte Hauptmann Sarah Menauer, die Jugendoffizierin der Bundeswehr, das Gymnasium Seligenthal und informierte die Schüler der Q12 über die Grundzüge der deut- schen Außenpolitik sowie die Rolle der Bundeswehr in der Außen- und Sicher- heitspolitik. Hauptmann Menauer erklärte auf sehr lebendige Art und Weise die aktuellen Sicherheitsrisiken auf der Welt und wie die Bundeswehr auch im Rahmen der UNO und NATO hilft, diese Probleme zu lösen. Im Zentrum standen dabei vor allem terroristische Organisationen wie der IS, Boko Haram oder die Taliban. Die Schüler hatten sehr viele Fragen, aber auch bereits fundiertes Hinter- grundwissen aus dem Sozialkundeun- terricht, so dass eine angeregte Dis- kussion stattfand. Natürlich wurde die Jugendoffizierin auch auf die aktuellen Missstände bei der Ausrüstung der Bundeswehr angesprochen, auf die Sarah Menauer offen und ehrlich ant- wortete. Dieser Vortrag war sowohl ein großer Gewinn für das Allgemeinwis- sen der Schüler als auch eine ideale Vorbereitung und Wiederholung für das nahende Abitur. Simone Blaschke Die Landtagsabgeordneten Ruth Müller (SPD), Rosi Steinberger (Grüne), Jutta Widmann (FW) und Helmut Radlmeier (CSU) (v.l.) bei einer hitzigen Debatte Der Landtag kommt nach Seligenthal Planspiel – Bayerischer Landtag Am Freitag, den 04. Mai, hatten die 9.Klassen aus dem sozialwissenschaft- lichen Zweig die Chance, im Rahmen eines Planspiels den bayerischen Landtag nachzustellen. Dazu wurden sie mit der Hilfe von Teamleitern zu Abgeordneten der verschiedenen Frak- tionen CSU, SPD, Bündnis 90/Grüne und der Freien Wähler. Nach den jewei- ligen Fraktionssitzungen zu Beginn kam es zu einer konstituierenden Sit- zung, in welcher eine neue Landtags- präsidentin gewählt wurde. In weiteren Ausschüssen arbeiteten sie einen Gesetzesentwurf zum Thema „Verbes- serung der Integration von Flüchtlin- gen und Asylbewerbern im Kindes- und Jugendalter im Freistaat Bayern“ aus. Viel diskutierten die Schülerinnen und Schüler auch in den beratenden und federführenden Sitzungen, welche einen Beschluss herbeiführten, über den abschließend demokratisch abge- stimmt wurde. Ein Presseteam war ebenfalls ein Teil des Planspiels, wel- ches die neuen Abgeordneten inter- viewte, fotografierte und Artikel über die Geschehnisse schrieb. Den Abschluss des Tages bildete die Fragerunde mit den „echten“ Abgeord- neten Ruth Müller (SPD), Rosi Stein- berger (Grüne), Jutta Widmann (FW) und Helmut Radlmeier (CSU), die auf- schlussreich auf die politischen Fragen der Schülerinnen und Schüler antwor- teten und eingingen. Ursula Ingerl Das Amt der Landtagspräsidentin wird übergeben Diskussion in der Fraktion der SPD

Gesellschaftswissenschaften Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 59 Pol&IS Von 15. bis 17.11.2017 nahmen die 10. Klassen des Gymnasiums Seligenthal an einer Pol&IS-Simulation, durchge- führt durch drei Jugendoffiziere der Bundeswehr, teil. In diesen drei Tagen schlüpften die Schülerinnen und Schüler in die Rollen von Regierungschefs, Umwelt-, Staats- und Wirtschaftsministern. Auch durf- ten sie die Weltpresse, verschiedene NGOs, die Weltbank sowie die Verein- ten Nationen (UN) darstellen und sich interaktiv mit den Themen Politik, Umwelt, Sicherheit und Wirtschaft aus- einandersetzen. Die verschiedenen Regionen mussten am Anfang eines POL&IS-Jahres auf Krisen in ihrem Land reagieren, über die sie in einer Tagesschau informiert wurden. So konnte es vorkommen, dass ein Streik, ein Flugzeugabsturz oder eine Klima- Anzeige katastrophe die bisherigen Planungen völlig durcheinanderwirbelte und die Politiker schnellstmöglich andere Prio- ritäten setzen mussten. So handelten die Wirtschaftsminister mit anderen Ländern, um dringend benötigte Güter zu bekommen. Die Staatsminister bemühten sich, die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten und grif- fen wenn nötig auch militärisch ein. Beispielsweise kämpfte Afrika gegen die Piraterie vor seiner Küste. Während die Wirtschafts- und Staatsminister ihren Aufgaben nachkamen, schlossen die Regierungschefs Sicherheits- und Wirtschaftsverträge. Tatkräftig wurden sie von den Umweltministern unter- stützt, wenn diese nicht gerade an einem neuen Konzept zum Schutze der Umwelt arbeiteten. Die abgeschlosse- nen Verträge und Formulare wurden von der UN, der Weltbank und den NGOs kontrolliert. Am Ende waren sich alle einig, dass (Welt-)Politik wirklich kompliziert ist und unsere Politiker hohen Respekt verdienen, wenn sie sich jeden Tag dafür einsetzen, entste- hende Konflikte zu lösen. Simone Blaschke Nicht vergessen: Jetzt existenzielle Risiken absichern V O N V E R B R A U C H E R - S C H Ü T Z E R N E M P F O H L E N Das Leben steckt voller Überraschun- gen und bringt viele Veränderungen mit sich. Unabhängige Experten und Verbraucherschützer empfehlen daher, mögliche Wagnisse nicht zu ignorieren. Sichern Sie jetzt Ihre existenziellen Risiken bei der HUK-COBURG ab. Am besten vereinbaren Sie gleich einen Termin bei einem unserer Berater. Kundendienstbüro Gabriele Reinecke Tel. 0871 2762038 gabriele.reinecke@HUKvm.de Kapuzinerweg 14 84028 Landshut Mo. – Fr. 8.30 – 12.30 Uhr Di. u. Mi. 15.00 – 18.00 Uhr Kundendienstbüro Marlies John Tel. 0871 14369936 marlies.john@HUKvm.de Schwestergasse 26 84034 Landshut Mo. – Fr. 8.00 – 12.30 Uhr Mo., Di., Do. 14.30 – 18.00 Uhr

60 Blick in die Fachschaften Hubert Aiwanger unterrichtet in Seligenthal Am 12.3.2018 durften wir Hubert Aiwanger, den Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden der Freien Wähler in Seligenthal begrüßen. Im Rahmen des Tags der freien Schulen 2018, der unter H. Aiwanger im Gespräch mit Schülern dem Motto „Tür auf – Abgeordnete unterrichten an freien Schulen in Bay- ern“ stand, stellte Herr Aiwanger sich und seinen Werdegang vor. Mit seinem politischen Grundsatz „Der Mensch im Mittelpunkt“ machte der Politiker deut- lich, dass es ihm vor allem um Sachpo- litik und weniger um Parteipolitik geht. Große Anliegen dabei sind ihm z. B. das mittlerweile ja wieder eingeführte G9, das die Freien Wähler mit dem von ihnen initiierten Volksbegehren ange- stoßen haben, die Energieerzeugung und der zunehmende Lobbyismus, den er durch eine Begrenzung der Partei- spenden zurückdrängen möchte. Lebhafte Diskussionen Durch verschiedene Beispiele aus dem Alltag der Schüler zeigte Aiwanger den Schülerinnen und Schülern auf, dass Politik sie in allen Lebensbereichen und tagtäglich betrifft und man sich ihr nicht entziehen kann. Deshalb sei es so wichtig „sich politisch zu engagieren“, was nicht unbedingt den Beitritt zu einer Partei voraussetze, sondern auf vielen verschiedenen Ebenen möglich sei. Die abschließende Diskussionsrunde zeigte, dass Politik unseren Schülern ein großes Anliegen ist und sie sich auch über ihren eigenen Lebensbe- reich hinaus bereits sehr gut informie- ren und eine klare Meinung haben. So wurden die Dieselaffäre, Lösungs- möglichkeiten im Syrienkonflikt oder die Bekämpfung des Lobbyismus ebenso angesprochen wie die Legali- sierung von Cannabis, kleinere Schul- klassen und das Bienensterben auf- grund von Pestiziden. Obwohl die Freien Wähler auch bei der letzten Bundestagswahl nicht erfolgreich waren, machte Aiwanger deutlich, dass er nicht aufgeben wolle. Irgendwann sei die Zeit reif für einen Einzug in die Bundespolitik, genau wie es auch seine Zeit gedauert habe, bis der Einzug in den Bayerischen Landtag gelungen sei. Die Schülertraube, die den Politiker am Ende der Veranstaltung umgab, zeigt, dass das Interesse sehr groß war und die Zeit viel zu knapp, um alle Fragen stellen zu können. Simone Blaschke Ein Jahr Trump – das Zwischenfazit eines Amerikaexperten Die Amtseinführung Donald Trumps im Januar 2017 versetzte die Welt in Auf- ruhr und auch heute vergeht kaum ein Tag, an dem der US-Präsident nicht für Schlagzeilen sorgt. Um das erste Amtsjahr unter der neu formierten Regierung zu beleuchten, duften wir am Dienstag, den 16.01.2018 Dr. Markus Hünemörder von der Lud- wigs-Maximilian-Universität München bei uns in der Aula begrüßen. Hünemörder ließ gemeinsam mit unseren Schülerinnen und Schülern in seinem mit „The Age of Trump“ betitel- ten Vortrag die ersten 361 Amtstage sowie den provokant geführten Wahl- kampf des US-Präsidenten Revue pas- sieren. Zunächst ging der Referent auf das Wahlmännerprinzip der amerikani- schen Präsidentschaftswahl ein und erklärte, warum Hilary Clinton mit fast drei Millionen Stimmen mehr nicht zur Siegerin erklärt wurde. Wenn man sich die Wähler ansieht, brachten nach Hünemörder die „männlichen, älteren, weißen, religiösen, in Amerika gebore- nen Arbeiter Trump den Sieg.“ Trumps Wahlkampf und nun auch sein Regie- rungsstil zeichnen sich durch gezielte Provokationen und Tabubrüche aus. Gepaart mit seiner extrovertierten Per- sönlichkeit und seiner Vorliebe für „den kleinen blauen Vogel von Twitter“ führt dies bei vielen Beobachtern zu Sorgen um die amerikanische Demokratie.

Gesellschaftswissenschaften Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 61 Diese sieht Hünemörder aufgrund des Systems von „Checks and Balances“ aber nicht in Gefahr. Ebenso glaubt er, dass Trumps Präsidentschaft nicht frühzeitig durch ein Amtsenthebungs- verfahren beendet werden wird und hält nichts von psychologischen Fern- diagnosen über den Gesundheitszu- stand des Präsidenten. Trotz kleinerer Achtungssiege in jüngster Vergangen- heit macht sich der Referent eher Sor- gen um den Zustand der Demokraten, denn sie schaffen es im Moment nicht, einen Plan vorzulegen oder einen mög- lichen Gegen-Kandidaten zu präsentie- ren. „Nur Anti-Trump-Rhetorik reicht da nicht und spätestens nach den Mid- term-Elections im November müssen die Demokraten hier liefern“, mahnt er an. In den Genuss dieses sehr kurzweili- gen, vom Elternbeirat unterstützten Vortrages kamen die Schüler der Q11, die Klasse 10b sowie die Teilnehmer des für die Osterferien geplanten Schü- leraustausches mit einer High-School in Arizona. Ihre sehr differenzierten Fragen am Ende der Präsentation zeig- ten deutlich, wie relevant dieses Thema für die Jugendlichen ist. Simone Blaschke und Michael Menauer Was bedeutet mir Freiheit? – Schüler der 9b begegnen Demokratie interaktiv Was bedeutet für mich Freiheit? Mit dieser Frage setzten sich die Schüler der Klasse 9b des Gymnasiums Seli- genthal im Rahmen der Wanderaus- stellung „Freiheit und ich“ zum Thema bürgerliche Freiheitsrechte in den Räu- men der vhs Landshut auseinander. „Freiheit bedeutet für mich, frei meine Meinung sagen zu dürfen, ohne dafür bestraft zu werden“, „selbst Entschei- dungen treffen zu können, ohne dass mir jemand vorschreibt, was ich zu tun habe“, „hinzugehen, wohin ich möchte“, waren nur einige der Antworten, die auf den bunten Fähnchen zu finden waren, welche die Schüler beschriften konnten. Im weiteren Verlauf der Aus- stellung fand „eine differenzierte Aus- einandersetzung mit der vertikalen und horizontalen Grundrechtsdimension und den daraus resultierenden Span- nungen [statt], denn Freiheit ist nichts Selbstverständliches, sondern muss immer wieder neu hergestellt werden“. So entstanden anregende Diskussio- nen, wem wann unter welchen Umständen Freiheitsrechte zustehen und wie weit diese gehen dürfen. Die Schüler mit ihren Fähnchen zur Frage: Was bedeutet mir Freiheit? Schnell stand fest, dass die Freiheit des Einzelnen nur so weit geht, wie die Freiheit der anderen davon nicht einge- schränkt wird. Die Wanderausstellung der Nemet- schek Stiftung leistet einen wertvollen Beitrag, Kinder und Jugendliche inter- aktiv mit den Grundwerten unserer Demokratie vertraut zu machen, und ist auf jeden Fall einen Besuch wert! Simone Blaschke Intensive Auseinandersetzung mit den Fallbeispielen

62 Blick in die Fachschaften Volkssouveränität „hautnah“ erleben – ein Besuch im Bayerischen Landtag „Was sind die Aufgaben des Landta- ges? Welche Ausschüsse gibt es? Wie sieht die Arbeit der Abgeordneten aus?“ Mit solchen und ähnliche Fragen fuhren zwölf Schülerinnen und Schüler der Klasse 10c des Gymnasiums der Schulstiftung Seligenthal nach Mün- chen. Auf Einladung der Abgeordneten Rosi Steinberger stand ein Besuch des Landtages mit interessanten Ein - blicken in die bayerische Landespolitik auf dem Plan. Beeindruckt zeigten sich die Schülerin- nen und Schüler dabei bereits, als sie die imposante Fassade des auf einer kleinen Anhöhe gelegenen Maximilia- neums erblickten. Als in der im Stil der Renaissance gestalteten Empfangs- halle dann auch noch die zufällig vor- beikommende Landtagspräsidentin Barbara Stamm der Seligenthaler Besuchergruppe ein kurzes „Grüß Gott“ zuwarf, wurde den Schülern end- gültig klar: Hier kann man Volkssouve- ränität tatsächlich „hautnah“ erleben. Nach einem einführenden Film über die Aufgaben und die Stellung des Landtags sowie die dort handelnden Personen folgte der Besuch der lau- fenden Plenarsitzung. Auf der Besu- chertribüne sitzend verfolgten die Schüler die Redebeiträge der Abgeord- neten und erblickten dabei den ein oder anderen prominenten Volksver- treter, dessen Gesicht man sonst nur aus den Nachrichten kennt. Etwas ver- wundert waren sie dabei, dass sich so mancher Abgeordnete weniger auf die Reden seiner Kollegen konzentrierte als vielmehr auf den intensiven Aus- tausch mit dem Sitznachbarn oder das Smartphone. Die Möglichkeit zur Klärung dieser und weiterer Fragen bot sich im Anschluss an die gemeinsame Mittagspause in der Landtagskantine in einer lockeren Gesprächsrunde mit Rosi Steinberger. Nachdem die Gastgeberin ihren Wer- degang – sie machte 1980 am Gymna- sium Seligenthal Abitur – und ihren Arbeitsalltag als Abgeordnete kurz vor- gestellt hatte, entwickelte sich nicht zuletzt durch die Beiträge der Schüler eine interessante Diskussion über lan- des- und kommunalpolitische Themen wie beispielsweise die Laufzeitverlän- gerung des Pestizids Glyphosat oder die geplante Landshuter Westtangente. Um viele interessante Einblicke in die bayerische Landespolitik reicher trat die Schülergruppe anschließend den Rückweg nach Landshut an. Stephan Katzbichler Auch der Rest der Klasse 10c und die Klasse 10d besuchten kurze Zeit später den Bayerischen Landtag mit ihren Lehrern, Herr Lindl und Herr Stefan. Schüler der Klasse 10c mit Sozialkunde-Lehrer Stephan Katzbichler (l.) zusammen mit MdL Rosi Steinberger (M.) Foto: Borgmann

Gesellschaftswissenschaften Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 63 Die Klasse 10b besucht die Staatskanzlei Kürzlich durfte die Klasse 10b auf Ein- ladung der Bayerischen Landeszen- trale für politische Bildungsarbeit nach München fahren und die Aufgabenge- biete sowie Abläufe in der Staatskanz- lei erkunden. Der Tag begann mit einer theoreti- schen Einführung in das politische System Bayerns und mit der Analyse eines umfassenden Organisationsplans der Staatskanzlei. Nach einem unter- haltsamen Quiz sprachen drei Refe- ratsleiter in Fachvorträgen zu den Schülern. Die Schwerpunkte des kurzweiligen Programms stellten dabei dar: das Ver- fassen von politischen Reden, die Pres- searbeit der Staatskanzlei und die internationalen Beziehungen, die die Staatskanzlei speziell mit Südosteu- ropa, dem Alpenraum und Nordame- rika unterhält. Die von US-Präsident Trump angedrohten Schutzzölle wur- den dabei ebenso thematisiert wie das kürzlich eröffnete „Büro“ Bayerns in der Ukraine. Darüber hinaus war die Rücktrittserklärung des Ministerpräsi- denten Seehofer Thema der Runde und auch das Für und Wider sozialer Medien in der Pressearbeit der Staats- kanzlei wurde diskutiert. Im Anschluss an die informativen Vor- träge stellten die Schüler zahlreiche Fragen und es entwickelten sich schöne Gespräche mit den Experten, die sich – sichtlich angetan von dem Engagement und der Neugier der Schüler – viel Zeit nahmen. Nach die- sem Blick hinter die politischen Kulis- sen durften die Seligenthaler noch den eklektisch-imposanten Kuppelsaal bestaunen und im Kabinettssaal der Staatskanzlei Platz „am Tisch der Macht“ nehmen – genau dort, wo sich immer dienstags die Mitglieder des Kabinetts treffen. Die Schüler schlüpften dort kurz in eine andere Rolle und stellten knapp denjenigen Politiker vor, auf dessen Stuhl sie gerade saßen. Ein echtes Highlight, zumal der Saal nicht immer besichtigt werden darf und die Gruppe die Aussicht auf das Prinz-Carl-Palais sowie das US-Generalkonsulat genie- ßen durfte. Schüler vor der Gründungstafel des damaligen Armeemuseums Herr Müller, der zuständige Mitarbeiter der Bayerischen Landeszentrale, ver- abschiedete die Schüler am Ende des Tages mit einem großen Lob und for- derte sie dazu auf, die Neuwahl des Ministerpräsidenten (16. März 2018) und die des Bayerischen Landtags (14. Oktober 2018) genau zu verfolgen und sich politisch zu engagieren. Michael Menauer Der beeindruckende Ausblick aus dem Kabinettssaal und die 10b im Zentrum der Macht, im Kabinettssaal der Staatskanzlei

64 Blick in die Fachschaften Change your perspective: Unternehmergeist in Seligenthal Im Rahmen der Gründerwoche Deutschland, die vom Bundesministe- rium für Wirtschaft und Energie für November ausgerufen wurde, fanden am Gymnasium Seligenthal verschie- dene Aktivitäten für die 9. Klassen statt. Neben Unterrichtsprojekten rund um das Thema Unternehmensgrün- dung, kamen zwei „Unternehmer zum Anfassen“ an unsere Schule. In einem Vortrag in der Aula erzählte zunächst Herr Richter aus seinem spannenden Lebenslauf. Besonderes Augenmerk legte er darauf zu erklä- ren, was ihn nach einer Offizierslauf- bahn bei der Bundeswehr, einem begonnenen Maschinenbaustudium und einer Tätigkeit als Geschäftsführer einer Sicherheitsfirma dazu bewogen hat, sich schließlich als Fotograf selb- ständig zu machen. Dass ein Lebens- lauf nicht immer schnurgerade sein muss und auch private Gründe manch- mal dazu führen, dass Entscheidungen überdacht werden und neue Wege ein- geschlagen werden, leuchtete schnell ein. Doch was braucht es, um als selbstän- diger Fotograf erfolgreich zu sein? Jedem ist bewusst, dass heutzutage jeder mit seinem Smartphone Bilder schießen kann. Kenntnisse in der Bild- bearbeitung, Kreativität und das gewisse Etwas seien unabdingbar, so Dozenten und Veranstalter: Herr Erl, Frau Kolmeder, Herr Richter und Herr Vilsmeier Richter. Der Unternehmer, der sich selbst als Fotograf und zugleich Foto- artist bezeichnet, zeigte anhand einiger mitgebrachter Beispiele aus der Kin- der-, Familien-, Hochzeits- und Werbe- fotografie, was seinen besonderen Stil ausmacht. Laut Richter reichen Einsatzbereit- schaft, Know-how und Talent noch lange nicht aus, um als Gründer Erfolg zu haben. Neben der Idee, einem 50- seitigem Businessplan, einem geeig- neten Standort und Kenntnissen über rechtliche Bestimmungen, brauche es vor allem Kapital. Alleine eine profes- sionelle Kamera ohne Objektive koste um die 5000 €. Daher waren Verhand- lungen mit der Bank und diverse Behördengänge nötig, bevor das Unter- nehmen gestartet werden konnte. Der zweite Referent, Herr Erl, konnte in ein bereits etabliertes Unternehmen einsteigen. Ein Studium der Betriebs- wirtschaft und die Qualifikation zum Braumeister bildeten perfekte Voraus- setzungen, schließlich die Familien- brauerei zu übernehmen. Doch auch für Herrn Erl war dieser Berufsweg nicht unbedingt von langer Hand geplant. Schließlich böte ein BWL-Stu- dium eine Vielzahl von Berufsmöglich- keiten im In- und Ausland, so Erl. Verschiedene Gründe, darunter sicher auch eine große Heimatverbundenheit, bewogen ihn schließlich aber doch, in das Familienunternehmen einzustei- gen und dort als selbständiger Unter- nehmer das Brauhandwerk auszuüben und die Familientradition fortzuführen. Überraschend mag für den ein oder anderen gewesen sein, dass der unter- nehmerische Alltag, aus dem Erl aus- führlich berichtete, oft recht wenig mit der Tätigkeit des Brauens an sich zu tun hat. Er müsse jeden Tag die Braumeister einweisen, die Routen für die Getränkelieferanten planen, Schriftverkehr bearbeiten und uner- wartet auftretende Probleme lösen. Die Brauerei gehöre mit insgesamt 18 Mit- arbeitern jedoch zu den kleineren der Branche, was ihm einen guten Über- blick über die Produkte und eine inten- Unternehmerische Versuche

Gesellschaftswissenschaften Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 65 Klasse 10d gewinnt beim Bundeswettbewerb zur politischen Bildung Das Thema Terrorismus ist ein sehr sensibles und heikles Thema, welches unsere Gesellschaft bewegt und für viel Gesprächsstoff sorgt. Auch aus diesem Grund beschloss die Klasse 10d des Gymnasiums Seligenthal unter der Leitung der Sozialkundelehrerin Simone Blaschke mit einem Video zu diesem Thema beim Schülerwettbe- werb zur politischen Bildung teilzuneh- men. Mit Erfolg! In Zusammenarbeit mit Isar-TV gelang es den Jugendlichen mit einem profes- sionellen, informativen und emotiona- len Video die Jury zu überzeugen und einen Geldpreis in Höhe von 250 Euro zu gewinnen. Als kreativen und emotio- nalen Einstieg in das sechsminütige Video wurden in einem Studio Schlag- zeilen von Terrorangriffen vorgetragen. Danach wird einerseits ein Appell an die Gesellschaft gerichtet, sich nicht von Hass und Terror spalten zu lassen und entschlossen als Gemeinschaft für Werte und Normen einzutreten, ande- rerseits informiert der Film zudem über die Ursachen und Folgen von Ter- rorismus. Des Weiteren zeigen die Jugendlichen auf, welche Maßnahmen von der Politik aber auch von jedem Einzelnen ergriffen werden können, um Terrorismus vorzubeugen und den Zusammenhalt der Gesellschaft zu stärken. Als schönen Abschluss wurde die zentrale Botschaft des Videos „Zusammen sind wir stark“ in fünfzehn verschiedenen Sprachen vorgetragen. Die Klasse 10d konnte dabei auf die Unterstützung der Schülerinnen und Schüler der Brückenklasse des Gymnasiums Seligenthal zählen, die sich dazu bereit erklärten, in ihrer Muttersprache, beispielsweise Arabisch, Koreanisch oder Russisch, die Botschaft zu übermitteln. Das Video ist auf der Homepage des Gymnasiums Seligenthal zu sehen und auf jeden Fall ein sehr informativer Film, der zum Nachdenken anregt. Laurin Steimer, 10d sive Kundenbetreuung ermögliche. Auch bei Herrn Erl wurde uns bewusst, wie stark er sich mit seinem Unterneh- men identifiziert und wie ihn seine Tätigkeit stets aufs Neue motiviert. Im Anschluss an die Ausführungen der beiden Unternehmer war die Frage- runde eröffnet. Beide Unternehmer schilderten beispielsweise, dass Zei- tungswerbung in der heutigen Zeit sehr kostspielig ist und aus ihrer Erfahrung kaum Einfluss auf die Nachfrage hätte. Ein ansprechender Internetauftritt und Werbung in den sozialen Medien seien dafür – zumindest in den genannten beiden Branchen – umso wichtiger. Trotz hohen Arbeitseinsatzes, langen Atems und unternehmerischen Risi- kos, wurde deutlich, dass beide Unter- nehmer mit ihrer Entscheidung, selb- ständig zu arbeiten sehr zufrieden sind und es täglich aufs Neue schätzen, selbstbestimmt und kreativ zu arbei- ten. Vielleicht bot diese Begegnung mit den beiden Unternehmern, die sich sehr locker und schülernah gaben, für manchen Schüler einen Gedankenan- stoß, in Zukunft auch mal über den Tel- lerrand zu blicken, einen bereits einge- schlagenen Weg zu überdenken und gelegentlich, nach dem Motto von Herrn Richter, einen anderen Blickwin- kel einzunehmen: „Change your per- spective!“ Juliane Kolmeder, Michael Vilsmeier

66 Blick in die Fachschaften Musik Wieder liegt ein Schuljahr hinter uns, in dem wir eine ganze Reihe musikali- scher Höhepunkte erleben durften. Die großen Schulkonzerte vor Weih- nachten und im Sommer sind nach wie vor ein Publikumsrenner. Die Ensembles der Unterstufe begei- sterten mit ihren Darbietungen im Frühjahrskonzert nicht nur ihre Eltern, sondern lockten auch einige 4. Grund- schulklassen aus Stadt und Landkreis zum Kinderkonzert. Angels‘ Carol Der Kammermusikabend, der von den SpitzenschülerInnen des musischen Zweigs gestaltet wurde, bestach wieder einmal mit seinem besonders hohen Niveau und hervorragenden Leistungen. Mit dem Kirchenkonzert zur Maian- dacht wurde mit anspruchsvoller geist- licher Literatur die enge Verbindung zwischen Schule und Kloster zum Ausdruck gebracht. Die hohe Qualität unserer großen und kleinen Ensembles bewährte sich nicht nur um schulischen Kontext. Bei zahlrei- chen Festveranstaltungen, Preisverlei- hungen und Ehrungen in Stadt und Land sorgten unsere MusikerInnen immer wieder für einen festlichen Rahmen. Mit Herrn Herbert Gill und Herrn Peter Must konnten wir zwei neue motivierte Kollegen in unserem Team willkom- men heißen, die zusammen die Geigenklasse von Frau Hedwig Grenyo übernahmen.

Musik Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 67 Musiktermine im Schuljahr September 22.09. Probentag des Symphonieorchesters, zur Vorbe- reitung des Festaktes der Lebenshilfe Oktober 19.10. Fahrt zum Jugendkonzert der Münchner Philhar- moniker mit SchülerInnen unterschiedlicher Jahr- gangsstufen November 05.11. Onkologisches u. palliativmedizinisches Netzwerk – ein Verein stellt sich vor. Kammermusikkonzert der Instrumentalklassen H. Briller, C. Gehring, H. Gill, A. Kufner, M. Schleinkofer, G. Trost und D. Welti im Salzstadel. Ltg: I. Jürgensmeyer 17.11. Besuch des Konzerts „Sinfonische Dichtungen“ der „Sinfonietta Essenbach“mit den Klassen 8a und 6a 23.11. 50 Jahre Lebenshilfe musikalische Gestaltung des Festaktes durch das Symphonieorchester Ltg.: G. Drexler 26.11. 1. allgemeiner Vorspielabend der Instrumental- klassen von G. Drexler, Ch. Einsle-Wolf, X. Forster, C. Gehring, H. Gill, I. Jürgensmeyer, A. Kufner, S. Lindner, P. Must, M. Schleinkofer, V. Sedlak, G. Trost, F. Usberti, M. Usberti und D. Welti Dezember 02.12. Musikalische Eröffnung der „Landshuter Kinder- weihnacht“ in den Räumen des Gymnasiums durch den Un-terstufenchor und SolistInnen aus der Unter- und Mittelstufe, Ltg.: I. Jürgensmeyer 07.12. Spendenübergabe Sparkasse Landshut, Musikali- sche Umrahmung durch das Querflöten-quartett Flutamore: Fiona Kappen, Kathrin Kühnert, Bianca Fiedler und Eva Bichler, Q11, Ltg.: C. Gehring, D. Welti 20./21.12. Weihnachtskonzerte in der Mehrzweckhalle Januar 11.01. Vorspielabend der Instrumentalklassen von C. Gehring, V. Sedlak und D. Welti als Generalprobe für den Regionalwettbewerb Jugend musiziert 2018 14.01. Benefizkonzert im Rathausprunksaal zugun- sten der Kinder-Palliativ-Hilfe Niederbayern mit dem Symphonieorchester, der BrassMa- chine und Solisten 18.01. Vorspielabend der Instrumentalklasse von C. Gehring 27.01. Jahresversammlung des Fördervereins des Gymnasiums musikalisch umrahmt vom Aeris Saxophonquartett: Lisa Beck, 10a, Vanessa Kuffer, Josefine Zörner, 8a, und Svenja Welzenberg, 7a, Ltg.: V. Sedlak Februar 19.02. Informationsabend für die Eltern der zukünftigen 5. Klassen musikalische Eröff- nung durch das Blechbläserensemble Brass- Machine, Ltg.: H. Briller 20.02. Konzertfahrt zu „Happy birthday Lenny“der Klassen 7a, 8a und 10a ins Münchner Prinz- regententheater anlässlich des 100. Geburts- tags von Leonard Bernstein 26.02. Vorspielabend der Instrumentalklasse von G. Trost März 02. – 04.03. Kammermusikwochenende in der Musikaka- demie Schloss Alteglofsheim mit den Ensem- bles: Young Strings, Young Wood-winds, Arco Armonico, Arundo Vivo, BrassMachine, Flau- tissimo und der Junior-Band 05.03. „Die Entführung aus dem Serail“mit der Kin- deroper Papageno aus Wien für alle 5. Klas- sen in der Aula des Gymnasiums 05.03. Verleihung des Bundesverdienstkreuzes in der Regierung von Niederbayern durch Mini- ster Brunner musikalisch umrahmt vom Flö- tenquartett Flutamore, Ltg.: C. Gehring 09.03. SCHUBERTIADE „Die Winterreise“ für Schü- lerInnen der Klassen 9-11 mit Bernhard Hir- treiter, Tenor, und Simon Lindner, Klavier Fächerübergreifendes Projekt mit der FS Kunst, Ltg: I. Hackl, und dem Theaterensem- ble der Q12, Ltg: D. Heckl 14.03. Frühjahrskonzert mit den Ensembles der Un- terstufe und SolistInnen des musischen Zweigs in der Mehrzweckhalle

Juni 04. – 15.06. Colloquiumsprüfungen im Fach Musik 26. – 27.06. Sommerkonzerte in der Mehrzweckhalle 29.06. Abiturfeier musikalisch umrahmt vom Vokalen- semble und der Bigband „Wings of Swing“ Juli 03. – 04.07. Lehrfahrten der Klassen 5a-c zu den Instrumen- tensammlungen des Münchner Stadtmuseums und des Bayerischen Nationalmuseums 10.07. Klassenkonzert der Klasse 10a, Ltg.: G. Drexler 11.07. 2. allgemeiner Vorspielabend der Instrumental- klassen von G. Drexler, Ch. Einsle-Wolf, X. Forster, C. Gehring, H. Gill, I. Jürgensmeyer, A. Kufner, S. Lindner, P. Must, M. Schleinkofer, V. Sedlak, M. Steffel, G. Trost, F. Usberti, M. Usberti und D. Welti 12.07. Konzert „Romeo und Julia – eine verbotene Liebe”für die Jahrgangsstufen 9, 10 und Q11, Musik: Peter Francesco Marino, Interpreten: Herbert Gill – Violine Oliver Klenk – Klarinette Susanne Lohse – Violoncello Tanja Wagner – Klavier Katharina Kram – Sprecherin 27.07. Schlussgottesdienst musikalisch gestaltet vom Großen Chor und der Junior-Band, Ltg.: S. Lindner 68 Blick in die Fachschaften 15.03. Vorspielabend der Instrumentalklassen von C. Gehring und D. Welti als öffentliche General- probe für den Landeswettbewerb Jugend mu- siziert 2018 19.03. Klassenkonzert der Klasse 8a Ltg.: G. Drexler 20.03. Ostergottesdienst der Wirtschaftsschule musi- kalisch umrahmt vom Aeris Saxophonquartett, Ltg.: V. Sedlak 22.03. Gesellschaftsabend des Italienaustauschs mit Schio musikalisch umrahmt vom Aeris Saxo- phonquartett, Ltg.: V. Sedlak April 14.04. Kennenlernnachmittag des Gymnasiums musi- kalisch eingeleitet vom Unterstufenchor, Per- cussion Company und den Young Strings mit anschließenden Musikschnupperstunden und einem Instrumentenworkshop für die Schüle- rInnen der 4. Klassen 18.04. Klassenkonzert der Klasse 7a Ltg.: M. Schleinkofer 19.04. Absolventenehrung der Sparkassenakademie musikalische Umrahmung des Festakts durch das Querflötenquartett Flutamore und die Blues GmbH, Ltg.: G. Drexler 19.04. 1. Integratives Projekt mit SchülerInnen der Pestalozzi-Schule und der percussioncompany, Ltg.: G. Drexler und R. Kick 25.04. Kammermusikabend mit SolistInnen aus den Klassen 5 bis 12 Mai 03.05. Kirchenkonzert im Rahmen einer feierlichen Maiandacht mit Orchester, Chor, den Ensem- bles und SolistInnen 04.05. Gesprächskonzert mit dem italienischen Tenor Marco Beasley und dem Ensemble Accordone anlässlich der Landshuter Hofmu- siktage für SchülerInnen der Jahrgangsstufen 9 – 11 07.05. Schriftliche Abiturprüfung Musik mit Additum 08.05. Vorspielabend der Instrumentalklassen Ch. Einsle-Wolf und G. Trost 14. –16.05. Chor- und Orchestertage in der Musikakade- mie Schloss Alteglofsheim

Musik Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 69 Jugend musiziert 2018 Regionalwettbewerb Svenja Welzenberg 7a, Saxophon Anastasia Emmert 8a, Querflöte Katharina Huber 8a, Blockflöte Kilian Ehrenreich 9a, Gitarre Lisa Beck 10a, Saxophon Kathrin Kühnert Q11, Querflöte Fiona Kappen Q11, Querflöte Bianca Fiedler Q11, Querflöte Melanie Papst Q12, Trompete 1. Preis 1. Preis mit Weiterleitung 1. Preis mit Weiterleitung 1. Preis mit Weiterleitung 1. Preis 1. Preis mit Weiterleitung 1.Preis 1. Preis mit Weiterleitung 1. Preis mit Weiterleitung Landeswettbewerb Anastasia Emmert 8a, Querflöte Katharina Huber 8a, Blockflöte Kilian Ehrenreich 9a, Gitarre Kathrin Kühnert Q11, Querflöte Bianca Fiedler Q11, Querflöte Melanie Papst Q12, Trompete 2. Preis 3. Preis 2. Preis 2. Preis 3. Preis 2. Preis Wir freuen uns sehr über die hervorragenden Erfolge unserer SchülerInnen und gratulieren herzlich! Die Pianistin Clara Sartor Q12, wurde von der Elternvereinigung an den Gymnasien und Realschulen der Orden und anderer freier Schulträger in Bayern (EVO) mit dem Förderpreis 2017 ausgezeichnet, der für besondere Projekte im sozialen, kulturel- len, musischen, technischen und schulischen Bereich verliehen wird. Herzlichen Glückwunsch! Die Preisträger des Regionalwettbewerbes Svenja Welzenberg und Lisa Beck Die Preisträger des Landeswettbewerbes Anastasia Emmert und Katharina Huber Die Preisträger des Landeswettbewerbes Bianca Fiedler, Kathrin Kühnert und Fiona Kappen Die Preisträger des Landeswettbewerbes Kilian Ehrenreich und Melanie Pauli

70 Blick in die Fachschaften Als ganz besondere Auszeichnung erhielt in diesem Jahr Carla Usberti Q11, den Jugendkulturpreis des Rotary Clubs. Der Preis zeichnet Carla Usberti nicht nur als hervorragende Piani- stin, sondern auch als gleicher- maßen begabte Bratschistin aus. Carla begann schon im Alter von drei Jahren mit dem Klavierspiel und bekam im Alter von fünf Jahren ihren ersten Geigenunterricht bei Nathalie Merz. Als neunjähriges Mädchen kam sie schließlich in die Klavierklasse von Tanja Wagner an die Städtische Musik- schule Landshut. Sie war mehrfach 1. und 2. Preisträgerin beim Regional- und Landeswettbewerb Jugend musi- ziert in den Kategorien Klavier, Violine und Kammermusik. Mit zwölf Jahren nahm sie am „Concours des jeunes- ses musicales“ in Luzern (CH) als Klavierbegleiterin teil, bei dem sie den Spezial-Preis der Jury erhielt. Nachdem sie 2014 von Violine auf Viola zu Herbert Gill gewechselt hatte, konnte sie als Jugend musiziert- Bundespreisträgerin 2016 einen gro- ßen Erfolg verbuchen. 2016 gewann sie auch den bundesweiten Carl Schröder Wettbewerb mit der Aus- zeichnung: „mit hervorragendem Erfolg“ im Fach Klavier. 2017 erreichte sie einen 1. Preis im Bundeswettbe- werb Jugend musiziert im Fach Solo Klavier und dritte Preise beim interna- tionalen Carl Filtsch Klavierwettbe- werb in Sibiu (Rumänien). Seit 2017 ist sie als Bratschistin Mitglied im Festi- valorchester der Nationen und im Bayerischen Landesjugendorchester. Schon seit der 3. Klasse spielt sie in den verschiedenen Orchestern des Gymnasiums und ist immer wieder als Solistin bei den großen Konzerten unserer Schule präsent. Sie hat mit ihren Auftritten, auch bei zahlreichen außerschulischen Veranstaltungen immer wieder das hohe künstlerische Niveau der SchülerInnen des Gymnasi- ums Seligenthal überzeugend vertre- ten. Sie sagt: „Ich wünsche mir Berufs- musikerin zu werden und möchte mit meiner Musik die Herzen der Men- schen berühren. Wir freuen uns über ihre Auszeich- nung, gratulieren sehr herzlich und wünschen Carla, dass ihr Wunsch in Erfüllung gehen möge. Leuchtende Augen und wache Ohren – unser Kinderkonzert Schon zum fünften Mal sind circa 180 Kinder aus den vierten Klassen der Grundschulen Carl Orff, Auloh und Seligenthal der Einladung der Musik- lehrer des Gymnasiums gefolgt und zum speziell für sie konzipierten Kon- zert in die Mehrzweckhalle gekom- men. Nach der Begrüßung durch die „Young Woodwinds“ erfuhren sie nicht nur einiges Wissenswerte über deren Instrumente, sondern konnten mit „Somewhere over the Rainbow“, einem Boogie Woogie der „Young Strings“ und „Mas que nada“ der Junior Band eine Reise durch die Welt der Musik erleben. Ein besonde- res Highlight war der „Big Boom“ der Percussion Company, bei dem alle jungen Zuhörer zum Mitmachen ein- geladen waren und mit Kokosnüssen, Schütteleiern und Bechern lautstark zum Gelingen beitrugen. Carla Usberti, Preisträgerin des Jugendkulturpreises des Rotary Clubs 2018 Gespanntes Lauschen

Musik Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 71 Besonders viel Applaus erhielten die jungen SolistInnen des musischen Zweigs, die mit ganz erstaunlichen Leistungen die Zuschauer in ihren Bann zogen. Der Trompeter Benedikt Wagner konnte dabei ebenso mit dem klaren Klang seines Instruments überzeugen wie Jugend musiziert Preisträgerin Svenja Welzenberg mit ihrem riesigen Baritonsaxophon. Flinke Finger bewiesen Franziska Zeitler am Cello, die Gitarristin Minh- Thi Huynh und die Pianistin Amelie Hartl, die den hohen technischen und musikalischen Anspruch ihrer Stücke souverän meisterten. Die Reise endete mit der großen Schlussnummer „Banaha Sisi“ in Afrika. Der Unterstufenchor, das Nachwuchs-Streichorchester und die Trommler kamen dafür noch einmal gemeinsam auf die Bühne und verabschiedeten ihre bis zum Schluss aufmerksamen Zuhörer. Big Boom Tango „El choclo“ Klassenkonzert der Klasse 8a Einen überaus positiven und wohlklin- genden Eindruck von der Qualität des musischen Zweiges konnten zahlreiche Zuhörer beim Klassenkonzert der 8a gewinnen. Schon seit der 5. Klasse hatten sich die jungen Musikerinnen mit Frau Schlein- kofer immer wieder mit ihren Stücken sehr erfolgreich in der Öffentlichkeit präsentiert und so gelang – jetzt unter Leitung von Frau Drexler – auch in die- sem Jahr ein echtes Highlight. „Sky- fall“ mit einer gekonnten Choreogra- phie eröffnete eindrucksvoll das Pro- gramm, das nicht nur mit der Vielfalt der solistischen Nummern, sondern auch mit der hohen Qualität der Dar- bietungen bestach. Ob Vivaldi für Saxophon oder Violine, Telemann und Bach mit solistischen Werken für Viola und Violoncello, ein Querflötenstück von Mozart jun. oder orientalische Klänge – alle Musikerin- nen waren bestens vorbereitet und überzeugten mit ihrem professionellen Auftreten. Mit dem Tango „El choclo“ und dem Stevie Wonder Klassiker „I just called“ – beides Arrangements von G. Drexler – bereicherten auch zwei Nummern das Programm, in denen die ganze Klasse als Orchester und Chor auf der Bühne stand und zeigte, welch schöne Ergebnisse in den Profilstun- den der musischen Ausbildungsrich- tung entstehen können. Mit einem großen Dankeschön an Frau Kufner für die einfühlsame und souve- räne Klavierbegleitung und die viele zusätzliche Probenarbeit endete ein für Musikerinnen und Zuhörer gleicher- maßen beeindruckender Abend. Ariane Kufner, Korrepetition

72 Blick in die Fachschaften Vom Klassenzimmer ins klassische Konzert Die Klassik kommt zu den Kindern Vier Konzertveranstaltungen für Schüler am Gymnasium Seligenthal Oft wird beklagt, junge Menschen wür- den kaum noch klassische Musik hören und seien im Publikum klassischer Konzerte zu wenig vertreten. Die Gründe dafür sind sicher nicht allein im höheren Anspruch an das Hören klassischer Werk zu suchen, auch nicht im dominanten Einfluss der neuen Medien. Ein Konzertbesuch ist meist auch zeit- und kostenaufwändig, auch äußere Rituale eines bürgerlichen Konzertbetriebs mögen auf die Jugendlichen abschreckend wirken. Aus diesem Grund sind wir von der Fachschaft Musik neue Wege gegan- gen und haben uns im Verlauf des Schuljahres vier Veranstaltungen klassischer Musik ins Haus geholt, um unseren Schülern den Zugang zur Klassik zu erleichtern. Die Veranstal- tungen fanden alle am Vormittag in unserer Aula statt, was den Zeit- und Kostenauf-wand für unsere Schüler deutlich reduzierte. Dass die Schüler die Konzerte in legerer Alltagskleidung und in vertrauter Umgebung hautnah erleben konnten, hilft Barrieren abzu- bauen und motiviert möglicherweise zu späteren externen Konzertbesuchen. Meist bestand die Möglichkeit des per- sönlichen Kontakts mit den ausüben- den Künstlern. Vielleicht mag auch die Tatsache, dass einige von ihnen aus Landshut stammen, dazu beitragen, bei den Jugendlichen Interesse am Musikleben ihrer eigenen Stadt zu wecken. Die Veranstaltungen im Einzelnen: Osmin wird massiert Die Flüchtigen erwarten ihr Schicksal Constanze und Bassa Selim Vivat Bacchus Kinderoper „Papageno“ Am 5. März war die Kinderoper „Papa- geno“ aus Wien bei uns zu Gast und brachte den Kindern der 5. Klassen Mozarts Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ auf vergnügliche Weise nahe. Mit einfachen Mitteln wurde die exotische Welt eines türkischen Serails zum Leben erweckt. Die Kinder, die zuvor ihre Rollen im Musikunterricht intensiv eingeübt hat-ten, wurden in das darstellende Spiel mit einbezogen und durften in ein ihrer Rolle entspre- chendes Kostüm schlüpfen. Neben der sängerischen und schauspielerischen Leistung der beiden Sänger der Kin- deroper begeisterte die jungen Mitwir- kenden vor allem die unmittelbare Nähe zu den Akteuren. „Schubertiade“ – Schuberts Liederzyklus „Winterreise“ als fächerübergreifendes Projekt Ein Konzert der besonderen Art war am 9. März mit dem Tenor Bernhard Hirtreiter und Simon Lindner am Kla- vier zu hören. Schuberts berühmter Liederzyklus „Winterreise“ nach Texten von Wilhelm Müller bot Anlass zu einem fächerübergreifenden Projekt, bei dem die Fachbereiche Deutsch, Musik und Kunst auf äußerst frucht- bare Weise zusammenwirkten. Von Schülern vorbereitete Moderations- texte, auf Leinwand projizierte Acrylbil- der sowie ausdrucksstarke Inszenie- rungen der Theatergruppe eröffneten sowohl für die aktiv beteiligten Schüler als auch für das Publikum unter- schiedliche sinnliche Zugänge zu der sonst oft schwer vermittelbaren Gat- tung des Kunstliedes. Lesen Sie dazu den folgenden Bericht eines begeister- ten, am Projekt beteiligten Schülers:

Musik Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 73 Schuberts Winterreise In einer Vormittags- und Abendvorstel- lung fand eine Aufführung der „Winter- reise“ von Franz Schubert statt, welche von Tenor Bernhard Hirtreiter, begleitet am Klavier von Simon Lindner, vorge- tragen wurde. Ergänzt wurde diese Veranstaltung durch Zwischenmoderationen von SchülerInnen des Q11-Musikkurses von Herrn Lindner, die bereits im Vor- feld sehr viel Zeit in deren Erarbeitung gesteckt hatten. So wurden sie schon in den Faschingsferien mit genügend Material rund um die „Winterreise“ versorgt, mit dessen Unterstützung das spätere Endprodukt entstehen sollte. Auch ein Samstagvormittag wurde benötigt, um der packenden Thematik der „Winterreise“ eine angemessene Moderation zu gewähren. Allerdings meinte es Herr Lindner stets gut mit seinen Schülern und genehmigte ihnen als kleine Entschädigung gefühlte 15 Kilo Pizza, die selbst den letzten Hun- ger stillen konnten. Nachdem die erar- beiteten Resultate ausführlich, teils auch mit lustigen Anmerkungen des engagierten Kursleiters kommentiert wurden, war das Resultat nach dem letzten Feinschliff für die Zwischenmo- derationen der Aufführung startklar. Einen ebenso kreativen Beitrag zum Winterreise-Projekt lieferte die Q12- Theatergruppe unter der Leitung von Herrn Heckl, die durch ihre fesselnde Performance einiger Lieder der „Win- „Einsamkeit“ Magdalena März, 10a terreise“ den Zuhörer beinahe selber in die Stimmung des Protagonisten riss. Für eine weitere kreative Gestaltung der Thematik sorgten Schüler der 10. Klasse, welche mit ihren fantastischen Acrylarbeiten, die unter der Anleitung der Kunstlehrerin Iris Hackl entstan- den, zu jedem Satz des Liederzyklus auch für das Auge eine Umsetzung der Thematik boten. Letztendlich kam der „Big Day“, der mit einer ersten Aufführung am Vormittag für Klassen und Kurse des Gymnasi- ums startete. Der eigentliche Konzert- abend begann dann um 19:00 Uhr, als sich reichlich interessierte Konzertbe- sucher in der Aula des Gymnasiums einfanden und den Klängen von Schu- berts ausdrucksstarker Musik lausch- ten. Um nicht selber in die melancholi- sche Stimmung der Thematik der „Winterreise“ zu verfallen, kam eine kurze Pause zur Hälfte des Konzerts gelegen, die durch die Unmengen an selbstgemachten Köstlichkeiten der Q11-Schüler und die angebotenen Getränken bereichert wurde. Am Ende verabschiedete tosender Applaus die Künstler und die vielen mitwirkenden Schüler, die allesamt viel Zeit in die- ses großartige Projekt gesteckt hatten. Michael Schwimmbeck, Q11 Irrlicht“ Marie Prüller, 10a „Die Krähe“ Theatergruppe Q12 Gesprächskonzert Landshuter Hofmusik- tage – Alte neapolitanische Musik Wie bereits in den vergangenen Jahren gab es auch in diesem Jahr wieder ein Gesprächskonzert, welches parallel zu den Landshuter Hofmusiktagen in unserer Aula stattfand. Die dargebotene temperament- volle, lebensbejahende neapolitanische Musik begeisterte die Schüler ebenso sehr wie das erstklassige Ensemble um den italie- nischen Tenor Marco Beasley. Auch das barocke Instrumentarium faszinierte die jun- gen Zuhörer. Die Erläuterungen der Musiker vermittelten viel Wissenswertes und erleich- terten zudem das Hören. Für viele Schüler war es eine ganz besondere Erfahrung, die Künstler nicht unnahbar entrückt auf dem Podium, sondern als Persönlichkeiten in unmittelbarem Kontakt zu erleben. „Romeo und Julia – eine verbotene Liebe“ „Romeo und Julia – eine verbotene Liebe“ lautete der Titel einer Konzertveranstaltung am 12. Juli, bei welcher Shakespeares Drama vorgestellt wurde. Die deutsche Text- fassung von Barbara Kindermann diente als Grundlage und wurde durch Originalzitate ergänzt. Die Musik des Münchner Komponi- sten Peter Francesco Marino vermochte es, sämtliche der Tragödie innewohnenden Gefühle auf äußerst eindrucksvolle Weise zu illustrieren. Wesentlichen Anteil daran hatte das einfühlsame und an Klangfarben reiche Spiel der beteiligten Musiker Tanja Wagner (Klavier), Herbert Gill (Violine), Oliver Klenk (Klarinette) und Susanne Lohse (Violoncello) sowie die ausdrucksstarke Rezitation der Schauspielerin Katharina Kram vom Landes- theater Niederbayern. Das Zusammenwirken von Text und Musik erleichterte dem Publi- kum das Verständnis. Es zeigte sich, dass die jungen Hörer unvorbelastet und offen auf die Darbietung reagierten und dass zeitgenössi- sche Musik durchaus in der Lage ist, junge Hörer zu erreichen und zu begeistern.

74 Blick in die Fachschaften Seligenthal und die Lebenshilfe Landshut Mit einem angekündigten Großereignis startete das Orchester dieses Jahr besonders energievoll ins neue Schul- jahr: Die Lebenshilfe Landshut feierte im November 2017 ihr 50-jähriges Bestehen mit einem Festakt in der Sparkassen Arena. Die musikalische Umrahmung gestaltete neben Kindern und Jugendlichen aus den Einrichtun- gen der Lebenshilfe das Symphonieor- chester unseres Gymnasiums. Ein großer Auftrag, der uns vollen Ein- satz vom ersten Schultag an abver- langte, galt es doch ohne die 13 Abitu- rienten des Vorjahres schnell wieder eine harmonische Gruppe zu formen. So gab es also im September statt dem alljährlichen Schüler-Wandertag einen Probenvormittag für die Orchestermit- glieder, bei dem – Dank der Unterstüt- zung von Frau Schleinkofer und Frau Briller – eine solide Basis für das neue Programm geschaffen werden konnte. Mit „Once upon a time“, „Pomp and Circumstance“ und Variationen über ein Thema von Joseph Haydn konnte das Orchester schließlich vor 2000 „Bühne frei“ in der Sparkassenarena geladenen Gästen für einen festlichen Rahmen zwischen all den Reden und Grußworten der „Jubilare“ – allen voran der langjährige Vorsitzende und Gründer Josef Deimer – und Politiker sorgen. Ein durchaus prägendes Erleb- nis für unsere MusikerInnen, vor allem, weil auch viele Bewohner und Mitar- beiter der Tagesstätten und Werkstät- ten unter den Zuhörern waren und für eine ganz besondere Stimmung in der großen Festhalle sorgten. Aber auch, weil sie beim Tanzspiel des integrativen Kindergartens, dem Volkstanz der Pestalozzischule, der Blaskapelle und Band der Lebenshilfe und auch den Redebeiträgen einzelner behinderter Menschen erleben konnten, mit wieviel Frohsinn und Humor und wieviel Ernst- haftigkeit und innerer Anteilnahme behinderte Menschen im Leben stehen und ihre Aufgaben meistern. Auch wenn die langen Reden den Zeitplan gehörig durcheinander brachten und allen Zuhörern eine gewisse Gedulds- probe abverlangten, konnten wir doch sehr zufrieden auf diesen Vormittag schauen und ernteten viel Lob für unsere musikalischen Darbietungen. Jugendliche musizieren für unheilbar kranke Kinder Unter diesem Motto stand am Sonntag, dem 14.01.2018, das nun schon dritte Benefizkonzert zugunsten der Kinder- Palliativ-Hilfe Niederbayern e.V. und des Kinderkrankenhauses St. Marien. Beide Institutionen arbeiten eng zusammen und sorgen dafür, dass Familien und kleine Patienten mit unheilbaren Krankheiten in ihrem All- tag unterstützt werden. Dabei spielt auch die psychosoziale Betreuung der Betroffenen eine wichtige Rolle, die ausschließlich auf Spenden basiert. Dass dieses ernste Thema bei den Landshutern große Beachtung findet, zeigte der voll besetzte Rathausprunk- saal. Die Zuhörer erwartete ein abwechs- lungsreiches Programm, das als Gemeinschaftskonzert von mehreren Landshuter Schulen gestaltet wurde. Mit dabei waren das Schlagwerken- semble der Musikschule Essenbach (Leitung: F. Eickhölter) und die Big Band des Hans-Carossa-Gymnasiums (Leitung: M. Laumann). Auch das Gym- Das Symphonieorchester im Rathausprunksaal

Musik Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 75 Die BrassMachine nasium Seligenthal beteiligte sich mit vielfältigen Solo- und Ensemblenum- mern. So entführte das Orchester (Lei- tung: G. Drexler) die Zuhörer zunächst in die Welt der Filmmusik, bevor das Blechbläserensemble (Leitung: H. Bril- ler) u.a. mit dem Trompetenparade- stück „Bugler´s Holiday“ das Publikum schwungvoll in die Pause entließ. Eine Kostprobe ihres Könnens lieferten zudem Carla Usberti (Q11) an der Viola mit der einfühlsamen Begleitung von Tanja Wagner, sowie Christina Royes (10a), Kathrin Kühnert (Q11) und Maximilian Käding (Q11) mit einem Rondo für zwei Flöten und Klavier. Abschließend bedankte sich die ärztli- che Leiterin des Kinderpalliativteams T. Tarabek-Danzl bei allen Beteiligten und brachte zum Ausdruck, dass man einen guten Zweck am besten mit sehr guten Darbietungen unterstützen könne. So waren sich am Ende alle darüber einig, dass das Konzert in jeder Hinsicht ein voller Erfolg war. Ein Marimbaphon für das Gymnasium Seligenthal Unsere Schlagwerker im Einsatz „Kann die Fachschaft Musik ein Marimbaphon gebrauchen“, war die Frage von Herrn Riegert, dem Geschäftsführer der Schulstiftung und er löste damit im Oktober des vergan- genen Jahres in der Fachschaft Musik erst einmal große Verwunderung damit aus. Was steckte wohl hinter dieser überra- schenden Frage? Das Staunen war groß, als sich alles aufklärte. Im Oktober 2017 hatten die letzten drei Schwestern des Karmelitenklosters Sankt-Josef in Vilsbiburg ihr Kloster verlassen und sich im Kloster Seligen- thal eingemietet. Mit im Umzugsgepäck war auch ein Marimbaphon, das nun ein neues Zuhause suchte. Die Freude über die großzügige Gabe war riesig. Ganz besonders begeistert waren die Percussionisten unter unse- ren SchülerInnen. Ihnen steht nun bei den Konzerten und für ihre Vorspiele im musischen Zweig ein Instrument zur Verfügung, das sie nicht mehr mit großem Aufwand selbst von Zuhause mitbringen müssen. Den ersten „Einsatz“ hatte das Marim- baphon gleich im Weihnachtskonzert und überzeugte mit seinem hervorra- genden Klang. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle den Schwestern des Karmeliten- ordens für ihr großzügiges Geschenk!

76 Blick in die Fachschaften Lehrgang „Junior-Assistent Ensembleleitung“ Montag 11:00 Uhr: Ich sitze in Markt- oberdorf in der bayerischen Musikaka- demie mit weiteren 14 Jugendlichen um dort am „Junior-Assistent Ensem- bleleitung“-Kurs teilzunehmen. Aber Moment mal, wie bin ich eigentlich dazu gekommen? Am Anfang des Schuljahres berichtete mir meine Musiklehrerin Frau Schlein- kofer von einem im Umgangssprachli- chen vermutlich als „Dirigierkurs“ bezeichneten Lehrgang. Ich war neu- gierig und bewarb mich dafür. Die Teil- nahmebestätigung erhielt ich Anfang November und so machte ich mich am 20. November mit dem Zug auf nach Marktoberdorf. Beim letzten Umstieg in Kaufbeuren traf ich dann auch schon auf eine andere Kursteilnehmerin, und als wir dann beim Ausstieg auf weitere Jugendliche mit Instrumentenkoffern und Reisegepäck stießen, machten wir uns gemeinsam auf den Weg zur Musikakademie. Dort angekommen waren wir insgesamt 15 erwartungsvoll gespannte junge Menschen. Um 11 Uhr begann dann der Grundkurs – natür- lich erst mal mit Organisatorischem und einem Kennenlernen. Anschlie- ßend durften wir aber auch gleich mal mit Übungen zur Vorbereitung auf das Dirigieren starten. Nach dem Mittages- sen war dann ein kleiner Einstufungs- test für Musiktheorie angesetzt. Auch das weitere Kursprogramm war geprägt von der Musikpraxis im Diri- gieren von Vokal- und Instrumentalen- sembles, dabei sangen und spielten Wie aus den „Swinging Sisters“ die Band „Wings of Swing“ wurde Seit 2002 gibt es sie, die Bigband „ Swinging Sisters“, und sie ist aus dem Musikleben des Gymnasiums nicht wegzudenken – ist sie doch bei allen Schulkonzerten fester Bestandteil des Programms und meistens mit dabei, wenn es in der Schule etwas zu feiern gibt. Zudem werden die MusikerInnen gerne auch außerschulisch zu Veran- staltungen eingeladen. 2010 kam eine Wende. Die Koedukation hatte sich in Seligenthal etabliert und es war absehbar, dass die Bigband keine Mädchenband bleiben würde. Ein erster „Brother“ verstärkte damals bereits das bislang nur weibliche Team. Die männliche Besetzung nahm in den letzten Jahren stetig zu. Den Jungs war es aber bis dato nicht so wichtig, dass sie namentlich unter „weiblicher Flagge“ segelten. Das sollte sich kurz vor Weihnachten 2017 ändern: Die Männerwelt in der Band rebellierte sanft gegen den alten Namen und nun war es endlich an der Zeit, sich Gedan- ken um eine Umbenennung zu machen. Ein herzlicher Dank gilt an dieser Stelle Herrn Hugo Ganslmayer, der mit mehr als 100 Namensvorschlägen den Stein ins Rollen brachte. Bei der end- gültigen Namensfindung gab es einige Aspekte, die bedacht werden wollten, vor allem durfte mit einem neuen Namen keine Neugründung einer Band suggeriert werden. Es sollte eindeutig sein, dass sich hinter dem neuen Namen die alte Band verbarg. In einigen Diskussionen ging es hoch her, bis es im Januar endlich so weit war und eine Entscheidung gefällt wer- den konnte. Die „Swinging Sisters“ spielen fortan unter dem Namen „Wings of Swing“!

Musik Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 77 Meisterkurs Querflöte Am 16. und 17. September 2017 fanden die vom Musikfestival „Bluval“ organi- sierten Meisterkurse im Anton-Bruck- ner-Gymnasium in Straubing statt. Geleitet wurde der Kurs im Fach Quer- flöte von Prof. Anne-Cathrine Heinz- mann. Durch die in diesem Jahr geringe Teilnehmerzahl konnte in der vorhandenen Zeit wesentlich genauer auf die verschiedenen „Baustellen“ der einzelnen Schülerinnen und Schüler eingegangen werden, die den Weg in den Kurs gefunden hatten. So war vom genauen Erarbeiten der Stücke, bis hin zu Ton- und Zwerchfellübungen für jeden das Richtige dabei. Durch die Teilnahme am Unterricht der anderen Teilnehmer bekam man oft auch hilfreiche Tipps für Probleme, die man von sich selbst kannte. Beim gemeinsamen Mittagessen konnte man sich mit den anderen Teilnehmern über Erlebtes austauschen. Allgemein herrschte – trotz großer Anstrengung und Konzentration – immer eine fröhliche Stimmung. Eine tolle Erfahrung, die ich nicht mis- sen möchte. Kathrin Kühnert, Q11 wir immer selbst, aber auch ein Teil zur Konzertplanung und natürlich Musiktheorieunterricht fehlte nicht. Am Ende dieses Grundkurses hatten sich schon etliche Freundschaften gebildet, weshalb wir uns auch schon auf das Wiedersehen beim Aufbaukurs 1 Ende Januar freuten. In diesem erfuhren wir Wissenswertes zu Big- bands und zur Organisation und Durch- führung unseres Abschlusskonzerts in der letzten Kursphase. Nach weiteren 1,5 Stunden Musiktheorie schrieben wir am zweiten Tag unsere Abschluss- klausur, wovor wir natürlich großen Respekt hatten. Unsere Lehrer versi- cherten uns aber, dass wir sie alle bestehen werden. Am Ende des zwei- ten Kurses machten wir uns auf den Heimweg, mit dem Auftrag, fleißig die Stücke für das Abschlusskonzert am 23. März zu üben und natürlich beson- ders das Dirigieren für die praktische Prüfung zu proben. Abschließend kann ich sagen, dass es eine tolle Erfahrung für mich war und ich den Lehrgang jederzeit wieder machen würde. Man lernt neue Leute kennen und sammelt Erfahrungen im Leiten und Dirigieren von Ensembles. Diesen Kurs kann ich allen weiteremp- fehlen, die Spaß am gemeinsamen Musizieren haben und mehr Verant- wortung innerhalb von Ensembles übernehmen wollen. Melanie Diewald, Q11 Melanie Diewald Kathrin Kühnert

78 Blick in die Fachschaften Fahrt zum Jugendkonzert der Münchner Philharmoniker Am Donnerstag, dem 19.10.2017, durf- ten 61 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Seligenthal und des Hans-Carossa-Gymnasiums gemein- sam das 1. Jugendkonzert der Münch- ner Philharmoniker im Gasteig besuchen. Die Lehrkräfte Frau Briller, Frau Schleinkofer und Herr Lindner sowie weitere Lehrkräfte des HCG begleite- ten die Schüler. Vom riesigen Konzert- saal sowie den hervorragenden Sitz- plätzen direkt neben dem Orchester waren viele beeindruckt. Am Anfang des Abends führte der Moderator Andreas Korn, auch bekannt aus arte oder ZDF, in das erste Stück mit dem Lebenslauf des Komponisten ein. Ebenfalls stellte er einen Geiger aus dem Orchester sowie den Dirigenten Valery Gergiev vor. Und so begann der Abend mit dem Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 op. 40 in g-Moll von Vor dem „Gasteig“ Sergej Rachmaninow. In diesem Stück bewiesen sowohl das Orchester mit MusikerInnen aus 25 verschiedenen Nationen als auch der Pianist Denis Matsuev ihr Können. Als Zugabe spielte Denis Matsuev noch ein Solo auf dem Klavier. Man konnte sich dabei einfach nur zurücklehnen und sich in die Welt der klassischen Musik entführen las- sen. Nach einer 20-minütigen Pause stimmte das Orchester wieder ein. Danach erzählte Andreas Korn anhand einiger Bilder interessante Details zur Symphonie Nr. 5 op. 67 von Ludwig van Beethoven. Er hatte dieses Stück für einen Grafen geschrieben, der ihn dafür bezahlte. Doch als die Symphonie endlich fertig war, verkaufte Beethoven sie an einen anderen Fürsten. Den Gra- fen tröstete er mit seiner 4. Symphonie. Die ganze Arbeit für die 5. Symphonie, auch Schicksalssymphonie, hat sich gelohnt, da sich das Stück wunder- schön anhört. Das bekannteste Motiv aus dieser 5. Symphonie ist „Tatata- taaa, tatatataaa!“. Auch die Einsätze der Piccoloflöte verfolgten alle gespannt, da die Spielerin ihre Flöte zu Beginn des Stücks vorgestellt hatte. Insgesamt war das Publikum sehr beeindruckt und es gab großen Applaus. Mit vielen musikalischen Erinnerungen fuhren dann alle Schülerinnen und Schüler gut gelaunt nach Hause. Antonia Eichner, Anna Maier und Hannah Schönauer, 8c Die Instrumenten- sammlung im Münchner Stadtmuseum Am 11. Juli 2017 waren wir, die Klasse 5a, im Münchner Stadtmuseum. Mit Frau Haupt, unserer Führerin, fuhren wir mit dem Aufzug in den vierten Stock zur Instrumentensammlung. Dort zeigte sie uns Orff-Instrumente, spielte Maultrommel und afrikanisches Daumenklavier – das wir selbst auch einmal testen durften. Außerdem gibt es in der Sammlung orange gekenn- zeichnete Instrumente, die man selbst ausprobieren darf und eine große Wand, an der man alle möglichen Instrumente per Knopfdruck zum Klin- gen bringen und wichtige Informatio- nen bekommen kann. Frau Haupt erzählte uns auch, dass die große Trommel, die gar nicht wie eine Trom- mel ausschaut, früher tibetischen Mönchen gehört und sie zum Gebet gerufen hatte. Gespannte Zuhörer im Stadtmuseum

So klingt indonesische Gamelanmusik Zum Schluss der Führung durften wir noch Gamelan spielen. Das sind Metallophone und Gongs aus Bali. Es machte großen Spaß, denn jeder durfte ein eigenes Instrument spielen. In diesem Raum hing auch ein riesiges Tamtam und wenn Frau Haupt nur ganz leicht dagegen schlug, bebte der ganze Boden mit. Zu guter Letzt durf- ten wir die Ausstellung noch alleine weiter erkunden und ein paar Fotos machen. Nach einem kurzen Besuch im Museums-Shop kehrten wir zurück nach Landshut. Sarah Krail, 5a Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 79 Zum Schluss gilt unser Dank wie in jedem Jahr all denen, die unsere musikalische Arbeit direkt und indirekt unterstützt und gefördert haben: I Herrn Josef Neumeier, Vorsitzen- der der Schulstiftung Seligenthal, als Sachaufwandsträger I dem Elternbeirat, der sich auch in diesem Schuljahr an der Finanzie- rung der Busfahrt nach Alteglofs- heim beteiligt hat I Frau Ursula Weger und der gesam- I Herrn Thomas Lange, Frau Tanja ten Schulleitung I Frau Christine Ingerl für ausgefeilte Vertretungspläne, die stets einen reibungslosen Ablauf unserer Kon- zertprobenphasen ermöglichen I allen Kolleginnen und Kollegen, die in den Konzertvorbereitungsphasen auf die musizierenden SchülerIn- nen in ihrem Unterricht verzichten I den InstrumentallehrerInnen unse- rer Schule, die mit ihrem motivier- ten Unterricht und den ansprechen- den Klassenabenden den Fort- schritt unserer Schülerinnen fördern und mit eigenen Kammer- musikensembles regelmäßig zum Gelingen der vielen Veranstaltun- gen beitragen I den externen Instrumentallehrern für die gute Zusammenarbeit im musischen Zweig I den Eltern, die nicht nur mit dem Transport ihrer Kinder und deren kleinen und großen Instrumenten gefordert sind, sondern als begei- stertes Konzertpublikum einen wesentlichen Anteil zur Motivation unserer musizierenden SchülerIn- nen beitragen Hoppe-Nicolai und dem Förderver- ein des Gymnasiums für das Enga- gement für die Fachschaft Musik I Frau Brandstetter, Frau Draghici, Frau Riegler, Frau Schindlbeck und Herrn Schmiedel vom Sekretariat, die immer ein offenes Ohr und hel- fende Hände für unsere Anliegen haben I Herrn Fobe, Herrn Nickel und allen technischen Mitarbeitern, die uns auch in diesem Jahr wieder durch ihren unermüdlichen Einsatz bei unseren vielen Veranstaltungen und darüber hinaus tatkräftig geholfen haben Und zum guten Schluss allen unseren Schülerinnen und Schülern, die auf unterschiedlichste Weise und bei den verschiedensten Gelegenheiten in und außerhalb der Schule mit uns musi- ziert und dafür auch viel Freizeit aufge- wendet haben. Ihr Engagement und ihre Begeisterung für die Musik helfen mit, den Lebens- raum Schule zu prägen und die ganz besondere Atmosphäre von Seligenthal nach außen zu tragen. Hildegard Briller, Gabriele Drexler, Iris Jürgensmeyer, Simon Lindner und Margit Schleinkofer

80 Blick in die Fachschaften Religiöses Leben: Katholische Religionslehre und Schulseelsorge Schau – ein neuer Anfang! Schau – ein neuer Schulseelsorger! Das vergangene Schuljahr möchte ich unter das ermutigende Wort des Pro- pheten Jesaja stellen, wenn er sagt: „Blick auf und schau umher: Sie alle versammeln sich und kommen zu Dir.“ (Jes 60,4) Unter diesem einladenden Imperativ zum genauen Hinschauen auf ein gemeinsames Ziel bei Gott werde ich einzelne Themen, Begeg- nungen, Veranstaltungen und Persön- lichkeiten aus dem Alltag des vergan- genen Schuljahres vorstellen. Nach dem Weggang von Schulseelsor- ger Pfarrer Stephan Rödl von Landshut nach Weiden startete sein Nachfolger, Pfarrer David Golka, zusammen mit allen Schülern und Lehrern in den Gottesdiensten zum Schulbeginn mutig einen neuen Anfang, indem er mit ansprechenden Bildern und Texten alle aufforderte, im neuen Schuljahr ein- fach Jesus mit ins Boot zu holen. Vor Weihnachten stellte er sieben Engel und deren Hoffnungsbotschaft jeweils in Form einer brennenden Kerze ins Zentrum des Gottesdienstes. Pfarrer David Golka arbeitete sich schnell in den gymnasialen Schulalltag ein und gestaltete mit sehr großem Einfühlungsvermögen die Gedenkgot- tesdienste für Herrn Riechers und Frau Langer. Schau ein Kreuz! – Schau dein Kreuz! – Schau das Kreuz! Zu Beginn der Fastenzeit gestaltete Pfarrer David Golka zusammen mit Pfarrer Hans Christian Kley für die Schüler der 10. Klassen und deren Religionslehrer eine Aschenaufle- gungsfeier, in deren Zentrum das mit Asche auf die Stirn eines jeden gezeichnete Kreuzzeichen stand. Auch bei den vorösterlichen Gottes- diensten für die 5.-9., die 11. und 12. Jahrgangsstufe bildeten das Kreuz und dessen Bedeutung den Mittelpunkt der Feiern. Drei ganz unterschiedliche Kreuzbilder sollten die Schüler zum Nachdenken über Kreuzspuren im eigenen Leben anregen. Das Kreuz am Altar sollte schließlich Mut machen, mit Jesus an der Seite das jeweils eigene Kreuz anzunehmen. Pfr. Rödl und Pfr. Kley beim Schlussgottesdienst 2017 Pfr. Golka eröffnet den vorweihnachtlichen Gottedienst Pfr. Golka bei der Aschenauflegung

Religion Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 81 Schau – ein neuer Horizont! Schau – eine Wildbiene! In allen Klassen wurden sehr eifrig und vielfältig die Themen des Lehrplans erarbeitet und jeweils in Beziehung zum eigenen Leben gesetzt. In der Arbeit mit dem Neuen Testament ging es dabei immer um die Frohbot- schaft des Evangeliums, genau genommen darum, dass Jesus allen Menschen einen neuen Anfang ermöglicht und einen neuen Horizont eröffnet. Schülerinnen der Klasse 8c haben im Religionsunter- richt diese Frohbotschaft in der Auseinandersetzung mit der „Begegnung Jesu mit der Sünderin“ in Joh 8. 1 – 11 und nach einer Bild- vorlage des Künstlers Sieger Köder mit Farben, Worten und Symbolen zum Ausdruck gebracht. Schau ein neuer Horizont von Kristina, Jenny und Melanie „Laudato si, o mi signore“, sang der heilige Franziskus von Assisi. „Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, Mutter Erde, die uns erhält und lenkt und vielfältige Früchte her- vorbringt und bunte Blumen und Kräu- ter.” – Zum Abschluss des im Religi- onsunterrichts behandelten päpstli- chen Lehrschreibens „Laudato si – Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ vom 24.05.2015 erhielt die Klasse 10e im Juli 2017 Besuch von Frau Dr. Verena Eißfeller, die die neu gegründete „Umweltstation Landshut“ leitet. Sie arbeitete zwei Stunden lang intensiv mit interessierten und enga- gierten Schülerinnen und Schülern. Der Kontakt zur Umweltstation wurde über einen gemeinsamen Vortrag von Herrn Laimer und Frau Dr. Eißfeller über die Enzyklika im Christlichen Bil- dungswerk geknüpft. Die starke Ver- knüpfung von Umwelt- und Natur- schutz und spiritueller/ethischer Ver- antwortung wurde daher zum Beginn der Stunde hervorgehoben. Das umfas- sende Konzept der Bildung für nach- haltige Entwicklung wurde den Schü- lern vorgestellt. Die Klasse und Frau Eißfeller konnten sich Zeit nehmen, in einer sehr spannenden und vielschich- tigen Diskussion viele Möglichkeiten zusammenzutragen, wie ein jeder von uns zum Schutz von Natur und Umwelt beitragen kann. Die allermeisten der aktuellen Themen wurden dabei genannt und diskutiert. Zum Beispiel wurde über Biodiversität und unter- schiedliche Möglichkeiten der Land- nutzung gesprochen. Aber auch die wichtigen Themen Plastik und der Klimawandel wurden besprochen. Frau Dr. Eißfeller hatte eine ganz konkrete und praktische Anwendung vorbereitet und führte kurz in die Biolo- gie, Ökologie und Vielfalt der Wildbie- nen in Deutschland ein. Die Schüler probierten selbst mit einem „Duftme- mory“ aus, wie Bienen die Zugehörig- keit zu ihren Staaten am Geruch erken- nen. Diese große Vielfalt bedarf aber unseres Schutzes, weil viele Arten bereits sehr selten geworden sind. Um nachhaltig Wildbienenschutz zu betrei- ben, braucht es die Bereitstellung von geeigneten Nistplätzen und einem pas- senden Angebot an Nahrungsressour- cen. Heimische Wildpflanzen, autoch- thone Pflanzen, eignen sich besonders gut dafür, weil viele Tier- und Pflanzen- arten aufeinander spezialisiert sind. Die Schüler konnten anhand eines Modells einer Wiesensalbeiblüte nach- vollziehen, wie die Bestäubung funktio- niert. Zum praktischen Abschluss der Stunde bastelten die Schüler Saaten- Kugeln und konnten diese mit nach Hause nehmen. Franz-Josef Reismann Frau Eißfeller stellt die Wildbiene vor

82 Blick in die Fachschaften Schau – ein neuer Anfang in Ecuador und Kenia! Schau auch einmal hinter Klostermauern! Durch eine Spende von über 1.200 € aus den vorweihnachtlichen Gottes- diensten wurde die neu eingerichtete Babystation im Valle Feliz in Ecuador tatkräftig unterstützt. Für das „Brunnenprojekt“ von Herrn Häglsperger in Kenia sind in den vor- österlichen Gottesdiensten über 800 € zusammengekommen. Diese Spende ist ein kleiner Beitrag für ein nachhalti- ges Bewässerungssystem im Frauen- dorf „Umoja“. Der Name des Dorfes bedeutet „Gemeinsam schaffen wir es!“ Allen, die zu diesen Neuanfängen mit beigetragen haben, gilt ein herzli- cher Dank! In Zusammenarbeit mit Sr. M. Dorothea werden die Schüler der 5. Jahrgangsstufe an ihren Projekttagen zum Blick hinter die Klostermauern eingeladen und vor Ort über wesentli- che Elemente des Lebens nach der Regel des Hl. Benedikt informiert. Am Ende der Schullaufbahn besteht für Schüler der Q 12 nochmals die Möglichkeit, im Rahmen des „Ora-et- Labora-Tages“ mit den Schwestern zu sprechen, zu beten und ein paar gemeinsame Stunden hinter den Klausurtüren zu verbringen. Sr. M. Fidelis führt durch die neue Bibiothek Beim Aufbau der Beete helfen alle mit! Die ersten Pflanzen sind gesetzt Schau Dich um – in der Kirche! Die Abteikirche lädt zum Schauen und Entdecken, zum Beten und Schweigen ein. Deshalb gab es dort immer wieder ganz unterschiedliche Veranstaltun- gen: die Schüler aller 5. Klassen erkundeten an den Projekttagen den Kirchenraum unter kirchen-pädagogi- schen Gesichtspunkten, die Schüler der Brückenklasse erfuhren an ver- schiedenen Kunstobjekten etwas über den Ablauf der Karwoche und über die Bedeutung des christlichen Osterfe- stes, Schülerinnen einer 8. Klasse erkundeten Orte und Bedeutung der Sakramentenspendung und suchten symbolisch ihren eigenen Standpunkt im Raum „Kirche“. In der Advents- und Fastenzeit diente der Kirchenraum für einen stillen und meditativen Start in den Tag z. B. unter dem Motto: „Schau – ein Licht!“ oder „Schau – die Mutter!“ In der Abteikirche nahm die Schulfami- lie schließlich auch Abschied vom lang- jährigen Religionslehrer und Schul- seelsorger, Herrn Dr. Norbert Fuchs. Schülerinnen stellen ihre Entdeckungen in Form von Gedichten dar … und beschreiben ihren Standpunkt Abiturientinnen beim Rundgang durch den Garten und am Eingang zum Schwestern- wohnhaus „Schau – der Mensch!“

Religion Schau – das ewige Leben! In der Benachrichtigung vom Tod von Herrn Dr. Norbert Fuchs heißt es: „Nach einem erfüllten Leben ist er von uns gegangen, aber wir teilen seinen Glauben an die Auferstehung.“ Dieser Glaube verheißt ein ewiges Leben in der Gemeinschaft mit Gott. Möge Herr Dr. Norbert Fuchs die Vollendung seines Lebens bei Gott finden und möge so sein persönlicher Wunsch in Erfüllung gehen: „In deinem Zelt, Herr, möchte ich Gast sein auf ewig“ (Psalm 61,5). Wir danken Herrn Dr. Norbert Fuchs für I unzählig viele interessante Schulstunden I viele schöne und feierliche Gottesdienste I klare Worte der Predigt I ermutigende Worte im Beichtgespräch I anregende Worte in der persönlichen Begegnung I sein großes Vorbild im achtsamen Umgang mit den Menschen I sein glaubwürdiges Zeugnis in der Ehrfurcht vor Gott I seine ruhige und humorvoll gelassene Art im Umgang mit uns allen Ein besonderer Dank gilt darüber hinaus auch Frau Ingerl für die große und stets umsichtige Mithilfe bei der Planung aller Veranstaltungen, Sr. M. Gabriela für alle Belange rund um Abteikirche und Sakristei und Herrn Krippner und Herrn Lindner mit ihren Schülern für die musikalische Gestaltung aller gottes- dienstlichen Feiern. Maria Graßer Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 83 Nachtrag in Form einer Richtigstellung in eigener Sache: Im Jahresbericht 2014/2015 wurde auf S. 101 die Zeitzeugin Frau Maria Lackermeier mit Hoffnungsgedanken zitiert, die allerdings nicht von ihr, sondern von Frau Elli Michler stam- men. Für diese irrtümlich zugewiesene Autorenschaft entschuldige ich mich an dieser Stelle ausdrücklich und lege das „Vier Kerzen“ – Gedicht im Original vor. Maria Graßer Vier Kerzen Eine Kerze für den Frieden, die wir brauchen, weil der Streit nicht ruht. Für den Tag voll Traurigkeiten eine Kerze für den Mut. Eine Kerze für die Hoffnung gegen Angst und Herzensnot, wenn Verzagtsein unsren Glauben heimlich zu erschüttern droht. Eine Kerze, die noch bliebe als die wichtigste der Welt: eine Kerze für die Liebe, voller Demut aufgestellt, daß ihr Leuchten den Verirrten für den Rückweg ja nicht fehlt, weil am Ende nur die Liebe für den Menschen wirklich zählt. Elli Michler

84 Blick in die Fachschaften „Hakuna matata!“ – Ein Märchenerzähler aus Afrika kommt ans Gymnasium Seligenthal Höchstleistungen beim Antolin-Projekt Woher kommt er? Was wird er uns erzählen? Was ist in Afrika anders als bei uns? Diese und viele andere Fragen schwirr- ten in den Köpfen der Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen herum, als sie erfuhren, dass ein richtiger Mär- chenerzähler zu ihnen kommen würde. Gleich am Schuljahresanfang, am 06. Oktober 2017, konnten sie für zwei Schulstunden eine kleine Reise nach Afrika unternehmen. Ibrahima Ndiaye oder Ibuo, wie sich der Geschichtenerzähler den Schülern vor- stellte, berichtete darüber, wie es in seinem Heimatland Senegal aussieht, wie es dort den Kindern geht, dass sie einen rosafarbenen See zur Salzgewin- nung haben und wie er, als er das erste Mal vor 30 Jahren in Deutschland einen Fisch bestellte, erstaunt feststellen musste, dass hier die Fische keine Augen und Flossen haben, sondern wie Legosteine aussehen – Fischstäbchen eben. Sehr lustig erzählte er aus seiner Kindheit und schilderte mit großem schauspielerischem Talent den Weg zur Schule mit einem Taxi. Den Kindern bereitete es großen Spaß, ihm dabei zuzusehen. Viele Wörter afrikanischer Sprache wurden gehört und sofort die Aussprache und damit auch die rich- tige Verwendung erprobt. Nun wissen alle zum Beispiel, dass Kofi Annan, der Friedensnobelpreisträger, an einem Freitag geboren wurde. „Kofi“ bedeutet nämlich „am Freitag geboren“ und in einem afrikanischen Vornamen wird unter anderem der Wochentag der Geburt erwähnt. Dass in Afrika die Menschen immer zusammenhalten und fast alles gemeinsam machen, wurde auch bei der Präsentation des Märchens klar. Nachdem sich alle gemeinsam auf das afrikanische Lebensmotto „Hakuna matata!“ mit Singen und Tanzen zum Klang der Trommeln eingestimmt hatten, durften viele Kinder mitspielen, als es am Ende des Workshops um Ibuos Geschichte ging. In Afrika werden Geschichten nicht nur erzählt, sondern eben gespielt. In beiden Gruppen durften die Lehrer Teile des Märchens vorlesen und die Kinder spielten dazu auf der Bühne, beispielsweise als Baum, T- Shirt, Zombie, Schaf oder Prinzessin. Die rhythmischen Trommelklänge, das gemeinsame Singen und Tanzen und vor allem die witzige Art Ibuos werden allen Beteiligten sicher noch lange im Gedächtnis bleiben. Es gibt äußerliche Unterschiede bei der Hautfarbe, doch beim Tanzen, Singen, Erzählen/Spie- len/Zuhören von Geschichten und Lachen sind wir doch alle einfach nur Menschen! Wir danken dem Förderver- ein für die großzügige Unterstützung, die es möglich gemacht hat, dass Afrika für einen Schultag zu Gast in Seligenthal sein konnte. Wenn man weiß, dass ein Jahr 365 Tage hat, dann kann man mit Fug und Recht sagen, es ist eine hervorragende Leistung, wenn jemand freiwillig 184 Bücher liest und dazu noch Fragen im Online-Projekt Antolin bearbeitet. Das Internetprogramm Antolin will die Schülerinnen und Schüler zum Lesen motivieren – und wie man sieht durch- aus auch mit Erfolg. Dies funktioniert folgendermaßen: Alle Unterstufen- schüler erhalten am Gymnasium Seli- genthal über ihre Lehrer die Zugangs- daten, damit sie sich bei Antolin Die Siegerinnen mit Gerda Saxl und Schulleiterin Ursula Weger anmelden können. Ihre Aufgabe besteht dann darin, möglichst viele Quizfragen zu gelesenen Büchern zu beantworten und dadurch Punkte in einem Punktekonto zu sammeln. Viktoria Blum hat es geschafft, inner- halb eines Jahres mit 184 gelesenen Büchern insgesamt 12.341 Punkte zu erhalten, dicht gefolgt von Lara Sulzer mit 181 Büchern und 10.805 Punkten. Aliki Sakellariou belegte den dritten Platz. Belohnt wurden die fleißigen Schülerinnen mit einem Buchgut- schein, den der Förderverein des Gym- nasiums gestiftet hat. Gerda Saxl und Cornelia Maringer Gerda Saxl

Deutsch Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 85 Ein Plakatprojekt als Einweihung für unsere Leseinsel Am Ende des letzten Schuljahres wurde in einem Zimmer neben unserer Seligenthaler Pausenhalle ein Lese- raum mit spannenden Büchern und gemütlichen Sitzgelegenheiten eröff- net. Gesponsert wurden die Lektüren nicht nur von Herrn Stefan, der seine ganze Klassenbücherei herschenkte, vielen anderen Lehrern und unserer Leihbibliothek, sondern auch freundli- cherweise von der Landshuter Stadt- bücherei. Um nun also Werbung für unsere neue Leseecke zu machen, kam Herr Stefan, unser Klassenlehrer, auf die Idee, ein Fotoprojekt zusammen mit uns, der damaligen Klasse 9d, zu starten. Der Plan war ein Plakat mit der Über- schrift „Schock deine Eltern“ und da - runter ein Foto, auf dem die Schülerin- nen und Schüler einen bei vielen Erwachsenen eher negativ belasteten Stereotyp darstellen, wie zum Beispiel einen Punk. Bei genauerer Betrach- tung des Bildes stellt man jedoch fest, dass der Schock für die Eltern nicht das Auftreten des Kindes sein soll, sondern die Tatsache, dass es ein Buch liest. Dementsprechend lautete die Ergänzung zur Überschrift unterhalb des Bildes auch „lies ein Buch!“. Jeder von uns war sofort total begei- stert von dieser Idee und brachte sich mit tollen Vorschlägen in das Projekt ein. Für den Fototermin wurden wir am Ende des Schuljahres für ein paar Stunden vom Unterricht freigestellt. Die Darsteller wurden von uns Mitschülern geschminkt und Die gemütliche Leseinsel Die stolzen Mitwirkenden entsprechend auf ihre Rollen vorberei- tet. Zusammen mit Herrn Stefans und Frau Heckls Hilfe, die sich als profes- sionelle Grafik-Designerin extra für uns Zeit genommen hatte, schossen wir dann die für unsere Plakate not- wendigen Bilder. Dieses Schuljahr kam dann der große Tag und unsere Ergebnisse wurden zusammen mit einer Vorlesestunde für die fünften Klassen mit musikalischer Untermalung von Herrn Lindner in der Aula vorgestellt. Und wir wurden nicht enttäuscht, Frau Heckl und Herr Stefan hatten ganze Arbeit geleistet, die Pla- kate waren ein voller Erfolg. Unsere ganze Klasse hatte großen Spaß bei der Verwirklichung des Projektes für das Lesezimmer! Die eingerahmten Plakate sind übri- gens an der Wand im Gang zu sehen, der von der Pausenhalle heraus zum Sportplatz führt. Ein weiterer Fotosatz hängt im ersten Stock auf dem Weg zur Brückenklasse. Lea Meesters, Tabea Griwodz Klasse 10d

86 Blick in die Fachschaften Nach der Debatte ist vor der Debatte Johanna Zeitler vom Gymnasium Seligenthal qualifiziert sich für das Landesfinale von Jugend debattiert am 16. April in München Dass das ganze Leben aus Debatten, Diskussionen und Gesprächen besteht, sollte im Allgemeinen keine Überra- schung darstellen. Doch wer diese übt und sich mit den Feinheiten der Rheto- rik beschäftigt und auskennt, kommt im Leben weiter und erreicht mehr als mit plumper Gewalt und Drohungen. Vor beinahe zwei Jahrzehnten nahm der Wettbewerb „Jugend debattiert“ auf Initiative des damaligen Bundes- präsidenten Johannes Rau Gestalt an. Vorausgegangen waren ähnliche regio- nale Wettbewerbe in Hamburg und Frankfurt. Schon damals war den Initiatoren bewusst, wie wichtig es für die moderne mediale Gesellschaft ist, im Angesicht von Trashtalk-Sendungen und dem beginnenden Internetzeitalter eine Gesprächskultur zu etablieren und einzuüben, die ein friedliches Miteinan- der auch bei strittigen Themen gewährleistet. Diesen Leitgedanken griff auch Schulleiterin Ursula Weger bei ihrer Eröffnungsrede vor dem Finale auf und appellierte vor den anwesenden Schülerinnen und Schü- lern für ein respektvolles Miteinander von Angesicht zu Angesicht anstelle anonym geposteter Forenbeiträge mit sprachlich und geistig bedenklichem niedrigem Niveau. In den beiden Vorrundendebatten, die am 11. Januar stattfanden, durften die teilnehmenden Schüler der achten und neunten Klasse zu den Fragen „Soll für Minderjährige ein Smartphone-Führer- schein vorgeschrieben werden?“ und „Soll im Sportunterricht auf Notenge- bung verzichtet werden?“ Stellung beziehen. Wichtig bei den von der Her- tie-Stiftung vorgegebenen Themen sind neben Sachkenntnis auch Werte wie Ausdrucksvermögen, Gesprächsfä- higkeit und Überzeugungsfähigkeit. Nicht der größte Schreihals kommt ins Finale, sondern nur der Teilnehmer, der in allen Bewertungskategorien die meisten Punkte sammelt. Juriert wur- den die Teilnehmer durch Mitschüler, die zuvor eine Jurorenschulung durch- laufen hatten. Und so konnten die mei- sten Debatten auch problemlos ohne Lehrkräfte durchgeführt werden. Im Finale jurierte zum letzten Mal Wolf- gang Lindl, welcher den Wettbewerb 2002 am Gymnasium Seligenthal ein- geführt hatte. Dort stand die Frage „Sollen Klassen- arbeiten anonymisiert werden?“ zur Debatte. Vor einer ansehnlichen Kulisse aus Schülern der teilnehmen- den Klassen siegte Johanna Zeitler vor Hannah Gmell, Elisabeth Penzenstad- ler und Anne Kerner. Die ersten beiden Schülerinnen durften am 21. Februar das Gymnasium Seligenthal beim nie- derbayerischen Regionalentscheid in Vilshofen vertreten. Mit ihrem Wissen über die Redekunst traten dann die beiden Seligenthaler Schülerinnen Hanna Gmell und Johanna Zeitler im Regionalfinale von Jugend debattiert in der Altersklasse I. an. In den beiden Vorrunden zum Thema Ladenöffnungszeiten am Sonn- tag und automatisierte Gesichtserken- nung bei Videoüberwachungen auf Bahnhöfen überzeugten beide die Jury mit ihrem Können und kamen verdient ins Finale. Dort konnte Johanna Zeitler noch einen draufsetzen und sich für das Landesfinale in München am 16. April 2018 als Zweitplatzierte qualifizie- Schulfinale (v.l.n.r.) Manuel Kupzog (Schulkoordinator), Johanna Zeitler (9c), Hannah Gmell (8a), Elisabeth Penzenstadler (8a), Anne Kerner (8d), Ursula Weger Landesfinale (v.l.n.r.) Manuel Kupzog (Schulkoordinator), Johanna Zeitler (9c), Hannah Gmell (8a), Ursula Weger

Deutsch Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 87 ren! Einen solchen Erfolg hat es für die Teilnehmer des Gymnasiums Seligen- thal schon lange nicht mehr gegeben. Neben der Teilnahme in München erhielten die beiden Sieger noch ein mehrtägiges Rhetorikseminar in Donauwörth als Preis für ihre Anstren- gungen und zur Vorbereitung für das Landesfinale, bezahlt von den Sponso- ren des Wettbewerbs und dem Kultus- ministerium. Von dort zurückgekehrt berichtete Johanna Zeitler, dass die Teilnehmer der zwölf bayerischen Regionalverbünde ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten rund um das Thema Debattieren verbessern und erweitern konnten. Eine Prognose, wer denn nun die Qualifikation für das Bundesfinale erreichen könne, sei ihrer Meinung nach sehr schwierig, da alle Teilneh- mer auf gleicher Augenhöhe agierten und demzufolge der Ausgang völlig offen wäre. Dass diese Prognose keine Überreibung war, davon konnten sich die mitgereisten Seligenthaler am 16. April im Landesfinale in München selbst überzeugen. In den ersten beiden Runden sollten die Schüler der Sek. I in der Vorrunde den Fragen nachgehen, ob retuschierte Modefotos gekennzeichnet und es eine Kenn - zeichenpflicht für Fahrräder geben sollte. Die Jurys der jeweils sechs par- allel stattfindenden Vorrunden ließen sich bei ihren Entscheidungen viel Zeit und man war als Lehrer froh, nicht sel- ber entscheiden zu müssen, da nur Nuancen über den Finaleinzug ent- schieden. Johanna Zeitler war leider nicht unter den Glücklichen. Zufrieden mit ihrer Teilnahme waren alle: die Schulleitung, der Schulkoordinator Manuel Kupzog, ihre Deutschlehrerin Frau Grüner und natürlich sie selbst. Manuel Kupzog Leseförderung „Je mehr ich las, umso näher brachten die Bücher mir die Welt, umso heller und bedeutsamer wurde für mich das Leben.“ Zitat von Maxim Gorki, russischer Erzähler und Dramatiker (1868 -1936) Um diese Erfahrung auch unseren Schülern nahe zu bringen, die, wie viele neue Untersuchungen zeigen, immer weniger lesen, ja, lesen können, versu- chen wir Deutschlehrer das Lesen zu fördern. Eine große Hilfe dabei sind nicht nur die hiesige Stadtbücherei, sondern auch die die Organisation Stif- tung Lesen. Schon gleich in den 5. Klassen werden über die sog. „Schatzsuche“, die in der Stadtbücherei als „Buchaktionstag“ stattfindet, Kinder- und Jugendbücher vorgestellt und natürlich die Orientie- rung in einer solchen Institution einge- übt. Auch ein Besuch in einer der gro- ßen Buchhandlungen steht auf dem Programm, verbunden mit der Gut- scheinaktion „Ich schenk dir eine Geschichte“ der Stiftung Lesen zum Welttag des Buches, bei der jedes Kind kostenfrei ein Buch bekommt. Wichtig für die 6. Klassen ist der all- jährlich stattfindende Vorlesewettbe- werb, bei dem zuerst die Klassen-, dann die Schulsieger ermittelt werden, die dann wiederum mit den besten Vor- lesern aus der Region wetteifern. Eine Internetrecherche, gedacht als Fortsetzung der Buchaktionstage der 5. Jahrgangsstufen, wird in den 7. Klas- sen durchgeführt. Themenschwer- punkt hierbei ist die Landshuter Stadt- geschichte im Mittelalter, was auch einen Lehrplanbezug aufweist. Für die 8. Klassen bietet uns die Stadt- bücherei „Bücherkisten“ an, die einige Wochen an die einzelnen Klassen ausge- liehen werden, gefüllt mit den 15 neuesten Jugendbüchern, die der Leseclub, eine Gruppe von Schülern, die ihr Hobby des Lesens hier zusammen geführt hat, aus- gewählt hat. Die Schüler der 8. Klassen sollen so viele Bücher wie möglich lesen und bewerten. Die am besten beurteilten Bücher werden dann jeweils am Anfang des nächsten Schuljahres im Salzstadl vorgestellt. Dieses Projekt, „Auserlesen“ betitelt, dessen Schirmherrin Frau Mirjam Pressler ist, wurde in den letzten Jahren immer bekannter, sind doch auch Bücher Pustet, Stadträte, Vertreter von Verlagen und auch Schriftsteller anwesend. Der Preis für die leseeifrigste Klasse – und das war schon einige Male eine Klasse aus Seligenthal – ist eine Lesung von Frau Pressler. Für diese Jahrgangsstufe werden von Stiftung Lesen und dem deutschen Zeitschriften-Verband auch Zeitschriften- pakete angeboten, die ein Spektrum ver- schiedenster Zeitschriften enthalten und damit Einsicht in die Vielfalt solcher Art von Lektüre geben. Am „Welttag des Buches“ war heuer zum ersten Mal eine mehrstündige offene Lesung in unserer neuen Bücherinsel. Lehrer wie interes- sierte Schüler stellten hier verschiedene Texte vor und jeder, der Zeit hatte, konnte zuhören. Übrigens ist dieser Raum im Erd- geschoss auch sonst meist offen, gedacht als stiller Aufenthaltsraum zum Schmö- kern in den vielen Büchern. Auch eine reichhaltig bestückte Jugend - bücherei ist in unseren Räumen zu finden und wartet auf noch mehr Besucher! Gabriele Glas und Alfons Weigl (Fachbetreuung Deutsch)

88 Blick in die Fachschaften Szenische Lesung des berühmten kleinen ICH BIN ICH „Wer nicht weiß, wer er ist, der ist dumm. Bumm.“ Wer ein Buch aufschlägt und zu lesen beginnt, entdeckt die Welt durch fremde Augen. Manchmal sind dies die Augen eines fremden Menschen, eines Menschen anderen Alters, anderen Geschlechts, anderer Kultur oder anderer Ansichten, seltener sogar auch Augen eines Tieres oder gar eines sonst stummen Gegenstands. Diese Begegnung mit dem Andersarti- gen kann dabei helfen zu entdecken, wer man selbst ist. Was aber, wenn der, den man in der Geschichte kennen- lernt, selbst gar nicht weiß, wer er ist, ja nicht einmal weiß, wie er heißt? Fünf Lehrkräfte des Gymnasiums Seli- genthal haben diesen namenlosen Hel- den aus Mira Lobes Kinderbuchklassi- ker in szenischen Lesungen mit viel Leidenschaft begleitet: Das kleine Ich bin Ich. Von Herrn Lindners Improvisationen am Klavier begleitet, erzählten Frau Weger, Frau Maringer, Herr Stefan und Herr Heckl in unterschiedlichen Rollen die Geschichte eines seltsamen Fabel- wesens, das sich immer ängstlicher und verunsicherter fragt, wer es ist. Es betrachtet sich, versucht Gemeinsam- keiten mit den anderen Tieren zu fin- den und dadurch Anschluss zu erhal- ten. Doch alle anderen Tiere enttäu- schen es, lassen es noch hilfloser zurück, bis das kleine Geschöpf mit den Stummelbeinen, dem bunten Schwanz und den Schlappohren plötz- lich erkennt: „Ich bin Ich.“ Die berühmte Geschichte vom kleinen ICH BIN ICH wird zum Leben erweckt. So lauschten sowohl am 19. Dezember die fünften Klassen mit der 10d des Gymnasiums als auch am 23. Januar die Kinder des Kindergartens und schließlich am 17. April die dritten und vierten Klassen der Grundschule gebannt dieser reichklingenden und vielstimmigen Parabel auf Selbster- kenntnis und Älterwerden. Kinder wie Jugendliche erlebten mit, wie gerade aus Andersartigkeit und Fremdheit eine große Zuversicht und Größe erwachsen kann, wenn man sich sei- ner Individualität bewusst wird, seine Eigenheiten und Besonderheiten erkennt und sich ihrer nicht schämt. Gleichzeitig war dies auch der Start- schuss zur nun regelmäßig stattfinden- den Lesepause am Gymnasium und die Eröffnung der neuen Leseinsel. Viele Jugendliche und Lehrer freuen sich darauf, die Welt lesend aus anderen Augen und damit sich selbst immer wieder neu zu sehen. Daniel Heckl

Fremdsprachen Spanisches Seligenthal Da die Fachschaft Spanisch seit diesem Schuljahr leider auf die tatkräftige Unterstützung von Helga Menhofer verzichten muss, ist seit September Eva-Maria Enzinger eifrig in der Spa- nischfachschaft tätig und es ergeht auf diesem Wege nochmals ein herzliches „Bienvenida“! Noch vom letzten Schuljahr durch den Musical-Besuch tanguera geprägt (ausführlicher Bericht unter Seligen- thal unterwegs), besuchten Schülerin- nen der Q12 in einem außerschuli- schen Projekt einen Tango- und Fla- menco-Schnupperkurs im Tanzstudio Tanz-Art. Motiviert von der Verbindung schulische Lerninhalte und Freizeit folgte ein weiteres Jahr mit einer spa- nischsprachigen Reise. Hierbei durch- querten sie nach Argentinien Mexiko, die kanarischen Inseln und Andalusien. Besonders in Mexiko „verweilte“ man lange, um sich mit dem facettenrei- chen Land mittels Film, Musik, Videos und Texten intensiv auseinandersetzen zu können. Gerade die „frontera de los sueños rotos“ – Grenze der zerbroche- nen Träume – die Grenze zu Amerika beschäftigte die Schüler über mehrere Stunden hinweg und es konnten Ver- knüpfungen mit den bereits gelernten Inhalten aus den Fächern Sozialkunde, Geografie und Englisch gemacht wer- den. Auch kulinarisch ließ man sich mit mexikanischen Köstlichkeiten bei Die Spanisch-Q12 beim Tanzworkshop einem Kursessen verwöhnen. Ende des Schuljahres steht noch die Studienfahrt der Q11 nach Barcelona an, die sich die Spanischschüler wünschten. Mehr dazu können Sie nächstes Schuljahr auf der Homepage nachlesen. Die Lerninhalte, die man in Q11 zum Thema Barcelona theoretisch behandelte – unter anderem Gaudí und seine Prachtbauten, das gotische Vier- tel, die Ramblas, die Museenwelt – können nun live und in Farbe besichtigt werden. Gudrun Graf Vielleicht erinnern Sie sich noch an Carmen Gálvez, eine Austauschschüle- rin aus El Salvador, die letztes Schul- jahr mehrere Monate bei Simona Gulich (Q12) verbrachte. Simona besuchte Carmen in ihrer Heimat: Drei Wochen El Salvador – Erfahrungen fürs Leben Als ich am 2.8.2017 meinen 14-stündi- gen Flug über Houston, Texas nach San Salvador antrat, wusste ich noch nicht, was mich erwartete. Dennoch war ich sehr gespannt auf die kommende Zeit und freute mich, endlich meine Gast- schwester Carmen Gálvez wiederzuse- hen. In der Hauptstadt El Salvadors angekommen, wurde ich auch sofort sehr herzlich von Carmen und ihren Eltern empfangen und lernte bald dar- auf ihre drei Geschwister kennen. In den darauffolgenden Tagen hatte ich dann Zeit mich einzugewöhnen, alles war neu und aufregend anders: die Sprache, die Landschaft, das Klima und die Infrastruktur. Ich fühlte mich dennoch sehr schnell heimisch und vor Simona zu Besuch bei Carmen und ihrer Familie in El Salvador allem die herzliche, lateinamerikani- sche Mentalität faszinierte mich sehr. Ein besonderes Highlight für mich war die 10-tägige Reise durch Guatemala. Ich durfte interessante Städte wie Anti- gua oder Ciudad de Guatemala ken- nenlernen, durch traditionelle Märkte schlendern und den berühmten See Atitlán mit seinen historischen Maya- dörfern und eindrucksvollen Vulkanen besichtigen. In der letzten Woche besuchte ich dann die „deutsche Schule San Salvador“, was auch ein besonderes Erlebnis war. Lehrer wur- den umarmt, Whiteboards und Handys im Unterricht waren Normalität und zu Beginn jedes Schuljahres gab es eine komplette Eingewöhnungs- und Orien- tierungswoche. Die Tage verflogen nur so, was vor allem an der entgegenge- brachten Gastfreundschaft der Familie Galvéz lag und an kurzweiligen Tages- ausflügen. So wollte ich dann El Salva- dor mit seiner wunderschönen Natur, Kultur und kulinarischen Erlebnissen gar nicht mehr verlassen. Denn in den drei Wochen lernte ich viele neue, sym- pathische Menschen kennen, ich durfte unglaubliche Orte sehen und Erfahrun- gen fürs Leben machen. Die Zeit hat mich sehr bereichert und geprägt und ich freue mich schon darauf, Carmen wiederzusehen. Egal, ob in El Salvador oder in Deutschland. Simona Gulich, Q12

90 Blick in die Fachschaften Eloquentia et eruditio – Was braucht ein guter Redner? Erfolgreiche Teilnahme von Verena Auserwählt und Christoph Runz aus der Q11 beim Landeswettbewerb der Alten Sprachen Dem Thema Rhetorik war der dies- jährige Landeswettbewerb der Alten Sprachen gewidmet, der alljährlich vom Kultusministerium mit Unter- stützung der Elisabeth-J.Saal-Stif- tung und der Eleonora-Schamber- ger-Stiftung zur Förderung der humanistischen Bildung in Bayern für die 11. Jahrgangsstufe durchge- führt wird. Aufgerufen zur Teilnahme sind alle Latein- und Griechischschüler Bay- erns, die sich gern der Herausforde- rung anspruchsvoller Texte stellen. Während bei der Übersetzung eines längeren lateinischen Originaltextes eine sichere Beherrschung der Grammatik und des Wortschatzes sowie eine genaue Texterfassung vorausgesetzt werden, sind im Fra- genteil kreativen Lösungsansätze und ein umfassendes Allgemeinwis- sen gefragt. Dabei greifen die Texte aus der Antike meist aktuelle Fragenstellun- gen auf. In diesem Jahr wurde den Teilnehmern in der Lateinprüfung ein Text von Tacitus präsentiert, der im 1. Jh. n.Chr. die abnehmende rhetori- sche Kompetenz der jungen Römer beklagt. Als Ursachen werden feh- lende Allgemeinbildung und man- gelnde Anstrengungsbereitschaft diagnostiziert, die auch auf Erzie- hungsdefizite seitens der Eltern zurückgeführt werden. Im Fragenteil sollten die Teilnehmer z. B. auf der Grundlage der antiken Mythen ein Label für ein neues Automodell ent- werfen, heutige Rechtsprinzipien auf antike Vorbilder zurückführen oder lateinische Tagesnachrichten von Radio Bremen über die Probleme mit der zunehmenden Anzahl von Wölfen in freier Wildbahn verfassen. Verena Auserwählt und Christoph Runz aus der Q11 erzielten ein so hervorra- gendes Ergebnis, dass sie zu den 50 besten Lateinschülern aus ganz Bay- ern gehören! Damit haben sie die Ein- trittskarte in die 2. Runde erworben, bei der im Oktober in einer dreistündi- gen Klausur ein anspruchsvoller latei- nischer Text interpretiert werden muss. Den Besten winkt die Aufnahme als Stipendiaten in die Studienstiftung des deutschen Volkes. Wir gratulieren den beiden ganz herz- lich zu ihrem Erfolg und wünschen ihnen für die nächste Runde viel Glück! Ursula Weger Mit Latein zum Erfolg Konstantin Suttner, Q12, absolvierte beim Landeswettbewerb Alte Sprachen erfolgreich die zweite Runde und gehört damit zu den besten 50 Latein- schülern aller Abiturklassen in ganz Bayern. Schulleiterin Ursula Weger zeichnete ihn im Namen der Elisabeth- J.-Saal-Stiftung und des Kultusmini- steriums mit Urkunde und Buchpreis aus. Der Wettbewerb lädt hochbegabte Schüler ein, ihre besonderen Fähigkei- ten im Übersetzen, Tüfteln, Interpretie- ren und kreativen Gestalten unter Beweis zu stellen und damit attraktive Preise zu gewinnen. Bereits in der ersten Runde lieferte Konstantin eine brillante Überset- zungsleistung eines Senecabriefes über die Macht des Schicksals und die Vergänglichkeit der Dinge und bearbei- tete äußerst kreativ die Zusatzaufga- ben, z. B. lateinische Wahlsprüche bri- tischer Fußballvereine zu ergänzen Schulleiterin U. Weger und seine Lateinlehrerin M. Fischer überreichen Urkunde und Buchpreis an Konstantin Suttner

Fremdsprachen Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 91 oder lateinische Nachrichten als deut- sche Zeitungsschlagzeile wiederzuge- ben. In der zweiten Runde gelang ihm eine hervorragende Interpretation eines philosophischen Textes Ciceros über Heimat und er verfasste für Cicero als Teilnehmer einer Talkshow zum Thema „doppelte Staatsbürger- schaft“ einen Redebeitrag, der fun- dierte Kenntnisse der römischen Geschichte bewies und ebenso ein außergewöhnlich breites Allgemein- wissen zeigte, besonders als er Stel- lung zu einem aktuellen Fernsehbei- trag zu diesem Thema bezog. Konstantin selbst zeigte sich zufrieden und resümierte: „Es war schön, sich außerhalb von Notengebung und Lei- stungsdenken mit Latein, der zeitlos schönen Sprache, vertieft zu beschäfti- gen.“ Maria Fischer Die Lateinkurse Q11 und 12 in der Glyptothek „Charakterköpfe“ – ein Ausstellungsbesuch in der Glyptothek Den ersten Wandertag im Schuljahr nutzten 32 Schülerinnen und Schüler aus Q11 und Q12 zusammen mit ihren Lateinlehrkräften Frau Weger, Herrn Ebermeier und Frau Fischer, um selbst einen Eindruck von lateinischen Auto- ren und anderen Personen des öffentli- chen Lebens anhand von Büsten und Skulpturen aus insgesamt 1000 Jahren Antike zu gewinnen. Die Ausstellung „Charakterköpfe“ in der Münchner Glyptothek zeigt die Spannung zwi- schen realistischem Aussehen und Idealisierung, abhängig vom beabsich- tigten Image des Auftraggebers. Eindrücklich vergegenwärtigte Frau Dr. Wurnig in ihrer Führung die künstleri- sche Ausformung der Porträts, die das Selbstverständnis des Auftraggebers und den Zeitgeschmack widerspiegeln, waren doch die Büsten in römischer Zeit an öffentlichen Plätzen als Exem- pel der vergangenen oder gegenwärti- gen Größe Roms aufgestellt. Während im 1. Jhd. v. Chr. ein von Fal- ten durchzogenes, wirklichkeitsnahes Gesicht eines alten Römers Autorität und Würde als Ergebnis der Lebenslei- stung vermittelte, ließ sich Princeps Augustus zeit seines Lebens als ewig jung mit idealisierten Zügen darstellen. So verkörperte er die Aufbruchsstim- mung nach der Zeit der Bürgerkriege, die unter seiner Regierungszeit in eine lange Friedenszeit mündete. Das runde, wohlgenährte Gesicht Kaiser Neros sollte weniger ein realistisches Bild des Kaisers zeigen als vielmehr Wohlstand signalisieren. Kaiser Hadrian schließlich, mit Bart und einem in die Ferne weisenden Blick, wollte sich nicht nur als friedvoller Herrscher, sondern auch als Philosoph und Künstler verstanden wissen. Das Rückgrat der Ausstellung zur Por- trätkunst bilden die Skulpturen aus archaischer, klassischer und hellenisti- scher Zeit von hauptsächlich griechi- schen Künstlern, oft als Kopien aus der Zeit der Renaissance erhalten. Den nackten, vollkommenen Körpern von Jünglingen aus archaischer Zeit mit strengem, nach vorn gerichtetem Blick, äußerlich völlig unbewegt, den- noch auf Transzendenz verweisend, folgt in klassischer Zeit die allmähliche Entwicklung zur Individualität. Stand- und Spielbein zeigen körperliche Bewegung, symbolisieren aber auch Freiheit und Last des Lebens. Erst in hellenistischer Zeit drücken die mar- mornen Skulpturen Gefühle, Lebens- freude, auch Leichtigkeit aus. In voll- kommener Weise zeigt der Barberini- sche Faun, ein an einen Felsen gelehntes, entrückt träumendes, über- lebensgroß dargestelltes gehörntes Wesen halb Mensch halb Ziege mit Schweif, einen absoluten Entspan- nungszustand im Schlaf. Auch das Medusenhaupt aus dem Palazzo Ron- danini, eine Phidias-Kopie, für die schon Goethe auf seiner Italienischen Reise schwärmte, hat bis heute nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Durch diesen Ausstellungsbesuch wurde für alle eine Antike lebendig, die in Büsten und Skulpturen die Wirklich- keit je nach Intention der Politik oder des Künstlers genauso gefiltert erle- ben ließ, wie dies heute z. B. bei Politi- kerporträts und Werbefotografien der Fall ist. Maria Fischer

92 Blick in die Fachschaften Schüler der Q11/Q12 besuchen Fahrenheit 451 “Is it true that long ago firemen put fires out instead of going to start them?” Als Ray Bradbury im Jahr 2012 ver- starb, betrauerten zahlreiche Fans das Ableben eines „literarischen Giganten“ (Los Angeles Times). Zu den größten Anhängern des genialen Schriftstellers zählen Regisseur Steven Spielberg und der Kult-Autor Stephen King, den die „sonderbare Schönheit“ von Bradburys Werken fasziniert. Aus seiner Feder stammt einer der einflussreichsten dystopischen Romane des 20. Jahrhun- derts: Fahrenheit 451 – benannt nach der Temperatur, bei der sich Papier selbst entzündet – wurde 1953 veröf- fentlicht. Eine Gruppe aus 50 Seligenthaler Schüler fuhr nach München, um zu bestaunen, wie die American Drama Group (ADG) diesen Klassiker auf die Bühne brachte. Das Bühnenbild im Carl-Orff-Saal des Gasteigs war gewohnt spartanisch gehal- ten, ein Umstand, den die ADG stets in eine Stärke verwandelt. Das sieht auch die Schülerin Laura Müller so: „Es war bemerkenswert, es wurde so viel aus- gedrückt mit so wenigen Requisiten.“ Besonders die Inszenierung des Feu- ers, das im Stück häufig um sich greift, loben die Schüler. Annalena Fischer findet, dass „auch die Musik sehr durchdacht war und prima die Mes- sage des Stückes verstärkte.“ Guy Montag, der Protagonist, lebt in einer Gesellschaft, in der eigenes Den- ken als gefährlich gilt, den Menschen mithilfe von Drogen und TV-Dauerbe- rieselung die Illusion von Glück vorge- gaukelt wird und allein der Besitz von Büchern strafbar ist. Zunächst existiert Guy Montag kritiklos innerhalb dieser eng definierten Parameter, er voll- streckt als Feuerwehrmann sogar den Willen einer gesichtslosen Regierung und seines Vorgesetzten Captain Beatty. Mit der Zahl 451 auf dem Helm und einem „F“ auf der Uniform fahren er seine Kameraden zu den Häu- sern ihrer Mitmenschen, nicht aber, um Feuer zu bekämpfen und Leben zu retten, vielmehr zünden sie die Häuser dieser Bür- ger an und löschen sogar die Leben der ver- meintlich kriminellen Buchbesitzer aus. Montag ist anfangs stolz auf seine Beru- fung und spricht den Zuhörern im 451 – Die Schüler der Q11 und der Q12 im Foyer des Gasteigs Guy Montag liest heimlich Bücher und erkennt ihre Schönheit Vertrauen zu: “It was a pleasure to burn.“ Doch dann trifft er die geheim- nisvolle Clarisse und sie bringt den 30- jährigen Feuerwehrmann zum Umden- ken. Montag erkennt schlagartig, was seinem Leben fehlt. In Bradburys Wor- ten: “He was not happy. He was not happy. He said the words to himself. He recognized this as the true state of affairs. He wore his happiness like a mask and the girl had run off across the lawn with the mask and there was no way of going to knock on her door and ask for it back.” Die Transforma- tion Montags überzeugte die Seligen- thaler nachdrücklich. „Eine sehr beein- druckende schauspielerische Leistung, finde ich. Außerdem realisiert man erst am Ende so wirklich, dass nur vier Schauspieler sämtliche Rollen über- zeugend übernahmen,“ so Frederik Bach nach der Vorstellung. Wieder ein- mal machte die ADG aus einer ver- meintlichen Not eine Tugend. Montag beginnt nach dieser Epiphanie damit, seine seichte Ehe mit Mildred zu hinterfragen und sich heimlich mit Büchern und den darin versteckten Weltanschauungen zu beschäftigen; beinahe zwangsläufig gerät er in Kon- flikt mit seinem Arbeitgeber, gegen dessen wichtigstes Prinzip er ja ver- stößt. Keine Bücher! Der argwöhnische Captain Beatty warnt Montag eindring- lich: “A book is a loaded gun in the house next door.“

Fremdsprachen Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 93 Christmas is “humbug, humbug, humbug“ Auf meisterhafte Art und Weise stellen die Schauspieler im Anschluss die Ver- änderung des alten Miesepeters dar, sie beziehen dabei humorvoll das Publikum mit ein, untermalen das Stück mit toller Musik und verwandeln das spartanische Bühnenbild in eine der großen Stärken der Aufführung. Charles Dickens‘ Geschichte „A Christ- mas Carol“ wurde vor 175 Jahren ver- öffentlicht, hat aber – das meinten auch die Schüler – nichts von seiner Anziehungskraft verloren und auch die Gesellschaftskritik des Klassikers zeigt nach wie vor scharfe Zähne. Gebannt verfolgten die Seligenthaler die Trans- formation des Ebenezer Scrooge und erlebten einen wundervollen, englisch- sprachigen Theaterabend im Kultur- zentrum Gasteig (München). Michael Menauer In drastischen Worten beschreibt Char- les Dickens seinen Protagonisten Ebe- nezer Scrooge als hartherzigen und spaßbefreiten Geizhals, der Weihnach- ten verabscheut und seinen Mietern selbst an Weihnachten keinen Penny Mietverzug nachsieht. “But he was a tight-fisted hand at the grindstone, Scrooge! A squeezing, wrenching, grasping, scraping, clutching, covetous, old sinner! Hard and sharp as flint, from which no steel had ever struck out generous fire; secret, and self-contai- ned, and solitary as an oyster.” Weih- nachten, so verkündet der Einzelgän- ger lauthals und wiederholt, das ist für ihn “humbug, humbug, humbug”. Selbst die Damen von der Wohlfahrt, die in der Aufführung der American Drama Group für viele Lacher sorgen, verlassen sein Haus mit leeren Händen und langen Gesichtern. Die Schüler des Gymnasiums Seligen- thal, die mit Begeisterung der Auffüh- rung folgten, durften im Anschluss bestaunen, wie Ebenezer Scrooge noch in der Weih- nachtsnacht von drei Geistern besucht wird: the Ghost of Christmas Past, the Ghost of Christmas Present and the Ghost of Christmas Yet to Come. Der verwandelte Scrooge lädt zum Weihnachtsfest Zum Ende des Stückes überschlagen sich die Ereignisse, Montag begeht ein schweres Verbrechen und muss flüch- ten, er wird vom Staat und von dem grandios umgesetzten Mechanical Hound gejagt. Mit letzter Kraft findet er eine Enklave von anderen Ausgestoße- nen und gemeinsam schauen sie zurück in die entfernte Stadt, die von einer feindlichen Macht in Schutt in Asche gelegt wird. Im Theaterstück äußert sich einer von Montags neuen Verbündeten so: “That is the counter- strike that they said would never come.“ Das war Bradburys Warnung vor dem nuklearen Winter als mögliches Resul- tat des Kalten Krieges zwischen sei- nem Heimatland und der Sowjetunion. Die Seligenthaler sehen das Stück aber nicht als Relikt einer vergangenen Zeit, Anais Lambert beschreibt es „als Ach- terbahnfahrt der Gefühle“ und Lisa Kainz ergänzt, dass „das Stück ein Lehrwerk ist und in der Schule unbe- dingt gelesen werden sollte. Als Zukunftsvision war es angelegt, aber so viele Jahrzehnte später fällt einem schon auf, dass sich die Geschichte trotzdem immer ständig wiederholt und Bücherverbrennungen nicht nur im NS-Staat inszeniert wurden. Das passiert auch heute noch.“ Auch die Deutschen haben einen litera- rischen Giganten, der bereits vor 200 Jahren die Verbrennung von Büchern kritisierte. Heinrich Heine schrieb damals an seine Zeitgenossen: „Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.“ Die Schüler blicken gerne auf eine Theatererfahrung zurück, die diese Warnung mit Nachdruck unterstrich. Michael Menauer SchülerInnen der 9. und 10. Klasse nach der Aufführung

94 Blick in die Fachschaften Der französische Tag Der französische Tag wird am Gymna- sium Seligenthal jedes Jahr begangen, um an die Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschafts- vertrags zu erinnern. Am 22. Januar 1963 setzten der damalige Bundes- kanzler Konrad Adenauer und der fran- zösische Staatspräsident Charles de Gaulle ihre Unterschrift unter diesen Vertrag, der die deutsch-französische Freundschaft auf eine ganz neue Basis stellen sollte. Wie immer durften wir deshalb an unserer Schule eine verlängerte Pause genießen. Schüler aus fast allen Französischklassen bzw. deren Mütter steuerten eine bunte Palette von Tartes und Quiches bei. Die Französischgruppe der 10c belegte fleißig Baguettes. Die Klasse 9d, die schon im vorigen Schuljahr Crêpes gebacken hatte, heizte auch dieses Jahr wieder die Crêpe-Pfannen an und produzierte Hunderte von süßen Crêpes. So war für jeden Geschmack etwas zu haben, ein Angebot, das nicht nur unsere Schüler, sondern auch viele Lehrer anlockte. Die Französischgruppe der Klassen 6b und 6c hatte außerdem Gedichte geschrieben und Eiffelturm-Bilder gemalt. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Schülerinnen und Schülern, die zum Gelingen des französischen Tags beigetragen haben. Unser besonderer Dank gilt der Bäckerei Rauchensteiner in Geisenhausen und der Metzgerei Wernthaler in Gündlkofen für die Liefe- rung von Croissants, Baguettes, Wurst, Käse und ihre großzügigen Spenden. Evelyn Dreier Die DELF-Prüfung Oft wird beklagt, dass die heutigen Schüler unmotiviert und nicht bereit seien, sich für zusätzliche Aufgaben zu engagieren. Dennoch finden sich jedes Schuljahr Schüler, die sich monatelang in einer Zusatzstunde auf die DELF- Prüfung vorbereiten und für die schrift- liche Prüfung einige Stunden eines Samstags opfern. Wie in den vergangenen Jahren fanden sich heuer für die drei Niveaustufen A2, B1 und B2 mutige und französisch- interessierte Schülerinnen und Schü- ler, die sich der Herausforderung des DELF (Diplôme d’études de la langue française) stellten. Die Prüfungsaufgaben werden in Frankreich konzipiert. Die schriftlichen und die mündlichen Prüfungen fanden heuer nach Redaktionsschluss statt. Wir hoffen, dass wie im vergangenen Schuljahr alle unsere DELF-Teilneh- mer erfolgreich sind und freuen uns, dass sie dieses Engagement zeigten. Evelyn Dreier

Naturwissenschaften Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 95 Körperansichten Knack die Box! Arbeit mit dem Computer Der Geist der Mathematik spukt durch Seligenthal ... 75 Fünftklässler wohnen einer Mathenacht bei Die Kinder kamen am Freitag, dem 26. Januar 2018, um 18:30 Uhr mit ihren Eltern in die Schule, gespannt darauf, was sie erwarten würde. Nach einer herzlichen Begrüßung wurden die Teil- nehmer in fünf gleich große Gruppen eingeteilt. Fünf engagierte Kolleginnen und Kollegen bereiteten je ein Thema aus verschiedenen Bereichen der Geo- metrie bzw. der Algebra vor. Erstaun- lich, mit welch großer Begeisterung sich die Kinder mit dem Dualsystem, mit Körperansichten bzw. dem Lösen von Gleichungen oder mit der Geome- trie-Software geogebra beschäftigten – und das alles trotz später Stunde. Dabei kam der Spaß nicht zu kurz: Ver- schiedene Spiele sowie unterschiedli- che Materialien lockerten die Einheiten auf und sorgten für viel Freude, Begei- sterung und Motivation bei den Teil- nehmern. Das Programm wurde in zwei Blöcke gegliedert, die durch eine wohlverdiente Pause mit Obst, Keksen und Getränken unterbrochen wurden. Die Highlights waren der Besuch der Sternwarte und das Übernachten in der Turnhalle sowie ein Klassenduell, bei dem die erworbenen Kenntnisse in Staffelform überprüft wurden. Ange- feuert von den Klassenkameraden lösten die Kinder schnell eine Aufgabe nach der anderen. So wurden alle Klassengemeinschaften gestärkt, nicht nur die der siegreichen 5a. Die sehr motivierten Fünftklässler beteiligten sich mit größtem Eifer bis in die späte Nacht hinein und erlebten Mathematik einmal von einer ganz anderen Seite. Nach ein paar Stunden Schlaf wurden sie zum gemeinsamen Frühstück in der Pausenhalle geweckt. Müde, aber sehr zufrieden wurden die Kinder dann am Samstagmorgen um 9:00 Uhr von ihren Eltern wieder abgeholt. Ein besonderer Dank geht an den Elternbeirat des Gymnasiums, der das Projekt finanziell unterstützte. Johanna Bachhuber Wettbewerbe in Mathematik Im Schuljahr 2017/2018 beteiligten sich 8 Schüler an der „57. Mathe- Olympiade“ und 30 Schüler am Wettbewerb „Kaenguru der Mathe- matik“. Es wurden durchwegs erfreuliche Leistungen erbracht, wobei bei Ersterer in der letzten Runde sogar ein 1. und ein 2. Preis erzielt wurden. Die 57. Mathe-Olympiade An der 57. Mathematik-Olympiade Deutschland nahmen vom Gymnasium der Schulstiftung Seligenthal an der Hausaufgaberunde die vier Schülerin- nen Meya Barnhoorn (5b), Sophia Jau- mann (5b), Julia Liebel (5b) und Rebecca Hartner (10d) sowie die vier Schüler Adam Stefanic (5b), David Beretka (6d), Quentin Guth (6d) und Florian Krüger (10a) teil. Fünf Teilneh- mer waren dabei so erfolgreich, dass sie sich für die zweite Runde qualifi- zierten. Hierbei mussten verschiedene, den Jahrgangsstufen angepasste Auf- gaben in einer vierstündigen Klausur bearbeitet werden. Sophia Jaumann, David Beretka und Quentin Guth erziel- ten hervorragende Resultate und wur- den zur Landesrunde eingeladen. Für

96 ihre Jahrgangsstufen ist dies die letzte Runde. Sie fand Ende Februar an der Universität Regensburg statt. In einer mehrstündigen Wettbewerbsklausur konnten die Teilnehmer ihr Können unter Beweis stellen. David Beretka erlangte einen hervorragenden 1. Preis und Quentin Guth einen ausgezeichne- ten 2. Preis. Kaenguru der Mathematik Am 15. März 2018 gingen 30 Schüler des Gymnasiums an den Start und testeten 75 Minuten lang ihr Wissen und Können in Mathematik. Der Wett- bewerb wird weltweit für alle Jahr- gangsstufen ausgeschrieben und von der Universität in Berlin betreut. Deutschlandweit haben sich heuer über 900 000 Schüler aus etwa 11 000 Schulen diesen vielfältigen Aufgaben gestellt, die zum Knobeln, Schätzen und Rechnen anregen und dabei die Freude am mathematischen Denken und Arbeiten fördern sollen. Jeder Teilnehmer bekommt eine Urkunde mit der erreichten Punktezahl und ein kleines Erinnerungsgeschenk. Hervorzuheben sind die Leistungen von Robert Klaric (5b), Luisa Selmayer (6a) und David Beretka (6d), die als Schul- beste je einen dritten Preis erzielen konnten. Wir gratulieren allen Preisträgern der Wettbewerbe ganz herzlich! Mädchen-Power Wer macht mit bei einem Programmierkurs? Auf diese Frage meldeten sich fast nur Mädchen. Erstaunlich?! Die Sieger An sieben Nachmittagen haben vier- zehn Schülerinnen und ein Schüler mit Unterstützung von Studenten der Fach- hochschule Landshut mehrere LEGO- Roboter gebaut und das Programmie- ren der elektronisch gesteuerten Fahr- zeuge erlernt. Fahrzeuge dann verschiedene Aufga- ben auf einem Parcours meistern, wie z. B. einen „Hürdenlauf“, bei dem das Gefährt sich immer wieder um seine eigene Achse drehen und anschlie- ßend wieder gerade, entlang einer Linie, fahren musste. Bei einem Wettbewerb mehrerer Schu- len an der Fachhochschule Landshut mussten die programmierten Roboter- Das Gymnasium Seligenthal setzte sich dabei souverän gegen die starke männliche Konkurrenz der anderen Johanna Bachhuber und Dr. Gerhard Schulen durch und errang verdient den Seibert 1. Preis. Maria Wanner „Hürdenlauf“

Naturwissenschaften Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 97 Im Labor und in der Küche – da braut sich was zusammen Man kann sicher eine Küche nicht mit einem chemischen Labor vergleichen und doch wird in beiden aus verschie- denen Zutaten etwas Neues gemischt, wie die Bilder zeigen. Hoffentlich stimmt … ANZEIGE Im Rahmen der Techniktage konnten die Mädchen der 7. Klassen nicht nur Experimente der Chemie durchführen, sondern auch Versuchsaufbauten in der E-Technik löten, Legoroboter programmieren oder Erfahrungen im Zusammenhang mit Luftdruck bis zum Bau eines Heißluftballons sammeln. Wie schon seit vielen Jahren wurde auch in diesem Schuljahr wieder das Projekt „Mädchen machen Technik“ der TU München unter der Leitung von Frau Barbara Krischer an unserer Schule durchgeführt. Unser Dank gilt Ihr und Ihrem engagierten Team der Agentur „Mädchen in Wissenschaft und Technik“. Gleichzeitig wurden die Buben in dem Projekt „Buben gehen in die Hauswirt- schaft“ in die Geheimnisse der Küche eingeweiht. Aber nicht nur Kochen war angesagt, es musste auch abgespült, ... die Mischung genäht und gebügelt werden. Vielen Dank an Frau Angelika Gruber, die dieses Projekt ausgearbeitet und durchgeführt hat. Zum Abschluss wurden an einem Präsentationsabend die zweitägigen Projekte und ihre Ergebnisse den Eltern und Freunden der Schülerinnen und Schüler vorgestellt. Anton Brandstetter Anzeige Bio omasse · Heizung · · Solar- und Schw Lüftung wimmba g · Sanit dtechnik är-Instal k · Spen llation nglerei fePfeff effe er H eizungsbau G G mbH · H ohen aw ar ther S tr aße 1 · r O tt eenz ell · 9347 74 A rr ach h · w ww w .haust ec chnik-pf efe erffeff .de

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98 Blick in die Fachschaften Nachwuchskicker spielen um den 5. „Seligenthal-Cup“ Hallenfußballturnier der Grund- schulen am Gymnasium Seligenthal Schon zum 5. Mal lud das Gymnasium Seligenthal fußballbegeisterte Grund- schüler aus Stadt und Land ein, um am Freitag, den 02. März 2018 ein Hallen- fußballturnier um den „5. Seligenthaler Fußballcup“ auszutragen. Zwölf Mann- schaften folgten der Einladung. Dass viele davon bereits „Stammgäste“ bei diesem Turnier sind, zeigt die Beliebt- heit und Attraktivität der Veranstaltung. Sie stand auch dieses Jahr wieder unter der bewährten Schirmherrschaft der Sparkasse Landshut, die durch ihre großzügige Unterstützung nicht nur für die Preise, sondern auch die Verpfle- gung der über 160 Kinder sorgte. als persönlichen Coach und Betreuer zur Seite gestellt bekam. Schüler mit Schiedsrichterausbildung übernahmen souverän die Aufgabe der Spielleitung. Die Organisation lag wieder in den bewährten Händen unseres „Fußball- lehrers“ Sirko Müller, unterstützt von seinen Kollegen Matthias Littich und Michael Steiger. Gespielt wurde in gemischten Mann- schaften, wobei jedes Team einen fußballbegeisterten Mittel- oder Oberstufenschüler des Gymnasiums Zur großen Freude aller Teilnehmer konnten wir auch prominente Ehrengä- ste begrüßen: Sowohl Schiedsrichter Wolfgang Stark als auch Vorstandsmit- glied der Sparkasse Helmut Muggen- thaler hatten sichtlich Spaß am begei- sterten Spiel der Grundschüler. Sobald die Kinder den ehemaligen DFB- Schiedsrichter mit Einsätzen auch bei Europa- und Weltmeisterschaften unter den Zuschauern entdeckt hatten, stürmten sie die Tribüne, um ein Auto- gramm zu erhalten. Mit von der Partie war auch Altoberbürgermeister Josef Deimer, der dafür gesorgt hatte, dass Schals des FC-Bayern als heiß begehr- ter Preis für die Spieler zur Verfügung standen. Mit unglaublichem Einsatz und erstaunlichem Können spielten alle Mannschaften – angefeuert von zahl- reichen Fans auf den Tribünen, unter denen nicht nur Klassenkameraden, sondern auch Eltern und Großeltern waren – um die Platzierungen, wobei die Mädchen den Buben in keiner Weise nachstanden. Bemerkenswert waren auch die Disziplin und Fairness aller Spieler. Den Einzug ins Finale schafften die Mannschaften der Grund- schule Peter und Paul und der Grund- schule Ergoldsbach. Unter Leitung von Laurin Steimer, einem großen Fußball- talent der 10.Klasse des Gymnasiums,

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Sport Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 99 Seligenthaler Buben sind Stadtmeister Beim diesjährigen Fußball-Stadt- entscheid in der Wettkampfklasse III (Jahrgänge 2004-2006) konnte zum ersten Mal das Gymnasium Seligen- thal triumphieren. In diesem Schul- jahr hatten sich erstmals acht Schulen für den Wettbewerb angemeldet. Aus- richter Peter Krämling musste sich schon etwas einfallen lassen, um das Turnier an einem Vormittag über die Bühne zu bekommen. Besonders posi- tiv war der faire Umgang aller teilneh- menden Mannschaften auf und neben dem Spielfeld. So entwickelte sich ein spannendes Turnier, in einer sehr angenehmen Atmosphäre. Am Ende konnten die Seligenthaler Buben ihre drei Spiele gegen die Mittelschule St. Wolfgang, die Staatliche Realschule und das HLG gewinnen und wurden somit ungeschlagener Stadtmeister. Besonders zu erwähnen ist noch das erfreuliche Abschneiden der Wirt- schaftsschule Seligenthal. Die Schütz- linge von Maximilian Brey erreichten einen hervorragenden vierten Platz. Sirko Müller ums, die für einen reibungslosen Ablauf des Turniers sorgten. Dieses Turnier, das auch heuer wieder so großen Zuspruch fand, ist inzwi- schen eine feste Einrichtung am Gym- nasium Seligenthal, das als offizieller Kooperationspartner des BLZ fußball- begeisterte Jungen und Mädchen besonders fördern möchte und deshalb neben dem jahrgangsübergreifenden Wahlfach „Fußball“ in der Unterstufe eigene „Fußballklassen“ anbietet. Ursula Weger der seit Jahren bei 1860 München in den Jugendmannschaften spielt, zogen die beiden Mannschaften – ganz wie die Großen bei der Championsleague – in die Halle ein. In einem spannenden Spiel, bei dem beide Mannschaften hervorragendes fußballerisches Kön- nen zeigten, gelang es Peter und Paul, mit 3:0 den Sieg zu erringen. Den 3. Platz erreichten die „Carl Orff Kickers“. Als diesjähriges Novum gab es zwei Torschützenkönige: Sowohl Sebastian Gscheider von den „Carl Orff Kickers“ als auch Tobi Bachmayer von der GS Peter und Paul hatten sage und schreibe 9 Tore erzielt! Dank des groß- zügigen Sponsorings der Sparkasse durften alle Mannschaften einen Pokal mit ihrer Platzierung und einen Fußball mit nach Hause nehmen. Dazu kamen Schals des FC Bayern München und Schlüsselanhänger – gestiftet von ebm-papst – für jeden Grundschüler als Dank für die Teilnahme. Ein herzliches Dankeschön gilt dem Schirmherren, Vorstandsvorsitzenden Dietmar Bruckner, ebm-papst und dem FC Bayern München für die attraktiven Preise, sowie den Sportlehrern und zahlreichen Helfern aus den verschie- denen Jahrgangsstufen des Gymnasi-

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100 Blick in die Fachschaften Über blutrünstige Werwölfe und fleißige Skihaserl Wintersportwoche der 7. Klassen vom 15. - 19.01.2018 zeigte, fand man für die anstehende Gruppeneinteilung bereits beste Bedin- gungen vor – angenehme Außentem- peraturen und tollen Schnee. Dies änderte sich jedoch im Laufe des ersten richtigen Skitags: Heftige Wind- böen und viel Niederschlag als Regen bzw. Schnee waren die Vorboten der berüchtigten „Frederike“, des Sturm- tiefs, das in weiten Teilen Deutschlands schwere Schäden anrichten sollte. Doch die fleißigen Seligenthaler Skiha- serl trotzten dem Wetter, ließen sich auch von wirklich stürmischen Verhält- nissen nicht vom Skifahren abhalten und wurden am Ende sogar noch durch die überraschende Rückkehr der Sonne belohnt, als man am Donners- tagnachmittag zu einem wunderbaren Winterspaziergang durch den frisch verschneiten Wald aufbrach. Hoch oben erzielten dabei die Skifahrer sichtliche Fortschritte, während im Tal die übrigen Teilnehmer – auf den Spu- ren von Laura Dahlmeier und Simon Schempp – im Leistungszentrum von Ruhpolding Langlauf, Biathlon sowie Bogenschießen betrieben und abschließend beim Snowtubing noch einmal etwas Action geboten bekamen. Topmotiviert waren die Jungen und Mädchen auch bei der gemeinsamen Abendgestaltung; hier wurde entweder in der Turnhalle Fußball gezockt, in der Tischtennishalle mit Feuereifer weiter gesportelt, in der Disco das Tanzbein geschwungen oder einfach in den Hüt- ten miteinander gespielt. Einige Win- tersportler entpuppten sich beim Klas- siker und Dauerbrenner „Werwölfe vom Düsterwald“, einem Spiel, das sogar auf die ganze Gruppe ausge- dehnt wurde, als clevere und beson- ders blutrünstige Werwölfe und ließen selbst den Lehrern keine Chance. Zur guten Stimmung trug auch bei, dass alle Aktiven von größeren Blessu- ren verschont blieben; stattdessen konnten sie einige unvergessliche Momente erleben und neue Freund- schaften knüpfen. Müde von den lan- gen „Skitagen“, aber rundum glücklich und zufrieden bestieg man am Freitag- vormittag dann wiederum die Busse in die Heimat, wo so manches Schlafdefi- zit aus den „durchratschten“ Nächten wieder aufgefüllt werden konnte. Matthias Littich Königsdisziplin: Schneemannbau Schon einige Wochen vor der Abreise war die Vorfreude deutlich zu spüren: 76 Schülerinnen und Schüler fieberten auf ein echtes Highlight in ihrer Schul- karriere hin. Und am Morgen des 15. Januar war es dann endlich soweit: Alle Wintersportler des Gymnasiums Seligenthal trafen sich hochmotiviert auf der Grieserwiese und bestiegen zusammen mit den acht Begleitlehr- kräften die Busse, um eine alles andere als gewöhnliche Schulwoche im Sportcamp Inzell zu verbringen. Nach dem Bezug der Blockhäuser und einer kleinen Stärkung zu Mittag ging es dann auch gleich ab auf die Piste (für die Alpinen) bzw. auf die Loipe (für die Alternativen). Da sich am Kessellift wie auf Bestellung pünktlich die Sonne „Wir haben Lust aufs Skifahren!!!“

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101 Sport Schoolympics 2017 Leichathletik 2017 Im Juli 2017 standen im Rahmen der Schoolympics die Leichtathletikwett- kämpfe der Stadtmeisterschaft an. Das Gymnasium Seligenthal war mit insge- samt drei Mannschaften angetreten und sehr erfolgreich. Die Mädchen der Klasse IV, die jüngsten im Bunde mussten sich am 18.7.2017 nicht verstecken. Sie gewannen ganz knapp hinter der Mannschaft des Hans-Leinberg-Gymnasiums den 2. Platz. Große Teile des Wettkampfs dominierte unser Team. So gewann die Staffel, beste- hend aus Mathilda Kosch, Laura Wiesheu, Viktoria Helm und Isabel Viethen, den Wettbewerb über 4x50m in 00:30:84s und Vanessa Aichner glänzte im Weitsprung mit 4,62m. Die Schülerinnen Anne Kell, Anna Meier, Stefanie Sax, Anna-Lena Rechenmacher und Denis Weiss komplet- tierten an diesem sonnigen Tag diese Mannschaft und fuhren gemeinsam diesen Erfolg ein. So teuer wie möglich verkauften sich auch die Mädchen in der Altersklasse III/1; mit vielen starken Leistungen konn- ten sich die Mädchen in ihrem Jahrgang den zweiten Platz – wie so oft hinter dem Hans-Leinberger-Gymnasium – sichern. Besonders die Ergebnisse der Leichtathle- tinnen ragten hier heraus: Laura Mies überzeugte im Weitsprung, Jasmin Eich- horn im Ballwurf und Johanna von Für- stenberg im Sprint über 75 Meter; Lina Jahn und Marie Guth ließen zudem in den Sprungdisziplinen aufhorchen. Komplet- tiert wurde der gute Gesamteindruck in diesem Team durch die schönen Ergeb- nisse von Anna Lenz, Lena Strasser, Sophie Langwieser und Hannah Gmell. Eine wirklich sensationell anmutende Lei- stung zeigten parallel die jungen Damen der Altersklasse M II: In einem bis zum Schluss spannenden Wettkampf konnte man buchstäblich auf der Zielgeraden des Noch im trockenen – die Schwimmlympics 3. Platz(WK VI/1): 1.Mannschaft: Haag Sophie, Engmann Eva, Goiny Sophie, Koch Hannah, Schmid Amelie, Lenz Anna, Weiss Denise und Weber Jasmin 5. Platz 2.Mannschaft: Hirtz Franziska, Hatzl Lena, Hirsch Sara, Kirmse Anna, Kobeck Lilli, Pieper Emily, Sauer Amelie, Schweizer Ronja und Utz Ronja Herzlichen Glückwunsch! Pamela Fräßdorf, Bärbel Grieser Beachvolleyball 2017 Top motiviert, aber ohne den gewissen Geist unter Beachern vermissen zu lassen, fand sich dieses Jahr ein reines Q11-Team im Stadtbad ein. So bestritten Sophia Erla- cher, Sophie Oster, Maximilian Albrant, Fabian Aigner, Simon Kast und Leo Erla- cher die Stadtmeisterschaften Beachvol- leyball für das Gymnasium Seligenthal. Während sich unsere Jungs selbst nach konzentriert gespielten Matches gegen die äußerst starken Teams der übrigen Gym- nasien leider wiederholt geschlagen geben mussten, machten die Paarungen Albrant/Aigner und Kast/Erlacher die bei- den hinteren Ränge unter sich aus. Dagegen konnten sich Sophia und Sophie nach packenden Spielen souverän bei den Mädels durchsetzen und damit den ersten Platz für Seligenthal erringen. Herzlichen Glückwunsch! Der gesamte Spieltag war von einer sehr entspannten Atmosphäre und schönstem Wetter geprägt und zieht hoffentlich auch im kommenden Jahr wieder einige begei- sterte Hobby-Beacher an! Florian Zierer Staffellaufs einen beinahe historischen Erfolg feiern und die Seriensieger vom Hans-Leinberger-Gymnasium vom Spit- zenplatz auf dem Stockerl verdrängen. Es versteht sich von selbst, dass dazu im Seli- genthaler Lager einige Spitzenleistungen nötig waren. Saskia Bauer erreichte im Weitsprung (5,02m) sowie im 100m-Sprint (13,68s) ähnlich hohe Punktzahlen wie Magdalena Wanka und Luisa Haßmann im Hochsprung mit 1,46m bzw. 1,43m. Auch Nadja Zimmerer (u.a. 4,79m im Weit- sprung), Corina Schluroff (über 8m im Kugelstoß) sowie die sprintstarken Sonja Mieslinger und Juliane Strasser hielten die ganze Truppe auf der Siegerstraße. Am Ende durften auch die Verstärkungen Mona Reimann und Amelie Aigner über dieses tolle Ergebnis jubeln. K. Zierer, M. Littich und L. Loibl Schwimmen 2017 Schülerinnen und Schüler zwischen 10 und 19 Jahren aller Landshuter Schulen strebten im Rahmen der Schoolympics im Landshuter Stadtbad nach Bestleistungen. Am Donnerstag, 20. Juli 2017 war es soweit. Das Wetter zeigte sich von seiner sonnigsten Seite und die Seligenthaler Mädchen voll motiviert. Für das Gymna- sium Seligenthal gingen vier Mannschaf- ten aller Altersstufen ins Rennen. Die Jüngsten sammelten ihre ersten Wett- kampferfahrungen. Die Teilnehmerinnen: 3. Platz (WKII): Binakaj Melissa, Graßl Celina, Hertling Isabella, Kloss Marissa, Köberl Marie, Krivosic Anastasia, Reimann Mona, Schmidt Kim 2. Platz (WK III/1): Autengruber Sophia, Engmann Annika, Hans Angelina, Hoheisel Malina, Raesig Nina, Spies Verena, Stras- ser Lena, Eichner Antonia und Maier Anna

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Kunsterziehung Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 103 Jugend kreativ: Malwettbewerb der Volks- und Raiffeisenbanken „Du lebst in einer Welt voller Erfindun- gen: Pinsel, Papier und Farbe brauchst du, um Bilder zu gestalten und eine Foto-App auf deinem Smartphone, um dich und deine Umgebung zu fotogra- fieren. Viele Dinge wie Glühbirne, Klett- verschluss oder das Internet benutzen wir täglich – aber weißt du auch, wie sie funktionieren oder wer sie erfunden hat? Erfindungen helfen dabei, Pro- bleme in der Welt zu lösen. Was müs- sen wir unbedingt noch erfinden? Zeit- maschinen, Teleporter oder Mittel zum Erreichen von Unsterblichkeit klingen reizvoll, aber könnten wir mit solchen Erfindungen auch umgehen? Zeig uns, wie Erfindungen unser Leben verän- dern.“ Das war die Aufgabe, der sich dieses Jahr unsere Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 9 mit großem künst- lerischen Engagement gestellt haben. Die Ergebnisse konnten sich sehen las- sen und wurden im Rahmen einer Preisverleihung durch Frau Maierbeck von der VR-Bank Landshut mit ausge- fallenen Preisen entlohnt. Sogar ein 1. Platz der fünften und sechsten Klassen ging an unser Gymnasium. Die Gewinnerin des 1. Preises war Sophia Lehner aus der 5a, deren Bild eine Brille zeigt, die giftige und ungif- tige Pilze voneinander unterscheiden kann! Weitere Gewinner der 5. – 6. Klassen: 2. Preis Annika Böttner, 6c 4. Preis Laura Braininger, 6c 6. Preis Ida Lynn Weinel, 5b 8. Preis Paula Link, 5b 9. Preis Eda Gashi, 6c 11. Preis Lisa Welther, 5a 12. Preis Franziska Schweiberger, 5c 13. Preis Sophia Felk, 5e Gewinner der 7.– 9. Klassen: 10. Preis Alexandra Kern, 8d Iris Hackl Die Gewinnerinnen des Wettbewerbs zusammen mit Frau Weger, Frau Maierbeck und den Kunstlehrerinnen

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108 Seligenthaler unterwegs Seligenthaler besuchen den Grand Canyon State Der Austausch mit Tucson, Arizona, fand 2017/2018 zum ersten Mal statt! Im Oktober 2017 besuchten 16 amerika- nische Highschool-Schüler aus Tucson, Arizona, das Gymnasium Seligenthal und lernten im Zeitraum von 17 Tagen ihre Austauschpartner, das deutsche Schulsy- stem und vielfältige Aspekte deutscher und bayerischer Kultur kennen. Auf gemeinsamen Ausflügen sahen die Schüler die Burg Trausnitz, sie erkunde- ten den Dachstuhl der Martinskirche, sie bestaunten das Schloss Neuschwanstein, besichtigten das BMW-Werk in Dingolfing und begaben sich in der Landeshaupt- stadt München auf eine Stadtführung mit einem abschließenden Empfang im ame- rikanischen Generalkonsulat. Der Besuch der Amerikaner war ein gelunge- ner Start in das neue GAPP-Austausch- programm zwischen dem Gymnasium Seligenthal und der dortigen Empire High School, die 9430 Kilometer zwischen den beiden Städten spielten schon bald keine Rolle mehr und die Amerikaner fühlten sich sichtlich wohl in Bayern. Nun statteten die Seligenthaler Schüler ihren Partnern in den Osterferien 2018 den lange herbeigesehnten Gegenbesuch ab. Nach einem kleinen Zwischenstopp in Los Angeles kam die deutsche Gruppe nach intensiven Sicherheitschecks und 21 Stunden Reise in Tucson an und wurde von den amerikanischen Gastschülern und ihren Eltern freudig in Empfang genommen. Jeder Landshuter erhielt noch am Flughafen passende Willkom- mensgeschenke: einen kleinen Sombrero und eine Tube Sonnencreme mit Licht- schutzfaktor 70! Die gemeinsame Grenze mit Mexiko ist ja nicht weit und bei teil- weise 35 Grad Celsius konnte man den zusätzlich Sonnenschutz gut gebrauchen. Die amerikanischen Gastgeber hatten für die Seligenthaler ein buntes Programm zusammengestellt, wobei hier vor allem Fans von Natur und Wildnis auf ihre Kosten kamen. Im nahe gelegenen Sabino Canyon konnte man sich im Schatten von aber- tausenden Saguaro-Kakteen schon ein- mal „warmgehen“ und die einzigartige Flora und Fauna des Wüstenstaates bestaunen. „Es war wirklich völlig anders dort. Man kann so etwas nirgends in Deutschland sehen!“, meinte Rebecca Stögbauer nach einem für sie gelunge- nen Auftakt. Die gigantischen Kakteen (Carnegiea gigantea) wachsen nur an wenigen Orten der Erde und prägen das Erscheinungsbild der Sonora-Wüste mit ihren fulminanten Formen. Nach einer kurzen Ruhepause und ersten Kontakten mit der amerikani- Ein einmaliger Ausblick, der Grand Canyon Gruppenfoto auf dem Schulgelände der Empire High schen Shopping-Mall-Kultur durften die Schüler die Eindrücke vom Sabino Canyon noch einmal vertiefen, das Desert Museum (Wüstenmuseum) bot hierzu mit seinen Kolibris, seinen Hunderten von Kakteensorten und einer imposanten Raubvogel-Schau die perfekte Gelegen- heit. Einer sonntäglichen Ruhepause folgte die erste ganze Woche an der Empire High School. Dort lernten die Seligenthaler den Schullalltag ihrer Gastschüler ken- nen und belegten sogar die gleichen Kurse. Annika Engmann meinte zu ihren Erfahrungen mit dem amerikanischen Schulalltag: „Das Schulsystem und vor allem der Unterricht waren sehr viel anders als in Deutschland. Es gab jede Menge Projekte, die natürlich wegen des guten Wetters oft auch draußen stattfin- den konnten und es wurde oft in Gruppen gearbeitet.“ Auch Sophia Waldman konnte dem amerikanischen System viel abgewinnen, allerdings möchte sie nicht nur sechs Fächer haben, „die jeden Tag in der gleichen Reihenfolge besucht wer- den müssen.“ Celine Schmidt outete sich insgesamt als ein großer Fan der Empire High School: „Die sommerliche Stim- mung mit den vielen Pflanzen, dazu noch die locker geführten Unterrichtsstunden. Das hat mich total begeistert!“ Besonders interessant war während der ersten Woche ein Ausflug an die in Tuc- son gelegene University of Arizona. Dort nahmen die Schüler am Sprachunterricht von amerikanischen Deutschstudenten teil und fungierten als Muttersprachler und als Anschauungsobjekte. Das g n a g r e t n u n e n n o S n e h c s i p y t n o s c u T r ü f m e n e i i e b s u t k a K - o r a u g a S n E i

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machte allen viel Spaß und es war schön zu sehen, dass auch in den USA die deut- sche Sprache erlernt wird. Mit 40.000 Studenten und einem jährlichen Etat von fast zwei Milliarden Dollar ist die Univer- sität ein wahrer Gigant und so war das den Ausflug abschließende Erkunden des Campus auch eine spannende Sache. Nach einer interessanten Schulwoche packten die Jugendlichen am Freitag ihre Sachen für jenen Zweitagesausflug, dem sie schon seit 18 Monaten entgegenfie- berten: über Phoenix und Flagstaff fuhr die 40-köpfige Gruppe zum magischen Ort Sedona mit seinen gewaltigen, roten Felsformationen. Nach einem längeren Aufenthalt in Sedona übernachtete die Gruppe schließlich in Williams – auf der Route 66 – und begab sich am nächsten Morgen zu jenem Ziel, das dem Bundes- staat seinen „Spitznamen“ gibt: dem Grand Canyon. Auf dem Bright Angel Trail konnten sportliche Schüler den Canyon erkunden oder einfach oben ent- lang des Rim-Trails die atemberaubende Aussicht genießen. Bei bestem Wetter bestaunten die Landshuter und ihre Gastgeber das wohl gewaltigste Natur- schauspiel des Kontinents und die Seli- genthaler Schüler sparten in ihren Erfah- rungsberichten nicht mit Superlativen („Wahnsinn! Unglaublich! Einmalig!“). Auch Katharina Hambusch zeigte sich beeindruckt: „Kein Foto wird dem Aus- blick am Grand Canyon wirklich gerecht! Bei der Wanderung fiel es einem schwer, den Blick abzuwenden!“ Bei der Führung durch die geniale Biosphere 2 Nach einer sechsstündigen Rückfahrt konnte man sich am Sonntag wieder erholen und die Eindrücke verarbeiten. Am Dienstag fuhren die Deutschen dann ohne ihre Gastgeber zur Biosphere 2, einem gewaltigen Bauwerk, in dem mit größter Ingenieurskunst ein in sich geschlossenes Ökosystem simuliert wird und in den 90er Jahren aufsehenerre- gende Experimente stattfanden. Nach einer zweiten Woche an der Schule und zahlreichen Aktivitäten in den Fami- lien verabschiedete man sich bei Barbe- cue, Pizza und Salaten am Donnerstag von den Gasteltern und der Schulfamilie und reiste am folgenden Tag schweren Herzens über Chicago wieder in die BRD zurück. Zum Abschied gab es lustige Gesangseinlagen und viele Hugs and Kis- ses und jeder im Raum konnte spüren, dass hier echte (transatlantische) Freundschaften erwachsen waren. „Meine Austauschpartnerin und ich haben uns auf In diesem Bus fuhren wir durch ganz Arizona Anhieb super verstanden und wir hatten eine Menge Spaß und werden uns diesen Sommer auch schon wieder sehen!“ resümiert Alina Fries und Chiara Stengel brachte auf den Punkt, was viele in die- sem Moment dachten: „Ich habe sehr viel mitgenommen und werde meine Erleb- nisse niemals vergessen.“ Die Schüler aus Landshut blicken also auf zahlreiche Eindrücke zurück und erlagen der Faszination Amerikas – mit all den für den Kontinent typischen Widersprüchen – voll und ganz. Besonders möchte ich mich noch bei meinen zwei Kolleginnen bedanken! Frau Juliane Kolmeder hat mit mir gemein- sam den Austausch mit Tuscon ins Leben gerufen und da sie sich dann in Mutter- schutz befand, unterstützte mich Frau Jennifer Sindersberger tatkräftig beim Besuch in den USA. Vielen Dank!! Michael Menauer Deutsche und Amerikaner vor dem Sabino Canyon Seligenthaler helfen an der Univer- sity of Arizona beim Unterricht mit

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110 Seligenthaler unterwegs Austausch mit dem Liceo Tron in Schio Nach dem Besuch in Schio im Oktober 2017 erwarteten wir vor den Osterfe- rien unsere Partner vom Liceo Tron in Landshut. Gleich zu Beginn sorgte Frau Holle für eine große Überraschung: Es fiel so viel Schnee wie den ganzen Win- ter nicht! Im Laufe der Woche besserte sich das Wetter von Tag zu Tag und so konnten die Ausflüge nach Regensburg, Welten- burg, Passau und München teilweise schon bei frühlingshaftem Wetter statt- finden. Auch eine Betriebsbesichtigung bei BMW in Dingolfing fand bei den Jugendlichen aus beiden Ländern gro- ßes Interesse. Ein herzlicher Dank gilt dem Verein Landshut-Schio, der den Austausch tatkräftig unterstützt und so ein vielfäl- tiges Programm ermöglichte. Einige italienaffine Lehrkräfte halfen mit Rat und Tat bei der Durchführung des Aus- tauschprogramms mit; auch ihnen sei von Herzen gedankt. Der Abschied nach den ereignisreichen und harmonischen Tagen fiel den Beteiligten so schwer, dass sogar Trä- nen fielen. Zum Trost verabredete man sich zu gegenseitigen privaten Besu- chen im kommenden Sommer in Schio oder Landshut. Gabriele Gruber-Lange Abschlussfahrt Sylt 2017 fahrten“ ein wirklich einmaliges Erleb- nis war und uns die Schönheit der Insel auf eine besondere Art näherbrachte. Die Freude darüber konnte nicht einmal ein monsunartiger Regenguss während der Fahrt trüben. Auch der folgende Tag brachte uns eine herrliche Fahrt – zur Hallig Hooge. Mit der Fähre von Hör- num brachen wir zur wohl bekannte- sten Hallig der Nordsee auf. Dort ange- kommen konnten wir uns das „Halligle- ben“ ansehen und wurden anhand eines Filmes über die Gefahren von Sturmfluten informiert. Zurück auf „unserer Insel“ verbrachten wir den Rest des Abends am Strand und genos- sen den großartigen Sonnenuntergang. Am letzten „richtigen“ Tag unseres Abenteuers erlebten wir noch ein High- light – eine Wattwanderung. Mit einer Führerin erkundeten wir den Lebens- raum Wattenmeer und erfuhren einiges über die dort lebende Tierwelt. Den Rest des Tages durften wir die Insel auf eigene Faust erkunden. Am 27. Juli beendeten wir unsere Expedition, mit vielen schönen Erinnerungen und Erfahrungen im Gepäck. Diese Abifahrt werden wir wohl so schnell nicht ver- gessen. Michaela Hohenester Unser „Abenteuer Abifahrt“ begann am 23. Juli 2017 um 7.20 Uhr am Haupt- bahnhof in Landshut. Voller Vorfreude und mit einer deutlich variierenden Anzahl an Gepäckstücken und Essens- vorräten, die teilweise einer For- schungsexpedition glichen, machten wir uns zunächst auf den Weg nach München, um später, mit Zwischensta- tion in Hamburg, unser Ziel zu errei- chen – Westerland (Sylt). Begleitet wurde unser Expeditionsteam von Frau Gruber und Frau Gruber-Lange. Doch wie es bei Forschungsexpeditionen manchmal zu unvorhersehbaren Kom- plikationen kommen kann, so ließen auch in unserem Fall diese unkalkulier- baren Erschwernisse nicht lange auf sich warten. Auf Grund von Oberlei- tungsschäden mussten wir unseren Zug in Hamburg vorzeitig verlassen und verloren leider einen Teil unserer Gruppe. Doch durch gute Kenntnisse des Schienenersatzverkehrs seitens der Verlorengegangenen und einer Por- tion Gelassenheit von Frau Gruber fan- den wir uns am Bahnhof von Wester- land wieder und konnten gemeinsam unsere Herberge in Rantum für die nächsten Tage beziehen. Die Nähe unserer Unterkunft zum Strand ermög- lichte es uns noch an diesem Abend den selbigen aufzusuchen und einige „Todesmutige“ stürzten sich auch noch um 21.00 Uhr in die Fluten. Am näch- sten Tag war eine Radtour quer über die Insel geplant, die trotz einiger „Irr-

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Italien-Austausch der 10. Klassen Am 9.10.2017 war es endlich soweit: 24 Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen durften, begleitet von den Lehrkräften Gabriele Gruber-Lange und Martina Grüner, im Rahmen des Schulaustausches nach Schio in Vene- tien fahren, um ihre Austauschpartner eine Woche lang zu besuchen. Im Vor- feld war natürlich bereits fleißig Kon- takt aufgenommen worden und so waren die Ankunft des Busses am Parkplatz vor der italienischen Schule und der erste persönliche Kontakt mit großer Aufregung und Vorfreude ver- bunden. Den Ankömmlingen wurde ein herzlicher Empfang bereitet und die deutschen Schüler durften dann auch gleich mit ihren Gastfamilien nach- hause fahren. Am nächsten Morgen stand ein Ausflug nach Mantua auf dem Programm. Die Seligenthaler wurden dorthin von ihren italienischen Partnern begleitet und erhielten eine Führung durch den Palazzo Ducale, einen mäch- tigen Ziegelbau, in dem die berühmten Fresken in der Camera degli Sposi bestaunt werden konnten. Sie sahen außerdem die beeindruckende Altstadt von Mantua sowie den Palazzo Te, das Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 111 Austauschgruppe am Markusplatz in Venedig Vorbild der Landshuter Stadtresidenz. Zwei Tage später ging es dann nach Venedig. Bei strahlendem Sonnen- schein und 22 Grad erkundeten die Schüler die Lagunenstadt zu Fuß. Die beeindruckenden Bauten und das Flair Venedigs begeisterten die Besucher und machten diesen Ausflug zu einem echten Erlebnis. Um den Seligentha- lern die Besonderheiten und Sehens- würdigkeiten Venedigs näherzubringen, hatten die italienischen Schüler kurze Erklärungen auf Deutsch vorbereitet, die sie an den entsprechenden Stellen vorlasen. Die anschließende Freizeit nutzen die Schüler, um vor der Rück- fahrt nach Schio am Nachmittag noch einen Stadtbummel durch die zahlrei- chen Geschäfte der Stadt zu machen. Am Donnerstag durften die Landshuter dann mit ihren Austauschpartnern den Unterricht am „Liceo scientifico Tron“ besuchen. Nachmittags ging es nach Vincenza, wo die Schüler vor allem das „Teatro Olimpico“ sehr beeindruckte, das erste freistehende Theatergebäude, das seit dem Ende der Antike in Europa errichtet wurde und dessen Bühne mit räumlicher Perspektive experimentiert. Weitere Sehenswürdigkeiten wurden ebenfalls wieder von den italienischen Schülern erläutert. Nach einer Führung durch die Schule und anschließend durch die Stadt Schio ging es am Frei- tag noch nach Asiago in den italieni- schen Bergen. Am Abend fand schließ- lich ein großes Fest an der Schule statt, zu dem die Gasteltern, Lehrer und natürlich die deutschen und italieni- schen Austauschteilnehmer eingeladen waren. Die Gäste aus Landshut wurden dabei mit einem Buffet selbstgemach- ter italienischer Spezialitäten verwöhnt, bevor gegenseitig Geschenke über- reicht und zum Abschuss noch gemein- sam gesungen wurde. Außerdem wurde Frau Gruber-Lange, die lange Zeit als Organisatorin für den Aus- tausch tätig war, aufgrund des anste- henden Ruhestandes herzlich verabschiedet. Nach einem erneuten Schulbesuch am Samstagvormittag durften die Seligenthaler dann den Rest des Tages mit ihren Gastfamilien ver- bringen, die sie zum Essen einluden oder mit ihnen einen Ausflug unternah- men. Mit vielen neuen Eindrücken einer tollen und sonnigen Woche in Italien, aber auch mit so mancher Träne im Auge verließen die Landshuter schließ- lich am Sonntagmorgen ihre Aus- tauschpartner, als die Heimreise ange- treten werden musste. Bezüglich des Gegenbesuchs der Italiener im März herrschte bereits seitdem große Vor- freude. Martina Grüner Eingang des Teatro Olimpico in Vincenza

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112 Seligenthaler unterwegs Hallooo aus Taiwan Der Besuch am Gymnasium Seligen- thal war heuer ein besonderes, unver- gessliches Erlebnis für die 18 Studen- ten der Wenzao Ursuline University of Languages in Kaohsiung: Sie besuch- ten nicht nur den Unterricht am Gym- nasium Seligenthal und lernten die mittelalterliche Stadt kennen, sondern tauchten in die lange Tradition der Landshuter Hochzeit ein. Der festliche Umzug, das Lagerleben, Tribünenfeste und manche Veranstaltung der Für- stenhochzeit, besonders die Lieder der Landsknechte, die den Sieg besingen, werden Anlass zu vielen Erzählungen in ihrer Heimat Taiwan bieten. Bürgermeister Friedrich Schneck begrüßte die Studenten mit ihrer Lehr- kraft Dr. Lina Chen offiziell im Rat- hausprunksaal, wo die Taiwaner mit großem Staunen die Gemälde bewun- derten. Beeindruckt zeigte sich die Gruppe auch von der mittelalterlichen Burg Trausnitz, zu der es nichts Ver- gleichbares in Fernost gibt. Dr. Xaver Menhofer führte sie durch den Hofgar- ten und schließlich auch zu manchen aus ihrer Heimat bekannten Baumar- ten wie dem Mammutbaum. „Das Heideröslein“ – Gesangsdarbietung der taiwanischen Austauschpartner Groß war auch die Freude über die Ein- ladung des Generaldirektors der stän- digen Taipeh-Vertretung nach München und das gemeinsame chinesische Essen. Es bot Gelegenheit, sich über kulturelle Unterschiede in beiden Län- dern auszutauschen. Die Studenten genossen auch weitere bayerische Highlights, z. B. die roman- tische Atmosphäre in manchen Schlös- sern Ludwigs II. oder den weiten Blick über den Chiemsee bei einer Insel- rundfahrt. Badmintonspielen, ein gemeinsamer Tanzkurs oder der Vortrag des Kunst- lieds „Heideröslein“ – auch diese Erlebnisse werden in Erinnerung blei- ben. Der Austausch mit der Wenzao Univer- sity, der einzigen Sprachenschule Tai- wans, findet seit 2010 regelmäßig statt und ist Teil des vielfältigen Austausch- programms am Gymnasium Seligen- thal. Er wurde aus Mitteln der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) des Auswärtigen Amts geför- dert und durch den pädagogischen Austauschdienst des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt. Maria Fischer Besuch beim Generaldirektor der Taipeh-Vertretung Inmitten der Landsknechte

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Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 113 Spanische Musik – musikalischer Tanz – tanzendes Spanisch Am 12.07.2017 besuchten die Spa- nischklassen der 10. Jahrgangsstufe und der Q11 zusammen mit den Musik- klassen der 10b und 10c das Musical Tanguera in München. Frau Graf und Frau Briller aus den Fachschaften Spa- nisch und Musik ermöglichten es uns, diese beeindruckende Aufführung mit- zuerleben. Da wir im Spanischunter- richt schon viel über die argentinische Leidenschaft zum Tango gehört, kur- zerhand das Spanischklassenzimmer zur Tangobühne umgebaut und uns selbst an die ersten Tangoversuche gemacht hatten, war es umso interes- santer, die Schritte der Profis aus Argentinien zu beobachten. Tanguera erzählt die Geschichte der jungen Immigrantin Giselle im Buenos Aires des 20. Jahrhunderts. Verführt von einem Zuhälter und umworben vom Hafenarbeiter Lorenzo gerät Giselle als gefeierte „Tanguera“ in den Nachtclubs von Buenos Aires in eine verhängnisvolle Spirale aus Liebe, Ver- rat und Leidenschaft. Exemplarisch erzählt Tanguera das Schicksal vieler junger Frauen anhand der Geschichte einer einzelnen und fast unmerklich würdigt es noch eine andere Geschichte: die des Tangos selbst. Tan- guera vereint die preisgekrönte Cho- reografie des Tangostars Mora Godoy und die technische Perfektion eines über 20-köpfigen Tanzensembles zu einer beeindruckenden Aufführung. Auch die live gespielte Musik sowie die raffinierten Lichtdesigns und das immer wechselnde Bühnenbild sorg- ten bei uns für große Begeisterung. Nach der Uraufführung 2002 in Buenos Aires, dem Geburtsort des Tangos, ver- zeichnete Tanguera auch in Städten wie New York, Berlin, Tokio, Paris und Wien große Erfolge. Obwohl wir anfangs davon überrascht waren, dass die Darsteller keinen Text hatten und die Geschichte nur durch Lieder und ausdrucksvolle Tänze erzählt wurde, waren wir überaus begeistert von der Aufführung. Lina Buck, Melanie Pauli, Franziska Rothammer und Antiona Witzko, Q12 Im Deutschen Theater, München

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114 Seligenthaler unterwegs Australien- Austausch 2018 Gruppe Adelaide Am 16. Februar flogen vier Seligenthaler Schülerinnen in einer Gruppe von insge- samt 32 Schülerinnen und Schülern aus ganz Bayern im Rahmen des Langzeit- austauschs, der vom Bayerischen Jugendring organisiert wurde, nach Ade- laide, Australien. Nach 18 Stunden Flugzeit waren wir alle sehr froh endlich unsere Austauschpart- nerinnen und unsere Gastfamilien ken- nenzulernen. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen und fühlten uns rundum wohl in der neuen Stadt und in unseren „neuen“ Familien. Zuerst ging es für uns in die Schule und diese stellte sich als ziemlich entspan- nend und interessant heraus. Einiges war neu: beispielsweise hatten wir jeden Tag bis halb vier Unterricht und mussten stets Uniformen tragen, was sich jedoch als großer Vorteil herausstellte, da man sich morgens das lange Überlegen vor dem Kleiderschrank ersparte. An den Wochenenden unternahmen wir mit unseren Gastfamilien Ausflüge, die uns einen Eindruck von der australi- schen Kultur, dem Lebensstil und der Landschaft vermittelten. Nach der ersten Hälfte unseres Aufent- haltes bekamen wir die großartige Mög- lichkeit, mit den anderen bayerischen Austauschschülern das Herz Australiens zu bereisen. Wir flogen knapp zwei Stun- den lang, bis wir schließlich in Alice Springs landeten. Nachdem der Bus, mit dem wir die nächsten acht Tage durch das Outback fahren würden, beladen war, ging es schon sofort zum ersten Gruppe Melbourne Am Donnerstag, dem 15. Februar 2018 traf sich eine Gruppe, bestehend aus 46 Schülerinnen und Schülern aus ganz Bayern, am Flughafen München. Mit dabei auch vier Seligenthaler Mädels. Das Reiseziel der Jugendlichen? Australien! Genauer gesagt – Mebourne, Victoria. Am nächsten Tag, dem 16.02., wurde die Gruppe mit zwei Stunden Verspätung von ihren Gastfamilien am Flughafen Melbourne empfangen. Manche der Familien leben nah am Strand, manche mitten im Outback (mehr oder weniger). Am Montag ging es dann für die meisten gleich in die Schule. Das Beste an der neuen Schuluniform, die wir tragen mussten, war, dass man sich über die Kleiderwahl des Tages keine Gedanken mehr machen musste. Abgesehen von von vielen Gänsehaut-Momenten. Wir besuchten eine Kangaroo Sanctuary Farm und durften dort Kängurus im Arm halten. Die folgenden Tage waren genauso spannend, denn wir unternah- men u.a. eine Kings Canyon Wanderung, der ein Helikopter-Flug folgte, bestaun- ten den Uluru und hatten einige Schwimmerlebnisse, beispielsweise im Glen Helen. Die letzten zwei Tage ver- brachten wir bei Aborigines, wo wir nachts unter den Sternen schliefen. Dieser Outback-Trip war auf alle Fälle die beste Woche in Australien, die uns immer in Erinnerung bleiben wird. Nach weiteren drei Schulwochen genos- sen wir unsere letzten zwei Wochen in Adelaide. Wir haben in dieser Zeit noch sehr viel erlebt, z.B. streichelten wir Koalas und Emus oder reisten in andere australische Städte. Zusammenfassend kann man sagen, dass diese 2 ½ Monate sehr bedeutend in unserem Leben sind, da wir nicht nur unser Englisch verbessern konnten, sondern auch viele neue Freundschaften knüpften und an Eigenständigkeit gewannen. Wir werden diese wunder- volle Zeit niemals vergessen! Die Adelaider Emily, Vroni, Marie und Kristina Unsere neue Heimat: Melbourne

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Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 115 Ein Wombat Diese 2 ½ Monate waren eine Erfahrung in unserem Leben, die wir wohl nie wie- der vergessen werden! Wir haben nicht nur unser Englisch verbessert, sondern auch Freunde gewonnen, eine neue Kul- tur kennengelernt und waren das erste Mal für lange Zeit von unseren Familien getrennt. Diese Zeit hat uns um einiges erwachsener und selbstbewusster wer- den lassen. Die Reisenden Ursu, Tesa, Lena und Hannah (9c, 10d, 9b und 10b) Da kommen Urlaubsgefühle auf! der Schuluniform gab es auch noch andere Sachen, die eher ungewohnt für uns waren, wie das Arbeiten mit Laptops oder den freundschaftlichen und ent- spannten Umgang mit den Lehrern. Außerhalb der Schule zeigten uns unsere Gastschwestern Melbourne und manche wurden sogar in den Familien- urlaub mitgenommen. Ebenfalls wurden wir ins wöchentliche Sportprogramm miteinbezogen. Insgesamt wurde sehr darauf geachtet, dass wir uns hier wie Mitglieder der Familie fühlen und nicht wie Gäste! Ein Highlight unseres Aufenthalts war sicherlich das „Coastal Camp“. Dort hat- ten wir die Möglichkeit, zusammen mit den anderen deutschen Austauschschü- lern eine Woche am Strand zu verbrin- gen und dabei an Surfkursen und ande- ren Wassersportaktivitäten teilzuneh- men. Aber auch Wanderungen durch den australischen Busch standen auf dem Plan. Adrett in Uniform

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116 Seligenthaler unterwegs Drei Monate Schüleraustausch im französischen Kanada Eine Nachlese aus dem Schuljahr 2016/17 „Saints-Anges“: Eine kleine Gemeinde mit 1.000 Einwohnern südlich von Québec Als wir hundemüde von der langen Reise endlich im nächtlichen Québec anka- men, wurden wir nicht nur von unseren Gastfamilien, sondern auch von eisiger Kälte herzlich empfangen. Es war Zeit, den kanadischen Winter kennenzulernen. Wenn man sich wie wir – Eva Zellner und Tabea Griwodz – für einen 12-wöchigen Austausch nach Kanada anmeldet, dann erwartet man natürlich schon viel Schnee und Kälte (bis zu -25°C!). Aber als wir letztes Jahr Mitte Januar in Québec ankamen, waren wir dennoch absolut überwältigt. Unsere Gruppe, die aus insgesamt einundzwan- zig Leuten aus ganz Bayern bestand, hatte sich schon bereits im Flughafen Montréal geteilt. Ein Teil blieb in Mont- réal und wir fuhren zusammen mit ein paar anderen noch weiter nach Québec, wo wir von unseren Gastfamilien abge- holt wurden. Da schon sechs Wochen vergangen waren, seit wir unsere Austauschpartne- rinnen am Flughafen München verab- schiedet hatten, freuten wir uns alle wie- der wahnsinnig auf ein Wiedersehen. Einen Sonntag hatten wir Zeit, uns in den Familien einzugewöhnen, da fing auch schon der Schulalltag an. Obwohl sich die verschiedenen Schulen in mancher Hinsicht unterschieden, können wir wirklich sagen, dass der Schulalltag ganz anders als der in Deutschland ist – teilweise durfte man mitten im Unter- richt das Handy nutzen, privat! Da aber die Schule jeden Tag bis in den späten Nachmittag dauerte, war unter der Woche nicht sehr viel Zeit für Ausflüge – dafür wurden die Wochenenden immer voll ausgenutzt und wir konnten sehr viel erleben. Es dauerte nicht lange, bis wir uns an die andere Kultur, mit der ja auch immer andere Gewohnheiten zusam- menhängen, gewöhnt hatten, obwohl es immer wieder etwas gab, das einen ver- wunderte, von seltsamen Essensge- wohnheiten zu einfach unglaublichen Schneemassen. Das Klima in Kanada ist wirklich viel extremer als hier in Deutschland. Es fängt schon früh an, kalt zu werden, oft schneit es schon im November und in der Regel bleibt der Schnee dann auch bis Ende April liegen. Während unseres Aufenthalts erlebten wir also mehrere Schneestürme, deretwegen mehrmals die Schule ausfiel, und extremste Tem- peraturen, bei denen wirklich niemand mehr vor die Tür ging – tatsächlich wurde Anfang bis Mitte März ein fast fünfzig Jahre alter Rekord geknackt: Seit 1972 war es nicht mehr so kalt gewesen. Auch vom Schnee wurden wir nicht ent- täuscht. Mehrere Male wurde man nach dem Aufstehen von einem neuen halben Meter Schnee überrascht, der über Nacht gefallen war, und es gab Tage, an

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denen alle paar Stunden die Einfahrt geräumt werden musste, damit die Autos nicht komplett zugeschneit wur- den. Es gibt in Kanada sogar spezielle „Rasenmäher“ nur für den Schnee, die sehr viele Familien besitzen. Wir hatten wirklich viel Glück mit unse- ren Gastfamilien, sie zeigten uns viele tolle Orte und Dank ihnen konnten wir wirklich einmalige Erfahrungen machen. Zum Beispiel hatten wir beide die Mög- lichkeit, in die USA nach Boston und New York zu reisen. Andere Städte, die wir besuchten, waren natürlich die Stadt Québec selbst, Montréal, Trois-Rivière und Granby. Diese Besichtigungen ermöglichten es uns auch, viel von der berühmten kana- dischen Natur zu sehen, in der im Winter eine Menge Schnee liegt. Und das ist auch einer der Gründe dafür, dass Kanada nicht sehr dicht besiedelt ist. Es ist erstaunlich, dass Québec zwar die flä- chenmäßig größte Provinz Kanadas ist, aber nur 8,08 Millionen Einwohner hat, also 9,87 % der deutschen Bevölkerung. Eine von uns beiden hatte auch die Mög- In den kanadischen Wäldern Der Boston Common: Der Stadtpark von Boston lichkeit in einem Chalet, also einer Art Waldhütte, zu übernachten. Das war eine spannende Erfahrung, da sich das Haus mitten in einem Wald befand und man es nur durch einen 45-minütigen Fuß- marsch durch den hohen Schnee errei- chen konnte. Weiter gab es weder Strom, noch Wasser, noch eine Toilette. Trotzdem war es ein tolles Wochenende, an dem man intensiv in das Leben mit- ten in der Natur eintauchen konnte. Was die typischen kanadischen Speziali- täten angeht, haben wir beide ein wenig unterschiedliche Meinungen. Poutine ist ein ganz berühmtes Gericht, das man Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 117 dort auch in bekannten Fast-Food-Ket- ten kaufen kann. Es besteht praktisch aus Pommes, überbacken mit Käse und einer herzhaften Soße, hat also einen sehr intensiven Geschmack, und wie gesagt, Eva schmeckte es sehr gut – was Tabea angeht, war es ein wenig gewöhnungsbedürftig. Doch der Ahorn- sirup hat uns beiden sehr zugesagt. Durch das dortige Klima ist es fast aus- schließlich in Kanada möglich, diesen herzustellen. Ahornsirup wird aus dem Saft der Bäume gemacht und wenn es wieder die passende Jahreszeit für den süßen Saft ist, trifft man sich in einem sogenannten Cabane à sucre, und isst dort alles nur Erdenkliche, eingetunkt in den Ahornsirup. Hinzu kommen dann traditionelle Volksmusik und Tänze. Alles in allem war unser dreimonatiger Austausch eine unglaublich tolle Erfah- rung, hat uns neue Freunde fürs Leben gebracht und viel Freude bereitet. Und wer weiß, irgendwann kommen wir bestimmt mal wieder dorthin. Eva Zellner, Q11, Tabea Griwodz, 10d Der Chute Montmorency ist als höchster Wasserfall Québecs 30 Meter höher als die Niagarafälle.

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118 Schule ist mehr IsarTV macht Werbung in der Schule – Besuch am Gymnasium Seligenthal am 6. März 2018 Ein ganz besonderer Höhepunkt in unserem Schulleben war der Besuch von IsarTV. Einen ganzen Vormittag nahmen sich Herr Manuel Krüger, Herr Thomas Holzberger und Herr Michael Vogl Zeit, unsere Schule kennen zu ler- nen und einige Besonderheiten ins rechte Bild zu rücken. Pünktlich zu Schulbeginn um 8 Uhr versammelten sich über 800 Schüle- rinnen und Schüler aller Jahrgangs- stufen in der Mehrzweckhalle, um die Moderatoren zu begrüßen, die neben interessanten Informationen über IsarTV auch viel Zeit und Geduld mitge- bracht hatten, um die zahlreichen Fra- gen der Schülerinnen und Schüler zu beantworten. Danach war die Klasse 10 d gefragt: Ein kurzer Workshop bereitete sie auf die Aufgabe vor, die Beiträge der Abendsendung an verschiedenen Orten im Schulhaus – auswendig natürlich – anzumoderieren und sie machten ihre Sache wirklich professionell. Die nächste Station waren unser Chor und unser Orchester, die die Moderato- ren durch ihre hohe Qualität begeister- ten und eindrucksvoll zeigten, welche Begabungen gerade auch durch den musischen Zweig gefördert werden können. Ein Besuch im Unterricht des Fachs „Politik und Gesellschaft“ in der 10. Jahrgangsstufe bewies nicht min- der überzeugend die besondere Lei- stungsfähigkeit des Sozialwissen- schaftlichen Zweigs, den es – wie auch den musischen Zweig – in der Region nur am Gymnasium Seligenthal gibt. Sein Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern das nötige Wissen und Fähig- keiten zu vermitteln, sich in unserer komplexen globalen Welt zurechtzufin- den und Verantwortung für sich und andere einzuüben. Ein schneller Abstecher bei unseren „Schulbienen“ im Schulgarten führte dann zur letzten Station: der Fußball- klasse. In einem spannenden Spiel tra- ten die Fußballklasse der 5.und 6. Jahrgangsstufe gegeneinander an und zeigten hohes fußballerisches Können, Spielfreude, aber auch Fairness und Teamgeist. Alle Eindrücke wurden vom IsarTV- Team in einem sechsminütigen Film festgehalten, der in der Mediathek unserer Homepage sowie bei IsarTV abgerufen werden kann und ein gelun- genes Porträt unserer Schule darstellt. Ursula Weger

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Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 119 Fairtrade-Tag am Gymnasium Seligenthal Kurz vor Weihnachten fand in der Unterstufe des Gymnasiums Seligenthal ein Fairtrade-Tag statt. „Worin unterscheiden sich Fairtrade- Orangen von normalen Orangen?“, war das Thema in den fünften Klassen. „Sie sehen doch alle wie Orangen aus.“ „Ja, das mag schon sein...“, – und so erklär- ten die Tutoren aus den 10. Klassen den Schülern erst einmal den Begriff Fairtrade, und warum das Gymnasium Seligenthal seit Jahren eine Fairtrade- Schule ist. In praktischen Lernstationen erfuhren die Schülerinnen und Schüler, was den Unterschied macht: Es geht hauptsächlich darum, dass alle Leute von ihrer Arbeit menschenwür- dig leben, die Kinder in die Schule gehen und mit der Fairtrade-Prämie beispielsweise Trinkwasserbrunnen oder Krankenstationen gebaut werden können. Bei Produkten mit dem Fair- trade-Zeichen wird das garantiert. In den sechsten Klassen machte man sich über die „Globalisierung im Klei- derschrank“ Gedanken. Woher kommt unsere Kleidung? Was verdient eine Jeansnäherin? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigten sich die Schüler. Dass eine Jeans tatsächlich oft über 50.000 Kilometer gereist ist, bis sie von der Fertigung in unseren Kleider- schrank wandert, oder dass eine Nähe- rin für eine Jeans etwa 50 Cent bekommt, war für etliche Schüler doch recht erstaunlich. Viele Kinder arbeiten in den Entwicklungsländern in der Tex- tilbranche. Sie können ihren Lohn aber nicht behalten, sondern geben ihn in der Familie ab, damit das Geld für sie zum Überleben reicht. Das nennt sich ausbeuterische Kinderarbeit. Nur in wenigen Fällen bleibt dann für diese Kinder noch genug Zeit, um eine Schule besuchen zu können. In den siebten Klassen lag der Schwer- punkt beim Thema „Handy“. Frau Andrea Gerung, von der Eine-Welt- Station in Landshut, erklärte den Schü- lern, dass es neben den Nutzen von Handys auch viele Risiken und Gefah- ren gibt. Oft denken wir nicht daran, unter welchen Umständen die Roh- stoffe für die Geräte, wie Gold, Platin oder Coltan, abgebaut werden. Gerade beim Coltanabbau im Kongo sind viele Kinder im Einsatz. In diesem Zusam- menhang stellten sich die Schüler die Frage, was sie selber dagegen tun kön- nen. Oft reicht es schon, wenn man sich überlegt, ob man wirklich ein noch funktionierendes Handy austau- schen soll. Am Ende des Projekttages bemalte jeder Schüler noch eine Fairtrade- Weihnachtskugel und ein Schüler meinte: „Das war ein cooler Tag und sollte auf jeden Fall wiederholt wer- den.“ Gerda Saxl

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120 Schule ist mehr Hr. Loher fordert dazu auf, für sich und seine Freunde im Straßenverkehr die Verantwortung zu übernehmen Geklärt, wer nach Hause fährt? Präventionsmaßnahme für die 10. Jahrgangsstufe Zur Bekämpfung der Hauptunfallursa- che Alkohol und Drogen im Straßen- verkehr konnte das Gymnasium Seli- genthal den Direktor des Amtsgerichts Landshut, Werner Loher, für Vorträge vor allen 10. Klassen gewinnen. Der Referent informierte engagiert über die für jugendliche Fahranfänger typische erhöhte Risikobereitschaft bei einer Überschätzung der eigenen Fahrfähig- keit und mögliche Auswirkungen von relativer sowie absoluter Fahruntüch- tigkeit und den entsprechenden Sank- tionen. Er warnte vor Cannabis als Ein- stiegsdroge, den Folgen berauschen- der Mittel und vor allem Crystal Meth, das innerhalb von ein bis zwei Jahren zu Verfalls- und Ausfallerscheinungen führt. Nicht mit erhobenem Zeigefin- ger, sondern mit vielen anschaulichen Beispielen aus seiner langjährigen beruflichen Erfahrung überzeugte er davon, wie wichtig es ist, als Autofahrer selbst keinen Alkohol zu trinken und ebenso zu keinem betrunkenen Fahrer ins Auto zu steigen. Nur wenn jeder eigenverantwortlich handle, „Nein!“ zu Alkohol am Steuer sage und wenn nötig auf alternative Fahrmöglichkeiten ausweiche, steige die Verkehrssicher- heit. Diese Maßnahme ist Teil eines umfas- senden Präventionsprogramms, das in jeder Jahrgangsstufe altersgemäß aktuelle Themen aufgreift und die Schülerinnen und Schüler stärken soll, für sich Verantwortung zu überneh- men. Partnerschaft, Liebe, Sexualität – Workshop der Katholischen Bera- tungsstelle für Schwangerschafts- fragen in den 9. Klassen Auch in diesem Schuljahr gaben Frau Ganslmeier, die Leiterin der Bera- tungsstelle, und ihre Mitarbeiterinnen nicht nur ihr fundiertes Wissen z. B. über die Entstehung menschlichen Lebens weiter, sondern thematisierten auch wichtige Fragen um Erotik und Sexualität. An einem Schultag Ende Januar fand der Workshop für die Klassen 9a-d jeweils im Klassenverband statt. So konnten die Jugendlichen in einer ver- trauten und offenen Atmosphäre mit den Referenten wichtige Bereiche the- matisieren und erarbeiten. Schülerin- nen und Schüler bekamen altersge- mäße Antworten zu Themen wie Emp- fängnisverhütung, Schwangerschafts- abbruch oder auch zu sexuellem Miss- brauch. Ein großer Dank geht an den Förderverein, denn ohne dessen finan- zielle Unterstützung wären solche Pro- jekte an unserer Schule nicht realisier- bar. Maria Fischer Sirko Müller Die Klasse 9b

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Projektwoche Radltag „Tag des Fahrrads“ für die 7. Jahrgangsstufe Mit dem Rad zur Schule – das ist erfreulicherweise für viele Schülerin- nen und Schüler ganz selbstverständ- lich. Was aber, wenn das beliebte Transportmittel einmal nicht fahrtaug- lich ist? Seien es die Bremsen, die Schaltung, oder auch einmal ein Platten, mit einem Defekt ist eine sichere Fahrt ärgerlicherweise nicht mehr möglich. Da heißt es „Rat holen“ oder selber machen. Damit unsere fleißigen Radler in einer solchen Situation zumindest eine erste Einschätzung abgeben können, haben wir in Seligenthal im Rahmen der Projektwoche nunmehr zum vierten Mal in Folge einen „Tag des Fahrrads“ für die 7.Klassen abgehalten. 121 Fahrradquiz Lehrer Hierbei lernen und vertiefen die Schü- lerinnen und Schüler an den vier Stationen Radlworkshop, Straßenver- kehrsquiz‚ Risikoabschätzung und Fahrradparcours etwas über Fahrrad- reparatur, Fahrtechnik, Verhalten im Straßenverkehr und abseits dessen allgemeines Wissen rund um das Rad. Alles in allem war das Projekt erneut eine „Runde Sache“, so die einhellige Meinung der Schüler und beteiligten Lehrer; besonders auch durch die fachmännische Unterstützung durch die Radlstation am Hauptbahnhof. Auf eine möglichst pannen- und unfallfreie Radlsaison! Florian Zierer Wasserschöpfen am Fahrradparcours Pack ma’s! – Für eine Schule ohne Gewalt Das Pack ma’s-Projekt hat an unserer Schule mittlerweile eine lange und wohlverdiente Tradition. Alljährlich kommen die Schülerinnen und Schüler der achten Jahrgangsstufe an zwei Schultagen im Klassenrahmen zusam- men, um von speziell dafür ausgebilde- ten Lehrern in Zweierteams durch die Themenwelt des Projekts geführt zu werden. Am ersten Workshop-Tag ste- hen die Klassengemeinschaft sowie das im zwischenmenschlichen Bereich so wichtige Vertrauen im Fokus. Anhand verschiedener Übungen und Rollenspiele werden dabei Parallelen zum Schulalltag deutlich und die Schü- ler erleben, wie wichtig wertschätzen- des Verhalten, eine offene und ehrliche Auseinandersetzung und generell ein respektvolles Miteinander sind – Eigenschaften, die in Seligenthal bevorzugt gelebt und gefördert werden. Der zweite Teil des Workshops am Ende des Schuljahres widmet sich den Themenbereichen Gewalt und Zivilcou- rage, um nicht nur die schulische Lebenswelt der Jugendlichen in Zusammenhang mit den vermittelten Werten zu setzen und auch außerschu- lisches gesellschaftliches Miteinander risikofreier zu gestalten. Gerade bei diesem Durchlauf sah sich das Pack ma’s-Lehrerteam heuer Hürden ganz ungewohnter Art gegenüber, da am Schuljahresende zahlreiche Kollegen zeitgleich in Elternzeit waren – doch hierbei zeigte sich erneut, was Seligen- thal heißt: Doppelschichten, Umvertei- lungen, kollegiales Miteinander – und schon konnte das so wichtige Projekt für alle achten Klassen garantiert wer- den! Dass dies den beteiligten Schü- lern viel Spaß machte und alle Beteilig- ten mit Feuereifer bei der Sache waren, unterstreicht nur den Stellenwert, den das Präventionsprojekt Pack ma’s mitt- lerweile an unserer Schule hat. Robert Stefan

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122 Schule ist mehr Die Hofmusiktage zu Gast in Seligenthal Im Rahmen der 19. Landshuter Hof- musiktage vom 3. bis 13.Mai 2018 war das Gymnasium wieder Gastgeber für einige ganz besondere Konzerterleb- nisse mit renommierten Ensembles für Alte Musik. Unter dem Thema „Freude und Froh- sinn“ konzertierte das Bayerische Jugend-Barockorchester in der Aula vor zahlreichen Zuhörern, die von einer Tanzmeisterin auch zum Tanz gebeten wurden, ein Angebot, das großen Zuspruch fand. Ein ganz besonderes Erlebnis war das Gesprächskonzert des weltweit bekannten Startenors Marco Beasley, der zusammen mit Fabio Accurso an der Laute und Stefano Rocco an der Barockgitarre unseren Schülerinnen und Schülern mitrei- ßende Tarantellas und zu Herzen gehende Lieder bot, unterstützt von der Tänzerin Lieselotte Volckaert. Mit sei- ner unnachahmlichen Stimme, seiner Bühnenpräsenz und seinen fesselnden Erklärungen zur neapolitanischen Musik schlug er sein junges Publikum gleich in Bann und verstand es vortreff- lich, im Gespräch und durch die Musik die Jugendlichen zu begeistern. Dieses Angebot der Hofmusiktage für Jugend- liche, Musik im direkten Kontakt mit den Künstlern kennen zu lernen, trägt sicher dazu bei, Aufgeschlossenheit für „klassische Musik“ zu wecken und der Alten Musik auch in Zukunft ein inter- essiertes Publikum zu sichern. Dasselbe Ziel verfolgte auch der Kunstwettbewerb, dessen beeindruk- kende Ergebnisse im Röcklturm aus- gestellt wurden. Es war ganz erstaun- lich, mit welcher Kreativität unsere Jugendlichen das Thema umsetzten. Natürlich freut es uns besonders, dass ein erster Preis nach Seligenthal an Viktoria Blum aus der Klasse 7b ging. Wie schon in den vergangenen Jahren fanden auch die Musikworkshops für Gesang und Ensemblespiel im Mittelalter in den Räumen des Gymnasiums statt. 30 Teilnehmer

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Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 123 verbrachten mit Sigi Hausen und Michael Popp, die selbst renommierten Ensembles für Alte Musik angehören, zwei interessante Tage und gestalteten am 6. Mai ein Abschlusskonzert in der Seligenthaler Aula. Ein großer Dank gilt den Veranstaltern der Hofmusiktage, dem 1. Vorsitzenden der Landshuter Hofmusiktage e.V. Josef Deimer, dem künstlerischen Leiter Franzpeter Messmer, dem Hauptsponsor BMW und allen weiteren Sponsoren, die dieses hochkarätige Programm ermöglichten. Gerade für die Schulen sind die Hofmusiktage ganz besondere Bildungschancen, denn sie eröffnen jungen Leuten durch das vielfältige Jugendprogramm ganz niederschwellig den Zugang zur Alten Musik, ein Angebot, das natür- lich das Gymnasium Seligenthal mit seiner langen Musiktradition und dem Musischen Zweig nur allzu gern annimmt. Ursula Weger

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124 Schule ist mehr Projektleiterin Frau Gruber und stellvertretende Schulleiterin Frau Fischer freuen sich über die Auszeichnung Partnerschule Verbraucherbildung – Gymnasium Seligenthal ausgezeichnet Wie funktioniert bargeldloser Zah- lungsverkehr? Sind frisch zubereitete Speisen aus regional angebauten Lebensmitteln wirklich besser? Verän- dert die gesunde, wohlschmeckende Kost in der Mensa das Essverhalten und die Ernährungsgewohnheiten auch außerhalb der Schule? Wie lässt sich Müll vermeiden? Solche Fragen stellten sich die Schüle- rinnen und Schüler der 8. Klassen des sozialwissenschaftlichen Zweigs unter Anleitung ihrer Lehrerin Angelika Gru- ber. Ihre sorgfältig ausgeführte Recherche, die differenzierte Auswer- tung und deren visuelle Gestaltung auf Plakaten und in Filmen brachten dem Gymnasium die Auszeichnung als „Partnerschule Verbraucherbildung Bayern“ ein. Eine Jury aus Mitgliedern der Bayerischen Staatsministerien für Umwelt und Verbraucherschutz sowie für Bildung und Kultus und des Ver- braucherService Bayern wählte die besten Beiträge aus. Die Auszeichnung wurde durch Ulrike Scharf, Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz, in Schloss Nymphenburg feierlich übergeben. Das Zertifikat bestätigt Seligenthal, dass es Verbraucherbildung konse- quent, nachhaltig und vielschichtig im Schulleben verankert hat. Maria Fischer Auszeichnung Umweltschule in Europa Bereits zum 8. Mal erhielt das Gymna- sium die Auszeichnung als „Umwelt- schule in Europa“. Für das vergangene Schuljahr gehörten wir zu den 348 prä- mierten Umweltschulen in Bayern. Unter dem Themenschwerpunkt „Glo- bal denken, lokal handeln“ erarbeite- ten das P-Seminar „Regionale, saison- ale Küche“, eine Projektgruppe der 8. Klassen „ Verbraucherbewusstes Kon- sumverhalten am Beispiel Mensa“ und die Wahlfachgruppe „Eine Weltladen“ Strategien, um mit Praxisbeispielen einen Beitrag zu nachhaltigem Leben zu entwickeln. Unser Bemühen, unsere SchülerInnen mit diesen Projekten zu umweltbewussten Verbrauchern zu erziehen, wurde außerdem durch die Auszeichnung als „Faire Trade Schule“ und als „Partnerschule für Verbrau- cherbildung“ belohnt. Die Betreuung dieser Themenfelder lag in den Hän- den der Lehrkräfte Frau Gerda Saxl und Frau Angelika Gruber. Im zweiten Themenschwerpunkt „Schulgarten“ konnten sich die Schüle- rInnen der Wahlfachgruppe „Schulgar- ten“ mit allen Bedürfnissen und Arbei- ten im Gartenjahr auseinandersetzen. Angeleitet und betreut von der Lehr- kraft Frau Andrea Gruber bot unser abwechslungsreicher Schulgarten ein weites Betätigungsspektrum zwischen Pflanzenbau, Teichwirtschaft und Beobachtung von Flora und Fauna.

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Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 125 zenzheim in Landshut sowie die Klinik- Clowns, die uns einen überraschenden Besuch abstatteten. Bei jeder Runde – egal ob gelaufen oder gegangen, ob mit viel oder wenig Ratschen, ob als Gruppe oder im eigenen Tempo – wird an der Boxengasse die Laufkarte abge- stempelt und selbstverständlich kann man sich am Verpflegungsstand mit Obst, Gemüse, Rosinenbrötchen und Getränken stärken. Auch das Rahmen- programm mit verschiedenen Vorfüh- rungen diverser Tanzgruppen, einer Hüpfburg und einem bunten Bewe- gungsparcour kann sich sehen lassen. Ein besonderer Dank gebührt den vie- len tatkräftigen Helfern des PostSV, der wie jedes Jahr die Hauptorganisation, federführend übernahm. Auch die Stu- dierenden der Fachakademie Seligen- thal sind hervorzuheben, die nicht nur während des Laufs, sondern auch beim Auf- und Abbau fleißig und engagiert mithalfen. Dank der guten Organisa- tion, der zahlreichen gut gelaunten Teilnehmer und deren Sponsoren war dieser Tag wieder einmal ein gelunge- nes Event, so dass wir uns alle schon auf die 15. Auflage von „Kinder laufen für Kinder“ im nächsten Schuljahr freuen. Johanna Bachhuber Tatkraft, Begeisterung und Interesse unserer SchülerInnen sind ansteckend und somit anregend, jedes Schuljahr neue Projektbeiträge zu erarbeiten. Die Anmeldung zur Auszeichnung als Umweltschule 2017/18 ist bereits abgeschickt! Angelika Gruber Kinder laufen für Kinder 2018 herzlichen Glückwunsch! Bei diesem Lauf stehen nicht die Schnelligkeit, sondern der Spaß und vor allem der soziale Aspekt im Vordergrund. So wird dank der vorab selbstständig gesuch- ten Sponsoren mit jeder gelaufenen Runde das Spendenkonto gefüllt. Mit Hilfe aller eingehenden Spenden unterstützen wir dieses Jahr ein BLLV- Kinderheim in Peru, ein Projekt der Maristenbrüder im Ostkongo, das Vin- Schon zum 14. Mal fand am Samstag, den 5. Mai, die Aktion „Kinder laufen für Kinder“ statt. Mehr als 800 Teilnehmer aus fast allen weiterführenden Schulen in Landshut zeigten an diesem Tag nicht nur ihre Sportlichkeit sondern auch ihr soziales Engagement. Dabei legten die 300 Teil- nehmer aus Seligenthal bei herrlich- sten Bedingungen auf dem Gelände des HCG Runde für Runde zurück – am Ende waren es fast 3000km. Seligenthal war mit Teilnehmern aus der Grundschule, der Wirtschafts- schule, dem Gymnasium und der Fach- akademie mit Abstand die teilnehmer- stärkste Schule – darauf können wir stolz sein. Erfreulich war auch die Teil- nahme vieler LehrerInnen und Eltern, so dass man von einem gelungenen Fest der gesamten Schulfamilie spre- chen kann. Familie Diewald mit ihren drei Kindern Patrick, Dominik und Melanie gewann den Familienpreis –

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126 Schule ist mehr Wie sage ich es ohne Worte? Die Kurse des Darstellenden Spiels am Gymnasium zeigen Märchen, „Stumm“, „Die Befristeten“ und „Winterreise“ „Show, don’t tell!“ oder „Was man spie- len kann, muss man nicht sagen“ ist ein beliebtes Credo der Schauspiel- kunst. Man sucht und probiert andere Darstellungsmittel wie Körper, Stimm- farbe, Raum und Licht, Nähe und Isola- tion, und verwandelt so Definitives in Andeutungen. Dies schafft Deutungs- spielraum und Vielschichtigkeit. Aber auch im Alltag abseits der Bühne blei- ben manchmal nichts als Gesten übrig, wenn die Worte fehlen, trügerisch sind oder in Missverständnisse münden. Dieser spannende wie problematische Umgang mit Sprache und mit unaus- gesprochener Wahrheit, aber auch die Umsetzung von Sprache in sichtbare Zeichen war in diesem Schuljahr ein zentraler Bestandteil des theatralen Lernens. Schon während des ersten Halbjahrs, in dem die Schüler aller Ensembles mit den Grundlagen des Schauspielens vertraut gemacht wer- den, experimentierten die Gruppen der Unterstufe, der Mittelstufe, der Q11 und der Q12 mit verschiedenen Aus- drucksformen und Möglichkeiten des körperlichen Spiels, bevor sie sich dann im zweiten Halbjahr leidenschaft- lich ihren eigentlichen Stücken zuwandten. Den Anfang der Aufführungen machte der neu am Gymnasium geführte Kurs „Theorie des Theaters“ der Q12, der aus der Beschäftigung mit Theater - semiotik heraus Auszüge aus Schuberts Liederzyklus „Winterreise“ inszenierte. Die „Winterreise“ erzählt vom ewigen Fremdsein, von der Einsamkeit, von Lebensabschied. Ein Geselle ohne Ziel und Hei- mat wandert inmitten einer rätselhaften, trostlo- sen, verschneiten und ein- samen Landschaft, doch rein äußerlich geschieht wenig, denn das eigentli- che Drama hat sich vor dem ersten Lied ereignet. Sein Inneres wird zum Schauplatz der Gesänge, die seine Gefühlslage spiegeln. Bei der Inszenierung ging es dem Q12- Ensemble nicht um eine pantomimi- sche Abbildung der von Tenor Bern- hard Hirtreiter gesungenen und von Herrn Lindner begleiteten Liedtexte von Wilhelm Müller, sondern vielmehr um eine eigene Deutung des Inhalts und um dessen Transformierung in Bil- der. So wurde durch das reduzierte, aber intensive Spiel der sechs Schau- spieler die Deutung des Q11-Musik - kurses erweitert oder gar durchbro- chen und machte auf diese Weise den Abend des 9. März 2018 in der gut gefüllten Aula des Gymnasiums zu einem besonderen Kunsterlebnis. Dass Wahrheiten manchmal so radikal verschwiegen werden, dass sich ganze Gesellschaften auf diese Lügen grün- den, zeigte das Theaterensemble I der Q11, das sich des Klassikers „Die Befristeten“ von Elias Canetti aus dem Jahr 1952 annahm: Irgendwann in der Der Wanderer und die Krähe Zukunft erleben wir eine Gesellschaft, in der jeder genau prophezeit bekommt, wie lange er zu leben hat. Der eigene Name zeigt es unumstöß- lich an: „Achtundachtzig“ oder „Fünf- zig“ heißt man, oder auch nur „Fünf“. Wächter über diese Ordnung ist der Kapselan und seine Schergen. Allein er darf in die Kapseln schauen, die jeder um den Hals trägt und in denen Geburts- und Todesdatum einge- schlossen sind. Eine statische Gesell- schaft mit voraussehbaren Werdegän- gen und ohne Risiken entsteht, denn wer alt wird, genießt Privilegien, wer jung sterben wird, bleibt niedrig gestellt: Zehn muss gar nichts und darf alles; Zwanziger und Dreißiger führen ein für die Gesellschaft verantwor- tungsloses Leben, während Vierziger und Fünfziger zur Nachdenklichkeit neigen. Achtundachtziger hingegen sind hart und herzlos, weil sie die meis ten ihrer Mitmenschen zwangs- läufig überleben werden.

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Nur ein Mann namens Fünfzig tritt mit seinem Gewissen ins Zwiegespräch und beginnt an der Absolutheit des Systems zu zweifeln. Er öffnet mithilfe seines Freundes die Kapseln auf der Suche nach der Wahrheit: Sie sind leer, das System ist gestürzt, der Zeitpunkt des Todes ungewiss. Ein Gefühl von Freiheit und Chaos macht sich breit, während zugleich Fragen nach individuellem und gesell- schaftlichem Umgang mit dem Tod auftauchen, denn nicht jeder hat gelernt mit der Verantwortung für sein Leben umzugehen. War das offene Aussprechen der Wahrheit das alles wert? Für die eigenverantwortliche Erarbei- tung der SchülerInnen wurde sich bereits beim Theaterwochenende in Alteglofsheim intensiv mit den Themen „selbstbestimmtes Leben“, „Freiheit“ und „Pflicht zum Widerstand“ ausein- andergesetzt. Das Ensemble der Q11 spielte so in einer eigenständigen und erweiterten Szenenreihe mit einigen zusätzlichen Charakteren durch, was das Wissen um den eigenen Todeszeit- punkt für das alltägliche Zusammenle- ben und die Organisation als Gesell- schaft bedeutet. Denn das ungleich Das Ensemble I bei der Probe zu „Die Befristeten“: Der Aufstand wird geplant Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 127 Das Ensemble I bei der Probe zu „Die Befristeten“: „50“ und sein „Gewissen“ vor Gericht verteilte Lebenskapital lässt soziale Hierarchien entstehen, es bestimmt die Mechanismen des alltäglichen Han- delns, bestehende Familiengefüge, Freundschaften und sogar die Ökono- mie der Gefühle. Trauer, Liebe und Mit- menschlichkeit werden zum irrationa- len Akt, denn man hat immer schon gewusst, wieviel Lebenszeit einem Menschen beschieden ist. Die 21 Jugendlichen erprobten behutsam die vielfältigen theatralen Mittel zur Umsetzung dieses spannenden und philosophischen Kerns und kamen so zu einer einfühlsamen wie schonungs- losen Inszenierung für die geplante Aufführung im Juli 2018 in der Pausen- halle der Grundschule. Das Theaterensemble II der neunten und zehnten Klassen thematisierte in seinem Stück „Stumm – Posttraumati- sche Belastungsstörung“ nach einer Vorlage von Theresa Sperling das voll- ständige Schweigen, ja die Verweige- rung von Sprache überhaupt. In den geplanten Aufführungen am 16. Juli 2018 in der Aula des Gymnasiums soll- ten junge und ältere Zuschauer mit dieser problematischen Form der Ver- gangenheitsbewältigung konfrontiert werden: Sechs Jugendliche rund um die beliebte Luisa machen sich in einem Bus auf den Weg zum Campen. Bevor sie ihr Ziel erreichen, verändert ein Unfall alles, was bleibt ist ein Trauma, eine posttraumatische Belastungsstö- rung, die Flucht in Sprachlosigkeit. Luisa hatte sich eigentlich eine Bestat- tung im Mittelmeer gewünscht. Also verlässt ihre Clique gemeinsam die psychosomatische Klinik und tritt eine abenteuerliche Reise ans Meer an, um sich dort von einigen Erinnerungen zu verabschieden. Aber gleichzeitig sitzt

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128 Schule ist mehr Das Ensemble II bei der Probe zu „Stumm“: Die Insassen der psychosomatischen Klinik irgendwo ganz weit weg Luisa, versun- ken in einer anderen Welt, und kann nicht mehr aus der Wortlosigkeit auf- tauchen: „Jetzt sitze ich hier und warte auf irgendetwas. Eigentlich fühlt es sich an, als würde nichts mehr kom- men. Als wäre es vorbei. Aber ich bin nun einmal hier." Nach einem halben Jahr der tiefen Auseinandersetzung ist ein leises, aber dennoch intensives Stück entstanden, in dem die zwölf Jugendlichen ernste Fragen aufwerfen: „Wie geht man mit einer schweren Schuld und mit Schmerz um?“ „Was kommt nach dem Tod?“ „Wie kann man zu geliebten Menschen eine Verbindung herstellen und erhalten?“ Und dennoch wurde in zahlreichen Werkstattgesprächen vor der geplan- ten Aufführung vor Schülern und Erwachsenen deutlich, dass die Sprachlosigkeit der handelnden Perso- nen, die fehlenden Worte, das eigentli- che Thema des Stückes ist. Dies ver- mochten die Schauspielerinnen und Schauspieler mit hoher Präzision und spürbarer Intensität in ihrer eindringli- chen und mutigen Darstellung zu zei- gen. Das Theaterensemble III der 6./7./8. Klassen nahm sich unter der Leitung von Herrn Stefan das Thema „Mär- chen“ vor. Eine Nachlese dieser Pro- duktion finden Sie im kommenden Jah- resbericht. In allen Gruppen war während des gesamten Jahres nicht nur eine große Spielfreude spürbar, sondern auch in vielen Gesprächen eine tiefe Auseinan- dersetzung mit ihrem jeweiligen Thema und den spezifischen Möglich- keiten des Darstellenden Spiels, das eigene Ausdrucksvermögen zu berei- chern. Auch das enorme Engagement, mit dem die Schüler am Spiel und an der Organisation ihrer Stücke beteiligt waren, beweist, dass theatrale Bildung im Gymnasium Seligenthal mehr ist als bloßes Textlernen und dass sich die Jugendlichen in bemerkenswerter Weise für ein besonderes kreatives Fach begeistern. Wieder geht ein lehrreiches, erfüllen- des und vor allem spannendes Thea- terjahr zu Ende, doch auch im kom- menden Schuljahr stehen den Schüle- rinnen und Schülern aus jeder Altersstufe Theatergruppen offen, ob als Wahlfach in der Unter- und Mittel- stufe oder als Wahlprofilfach in Q11 und Q12. Wir freuen uns auf weitere tolle Theatermomente in allen vier Ensembles. Daniel Heckl und Robert Stefan

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130 Seligenthaler Talente Coole Experimente mit großem Spaßfaktor – Erstes naturwissenschaftliches Camp Am 05.07.2017 nahmen insgesamt 36 Schülerinnen und Schüler in Straubing am Naturwissenschaftlichen Camp Niederbayern teil, mit mir als Vertrete- rin für Seligenthal. Es wurde nämlich von jedem Gymnasium in Niederbayern eine Schülerin oder ein Schüler zur Teilnahme ausgewählt, denen die Welt der Naturwissenschaften mit Lust auf mehr vermittelt werden sollte. Bei die- sem Camp führten wir einen ganzen Tag lang Experimente in den Fächern Biologie, Physik und Chemie durch. In Chemie war es für mich besonders spannend: Die Lehrkraft versetzte unsere Gruppe mit einer Geschichte in folgende Situation: Nach einem Flug- zeugabsturz konnten wir uns gerade noch auf eine Insel retten. Als Überle- bende sollten wir nun versuchen, Bat- terien für das in den Trümmern am Strand noch erhalten gebliebene Funk- gerät zu bauen. Mit Hilfe von weiteren Gegenständen aus dem Wrack bauten wir dann verschiedene Arten von Bat- terien, z.B. eine aus einem verzinkten Blumentopf und einem Kupferblech. Dabei legten wir ein Stück Filterpapier in den Blumentopf, gossen Salzwasser hinein und stellten ein zusammenge- rolltes Stück Kupferblech in das Salz- wasser. Wenn man nun einen kleinen Elektromotor mit Propeller an den Blumentopf und das Kupferblech anschließt, dreht sich der Propeller, was beweist, dass in der improvisierten Batterie Strom vorhanden ist – und dass wir somit das Funkgerät betreiben und Hilferufe zu unserer Rettung absenden hätten können. In Biologie durften wir Landasseln mit einem Binokular untersuchen (natür- lich vorsichtig!) und dann mit ihnen ein Experiment zur Verhaltensforschung durchführen. Dabei wurden die Lan- dasseln vor die Wahl gestellt, entweder in eine wärmere oder in eine kühlere Petrischale zu krabbeln. Erstaunlicher- weise bevorzugten sie die kühlere Schale, was uns so erklärt wurde, dass die Asseln in einer kühleren Umge- bung nicht so rasch austrocknen. In Physik wurde das binäre System ver- mittelt, doch konnte nicht jede Gruppe bei allen Fächern teilnehmen, sodass meine Gruppe in Physik leider kein Experiment machen konnte. Zum Abschluss des Camps wurden den Die Teilnehmer des ersten naturwissenschaftlichen Camps kamen aus ganz Niederbayern. Eltern und anderen Interessenten die Ergebnisse der Gruppenarbeiten in einer Präsentation gezeigt. Wer wollte und sich traute, konnte jeweils einen Teil der Präsentation machen. Alles in allem hat mir dieser Tag sehr gut gefallen, wir Kinder haben uns sehr gut miteinander verstanden und viel Spaß gehabt. Auch das Essen war lecker und ich würde so etwas gerne wieder einmal machen! Rebekka Zwack Talentwerkstatt Niederbayern Bereits zum vierten Mal veranstaltete der Ministerialbeauftragte Anselm Räde die Begabtenförderung „Talentwerkstatt Niederbayern“. Beim ersten Treffen im Rahmen dieses Programmes traf ich mit rund vierzig anderen Neuntklässlern aus den nie- derbayerischen Gymnasien an der Uni- versität Passau zusammen, wo wir Ein- blicke in ein paar der dortigen Studien- gänge erhielten. Dazu stellten uns Professoren Inhalte aus den Bereichen Jura, Psychologie, Mathematik und Politik vor. Bei der anschließenden Campusführung konnten wir von einer Studentin mehr über die Passauer Uni- versität und den Alltag als Studierender erfahren und so wertvolle Eindrücke für die Zukunft gewinnen. Sechs Wochen später trafen wir Neuntklässler uns erneut, dieses Mal bei der Hans-Lind- ner-Stiftung in Arnstorf. Auf dem Programm standen nach einer umfassenden Betriebsbesichtigung das Kennenlernen dort angebotener

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Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 131 Berufsrichtungen und ein Vortrag über Anforderungen eines international agie- renden Unternehmens wie der Firma Lindner an seine Führungskräfte. Im Anschluss folgte ein Praxisteil, bei dem in Teamarbeit mit viel Begeisterung eine Flughilfe entworfen wurde, um ein rohes Ei bei einem Fall aus zwei Metern Höhe vor einem Bruch zu bewahren. Abgerundet wurde der Tag mit einem musischen Begleitprogramm, für das wir uns eine Choreographie aus vorge- gebenen Tanzschritten ausdenken soll- ten. Nach zwei interessanten und erfah- rungsreichen Tagen freue ich mich auf ein Wiedersehen mit den anderen Teil- nehmern an zwei weiteren Terminen im nächsten Jahr. Verena Spies, 9b Im Team kreativ zusammenarbeiten „Intelligenz macht ständig neue Fehler. Der größte Fehler ist, aus Fehlern nichts zu lernen.“ Erinnerungen an das Ferienseminar in Passau vom 31.7. bis 4.8.2017 Dies war einer der zentralen Aspekte, die wir bei einem der Programm- punkte, nämlich „Im Team kreativ zusammenarbeiten“, lernten. Doch erst einmal zurück zum Anfang. Die Vorfreude war groß, als Frau Fischer mir mitteilte, dass meine Bewerbung für das Ferienseminar erfolgreich war und ich die erste Woche der Sommerferien in Passau verbrin- gen darf. Eigentlich heißt es ja, Vor- freude sei die schönste Freude, doch in diesem Fall hätte ich mir im Vorfeld nie vorstellen können, dass es eine so tolle Woche werden würde. In Passau angekommen, wurde ich sofort von einigen Seminarteilnehmern sehr herzlich empfangen, und auch die weiteren Teilnehmer, die ich nach und nach kennenlernte, waren alle, ebenso wie die betreuenden Lehrkräfte, äußerst nett, aufgeschlossen und bodenständig. So hatten wir viel Spaß in unserer Freizeit, die wir beispiels- weise mit Klettern, einer Wanderung an der Ilzschleife, einem Biergartenbe- such und am Lagerfeuer verbrachten. Doch im Zentrum standen natürlich die vielfältigen Programmpunkte, die alle- samt sehr spannend und interessant waren, auch wenn wir es bei manchen im Voraus nicht erwartet hätten. Sie reichten vom oben erwähnten Work- shop zum Thema Gruppenarbeit, über das Einstudieren eines Musikstücks aus der Shakespearzeit mit Gesang und vielen Instrumenten, hin zu Erzäh- lungen aus dem Leben eines Autoren, Bionik-Experimenten und dem Besuch eines Autisten. Außerdem hatten wir bei einem Stadtrundgang der besonde- ren Art die einmalige Gelegenheit, die Schaubibliothek der Jesuiten sowie die Dombauhütte samt Baugerüst und Dachstuhl des Doms zu besichtigen. In der stets motivierten Gruppe konnten wir ein breites Spektrum an neuem Wissen erlangen. Alles in allem war es eine sehr schöne und erlebnisreiche Woche mit vielen wertvollen Erfahrungen und neu geknüpften Kontakten. Isabella Hohenester

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132 Berufs- und Studienorientierung AssessmentCenter – Was ist das eigentlich? Im Gabler Wirtschaftslexikon wird das AssessmentCenter definiert. Es han- delt sich im Großen und Ganzen um ein „Personalauswahlverfahren, das unter mehreren Bewerbern diejenigen ermitteln soll, die den Anforderungen eines Unterneh- mens und einer zu besetzenden Stelle am besten entsprechen (Eignung). Hierzu werden die Bewerber vor verschiedene Situationen, Aufgaben und Probleme […], häufig unter Zeit- druck, gestellt und im Umgang mit diesen bewertet. Geschulte Beobachter beurteilen hierbei die AC-Teilnehmer in den unterschied- lichen Situationen. […] Die gestellten Aufgaben und Probleme dienen dazu, die Fähigkeiten und Kompetenzen des Bewerbers zu erkennen und zu dokumentieren.“ (Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/ definition/assessmentcenter-29751, 31.5.2018) Für unsere P-Seminare stellt das AssessmentCenter mittlerweile ein praktisches Training dar, das wir regel- mäßig von Frau Lau, von der Barmer GEK, an unserer Schule anleiten las- sen. Dabei dürfen sich die Schülerin- nen und Schüler der Q11 ganz locker durch ein solches Auswahlverfahren „kämpfen“. Echten Druck verspüren sie dabei allerdings scheinbar nicht, son- dern eher den Ehrgeiz, die gestellten Aufgaben besser oder schneller als die Wer gibt vor, wie die Aufgabe gelöst werden soll? Ein Dankeschön für Frau Lau anderen Gruppen lösen zu können. Dass sie sich später als AC-Teilnehmer und Bewerber um einen echten Arbeitsplatz an diese Situation erin- nern, bleibt zu hoffen. Das Training soll sie in jedem Fall darauf vorbereiten, dass häufig mehr hinter scheinbar ein- fachen Aufgaben steckt. Diese dienen dazu, das Verhalten der Teilnehmer einstufen zu können, um die passende Besetzung für eine freie Stelle zu fin- den. Dabei geht es darum, seine Stär- ken zu zeigen und im Praxistest unter Beweis zu stellen. Durch die größere Gruppe fällt der Vergleich zwischen den einzelnen Bewerbern leichter. Man selbst erkennt aber vielleicht auch schnell, wo eigene Stärken und Schwä- chen sind. Mein herzlicher Dank geht an Frau Lau, die wir hoffentlich auch im nächs - ten Schuljahr wieder begrüßen dürfen und den Schülern wünsche ich gute Nerven für zukünftige Assessment- Center! Cornelia Maringer Berufsorientierung mal anders Philosophie und Berufsfindung – Wie passt das zusammen? Wann beginnt meine Zukunft? Was ist ein Lebensziel und wie finde ich meine Ziele? Was treibt Menschen zum Han- deln an? Diesen und noch vielen weite- ren Fragen stellten sich 15 Schüler der Q11 im Zuge der „Philosophischen Berufsorientierung“. Dabei wurden den Teilnehmern in fünf Workshops, die ein freiwilliges Angebot der „Akademie Kinder philosophieren“ darstellten, durch die ganz unterschiedliche the- matische Schwerpunktsetzung in den einzelnen Modulen verschiedene Impulse gegeben, welche die Berufs- findung greifbarer machen und erleichtern sollten. So lernte man im ersten Modul „Meine Zukunft ist jetzt!“ nicht nur die Gruppenmitglieder auf spielerische Weise näher kennen, son- dern auch sich selbst, indem man gemeinsam Stärken und Interessens- gebiete entdeckte. In der nächsten Sit- zung konzentrierte man sich auf die eigenen Rollen, die man in seiner Mit- und Umwelt einnimmt, und insbeson- dere auf die Erwartungen, die an einen herantragen werden. Eine nicht nur im Kontext der Berufsorientierung wich- tige Fragestellung war die nach dem richtigen Umgang mit Misserfolgen, die in einem 90-minütigen Treffen themati- siert wurde. Im Fokus des vierten Workshops in Kleingruppen

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Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 133 Das BIZ zu Gast Die Beraterin für akademische Berufe am BIZ (Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit), Frau Gabriele Schröter ergänzte durch ihren ausführ- lichen Vortrag die enorme Bandbreite der Informationsmöglichkeiten der Schülerinnen in Q 11. Im Rahmen der P-Seminare, sollen sie sich im Teilbe- reich „Stubo“, mit den vielfältigen Mög- lichkeiten der Studien- und Berufsori- entierung auseinandersetzen. Frau Schröter informierte über die zahlrei- chen Angebote der Berufsberatung, zeigte die unterschiedlichsten Wege nach dem Abitur auf und wies sehr detailreich auf die Feinheiten von Bewerbung und Zulassung an den unterschiedlichen Universitäten und Hochschulen sowie das Angebot dualer Studiengänge hin. Anhand vieler Grafi- ken verdeutlichte sie den Akademiker- arbeitsmarkt in seinen unterschied- lichsten Ausprägungen und Chancen- unterschieden. Angesichts einer Quote von 75% Stu- dierenden nach dem Abitur, wird diese fundierte Vorinformation von den zukünftigen StudentInnen als sehr wichtig und hilfreich angenommen, werden sie doch durch die Fülle an Informationen in die Lage versetzt, für ihr Studien- und Berufsleben den rich- tigen Weg finden zu können. Angelika Gruber Diskussion mit Frau Dr. Lehn Moduls standen die Zufriedenheit im Berufsleben und ein gelingender Lebensentwurf. Als letztes Thema wur- den „Entscheidungen“ aufgriffen, sowohl ihre Notwendigkeit als auch die Entscheidungsfindung. Diese Work- shops stellten in ihrer Gesamtheit eine wertvolle und gelungene Abwechslung zum Schulalltag dar und boten eine ganz neue und andere Sichtweise auf den Prozess der Berufsfindung. Beson- ders durch die Arbeit in der Gruppe wurde die eigene Bandbreite erweitert und durch den offenen Meinungsaus- tausch fand man Inspiration in anderen Lebenswahrnehmungen und -entwür- fen. Da das Thema der „Berufsorientie- rung“ normalerweise für Schüler eines ist, bei dem man nicht wirklich weiß, wie es anzugehen ist und worauf man besonders achten sollte, fand gerade dieser Workshop großen Anklang bei allen Teilnehmern. Dementsprechend gut fiel nach jeder Sitzung auch das Feedback an die Gruppenleitungen Frau Dr. Lehn und Fr. Brandl aus, die jederzeit mit Rat und Tat zur Seite standen. Ein besonderer Dank gilt der Bundesagentur für Arbeit und dem Sparkassenverband Bayern, welche die Finanzierung sicherten. Eva Bichler, Q11 Die Referentin Frau Schröter im Gespräch mit Schülerinnen

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134 W- und P-Seminare W-Seminare 2017-2019 (Q11) W-Seminare 2016-2018 (Q12) Leitfach Lehrer Rahmenthema Leitfach Lehrer Rahmenthema Chemie Sindersberger Chemie in der Küche Deutsch Grüner „Da werden Sie geholfen“ – Biologie Gruber, Andrea Gewürze Deutsch Heckl Geschichte in Geschichten Religion Kley Jenseits, Götter, Erlöser – Sprache der Werbung Religiöse Themen in Jugend- und Fanatsy-Literatur Religion Babinger Jesus Christus: Wahrhaft Gott – (Geschehenes durch die litera- rische Brille und Erfundenes im historischen Gewand) Sport Littich Ausbildung zum Übungslei- wahrhaft Mensch? ter C Breitensport Kinder und Jugendliche Englisch Oßner “The German-Anglo-Ameri- can love-hate relationship”: From Downtown Abbey to Brexit, of Obamanias and Trump aftershocks Mathematik Merkl Life of π – eine abenteuerli- che Reise durch die Geschichte der Mathematik Geschichte Stegerer Die Zeit des Nationalsozialis- Sport Grieser, Littich Ausbildung zum Übungsleiter (nur in Kombination mit P-Semi- nar Sport) Englisch Oßner Postmodern and New Realist Utopian and Dystopian Scenarios Sozialkunde Menauer Macht der Bilder – Bilder der Geschichte Mitschke Stars and Strikes Geschichte Stefan „Homo homini lupus“ – Die Macht Geschichte der Sklaverei von der Antike bis heute mus – Was das Schulbuch nicht verrät Geographie Maringer USA – Vielfalt und Größe Geographie Müller Naturkatastrophen Latein Ebermeier Die konstruierte Leitkultur Geographie Voll Vom „Global Pawn“ zum Biologie/Chemie Ingerl Verbesserung der Gestaltung oder das Problem der kultu- rellen Identität in der römi- schen Republik P-Seminare 2016-2018 (Q12) „Global Player“: China auf dem Weg zur politischen und wirtschaftlichen Großmacht P-Seminare 2017-2019 (Q11) Biologie vom Hofe Ökosystem Streuobstwiese Biologie Gruber, Ang. Nachhaltigkeit leben durch regionale und saisonale Ernährung Sport Grieser Ausbildung zum Übungslei- ter C Breitensport Kinder und Jugendliche Musik Schleinkofer Singen und Musizieren für und mit Senioren Sozialkunde Kaufmann Grundgesetz für Kinder und Jugendliche Sozialkunde Blaschke Wir gewinnen den Europäi- schen Wettbewerb! Mathematik Merkl Durchführung eines schulin- ternen Mathematikwettbe- werbs (SIM) Deutsch Maringer Kreatives Schreiben Deutsch Graf Erstellen von Sprachlernzeit- schriften unseres B/C –Bereichs Sport Littich, Grieser Ausbildung zum Übungsleiter (in Sport Müller, Sirko Halbmarathon Musik Drexler Musik mit den Kindern des Komb. mit W-Seminar) Horts und der GS Seligenthal Englisch Mitschke Exploring Foreign Cultures: Nobody Should Be “Strange” Sozialkunde Menauer ErsteIlung von Audioguides zu den Landshuter Stolpersteinen Geographie Maringer Planung und Durchführung einer Exkursion nach Prag Wirtsch./Recht Kolmeder Unternehmensgründung Deutsch Stegerer Praxis Deutsch (als Zweit-Spra- che)-Konzeption von Arbeitsma- terialien für Schüler, die Deutsch als Zweitsprache erlernen Deutsch Kaufmann Schaust du noch oder analy- sierst du schon? Filmformate professionell analysieren

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Naturwissenschaft wird lebendig Die Chemie wird bunt … Im Rahmen des P-Seminars Biologie des Gymnasiums Seligen- thal machten sich zwölf Schülerinnen und Schüler daran, den Bereich in der Chemie und Biologie ansprechender und interes- santer zu gestalten. So entwarfen einige Seminarteilnehmer mit Unterstützung des Kunstkurses überdimensionale Apparaturen mit Kolben und Reagenzgläsern, die in vielen Stunden Arbeit auf die hintere Wand des Chemiesaals gemalt wurden. Dank der bun- ten und kräftigen Farben, die freundlicherweise der Farben- und Lackhersteller MIPA sponserte, wirkt der Raum nun richtig leben- dig. Das Seminar befasste sich auch mit den chemischen Elementen. Interessante Informationen wurden ermittelt, wie z. B., dass der Name Quecksilber so viel bedeutet wie „lebendiges Silber“, aber auch Vorkommen und Anwendung werden nun anschaulich und verständlich bereits im Chemiegang dargestellt. Eine ganz andere Idee wurde im Biologiebereich umgesetzt. Seit November 2017 kann man dort ein „Ewiges Terrarium“ besichti- gen, das den ökologischen Kreislauf im Miniaturformat zeigt. Kies, Erde, Moos und andere Bestandteile aus unseren heimischen Wäldern wurden naturgetreu angeordnet, befeuchtet und anschließend luftdicht verschlossen. Durch Licht und Wärme von außen entsteht eine Mikroflora, die sich selbst versorgt und rege- neriert. Schließlich erhielten auch die Fische des Seligenthaler Aquariums eine neue Umgebung. Pflanzen wurden umgesetzt, Fossilien ein- gesetzt, Verstecke gebaut und eine neue Rückwand entworfen. Dank der Spende einer Schülerin aus der 5. Klasse wurde auch die Fischpopulation vergrößert, was große Begeisterung gerade auch bei den jüngeren Schülerinnen und Schülern hervorruft. Christine Ingerl Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 135 Exkursion zur Dräxlmaier Group in Vilsbiburg Drei P-Seminare hatten die Möglichkeit zu einer äußerst informativen Betriebsbesichtigung bei der Dräxlmaier Group in Vilsbiburg. Das Unternehmen mit mehr als 60 Standorten welt- weit bezeichnet sich selbst als international, innovativ und werteorientiert. Diese Selbsteinschätzung wurde unserer Besuchergruppe eindrucksvoll vermittelt. Nach der Begrüßung konnten sich die SchülerInnen anhand eines Image Films, ergänzt durch detailreiche Erläuterungen einer Firmenmitarbeiterin, ein Bild von den weitreichenden Entwicklungs-, Vertriebs- und Produktionsschwerpunkten des Automobilzulieferers machen. Anschließend erkundeten die Seligenthaler in einer sachkundigen, mit spürbarer Leidenschaft für das Unternehmen geleiteten Führung, die vorbildlichen Lehrwerkstätten, den großräumigen Logistikbereich und das weitläufige Firmengelände. Sehr beeindruckt und reich an Anregungen für vielsei- tige Ausbildungs-, Studien-, Berufs- und Karrieremög- lichkeiten vor Landshuts Haustüre, traten die Schüle- rinnen und Schüler nach knapp drei Stunden Betriebs- besichtigung in spürbar wertschätzender und familiärer Atmosphäre die Heimfahrt an. Angelika Gruber Der kundenspezifische Kabelbaum

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136 W- und P-Seminare Gruppenfoto beim ersten Spaziergang mit Dr. Tamme Vertonung der Landshuter Stolpersteine P-Seminar Geschichte An einem verregneten Dienstagnach- mittag im November 2016 machte sich eine kleine Gruppe von Q11-Schülern daran, die Stolpersteine der Stadt Landshut zu erkunden und mehr über die Biographien der hier wohnhaften Juden zu erfahren, die während Hitlers Schreckensherrschaft in Landshut ausgegrenzt, gedemütigt, in den Tod getrieben oder in den Tod deportiert wurden. Gerade hatte man gemeinsam die Arbeit im P-Seminar „Audioguides zu den Landshuter Stolpersteinen“ begonnen und jeder war gespannt, was ein ausgewiesener Experte über das Thema zu sagen haben würde und wo man – ganz getreu der Idee des Künst- lers Gunter Demnig – über die Schick- sale der Menschen stolpern würde. Geführt wurde die Gruppe von Archivar Dr. Mario Tamme, mit dessen Buch „Ich bin so traurig“ sich die Kursteil- nehmer intensiv auf den historischen Spaziergang vorbereitet hatten. Anhand von fünf Stationen machte Dr. Tamme deutlich, wie die Leben der Landshuter Bürger jüdischen Glaubens Das Seminar im großen BR-Studio nach einem langen Tag durch die Herrschaft der Nazis erschüttert wurden. Er erzählte von teilweise herzzerreißenden Schicksa- len, wie das der Familie Ansbacher, die 1942 kurz vor der Deportation nach Piaski mit den Schwestern Rosa Hahn und Else Kohn Selbstmord beging. Der Familienvater Fritz Nathan Ansbacher beginnt seinen Brief an den Bürger- meister mit den Worten: „Unser Leben wird uns bisher in Folge der Demüti- gungen schon fast unerträglich. Nach- dem wir nun noch ausgewiesen wer- den sollen, können wir das Leben ein- fach nicht mehr ertragen und sehen keinen anderen Ausweg, als uns mit Gas zu vergiften.“ Er beendet das Dokument mit den Sätzen: „Leider konnten sich meine beiden armen Jun- gen nicht dazu entschließen ihrem Leben, wie wir, ein Ende zu machen. Gott beschütze sie in ihrem schweren Los.“ Vor der Seligenthaler Straße 60 erinnern heute sieben mit Messing überzogene Steine im Boden an den tragischen Fünffach-Selbstmord. „Warum dann sieben Steine?“, fragte jemand aus der Gruppe. Herr Dr. Tamme erklärte, dass die zwei Namen der Söhne auch aufgenommen werden mussten, denn die Befürchtungen des Vaters bewahrheiteten sich auf tragi- sche Weise: Auch die Söhne entkamen dem Mordapparat der Nazis nicht. Nach diesem Spaziergang und dem vertieften Studium der historischen Hintergründe war die Gruppe ent- schlossen: Man wollte versuchen, die- sen Menschen und ihren Schicksalen gerecht zu werden und ihren Steinen ein Gesicht zu geben. Das Seminar wollte geeignete Gesprächspartner fin- den und professionelle, behutsame Audioguides einsprechen. Das Ziel sollte sein, Beiträge zu schaffen, die

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Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 137 ten. Das absolute Highlight stellte – nach einer Vorbereitungsphase von vierzehn Monaten – das Einsprechen in den altehrwürdigen Studios des Baye- rischen Rundfunks dar (neben dem Landshuter Archiv, dem Förderverein und der VHS Landshut der zentrale Partner innerhalb des Projektes). Es war ein toller Tag für uns alle und für die Schüler der Lohn für ihre harte Arbeit. Wir waren beeindruckt, mit wel- cher Professionalität und welchem Ein- fühlungsvermögen die Regisseure und Tontechniker mit der Gruppe aus Seli- genthal arbeiteten und was man inner- halb von zwölf Stunden schaffen kann. Sogar die passende Musik konnten einige Seminarteilnehmer mit Hilfe von Musiklehrer Simon Lindner noch ein- spielen und so das Endergebnis treff- lich abrunden. Nun hoffen wir, dass unsere Audiobei- träge und damit die Schicksale der jüdischen Landshuter möglichst oft gehört werden. Die Hörer sind eingela- den, sich berühren zu lassen und sich – so gut es geht – in die porträtierten Menschen einzufühlen. Neben den Ein- zelschicksalen möchten wir dabei auch die universellen Mechanismen in den Fokus rücken, die immer wieder Demokratien aushöhlen und Menschen dazu bringen, andere auszugrenzen. Diese kurzen Stücke Landshuter Geschichte laden dazu ein, die große Geschichte im Kleinen zu entdecken. Die Beiträge können auch auf der Internetseite des Gymnasiums gehört und heruntergeladen werden. Auch auf der „Klingenden Landkarte“ sind sie vertreten. Weiter gibt es Broschüren, die dem interessierten Spaziergänger das Hören „vor Ort“ über das Mobilte- lefon (QR-Codes) ermöglichen. Michael Menauer Letzte Tipps im Studio vom Experten Bernhard Jugel dem Zuhörer einen tiefen und differen- zierten Einblick in das Leben der jüdi- schen Landshuter zwischen den Jah- ren 1933 und 1942 gewähren und trotz- dem den „Unterhaltungsansprüchen“ eines breiten Publikums standhalten können. Außerdem sollten die Beiträge nach der Fertigstellung sowohl daheim als auch mobil gehört werden können. Eine große Bandbreite an relativ anspruchsvollen Aufgaben, denen wir im Rückblick hoffentlich annähernd gerecht werden konnten. Das Erstellen eines Skriptes, das über- raschte uns „Amateure“ zunächst ein wenig, stellt eine nicht zu unterschät- zende Aufgabe dar. Sie erfordert Krea- tivität, Genauigkeit, Geduld und die Bereitschaft, immer und immer wieder Veränderungen vorzunehmen und auch vermeintlich zentrale Aspekte verwer- fen zu können. Ein Prozess, der uns manchmal an unsere Grenzen brachte, aber auch dafür sorgte, dass wir den Menschen hinter den Stolpersteinen aus mehreren Perspektiven begegne- Beim feierlichen Abschlussabend wurden die Ergebnisse präsentiert

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138 W- und P-Seminare Erfolgreiche Unternehmensgründer in Seligenthal Bei „Unternehmensgründung im P- Seminar“ drehte sich alles um das spannende Thema „Wie gründe ich mein eigenes Startup und werde so zum Unternehmer?“ Und das nicht nur mit trockener Theorie, sondern mit jeder Menge Praxis. So galt es für die elf Seminarteilnehmer einige Hürden zu meistern: Teams zu bilden, eine praktikable Geschäftsidee zu entwik- keln, Marktforschung zu betreiben, einen Finanzplan aufzustellen, die Rechtsformwahl zu treffen, ein Marke- tingkonzept zu entwerfen und noch Vie- les mehr. Auf der Suche nach einem Business mit hohem Potenzial trafen sich die Schüler stets dienstags in der „Übungsfirma“, einem PC-Raum der Wirtschaftsschule, der vor allem durch die gute technische Ausstattung den Unternehmergeist ganz schön ankur- belte. Schon nach ein paar Wochen der Ideenfindung standen die beiden Team- namen „THOR“ und „Young Business Ladies“ fest. Die Schüler des Teams „THOR“ stießen bei ihrer Recherche schließlich auf die Branche der Nah- rungsergänzungsmittel und beschlos- sen, einen Snack zu entwickeln, der ohne künstliche Zusatzstoffe bzw. Che- mie Magnesiummangelerscheinungen vorbeugt. Zu Forschungszwecken wur- den die P-Seminar-Treffen deshalb für ein paar Wochen in die Schulküche ver- legt. Dort wurde unter genauester Dokumentation ein Snack kreiert, der nicht nur durch seine inneren Werte besticht: Nein, auch sein Äußeres ist durchaus einzigartig! Das zweite Team „Young Business Ladies“ hatte die Idee, in Landshut das Bistro „Fruitstyler“ zu eröffnen. Der Gedanke war, eine gesunde Alternative zu allen Fast Food Restaurants in Landshut zu bieten und sich besonders durch eine große Auswahl an regiona- len, vegetarischen und veganen Gerichten von Konkurrenten am Markt abzuheben. Gesagt, getan. Kaum war die Idee gefunden, hieß es, zur Tat zu schreiten und das Konzept weiter zu verfeinern. Da beide Teams im Nahrungsmittelbe- reich entwickelten, luden wir Frau Weindl an unsere Schule ein, die mit einem Cateringunternehmen den Schritt in die Selbständigkeit gewagt hat. Sie hatte ein sehr offenes Ohr für die vielen Praxisfragen, die sich den Powersnack – Team Thor Schülern mittlerweile stellten und brachte auch ihren eigenen Business- plan mit. Unglaublich, wie viele Vor- schriften es im Lebensmittelbereich zu beachten gibt! So wurden erste Kontakte zu Sponso- ren, Maklern, Behörden, Finanzinstitu- ten, Steuerberatern gesucht; anfangs noch etwas vorsichtig und zögerlich. Zu Beginn konnte man ja schlecht ein- schätzen, ob sich vielbeschäftigte Unternehmer Zeit für unser Seminar nehmen würden. Doch bereits nach den ersten Telefonaten und E-Mails, in denen die Schüler unglaublich viele Informationen und konstruktive Tipps bekamen, entwickelte sich eine Dyna- mik, die mich immer wieder zum Stau- nen brachte. So wurden zahlreiche Außentermine vereinbart und der Lauf- zettelordner, ein nicht ganz unwesentli- cher Bestandteil des Wettbewerbs, füllte sich. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die unser P-Semi- nar finanziell unterstützt haben. Insbe- sondere möchten wir hier die BMW Autohaus Hubauer GmbH, die Fahr- Team YBL mit Messestand Team Thor mit Messestand

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Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 139 schule Tom und Stephs, Dr. Markus Pleier, sowie Elternbeirat und Förder- verein des Gymnasiums erwähnen. Neben der finanziellen Unterstützung standen aber auch eine Reihe von Unternehmen und Behörden mit Rat und Tat zur Seite. Allen voran die Hans Lindner Stiftung, die den Rahmen des P-Seminars durch ihren Wettbewerb setzte und stets offen war für alle Fra- gen und einen sehr informativen Work- shop zur Finanzplanung an unserer Schule abhielt. Die erarbeiteten Businesspläne wur- den bereits im November vergangenen Jahres bei der Hans Lindner Stiftung eingereicht und von ausgewählten Unternehmern der Region bewertet. Bei der großen Abschlussveranstaltung am 24. Januar 2018 im Schloss Maria- kirchen präsentierten schließlich alle Fruitstyle-Ideen von den YBL teilnehmenden Teams ihre Ideen mit Hilfe eines Messestandes vor Publikum und Jury. Im Anschluss wurden die Endergebnisse des Wettbewerbs feier- lich bekannt gegeben und besonders erfolgreiche Teams prämiert. Rund 150 Schülerinnen und Schüler aus elf Gym- nasien in Niederbayern und der Ober- pfalz nahmen dieses Mal am Wettbe- werb teil. Die zwei Teams aus Seligenthal konn- ten mit ihrem Businessplan die Juro- ren überzeugen. Die „Young Business Ladies“ punkteten vor allem mit ihrer Finanzplanung und erreichten in der Kategorie Businessplan den 6. Rang. Dem Team „THOR“ gelang es unter anderem eine Verpackung professio- nell zu gestalten, die hohen Wiederer- kennungswert hat. Außerdem konnte „THOR“ mit einem geschickt designten Markenlogo die Aufmerksamkeit der Juroren auf sich ziehen. In der Katego- rie Businessplan darf man ihnen nun zum 8. Platz gratulieren. Mit einem sehr professionellen Auftritt auf der Abschlussmesse hat das Team alle anderen „Unternehmer“ hinter sich gelassen und so sicherten sie sich zusätzlich den Sonderpreis des besten Messestandes. Ein toller Abschluss der eineinhalb Jahre, in denen „Learning by Doing“ und Praxisbezug an erster Stelle standen. Schön, dass das große Engagement der Schüler auch mit Spitzenplätzen und Preisen honoriert wurde. Juliane Kolmeder P-Seminar: Musik mit den Kindern des Horts der Grundschule Es waren einmal elf hoch motivierte Oberstufenschülerinnen und 15 Grund- schulkinder. Jeden Dienstag taten sich zwei „Große“ zusammen und gestalte- ten eine Musikstunde. Auch wenn dies leicht klingen mag, war es das keines- falls. Nachdem im vorigen Jahr schon einige Ideen umgesetzt worden waren, fiel es uns dieses Mal also umso schwerer, uns neue Konzepte zu über- legen. Voller Tatendrang und Begeiste- rung machten wir uns trotzdem ans Werk und es entstanden wieder sehr abwechslungsreiche Stunden. So Was raschelt im Herbst? konnten die Hortkinder für sie bis dato unbekannte Instru- mente ausprobieren, ihre eige- nen Instrumente basteln, eine Geschichte vertonen und ihr Rhythmus- und Taktgefühl ver- bessern. Das scheinbar harm- lose Kennenlernspiel „Wer hat die Kekse aus der Dose geklaut“ in der ersten Musikstunde, bei dem imaginäre Kekse krümellos ver- schwanden, blieb den Kindern jedoch dauerhaft im Gedächtnis. Daher waren wir über all die Wochen hinweg auf der Suche nach dem mysteriösen Keks- dieb, welcher erst in der letzten Stunde entlarvt wurde. So hatten nicht nur die „Kleinen“, sondern auch die „Großen“ unglaublichen Spaß und konnten viel voneinander lernen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann singen sie Gern mal auf die „Pauke“ hauen unser selbst komponiertes Abschluss- lied noch heute ... Liebe Frau Drexler, vielen Dank für die schöne Zeit und die tatkräftige Unter- stützung bei der Gestaltung unserer erlebnisreichen Stunden. Wir haben es als ein sehr gelungenes Seminar emp- funden, das wir durchaus weiteremp- fehlen können. Katharina Eder und Josi Huber, Q12

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140 W- und P-Seminare W-Seminar Englisch besucht Staatsbibliothek München und Universität Regensburg Beim Besuch des W-Seminars „German- Anglo-American Love Hate Relationship“ wurden neben dem Ausstellen von Biblio- theksausweisen besonders interessante Bestandteile der Stabi, die auch als „Archiv des bayerischen Schrifttums“ gilt, präsentiert. Bibliothekar Dr. Bielemeier zeigte auf, wie man am geschicktesten nach Titeln zur englischen und amerikani- schen Literatur sucht oder zu Spezialthemen wie der deutschen Auswanderung in die USA auch virtuell recherchiert. Viele einschlägige wissen- schaftliche Artikel sowie Handbücher sind mehr und mehr als Downloads erhältlich, was die Abfassung der Semi- nararbeit erheblich erleichtern kann. Die Homepage der Stabi bietet auch ver- schiedene virtuelle Lexika und Fachda- tenbanken, die von viel höherer Qualität sind als beispielsweise Wikipedia. Beson- derer Dank gilt den Bibliothekaren, da sie uns passgenau für unser W-Seminar instruierten. Dass Literaturwissenschaft nicht zwin- gend ein reines Lesestudium beinhaltet, erklärte uns an der Uni Regensburg nun bereits zum dritten Mal der Experte für deutsch-amerikanische Geschichte, Lite- ratur- und Kulturwissenschaft Prof. Dr. Depkat in seiner Vorlesung und einer anschließenden Fragerunde. Denn auch die visuelle Kultur zu Themen wie Kultur- kontakt in „deutschamerikanischen“ Städten wie Milwaukee im US-Bundes- staat Wisconsin kamen nicht zu kurz. In einem ganz anderen, spannenden Sinn wurde das W-Seminar jedoch sogar Teil eines Buches, dies auch schon zum drit- ten Mal: Die Vorlesung American Excep- tionalism wird auch in Depkats neuester, bei einem amerikanischen Verlag erscheinenden Monographie zur ameri- kanischen Geschichte eingehen. Während die Vorlesung sich mit der „imperialist persuasion“ von unter ande- rem Präsident Theodore Roosevelt beschäftigte, also expansiven Tendenzen in Richtung Puerto Ricos, nachdem der Wilde Westen als gezähmt galt, wurden die Seminaristen in der Fragerunde über Studien- und Karrieremöglichkeiten von Anglisten und Amerikanisten informiert. Dabei sollte vor allem das interkulturell sehr bedeutende Auslandssemester bereits frühzeitig, am besten ab dem ersten Semester, organisiert werden. Natürlich kamen Fragen zum „state of the union“ nicht zu kurz. Weiterhin schwer zu lösende Probleme der ameri- kanischen Gesellschaft sind der immer weiter abnehmende Mindestlohn der sogenannten „working poor“, ein Phäno- men, das durch die Desorientierung mancher vom scheinbar petrifizierten Washington Enttäuschter immer wieder zu Protestwahlen führt. Im Zuge der Ent- wicklung der US-Bevölkerung zu einem Abbild der Weltgesellschaft wird die ursprünglich europäische Prägung der USA von kulturell verunsicherten Grup- pierungen wieder betont. Demgegenüber stellt jedoch bereits der Ruf Präsident Bill Clintons nach einer neuen amerikani- schen Revolution, die eine europäische Herkunft nicht mehr voraussetzt und bei der stattdessen auch Spanisch spre- chende Präsidenten eine Selbstverständ- lichkeit sind, einen hoffnungsvolleren Ansatz dar. Axel Oßner Anzeigen www.jungheinrich.com www.w-schmelmer.de www.ROYES.dental www.FELDBAUER.de www.innstolz-frischdienst.de

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Wahlfächer Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 141 Eröffnung der Schulimkerei Eine eigene Schul-Imkerei wurde im Schulgarten des Gymnasiums Seligenthal eröffnet. Damit verfügen die Schüler des Wahlfachs Bienen- kunde nun auch über einen eigenen Bienenstock. Die Idee zum Wahlfach Bienenkunde hatte Hans Christian Kley, am Gymna- sium eigentlich evangelischer Religi- onslehrer. „Ich habe zu Hause Bienen und dachte mir, es wäre schön, wenn die Schüler die Zusammenhänge von Bienenhaltung und Themen wie Biodi- versität, Naturschutz und Ökosystem in Kochen für Einsteiger einer eigenen Imkerei kennen lernen könnten“, sagt Kley – der nun auch offi- zieller Schul-Imker des Gymnasiums Seligenthal ist. In der Schul-Imkerei gibt es derzeit ein Bienenvolk, aus dem zwei Ablegervöl- ker gezogen werden sollen. Pro Volk soll es in zwei bis drei Jahren bis zu 40 Kilogramm Honig geben, der dann als „Schulhonig“ verkauft werden soll. An Schüler, Eltern – aber auch an jeden sonst, der sich Seligenthaler Honig gönnen möchte. Landshuter Zeitung Der Bienenstock, Heimat Seligenthaler Bienen Nicht nur Ernährungswissenschaftler wissen die Fähigkeit selbst eine Mahl- zeit zubereiten zu können, füllt nicht nur den Magen, sondern ist auch gut für Körper, Geist und Seele. Auch in diesem Schuljahr beteiligten sich zahl- reiche Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen am Wahlfach „Kochen für Ein- steiger“. Im zweiwöchigen Rhythmus bereiteten sie mit Eifer und Begeiste- rung kleine Gerichte zu und verzehrten diese anschließend gemeinsam. Ob Allesesser, Vegetarier oder von Lebensmittelunverträglichkeit geplagt, jeder wurde satt und schätzte das Essen in der Gruppe als Gemein- schaftserlebnis. Angelika Gruber Der Käse wird paniert ...und die Schnitzel geklopft

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142 Wahlfächer Eine-Welt-Wochenende „Fairer Handel schafft Perspektiven“ – lautete nicht nur das Motto der Fairen Woche in diesem Jahr, sondern auch das des ersten Fairtrade-Wochenendes am Gymnasium Seligenthal. Dazu machte sich die Fairtrade-Wahlfach- Gruppe auf, um im Jugendhaus des bayerischen Trachtenvereins in Holz- hausen verschiedene Aspekte und neue Perspektiven aus dem Fairen Handel kennenzulernen. Die Bildungs- referentin Kirstin Wolf vom Landshuter Arbeitskreis „Partnerschaft mit der 3. Welt“ brachte so manchen Schüler gleich am ersten Abend zum Nachden- ken, als es darum ging im Weltgerech- tigkeitsspiel zwei Tafeln Schokolade auf 18 Schülerinnen und Schülern gerecht aufzuteilen. Dabei war nicht nur einfa- ches Teilen gefragt, sondern je nach Erdteil, den sich die Schüler in Grup- pen ausgesucht hatten, gab es bei- spielsweise in Europa viel bei wenigen Menschen und in Afrika wenig Schoko- lade bei vielen Menschen. „Das ist ja wie im wirklichen Leben!“ war das Resümee der Schüler. Am zweiten Tag wurde mit den Themen „Handy“ und „Orangen“ gearbeitet. Die Bildungsreferentin Andrea Gerung ver- stand es, die Schüler auf die Problema- tik der Rohstoffgewinnung von Handys aufmerksam zu machen. Manche, sel- ten vorkommenden Metalle, aber für die Handys benötigten Rohstoffe, wer- den in engen, oft ungesicherten Stollen von Kindern abgebaut. Welche Folgen das für die Kinder hat, konnte sich jeder anhand von Bildern und Filmen gut vorstellen. Des Weiteren setzten sich die Schüler bei verschiedenen Arbeitsstationen mit dem Thema aus- einander, wobei unter anderem ein Fairphone zusammengebaut werden konnte. Zum Mittagessen wurde dann zusammen mit der Ökotrophologin Jana Lechle aus Nürnberg fair gekocht. Alle halfen zusammen, wie etwa dabei, Gemüse aus regionalem Anbau zu put- zen und klein zu schneiden. Als Haupt- gericht gab es Chili sin carne, dazu Früchtebowle und als leckere Nach- speise Schokobrownies mit selbstge- machtem Bananeneis. Ein weiterer Höhepunkt war das Gestalten eines neuen Fairtrade-T- Shirts für die Wahlfachgruppe und es fiel den Schülern nicht leicht, sich für eines aus den zahlreichen kreativen Motiven zu entscheiden. Es wird nun noch auf fair gehandelte T-Shirts gedruckt und somit haben die Schüler ein tolles Erinnerungsstück an ein interessantes Wochenende. Gerda Saxl

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Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 143 Mit Chinesisch fit für die Zukunft! Seit acht Jahren bietet das Gymnasium Seligenthal interessierten Schülerin- nen und Schülern aller Jahrgangsstu- fen Wahlunterricht in der Weltsprache Chinesisch an. Sie werden dabei bestens von der Muttersprachlerin und Lehrbuchherausgeberin Frau Hefei Huang betreut, die es nicht nur hervor- ragend versteht, die wahrlich nicht ein- fache Sprache in Wort und Schrift zu vermitteln, sondern auch durch viele Informationen über das Land sowie seine Sitten und Gebräuche interes- sante Einblicke in das Leben im „Reich der Mitte“ zu geben. Neunzehn Schüler besuchen derzeit den Chinesischkurs als Anfänger oder Fortgeschrittene. Dabei sind die Motive für die Wahl ganz verschieden. Manche von ihnen kommen aus dem Ausland, wo sie bereits Chinesisch lernten oder haben sogar chinesisch sprechende Eltern. Die meisten aber reizt die völ- lige Andersartigkeit dieser Sprache und sie sind fasziniert von den Schrift- zeichen und der chinesischen Kultur. Ein Anreiz ist sicher auch unsere Part- nerschule in Taiwan, mit der wir in zweijährigem Turnus einen Austausch durchführen, sodass die erworbenen Kenntnisse gleich ausprobiert werden können. Das Lernpensum ist dabei beachtlich! 99 Schriftzeichen und 113 Vokabeln in Sprache und Schrift sind schon das Pensum für die Anfänger, die im Herbst an der staatlichen Prü- fung „Hanyu Shuiping Kaoshi“, dem weltweit anerkannten Sprachzertifikat, teilnehmen werden. Doch genügt den meisten nicht das Diplom HSK 1. Ihr Ziel ist das Bestehen von HSK 2 und sogar HSK 3. Denn diese beileibe nicht alltägliche Zusatz- qualifikation wird im späteren Studien- und Berufsleben sicher noch oft von großem Nutzen sein und eröffnet den Jugendlichen ungeahnte Möglichkeiten in der globalisierten Welt. Wir wünschen allen Chinesischschüle- rinnen und -schülern auch weiterhin 祝考试成功 (viel Erfolg)! Ursula Weger

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144 Wahlfächer Viktoria Blum und Vanessa Krüger erringen den 2. Platz beim russischen Wettbewerb Bayerns! Die Zweitplatzierten Viktoria und Vanessa mit ihrer Lehrerin Frau Blum (v.l.) Gewinnerinnen mit 100 Euro-Gutschei- nen und vielen russischen Büchern, die Bereits zum zehnten Mal fördert GAZPROM Germania den Bundescup „Spielend Russisch lernen". Das Ziel dieses Projektes ist das Ver- trauen der jungen Generation in die deutsch-russischen Beziehungen zu stärken. Aufgerufen waren alle Schulen Deutschlands, an denen Russisch unterrichtet wird. Mit Begeisterung nahm das Wahlfach Russisch unseres Gymnasiums, unter der Leitung von Frau Blum, an diesem Wettbewerb teil. Die Schülerinnen Viktoria Blum und Vanessa Krüger aus der Klasse 7b kamen dabei bis zur regionalen Runde, die dieses Mal in Landshut stattgefun- den hat. Sie setzten sich gegen weitere Teams aus ganz Bayern mit Vokabel- wissen und Nervenstärke durch und konnten den 2. Platz der Russisch- Regionalrunde in Bayern erringen. Ausgezeichnet wurden die beiden zum Weiterlernen der russischen Sprache motivieren sollen. ,,Besonders schön war, dass wir nicht nur eine Fremdsprache kennenlernten, sondern auch mehr über Russland, seine Menschen, seine Kultur und seine Geschichte erfuhren", teilten die stolzen Gewinnerinnen mit. Der Wettbewerb, in dem Vokabel- und Sprachkenntnisse geprüft werden, bot den jungen Damen an, einen spieleri- schen Zugang zum Russischen zu gewinnen. Im diesem Jubiläumsjahr nahmen knapp 6.000 Schüler aus 300 Schulen teil und wir sind stolz, den 2. Platz belegt zu haben! ,,Hoffentlich schaffen wir es auch im nächsten Jahr, erfolgreich am Wettbe- werb teilzunehmen!" Veronika Blum Die Teilnehmergruppe

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Lektüren Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 145 Lektüren im Schuljahr 2017/2018 Deutsch Jahrgangsstufe 5: Burnett, Frances Hodgson Der geheime Garten Ende, Michael Der satanarchäolügenialkohölli- Krüss, James Timm Thaler sche Wunschpunsch Jahrgangsstufe 6: Ende, Michael Die unendliche Geschichte Haddix, Margaret PetersonSchattenkinder Hühnerfeld, Paul Der Kampf um Troja: Griechische Sagen Lechner, Auguste Ilias Lewin, Waldtraud Griechische Sagen Jahrgangsstufe 7: Fühmann, Franz Das Nibelungenlied Lechner, Auguste Parzival, Die Nibelungen Morgan, Kass Die 100 Stevenson, Robert Louis Die Schatzinsel Stifter, Adalbert Bergkristall Jahrgangsstufe 8: Andersch, Alfred Sansibar oder der letzte Grund Pausewang, Gudrun Die Wolke Zuckmayer, Carl Der Hauptmann von Köpenick Zweig, Stefan Schachnovelle Jahrgangsstufe 9: Poznanski, Ursula Erebos Zweig, Stefan Schachnovelle Jahrgangsstufe 10: Lessing, Gotthold Ephraim Emilia Galotti Schlink, Bernhard Der Vorleser Fabeln aus dem 18. Jahrhundert Lyrik des Sturm und Drang und der Moderne Q11: Büchner, Georg Woyzeck von Eichendorff, Joseph Aus dem Leben eines Taugenichts Fontane, Theodor Effi Briest Goethe, Johann Wolfgang Iphigenie auf Tauris, Faust I Hauptmann, Gerhart Bahnwärter Thiel Hoffmann, E.T.A. Der Sandmann Keller, Gottfried Romeo und Julia auf dem Dorfe Lyrik der Klassik, der Romantik und aus den realistischen Strö- mungen des 19. Jahrhunderts Q12: Bernhard, Thomas Heldenplatz Brecht, Bertolt Mutter Courage und ihre Kinder, Leben des Galilei Frisch, Max Homo faber Kafka, Franz Die Verwandlung Schnitzler, Arthur Lieutenant Gustl Süskind, Patrick Das Parfum Lyrik des 20. und 21. Jahrhunderts Englisch 6. Klasse: Ashworth, Pauline OK José. Or how José saved the day Aziz, Hamida The secret of Whispering Island Baer-Engel, Jennifer The four detectives Fermer, D. u. Nachtmann, T. The amazing adventures of Jack London I Harger, Laurence A trip to New Zealand Körber, Antje The stage is yours McBride, Sheila The gift oft he gab. A radio play from Ireland Seidl, Jennifer The adventures of Mr. D. Stewart, Paul An Elephant never forgets Q11: Adiga, Aravind The White Tiger Hemingway, Ernest Indian Camp; Old Man at the Bridge Joyce, James Eveline Mansfield, Katherine The Garden party Ness, Patrick A Monster Calls Rushdie, Salman Good Advice Is Rarer Than Rubies Welty, Eudora A Visit of Charity, Selection of Eng- lish and American Short Stories Q12: Beatty, Paul The Sellout Bradbury, Ray The Pedestrian Eggers, Dave The Circle

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146 Lektüren Ishiguro, Kazuo Never Let Me Go Lowry, Lois The Giver Miller, Arthur The Crucible Shakespeare, William Macbeth; Richard III; Taming of Ovid Metamorphosen Cicero Philosophische Texte in Auswahl Seneca Philosophische Texte in Auswahl the Shrew; Othello Selection of English and American Short Stories Q11/Q12: Catull Carmina Cicero De finibus; De natura deorum; Latein Jahrgangsstufe 9: Augustus Res gestae Caesar Commentarii de bello Gallico Catull Carmina Cicero In Verrem Hygin Fabulae Martial Epigramme Nepos De viris illustribus Ovid Amores; Ars amatoria Sueton De vita Caesarum Jahrgangsstufe 10: Cicero In Catilinam; In Verrem; Reden in Auswahl Ihr kompetenter Partner für Bürotechnik & -einrichtung g, Schul- & Medientechnik sowie e IT T-- & Netzwerklösungen. De officiis; De re publica Horaz Sermones Livius Ab urbe condita Petron Cena Trimalchionis Seneca Epistulae morales ad Lucilium Vergil Aeneis Französisch Q11/Q12: Antoine de Saint-Exupéry Le Petit Prince Flaubert, Gustave Madame Bovary Heliot, Johan Ados Sous contrôle La Fontaine Fables Choisies Molière Le Misanthrope Ollivier, Mikael E-den Anzeige Das digitale Klassenzimmer . Lernen aktiv [mit]gestalten. Schaffen Sie eine efﬁziente Lernumg die Sie und Ihr begeistert. ,gnube e Schüler T offITs GmbH Johann-Hösl-Straße 5 · 93053 Regensburg T Teelefon: 09 41/6 98 79-0 · Teelefax: -79 ofﬁce@ofﬁts.net Bahnhofstraße 38 · 94469 Deggendorf T Teelefon: 09 91/2 97 92 32 · Teelefax: 33 deggendorf@ofﬁts.net www w..ofﬁts.net T en Schülern dir Arbeiten Sie gemeinsam mit Ihr ekt und inter aktiv an spannen- den Lerninhalten dern Sie die Kr För eativität und den Ideenr eichtum Ihr er Schüler mit Lernmethoden zum Anfassen stützen Sie eine Unter reinizsaf ameduerFeid eduer Feid am ende Arbeitsweise , bietet bietet Lernen Lernen

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Personal Erweiterte Klassenkonferenz Weger, Ursula Fischer, Maria Heckl, Daniel Littich, Matthias Kley, Hans-Christian Wanner, Maria Weigl, Alfons Schleinkofer, Margit Verbindungslehrer Sindersberger, Jennifer Littich, Matthias Mitarbeitervertretung Gruber, Angelika, 1. Vorsitzende Zierer, Florian, 2. Vorsitzender Maringer, Cornelia Holzer, Markus Kolmeder, Juliane Ganztagsbetreuung Leitung Hummer, Daniela, Dipl.-Soz.Päd./FH Best, Sarah Feyrer, Elisabeth Schramm, Katharina Wöhrl, Brigitte Zankl, Marianne Mitarbeit in der Lernzeit Enzinger, Eva-Maria Häglsperger, Simon Krippner, Patrick Oßner, Axel Beratungslehrer Fischer, Maria Heckl, Daniel Rusam-Pfättisch, Mirjam Schulpsychologe Merkl, Michael Schulseelsorge Golka David Kley, Hans Christian Schulforum Weger, Ursula Fischer, Maria Huber, Gabriele 0ßner, Axel Riegert, Carsten Eichhorn, Michaela Erlacher, Susanne Prof. Dr. Fricke, Ernst Hackenberg, Lena, Q11 Betz, Armin, Q11 Murr, David, Q11 Schülermitverantwortung (SMV) Hackenberg, Lena, Q11 Betz, Armin, Q11 Murr, David, Q11 Astner, Dominik, 10a Friedrich, Emilia, 10d Euringer, Christina, Q11 Elternbeirat 1. Vorsitzende, Schulforum Eichhorn, Michaela 2. Vorsitzende Zander, Andrea, Schriftführer Sauer, Thomas, Kassenwart Babel, Isabella Finanzausschuss, stell. Kassenwart, Nagl, Kurt Schulforum Erlacher, Susanne Prof. Dr. Fricke, Ernst Hanel, Birgit Dr. Hauke, Rainer Sax, Heike Zeitler, Dieter Dr. Zwermann, Hans Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 147 Reinigung Werner Companies GmbH Isar-Clean Reinigungsservice GmbH Hauspersonal Hausmeister Gruber, Gerhard Fobe, Michael Nickel, Markus Strasser, Johann (Nebengebäude) Zentralpforte Gruber, Dorina Martin, Sr. M. Josefina Müller, Helmut Stadler, Ehrentraud Ganserer, Sr. M. Bernadette Verwaltungspersonal Assistentin der Geschäftsführung Ackermann, Gertraud Verwaltungsangestellte Schulstiftung Roberg, Sr. M. Ida Verwaltungsangestellte Brandstetter, Marlene Draghici, Monika Riegler, Gabriele Schindlbeck ,Christine Schmiedel, Wolfgang Zentralbibliothek Schmidt, Sr. M. Gisela Raczka ,Petra Laborantin, Schulbücher Gronewald-Haake, Mariana Personalbüro Müller, Irene Buchhaltung Müller Karin

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148 Statistik Wahlfächer 2017/2018 Kurs Jgst. Teilnehmer 01.10.17 Teilnehmer 01.07.18 ohne Q11/Q12 ohne Q11/Q12 Teilnehmer Q11 Q12 "10-Finger-Schreibsystem" halbjährlich "10-Finger-Schreibsystem" halbjährlich "Arco armonico" (Geigen) "Arundo Vivo" Holzbläserensemble Badminton Anfänger, nur 2. Halbjahr Bienenkunde Bigband BrassMachine Bücherclub Chinesisch Anfänger Chinesisch Fortgeschrittene Chor Clever Lernen Das Europäische Jugendparlament Deutsch von A-Z Deutsch 10 Klassen Experimentieren und Forschen Fair-Trade-Schülergruppe Flötenensemble Fußball Buben Fußball Mädchen Instrumentalunterricht Violine/Viola/Cello Italienisch (für italienische Staatsbürger) Italienisch Anfänger Juniorbigband Kochen für Einsteiger Latein-Intensivierung Latein-Intensivierung Latein Vorber. Latinum, nur 2. Halbjahr Mathe begreifen durch Begreifen Mathematik-Intensivierung Mathematik-Intensivierung Orchester Projekt "Faire Kommunikation" Saxophon-Quartett Schülerzeitung online Schulgarten, 14-tägig Schulsanitäter Tea at three - die feine englische Art Theatergruppe 3 Theatergruppe 2 Trommeln und Percussion Unicef-Grupp Unterstufenchor Volleyball Volleyball Vororchester Holzbläser "Young woodwinds" Vororchester Streicher "Young strings" 5 5 5-12 5-12 5-8 7-10 7-12 7-12 8-12 5-12 5-12 8-12 5 10 5-6 10 5-6 5-10 8-12 5-10 5-10 8-10 5-9 8 7 8 9 5 8 7 5-12 ab 8 7-10 5-12 5-6 8-12 7-8 6-8 9-10 5-8 8-12 5-7 5-7 8-10 5-8 5-10 18 14 5 4 9 5 4 4 5 19 7 8 6 10 17 2 26 24 12 7 9 14 28 20 6 8 19 24 13 4 10 8 5 9 21 8 9 15 27 12 18 5 14 1.10. 2017 1.07. 2018 Elternabende bzw. – versammlungen 25.09.2017 23.10.2017 21.11.2017 08.01.2018 15.01.2018 05.02.2018 12.03.2018 5. Klassen 6. Klassen 7. Klassen 10. Klassen 8. Klassen 9. Klassen 5. Klassen Elternsprechtage 16.11.2017 20.11.2017 Elternsprechtag für die 5. Klassen 1. Elternsprechtag für 6. – 12. Jahrgangsstufe 24.04.2018 2. Elternsprechtag 16 15 5 15 4 9 5 3 4 5 20 54 7 8 6 11 19 2 32 22 12 7 9 14 29 19 5 21 18 5 14 26 13 4 15 9 5 9 21 10 12 26 34 15 11 9 14 h c i l n n ä m 4 7 7 19 7 9 23 7 6 6 5 1 7 14 6 4 2 2 6 9 5 4 1 5 9 3 27 6 12 2 11 9 . t s n o s 10 5 4 9 4 3 4 7 6 6 3 6 4 2 4 5 2 3 1 4 5 1 3 . g n a v e 6 2 2 4 6 3 5 5 2 2 5 3 4 3 3 4 5 1 2 8 5 2 5 12 22 6 10 9 . h c s r h a F 7 8 13 17 11 15 18 14 11 12 10 10 10 12 11 11 13 10 14 13 12 14 14 18 13 68 71 . k . r 11 15 15 12 17 23 26 18 19 11 17 13 11 18 15 21 19 15 21 20 12 14 19 28 13 97 92 e s s a K l Schülerstand am Anfang und Ende des Schuljahres 5a 5b 5c 5d 5e 6a 6b 6c 6d 7a 7b 7c 7d 8a 8b 8c 8d 9a 9b 9c 9d 10a 10b 10c 10d Q11 Q12 . s e g s n i h c i l i b e w 27 22 23 22 26 28 30 29 29 19 22 24 20 23 22 29 27 22 23 26 24 18 24 28 27 23 15 23 16 7 22 30 21 7 12 15 18 15 22 14 29 13 17 19 24 23 13 15 23 22 h c i l n n ä m 4 7 6 19 6 8 22 7 7 6 5 1 8 14 5 4 2 1 5 9 5 5 121 100 126 97 21 29 . g n a v e 6 2 2 4 6 3 1 6 5 2 2 5 3 4 3 3 4 5 1 2 8 5 2 . t s n o s 10 5 6 6 4 3 4 5 5 6 2 6 4 1 3 5 2 2 1 4 4 3 5 12 21 7 11 10 . h c s r h a F 7 8 13 14 10 15 18 13 11 12 10 10 11 12 10 11 15 9 14 13 11 12 14 18 14 69 73 . k . r 11 15 15 12 16 22 25 18 19 11 18 13 13 18 16 21 21 15 21 20 12 13 19 28 15 98 95 . r t e g s u a 2 1 . r t e g n e i 3 1 1 2 1 1 1 1 2 2 1 2 1 2 2 2 1 3 3 3 . s e g s n i h c i l i b e w 27 22 21 25 27 29 30 30 30 19 22 24 18 24 22 29 25 23 23 26 25 20 24 28 24 23 15 21 18 8 22 30 21 7 12 16 18 13 23 15 29 11 17 19 24 23 14 15 23 20 total 861 655 206 620 122 119 447 18 20 859 651 208 612 121 126 450 119 100 123 94 19 29

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150 Lehrerkollegium Lehrerkollegium 2017/2018 Weger Ursula, OStD i.K., D/L Fischer Maria, StD i.K., D/L Ingerl Christine, OStR i.K., B/C Aschenbrenner Matthias, StR i.K. E/G/D/Sk Babinger Christoph, StR i.K., L/K Bachhuber Johanna, StD i.K., M/Sw Baumgartner Angelika, OStR i.K., E/G Blaschke Simone, StR, D/Sk/F Brandstetter Anton, StD i.K., M/Ph Braun-Lindner Ellen, StR i.K, M/Ph Briller Hildegard, GymL i.K.**, Mu v. Campenhausen Christiana, Pfarrerin, Ev Diehl Judith, StR i.K., Geo/Psy (Elternzeit) Dreier Evelyn, StD i.K., E/F Drexler Gabriele, OStR i.K., Mu Ebermeier Werner, OStR, L/Gr/G Einsle-Wolf Christine, Dipl.-Mu., Klavier*** Enzinger Eva-Maria, StR i.K., F/Sps/DaZ Ernst Verena, StR, M/Ph Forster Xenia, Dipl.-Mu., Cello*** Fräßdorf Pamela, OStR i.K., Sw/K Freudenstein Siegfried, GymL i.K.**, M/Inf Gehring Carina, Dipl-.Mu., Querflöte*** Gill Herbert, GymL i.K., Geige*** Glas Gabriele, OStR i.K., D/G/K Golka David M., Pfarrer, K Graf Gudrun, StR i.K., F/Sps/DaZ Graßer Maria, StD i.K., K/L Grieser Barbara, StR i.K., M/Sw Gruber Andrea, OStR i.K., B/C Gruber Angelika, GymL i.K.**/* Gruber-Lange Gabriele, StD i.K., B/C Grüner Martina, StR i.K., D/G/Sk Hackl Iris, StR i.K., Ku Häglsperger Simon, GymL i.K.**, M/Ph Heckl Daniel, StR i.K., D/G/Sk, Darstell. Spiel Heigl Silvia, StD i.K., E/G vom Hofe Barbara, GymL i.K.**, B Huber Gabriele, OStR i.K., E/F Jürgensmeyer Iris, StR i.K., D/Mu Katzbichler Stephan, StR i.K., E/G Kaufmann Jakob, StR i.K., D/Sk Kley Hans Christian, Pfarrer, Ev Kolmeder Juliane, StR i.K., E/WR Krippner Patrick, StR i.K., L/K Kufner Ariane, Dipl-Mu., Klavier*** Kupka Maria, Dipl.-Mu., Querflöte*** Kupzog Manuel, OStR i.K., D/G/Geo/Sk Kurz Alfred, GymL i.K., Ku Lindl Wolfgang, OStR i.K., D/G/Sk Lindner Simon, StR i.K., Mu Littich Matthias, StR i.K., L/Sm Loibl Lydia, OStR i.K., WR/Sw Mantel Jonas, StR i.K., D/Sk Maringer Cornelia, StR i.K., D/Geo Dr. Mathes Elisabeth, OStR i.K., E/F Menauer Michael, StR i.K., E/G/Sk Merkl Michael, StR i.K., M/Psy Mitschke Claudia, StR i.K., E/G (Elternzeit) Müller Regina, OStR i.K., D/E Müller Sirko, StR i.K., Geo/Sm Must Peter, GymL i.K., Geige*** Neumaier-Pfättisch Nathalie, StR i.K., D/Geo Oßner Axel, StR i.K., E/G Reismann Franz-Josef, StR i.K., D/K* Rusam-Pfättisch Mirjam, StR i.K., E/Geo Saxl Gerda, StR i.K., D/K* Dr. Schachtner Christiane, GymL i.K., Ku Schleinkofer Margit, GymL i.K.**, Mu Schramm Benedikt, GymL i.K.**, D/G Schranner Susanne, StR, Ku Schweiger Wolfgang, OStR i.K., E/F Schwing Bernhard, StD i.K., M/Ph/Inf Schwämmlein Sarah, StR i.K., B/C Sedlak Vanja, Dipl.Mu., Klarinette, Saxophon*** Dr. habil. Seibert Gerhard, GymL i.K.**, M/Ph Seiffert Annegret, StR i.K., B/C (Elternzeit) Sindersberger Jennifer, StR, B/C Stefan Robert, StR i.K., D/G/Sk, Darstell. Spiel Steffel Manuela, Dipl.–Mu, Klarinette, Saxophon (Elternzeit)*** Stegerer Stefanie, StR i.K., D/G/DaZ Steiger Michael, StR i.K., E/Sm Stockmeier Sabine, OStR i.K., D/G * Trost Gabriela, Dipl.–Mu, Klarinette*** Vilsmeier Michael, StR i.K., M/WR Voll Kerstin, OStR i.K., E/Geo Wanner Maria, StD i.K., B/C Dr. Waser Christa, StR i.K., L/F Weigl Alfons, StD i.K., D/K Weigl Caroline, StD i.K., M/K Welti Daniela, Dipl-Mu, Querflöte*** Wittmann Kerstin, StR i.K, D/G Zawadzka Urszula, GymL i.K.**, Sw * Zeidler Sr. Mirjam, StD i.K., B/C Zierer Florian, StR i.K., E, Sm Zierer Kathrin, StR i.K., M, Sw ______________________________ *) Auch an der Wirtschaftsschule tätig **) Gymnasiallehrer i.K. ***) Instrumentallehrer

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Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 177 Anzeige KOMM INS TEAM Deine Chance auf eine Ausbildung bei Richter+Frenzel für Schulbildung: Du hast mindestens einen erfolgreichen Mittleren Bildungsabschluss. Ausbildung Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel Richter+Frenzel ist eines der führenden Großhandelsunternehmen Sanitär und Haustechnik. 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an ca. 160 Standorten in Deutschland und 22 Standorten in Tsche- chien arbeiten an technischen Lösungen für Badezimmer und Heizen mit erneuerba- ren Energien. Wir bieten Dir eine umfassen- de und zukunftsorientierte Ausbildung mit hervorragenden Aufstiegschancen und so- zialen Leistungen einer mittelständischen Unternehmensgruppe. Voraussetzungen: Teamgeist, Freude am Umgang mit Menschen und überdurchschnittliches Engagement. Weiterbildungsmöglichkeiten: Du kannst dich zum Handelsfachwirt, Fachwirt für Marketing, Einkauf- und Logistik oder Personalwesen weiterbilden. Ebenso ist die Weiterbildung zum Be- triebswirt durch ein Studium der Betriebs- wirtschaftslehre möglich. Ausbildung: Die Ausbildung zum/zur Kaufmann-/ frau im Groß- und Außenhandel erfolgt nach dem dualen Prinzip: Die betriebliche Ausbildung ﬁndet in unserem Unterneh- men statt und ein bis zweimal wöchentlich besuchst Du die Berufsschule. Ausbildungszeit: 3 Jahre, Verkürzung auf 2 ½ Jahre möglich. Ausbildungsablauf: Kennenlerntage: Willkommen im R+F Team! Bei den Kennenlerntagen erfährst Du alles Wichtige über unser Unternehmen und triffst junge Leute, die ebenfalls ihre Ausbildung bei Richter+Frenzel beginnen. Betriebliche Abläufe: In verschiedenen Abteilungen lernst Du die betrieblichen Abläufe eines Fachgroßhandels kennen. Fachliche Ausbildung: Im Basisseminar und Aufbauseminar vermitteln Dir Fach- referenten das komplette Warensortiment von Richter+Frenzel. Dein Fachwissen kannst Du im Prüfungsseminar unter Beweis stellen. Sonstiges: Gerne bieten wir Dir auch ein Schnupper- Praktikum an. Bewerbungsunterlagen: Sende bitte Deine aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen mit den letzten beiden Zeugnissen an: Richter+Frenzel Landshut GmbH Herrn Richard Vogl Industriestr. 18a 84030 Landshut-Ergolding Unter www.richter-frenzel.de erfährst Du mehr über unsere Ausbildungsangebote

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184 Ganztagsbetreuung der Schulstifung Seligenthal Die Ganztagsbetreuung der Schulstiftung Seligenthal für Gymnasium und Wirtschaftsschule Die Ganztagsbetreuung Seligenthal ist eine Einrichtung der Schulstif- tung Seligenthal und betreut Schüle- rinnen und Schüler des Gymnasiums und der Wirtschaftsschule in enger Zusammenarbeit mit den Schulen. Die Ganztagsbetreuung ist ein Dienst- leistungs- und Service-angebot für El- tern. Ziel ist es, dass sich die Kinder wohl und von den BetreuerInnen un- terstützt fühlen und sich gerne in der Ganztagsbetreuung aufhalten. Die Kinder sind Teil einer Gemein- schaft, die auf sozialem Miteinander basiert und sich gegenseitig unter- stützt. Die Schülerinnen und Schüler erledigen den Großteil ihrer Haus- und Lernaufgaben in der Ganztags- betreuung und werden unter Wahrung und Stärkung ihrer Eigenverantwort- lichkeit kompetent begleitet. Die Ganztagsbetreuung Seligenthal besteht aus drei Komponenten: I Mittagszeit I Lernzeit I Freizeitangebote In der Mittagszeit nehmen die Kinder das Mittagessen, das von der Kloster- küche zubereitet wird, gemeinsam mit den Betreuerinnen und Betreuern ein. Danach haben die Kinder bis um 14:30 Uhr Freizeit, in der sie spielen, mitein- ander reden und sich entspannen können. Die Lernzeit dauert von 14:30 Uhr bis 16:00 Uhr. In dieser Zeit haben die Kinder in einer ruhigen Arbeitsatmo- sphäre die Möglichkeit, weitgehend ihre Haus- und Lernaufgaben zu erledigen und werden dabei vom pädagogischen Personal unterstützt. Zusätzlich steht den Kindern an mehreren Tagen jeweils eine Lehr- kraft zur Verfügung. Dadurch wird ein hohes Niveau gewährleistet.

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Kurzprofil Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 185 Dipl.-Sozialpädagogin Daniela Hummer leitet die Ganztagsbetreuung. Im Freizeitbereich herrscht das Prinzip der Freiwilligkeit. Die Schüle- rinnen und Schüler haben in einer weiterführenden Schule vielfältige Aufgaben zu bewältigen. Daher gibt es keine Verpflichtung zur Teilnahme an bestimmten Freizeitangeboten. Die Aktivitäten bedienen ein breites Spektrum aus dem Bereich Spiel und Bewegung bis hin zu Koch- und Krea- tivangeboten. Sie werden so den altersgemäß unterschiedlichen Interessen und Bedürfnissen von Mädchen und Jungen gerecht. Öffnungszeiten Die Einrichtung ist grundsätzlich an Schultagen Montag bis Freitag von 12:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Die Ganztagsbetreuung ist in der Regel offen für Kinder aus den Jahrgangsstufen 5 – 7. Die regelmäßige Mindestanmeldung beträgt aus pädagogischen Gründen drei Tage in der Woche. Das Team der Ganztagsbetreuung besteht ausschließlich aus pädagogischen Fachkräften. Die Gruppenräume und Lernzeiträume der Ganztagsbetreu- ung befinden sich im Schulgebäude. Die Kinder können von dort aus ihre nachmittäglichen Unterrichtseinhei- ten gut erreichen. Darüber hinaus stehen der Ganztags- betreuung eine eigene Küche, ein weiträumiges Außengelände sowie für spezielle Freizeitangebote eine Turnhalle zur Verfügung. Kosten einschließlich Mittagessen: 130,– Euro pro Monat (11 Monatsbeiträge). Daniela Hummer (Leitung Ganztagsbetreuung) Ganztagsbetreuung der Schulstiftung Seligenthal für Gymnasium und Wirtschaftschule Bismarckplatz 14 · 84034 Landshut Tel.: 0871 821-245 Fax: 0871 821-205 ganztagsbetreuung@seligenthal.de Leiterin: Daniela Hummer, Dipl.-Sozialpädagogin (FH) Weitere Informationen und das Anmeldeformular finden Sie unter www.seligenthal.de

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Kickern – höchste Konzentration! 186 Ganztagsbetreuung der Schulstifung Seligenthal Die Ganztagsbetreuung Im Schuljahr 2017/2018 wurden ins- gesamt 78 Kinder aus den Jahrgangs- stufen 5 – 7 von einem pädagogisch versierten GTB-Team bestehend aus sechs Mitarbeiterinnen betreut. Sieben der angemeldeten Kinder besuchen den Brückenkurs (BK), den das Gymnasium nun das dritte Schul- jahr anbietet. Die Arbeit mit „dieser kleinen Gruppe in der Gruppe“ werde ich nun näher beschreiben. Entspannen in der Chill-Lounge In der Brückenklasse lernen die Kinder und Jugendlichen intensiv Deutsch. Sie kommen aus verschie- densten Ländern und haben sehr un- terschiedliche Voraussetzungen, auch was ihre schulische Vorbildung und ihre Deutschkenntnisse betrifft. Doch die Kinder und Jugendlichen sind sehr motiviert, lernen in kurzer Zeit sehr viel und in ihnen liegt großes Potential, an einer weiterführenden Schule Fuß zu fassen. Doch ist es klar, dass diese Kinder in der Lernzeit der Ganztagsbetreuung erheblich mehr Hilfe und Unterstüt- zung benötigen als die Schülerinnen und Schüler der Regelklassen. Das sprengte so manches Mal den Rahmen unserer Lernzeit, die in Klassenzim- mern in einer ruhigen Lernatmosphäre stattfindet. Normalerweise sind die Schülerinnen und Schüler nach Klas- sen eingeteilt, was bei den Regelklas- sen organisatorisch Sinn macht. Um mehr Hilfestellung geben zu kön- nen und individuelle Lernfortschritte zu ermöglichen, haben wir uns daher ent- schlossen, die Kinder des Brückenkur- ses in einer Lernzeitgruppe zu be- treuen. Dies wird von Frau Feyrer mit großem Engagement durchgeführt, wobei ihr ein Lehramtsstudium von Nutzen ist. Die Zusammenarbeit mit den Lehr- kräften der Brückenklasse und der große Einsatz der Lernzeitlehrkräfte Frau Enzinger, Herr Häglsperger und Herr Oßner sind ein weiterer wichtiger Baustein in dem Bemühen, die Brückenklassenkinder bei den zu be-

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Jahresreport Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 187 wältigenden Aufgaben und Anforderun- gen zu unterstützen. Viel Energie und eine sprachsensible Vermittlung der Lerninhalte sind hier von allen in ho- hem Maße gefordert. Im Verlauf des BK, d.h. mit zunehmen- den Deutschkenntnissen, sind die Kin- der auch mehr und mehr Wochenstun- den in einer sogenannten Regelklasse des Gymnasiums. Der Integrations- aspekt im alltäglichen Miteinander und die schulischen Abläufe sind von gro- ßer Bedeutung. Denn nicht nur die Kinder aus anderen Kulturen profitieren von „unserer Le- bens-Art“ wie beispielsweise der „Kommunikation auf Augenhöhe“ (zwi- schen Betreuerinnen und Kindern). Auch wir anderen (Kinder und Erwach- sene) erfahren viel Neues, so dass eine „Kultur der Neugier und Toleranz“ ent- steht. Grundlage dafür ist das Wissen, dass „viele Wege nach Rom“ existieren. Wissen und Bildung sind Grundpfeiler der Toleranz. Dabei ist Zuhören ein wichtiger Aspekt. Viele Menschen tun sich heute schwer zuzuhören. Interkulturelles und interreligiöses Lernen und in der Folge dann auch In- tegration sind keine Einbahnstraße, sondern ein wechselseitiges Gesche- Erfrischung nach dem Fußballspiel hen, welches von allen Offenheit und Hören sowie aktives Sich-Einbringen verlangt. Gelingen kann dies nur, wenn ich den anderen wertschätze, seine (Glau- bens-) Überzeugung und seine Lebensweise achte und tiefer kennen lernen möchte. In der GTB geht das natürlich (wie überall) nicht ohne Reibereien ab, im Konflikt steckt aber auch viel Lernpo- tential. Manchmal ist es auch notwen- dig, die Regeln nochmals zu verdeutli- chen. Positive Beispiele für Freude, gemein- sames Erleben und sich dem Neuen und Fremden öffnen sind Ereignisse wie „Kinder laufen für Kinder“ oder beispielsweise das Zubereiten von „Köstlichkeiten“ anderer Länder in der GTB-Küche. Was lernen wir also? Wir lernen voneinander im Miteinander. Daniela Hummer (Leitung Ganztagsbetreuung)

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188 Bildungszentrum Seligenthal Schulstiftung Seligenthal Liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, liebe Eltern, Freunde und Förderer der Schulstiftung und des Gymnasiums Seligenthal, mein besonderer Glückwunsch gilt zunächst den diesjährigen Abiturien- tinnen und Abiturienten des Gymnasi- ums, die gerade erfolgreich ihren Schulabschluss erlangt haben. Für Ihre weitere private und berufli- che Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute und Gottes Segen und ich hoffe, dass Sie nach der intensiven Prü- fungszeit nun zunächst etwas Zeit zur Erholung finden. Sehr herzlich begrüße ich weiterhin die Eltern unserer neuen Schülerin- nen und Schüler im kommenden Schuljahr 2018/19. Wir freuen uns, dass wir Sie und Ihre Kinder für Seligenthal begeistern konnten. Und wir wünschen uns, dass Sie uns auch in den nächsten Jahren aktiv unter- stützen, denn als privater Träger sind wir ganz besonders auf Ihren persön- lichen Einsatz angewiesen – sei es durch das finanzielle Mittragen unse- rer Angebote durch das obligatori- sche Schulgeld, freiwillige Spenden oder durch persönliches Engagement im Elternbeirat oder im Förderverein des Gymnasiums, die ich Ihnen beide sehr ans Herz lege. Die Schule lebt von ihren Mitarbeite- rinnen und Mitarbeitern – das gilt für alle engagierten Lehrkräfte und Frau Weger als Schulleiterin mit ihrem Team genauso wie für Sekretariats- mitarbeiterInnen oder die Hausmei- ster und den technischen Dienst. Bedanken möchte ich mich ausdrück- lich auch noch beim Redaktionsteam des Jahresberichtes für die Erstel- lung dieser Broschüre. Für Ihr ge- meinsames Bemühen und Ihren steti- gen professionellen Einsatz, die uns anvertrauten Kinder in den Mittel- punkt Ihrer Tätigkeit zu stellen, danke ich Ihnen ganz besonders. Zum Schluss möchte ich mich im Namen des gesamten Vorstandes der Schulstiftung Seligenthal ausdrück- lich bei Frau Äbtissin M. Petra Articus für die große finanzielle und organi- satorische Unterstützung, die wir jedes Jahr durch die Abtei erfahren, sehr herzlich bedanken. Wir sind sehr froh, dass erstmals ein Schuljahr ohne größere Baumaßnahmen an den Schulen zu Ende geht und wir von der gelungenen Generalsanierung profi- tieren. Damit bleibt das Bildungszen- trum Seligenthal auch nach außen weiterhin attraktiver Ausdruck des klösterlichen Bildungsauftrags. Allen wünsche ich nun erholsame Sommerferien, Gottes Segen und alles Gute für den Schuljahresbeginn im September! Mit freundlichen Grüßen Josef Neumeier Vorstandsvorsitzender Schulstiftung Seligenthal Landrat a.D. Josef Neumeier, Vorstandsvorsitzender der Schulstiftung Seligenthal

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begleiten | fördern | lehren Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 189 Bildungszentrum Seligenthal begleiten | fördern | lehren Vorschulische Betreuung und Förderung Schulische Bildung und Betreuung Berufliche Ausbildung Das Bildungszentrum Seligenthal vereint sieben Bildungs- und Betreuungseinrichtungen unter dem Dach der Schulstiftung Seligenthal. Wir bieten – zentral am Bismarckplatz in Landshut gelegen – ein breites allgemeinbildendes und berufliches Schulangebot, ergänzende und qualifizierte Betreuung sowie berufliche Ausbildungsmöglichkeiten. Seit über 175 Jahren nimmt die Zisterzienserinnen- Abtei Seligthal diesen umfassenden Bildungs- auftrag in einzigartiger Weise der Verbindung von christlicher Wertetradition und Innovation mit weltoffener Pädagogik wahr – bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt! Mehr Informationen finden Sie unter www.seligenthal.de

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190 Bildungszentrum Seligenthal Kindergarten Grundschule der Schulstiftung Seligenthal der Schulstiftung Seligenthal Für Mädchen und Jungen Unsere Besonderheiten ■ Wertorientiertes Lernen und intensive Vorbereitung auf die Schule ■ Religiöse Erziehung ■ Zwergerlsport ■ Besondere Aktivitäten und Projekte ■ Ausbildungsstätte für angehende Erzieherinnen der Fachakademie für Sozialpädagogik Seligenthal Einrichtungsleitung: Sr. M. Pia Steinberger, Leiterin (l.) Lucia Friedrich, Stellv. Leiterin Kindergarten Seligenthal Bismarckplatz 14 84034 Landshut Tel.: 0871 821-460 kindergarten @seligenthal.de Für Mädchen und Jungen mit optionaler Hortbetreuung am Nachmittag Die Grundschule Seligenthal sieht ihren Auftrag nicht nur in der Weitergabe von Wissen und Können. Sie hilft den Kindern, als junge Christen ihren Glaubensweg und ihre Aufgabe in der Welt von heute zu finden. ■ Die Vermittlung christlicher Werte steht im Zentrum ■ Das Kirchenjahr prägt das Schulleben ■ Die Einübung in den Glaubens- vollzug prägt den Alltag, mit Schulgebet und Schulgottes- diensten ■ Die soziale Sensibilität wird ge- fördert durch rücksichtsvollen Umgang mit anderen, sinnvolle Regeln zur Orientierung und verantwortungsvollen Gebrauch der Umwelt Die Grundschule hilft, vielfältige Begabungen zu entfalten. Den SchülerInnen steht ein Computerraum, ein Werkraum, ein Musikraum, eine Schulbiblio- thek und eine Turnhalle mit Außensportplatz zur Verfügung. Auf Wunsch besteht die Möglichkeit der Hortbetreuung am Nachmittag (mit Mittagessen) direkt im Anschluss an den Unterricht (siehe auch nebenstehende Information). Schulleitung: Astrid Heimberger, Rektorin Elisabeth Strasser, Stellv. Rektorin Grundschule der Schulstiftung Seligenthal Bismarckplatz 14 84034 Landshut Tel.: 0871 821-400 grundschule @seligenthal.de

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begleiten | fördern | lehren Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 191 Kinderhort Fachakademie für Sozialpädagogik der Schulstiftung Seligenthal der Schulstiftung Seligenthal Für Mädchen und Jungen im Grundschulalter Ausbildung KinderpflegerIn Studium ErzieherIn Der Kinderhort Seligenthal bietet Kindern ergänzend zum schulischen Angebot Betreuung, Bildung und Erziehung. Großer Wert wird auf die Förderung der Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortli- chen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit gelegt. Einrichtungsleitung: Ursula Kölbl-Lichtenauer, Leiterin Alina Borger, Stellv. Leiterin Kinderhort der Schulstiftung Seligenthal Bismarckplatz 14 84034 Landshut Tel.: 0871 821-450 kinderhort @seligenthal.de Warum sollte ich in Seligenthal studieren? Wir sind weit über die Grenzen von Stadt und Landkreis Landshut für unsere hervorragende Ausbildung von ErzieherInnen bekannt und geschätzt. Unser Anliegen ist die Vermittlung fachlicher Kompetenzen mit fundiertem Praxisbezug, die Ihren späteren Berufsalltag erfolgreich werden lassen. Genauso wichtig ist uns Ihre persönliche Entwicklung. Denn in unseren Augen ist Erziehung eine innere Haltung, die Sie sich nur in einer wertschätzenden und ermu- tigenden Atmosphäre aneignen können. Dazu haben wir uns dem christli- chen Menschenbild verpflichtet, das heißt Verantwortung, Freiheit, Menschenwürde und christliche Ideale sind Grundlagen unseres Miteinanders im Schulalltag. Auf diesem Weg werden Sie von unseren engagierten und kompetenten PädagogInnen begleitet. Wenn Sie bereit sind, Ihre Persön- lichkeit auf breiter Basis zu bilden, sich neugierig und lernoffen auf die vielfältigen Welten von Kin- dern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einzulassen und wenn Ihnen Werte wichtig sind, dann sind Sie uns herzlich will- kommen. Schulleitung: Dr. Stefan Brembeck, Schulleiter Sabine Meyer, Stellv. Schulleiterin Fachakademie für Sozialpädagogik der Schulstiftung Seligenthal Bismarckplatz 14 84034 Landshut Tel.: 0871 821-302 fachakademie @seligenthal.de

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begleiten | fördern | lehren Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 193 bmp e k/omc.tspa erierrak Berufsin nfota g am 15.0 09.2018 on 9 bis vo 9 bi 12 Uh 12 Uhr Mach dei zenprodu oder Indu informiere we dungs Ausbildung nicht irgendwo – son gierende - en Hersteller industrieller Spit ne ndern bei einem weltweit a erkzeugmechaniker (m/w) W aniker (m/w), troniker (m/w), kte: ebm-pa Ob Industriemecha W Erstmal unverbindlich pst kommst du im Miteinander zum ustriekaufmann (m/w) – bei ebm-pa m Ziel. a ei kannst du dir die en? Dann besuch uns am Berufsinfo ota g am 15. Dabe gen stellen. ra rksta a tt anschauen und all deine F September 2018. Ausbil - pst. Mecha Da geht’s s lang: ps ebm-pa st Landshut, lichkeiten stehen auf dem F arkmögl P lichkeiten stehen auf dem F arkmögl P raunhoferstraße) zur erfügung. V F (Zufahrt: F Hofmark-Aich-Straße 2 irmenpa irmenpa 25. arkpla arkpla tz tz

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194 Bildungszentrum Seligenthal uoYroFydaeR ?sseccuSru TSTAAR Ausbildung • Industrie • Mechatron RTE DURCH MIT EIN sbeginn jährlich 1. September: emechaniker (w//m) niker (w/m) w NER AUSBILDUNG B BEI FLOTTWEG Ausbildungsbeginn 1. September 2020: • Fremdsprachen-Industriekaufleute (w//m) w Bewerbung bis spätestens 30. September des Vorjjahres r Infos hierzu: www.flottweg.com/de/karriere/ihr-einstieg/schueler// r Weitere Angebote für Schüler und Studenten: Praktikumsplätze und Abschlussarbeiten in Maschinenbau, Verfahrens- und Elektrotechnik, Wirtschaftsinge enieurwwesen, Betriebswirtschaft r Flottweg SE • Industriestraße 6-8 • 84137 Vilsbiburg • karriere@flottweg.com

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begleiten | fördern | lehren Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2017/18 195 Ihr attraktiver Arbeitgeber in der Region. VO L L I N S B E R U F S L E B E N STARTEN MIT DEN STADTWERKEN LANDSHUT! Ausbildungsberufe 2019 Anlagenmechaniker (w/m) Bauzeichner (w/m) Elektroanlagenmonteur (w/m) Fachkraft im Fahrbetrieb (w/m) Industriekauﬂ eute (w/m) Industriemechaniker (w/m) Informatikkauﬂ eute (w/m) Mechatroniker (w/m) Elektroniker für Betriebstechnik (w/m) Fachangestellter für Bäderbetriebe (w/m) Wir freuen uns auf Deine Bewerbung in unserem Bewerberportal www.mein-check-in.de/ stadtwerke-landshut bis zum 12.10.2018. Weitere Informationen unter www.stadtwerke-landshut.de www.sparkasse-landshut.de Starten ist einfach. Mit einem Beruf, der Ihnen viele Möglichkeiten eröffnet. Sie sind kontaktfreudig, an Finanzthemen interessiert und neuen Medien gegenüber aufgeschlossen? Dann machen Sie eine Ausbildung bei der Sparkasse. Neben der klassischen Ausbildung „Bankkaufmann/-frau“ bieten wir auch das Duale Studium „Bankkaufmann/-frau mit Bachelor of Arts“ an. Interessiert? Dann bewerben Sie sich bitte online unter: www.sparkasse-landshut.de/karriere Ihre Fragen beantwortet: Alexander Goldbrunner Telefon 0871 825-25690

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196 Bildungszentrum Seligenthal Werben in den Jahresberichten der Schulstiftung Seligenthal Mit einem Logoeintrag, oder einem Inserat bringen Sie Ihre Verbundenheit mit den Idealen und Zielen der Einrichtungen zum Ausdruck. Die Veröffentlichung im Jahresbericht bietet Präsenz bei einer breiten Bezugsgruppe von Schülern, Eltern, Mitarbeitern und einer Vielzahl von Multiplikatoren aus Politik und institutionellen Einrichtungen. Die Jahresberichte werden auch im Webportal des Bildungszentrums Seligenthal als blätterbares E-Paper hinterlegt (html5) und enthalten dabei zusätzlich aus der Anzeige heraus einen direkten Weblink (Backlink!) auf Ihre Unternehmenshomepage. Informationen und Mediadaten finden Sie unter www.seligenthal.de Wir kümmern uns kreativ um den Wandel in der Beständigkeit. Kommunikation, Marketing und Werbung für Unternehmen und Organisationen. Beachten Sie in dieser unserer 10. Ausgabe der Jahresberichte auch unsere „Jahresgabe Seligenthal 2018“ als Postkarte. B i l d u n g s z e n t r u m S e l i g e n t h a l b e g l e i t e n | f ö r d e r n | l e h r e n f r o d i e L d l i b t f u L © www.BAYER.LA Tel. 0871 9453099 | mail@bayer.LA f r o d i e L d l i b t f u L | l a h t n e g i l e S g n u t f i t s l u h c S