SEL JB GYM

Zertifizierungen und Auszeichnungen für das Gymnasium Seligenthal Umweltschule Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit zeichnet das Gymnasium Seligenthal für das beson- dere Engagement zur nachhaltigen Verbesserung der Schulumwelt aus. Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage Das Gymnasium Seligenthal ist von der Bundeskoordination als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage zertifiziert. Partnerschule Verbraucherbildung Eine Jury aus Mitgliedern der Bayerischen Staatsministerien für Umwelt und Verbrau- cherschutz sowie für Bildung und Kultus und des Verbraucherservice Bayern zeichnete unsere Schule aus. Berufswahl-SIEGEL SCHULEWIRTSCHAFT Bayern im Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. zeichnet das Gymnasium Seligenthal für die Umsetzung einer exzellenten Berufs- und Studienorientie- rung mit dem Berufswahl-SIEGEL aus. „Diese Schulen werden von uns durch kompetente Beratung dabei unterstützt, ihre Berufs- und Studienorientierung kontinuierlich zu verbessern.“ Digitale Schule Für seine zeitgemäße Bildung in der digitalen Welt auf der höchsten Niveaustufe „professional“ wird das Gymnasium Seligenthal 2021 durch die Initiative »MINT Zukunft schaffen« unter der Schirmherrschaft der Digitalministerin Judith Gerlach ausgezeichnet. Fairtrade-Schule Im Rahmen der Schulkampagne zeichnet TransFair unsere Schule zur „Fairtrade-School“ aus. Mit der Auszeichnung wird das besondere Engagement für fairen Handel honoriert. Zertifikat für Projekt Erziehungsgemeinschaft Das Katholische Schulwerk in Bayern zeichnet das Gymnasium Seligenthal für die erfolgreiche und nachhaltige Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule aus. MINT-freundliche Schule Für seine jahrzehntelange nachhaltige Förde- rung der Fächer Mathematik, Informatik, Bio - logie, Chemie und Physik wurde das Gymnasium Seligenthal durch die Initiative „MINT Zukunft schaffen!“ unter der Schirmherrschaft von Kultusminister Michael Piazolo ausgezeichnet. Impressum Herausgeber: Auflage: Redaktion: Layout/Produktion: Copyright 2023: Bildnachweise: Wir danken allen anderen Fotografen für die Freigabe ihrer Bilder! Schulstiftung Seligenthal Landshut, Bismarckplatz 14, 84034 Landshut 1.000 Stück, Druck auf 100% Recycling-Papier Cornelia Maringer, Robert Stefan BAYER Werbeagentur GmbH, Landshut Schulstiftung Seligenthal, Landshut Fotostudio Hackl, Schulstiftung Seligenthal, Dreifoto Der Jahresbericht darf nicht ohne Genehmigung verviel- fältigt, nicht elektronisch gespeichert oder verteilt sowie nicht im Internet veröffentlicht werden. In diesem Jahresbericht wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit ausschließlich die männliche Form verwen- det. Sie bezieht sich auf Personen jeden Geschlechts.

Gymnasium der Schulstiftung Seligenthal Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 1 Ausbildungsrichtungen des Gymnasiums ■ Musisches Gymnasium Sprachenfolge: EL ■ Sozialwissenschaftliches Gymnasium Sprachenfolge: EF oder EL ■ Sprachliches Gymnasium Sprachenfolge: ELF Mitgliedsschule des Katholischen Schulwerks Bayern Träger Schulstiftung Seligenthal, Landshut Vorsitzende des Stiftungsrats: Frau Äbtissin M. Christiane Hansen Vorsitzender des Stiftungsvorstands: Herr Fritz Wittmann Geschäftsführer der Schulstiftung: Herr Carsten Riegert Kontakt Anschrift: Telefon: Fax: E-Mail: Internet: Gymnasium der Schulstiftung Seligenthal Bismarckplatz 14 84034 Landshut 0871 821-203, -204 oder -216 0871 821-205 gymnasium@seligenthal.de schulstiftung@seligenthal.de www.gymnasium.seligenthal.de www.seligenthal.de

2 Inhaltsverzeichnis 04 Vorwort der Schulleitung 07 Abitur 2023 12 Abiturrede der Schulleiterin 14 Impressionen von der Abiturfeier Aktuelles und Neues 16 Verabschiedung der Äbtissin Sr. M. Petra Articus 19 Sr. M. Christiane Hansen ist die neue Äbtissin der Abtei 20 Engelbert Hilbich – Erinnerung zu seinem 100. Geburtstag 22 Neue Schulpartnerschaft mit Frankreich offiziell besiegelt 24 Vom Flirt zur Freundschaft – Schulpartnerschaft mit Schio 26 Ausgezeichnet in MINT! 27 Hand in Hand zum Wohl der Kinder 28 „Es ist an euch, nicht zu vergessen!“ 28 Ein neues Jahr in der Brückenklasse 29 Damit kein Talent verloren geht! 30 Schüler sammeln Geld für Schlafsäcke – Ukrainehilfe 30 Ein großes Herz für unsere Brückenklasse 31 Wir melden uns! 32 Willkommen in Seligenthal! – Tag der offenen Tür Digitalisierung 34 Die digitale Transformation gestalten Neues aus Sekretariat und Kollegium 36 Nachrufe 38 Verabschiedung Maria Fischer 40 Verabschiedung Gabriele Glas 42 Verabschiedung Lydia Loibl 44 Verabschiedung Margit Schleinkofer 46 Verabschiedung Gabriele Riegler 47 Neuvergabe von Funktionen und Aufgabenfeldern 49 Verstärkung für das Lehrerkollegium und das Sekretariat Schüler in Verantwortung 52 Jahresrückblick der SMV 54 Respektvoll miteinander umgehen 55 Immer einsatzbereit – der Schulsanitätsdienst Schulentwicklung 56 Schulentwicklungs-Report 2022/23: Die Schulentwicklungsgruppe – zielgerichtet und wirkungsvoll Elternbeirat 57 Ein Beitrag zum Miteinander an der Schule Erziehungsgemeinschaft 59 Neues von den Freunden und Förderern des Gymnasiums Blick in die Fachschaften Gesellschaftswissenschaften 61 Hat Journalismus überhaupt noch eine Zukunft? 63 Die NS-Zeit war bunt 64 Heimat Heinrich Himmlers, Wirkstätte Gregor Strassers und Standort eines KZ-Außenlagers 65 Exkursion zur Gedenkstätte des Konzentrationslagers Dachau 68 Mit Greenpoints zum Klimaschutz 69 Wer von Ihnen hat in letzter Zeit Döner gegessen? 71 Nachhaltigkeit anhand von Siegeln erkennen 72 E-Mobilität leichter gemacht 73 Ein interessanter Nachmittag im Berufsinformationszentrum 74 Klimawandel: Klare Fakten oder großer Schwindel? 75 Vortrag zur Berufsberatung 75 Geldpolitik des Eurosystems in bewegten Zeiten Musik 76 Musiktermine im Schuljahr 2022/23 77 Jugend musiziert 2022 78 Jugend gestaltet Freizeit 78 Musikwerkstatt Niederalteich 79 Seligenthal meets German Brass 80 Konzert „Oberbairisch eingenordet“ 81 Der Karneval der Tiere 82 U-Chor Probentag 82 Kinderkonzert für die 4. Klassen der Grundschulen 83 Konzert der Klasse 9a 84 Kammermusikabend 85 Plakate im Wandel der Zeit 86 Thank you for the Music! Danke, Margit! 88 Plakate im Wandel der Zeit 89 Zum Schluss 90 Impressionen zu den Sommerkonzerten Religion 92 Maria und Josef auf Herbergssuche in der Klasse 10b 92 Adventsaktionen 2022 94 Hilfswerk Misereor: Vortrag über Madagaskar 95 Fastenzeit mit einer echten Klagemauer 96 Ökumenischer Schulanfangsgottesdienst: Klopf, klopf! 97 Schulgottesdienste als feste Bestandteile des Schullebens 97 Seligenthaler Adventskollekte 2022: Umgekehrter Adventskalender 98 Führung durch die Ohel-Jakob-Synagoge in München 100 Urgeschichte und Weltentstehung Deutsch 101 Theaterbesuchsprojekt der Oberstufe 102 „Medea“ am Residenztheater 103 „Animal Farm“ am Münchner Volkstheater 104 „Wie es euch gefällt“ am Stadttheater Landshut 105 „Ronja Räubertochter“ im Residenztheater 106 Kreativität im Deutschunterricht 108 Lesung zur Bücherverbrennung 108 Schülerzeitungsblog feiert 70.000 Aufrufe aus 116 Ländern 109 Jugend debattiert

Gymnasium der Schulstiftung Seligenthal Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 3 Fremdsprachen 110 Lesung: „Falling, or floating, or sinking“ 112 ROMA – Stadt der Liebe?/Lingua latina, sol, motus 113 Tag der deutsch-französischen Freundschaft 114 Culture Wars und Kampf der Dinosaurier 115 Romeo & Juliet Naturwissenschaften 116 Schnupperstunde Schulhund 117 Projektgruppe Hochbeet/Anschaulicher Biologieunterricht 118 Tropische Amphibien und Reptilien 119 Landeswettbewerb „Experimente antworten“ 120 Freche Frösche und süße Kröten 121 Entwicklung im Ei 122 International Junior Science Olympiade 2023 123 Das Matheforum Seligenthal 124 Der Känguruwettbewerb/Die 62. Mathematik-Olympiade Sport 125 Kinder laufen für Kinder 2022 126 Fußball Buben III und IV 127 Fußball Mädchen II und III 128 In Wagrain zur Sommersportwoche 130 Sommersporttage der siebten Klasse Dramatisches Gestalten 132 Ein Blick hinter die Kulissen Kunsterziehung 136 Kunst und Musik/Kunst will gesehen werden 138 Besuch des KOENIGmuseums 139 Kunstseiten Seligenthaler unterwegs 146 USA-Austausch 2022/2023 147 Au revoir Seligenthal – Bonjour Jeanne d’Arc 148 Schullandheimbesuch der 6. Klassen in Eichstätt 150 Impressionen zum Schullandheimbesuch 2022 151 Tage der Orientierung der neunten Klassen in Passau 152 LA goes Arizona 154 Abschlussfahrt Berlin 2022: Wenn einer eine Reise tut... 156 Wandertag: Der Bavaria zu Kopf gestiegen! 157 Seligenthaler zu Besuch in Schio 158 Besuch aus Schio 159 Abschlussfahrt nach Wien 161 Sommerferien? Nein, danke! 162 G’day from Adelaide 163 An die Riemen!/Ein Tag als Ruderlegionär 164 Ein Tempel für die Götter Schule ist mehr 165 Erneute Auszeichung als Umweltschule 166 Mach, was dir gefällt! 167 Alkohol und Drogen im Straßenverkehr? Nein, danke! 167 Partnerschaft, Liebe, Sexualität 168 Kinder laufen für Kinder/Terra Cycle 169 Juniorforscher entdecken die Welt der Biologie Seligenthaler Talente 170 Talent im Land – Bayern 171 Einblicke in die Zukunft der Energieforschung Berufs- und Studienwahlorientierung 172 Abitur? Aber was mach’ ich danach? 172 Die AusbildungsScouts zu Besuch 174 CampusTag in der Dreiflüssestadt Passau 174 Vortrag der KU Eichstätt-Ingolstadt 175 Unternehmensgründung im P-Seminar 176 Philosophische Berufsorientierung 177 Faszination Baumaschinen 178 Assessment Center der AOK im StuBo-Kurs 178 Einblicke der BWL-Studentin Lia Neuhierl 179 Meine Zukunft – Meine Ausbildung W- und P-Seminare 180 Exkursionen des W-Seminars Englisch 2021/2023 181 Create your Place – with Interspace! 181 Das glückliche Leben als zentrales Thema der antiken Philosophie 182 High-ranking, but goddam dangerous! 183 Musik macht Spaß 184 W- und P-Seminare – Übersicht Wahlfächer 186 Kochen für Einsteiger 186 Chinesisch – eine besondere Herausforderung! 186 Das Wackeldackelprojekt 187 Physical Computing mit CalliopeMini® und Callibot 188 Wahlkurs Judo und Grundlagen der Selbstverteidigung 189 Früh übt sich, wer ein Unternehmen gründen will Lektüren 190 Lektüren im Schuljahr 2022/2023 Fortbildungen 192 Lehrerfortbildungen 2022/2023 Sonstiges 194 Statistik, Wahlfächer, Personal Lehrerkollegium 196 Lehrerkollegium 198 Klassenverzeichnisse 230 Ganztagsbetreuung der Schulstiftung Seligenthal Schulstiftung Seligenthal 234 Grußwort des Vorstandsvorsitzenden 236 Bildungszentrum Kurzprofil

4 Vorwort der Schulleitung Liebe Schüler, liebe Eltern und Freunde Seligenthals, in den letzten drei Jahren dominierte in den Jahresberichten das Thema „Corona“ – dieses Schuljahr konnten wir uns endlich wieder auf unsere Kernaufgaben konzentrieren und ohne Masken, Tests oder sonstige Ein- schränkungen das Schuljahr gestalten. Lediglich eine deutlich höhere Krank- heitsrate, sei es durch Corona-Infek - tionen, sei es durch Infektionskrank- heiten, die in der maskenfreien Zeit wieder zum Zug kamen, brachte noch so manche Einschränkung und Mehrbelas tung durch eine erhöhte Anzahl von Unterrichtsvertretungen und Nachschreibeterminen bei Schul- aufgaben. Dennoch war es eine große Freude, dass Schulfahrten, Austauschpro- gramme und Exkursionen wieder voll- umfänglich möglich waren. Teilweise konnten wir sogar Fahrten, wie das letztjährige Schullandheim der 5. Klas- sen, zusätzlich nachholen. Leider gelang dies nicht bei allen „ausgefalle- nen Fahrten“, wobei völlig ausgebuchte Quartiere und durchaus erhebliche Preissteigerungen die Planung von Schulfahrten auch in Zukunft nicht einfacher machen werden. Besondere Höhepunkte im Schulleben stellten die Besuche und Gegenbesu- che unserer Partnerschulen in Schio/Italien, Phoenix/Arizona und Gex/Frankreich dar. Die jeweiligen Schülergruppen verstanden sich prächtig und viele neue Freundschaf- ten entstanden. Während der Aus- tausch mit dem Liceo Tron in Schio schon auf eine über 40-jährige Geschichte zurückblickt, ist das Collège Jean d’Arc in Gex eine ganz neue Partnerschule, die sich schon im ersten Jahr bestens bewährt hat. Auch unsere Musiker konnten endlich wieder wie gewohnt proben und – mindestens ebenso wichtig – ihr Können bei großen Konzerten bewei- sen. Ob Weihnachtskonzerte, Früh- lingskonzert oder Sommerkonzerte – immer zeigte die voll besetzte Mehr- zweckhalle, wie sehr auch unsere treuen Besucher die Konzerte vermisst hatten. Die Schüler, die den Kammer- musikabend am 16. Februar gestalte- ten, widmeten wie letztes Jahr die ein- gegangenen Spenden der „Stillen Hilfe“ von Landrat Dreier und zeigten so ihr soziales Verantwortungsgefühl für Menschen, die nicht auf der Son- nenseite des Lebens stehen. In diesem Konzert wurde auch an den Maler Engelbert Hilbich erinnert, der nur zwei Tage später seinen 100. Geburts- tag gefeiert hätte. Dank einer großzügi- gen Schenkung seiner Kinder können wir einen umfassenden Querschnitt seines Schaffens in unserem Schul- haus zeigen. Der „Tag der offenen Tür“ am 25. März fand wieder außerordentlich großen Zuspruch. Der Elternbeirat sorgte für Speis und Trank und viele Angebote aus den einzelnen Fachbereichen ermöglichten den Kindern vielfältige Aktivitäten. Entsprechend groß war auch das Interesse der Eltern an einem Schulplatz in den 5. Klassen, sodass wir auch im nächsten Schuljahr wieder fünf Eingangsklassen haben werden. Ein voller Erfolg waren auch das Kon- zert für Grundschulen am 22. März und Schulleiterin Ursula Weger unser Seligenthaler Fußballturnier für Grundschulen aus Stadt- und Land- kreis unter der bewährten Schirmherr- schaft der Sparkasse Landshut, das nun schon zum siebten Mal stattfand. Neben diesen ganz besonderen Veran- staltungen, die unser Schulleben bunt und lebendig machen, lag der Schwer- punkt unserer schulischen Arbeit natürlich auf der unterrichtlichen Arbeit. Auch heuer halfen besondere Unterstützungsangebote in verschiede- nen Fächern beim Schließen individu- eller Lücken oder boten vielfältige Gelegenheiten sozialen Lernens. Gut angenommen wurde auch dieses Jahr wieder unser Lernpatenprojekt, bei dem ältere Schüler jüngeren Mitschü- lern beim Verstehen des Schulstoffs helfen. Der Elternbeirat ermöglicht zudem durch die Finanzierung der Lernplattform „Mathegym“ und eines Zusatzprogramms für Latein gute Möglichkeiten für selbstverantwortetes Lernen und Üben. Für viel Gesprächs- stoff in der Bildungslandschaft sorgte im Frühjahr die KI-Offensive mit ChatGPT 3. Die Entwicklung in der Digitalisierung läuft inzwischen so

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 5 rasch, dass schulische Antworten immer erst im Nachgang möglich sind. Grundsätzlich kann KI auch für Lern- prozesse eine gute Hilfe sein, gerade wenn es um die Individualisierung von Lernprozessen geht; die Lehrkraft, die für ihr Fach begeistert, wird sie nicht ersetzen – das hat Corona mehr als deutlich gezeigt. Und ein weiteres wird immer deutlicher: eine sehr gut ausge- bildete Lesefähigkeit und ein kritisches Abwägen hinsichtlich der Vertrauens- würdigkeit von Quellen sind wichtiger denn je und Kernaufgaben schulischer Erziehung. Mit der schnellen technischen Entwick- lung müssen wir Schulen auch in der Ausstattung Schritt halten können. Deshalb sind wir sehr froh, dass mit der finanziellen Unterstützung des Staates im Rahmen des Digitalpakts bis zum Ende des Schuljahres in allen Klassenzimmern neue interaktive Displays unsere unterrichtlichen Mög- lichkeiten erweitern. Unsere Brückenklasse für gymnasial geeignete Kinder ohne Deutschkennt- nisse half auch in diesem Jahr über 50 Kindern aus 22 Nationen, darunter auch aus der Ukraine, in unserem Schulsystem Fuß zu fassen. Wie gut dies gelingen kann, zeigten auch heuer wieder „ehemalige Brückenklassen- kinder“, die sich erfolgreich der Abitur- prüfung unterzogen. Dieses Projekt, das unsere Schulfamilie seit acht Jah- ren mit viel Herzblut umsetzt, ist nach wie vor in der Region einzigartig und sorgt dafür, dass kein Talent verloren geht. Die Finanzierung ist vorwiegend spendenbasiert, weshalb wir für jede Zuwendung dankbar sind. Die zunehmend schlechtere Finanzie- rung von Privatschulen bei steigenden Aufgaben ist grundsätzlich ein Pro- blem, das nur politisch gelöst werden kann, da steigende Elternbeiträge ja nicht die Lösung sein können. Deshalb versammelten sich am 07.12.2022 13.000 Eltern, Schüler und Lehrkräfte der verschiedensten Schulträger, die zusammen 200.000 Schüler und damit 15 Prozent der bayerischen Schüler- schaft beschulen, zu einer Kundgebung in München am Königsplatz. Die katho- lischen Schulen, zu denen auch Seli- genthal gehört und die im Katholischen Schulwerk Bayern organisiert sind, stellen dabei die größte Gruppe mit über 80.000 Schülern. Ziel der Kundge- bung war es, die Staatsregierung und den Bayerischen Landtag auf die wach- sende Schieflage aufmerksam zu machen. Erste Erfolge durch die Zusage einer Anhebung der Bezu- schussung angesichts steigender Energiekosten sind ein erster – kleiner – Erfolg, dem hoffentlich weitere Ver- besserungen folgen werden. Erfolge erzielten auch viele unserer Schüler bei verschiedensten Wettbe- werben wie „Jugend debattiert“, „Experimente antworten“, „Antolin“ oder dem „Känguru-Wettbewerb“ in Mathematik. Auch beim Wettbewerb „Ideen machen Schule“ der Hans Lindner Stiftung, im Planspiel „Play the Market“ oder im Wettbewerb „Jugend musiziert“ erreichen unsere Schüler immer wieder Preise auf den verschie- densten Ebenen. Unsere Fußballmannschaften sind ebenfalls sehr erfolgreich und gingen in verschiedenen Turnieren immer wieder als Sieger vom Platz. Die gesamte Schule konnte sich auf- grund ihrer hervorragenden Leistun- gen wieder als „MINT-freundliche Schule“ und „Umweltschule in Europa“ rezertifizieren. Nach einem umfang - reichen Audit durch eine Prüfungs - kommission konnten wir auch das „Berufswahlsiegel“ erneuern. Auch das Qualitätssiegel „Erziehungsge- meinschaft“ wurde uns für drei weitere Jahre verliehen. All dies gelingt nur durch den uner- müdlichen Einsatz des Lehrerkollegi- ums und die gute Zusammenarbeit mit unseren Schülern und unseren Eltern. Wir alle haben uns nach diesem Schul- jahr Ferien verdient, die uns viel Muße und Erholung schenken mögen. Mit den besten Wünschen für diese wertvolle Zeit möchte ich meinen Dank verbinden: Ich danke n Ihnen, sehr geehrte Eltern, für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die Unterstützung unseres Bemühens, unseren Schülern neben einer fundierten Wissensvermittlung auch Orientierung und Werthaltun- gen zu vermitteln, n allen Schülern für ihren täglichen Einsatz für ein gutes Miteinander sowie der SMV für viele gute Ideen zu unserem Schulleben, n all unseren Lehrkräften für ihren weit über das normale Maß hinaus- gehenden Einsatz in der Organisa- tion und Durchführung des Unter- richts und für ihr Engagement in unzähligen Projekten und der für- sorglichen Begleitung und Förde- rung unserer Schüler, n sowie den Kollegen der Schulent- wicklungsgruppe für ihre unermüdli- che Tätigkeit an vielen Freitagnach- mittagen zum Wohl unserer Schule. n Ein besonderer Dank gilt auch in die- sem Schuljahr unseren Systembe- treuern Herrn Rauscher und Herrn Mantel n sowie unserem Digitalteam unter Leitung von Frau Fischer, die durch ihren Sachverstand, ihren unermüd- lichen Einsatz und viele kreative

6 Vorwort der Schulleitung Ideen dafür sorgen, dass die Digitali- sierung im täglichen Unterricht bestens genutzt wird. n Mein herzlicher Dank gilt auch mei- ner Stellvertreterin, Frau Fischer, sowie meiner Mitarbeiterin im Direk- torat, Frau Ingerl, und den stets freundlichen und hilfsbereiten Mitar- beiterinnen im Sekretariat. n Dem Elternbeirat unter dem Vorsitz von Herrn Fraunhofer, sowie dem Förderverein des Gymnasiums mit dem Vorsitzenden Herrn Lange danke ich für die vielfältige Unter- stützung in „Rat und Tat", nicht zuletzt auch in finanzieller Hinsicht, die viele Aktivitäten erst möglich macht. Auch allen unseren Sponso- ren sei auf diesem Weg von Herzen gedankt. n Großer Dank gebührt nicht zuletzt der Schulstiftung mit ihrem Vorsit- zenden Herrn Wittmann und dem Geschäftsführer Herrn Riegert und ganz besonders der hochwürdigsten Frau Äbtissin Sr. Petra Articus für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und den Schwestern des Konvents für ihre so wohlwollende Begleitung unserer Schulen. Gott segne uns auf unserem Weg und schenke uns Erholung und Kraft für das neue Schuljahr! Auf ein frohes und gesundes Wiedersehen! Ursula Weger

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 7 Abitur 2023 Nach langen Wochen intensiver Vorbe- reitung und einer Mottowoche, in der die 59 zukünftigen Abiturienten täglich entsprechend eines gewählten Themas verkleidet in die Schule kamen, war am 24. April endlich der letzte Schultag für die Q12 gekommen! In einer Jahrgangsstufenversammlung erhielt die Q12 von Schulleiterin Ursula Weger und Oberstufenkoordinator Christoph Babinger alle wichtigen Informationen zu den anstehenden Tagen und viele Tipps zur Bewältigung von Prüfungsstress und für eine kluge Prüfungsstrategie. Das sehr kühle und regnerische Wetter im März und April hatte zusätzlich dafür gesorgt, dass man gern Zuhause blieb und so genug Zeit zum Lernen fand. Dieser Abiturjahrgang ist der vorletzte des G8 und läutet damit auch das Ende einer relativ kurzen Gymnasialform ein. Obwohl die schulischen Einschränkun- gen durch COVID-19 schon zwei Jahre zurückliegen und dieses Mal keinerlei zusätzliche Hygienemaßnahmen mehr nötig waren, bekamen die Prüflinge nochmals an jedem Prüfungstag einen Das Abimotto Endlich geht’s los! Zeitzuschlag von 30 Minuten, was zum Beispiel die ohnehin lange Prüfungszeit in Deutsch auf sieben Schulstunden von 08:00 – 13:45 Uhr anwachsen ließ. Für so manchen bedeutete dies durchaus ein Konzentrationsproblem. Auch in diesem Jahr machte das Prü- fungsfach Deutsch den Anfang. Die Auf- gaben und die vorgelegten Texte waren insgesamt durchaus anspruchsvoll und damit für Schüler mit Migrationshinter- grund eine besondere Herausforde- rung. Die Schüler konnten zwischen der vergleichenden Interpretation zweier Gedichte zum Thema „Schloss“ von Annette von Droste-Hülshoff und Rai- ner Maria Rilke, einer Analyse eines Ausschnitts aus Tankred Dorsts Drama „Merlin oder das wüste Land“ mit einem Vergleich der Darstellung des Teufels in Goethes „Faust“ oder der Interpretation der parabelhaft gestalte- ten Erzählung „Seegeister“ von Ilse Aichinger wählen. Im Aufgabentyp „materialgestütztes Verfassen eines informierenden Textes“ sollte ein Vor- trag zum Thema „Literaturverfilmung“ erstellt werden. Im Aufgabentyp „text- bezogenes Argumentieren“ musste ein aktueller Text zum Thema „Hass in öffentlichen Meinungsäußerungen“ analysiert und Möglichkeiten des Umgangs mit Hassreden erörtert bzw. ein Zeitungskommentar zum Thema „respektvolle Kommunikation“ verfasst werden. Am zweiten Prüfungstag konnten die Schüler ihr Abiturfach wählen. Die meis ten legten die Prüfung in Englisch ab, einige in Latein, Biologie, Katholi- sche Religion, Sozialkunde, Kunst oder Musik. Auch hier waren die Aufgaben durchwegs ansprechend. So thematisierte in Englisch sehr aktu- ell ein Text die sprachliche Verarmung und damit auch Vereinsamung im tägli- chen Leben durch die permanente Nut- zung digitaler Medien, während in der Aufgabenform „Mediation“ ein engli- scher Artikel über die Idee eines Liefer-

8 Abitur 2023 service per Fahrrad für eine Website einer internationalen Jugendkonferenz über nachhaltige Geschäftsideen geschrieben werden sollte. In Latein stand ein Text Senecas über den Nutzen der Beschäftigung mit Philosophie für die Gestaltung der Zukunft zur Aufgabe, während in Religion Gottes Beziehung zur Schöpfung auch in Hinblick auf aktuelle Probleme wie Massentierhal- tung und Fleischkonsum oder der Zusammenhang von Theologie und Ökologie unter Einbezug von Papst Franziskus Enzyklika „Laudato si“ dis- kutiert werden sollte. Eine weitere Auf- gabe bot den Abiturienten Textzitate aus dem Roman „Nachtzug nach Lissa- bon“ von Pascal Mercier mit dem Auf- trag, sich aus theologischer Sicht kri- tisch damit auseinanderzusetzen. In Sozialkunde ging es u.a. um die heutige Gesellschaftsstruktur und den gesell- schaftlichen Zusammenhalt; in diesem thematischen Rahmen sollte ein Refe- rat ausgehend von einer Karikatur zur Herabsetzung des Wahlalters entwor- fen werden oder in einem Beitrag für eine Homepage zum Europatag der Vorschlag des Juristen und Schriftstel- lers Ferdinand von Schirach zur Erwei- terung der Charta der europäischen Grundrechte diskutiert werden. Zur Alles, was man so braucht... Auswahl stand auch das Thema „Grundzüge politischer Systeme der Gegenwart“, bei dem zum Beispiel Geschlechterklischees bei der Berufs- wahl kritisch analysiert werden oder ein Beitrag für eine Schülerzeitung zum Bereich „Globalisierung gerecht gestal- ten“ entworfen werden sollte. Weitere Themen mit ebenfalls anwendungsbe- zogenen Aufgaben waren „Formen multilateraler Kooperation“ und „Deut- sche Außenpolitik in einer globalen Umwelt“; alles Themen, die die Aktuali- tät und Bedeutung des Fachs Sozial- kunde bzw. Politik und Gesellschaft für die politische Bildung unserer Jugend- lichen deutlich unterstrichen. Das Fach Biologie thematisierte u.a. die Fähigkeit von Lebewesen zur Biolumineszenz, Forschungsergebnisse zu Darmbakte- rien, Zuchtmöglichkeiten bei Hühnern, die Invasion der Agakröte in Australien, die Insektenordnung der Schaben oder die Webspinnen. In Musik bezog sich eine Aufgabe auf die musikalische Gestaltung des „Magnificat“ mit Hör- beispielen aus dem Gregorianischen Choral, Monteverdi, Mendelssohn-Bart- holdy und Buchenberg. Alternativ konn- ten Vertonungen von Dowland, Beetho- ven, Schubert und Zender zum Thema „Tränen“ oder von Dvorak, Puccini und Williams zum Thema „Magie, Hexerei und Zauberei“ vergleichend interpre- tiert werden. Das Fach Kunst bot den Schülern die Möglichkeit, ausgehend von einem Tee- und Kaffeeservice von Michael Graves, das er 1983 für die Firma Alessi entwarf, selbst ein Service zu gestalten oder sich mit Barbara Kru- gers Schriftinstallationen in Dänemark auseinanderzusetzen und selbst eine Installation zum Thema „Zeit – Gesche- hen“ zu skizzieren oder zwei Gemälde von Jean-Michel Basquiat und George Condo vergleichend zu interpretieren. Das Mathematikabitur erwies sich als durchaus anspruchsvoll und umfasste Aufgaben aus der Analysis, Stochastik und Geometrie, die zum Teil ohne Hilfs- mittel wie Taschenrechner und Formel- sammlung bearbeitet werden mussten. Gerade im Bereich Stochastik zeigen die Aufgaben die praktische Anwen- dung mathematischer Gesetze zum Beispiel bei der Berechnung von Stau- längen an Autobahnbaustellen oder Ermittlung von Gewinnchancen beim Glücksrad. Nur eine Schülerin und ein Schüler hat- ten sich für Französisch als drittes Abiturfach entschieden; dieses wurde als letztes geprüft. Auch hier war die Aufgabenstellung sehr ansprechend: im Sachtext ging es um den Siegeszug des Fahrrads als Fortbewegungsmittel, der durch die Pandemie noch verstärkt wurde; der literarische Text stammte von Véronique Olmi, „Les évasions par- ticulières“ aus dem Jahr 2020, in dem das Heranwachsen von drei Schwes - tern in der Zeit Mitterands geschildert wird. Die Interpretation beider Texte wurde auch durch eine Karikatur ergänzt. In der Mediation sollte auf der Basis eines Sachtextes eine E-Mail mit Informationen zum Alpenverein in Deutschland verfasst werden. Nach einer Woche Prüfungspause folg- ten die Kolloquiumsprüfungen in zwei weiteren Fächern. Die Ergebnisse zeigten, dass auch die- ser Jahrgang die Prüfungen gut gemei- stert hat! Achtzehn Abiturienten haben eine 1 vor dem Komma, einmal wurde die Traumnote 1,0 erreicht, acht sind stolz auf einen Schnitt zwischen 1,0 und 1,5! Ganz besonders freuen wir uns darüber, dass auch drei ehemalige Schüler unseres Brückenklassenpro- gramms das Abitur bestanden haben, obwohl Deutsch nicht ihre Mutterspra-

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 9 che ist und vor wenigen Jahren erst gelernt wurde. Mit einem Gesamt- durchschnitt von 2,26 wurde vom Jahr- gang auch ein respektables Gesamter- gebnis erreicht. Abistreich am Freitag, 16.06.2023 Natürlich durfte auch der traditionelle Abistreich nicht fehlen. Der Jahrgang lud in der 5. und 6. Stunde alle Klassen auf den Sportplatz ein, wo Lehrkräfte und Schüler in verschiedenen Spielen gegeneinander antraten. Abiturfeier am Freitag, 30.06.2023 Die Abiturfeier fand am Eröffnungstag der Landshuter Hochzeit statt, weshalb die Feierlichkeiten schon vormittags Der Abiturjahrgang 2023 Na, welches Motto wird hier dargestellt? begannen, damit alle Teilnehmer der Landshuter Hochzeit rechtzeitig ihren Verpflichtungen nachkommen konnten. Begonnen wurde der Festtag mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Abteikirche. Pfarrer Golka betonte in der Eröffnung, dass für das große Ziel, das Abitur, zuvor viele kleine Schritte notwendig gewesen waren, denn alles Große fängt im Kleinen an; dazu passte auch der Text des Evangeliums, zwei Gleichnisse aus dem Matthäusevange- lium über das Senfkorn und den Sauer- teig, in denen geschildert wird, wie aus kleinen Anfängen Großes erwächst. Pfarrer Kley übertrug diesen Gedanken auf die Schulzeit und ermutigte die Schüler, bei scheinbar großen Proble- men nicht vorschnell aufzugeben, son- dern darauf zu vertrauen, dass Verän- derungen Zeit brauchen und in kleinen Schritten geschehen. Liebe und Barm-

ble mit Florian Doll, Elias Draxinger, Maximilian Hartl und Svenja Welzen- berg den Reigen der Ansprachen ein, der in der Folge immer wieder durch Gesangsnummern von Selina Schramm, Begonya Yilmaz und Lucas Maldet musikalisch gestaltet wurde. Schulleiterin Ursula Weger zeigte, aus- gehend vom Abiturmotto, Parallelen zwischen dem Glücksspiel und der Schule auf, in der die Schüler mit der Wahl der gymnasialen Laufbahn oder mit der Fächer- und Kurswahl eben- falls „auf Risiko“ gesetzt und gewonnen hätten. Sie betonte die Notwendigkeit eines moralischen Kompasses in einer immer komplexer werdenden Welt und stellte dar, dass die großen Fragen und Krisen dieser Zeit nur in gemeinschaft- licher Anstrengung zu bewältigen seien. Die neu gewählte Äbtissin Sr. Christiane Hansen gratulierte den Abiturienten im Namen des gesamten Konvents und wünschte ihnen für die Zukunft Erfolg und Gottes Segen. Im Anschluss überbrachte der Vor- standsvorsitzende der Schulstiftung Fritz Wittmann die besten Wünsche des Trägers. Nicht für jeden sei im Leben ein „Jackpot“ zu erwarten, weit wichti- ger und bleibender selbst als Abitur- schnitte sei aber der Charakter des Menschen und seine Herzensbildung. Oberbürgermeister Alexander Putz stellte den Weg zum Glück in den Mit- telpunkt seiner Ansprache. Freiheit sei immer mit Verantwortung verbunden und das Überwinden von Problemen mache im Nachhinein stark und zufrie- den. Bezug nehmend auf eine Sendung mit Eckart von Hirschhausen betonte er, dass jeder Mensch „sein Element“ finden müsse, in dem er sich wohl fühle. Dies gelinge, wenn man seine 10 Abitur 2023 herzigkeit seien die beiden „System- sprenger“, die die Welt zum Positiven veränderten. Danach segnete Pfarrer Golka die von Sr. Immaculata für jeden Abiturienten persönlich angefertigten Rosenkränze. Die feierliche persönliche Segnung der Abiturienten, die ganz bewusst an die Segnung der Fünft- klässler vor acht Jahren anknüpfte, beendete den geistlichen Teil der Feier, der musikalisch von Simon Lindner und Selina Schramm gestaltet wurde. Danach begaben sich alle in den Schul- garten für das Jahrgangsfoto, das gerade noch rechtzeitig vor einem Regenschauer gelang. Der Festakt fand im Beisein vieler Ehrengäste in der zum Abiturmotto „Abi Vegas, um jeden Punkt gepokert“ passend geschmückten Mehrzweck- halle statt. Mit „Don’t stop me now“ von Queen leitete das Instrumentalensem- Die Jahrgangsbesten Viktoria Blum 1,0 Patricia Mrosek 1,1 Maximilian Hartl 1,2 Verena Niederreiter 1,2 Svenja Welzenberg 1,3 Anna-Malen Viertlböck 1,5 Miriam Haberl 1,5 Vanessa Krüger 1,5 Die Jahrgangsbesten mit Äbtissin M. Christiane Hansen (li.), Oberstufen - betreuer Christoph Babinger (2.v.li.), Schulleiterin Ursula Weger (3.v.li.) sowie OB Alexander Putz (2.v.re.) und Fritz Wittmann, Vorsitzender des Stiftungsrats (re.) F: Christine Vinçon

Stärken entfalte und so zu einer unver- wechselbaren Persönlichkeit werde. Für den Elternbeirat gratulierte Claudia Wimmer. Sie stellte die Wichtigkeit von Ausdauer, Selbstvertrauen und Willens- kraft heraus. Bildung sei ein Privileg und gebe Sicherheit und Selbstver- trauen. Elementar für Bildung sei aber die Neugier des Menschen, die sich die Abiturienten lebenslang erhalten soll- ten. Auch dem Oberstufenkoordinator Chris toph Babinger stand der Stolz auf „seinen“ Jahrgang ins Gesicht geschrieben. Er blickte auf die von Corona geprägte Zeit zurück und stellte vielleicht als Folge der fehlenden sozia- len Kontakte dieser Jahre eine zuneh- mende Unsicherheit und fehlende Zuversicht bei vielen Jugendlichen fest. Deshalb wollte er ihnen Gedanken von Papst Benedikt XVI. mitgeben, die ihn selbst tief beeindruckt hätten: „Der Glaube ist einfach. Wir glauben an Gott – an Gott, den Ursprung und das Ziel menschlichen Lebens. An den Gott, der sich auf uns Menschen einlässt, der unsere Herkunft und unsere Zukunft ist. So ist Glaube immer zugleich Hoff- nung, Gewissheit, dass wir Zukunft haben und dass wir nicht ins Leere fal- len.“ Wer glaubt, sei also nie allein, denn, wie Papst Benedikt in der Enzy- klika Spe Salvi ausführt: „Wenn nie- mand mehr mir zuhört, hört Gott mir immer noch zu. Wenn ich zu niemand mehr reden, niemanden mehr anrufen kann – zu Gott kann ich immer reden. Wenn niemand mehr mir helfen kann – wo es sich um eine Not oder eine Erwartung handelt, die menschliches Hoffen können überschreitet –: Er kann mir helfen. Wenn ich in eine letzte Ein- samkeit verstoßen bin: Der Betende ist nie ganz allein.“ Am Schluss seiner Rede bedankte er sich bei allen, die ihren Teil zu einem gelingenden Abitur beigetragen und auch ihn persönlich in seiner Arbeit unterstützt haben, und wünschte den Abiturienten Gottes Segen für den weiteren Lebensweg. Der Höhepunkt des Nachmittags war die Verleihung des Abiturzeugnisses, zu dem die Absolventen zu selbstgewähl- ter Musik auf einem roten Teppich auf die Bühne kamen, um unter dem Applaus aller Anwesenden den Lohn Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 11 für ihre Anstrengung in Empfang zu nehmen. Neben dem Zeugnis erhielten die frisch gebackenen Abiturienten einen Kalender mit Bildern aus der Schulgeschichte Seligenthals und vom Elternbeirat rote Rosen. Wie wohl sich die Abiturienten in Seli- genthal gefühlt haben, zeigten die Ansprache der Q-Sprecher und das selbst komponierte Abilied des Jahr- gangs, in dem sie ihre Freude über das Erreichte und ihren Dank an die Schul- leitung, ihren OSK und Lehrkräften und Eltern zum Ausdruck brachten: „Wir haben das Abi, no time for loosers, cause we are the champions of the world“! In ihrer Ansprache charakterisierte Isabel Wandslebe ihren Jahrgang als einen Jahrgang mit „Survival-Menta - lität“ und betonte den guten Zusam- menhalt. Selina Schramm bezog sich auf das Gleichnis des Senfkorns: auch sie seien als kleine Senfkörner in der 5. Klasse in die Schule gekommen und von den Lehrkräften eifrig begossen worden. Nun dürften sie über sich hinauswachsen und sich zu neuen Zielen emporranken. Luis Mayer schil- derte die Erfahrungen in der Oberstufe, in der gerade die gemeinsamen Fahr- ten den Zusammenhalt gefördert hät- ten. Svenja Welzenberg beendete die Rede mit einem großen Dank an alle, die sie in den letzten Jahren unterstützt hatten, angefangen von den Eltern, über die Schulleitung, Lehrkräfte, Sekretärinnen, Hausmeister und ganz besonders natürlich „ihren” OSK Herrn Babinger! Mit einem gemeinsamen Essen in der Mehrzweckhalle klang der Nachmittag gesellig aus und gab Gelegenheit für so manches persönliche Gespräch und „Dankeschön“. Ursula Weger

12 Abiturrede 2023 Liebe Abiturientinnen, liebe Abiturienten, heute ist Ihr Tag! Ihre Eltern, Ihre Lehr- kräfte und viele Ehrengäste freuen sich mit Ihnen und geben Ihnen die Ehre, den heutigen Tag gebührend zu feiern! Als vorletzter G8-Jahrgang haben Sie es sogar geschafft, dass sich die ganze Stadt festlich herausgeputzt hat, extra den Beginn der Landshuter Hochzeit auf Ihren Entlasstag gelegt hat und Ihnen für die nächsten drei Wochen eine kostenlose Partymeile auf den Altstadt- tribünen bietet. Wie jeder Jahrgang haben Sie sich ein Motto gewählt, das Ihre Abiturerfahrung spiegeln soll: Es lautet: „Abi Vegas – um jeden Punkt gepokert“. Die Assoziation mit dem berühmtesten Vergnügungsort der Welt in der Wüste Nevadas ist sicher gewollt und stimmt mich hoffnungsfroh, denn Ihre Schulzeit war, so charakteri- siert, sicher kein Tal der Tränen, auch wenn Hochs und Tiefs zum Glücksspiel wie zu einem Schülerleben gehören. Wer pokert, setzt auf Risiko mit der festen Hoffnung auf Gewinn: auch Sie haben als Zehnjährige mit der Wahl des Gymnasiums oder beim Abitur mit der Wahl der Abiturfächer auf Risiko gesetzt – und gewonnen, sonst stünden Sie nicht hier. Ein wenig Glück gehörte bei allem Fleiß, aller Begabung und Anstrengung der letzten Monate sicher auch dazu. Aber „fortes fortuna adiuvat“, wie der Lateiner so schön sagt, „dem Tüchtigen hilft das Glück“. Sie haben in den letzten beiden Jahren eifrig Punkte für die Endabrechnung gesammelt, bis es nach den Prüfungen hieß „rien ne va plus“ – „nichts geht mehr“. Heute bekommen Sie den Beweis Ihrer Anstrengungen in Form des Zeugnisses feierlich überreicht. Im Unterschied zum Glücksspiel in Las Vegas oder anderswo nehmen Sie aber heute kein Geld, dafür aber viele imma- terielle Schätze mit ins Leben, die Ihnen helfen sollen, Ihren Weg zu gehen und Ihre Pläne und Vorhaben erfolgreich umzusetzen. Damit meine ich Wissen und Werthaltungen, die Sie zu einem gelingenden Leben befähigen sollen. In Zeiten von Google, sozialen Plattfor- men oder KI-Chatbots ersetzt nichts das persönliche Einschätzungsvermö- gen aufgrund eines fundierten Basis- wissens, ob die nach dem Zufallsprinzip generierten Texte Wahres oder Unsinni- ges beinhalten. Ein ChatGPT ist eine perfektionierte Suchmaschine – kein Lügendetektor. Denken und Beurteilen muss man auch weiterhin selbst. KI kann uns zwar auf der Basis der vor- her eingespeisten Informationen ein Angebot machen, das Angebot nutzbar machen, muss der Mensch. Dies beinhaltet auch die Notwendigkeit eines sicheren moralischen Kompas- ses, der in einer immer unübersichtli- cheren Welt voller Krisen, Probleme, verschiedenster Weltanschauungen und Angebote immer wichtiger wird, damit wir nicht die Orientierung verlieren. Denn KI liefert weder die Unterschei- dung „wahr“ oder „falsch“ noch „gut“ oder „böse“ – ganz wie im Spielkasino, in dem es nur die Kategorien „Glück“ und „Pech“, „gewonnen“ oder „verlo- ren“ gibt. Für die großen Aufgaben der Mensch- heit genügt längst nicht mehr nur der individuelle Einsatz. Die Menschheit als Ganzes sitzt auf diesem Planeten in einem Boot und es geht mehr oder weniger um „Sein“ oder „nicht Sein“. Wenn es aber auf lange Sicht um ein gemeinsames Überleben und ein gutes Leben auf diesem Planeten geht, ist kein Platz für Egoismen und Opportu- nismus. Wir brauchen einen globalen morali- schen Kompass, der uns jenseits von weltanschaulichen und religiösen Spe- zifika ein gemeinsames Fundament für Entscheidungen gibt, die alle mittragen können, die „guten Willens“ sind. Der Schweizer Theologe Hans Küng spricht vom „Projekt Weltethos“ und zeigt am Beispiel vieler Religionsstifter wie Buddha, Konfuzius, Jesus oder Muham- mad, dass es in ihren Lehren nicht nur um den Verweis auf die Transzendenz des menschlichen Lebens geht, son- dern immer auch um Normen eines guten Zusammenlebens. Sie kulminie- ren in der Grundregel, die der Aufklärer Kant ganz rational und säkular so for- mulierte: „Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzge- bung gelten könnte“; oder wie Konfu- zius 500 vor Christus sagte: „Was du selbst nicht wünschst, das tue keinem anderen Menschen an.“ In diesem geforderten Perspektivwech- sel vom Ich zum Du liegt eine tiefe Weis- heit und der Schlüssel für gemein- schaftliche Anstrengungen: Der Bezug auf das Ego ist nicht finaler Selbst- zweck, sondern Ausgangspunkt für ein Handeln, das den anderen im Blick hat. Würden wir diese Regel wirklich beher- zigen, gäbe es im Großen keine Ausbeu- tung, weder von Menschen noch von Ressourcen, und im Kleinen keine „Hatespeach“ und kein Ausnutzen oder Hintergehen des anderen.

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 13 Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, Sie stehen jetzt am Beginn eines selbst- bestimmten Lebens. Nehmen Sie es beherzt in die Hand. Lassen Sie sich nicht bange machen, auch wenn es der- zeit so scheint, als gäbe es mehr Krisen als Lösungen und als wäre der bishe- rige Lebensstandard in einem sicheren Europa nicht mehr garantiert. Gefährdungen machen wach und auf- merksam und geben Gestaltungsspiel- räume. Das Leben ist nicht risikolos und war es noch nie, wenn Sie an frühere Generationen auch in Ihren Familien denken. Die Zukunft unserer Welt braucht gut ausgebildete junge Menschen wie Sie, die nicht nur genießen, sondern auch gestalten wollen. Was mit Anstrengung erworben wird, macht glücklicher als das, was einem vermeintlich oder durch bloßes Glück in den Schoß fällt. Das haben Sie alle als Schüler immer wie- der und besonders in den letzten Mona- ten erfahren. Das Glücksgefühl beim Bergsteigen oben am Gipfelkreuz steht in direktem Zusammenhang mit der Mühe des Aufstiegs, das Glücksgefühl eines gelungenen Vorspiels am Instru- ment mit der Intensität des Übens in der Vorbereitungsphase. Die Lateiner unterscheiden das schnell vergängliche und auf Zufall basierende Glück „fortuna“ von einem auf eigener Anstrengung und eigener Lebensge- staltung basierenden Glück „beatitudo“. Auch im Englischen gibt es den Unter- schied von „to have luck“ oder „to be happy“. Wir alle wünschen Ihnen, dass Sie im Leben „beatitudo“, „happiness“ erfah- ren; ab und zu darf natürlich auch etwas „fortuna“ oder „luck“ dabei sein. Ihre Schule wollte Sie auf ein gelingen- des Leben vorbereiten – intellektuell mit einer großen Fächervielfalt und sozial und emotional auf der Basis der Werte des christlichen Menschenbilds, also mit Herz und Verstand. Für uns Christen ist die Gleichwertigkeit jedes Menschen bei aller Achtung für seine jeweilige Andersartigkeit eine natürliche Folge der Gotteskindschaft aller Menschen. Die Verantwortung für unsere Erde, für die Tier- und Pflanzenwelt und das Klima ist nicht nur eine ratsame Hal- tung als Lebewesen auf diesem Plane- ten, sondern ein Auftrag unseres Schöpfers, dem wir uns als vernunftbe- gabte Wesen nicht entziehen dürfen. Im Übrigen sind wir, um den Bogen zum Beginn und damit zu Ihrem Motto zu schlagen, in Seligenthal gar nicht so weit von Las Vegas entfernt. „Las Vegas“ ist spanisch und heißt übersetzt „die Auen“, weil sich an diesem Platz in der Wüste Nevadas Quellen befanden. Dies war der Grund, dort eine Niederlassung zu gründen, und zwar von der „Kirche Jesu Christi der Letzten Tage“. Der Ursprung war also eine Ansiedlung einer religiösen Gruppe mitten in der Wildnis der Wüste. Das Wasser machte aus der Wüste einen Ort voll Leben, ein kleines Paradies, ein „seliges Thal“! Auch die Zisterzienser wählten für ihre Ordensniederlassungen Orte am Was- ser, abgeschieden von den Menschen. Als Seligenthal 1232 an der Isar von Ludmilla, der Witwe unseres Stadtgrün- ders Ludwig, gegründet wurde, lag es weit vor den Toren der Stadt, – heute kaum mehr vorstellbar. Mögen Ihnen zumindest in der Rück- schau nach dem Verblassen von viel- leicht so manchem Ärger und so man- cher Enttäuschung Ihre Schule als guter Ort erscheinen, als Ort, an dem Sie Freundschaften schlossen, an dem Sie Unterstützung, Bestätigung und Orien- tierung erfuhren, vielleicht kein Para- dies für Spiel- und Vergnügungssüch- tige, aber ein Ort, an dem nicht der bloße Erfolg den Wert des Menschen ausmacht, sondern immer wieder ver- sucht wurde, in gegenseitigem Respekt, Wertschätzung und Achtung gut zusam- menzuleben und anstehende Aufgaben gemeinsam anzugehen. Viele von Ihnen haben sich für andere engagiert, ob als Schulsanitäter, Klassen- oder Jahr- gangssprecher, als Tutor oder Lernpate, und dabei das Glück erfahren, das aus dem Dasein für andere entspringt und dem Leben Sinn gibt, weil man gebraucht wird. Nehmen Sie diese positiven Erfahrun- gen mit ins Leben! Erfahrungen von Freundschaft und Wertschätzung, die Erfahrung, das Leben für andere besser und leichter machen zu können, stärken uns auch in schwierigen Situationen und Herausforderungen. Ganz gleich, welchen Weg Sie gehen werden, Beruf oder Studium, das Grün- den einer Familie, vorher vielleicht eine kleine Auszeit, – an Herausforderungen wird es nicht mangeln. Gott schütze Sie auf Ihrem weiteren Lebensweg, unsere guten Wünsche begleiten Sie! Ursula Weger, Schulleiterin

16 Aktuelles und Neues Verabschiedung der Äbtissin Sr. M. Petra Articus anlässlich ihres 75. Geburtstags Ein ganz besonderes und keines- wegs alltägliches Fest in der Geschichte Seligenthals galt es am Sonntag, 07. Mai 2023 zu begehen: Unsere Äbtissin Sr. M. Petra Articus feierte nicht nur ihren 75. Geburts- tag, sondern legte auch den Ordensregeln entsprechend ihr Amt als Äbtissin nieder. 24 Jahre lang hatte sie als Nachfolgerin von Sr. Assumpta Schenkl die Geschicke der Abtei und der Schulen geleitet. In ihre Amtszeit fielen umfang- reiche Baumaßnahmen wie die Sanie- rung der Grundschule, der Neubau der Mehrzweckhalle, die Sanierung des Gymnasiums und des Klosters sowie der Neubau des Kindergartens. Auch organisatorisch wurden 2010 mit der Gründung der Schulstiftung als Träger der sieben Einrichtungen maßgebliche Weichen gestellt, die den Betrieb der Schulen auch bei einer sinkenden Anzahl von Klosterfrauen garantiert. Sr. Petra wurde am 08. Mai 1958 in Husum geboren und kam mit sieben Jahren nach dem Tod des Vaters mit ihrer Mutter und ihren beiden Geschwis tern in die mütterliche Heimat nach Deggendorf. Ursprünglich evan- gelisch getauft, konvertierte sie im katholischen Bayern zum katholischen Glauben und besuchte in Deggendorf die Volksschule und die Oberrealschule, bevor sie nach Landshut an die Seligen- thaler Fachakademie kam, um „Kinder- gärtnerin“ zu werden. Nach dem Abschluss an der Fachakademie arbei- tete sie zunächst im Seligenthaler Internat als Erzieherin und trat 1969 als Kandidatin ins Kloster ein. Sie setzte ihre Ausbildung mit dem Studium der Sozialpädagogik in München und Frei- burg fort und arbeitete danach als Leh- rerin an der Seligenthaler Fachakade- mie, wo sie 1999 in der Nachfolge von Sr. Judith Hensel auch für drei Jahre die Schulleitung übernahm. Am 24. Juli 1999 wurde sie zur 43. Äbtissin gewählt. Ihre Amtszeit beendete Sr. Petra mit einem Festgottesdienst, der von unse- rem Musiklehrer Simon Lindner und einem Bläserquartett des Gymnasiums musikalisch gestaltet wurde. Hauptze- lebranten waren Generalabt Mauro- Giuseppe Lepori und Weihbischof

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 17 Dr. Josef Graf. Auch der anschließende Festakt fand im Beisein vieler Ehren - gäs te aus Politik, Kirche und Gesell- schaft in der Abteikirche statt. Priorin Sr. Beatrix Schlappner umriss kurz den Werdegang der Äbtissin, schilderte ihr klösterliches Wirken und überbrachte den tiefen Dank und die guten Wünsche des Konvents. Der stellvertretende Landrat Fritz Wittmann sprach für Stadt und Landkreis, aber auch im Namen der Schulstiftung, deren Vorsitzender er ist, und dankte der Äbtissin für das segensreiche Wirken in der Stadt, der Region und den Bildungseinrichtungen Seligenthals. Danach traf sich die festli- che Gesellschaft in einem Bierzelt auf den Sportplätzen zu Speis und Trank. Das Kloster öffnete seine Gärten für die Gäste, die diese Gelegenheit gerne ergriffen, um bei einem „Verdauungs- spaziergang“ die wunderbaren Garten- anlagen zu genießen. Vor dem Kaffee überbrachten die einzelnen Einrichtun- gen ihre Gratulation. Die Schüler und Lehrkräfte des Gymnasiums hatten je eine Karte mit guten Wünschen gestal- tet, die von Schulleiterin Ursula Weger und ihrer Stellvertreterin Maria Fischer zusammen mit einer Sammlung von Aufnahmen der letzten Sommer- und Weihnachtskonzerte als musikalischer Gruß im Namen der ganzen Schulfami- lie überreicht wurde. Für eine beson- dere Überraschung sorgte unser Diöze- sanbischof Dr. Rudolf Voderholzer, der es sich trotz Amtsterminen nicht neh- men ließ, am Nachmittag zu kommen. Mit einer gemeinsamen Vesper in der Abteikirche klang der festliche Tag mit einem Lobpreis Gottes aus. Ursula Weger

Sr. M. Christiane Hansen ist die neue Äbtissin der Abtei Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 19 Gemäß der Konstitutionen des Klosters legte Äbtissin M. Petra Articus mit Erreichen ihres 75. Lebensjahres ihr Amt als Klosterleiterin nieder. Als neue Äbtissin wählte der Konvent Sr. M. Christiane Hansen. Die neue Äbtissin Sr. Christiane wurde 1965 in Dänemark geboren und war ursprünglich in das dänische Zister- zienserinnenkloster Sostrup eingetre- ten, bevor sie 1990 nach Seligenthal wechselte. Viele Kollegen und vielleicht auch manche Eltern haben sie noch als Lehrerin für Latein und Katholische Religion und von 2007 bis 2009 als Schulleiterin des Gymnasiums in bester Erinnerung. So freuen wir uns sehr, dass sie nach einigen Jahren als Priorin in Helfta in der Lutherstadt Eisleben in Sachsen- Anhalt nun wieder in neuer Verantwor- tung in ihr Heimatkloster zu uns zurückgekehrt ist. Wir wünschen ihr für die sicher nicht leichte Aufgabe als Äbtissin eines ehr- würdigen Konvents Gottes Segen und eine glückliche Hand! Ursula Weger

20 Aktuelles und Neues Engelbert Hilbich – eine Erinnerung zu seinem 100. Geburtstag Der alljährliche Kammermusik- abend des Gymnasiums im Februar bot heuer eine gute Gelegenheit, an den Maler Engel- bert Hilbich zu erinnern, der vor 100 Jahren am 18. Februar 1923 geboren wurde. In der Konzertpause hatten die zahl - reichen Konzertbesucher nach einer kurzen Einführung in Engelbert Hilbichs Leben und Werk die Möglich- keit, die Bilder im Schulhaus zu betrachten. Es war für uns alle eine große Freude und Ehre, dass seine beiden Töchter Lydia Westermann- Hilbich und Eva Miralles-Garcia es sich nicht nehmen ließen, trotz weiter Anfahrtswege persönlich da zu sein und so auch ihre Verbundenheit mit unserer Schule zu zeigen. Engelbert Hilbich stammt ursprüng- lich aus Oberschlesien. Schon früh zeigte sich sein großes künstlerisches Blühender Kaktus Die bildende Kunst war für Herrn Hil- bich immer ein Weg zur Erkenntnis, der als Grundvoraussetzung der genauen Wahrnehmung bedarf. Bis zu seinem Tod malte er in seinem Atelier begleitet von klassischer Musik aus seiner umfassenden CD-Sammlung. Sein Werk umfasst mehrere Motiv- kreise, die im Gymnasium im Treppen- haus und den angrenzenden Gängen thematisch geordnet betrachtet wer- den können. Es sind dies n Motive aus der Natur, Blumen, aber auch Fundstücke wie Blätter, Muscheln, Sandrosen oder Rinden- stücke, die nicht selten zu Stillleben angeordnet werden; Orgelpfeifen und Metronom auf Tisch n Porträts, wie z. B. im 1. Stock ein Selbstporträt und ein Porträt seiner Tochter Lydia; Herr Hilbich war ein anerkannter und bekannter Porträt- maler, der z. B. Josef Haas, den Präsidenten der Musikakademie Talent, sowohl in der bildenden Kunst als auch in der Musik. Nach seiner Kriegsgefangenschaft kam er nach Pfeffenhausen in Niederbayern und arbeitete dort als freischaffender Maler. 1954 legte er in München die Kirchenmusikerprüfung ab. Von 1959 bis 1965 stu- dierte er Malerei und Grafik an der Aka - demie der Bildenden Künste in München. Beide Talente bestimmten auch seine berufliche Lauf- bahn als Organist in St. Margaret und St. Martin, als frei- schaffender Maler und fast 20 Jahre von 1972 bis 1990 als Kunst - erzieher am Gym - nasium und der Fach- akademie in Seligen- thal.

München, die bekannte Malerin Gabriele Münter, aber auch viele bekannte Landshuter Persönlich - keiten wie Äbtissin Columba Baum- gartner, OB Josef Deimer oder den Regierungspräsidenten von Nieder- bayern Dr. Gottfried Schmid und viele Bürger Landshuts als Auftrag- geber hatte; n abstrakte Kompositionen, bestimmt von der Textur aufeinandergelegter Rindenstücke oder Glasscherben (Beispiele dafür hängen im 2./3. Stock), oder er komponierte Netze zu „Fugen“, wie er in Anlehnung an die Musik eine Reihe seiner Kompo- sitionen nannte; n Landschaften, bevorzugt den Stau- see bei Eching, wo er gern und viel spazieren ging; aber auch Wald und Feldlandschaften oder Sandgruben beschäftigten ihn immer wieder. In den letzten Jahren vor seinem Tod 2011 malte er wiederholt einen sich in der Ferne verlierenden von Zypressen bestandenen Weg. Stauseelandschaft Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 21 Weiße Gefäße Stillleben von Malutensilien Dass wir am Gymnasium einen so rei- chen Schatz seiner Bilder haben, ver- danken wir seinen Kindern Markus Hilbich, Lydia Westermann-Hilbich und Eva Miralles-Garcia, die sich ent- schlossen, zahlreiche Werke aus dem Nachlass der Schule als Schenkung zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise können wir nicht nur die Erinne- rung an einen hoch geschätzten Kolle- gebracht hat und der im Sekretariat des Gymnasiums oder an der Pforte für 21,80 Euro erworben werden kann. Ursula Weger Zypressenweg in Blaugrün gen bewahren, sondern unseren Schülern auch die Möglichkeit eröffnen, an Originalbildern zu ler- nen und sich für eigene Bilder inspirieren zu las- sen. Wer sich eingehender mit den Kunstwerken in Seli- genthal befassen möchte – wir haben ja auch Schenkungen von Toni Waim und Marlene Neu- bauer-Woerner im Haus – kann dies auch mit einem Bildband tun, den der Attenkofer Verlag heraus-

22 Aktuelles und Neues Eine neue Schulpartnerschaft – neuer Austausch mit Frankreich offiziell besiegelt! Nachdem unsere über 50-jährige Partnerschaft mit der École Jeanne d’Arc in Mulhouse aufgrund des nachlassenden Interesses der französischen Schule und dortigen Veränderungen im Kollegium und in der Schülerschaft leider mit der COVID-Pandemie endete, suchten wir sehr intensiv nach einer neuen Partnerschule. Unsere Fachschaftsleiterin Evelyn Dreier besuchte bis zu ihrem Ruhe- stand im Sommer 2022 sogar persön- lich einige Schulen und wir versuchten auch Kontakte zur Landshuter Part- nerstadt Compiègne zu nutzen. Wir mussten aber leider feststellen, dass ganz allgemein das Interesse französi- scher Schulen an einem Austausch mit einer deutschen Schule sehr über- schaubar ist, nicht zuletzt, weil auch die Die „Landshuter Delegation“ mit Ursula Weger, Maria Fischer und Evelyn Dreier sowie der Schulleiter des Lycée M. Mauduit und der Schulleiter des Collège M. Duvivier Zahl der französischen Schüler, die Deutsch lernen wollen, stetig abnimmt. Da erreichte uns im Juli 2022 plötzlich eine Partnerschaftsanfrage einer fran- zösischen Schule in Gex, die über das Katholische Schulwerk an alle Schulen des Dachverbands weitergeleitet wor- den war. Natürlich nahmen wir sofort Kontakt auf und vereinbarten einen Videokonferenztermin mit dem dortigen Schulleiter des Collège M. Duvivier. Tat- kräftig unterstützt von Frau Dreier gelang es uns, das Interesse der Schule für uns zu wecken, und wir waren natürlich überglücklich und auch ein wenig stolz, dass sich das Collège, das übrigens wie unsere alte Partnerschule den Namen Jeanne d‘Arc trägt, für uns entschied. Um uns gegenseitig besser kennen zu lernen, fuhren wir – Frau Fischer, Frau Dreier und Frau Weger – am Ende der Sommerferien für einige Tage nach Gex und waren von der attraktiven Lage der Kleinstadt an den Ausläufern des Jura- gebirges in Sichtweite zum Mont Blanc und wenige Kilometer von Genf und dem Genfer See entfernt sehr angetan. An der Schule selbst erfuhren wir eine sehr herzliche Aufnahme und in den Gesprächen stellten sich schnell viele Gemeinsamkeiten zwischen der franzö- sischen Schule und Seligenthal heraus. Beide standen früher in klösterlicher Trägerschaft und beide legen aus die- ser Tradition heraus großen Wert auf eine Erziehung auf der Basis der christ- lichen Werte. Die Nähe zur Schweiz und zu internationalen Organisationen in Genf, wo viele Schülereltern arbeiten, erklärt auch das große Interesse der dortigen Schüler an der deutschen

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 23 Sprache. Beide Schulen gehören auch zu einem Schulzentrum mit mehreren schulischen Einrichtungen auf einem großen Campus, was uns die zusätzli- che Möglichkeit eröffnet, auch mit dem Lycée Möglichkeiten der Zusammenar- beit auszuloten. Die gegenseitigen Sympathien von Anfang an führten dazu, dass wir bereits bei diesem ersten Treffen die Schulpartnerschaft mit einem offiziel- len Partnerschaftsvertrag feierlich besiegelten und die gegenseitigen Besuche im Schuljahr 2022/23 termi- nierten. Schon im November kam die erste Schülergruppe aus Gex nach Landshut, begleitet vom Schulleiter des Lycée M. Mauduit und dem Schulleiter des Col- lège M. Duvivier, die ebenso wie die französischen Schüler und die Begleit- lehrkräfte von Seligenthal und der Stadt Landshut sehr begeistert waren. Beim Gegenbesuch der Seligenthaler Gruppe in Gex Ende April konnten die neu entstandenen Freundschaften ver- tieft werden. Geleitet wird das Aus- tauschprogramm in Seligenthal von der Fachschaft Französisch unter Leitung von Frau Enzinger. Wir sind sehr zuversichtlich, dass die- sem neuen Austausch eine lange und erfolgreiche Zukunft beschieden sein wird und freuen uns über diese neue Möglichkeit für unsere Schüler, ihre Sprachkenntnisse „vor Ort“ in Frank- reich in Gastfamilien anzuwenden und zu verbessern. Ursula Weger

24 Aktuelles und Neues Vom Flirt zur Freundschaft Erneuerung der Schulpartnerschaft mit dem Liceo Tron Zanella, Italien 42 Jahre Schulpartnerschaft Seligenthal – Liceo Tron Zanella bot allen Grund zu feiern, da nach den Pandemiebeschränkungen erstmals wieder Begegnungen zwischen den Schülern sowie Lehr- kräften beider Schulen und Fest - gästen möglich waren. Es bestätigte sich, dass die Partner- schaft auch die Zeit fehlender persön - licher Treffen überstanden hat und sogar gestärkt aus den Krisenzeiten hervorgegangen ist. Seligenthal und Liceo Tron – eine glückliche Fügung Schon von Anfang an erwiesen sich die gegenseitigen Besuche der Schüler- gruppen, die zur Festigung des Frie- dens in Europa auf der Basis persönli- cher Begegnungen der Jugend ins Anschnitt der Partnerschaftstorte Die Vertreter der drei Partnerschulen Leben gerufen worden waren, als glückliche Fügung. Sie wurden begrün- det von den charismatischen Schul - leiterinnen Mila Ceccata am Liceo Tron und Sr. Lioba Hemmerle am Gymna- sium Seligenthal und getragen von außerordentlich engagierten Lehrkräf- ten wie Martin Hackl und Gertraud Hergeth in Landshut sowie Luisa Alessandri und Giuseppe Piazza in Schio und aktiv unterstützt durch die Eltern beider Schulen. Seligenthal als Initiator der Städtepartnerschaft Den Anlass boten die Feierlichkeiten zur 40-jährigen Städtepartnerschaft Landshut-Schio, für die von Seligenthal die Initiative ausging. Dr. Franziska Seemann, Lehrerin in Seligenthal und Stadträtin, legte den Grundstein für die Städtepartnerschaft, für den „Flirt mit Schio“, wie die Landshuter Zeitung im Oktober 1981 titelte. Unterstützt von den jeweiligen Partnerschaftsvereinen entwickelte sich eine lebendige Part- nerschaft, wie sich am Jubiläums - wochenende zeigte. Ein deutsch-italie- nisch moderierter Festakt erwartete die Gäste aus Landshut und ein dreitä- giges Rahmenprogramm zum intensi- ven Kennenlernen der Stadt, ihrer Geschichte und Kultur und zum Verkos - ten regionaler Köstlichkeiten. Der Emp- fang des Bürgermeisters Valter Orsi und der Dankgottesdienst im Dom zu Schio zeigten die besondere Wertschät- zung für die Partnerschaft. Feierliche Erneuerung der Schulpartnerschaft mit dem Liceo Tron Zanella Ein wichtiger Grund für die Erneuerung der Schulpartnerschaft war, dass in Schio zwei Gymnasien unter der Schul- leitung von Silvio Grotto und seiner Stellvertreterin Eva Biotto vereint wor- den sind, was sich im neuen Namen „Tron Zanella“ widerspiegelt. Erstmals feierten daher die beiden Landshuter

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 25 Eine überraschende Begegnung! Durch die Gespräche über die Anfänge der Partnerschaft kam es zu einer überraschenden Begegnung zwischen zwei Teilnehmerinnen der ersten Fahrten, die nun beide an ihrer Schule als Lehrerinnen tätig sind: Gabriele Huber, die Schio 1979 bei der ersten Informationsfahrt kennenlernte, und Floriana Lamonta, die beim ersten Schüleraustausch 1980 in Landshut war. Floriana Lamonta erinnerte sich gut an Gabrieles jüngere Schwester, die am Schüleraustausch 1980 teil - genommen hatte, und daran, dass Familie Huber noch mehrere Gast- schüler aus Schio zusätzlich aufge- nommen hatte. Denn Martin Hackl, der verantwortliche Lehrer, war sich nicht sicher, wie die Eltern an der rei- Frühere und jetzige Verantwortliche des Austauschs Seligenthal-Nicolo Tron Partnerschulen, Seligenthal und das Hans-Carossa-Gymnasium, miteinan- der. Mit einem sehr festlichen Pro- gramm mit Reden der Schulleitungen, hervorragenden Musikbeiträgen, dem Hissen der Flaggen und Singen der Nationalhymnen wurde das Jubiläum würdig begangen. Mit großem Respekt und Dankbarkeit blickte Maria Fischer zurück auf die Zeit der natürlich gewachsenen, intensiven Partner- schaft. Die sich ergänzenden Mentalitä- ten der Menschen, gleiche Interessen und eine zueinander passende Lebens- Die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde: Markus Heber, Direktor des HCG, Maria Fischer, Silvio Grotto, Direktor des Liceo Tron Zanella weise führten zu einer tiefen inneren Verbundenheit. So können alle voll Freude und Zuver- sicht auf eine gemeinsame Zukunft schauen, in der die besondere Freund- schaft beider Schul- familien in einer außergewöhnlichen Partnerschaft weiter intensiv gelebt wird – ad multos annos. Maria Fischer nen Mädchenschule auf männliche Gastschüler reagieren würden, wusste diese aber bei Familie Huber gut auf- gehoben. Das Gespräch am Rande der Jubiläumsfeier wurde immer ange- regter, und so verabredeten sich beide Lehrerinnen zu einem weiteren Tref- fen, zu dem auch andere italienische Gastschüler des ersten Schüleraus- tausches von 1980 dazu kamen. Es gab viel zu erzählen von den ersten Eindrücken im noch fremden Land, den ersten sprachlichen Versuchen, den sich daraus entwickelnden Freundschaften und vieles mehr. Und alle zogen dasselbe Fazit: Wie schön, dass es den Austausch gibt!

26 Aktuelles und Neues Ausgezeichnet in MINT! Das Gymnasium wurde für seine hervorragende, nachhaltige Schwerpunktsetzung in Mathema- tik, Informatik, Naturwissenschaf- ten und Technik (MINT) erneut als „MINT-freundliche Schule“ aus - gezeichnet und bei einer Online- Preisverleihung, die unter der Schirmherrschaft der Kultus - ministerkonferenz (KMK) stand, besonders geehrt. Seligenthal musste einen anspruchs- vollen, standardisierten Kriterienkata- log erfüllen und einen bundesweit ein- heitlichen Bewerbungsprozess durch- laufen. Die hochmoderne Ausstattung der digitalen Klassenzimmer, das über- all in der Schule verfügbare WLAN, die souveräne Nutzung digitaler Medien und die umfassende Medienerziehung flossen ebenso in die Bewertung ein wie die zahlreichen Auszeichnungen in MINT-Wettbewerben, z. B. für innova- tive und kreative Ansätze zur Bewälti- gung der Coronakrise oder im Landes- wettbewerb „Experimente antworten“. Vielfältige Projekte in allen Jahrgangs- stufen, teilweise mit Unterstützung externer Partner, gehören zum MINT- Profil unserer Schule und wecken Interesse am Forschen und Entdecken, z. B. die Auseinandersetzung mit „Kli- mapolitik auf lokaler Ebene“, das Pro- jekt „Wackeldackel“ in Zusammenar- beit mit der Hochschule Landshut zur Bedeutung von Federn für den Maschi- Annegret Seiffert, Johanna Schütz, Thomas Rauscher, Laurenz Wimmer, Veronika Kraus, Daniela Hulak, Ursula Weger, Maria Fischer, Lilli Kratz - eisen (v. li.) nenbau, der Bau eines Hochbeets der Arbeitsgruppe Schulgarten und die Anlage eines Heilkräuterbeets durch eine Projektgruppe vor dem histori- schen Holzblockhaus „Gastgeb“ nach einer von Karl dem Großen erstellten Artenauswahl. Staatsminister Prof. Dr. Piazolo begrüßt die Initiativen: „Um die vielfältigen Her- ausforderungen unserer Zeit wie den Klimawandel, die Umstellung auf erneuerbare Energien, die Mobilität der Zukunft oder auch die Bekämpfung von Pandemien bewältigen zu können, sind wir auf eine starke MINT-Bildung ange- wiesen. Junge Forscher und Entdecker werden gebraucht.“ Ursula Weger

Hand in Hand zum Wohl der Kinder Erfolgreiche Rezertifizierung für die „Erziehungsgemeinschaft an katholischen Schulen“ Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 27 Wie wichtig die gemeinsame Erzie- hungsarbeit von Elternhaus und Schule ist, zeigen nicht nur viele namhafte Stu- dien, sondern die tägliche Erfahrung von Eltern und Lehrkräften. Denn nur eine vertrauensvolle Zusammenarbeit schafft die Basis für eine nachhaltige Werteerziehung. Aus diesem Grund rief das Katholische Schulwerk Bayern 2015 das Qualitätssiegel der „Erzie- hungsgemeinschaft an katholischen Schulen“ ins Leben. Verbunden mit die- sem Siegel ist ein breites Angebot für Fortbildungen und gedanklichen Aus- tausch für Eltern und Lehrkräfte zu den verschiedensten Themen wie eine kon- struktive Gesprächsführung, Konfliktlö- sung, Elternmitbestimmung, Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz oder das Schaffen einer hilfreichen Lernatmosphäre in der Schule und Zuhause. Diese Angebote sollen die Kooperation von Elternhaus und Schule stärken und die Schulen ermutigen, im vertrauensvollen Miteinander Schule zu gestalten. Um dieses Siegel zu erhal- ten, müssen die Schulen ein umfassen- des Konzept einreichen, das gegliedert nach verschiedenen Qualitätsmerkma- len wie Partnerschaft, Wertschätzung, Verantwortung, Gastfreundschaft und Vernetzung Ziele der Schule, Maßnah- men und deren Evaluation belegt. Wir waren von Anfang an mit dabei und konnten uns seitdem bereits zum zwei- ten Mal rezertifizieren. Das Weih- nachtskonzert bot den stimmungsvol- len Rahmen für die Überreichung des Siegels an Schulleitung und Elternbei- rat durch den Direktor des Katholi- schen Schulwerks Dr. Peter Nothaft und seine Referentin für Schulentwick- lung und Evaluation Dunja Müller. Wir freuen uns über die erneute Auszeich- nung, die für uns Anerkennung und Ansporn zugleich ist. Denn nur wenn die Kinder sich in einer familiären Atmosphäre getragen von einer guten Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule wohlfühlen, können sie sich entfalten und gut lernen. Und viele Facetten des Schullebens wie Schul- austauschprogramme oder die Gestal- tung von Festen und Konzerten sind ohne die Mithilfe von Eltern gar nicht möglich. Auch der Elternbeirat ist ein ganz wesentliches Gremium zur Unter- stützung der Schule in vielerlei Fragen zur Ausgestaltung des Schulprofils, der Hausordnung und des Schullebens. So wird dieses Siegel auch in Zukunft dazu beitragen, dass das Gymnasium Seli- genthal ein Ort ist, an dem sich die Kin- der geborgen fühlen und gestützt von Elternhaus und Schule zu verantwor- tungsvollen Persönlichkeiten heranrei- fen können. Ursula Weger Dr. Peter Nothaft, Dunja Müller, Ursula Weger, Maria Fischer, Birgit Hanel, Hermann Fraunhofer (v. li.) freuen sich über die erneute Zertifizierung.

28 Aktuelles und Neues „Es ist an euch, nicht zu vergessen!“ Gedenkstunde zum Jahrestag der Befreiung von Ausschwitz In einem gemeinsamen Projekt von Wirtschaftsschule, Gymnasium und Fachakademie erinnerte die jüdi- sche Autorin und Religionslehrerin Michaela Rychla vor Schülern ab der 9. Jahrgangsstufe an den 78. Jahrestag der Befreiung von Ausschwitz. In ihren Erzählungen und Liedern stellte sie unter dem Titel „sog nit kejnmol, as du gejst dem letztn Weg“ („sage niemals, dass du den letzten Weg gehst“) Menschen in den Mittel- punkt, die sich in dem alltäglichen Grauen einen schier unglaublichen Überlebenswillen bewahrten und so dem Vernichtungswillen der National- sozialisten ihren ganz persönlichen Widerstand entgegensetzten. Begleitet von eindrucksvollen Bildern u.a. aus Ein neues Jahr in der Brückenklasse Auch in diesem Schuljahr kamen neue Brückenklassenschüler aus vielen Nationen an unser Gymna- sium, um sich dem Erlernen der deutschen Sprache zu widmen. So startete sowohl zu Schuljahresbe- ginn im September als auch zum Halb- jahr, ab Mitte Februar, jeweils eine Klasse mit Anfängern und schon fortge- schrittenen Schülern aus verschiede- nen Jahrgangsstufen, um gemeinsam den oft mühsamen, stets aber auch Freude bringenden Weg des Deutsch- lernens zusammen zu beschreiten. Zur schnelleren Integration in ihre Regel- klassen wurden die Brückenklassen- kinder von Paten begleitet, die ihnen vor allem in der ersten Zeit an der dem Ghetto von Warschau und dem KZ Ausschwitz ließ Frau Rychla das Hoffen und Bangen, die Verzweiflung, aber auch den Mut der Partisanen, unter Einsatz des eigenen Lebens für die Freiheit zu kämpfen, lebendig werden. Sie verband damit die Aufforderung an die Schüler, das Gedenken an diese furchtbaren Verbrechen gegen die Menschheit zu bewahren und sich für eine Zukunft in Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen. Wie sehr sie die Herzen ihres Publikums berührte, zeigte die tiefe Stille während des Vor- trags und der lang anhaltende Applaus am Ende der Veranstaltung. Ursula Weger Schule das Ankommen erleichterten. Neu an unserer Schule waren auch wieder viele Kinder aus der Ukraine, die weiterhin vom Krieg betroffen ist. So nutzten die Brückenklassenlehrkräfte in diesem Schuljahr vor allem spezielle Fortbildungsangebote, um für die Situation vor allem der ukrainischen Kinder sensibilisiert zu werden und auf deren Bedürfnisse noch besser einge- hen zu können. Um diese Kinder und deren Fami- lien besonders begleiten zu können, erhielt das Brückenklassenteam tat- kräftige Unterstützung durch eine ukrainische Lehrerin, die nicht nur eine

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 29 Impressionen vom gemeinsamen Spieletag große Bereicherung für den Deutsch- unterricht der Brückenklasse war, son- dern auch als Vermittlerin und Überset- zerin bei Gesprächen und in der Inter- aktion mit den ukrainischen Familien fungierte. Auch im nächsten Schuljahr wird in der Brückenklasse wieder tatkräftig gelehrt und gelernt werden, sodass ihr mit Sicherheit ein weiteres, erfolgreiches Jahr ins Haus steht! Eva-Maria Enzinger, Stefanie Kaufmann Damit kein Talent verloren geht! Lionsclub Landshut-Wittelsbach unterstützt das Brückenkursprojekt und die Ukrainehilfe Deutschkenntnisse noch nicht zielfüh- rend am Regelunterricht teilnehmen können. In jahrgangsübergreifenden Lerngruppen werden sie durch inten- sive Sprachförderung schnell fit für den Unterricht in der Regelklasse gemacht. Gleichaltrige Mitschüler als Paten sor- gen für ein gutes Einleben in den Klas- sen. Seit Februar 2022 wird das Projekt durch spezielle Hilfsmaßnahmen für aus der Ukraine geflüchtete Kinder und Präsidentin Sandra Straßberger, Claudia Heinzel, Ursula Weger, Maria Fischer (v. li.) Mit großer Freude durften Ursula Weger und die Leiterin des Brückenklassen projekts Maria Fischer eine Spende über 3.000 € des Lionsclubs Landshut-Wittels- bach entgegennehmen, wovon je 1.500 € an die Brückenklasse und die Ukrainehilfe gehen. Präsidentin Sandra Straßberger und die Projektverantwortliche Claudia Heinzel überreichten die großzügige Unterstüt- zung persönlich und betonten, wie gut dieses Projekt zu den Zielen des Lions - clubs passt, der sich besonders der Förderung von Kindern und Jugendli- chen widmet. Im Brückenkurs werden seit 2015 jähr- lich bis 60 Kinder und Jugendliche aus über 20 Nationen gefördert, die auf- grund ihrer Begabung und bisherigen Schullaufbahn ein Gymnasium besu- chen könnten, aber wegen fehlender Jugendliche erweitert. Um sie auch in ihrer schwierigen Situation mit allen Ängsten um daheim gebliebene Väter und Verwandte zu unterstützen, konnte eine ukrainische Lehrerin gewonnen werden, die sehr gut Deutsch und Eng- lisch spricht. So ist sie eine wertvolle Hilfe im Deutschunterricht und als Dolmetscherin für Kinder und ihre Eltern. Da sie selbst mit ihren Kindern vor dem Ukraine-Krieg geflohen ist, kann sie sich gut in die Lage der ukrainischen Kinder einfühlen, ihnen Mut machen und helfen, mit ihren Ängsten umzugehen. Präsidentin Sandra Straßberger und Claudia Heinzel zeigten sich sehr beeindruckt von der hohen Integrati- onskraft dieser Projekte, die für die Kinder und Jugendlichen den Grund- stein für eine erfolgreiche Zukunft legen. Ursula Weger

30 Aktuelles und Neues Schüler sammeln Geld für Schlafsäcke – Ukrainehilfe Spende an das Bündnis Ukraine Hilfe in Landshut Der Krieg in der Ukraine bringt täglich Leid, Schmerzen und zur Winterzeit vor allem eines: Kälte. Betroffen diejenigen, die am wenigsten dafür können: die Zivilbevölkerung. Familien und vor allem Kranke, Alte und Kin- der. Die Energieversorgung wurde in fast allen Teilen des Landes durch russi- schen Beschuss beschädigt, so dass Menschen immer wieder ohne Licht und Wärme auskommen müssen. In den zerbombten Gebieten ist Frieren Alltag. Ursula Weger, Michael Deller, FDP-Bezirksrat und Mitinitiatior des Bündnisses, Konstantin Betz, Anja Wahle, aktive Helferin beim Bünd- nis Ukraine Hilfe (v. li.) Ein großes Herz für unsere Brückenklasse Abiturjahrgang 1992 spendet für das Projekt Ein großes Herz für unsere Schüler aus dem Ausland bewies der Abiturjahrgang 1992, der sich nach 30 Jahren im Gymnasium traf, um alte Erinnerungen aufzufrischen und sich gegenseitig wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Zusammen mit Schulleiterin Ursula Weger erkundeten die ehemaligen Schülerinnen vertraute Wege und stell- ten schnell fest, wie viel sich in den ver- gangenen Jahren geändert hat. Susanne Temporale fasste den Ein- druck mit den Worten zusammen: „Es ist schön zu sehen, dass ,unsere‘ Schule so modern und weltoffen ist.“ Zu dieser Weltoffenheit gehört auch das Brückenklassenprojekt, in dem seit vie- len Jahren jährlich über 50 Kinder aus über 20 Nationen intensiv Deutsch ler- nen, um – unterstützt von gleichaltrigen Paten – schnell Anschluss an unser Schulsystem zu finden. Viele ehemalige Brückenklassenkinder haben inzwi- schen erfolgreich das Abitur abgelegt – ein großer Erfolg für die Kinder und Jugendlichen, die ohne Deutschkennt- nisse nach Landshut kamen. Beein- druckt von den Anstrengungen der Jugendlichen, entschloss sich der Abiturjahrgang, dieses Projekt, das spendenfinanziert arbeitet, zu unter- stützen, um gerade diesen Jugendli- Um diesen Menschen zu helfen, sammelte Konstantin Betz bei einem Schulfest Geld für die Ukrainehilfe. 400 Euro kamen zusammen, die Konstantin Anja Wahle und Michael Deller übergeben konnte. Als kleines Dankeschön erhielt Konstantin ein Bändchen in ukrainischen Farben, das am Anfang des Krieges als Erken- nungszeichen an den Hilfstransporten befestigt wurde, damit sowohl das ukrainische Militär, aber auch Zollbe- amte wissen, dass es sich um Hilfs - güter handelt. Ursula Weger Spendenübergabe von Susanne Temporale und der damaligen Schülersprecherin Tatjana Erckert an die Schulleiterin chen ebenfalls eine erfolgreiche Schul- laufbahn zu ermöglichen. 820 Euro kamen zusammen – eine beachtliche Summe, die eine große Hilfe ist und Ursula Weger mit großer Dankbarkeit entgegennahm. Ursula Weger

Wir melden uns! Seligenthal bei der Kundgebung für eine gerechtere Finanzierung von Schule in privater Trägerschaft Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 31 mehr durch Elternbeträge geschlossen werden, wenn diese sozial verträglich bleiben sollen. Deshalb ist es unabding- bar, dass die geänderten Anforderun- gen an schulische Aufgabenfelder sich auch in der Mittelzuweisung durch den Staat widerspiegeln. Natürlich folgte auch Seligenthal dem Aufruf zur Teilnahme an der Kundge- bung und reiste mit zwei Bussen und Schülern aus dem Gymnasium, der Wirtschaftsschule und der Fachakade- mie nach München. Es war beein - druckend, wie viele Teilnehmer das große Gelände am Königsplatz füllten und in guter und geordneter Weise auf ihre Anliegen aufmerksam machten. Bleibt nur zu hoffen, dass die Verspre- chen der anwesenden Politiker aus den verschiedensten Parteien in den Haus- haltsberatungen auch umgesetzt wer- den! Ursula Weger Personalkosten für individuelle Förde- rung, für Integration und Inklusion, Leis tungen, in denen kirchliche Schulen oft Vorreiter sind, nicht berücksichtigt und entsprechende Mittel dafür nur an staatliche Schulen fließen, ergibt sich seit Jahren eine wachsende Finanzie- rungslücke. Dieses Defizit kann nicht Rechtzeitig vor den Haushalts - bera tungen des Landtags haben sich am 7. Dezember 2022 13.000 Schüler aus ganz Bayern mit Lehrkräften und Eltern um 11:55 Uhr am Königsplatz in Mün- chen versammelt, um nach dem Motto „Es ist fünf vor Zwölf“ auf die zunehmende Verschlechte- rung der Refinanzierung der über 1.200 Schulen in privater Träger- schaft aufmerksam zu machen. Dazu aufgerufen hatte der „Rat freier Schulen“, ein Zusammenschluss ver- schiedener privater Träger, die zusam- men über 200.000 Schüler und damit ca. 15% der bayerischen Schülerschaft betreuen. Allein die Schulen in katholi- scher Trägerschaft, zu denen auch Seli- genthal gehört, beschulen über 80.000 Kinder und Jugendliche. Da die staatliche Refinanzierung z. B. mit einer Du willst was bewegen und m rchstarten? coolen Ausbildung richtig dur Auszubil- Wir suchen zum 01.09.2024 A dende (m/w/d) als • Kaufmann/-frau Groß Außenhandelsmanag • Fachkraft für Lagerlog ß- und gement gistik foos foos Mehr I nf nf Mehr I unter: -f r f..de/azubis uuddlliisbsbuuAA Ausbildung mit Zukunft ttffununkkuuZZttiimmggnn ttuuhhssddnnaaLL bei R+F Landshut LLFFR+R+ eieibb

32 Aktuelles und Neues Willkommen in Seligenthal! Tag der offenen Tür mit etwa 600 Gästen Wir öffneten unsere Tore am Sams- tag, den 25. März 2023, für etwa 600 Kinder, Eltern und Großeltern. Viele interessierten sich für die politischen und gesellschaftlichen Themen des sozialwissenschaftli- chen Zweigs, waren offen für die Fremdsprachen und die vielfältigen Austausch programme und ließen sich von den rhythmischen oder gefühlvollen Musikvorführungen einzelner Soloinstrumente und Ensembles beeindrucken. Mikroskopieren, Experimentieren, Programmieren mit Kalliope oder Raspberry Pi und der Schulgarten über- zeugten vom MINT-Schwerpunkt des Gymnasiums. Die äußerst moderne Ausstattung der digitalen Klassenzim- mer überraschte und ließ erahnen, dass digitale Kompetenzen ganz selbst- Frau Weger mit den Beratungs- lehrerinnen Mirjam Rusam und Kerstin Wittmann verständlich zum Schulalltag gehören. Ob man unter der Führung von Lehr- kräften das Schulhaus erkundete, an einem Theaterworkshop teilnahm, sich der Herausforderung des Fitnesspar- cours in der Mehrzweckhalle stellte oder sich mehr für die Sternwarte begeisterte, immer war die offene, innovative und familiäre Atmosphäre an der Schule zu spüren. Schülersprecher und Elternbeiräte, Beratungslehrkräfte und die Leitungen des Gymnasiums und der Ganztagesbetreuung standen gerne für ein Gespräch bereit. Und nicht wenige ließen den informativen und kurzweiligen Nachmittag im gemütlichen Elterncafé ausklingen. Auch die Homepage entführte alle Interessierten das ganze Wochenende über nach Seligenthal zum „Online-Tag der offenen Tür“ mit Videos, Interviews, Fotogalerien, einem virtuellen Schul- hausrundgang aus Schülersicht, 360°-Aufnahmen von zentralen Orten und dem beliebten Drohnenflug über Seligenthal. Maria Fischer Die aktiven Schülersprecher Das Elterncafé Jonas Mantel mit dem Minicomputer

34 Digitalisierung Die digitale Transformation gestalten der schulischen Weiterentwicklung in den Bereichen Kommunikation, Rechtssicherheit, Werte und Anschlussfähigkeit in Schule und Beruf entwickelte das Digiteam in enger Zusammenarbeit mit dem Lehrer - kollegium, der Schülerschaft, den Elternvertretern und externen Fach - leuten. Dies wurde zusammen mit der Schulentwicklungsgruppe um Aspekte ergänzt, die sich aus der KI-Thematik ergeben. In der nächsten Zeit sollen die wichtigsten, sich daraus ergebenden Fähigkeiten und Fertigkeiten sinnvoll Das Digiteam (v. l.): Daniel Heckl, Verena Ernst, Thomas Rauscher, Maria Fischer, Benedikt Schramm und Jonas Mantel (Axel Oßner ist nicht im Bild) In diesem Schuljahr, also nach der Zeit der durch die Lockdowns not- wendigen Digitalisierung, galt es nun, die pädagogisch-digitalen Konzepte nachhaltig im Schulalltag zu verankern und trotz der Komple- xität, der Vielfalt und der rasanten Entwicklung v. a. der Künstlichen Intelligenz (KI) und ihrer Aus - wirkungen auf die Bildung Orien - tierung zu finden und die Jugend - lichen auf ein Leben in der digitalisierten Welt vorzubereiten. Das Digiteam als Steuerungs- gruppe Besondere Bedeutung in diesem Pro- zess kam auch heuer wieder dem Digi- team als dauerhafter Beratungsgruppe der Schulleitung zu. In einer Welt zunehmender Digitalität, von der sich ein Einzelner leicht überrollt und über- fordert fühlt, stellte sich das Digiteam in den wöchentlichen Treffen der Auf- gabe, die digitalen Angebote nach ihrem Mehrwert und ihrer Sinnhaftig- keit für die Schulgemeinschaft zu filtern und zu kanalisieren, um die schulische Weiterentwicklung aktiv zu steuern. Dabei hatte die Kleingruppe stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Kolle- gen im Digitalisierungsprozess und wollte mit niederschwelligen individuel- len Fortbildungsangeboten wie den Tutorials und dem Fortbildungskiosk Hilfestellung im Alltag bieten. Das Ziel unserer Schule ist es, unsere Schüler zum Abschluss ihrer Schulzeit zu mündigen und kompetenten Men- schen in der digitalisierten Welt erzo- gen zu haben. Dieses Leitbild als Basis

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 35 bestimmten Jahrgangsstufen und Fächern zugeordnet werden, die möglichst gute Anknüpfungspunkte im Lehrplan bieten, um die digitale Kompetenz der Schüler zu stärken. Der konkrete Stufenplan soll im Unterschied zum Mediencurriculum bewusst vom Ziel des digital kompe - tenten Schülers ausgehen und dann in das für alle verbindliche Medienkon- zept einfließen. Der Lesekompetenz und der Quellenkritik werden dabei auch im Digitalen besondere Bedeu- tung zukommen, um in der komplexer gewordenen Welt Chancen und Schwie- rigkeiten der Digitalisierung einschät- zen zu können und Orientierung zu fin- den. Neben dem passiven Gebrauch der Medien sollen die Schüler mehr und mehr in die Rolle von aktiven, krea- tiven Nutzern schlüpfen und hand- lungsfähig werden. Medienerziehung in altersgemäßen Schritten Das von Verena Ernst und Benedikt Schramm erarbeitete Modul „Digitales Arbeiten in Seligenthal“ legt am Anfang der 5. Jahrgangsstufe die ersten Grund- lagen dafür und vermittelt Basiswissen. Die „Neuen“ in Seligenthal lernen, mit Passwörtern umzugehen, E-Mails mit Anhängen aufzurufen, zu öffnen, zu bearbeiten und zu versenden, Dateien in Teams zu finden und an Videokonferen- zen teilzunehmen. Das Modul, das als Selbstlernkurs, in dem die Schüler von den Lehrkräften in den Kernfächern und den Tutoren unterstützt werden, konzipiert ist, hat sich bestens bewährt, da es eine gleiche, gemeinsame Basis für die gesamte Jahrgangsstufe schafft. Darauf aufbauend werden die Schüler in den folgenden Jahrgangsstufen gezielt und stetig geschult, um ihre digi- talen Fähigkeiten in altersangemesse- nen Schritten weiterzuentwickeln. Auch in Zukunft werden alle Schüler das Office 365-Paket erhalten und auf Nachfrage einen Leih-Laptop, um nie- manden von der digitalen Entwicklung auszuschließen. Die verschiedenen, schon etablierten Präventionsmaßnah- men zu den rechtlichen, sozialen, emo- tionalen und ethischen Seiten der Digi- talität bleiben weiterhin äußerst wichtig, um die Schüler zum kritisch-reflektie- renden Umgang mit Medien zu befähi- gen und für ihre soziale Verantwortung zu sensibilisieren. Erreichen des technischen Idealzu- stands Parallel zu Fragen der Mediennutzung und -erziehung der Schüler und zur Qualifizierung der Lehrkräfte wurde die digitale Infrastruktur unter Federfüh- rung des technischen Systemadmini- strators und IT-Spezialisten Thomas Rauscher, der für die Schulgemein- schaft unverzichtbar geworden ist, in die nächste Technikgeneration geführt. Für die zunehmende Digitalisierung, auch die vermehrte Verwendung der Laptop- und Tabletwägen in Klassen- stärke und der persönlichen Tablets der Schüler ab der 9. Klasse, ist eine hohe Datenübertragungsrate nötig. Die Netz- werkinfrastruktur besteht aus 46 Switchen, die per Glasfaser mit Giga- bit-Geschwindigkeit verbunden sind. Über das Hardwarenetzwerk werden verschiedene VLANs (Lehrer, Schule, Verwaltung, Kloster, Technik) verteilt, die auch über die insgesamt 85 WLAN Accesspoints im Gelände erreichbar sind. Der Zugang zum Internet erfolgt über 4 Gateways, die von einer Firewall mit Load-Balancing und Failover gema- naged werden. Durch die Bündelung von einer Glasfaser-, zwei Cable- und einer VDSL-Leitung stehen insgesamt über 3 Gbit im Download und 500 Mbit im Upload zur Verfügung. In allen Klas- senzimmern und Fachräumen stehen bis Schuljahresende interaktive Smart- displays mit Großbildprojektion, Laptop und Dokumentenkamera bereit. Über das Lehrer-Netz- werk und die Soft- ware eShare können nun die Lehrer- dienstgeräte – Laptops und leistungsfä- hige Windows Tablets mit Tastaturhülle und Stifteingabe – kabellos mit den Dis- plays verbunden werden. Schulinterne Fortbildungen vermittelten den Lehr- kräften Basis- und fachspezifische Fer- tigkeiten. Darüberhinaus unterstützt Herr Rauscher die Lehrkräfte individu- ell in einer wöchentlichen Sprechstunde in allen Fragen zur digitalen Technik. Mit Recht stellt er fest, dass mithilfe des Digitalpakts der technische Idealzu- stand nun Realität geworden ist. Für das kommende Schuljahr hat das Digiteam bereits konkrete Pläne zur Arbeitserleichterung wie eine wöchent- liche Gerätewartung der Laptop- und Tabletwägen oder die Einführung eines Passwort-Tresors für jede Anfangs- klasse. Insgesamt sehen wir uns auf einem guten Weg, um die Schüler auf die Digi- talisierung als eine der großen Heraus- forderungen unserer Zeit vorzubereiten, indem Medien wie selbstverständlich genutzt werden, auf den möglichen Mehrwert geachtet und Grenzen gesetzt werden. Die Schüler sollen ihre Talente auch in digitaler Hinsicht entfalten, per- sönlich erfolgreich sein und mit guter Vorbereitung auf Beruf und Studium die Schule abschließen können. Maria Fischer

36 Nachrufe Herr, in deine Hände sei Anfang und Ende, sei alles gelegt. (EDUARD MÖRIKE) Die Schulfamilie trauert um Frau Lina Bachfischer die am 4. April 2023 kurz nach ihrem 85. Geburtstag verstorben ist. Frau Bachfischer unterrichtete ihre gesamte berufliche Laufbahn von 1972 bis 1998 im Fach Sport am Gymnasium Seligenthal. In ihrer wert- schätzenden, zupackenden und warmherzigen Art vermittelte sie Generationen von Schülerinnen die Freude am Sport. Unvergessen sind die alljährlichen Skikurse und ihre Verdienste für „Jugend trainiert Olympia“. Von 1977-1992 nahm sie mit Schwimmgruppen verschiedener Wett- kampfklassen teil und errang mit ihren Schülerinnen 1979 und 1981 sogar den Bundessieg in Berlin. Als langjähriges Mitglied der Mitarbeiter- vertretung, sieben Jahre davon als Vorsitzende, engagierte sie sich für ein gutes Miteinander im Kollegium und mit der Schulleitung. Auch im Ruhestand besuchte sie bis zuletzt gerne die Veranstaltungen in Seligenthal und nahm regen Anteil am Schulleben. Wir gedenken ihrer im Gebet und werden sie immer in dankbarer Erinnerung behalten. Ursula Weger, Schulleiterin des Gymnasiums, im Namen aller Kollegen und aller ehemaligen Schülerinnen Aus Gottes Hand empfing ich mein Leben. Unter Gottes Hand gestal- tete ich mein Leben. In Gottes Hand gebe ich mein Leben zurück. (AUGUSTINUS) Die Schulfamilie trauert um Frau Margot Grabler die am 7. April 2023 in ihrem 101. Lebensjahr verstorben ist. Frau Grabler unterrichtete von 1969 bis 1983 die Fächer Latein und Katholische Religionslehre am Gymnasium Seligenthal. Es war ihr ein gro- ßes Anliegen, im Fach Latein den Kindern gute Grundlagen mitzugeben und in ihren Schülerinnen die Freude am Glauben zu wecken. Welch großen Wert sie auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Wohl der Schülerinnen legte, zeigt ihr Engagement als Verbindungslehrerin, im Schulforum, in der erweiterten Klassenkonferenz und in der Mitarbeitervertretung. In ihrem Ruhestand genoss sie vor allem das Reisen. Bis zuletzt lebte sie mit Unterstützung durch Haushaltshilfen und Familienangehörige eigenständig in ihrem Haus. Am Karfreitagnachmittag gab sie ihr Leben nach kurzer Krankheit in die Hände ihres Schöpfers zurück. Wir gedenken ihrer im Gebet und werden sie immer in dankbarer Erinnerung behalten. Ursula Weger, Schulleiterin des Gymnasiums, im Namen aller Kollegen und aller ehemaligen Schülerinnen

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 37 Der Tod ist das Tor zum Licht am Ende eines langen Weges. (••••) Die Schulfamilie trauert um Frau Margret Pausenberger Frau Pausenberger unterrichtete ihre gesamte berufliche Laufbahn von 1955 bis 1988 in den Fächern Englisch, Deutsch und Geschichte am Gymnasium Seligenthal, wo sie 1948 als Schülerin das Abitur abgelegt hatte. Ihre klare, zupackende, dabei immer humorvolle Art und ihr prag- matischer Blick für die Realität machten sie nicht nur im Unterricht in allen Jahrgangsstufen, sondern auch als Mitarbeiterin im Schulversuch Kollegstufe und in der Mitarbeitervertretung zu einer hoch geschätzten Lehrerin und Kollegin. Ihre große Freude am Unterricht in ihren Fächern war ebenso immer spürbar, wie auch ihr Bestreben, die Mädchen zu Selbständigkeit und Reflexionsfähigkeit zu erziehen. Nach einem langen und erfüllten Ruhestand in München gab sie ihr Leben am 30. April 2023 fast 95-jährig in die Hand ihres Schöpfers zurück. Wir gedenken ihrer im Gebet und werden sie immer in dankbarer Erinnerung behalten. Ursula Weger, Schulleiterin des Gymnasiums, im Namen aller Kollegen und aller ehemaligen Schülerinnen

38 Neues aus Sekretariat und Kollegium Das Glück im Leben hängt von den guten Gedanken ab, die wir haben. MARC AUREL Maria Fischer geht in den Ruhestand Mit Frau Studiendirektorin Maria Fischer verlässt uns nach 36 Dienstjahren eine Kollegin, die wie kaum jemand unsere Schule geprägt hat. Ob als Lehrkraft für Latein und Deutsch, als Fachschaftsleiterin in Latein, Beratungslehrerin, Hochbegab- tenmentorin, Leiterin der Brücken- klasse, Mitarbeiterin in der Schullei- tung und ab September 2015 ständige Stellvertreterin – es gibt kaum einen Bereich der Schule, den Frau Fischer mit ihren guten Gedanken und mit tat- kräftigem Einsatz nicht maßgeblich gestaltet hätte. Wie bei einigen in unserem Kollegium reichen ihre ersten Erfahrungen in Seligenthal schon in die Schulzeit zurück, denn nach dem Besuch der Grundschule in Volkmannsdorf, ihrem Geburtsort, und in Moosburg, führte sie ihre schulische Laufbahn an das Gym- nasium Seligenthal. In Volkmannsdorf waren die Klassen 1 bis 4 in einem Raum, für ein aufgewecktes Kind eine anregende Atmosphäre, und so stand für die kleine Maria schnell fest, dass sie nach der 4. Klasse auf das Gymna- sium gehen möchte. Die Eltern waren nicht sehr begeistert, zumal in der Nähe kein Gymnasium war. So wählten sie Seligenthal, das ihnen als reine Mädchenschule etwas mehr Behütung versprach und schon damals für Kin- der der Unterstufe ein Tagesheim anbot. Nach dem Abitur 1978 studierte sie an der Universität Regensburg die Fächer Deutsch und Latein für das Lehramt am Gymnasium, an das sich das Referendariat am Albrecht-Altdor- fer-Gymnasium in Regensburg und am Gymnasium Dorfen anschloss. Parallel dazu nahm Frau Fischer auch die Gründung einer Familie in Angriff: 1982 wurde nach ihrer Heirat Tochter Bärbel geboren, während des Referendariats 1986 kam ihr Sohn Georg zur Welt. Welchen Einsatz das von einer jungen Frau verlangte, kann man sich heute kaum mehr vorstellen. Damals gab es weder Kinderkrippen, noch Kindergar- tenplätze mit Ganztagsangeboten. Und als junge Mutter eine qualifizierte Berufsausbildung zu machen, war kei- neswegs üblich. Aber mit der Frau Fischer eigenen unerschöpflichen Energie und Zielstrebigkeit bewältigte sie alle Herausforderungen und star- tete nach mehreren kurzen Aushilfstä- tigkeiten in Deutsch und Latein im Sep- tember 1987 als fest angestellte Lehr- kraft an „ihrer“ Schule in Seligenthal. Mit großer Begeisterung unterrichtete sie ihre Fächer und weckte damit bei Generationen von Schülerinnen und ab 2009 auch Schülern das Interesse für die Antike und die deutsche Literatur. Auch in ihrem Beruf blieb sie ihrem Grundsatz des lebenslangen Lernens treu. Schon 1995 besuchte sie eine Fortbildung über den Computereinsatz und programmierten Unterricht an Gymnasien. Diese Aufgeschlossenheit für neue Medien machte sie zu einem Motor der Digitalisierung in Seligenthal und ermöglichte nicht zuletzt mit dem von ihr gegründeten „Digi-Team“ auch die Auszeichnung Seligenthals als „MINT-freundliche“ und als „digitale Schule“. Dabei ging es ihr nicht nur um eine technisch optimale Ausstattung, sondern vor allem auch um den gewinnbringenden Einsatz im Unter- richt als echten Mehrwert für die Schü- ler. Als Mitglied der Schulentwick- lungsgruppe arbeitete sie über Jahr- zehnte mit großem Engagement für eine stetige Weiter entwicklung der Schule, sei es in der Neugestaltung des alljährlichen „Tags der offenen Tür“, der Ausarbeitung neuer Metho- den, oder der Einführung einer Feed- back-Kultur, um nur drei Beispiele zu nennen. Ein großes Interesse von Frau Fischer galt auch dem sozialen Miteinander der Schüler und möglichen Hilfestel- lungen für Kinder mit Lernschwierig- keiten oder Einschränkungen durch Krankheiten oder dauerhaften Handi- caps. Eine Ausbildung für das Unter- richtsprojekt „Jugend debattiert“, die Einführung und Leitung des Projekts „Faire Kommunikation“ im Jahr 2000 inklusive der regelmäßigen Ausbildung von Schülern zu Mediatoren gehörte

auch in dieser Funktion die stetige Wei- terentwicklung der Schule zu ihrer Aufgabe. Als Hochbegabtenmentorin entwickelte sie für besonders begabte Schüler ein Netz an Fördermöglichkei- ten auch in Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern wie der Hochschule Landshut. Ein ganz neues Aufgabenfeld ergab sich durch die stetige Zuwanderung ausländischer Arbeitnehmer mit ihren Familien in den Landshuter Raum. Verstärkt wurde die Notwendigkeit, eine angemessene schulische Ausbildung für Kinder ohne Deutschkenntnisse auch am Gymna- sium anzubieten, durch zunehmende Fluchtbewegungen aus Krisengebieten wie Syrien, Afghanistan oder afrikani- schen Ländern nach Deutschland. Da das bayerische Gymnasium hier keine befriedigende Deutschförderung bietet, werden auch gymnasial begabte Kinder ebenso dazu wie die Aufnahme eines Studiums als Beratungslehrkaft, das Frau Fischer 2010 mit einer Lehramts- prüfung abschloss. Dieses Wissen gepaart mit einem großen Einfüh- lungsvermögen und pädagogischem Gespür machte sie zur idealen Mitar- beiterin in der Schulleitung seit Sep- tember 2010. In dieser Funktion gestal- tete sie den Weg der Mädchenschule in die Koedukation, der auch eine Anpas- sung in der Gestaltung der Schulräume und Unterrichtsformen bedeutete. Auch die Einteilung der Klassen und die Mitarbeit bei der Unterrichtsvertei- lung gehörten zu ihren Aufgabengebie- ten, ebenso wie die Beratung von Schülern und Eltern in Fragen der Schullaufbahn und Problemen aller Art. In unzähligen Elternabenden weckte sie bei den Eltern z. B. das Verständnis für ihre pubertierenden Kinder und gab ihnen wertvolle Erzie- hungstipps. In der Qualifikationsphase unterrichtete sie viele Jahre lang die Schüler in Berufs- und Studienorien- tierung im Rahmen der P-Seminare. Von Beginn an leitete Frau Fischer auch unseren Schulaustausch mit einer Partneruniversität in Taiwan, der unseren Schülern spannende Einblicke in eine ganz neue Welt ermöglicht. Mit großem Geschick und einem sicheren Gespür für ansprechende Bilder und Texte arbeitete sie bei der Gestaltung von Schulbroschüren, Flyern und der Homepage mit und prägte damit auch die Außendarstellung der Schule. Dies zeigte sich auch bei der 175-Jahr-Feier des Gymnasiums 2013 in der Gestal- tung der Schulchronik und eines Kalenders mit vielen Fotos aus der Schulgeschichte. Im September 2015 übernahm Frau Fischer die Verantwortung der ständi- gen Stellvertretung und machte sich Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 39 an die Mittelschulen verwiesen, wo sie zusammen mit Kindern, die teilweise erst alphabetisiert werden müssen, lernen sollen – eine Zumutung und eine Vergeudung von Talenten auch in Hinblick auf den Arbeitsmarkt. Gemäß Albert Einsteins Zitat „In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkei- ten“ waren wir uns in Seligenthal schnell einig, dass hier nach neuen kreativen Wegen gesucht werden musste. So entstand das Konzept der Brückenklasse, in dem seitdem Jahr für Jahr über 50 Kinder aus über 20 Nationen in einem Intensivkurs von 15 Wochenstunden so gut Deutsch ler- nen, dass sie schon im zweiten Jahr begleitet von Mitschülern als Paten und gestützt durch eine Anschlussför- derung in eine reguläre Klasse einge- gliedert werden können und nicht sel- ten sogar das Abitur erfolgreich bewäl- tigen. Die Leitung des Konzepts, das vorwiegend von Spenden getragen wird, lag von Anfang an in den bewähr- ten Händen von Frau Fischer, die damit hunderten von ausländischen Kindern zu Lebenschancen verhalf, die sie im staatlichen Schulsystem so nicht gefunden hätten. Die Übernahme der ständigen Stell - vertretung erforderte auch eine inten- sive Einarbeitung in die ASV (Allge - meines Schulverwaltungsprogramm). Eine weitere große Herausforderung wartete auf die Schulfamilie und natürlich ganz besonders auf die Schulleitung mit der COVID-19- Pandemie, die ab März 2020 bis Juli 2022 die Organisation von Schule und Unterricht zu einem wahren Abenteuer machte. Kreative Lösungen, rasche Entscheidungen, Mut zu unkonventio- nellen und noch nie dagewesenen Lösungen – Frau Fischer war selten um eine Antwort auf die drängenden

40 Neues aus Sekretariat und Kollegium und tagesaktuell ständig wechselnden Probleme verlegen. Auch hier waren Frau Fischers Expertise in Fragen der Digitalisierung ein wahrer Segen, konnte es doch nur mit digitalen Medien gelingen, den Unterricht auch in Zeiten der Schulschließungen auf- recht zu erhalten. Daneben fand sie noch Zeit und Energie, weitere Aus- zeichnungen wie das Berufswahlsiegel oder das Signet zur Erziehungs - gemeinschaft zu initiieren. Wenn Frau Fischer nun mit Ablauf des Schuljahres in den wohlverdienten Ruhestand geht, verlieren wir nicht nur eine ob ihrer umfassenden fachlichen Expertise, ihrer offenen und immer freundlichen und hilfsbereiten Art hoch geschätzte Kollegin, sondern auch eine Führungskraft, die stets klug und besonnen, tatkräftig und pragmatisch, absolut zuverlässig und mit einem Höchstmaß an Verantwortungsbe- wusstsein und Verantwortungsbereit- schaft mit auf der Kommandobrücke unseres Schulschiffs stand und auch in stürmischer See ein verlässlicher Partner für mich als Schulleiterin war. Wir danken Frau Fischer von ganzem Herzen für ihre großen Verdienste um unsere Schule und werden sie sehr vermissen, auch wenn wir ihr natürlich nach den anstrengen- den Jahren eine unbeschwerte Zeit ohne die Bürde schulischer Verantwor- tung gönnen, – Zeit fürs Lesen, für Theater und Kino, für viele Reisen und Zeit für die Familie und ihre Enkelkin- der, die mit der Oma schon viele Pläne haben! Ursula Weger Und dann muss man ja noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen. ASTRID LINDGREN Gabriele Glas geht in den wohlverdienten Ruhestand Sechsunddreißig Jahre lang war Frau Glas als Lehrerin für Deutsch, Geschichte und Katho - lische Religion Teil der Seligen- thaler Schulgemeinschaft. Mit diesem Schuljahr beendet sie ihre berufliche Laufbahn, um den wohlverdienten Ruhestand zu genießen. Geboren wurde Frau Glas in Indien in Jamshedpur, einer großen Industrie- stadt ca. 200 km nordwestlich von Kalkutta, wo ihr Vater beruflich als Maschinenbauingenieur einer großen Firma vier Jahre lang arbeitete. Bereits mit sechs Monaten kam sie mit ihren Eltern zurück an den Heimatort in Dachau, wo sie Grundschule und Gym- nasium besuchte. Geprägt von einem sozialdemokratischen Elternhaus, setzte sich Frau Glas schon als Jugend- liche für die Errichtung einer Jugend- begegnungsstätte des KZs in Dachau ein, damals ein durchaus umstrittenes Projekt, und widmete sich ehrenamtlich der Betreuung von Menschen mit gei- stiger und körperlicher Behinderung. Da Frau Glas schon immer Lehrerin werden wollte, ging es nach dem Abitur um die Fächerwahl. Geschichte stand dabei als Hauptinteressensgebiet schnell fest, wozu Deutsch als weiteres Fach gut passte. Auch während ihres Studiums an der LMU-München war Frau Glas ehrenamtlich engagiert. Getragen von ihrem Interesse für erzieherische Tätigkeiten arbeitete sie im Rahmen der Katholischen Hoch- schulgemeinde in München in einem Projekt mit, betreute Schüler aus zer- rütteten Familienverhältnissen und war im Jugendamt in München in der V - erwaltung tätig. Die dort gewonnenen Einblicke in das Leben von Menschen

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 41 am Rand der Gesellschaft prägten Frau Glas nachhaltig und bildeten eine wert- volle Basis für die spätere berufliche Tätigkeit. Lernte sie doch im Umgang mit oft verhaltensauffälligen Jugendli- chen viel Geduld, aber auch sich durch- zusetzen und bei allem Verständnis für ihre schwierige Lebenslage die Einhaltung von grundlegenden Regeln einzufordern. Kontakte im Freundes- kreis motivierten Frau Glas, Katholi- sche Religion als Erweiterungsfach zu studieren und damit ihre Unterrichts- palette zu erweitern. Das Referendariat legte Frau Glas in Aschaffenburg und Miesbach ab. Da zu dieser Zeit im Gegensatz zum heutigen Lehrermangel Lehrerstellen rar waren, bewarb sich Frau Glas an 50 Schulen im weiteren Umkreis und bekam auch einige Angebote. Am attraktivsten war aber das Angebot aus Seligenthal mit einer Vollzeitstelle am Gymnasium und in der Wirt- schaftsschule, das ihr damals noch Sr. Lioba unterbreitete. So kam Frau Glas zum September 1987 nach Seligenthal und fühlte sich hier rasch heimisch. Gerade das Arbeiten an zwei verschie- denen Schultypen fand sie dabei besonders interessant. Ein Sabbatjahr 1995/96 nutzte Frau Glas, um auf Spu- rensuche in Indien zu gehen und den Besuch ihres Geburtsortes mit einer langen Reise durch Südost-Asien und Afrika zu verbinden. Die große Armut in vielen Ländern und die Perspektivlo- sigkeit für Kinder und Jugendliche am Rand der Gesellschaft bewogen Frau Glas dazu, ein Kind aus Vietnam zu adoptieren. Die Umsetzung dieses Vorhabens zog sich über Jahre hin und erforderte von Frau Glas viel Geduld mit Behörden und einen langen Atem, bis sie die Ver- antwortung für einen kleinen Jungen übernehmen konnte. In den vielen Jahren ihrer Berufstä tigkeit war Frau Glas die Erziehung ihrer Schüler zu selbständigem Denken und zu mündi- gen auch politisch interessierten Bür- gern besonders wichtig. Als Fach- schaftsleiterin in Deutsch für die Unter- und Mittelstufe seit 2011 orga- nisierte sie viele Vorlesewettbewerbe der 6.Klassen, VERA-8-Prüfungen und Jahrgangsstufentests und setzte sich für die Stärkung der Kompetenzen der Schüler im Lesen und Schreiben ein. In enger Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei und anderen außer- schulischen Partnern motivierte sie Klassen und einzelne Schüler zur Teil- nahme bei Lesungen oder dem Projekt „Auserlesen“, bei dem klassenweise aktuelle Jugendbücher gelesen und bewertet werden. Einige Jahre gestal- tete sie den Schulaustausch mit einer ungarischen Partnerschule in Buda- pest mit. Wir danken Frau Glas von ganzem Herzen für ihren Einsatz in Seligenthal über so viele Jahre hinweg und wün- schen ihr für den Ruhestand Gottes Segen und viel Zeit fürs Lesen, Reisen, Theaterbesuche und ihren kleinen Garten. Ursula Weger

42 Neues aus Sekretariat und Kollegium Lydia Loibl geht in den Vor-Ruhestand Mit Frau Lydia Loibl verlässt uns zum Halbjahr eine Lehrkraft, die fast 30 Jahre in Seligenthal Sport und Wirtschaft/Recht unterrichtete. Frau Loibl ist eine echte Landshuterin. Der berufliche Werdegang ihres Vaters führte sie bald nach Weilheim, wo sie Grundschule und Gymnasium absol- vierte. Schon als Kind hatte sie Freude am Turnen und durfte mit zwölf Jahren mit ihrer Gruppe als Teilnehmerin zu „Jugend trainiert für Olympia“ nach Berlin fahren, ein großes Erlebnis, das ihre Begeisterung für den Sport und die Motivation stärkte, Können und Begeisterung weiterzugeben. So war es folgerichtig, dass sie, als sie als Jugendliche wegen Rückenproble- men das aktive Turnen reduzieren musste, begann, Jüngere zu trainieren. Natürlich beeinflussten diese Erfah- rungen die Berufswahl. So nahm sie nach dem Abitur 1979 das Studium für das Lehramt in den Fächern Sport und Wirtschaftswissenschaften, die sie an der Schule schon als Leistungskurs belegt hatte, an der LMU und TU-Mün- chen auf. Leider kehrten die Rücken- probleme zurück, was einen Wechsel vom geliebten Turnen auf Schwimmen als Schwerpunktfach nötig machte. Aber die Liebe zum Sport war so groß, dass Frau Loibl sich auch darin zurechtfand. Um ihr Studium zu finanzieren, arbei- tete sie als Skilehrerin und Übungslei- terin und gab bereits Unterricht in München in „Differenziertem Sport“, bevor sie das Referendariat in Strau- bing und Ansbach absolvierte. Ihre erste Stelle trat sie am Marien- Gymnasium in Kaufbeuren an, wo sie sich sehr wohl fühlte. Nach ihrer Ehe- schließung mit einem Dingolfinger, der gern in seinem Heimatort bleiben wollte, entschloss sich Frau Loibl, an eine Schule im näheren Umkreis zu wechseln. Wie das Schicksal es fügt, kam zu dieser Zeit eine „Seligenthaler“ Lehrkraft an das Marien-Gymnasium und schwärmte so von Seligenthal, dass Frau Loibl sich entschloss, dort anzufragen. Schon bei ihrem ersten Besuch war sie von der Schulleiterin Sr. Lioba sowie Sr. Seraphina und Sr. Benigna im Sekretariat und der freundlichen Atmosphäre sehr beein- druckt und so traf es sich gut, dass in der Wirtschaftsschule eine Lehrkraft ausfiel und einige Stunden frei wurden. Als Mutter eines einjährigen Sohnes trat sie ab Dezember 1993 in den Dienst Seligenthals und blieb uns auch nach der Geburt ihres zweiten Sohnes bis zur Pensionierung treu. Bald über- nahm sie für viele Jahre die Fach- schaftsleitung in Wirtschaft und Recht. Bis zum Schluss bewahrte sich Frau Loibl die Freude am Unterrichten. Im Sportunterricht war es ihr besonders wichtig, auch nicht so gute Schüler durch Erfolgserlebnisse zu motivieren, ohne die „Sportskanonen“ zu vernach- lässigen, und ihnen, neben der Freude an Bewegung und der eigenen Lei- stung, auch eine gesunde Selbstein- schätzung und das Bewusstsein der Gleichwertigkeit aller Begabungen zu vermitteln. Das Fach Wirtschaft und Recht gewann beim Wechsel des G9 zum G8 als Leit- fach für die neu eingeführte Berufs- und Studienorientierung an Bedeutung und bot Frau Loibl viele Möglichkeiten, die Schüler bei Betriebsbesichtigun- gen, Exkursionen in Banken oder der Teilnahme bei Jugendstrafprozessen mit der realen Alltagswelt in Berüh- rung zu bringen. In der Berufs- und Studienorientierung war es Frau Loibl besonders wichtig, dass sich die Schü- ler mit ihren Interessen, Stärken und Fähigkeiten auseinandersetzen und sich klar werden, was sie sich von ihrer beruflichen Tätigkeit später erwarten und welche Chancen und Möglichkei- ten sie für sich sehen. Auf die Zeit nach dem aktiven Schul- dienst blickt Frau Loibl mit einem lachenden und einem weinenden Auge: der Umgang mit Kindern und der gute Kontakt im Kollegium werden ihr sicher fehlen, die Möglichkeit, etwas später aufzustehen und die Freizeit für sportliche Aktivitäten wie dem Training im Studio, Radfahren, Wandern und Schwimmen zu nutzen, sind dagegen sehr verlockend. Auch eine ehrenamt- liche Tätigkeit als Hospizbegleiterin, wofür sie bereits 2015 die Ausbildung absolviert hat, möchte Frau Loibl wie- der verstärkt wahrnehmen. Was auch immer der Ruhestand brin- gen wird, – wir werden Frau Loibl in ihrer ruhigen, überlegten, immer freundlichen und hilfsbereiten Art sehr vermissen. Wir danken ihr von ganzem Herzen für fast drei Jahrzehnte Dienst in Seligen- thal und wünschen ihr für ihren wohl verdienten Ruhestand alles erdenklich Gute, Gesundheit und viele erfüllte Stunden! Ursula Weger

44 Neues aus Sekretariat und Kollegium Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. KARL VALENTIN Margit Schleinkofer geht in den Ruhestand Mit Frau Schleinkofer verlässt eine liebe Kollegin nach 31 Jahren unser Gymnasium, die unsere Schule und die Musik in Seligenthal maßgeblich geprägt hat. Die Liebe zur Musik und die musika - lische Begabung wurden ihr bereits in die Wiege gelegt, stammt sie doch aus einem Elternhaus, in dem beide Eltern die Musik nicht nur sehr schätzten, sondern auch selbst praktizierten, sei es mütterlicherseits in einer Gesangs- gruppe in der volksmusikalischen Tradition oder väterlicherseits in einer Blaskapelle. So war es kein Wunder, dass Margit Schleinkofer schon mit zehn Jahren Klavierunterricht bekam. Als sie nach der Grundschulzeit in München an das Schyren-Gymnasium in Pfaffen - hofen an der Ilm wechselte, entfachte ein junger Musiklehrer die Liebe zur Violine und konnte Margits Eltern überzeugen, einem Violinunterricht zuzustimmen. Als wenige Jahre später im Schul orchester eine Bratsche dringend gebraucht wurde, wechselte Frau Schleinkofer zur Viola, die zu ihrem bevorzugten Instrument werden sollte. Von der großen Bega- bung der jungen Musikerin zeugen etliche Preise bei „Jugend musiziert“. Schon während ihrer Gymnasialzeit spielte sie zudem in verschiedenen Orchestern und sang die dritte Stimme im „Eberwein-Dreigesang“, einem bekannten Ensemble, dem sie bis heute angehört. Nach dem Abitur nahm sie an der Musikhochschule und der LMU München das Lehramtsstudium für Realschule in Theologie und Musik auf, beschloss aber bald, sich ganz dem Hauptfach „Bratsche“ an der Musik- hochschule zu widmen, das sie 1987 als Diplommusikerin abschloss. Parallel zum anschließenden Besuch einer zweijährigen Fortbildungsklasse gab Frau Schleinkofer schon Instrumental- unterricht an der Musikschule Ingol- stadt, dem Gymnasium Mainburg und an „ihrem“ Gymnasium in Pfaffenhofen und unternahm mit verschiedenen renommierten Orchestern, darunter dem Kammerorchester Regensburg, in dem sie auch heute noch musiziert, Konzertreisen im In- und Ausland wie z. B. nach Spanien, Frankreich, Italien und England. Doch wie kommt eine so begabte Musikerin nach Seligenthal? Nach Abwägung verschiedener berufli- cher Möglichkeiten wie z. B. als Berufs- musikerin in einem Orchester, einer Tätigkeit in einer Musikschule oder dem Unterricht an einer weiterführenden Schule, entschloss sich Frau Schlein - kofer im Sommer 1992, sich an ver- schiedenen Gymnasien, darunter auch Seligenthal, zu bewerben. Ihren Anruf nahm damals Sr. Benigna im Schul - sekretariat entgegen und stellte sie gleich zur damaligen Schulleiterin Sr. Lioba durch – und tatsächlich wurde sie sofort zu einem Vorstellungs - gespräch eingeladen und bei einem Sommerkonzert der damaligen Äbtissin Sr. Assumpta vorgestellt. Nach dem Tod von Sr. Ildefonsa war eine Stelle vakant und mit Monika Kobler und Hedwig Grenyo bekam Frau Schlein kofer zwei Kolleginnen, mit denen sie sich auf Anhieb bestens verstand. Frau Schlein- kofer stellte schnell fest, dass Musik am Gymnasium Seligenthal eine ganz besondere Wertschätzung genießt und die jeweiligen Schulleiterinnen immer aufgeschlossen für neue gute Ideen sind. Ihre besonderen Wegmarken waren dabei die Klassenkonzerte, bei denen erstmals alle Kinder einer Klasse gemeinsam auf der Bühne ihr Können unter Beweis stellen konnten, die Einführung eines Vororchesters zur frühen instrumentalen Förderung der jüngeren Schüler, besonders aber die Gründung einer Bigband, den „Swinging Sisters“, die das musikali-

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 45 lungsgruppe, die sie seit 2004 leitete, – eine Aufgabe, für die sie ihr großes organisatorisches Geschick, ihre Begeis terungsfähigkeit, ihr strategi- sches Denken und ihre Aufgeschlos- senheit für verschiedenste Fragen und Aufgabenfelder prädestinierte. In Zusammenarbeit mit engagierten Kol- legen und der Schulleitung wurden seitdem an unzähligen Freitagnachmit- tagen gute Ideen zur Verbesserung der erzieherischen Arbeit und der unter- richtlichen Qualität geboren, entwickelt und umgesetzt. Wenn wir mit Ablauf dieses Schuljahres nun Frau Schleinkofer in den wohlver- dienten Ruhestand entlassen müssen, tun wir dies mit großem Bedauern, aber auch in großer Dankbarkeit für die drei Jahrzehnte ihres Wirkens in Seli- genthal. Sie hinterlässt ihren Fachkol- legen ein „wohlbestelltes Feld“, das sicher gut weitergepflegt werden wird. Für den kommenden Lebensabschnitt wünschen wir ihr von ganzem Herzen Gottes Segen und viel Zeit für sich selbst, für die Familie, zum Reisen und natürlich zum Musizieren! „Nur no meng und ned so viu miassn“ hat sich Frau Schleinkofer nach so vie- len Jahren mit großer Verantwortung und vielen Verpflichtungen mehr als verdient! Ursula Weger sche Spektrum entscheidend vergrö- ßerten und bei allen Konzerten ebenso wie ihr „großer Chor“ Beifallsstürme hervorriefen. Mit dieser „musischen Ausrichtung“ war die Basis geschaffen, im Jahr 2008 an unserem Gymnasium den musi- schen Zweig einzuführen. Dessen Umsetzung und Ausgestaltung nahm sich Frau Schleinkofer mit der ihr eige- nen außergewöhnlichen Tatkraft und Kreativität an. Seit 2010 übte sie auch das verantwor- tungsvolle Amt der Fachschaftsleitung für Musik aus und gestaltete das musi- kalische Leben der Schule, sei es bei Chor- und Orchestertagen, den von ihr initiierten Kammermusikwochenenden, den Konzerten, bei Exkursionen und Projekten z. B. auch mit Seniorenhei- men in maßgeblicher Weise. Die großen Konzerte der Schule wurden zu wahren Aushängeschildern der Schule und gewannen neben den Eltern und Lehr- kräften auch viele Ehrengäste aus der Politik und dem gesellschaftlichen Leben Landshuts als „Stammpubli- kum“. In den langen Jahren ihrer Berufstätigkeit begeisterte Frau Schleinkofer unzählige Schülerinnen und seit 2009 auch Schüler für die Musik und vermittelte ihnen neben soli- den Grundkenntnissen auch die Freude am Musizieren, das die Kinder ganz nebenbei auch zu Teamgeist, Verant- wortungsbewusstsein, Verlässlichkeit und Selbstbewusstsein erzieht, Eigen- schaften, die Frau Schleinkofer stets sehr wichtig waren. Denn genauso ernst wie die musikalische Erziehung der Kinder nahm Frau Schleinkofer auch die Werteerziehung und die päda - gogische Verantwortung für ein gutes und faires Miteinander. Dies bewog sie auch zur Mitarbeit in der „erweiterten Klassenkonferenz“, wo sie mit großem Einfühlungsvermögen und Sachver- stand mithalf, bei verhaltensauffälligen Kindern gute Lösungen zu finden. Als begeisterte Lehrerin war Frau Schleinkofer die stetige Weiterentwick- lung der Schule sehr wichtig. So wurde sie zum „Motor“ der Schulentwick-

46 Neues aus Sekretariat und Kollegium Gabriele Riegler geht in den Ruhestand Nicht nur im Lehrerkollegium gibt es Veränderungen, auch im Sekretariat müssen wir uns von einer bewährten Kraft verabschie- den. Nach 16 Jahren tritt Frau Riegler die Freistellungsphase ihrer Altersteilzeit an und verlässt damit unser Schulsekretariat. Frau Riegler wuchs in Ergolding auf und bewunderte schon als Kind das imposante gelbe Gebäude Seligenthals, das den Bismarckplatz dominiert und durch seine lange Mauer in der Seli- genthaler Straße auf ein Kind durchaus geheimnisvoll wirkt. Da Frau Riegler aber evangelisch war, konnte sie damals weder den Kindergarten, noch die Grundschule in Seligenthal besu- chen. Was ihr selbst deshalb verwehrt blieb, sollte sich aber für ihre Tochter Carolin erfüllen, die 2006 erfolgreich die Wirtschaftsschule in Seligenthal abschloss. Frau Riegler absolvierte ihre Schulzeit an der Hauptschule Ergolding, machte im Anschluss eine Lehre als Einzelhan- delskauffrau und arbeitete danach als Sekretärin in einer Steuerkanzlei in Landshut und Freising. Der Traum von einer Tätigkeit in Seligenthal ließ sie aber nicht los, zumal sie während der Schulzeit ihrer Tochter die familiäre und fürsorgliche Atmosphäre in Seli- genthal sehr schätzen gelernt hatte. Sie startete deshalb nach dem Schulab- schluss ihrer Tochter eine Initiativbe- werbung als Schulsekretärin am Gym- nasium. Die damalige Schulleiterin Sr. Seraphina konnte ihr zunächst keine großen Hoffnungen machen, aber schon einige Monate später wurde im Sekretariat ein Platz frei und genau an ihrem Geburtstag bekam Frau Riegler als ganz besonderes Geschenk die Zusage für die gewünschte Teilzeit- stelle. Die Arbeit als Schulsekretärin ist in ihrer Vielfalt wohl kaum zu überbieten. Neben Verwaltungstätigkeiten in den verschiedensten Bereichen ist man als erste Ansprechpartnerin am Telefon oft „Klagemauer“ für Eltern mit besonde- ren Anliegen. Hier gilt es, stets freund- lich und ruhig zu bleiben, aus einem reichen Wissensfundus um die Abläufe in der Schule stets Auskunft geben zu können und die richtigen Ansprechpart- ner zu eruieren. Genauso wichtig ist aber auch die „Betreuung“ der Lehr- kräfte bei bestimmten Anliegen und vor allem der Schüler, die immer ins Sekretariat kommen, wenn sie krank sind, einen Raum nicht finden, etwas verloren haben, um nur einige wenige Beispiel zu nennen, und natürlich ist man immer auch ein gefragter „Not - helfer“, wenn der Kopierer streikt oder Lehrkräfte oder Schüler gesucht wer- den. Wenn man Frau Riegler frägt, was ihr besondere Freude gemacht hat, nennt sie die vielfältigen Kontakte zu den Kindern und dass sie durch ihre Tätigkeit zu der guten Atmosphäre des Hauses beitragen konnte, die ihre Tochter in ihrer Schulzeit erfahren durfte. Wir danken Frau Riegler für den treuen Dienst in so vielen Jahren, die neben allen genannten Herausforderungen auch noch von Jahren der Sanierung geprägt waren, in denen das Sekreta- riat in äußerst beengten Verhältnissen und unter erschwerten Bedingungen funktionieren musste. Wir werden sie in ihrer fröhlichen, zugewandten und hilfsbereiten Art vermissen. Wir wünschen ihr für den Ruhestand Gottes Segen, Gesundheit und viele frohe Stunden auf Reisen, bevorzugt nach Frankreich, und in ihrem geliebten Garten. Ihr kleiner Enkelsohn wartet schon sehnlichst auf eine Oma mit viel Zeit und auch eine Weiterbildung in Ernährungswissenschaft, Frau Rieglers besonderem Interessensgebiet, ist geplant, sodass es ihr sicher nicht langweilig werden wird. Ursula Weger

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 47 Neuvergabe von Funktionen und Aufgabenfeldern Der Ruhestand von Frau Glas, Frau Schleinkofer und Frau Fischer machte eine Ausschreibung und Neuvergabe von Funktionen not- wendig, die zu einigen Änderungen im Schuljahr 2023/24 führt. Die Nachfolge von Frau Fischer tritt Herr Babinger als mein neuer ständi- ger Stellvertreter an. Er hat sich als langjähriger Oberstufenkoordinator bestens bewährt und sich dabei viele Kenntnisse erworben, die ihm in sei- nem neuen Aufgabenfeld sehr hilfreich sein werden. Herrn Babingers Amt als Oberstufen- koordinator übernimmt Herr Müller, der für diese Aufgabe wichtige Erfah- rungen aus seiner Tätigkeit als Mittel- stufenbetreuer mitbringt und seine Schützlinge sicher gut zum Abitur füh- ren wird. Die Mittelstufenbetreuung wiederum wird Frau Feldl anvertraut, die ihr pädagogisches Geschick und großes Organisationstalent bereits in den letz- ten Jahren u. a. in der Organisation vieler Wettbewerbe in Wirtschaft/Recht und des Girls- und Boysdays unter Beweis gestellt hat. Die Fachschaftsleitung Deutsch für die Unter- und Mittelstufe, die Frau Glas viele Jahre innehatte, übernimmt Herr Schramm, der als Autor des neuen Festspiels der Landshuter Hochzeit die Freude am kreativen Schreiben sicher in sein neues Amt miteinfließen lassen wird. In der Fachschaftsleitung Musik tritt Herr Lindner die Nachfolge von Frau Schleinkofer an. Als seit vielen Jahren bewährter Kollege hat er bereits die Bigband von Frau Schleinkofer über- nommen und wird das besondere Profil des Fachs Musik in Seligenthal als aus- gebildeter Kirchen- und Schulmusiker bestens weiterführen. Wir wünschen allen neuen „Amts - trägern“ eine glückliche Hand und viel Freude an den neuen Aufgabenfeldern. Ursula Weger Anzeige Bayerische Steuerverwaltung Ausbildung oder Duales Studium in der Bayerischen Steuerverwaltung Ein langweiliger Bürojob? Nein!!! Melde dich jetzt an für das Auswahlverfahren beim Bayerischen Landespersonalausschuss www.lpa.bayern.de Wir freuen uns auf dich. Weitere Infos ﬁndest du auch unter www.steuer.bayern.de/ausbildung

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 49 Verstärkung für das Lehrerkollegium und das Sekretariat Miriam Barnerßoi Geboren und aufge- wachsen bin ich im wunderschönen Landshut. Ich war selbst Schülerin am Gymnasium Seligenthal und freue mich sehr, die Schule „von der anderen Seite her“ erleben zu dürfen. Auch wenn es für mich noch ein bisschen komisch ist, zu meinen damaligen Lehrern und jet- zigen Kollegen „Du“ zu sagen. Nach meinem Abitur zog es mich in die Landeshauptstadt nach München. Dort habe ich erst Biologie studiert und danach meine Promotion an der Anato- mischen Anstalt der LMU absolviert. In diesem Zug habe ich angefangen Medi- zinstudierende im ersten Semester als Dozentin im Präparierkurs in Anatomie zu unterrichten und die Liebe zur Lehre entdeckt. Besonders viel Spaß am Unterrichten machen mir die Zusammenarbeit und der Austausch mit Kindern und Jugendlichen sowie das einfache Erklä- ren von komplexen Themen und Zusammenhängen. Natürlich gibt es nichts Schöneres, als wenn am Ende einer Stunde eine Schülerin oder ein Schüler auf einen zukommt: „Frau Bar- nerßoi, jetzt habe ich das endlich ver- standen!“ In meiner Freizeit liebe ich es, Zeit mit meiner Familie in der Natur zu verbrin- gen, mit meinem Pferd durch den Wald zu reiten, im Herbst Schwammerl zu suchen und fremde Länder und Kultu- ren zu entdecken. Auch einem guten Buch bin ich nicht abgeneigt. Ein besonderes Faible habe ich für fanta- sievolle Kinderbücher. Ich freue mich sehr, von Kollegen und Schülerschaft so herzlich in die Schulgemeinschaft aufgenommen worden zu sein und schätze mich glücklich hier unterrich- ten zu dürfen. Miriam Barnerßoi Hanna Eierkaufer Geboren bin ich in Anklam in der Nähe der Ostsee. Während meiner Grundschul- zeit zog es meine Familie zurück in den Landkreis Lands- hut. Hier bin ich geblieben, da es ein- fach meine Heimat ist. Nachdem ich mich in meiner Schulzeit immer im wirtschaftlichen Zweig befand, suchte ich im Studium eine neue Herausforde- rung und entschied mich Biologie zu studieren. Am Ende des Masterstudi- ums fand ich eine Möglichkeit, Familie und Beruf zu vereinbaren, so arbeitete ich für den Bund Naturschutz in der Umweltbildung. Anderen die Natur zu zeigen und meine Begeisterung dafür zu teilen, macht mir viel Freude. So bin ich nun in Seligenthal angekommen, und man kann wirklich sagen ange- kommen, da diese Schule einfach etwas Besonderes ist. Vielen Dank für die herzliche Aufnahme! Hanna Eierkaufer Florian Lechner Tatsächlich kann ich sagen: mein großer Wunsch hat sich erfüllt – als gebürti- ger Landshuter auch in Landshut unterrichten zu dür- fen. Ein Privileg, das vielen meiner Mit- studierenden und -referendaren durch Zuteilungen an anderweitige Schulen verwehrt wurde. Insofern bin ich sehr glücklich, seit September 2022 Teil der Schulfamilie in Seligenthal sein zu dür- fen. Aber nicht nur dieser Aspekt macht mich glücklich, sondern vor allem auch die sehr angenehme, freundliche und wertschätzende Atmosphäre in der Schule. Nach meiner Schulzeit am Hans- Carossa-Gymnasium und meinem G9-Abitur (unter anderem mit Leis - tungskurs Sport) habe ich selbst noch Zeit gebraucht, eine Entscheidung über meinen Beruf zu finden und meine Berufung zu ergründen. Daher begann ich im Rahmen meines Freiwilligen Sozialen Jahres beim Bayerischen Roten Kreuz in Landshut im Bereich des Rettungsdienstes zu arbeiten. Dabei habe ich wohl auch den Grund- stein für die Leitung das Wahlfaches Schulsanitätsdienst gelegt, die ich jetzt innehabe. Im Herbst 2012 startete für mich das gymnasiale Lehramtsstudium in der Dreiflüssestadt Passau mit meinen Fächern katholische Religionslehre und Sport. Nach einer angenehmen, aber

50 Neues aus Sekretariat und Kollegium Charkiwer nationalen und internationa- len Universitäten, sowie meinem PhD-Abschluss und dem Titel einer Professorin, habe ich meinen berufli- chen Weg in Deutschland gefunden und mich weiterentwickelt. Zu meinen Tätigkeiten gehören Business-Englisch, Fremdsprachen für die berufliche Orientierung, interkulturelle Kommu - nikation und Pädagogik. Besonders gefällt mir die angenehme und herzliche Atmosphäre am Gymnasium. Hier unterrichte ich in der GTB, Englisch-Intensivierung und in der Brückenklasse. Ich möchte mich herzlich bei Frau Weger, Frau Fischer und Frau Hummer für ihre kontinuierliche Unterstützung und Beratung bedanken. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich mit meinen Kompetenzen einen effektiven Beitrag am Gymnasium leisten kann. Olena Oleksenko Iris Rupp Alter: 35 Geburtsort: Freising Ausbildung: Camerloher-Gymna - sium Freising, Aka - demie der Bildenden Künste (München) Schule: Gymnasium Seligenthal seit 2021, vorher Oskar- Maria-Graf-Gymnasium Neufahrn b. Freising Wohnort: im Freisinger Hinter- land (zwischen Schaf und Huhn) Familie: verheiratet, drei Kinder (2, 6, 8 J.) Motto: Art is the greatest form of hope. (Banksy) Liebe Seligenthaler! Schon sind es fast zwei Jahre, in denen ich hier an der Schule zwischen Werk- raum und Zeichensaal mein Unwesen treibe. Es waren zwei super Jahre voller Farbe und Kleister, bunten Schnipsel- bergen und schwarzen Kohlefingern, actionreichen Fotoprojekten und wag- halsigen Skulpturen aus Mensastühlen. Immer auf (der) Achse zwischen Chaos und Konzentration, Glückseligkeit und Frust oszilliert der wahrscheinlich schönste Beruf der Welt – Kunstlehrer! Auf weitere spannende Jahre hier in Seligenthal! Iris Rupp anstrengenden Zeit mit manchen (übli- chen) verletzungsbedingten Unterbre- chungen absolvierte ich kurz nach Beginn der Corona-Pandemie meine Examensprüfungen, von denen ich im Nachgang eine der Prüfungen wieder- holen musste, weil sie das Kultusmini- sterium nicht mehr aufgefunden hat. Die nächste turbulente Zeit begann für mich dann mit dem Referendariat im Herbst 2020. Auch wenn die Corona- Pandemie rund sechs Monate Home- Schooling mit sich brachte, war die Zeit an den Schulen in Ingolstadt, sowie Dingolfing und Mainburg sehr lehr- reich. Mit dem freiwilligen Verzicht auf eine angebotene Staatsstelle und der Bewerbung am Gymnasium Seligenthal begann dann mit dem Schuljahr 22/23 meine Zeit in Seligenthal als ein „zwei- ter“ Schwing (nachdem mein Vater, Bernhard Schwing, seinen Dienst nach über 35 Jahren hier beendete). Auch wenn ich andere Fächer unterrichte und seit meiner Eheschließung im April den Nachnamen „Lechner“ trage, so freue ich mich dennoch, teils in väterli- che Fußstapfen treten zu dürfen. Danke für die freundliche Aufnahme in der Schulfamilie! Florian Lechner Olena Oleksenko Ich komme aus der Ukraine und lebe und arbeite seit anderthalb Jahren in Deutschland. In dieser Zeit habe ich an verschiedenen Schulen und Hochschulen in Landshut und Wiesbaden unterrichtet. Dank mei- ner zwanzigjährigen Erfahrung an

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 51 Tamara Scholz Ich bin 39 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder, die in Seligenthal zur Schule gehen. Geboren und aufgewachsen bin ich in Landshut, wo ich auch meine gesamte Schulzeit verbrachte. Nach meinem Schulabschluss absol- vierte ich eine dreijährige Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation. Da ich mich sehr für Sprachen interes- siere, besuchte ich nach meiner Ausbil- dung die Fremdsprachenschule in Landshut. Anschließend war ich zwei Jahre lang in einem Sekretariat im Bereich Maschinentechnik tätig, bis meine beiden Kinder 2009 und 2014 auf die Welt kamen. In den letzten Jahren war ich in zwei verschiedenen Arzt - praxen mit diversen Schreibaufgaben beschäftigt. Da mir die Tätigkeit im Sekretariat immer sehr viel Spaß bereitet hat, nutzte ich die Gele- genheit und bewarb mich auf die frei- werdende Stelle hier in Seligenthal. Ich freue mich auf die neue Heraus - forderung, das Sekretariats-Team ab September unterstützen zu können. Tamara Scholz Das neue Sekri-Team stellt sich vor Mit dem Wechsel von Gabriele Riegler in den wohlverdienten Ruhestand sind ab dem Schuljahr 2023/24 Christine Brandstetter, Tamara Scholz und Monika Draghici (v. l.) unsere guten Seelen im Sekretariat und die Ansprechpartnerinnen für Schüler, Lehrer, Eltern und alle Gäste unseres Hauses.

52 Schüler in Verantwortung Jahresrückblick der SMV Endlich wieder ein fast normales Schuljahr für unsere SMV Alle Jahre wieder steht der Beginn des neuen Schuljahres in Seligen- thal ganz im Zeichen der Demokra- tie: Zuerst wurden im September die Verbindungslehrkräfte gewählt (hier durften Herr Schramm und Frau Mitschke sich über eine Bestä- tigung im Amt freuen), und kurz darauf die Schülersprecher und ihre Vertreter. Mit auch an der Zeit, diese Verantwortung für die Gestaltung des Schullebens und für andere erneut in vollem Umfang zu übernehmen. Dabei wurde uns allen definitiv nicht langweilig: Neben den beliebten Mittelstufenpartys veran staltete die SMV wieder einen Unter stufenfasching, organisierte einen Wettbewerb, im Rahmen dessen ein neues der wir sehr von der Fachschaft Reli- gion unterstützt wurden. Das gesam- melte Geld kam UNICEF zugute, denn wir wollten als Schule vor allem etwas für die Kinder in den von den schlim- men Erdbeben erschütterten Gebieten in Syrien und in der Türkei tun. Lorenz Forster (Q11), Mat- thias Maul und Philipp Köhl (beide 10c) vertraten in diesem Schuljahr drei Jungs unsere Schülerschaft, wobei sie tatkräftig von ihren Vertretern Elena Strasser (Q11), Lisa Welther (10a) und Zihong Li (9c) unterstützt wurden. Sie zusammen bilden unsere SMV, unsere „Schüler mit Verantwortung“. Nachdem der Wegfall der pandemie - bedingten Einschränkungen wieder ein fast normales Schuljahr für die Verbin- dungslehrer und SMV zuließ, war es Schullogo designt wurde, machte die Nikolaus- und Rosen aktion in Seligenthal deutlich größer als an allen anderen Schulen und stellte, ganz nebenbei, an Weih nachten noch eine Spen- denaktion auf die Beine. Zusammen mit der SMV des Hans-Carossa-Gymnasiums konnten unsere Schülerspre- cher 1.000 Euro an das Kinder- palliativteam Landshut spenden. Weitere 1.000 Euro kamen bei unserer alljährlichen Spenden - aktion in der Fastenzeit zusammen, bei

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 53 Zu Beginn der Fastenzeit konnten wir auch endlich wieder einen Klassen sprechertag für die Unterstufe abhalten und unsere jüngsten „Schüler mit Verantwortung“ in ihre Aufgaben einführen, ihnen wichtige Projekte vorstellen und sie aktiv in die Gestaltung unseres Schullebens einbinden. An diesem besonderen Tag wurden die Klassen- Sachen Mediennutzung Vorbilder sein und können alle dabei unterstützen, den Umgang vor allem mit sozialen Medien sinnvoll zu gestalten. Einen zweiten Klassensprechertag gab es dann im Juni für die Klassenspre- cher der Mittel- und Oberstufe. abgerundet und der gesamten Schulfa- milie einen herr lichen Rahmen geboten hatte, ein gar nicht so einfaches Schul- jahr abzuschließen, den Zusammenhalt zu feiern und gute Stimmung aufzutan- ken. Dass unsere Schüler sich gerne mit Seligenthal identifizieren und sich als Teil einer großen Schulfa- milie verstehen, liegt nicht zuletzt an der Arbeit unserer Schülersprecher – und dafür, ebenso wie für die hervorra- gende Zusammenarbeit mit euch, möchten wir Verbindungslehrer uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken! Es war uns eine Ehre. Claudia Mitschke, Benedikt Schramm Erneut durf- ten wir dazu im Haus der Lebenshilfe Landshut zu Gast sein und konn- ten uns gemein- sam vor allem der Planung des dies- jährigen Schul - festes wid- men. Dabei diente das letztjährige Schulfest als Grundlage, denn dieses war, obwohl die Planungen dafür erst sehr spät beginnen konnten, eine wun- derbare Veranstaltung gewesen, die das Schuljahr absolut angemessen sprecher der fünf- ten bis siebten Klassen darüber hinaus aufgeklärt über zentrale Gefahren im Internet und in sozialen Medien, denn unsere Klassensprecher sollen auch in

54 Schüler in Verantwortung Respektvoll miteinander umgehen Ganz im Zeichen der fairen Kon - fliktlösung stand auch heuer die Aus- und Weiterbildung der Mediatoren aus den Klassen 9 bis 11. In regel mäßigen Treffen übten die Schüler ihre Aufgaben als Mediatoren und Multiplikatoren ein. Die Erfahrenen konnten die „Neu- einsteiger“ mit vielen Tipps unter- stützen. Sie lernten Schritt für Schritt, ein Konfliktgespräch als Vermittler erfolg- reich zu leiten und streitende Parteien zu einer einvernehmlichen Lösung zu führen – eine schwierige Aufgabe, die sehr viel Einfühlungsvermögen und Ge schick erfordert, um auf beiden Seiten Verständnis füreinander zu wecken. Die Mediatoren stellten in den Klassen der Unterstufe die Techniken fairer Kommunikation vor, übten sie ein und gaben Rat bei Kommunikations - problemen. Bei der Präventionsarbeit in den 6. Klassen förderten sie die starke Persönlichkeit und das Wissen, woraus man selbst Kraft tanken kann, um in schwierigen Situationen nicht so leicht in eine Sucht abzugleiten. All diese Methoden sind, wie viele Mediatoren noch nach ihrer Schulzeit bestätigen, in persönlichen Gesprächen und in vielen alltäglichen Situationen auch im Berufsleben von großem Wert, wenn kommunikative Kompetenzen und Teamfähigkeit herausgefordert werden. Neben den Möglichkeiten der Konflikt- lösung nahm die Mobbingprävention für Unter- und Mittelstufe breiten Raum ein. Die Mediatoren lernten, die unterschiedlichsten Übungen je Die Gruppe der Mediatoren aus den Klassen 9 bis 11 nach Klassenstufe und -klima anzu - leiten und mit den Klassen auszuwer- ten. Das „Meinungsbarometer“ schärfte ihren Blick für unterschiedli- che Ansichten und deren Beweggründe und zeigte, wie man jede Stimme zur Meinungsbildung einbeziehen kann. Besonders wichtig ist es in Gruppen, seinen eigenen Standpunkt einzuneh- men und zu seiner Meinung zu stehen. Dies schafft die Voraussetzung für Zivil- courage. Bei Gruppenaufgaben sollte jeder bereit sein, seine Vorschläge ein- zubringen und zur Lösung beizutragen, wie das „Stühle Kippen“ eindrücklich zeigt. „Ausgegrenzt?“ oder das „Berg- dorfspiel“ lassen auch gut integrierte Schüler erleben, wie schnell es zu Aus- grenzungsprozessen kommen kann, dass Betroffene dies oft nicht nachvoll- ziehen können und es viel Kraft kostet, immer wieder zu versuchen, den Anschluss an eine Gruppe zu finden. Das „Mobbing-Dreieck“ schließlich erarbeitet auf pantomimische Art die verschiedenen typischen Rollen in Mob- bingsituationen und leitet daraus Ver- änderungsmöglichkeiten und Hand- lungsoptionen für Opfer und Zuschauer ab. Ziel ist, zu erkennen, wie jeder aktiv an einer positiven Veränderung arbei- ten kann.

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 55 Vor 23 Jahren habe ich die Arbeitsgruppe „Faire Kommunikation“ in Seligenthal ins Leben gerufen. Bis heute sehen sich die Mediatoren als Multiplikatoren, die soziale Kompetenzen einüben und für einen respektvollen Umgang miteinander sensibilisieren. Daher bin ich sehr froh, dass Frau Rusam-Pfättisch die Gruppe weiterführen und die seit Jahren gepflegte Tradition aufrechterhalten wird. Ein ganz besonderer Dank gilt dem Elternbeirat für die ideelle und finanzielle Unterstützung! Maria Fischer Prävention in den 6. Klassen: Welche Stärken hast du? Immer einsatzbereit – der Schulsanitätsdienst Wenn das Einsatz-Handy klingelt, drängt die Zeit. Dann ist irgendwo auf dem Schulgelände ein Notfall passiert und Hilfe wird benötigt. Dann ist die Zeit für die rund 16 Schul- sanitäter gekommen, die sich mit regelmäßigen Übungsstunden fit in Sachen Erste-Hilfe halten. Zügig gilt es, den voll ausgestatteten Erste-Hilfe- Rucksack aus dem Krankenzimmer zu holen und zur verletzten Person zu eilen. Gott sei Dank waren es in diesem Schuljahr dann doch überwiegend leichtere Notfälle, aber auch die gehören professionell versorgt. Dass das nötige Wissen und eine gewisse Routine vorhanden ist, dafür hat Florian Lechner in diesem Jahr erstmalig gesorgt. In den Übungs - stunden wurden theoretische Inhalte erarbeitet und gleichzeitig auch viel Eine gestürzte Mofafahrerin muss versorgt werden praktisch geübt. Besonders die Fallbeispiele mit einem von den Schülern gespielten Unfallopfer trugen dazu bei, dass sich Handgriffe festig- ten und die Sicherheit in solchen Situationen weiter zunahm. Vier Schüler konnten sogar einen mehrstündigen Ausbildungskurs bei den Johannitern absolvieren – natürlich erfolgreich! Doch nicht nur im Schulalltag galt es im Notfall zur Verfügung zu stehen. Auch bei größeren Schulveranstal - tungen wie den vielen Konzerten, sportlichen Wettkämpfen oder auch dem Schulfest standen die Jungen und Mädchen stets mit ihrem Rettungs- rucksack bereit und leisteten so einen wertvollen Dienst. Danke für euren Einsatz für den Nächsten! Florian Lechner

56 Schulentwicklung Schulentwicklungsreport 2022/23 Die Schulentwicklungsgruppe – zielgerichtet und wirkungsvoll Nach über dreijähriger Arbeitszeit mit einigen coronabedingten Unterbrechungen hat die zwölf - köpfige Schulentwicklungsgruppe (SEG) das lange erwartete Metho- den-Portfolio fertiggestellt. Es enthält klare, strukturierte Anlei - tungen zu verschiedenen Themen - bereichen und konkrete Beispiele, um eine verlässliche Grundlage für die Methodenarbeit zu sein. Damit kann das Kollegium auf festgelegte Standards zurückgreifen. Für die Schüler ist so ein Kompendium von jahrgangsstufen- und fächer - über greifenden Methoden entstan- den, auf das sie immer Zugriff haben. Die Eltern erhalten im Elternportal Einblick in die Inhalte. In den letzten Monaten des Schuljahres entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit dem Digitalteam, das Zielvorstellungen entwickelt hat, Schüler bis zum Abschluss ihrer Schulzeit zu mündigen und kompe tenten Menschen in der digitalisierten Welt zu erziehen. Die Schulentwicklungsgruppe mit dem Potenzial verschiedenster Fachbereiche richtete ihren differenzierten Blick auf das Medienkonzept und ergänzte es um Aspekte, die sich aus der KI-Thematik heraus ergeben. Zudem unterstützte die SEG das Digitalteam bei der Schwer- punktsetzung für die Arbeit im kommenden Schuljahr. Margit Schleinkofer wird mit dem Eintritt in den verdienten Ruhestand nach fast zwanzig Jahren die Leitung der Schulentwicklungsgruppe ab- geben. Sie hat in dieser Zeit den systematischen Schulentwicklungs - prozess angestoßen und Themen, die vom Kollegium oder der Schulleitung angeregt wurden, zielgerichtet moderiert und praxisorientiert mit dem Team umgesetzt. Dabei ist es ihr stets gelungen, in gutem Teamgeist eine Gruppe Freiwilliger zu konstruktiver Arbeit zu motivieren. Wir bedanken uns dafür sehr herzlich bei Margit Schleinkofer und auch bei Ursula Weger, die das Team in bewährter Weise mit Rat und Tat unterstützt hat. Maria Fischer Die Mitarbeiter der Schulentwicklungsgruppe

Erziehungsgemeinschaft Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 57 Der Elternbeirat blickt auf sein erstes Jahr nach der Wahl zurück Ein Beitrag zum Miteinander an der Schule Das erste von zwei Schuljahren liegt hinter dem im Herbst 2022 gewählten Elternbeirat. Ziel ist es, zu einem konstruktiven Austausch zwischen Schulleitung, Lehrern, Eltern und Schülern beizutragen, an einem gedeihlichen Miteinander der Schulfamilie mitzuwirken und Anliegen der Eltern gegenüber der Schulleitung zu vertreten. Konkret tun wir das bei unseren regelmäßigen EB-Sitzungen, zu denen auch immer ein Austausch mit der Schulleiterin Frau Weger gehört. Außerdem nehmen Vertreter des EB an den Sitzungen des Schul- forums teil und vertreten dabei die Interessen der Elternschaft. Zu unseren weiteren Aktivitäten in diesem Schuljahr gehörten: n zwei Treffen mit den Klasseneltern- sprechern (KES), bei denen wir uns mit den KES ausgetauscht und gemeinsame Themen diskutiert haben; ein sehr wichtiger Aspekt unserer Arbeit, da wir damit eine Verbindung in die einzelnen Klassen haben und auf Anliegen schneller aufmerksam werden n einen Weinausschank beim ersten der beiden Weihnachtskonzerte n Lehrercafé während der Noten - konferenzen im Februar, um den Austausch mit den Lehrern zu ver- bessern n Café beim Tag der offenen Tür im März n Grillen und Getränkeverkauf beim Sommerfest Mit all diesen Aktivitäten will der Elternbeirat zu einem lebendigen Schulleben beitragen, aber auch die Elternbeiratskasse aufbessern. Das Geld wird wiederum für Dinge eingesetzt, die der Schule und den Schülern zugutekommen. Besonders zu nennen ist hier das Mathegym – Der Elternbeirat des Gymnasiums für die Schuljahre 2022/23 und 2023/24 (von links): Dieter Zeitler, stellv. Vorsitzende Claudia Wimmer, Vorsitzender Hermann Fraunhofer, stellv. Schriftführerin Katja Mayer, stellv. Schatz meisterin Birgit Hanel, zweiter stellv. Vorsitzender Emanuel Socher-Jukic, Schriftführerin Carmen Türk, Pia Stumpf egger, Sonja Axtha- ler, Schatzmeisterin Alexandra Schalbeck-Straßer, Christian Grooten, Gabi Forster

58 Erziehungsgemeinschaft eine Übungsplattform für Mathe- matik und Latein, deren jährliche Kosten wir in den letzten Jahren übernehmen und die Nutzung den Schülern kostenfrei zur Verfügung stel- len konnten. Damit die Schulfamilie auch weiterhin gut funktioniert, wollen wir an alle appellieren, selbst einen Beitrag im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu leisten: Übernehmen Sie Verantwortung als KES im neuen Schuljahr, unterstützen Sie den EB bei seinen Aktionen oder spenden Sie an den EB. Die Kontonum- mer finden Sie unten aufgeführt (Spen- denquittungen erhalten Sie bei Bedarf gerne). Abschließend werfen wir noch einen Blick auf die EB-Wahl im Herbst 2022: Die Wahlbeteiligung lag bei 34,4 Pro- zent, das sind 10,6 Prozentpunkte mehr als bei der Wahl 2020 – eine großartige Steigerung also. Es zeigt, dass vielen eine Elternvertretung wichtig ist. In den neuen Elternbeirat wurden gewählt (in der Reihenfolge der Stimmenanzahl): Claudia Wimmer (208 Stimmen; Kind in Klasse 7c), Hermann Fraunhofer (178 Stimmen; Kinder in Klassen 5e und 8b), Emanuel Socher-Jukic (178 Stimmen; Kind in Klasse 7e), Sonja Axthaler (167 Stimmen; Kinder in Klassen 5c und 8a), Pia Stumpfegger (166 Stimmen; Kind in Klasse 7a), Alexandra Schalbeck-Stra- ßer (159 Stimmen; Kinder in Klassen 7a und 9a), Christian Grooten (155 Stim- men; Kinder in Klassen 7f und 10a), Carmen Türk (136 Stimmen; Kinder in Klassen 6c und 9b), Birgit Hanel (135 Stimmen; Kind in Klasse 9d), Dieter Zeitler (131 Stimmen; Kind in Q 11), Katja Mayer (125 Stimmen; Kind in Klasse 5d), Gabi Forster (112 Stimmen; Kind in Klasse 6d). Da Gabi Forster und Melanie Kollmannsberger stimmen- gleich auf Platz 12 landeten, musste das Los entscheiden. In der konstituierenden Sitzung wurden Hermann Fraunhofer zum Vorsitzen- den, Claudia Wimmer zur stellvertre- tenden Vorsitzenden und Emanuel Socher-Jukic zum zweiten Stellvertre- ter gewählt. Carmen Türk wurde als Schriftführerin und Katja Mayer als stellvertretende Schriftführerin bestimmt. Schatzmeis - terin ist Alexandra Schalbeck-Straßer, ihre Stellvertretung übernimmt Birgit Hanel. Unser EB-Kollege Dieter Zeitler tritt zum Ende dieses Schuljahres aus dem Gremium aus. Deshalb verstärkt Mela- nie Kollmannsberger zum neuen Schuljahr als Nachrückerin den Eltern- beirat. An dieser Stelle wollen wir Dieter Zeitler für seine langjährige Arbeit als Elternbeirat und ganz beson- ders für sein Engagement rund um die Klassenelternsprecher danken. Wenn Sie Fragen oder Anliegen an den Elternbeirat haben, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf: elternbeirat@gymnasium.seligenthal.de (allgemeine EB-Mailadresse) eb-hermann.fraunhofer@schule.seli- genthal.de (Vorsitzender Hermann Fraunhofer) eb-claudia.wimmer@schule.seligen- thal.de (2. Vorsitzende Claudia Wim- mer) Zum Schluss möchten wir uns bei allen ausgeschiedenen Elternbeiräten für ihren ehrenamtlichen Einsatz in den vergangenen Jahren bedanken: Wolf- gang Doll, Florian Fronholzer, Cornelia Kowalick-Molzen, Marc Männer, Tho- mas Sauer und Maria Teufel. Wir freuen uns auf eine weiterhin gute und konstruktive Arbeit im kommenden Schuljahr. Ihr Elternbeirat für die Schuljahre 2022/23 und 2023/24

Förderverein Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 59 Neues von den Freunden und Förderern Das Schuljahr ist vorbei, und wir vom Förderverein des Gymnasiums wollen kurz zurückblicken. Im letzten (Kalender-)Jahr haben wir für über 15.000 Euro schulische Maß- nahmen gefördert – insgesamt sind seit unserer Gründung im Jahr 2000 so über 280.000 Euro für das Gymnasium zusammengekommen. Unsere Einnah- men (hauptsächlich Beiträge) im letz- ten Jahr betrugen gut 12.000 Euro; d.h. wir haben ca. 3.000 Euro unseres Pol- sters (= nicht abgerufene Mittel) aus der Coronazeit abgebaut. Größter Posten war dabei das Lernpa- tenprojekt mit 5.210 Euro – bei diesem Projekt geben ältere Schüler jüngeren Schülern Nachhilfe zum Ausgleich von coronabedingten Lernrückständen und erhalten dafür eine Vergütung (in die- sem Schuljahr wird diese aus öffentli- chen Töpfen getragen, davor haben wir vom Förderverein die Kosten vollstän- dig übernommen). Zweitgrößter Posten war ein Satz Expe- rimentierkästen Wärmelehre für die Die Neulehrerbrotzeit ist vorbereitet Auch unser Vereinsleben hat sich nach Corona wieder normalisiert: im Novem- ber ging unser Mitgliederausflug mit dem Bayernticket nach München in die Glyptothek. Der Leiter der Sammlung führte uns persönlich – sehr interes- sant und äußerst unterhaltsam. Unser diesjähriger „Tag der Freunde und Förderer“ (unsere Jahreshauptver- sammlung) fand am 18.3.23 statt. Die musikalische Umrahmung übernahm diesmal das „Ensemble SaxoPhonie“ Das Ensemble SaxoPhonie umrahmt unsere Jahreshauptversammlung musikalisch Vor der Glyptothek in München Physik mit 4.846 Euro. Ordner für die Berufswahlpässe schlugen mit 1.584 Euro zu Buche, Zuschüsse zu Vorträgen und Aufführungen mit 1.567 Euro, Klas- senfahrten mit 1.128 Euro und Bücher/Zeitschriften mit 426 Euro, von dem Rest gab es kleine Belohnungen für Tutoren und Wettbewerbssieger. In diesem Jahr ist bis jetzt (Mitte Juni) v.a. der Kauf einer Sechseckbank für den Pausenhof in Höhe von 1.800 Euro erwähnenswert. Aber wir fördern nicht nur finanziell, wir sind auch anderweitig aktiv: alle 2-3 Jahre veranstalten wir eine „Neuleh- rerbrotzeit“, bei der wir den an der Schule neuen Lehrkräften den Verein vorstellen. Wir erläutern dort, wie sie an Fördermittel kommen, und werben nicht zuletzt für einen Vereinsbeitritt. Die letzte Veranstaltung war 2018 und 2020 wäre sie wieder fällig gewesen, aber Corona … Letzten Oktober war es dann doch wieder soweit und wir haben die neuen Lehrer bewirtet und über den Verein informiert.

60 Förderverein mit Werken von Grieg, Mozart und Schostakowitsch. Die Schulleiterin Frau Weger gab einen Abschlussbericht des Lernpatenprojekts. Der 1.Vorsitzende, Herr Lange, trug den Rechenschaftsbe- richt vor und anschließend die Schatz- meisterin, Frau Hoppe-Nicolai, den Kassenbericht. Nach der Entlastung des Vorstands wurde bei den turnusge- mäßen Neuwahlen der bestehende (und wieder kandidierende) Vorstand bestätigt (im Bild von links nach rechts): Beisitzerin Frau Ingerl, Kassenprüferin Frau Knaus, Schatzmeisterin Frau Hoppe-Nicolai, Beisitzerin Frau Beczin- ski, 1. Vorsitzender Herr Lange, 2. Vor- sitzende Frau Dollinger-Wackerl, Bei- sitzerin Frau Bartholomé, Schriftführe- rin Frau Dr. Steininger. Zum Abschluss gab es Kaffee und Kuchen, und wer wollte, konnte danach noch an einer Führung durch das reno- vierte Pfettrachhaus teilnehmen. Der Im Pfettrachhaus Die wiedergewählte Vorstandschaft Besitzer, der Architekt Herr Stenger, erläuterte Details der Sanierung und gab uns einen interessanten Einblick, wie zur Zeit der Landshuter Hochzeit gebaut wurde. Noch ein Tipp zum Schluss: Besuchen Sie doch einfach mal unsere Homepage www.foerder-gym-seligenthal.de ! Soll- ten Sie bei uns noch nicht Mitglied sein, wäre das eine gute Gelegenheit, den Beitrittsantrag runterzuladen, auszu- füllen, und uns zuzusenden (Jahresbei- trag für Einzelpersonen nur 25 Euro, Familienmitgliedschaften 30 Euro); je mehr Mitglieder wir haben, desto mehr Aktivitäten der Schule können wir unterstützen! Thomas Lange

Blick in die Fachschaften Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 61 Die Klasse 10b befragte Medienvertreter Hat Journalismus überhaupt noch eine Zukunft? Glaubt man den Experten und dem Chatbot selbst: ja, unbedingt! Wir, die Klasse 10b, beschäftigten uns im Fach Sozialpraktische Grundbildung vertieft mit dem Thema Medien und untersuchten unter anderem, vor welche Herausforderungen das Berufs- feld aktuell durch ChatGPT, Social Media und Fake News gestellt wird. Auch die Rolle und den Aufbau der Öffentlich-Rechtlichen Nachrichten - sender (ÖRR) betrachteten wir näher. Natürlich recherchierten wir hier auch die jüngsten Skandale (z. B. rund um den rbb), jedoch wollten wir es dann doch noch genauer wissen und luden Christoph Wittmann – einen Redakteur der Sendung „quer“ (BR) – ein, um ihn zu interviewen. Unser Gast zeigte uns anfangs gleich auf, wie umfangreich der Auftrag an den ÖRR aussieht und wie heraus - fordernd es ist, die richtigen Schwer- punkte zu setzen und alle Interessens- gruppen möglichst ausgewogen und zeitgemäß zu bedienen. Im Anschluss sprachen wir gemeinsam über die Komplikationen, die entstehen, wenn Menschen nur noch Social Media benutzen und keine Qualitätssendun- gen konsumieren. Wieso ist das so problematisch? Nun, öffentlich-recht - liche Nachrichten geben zum Beispiel ihre Quellen an und versuchen Fake News zu enthüllen. Das ist aufwendig und kostet enorm viel Geld, schafft aber auch Vertrauen. Der Job der Journalis - ten, so Christoph Wittmann, werde sich sicherlich verändern, aber das genaue Einordnen von Nachrichten und das gefunden hat und sind froh, dass er in seinem „kommunikativen Job den Politikern oft ziemlich auf die Nerven gehen muss.“ Wenige Tage darauf wurde uns die Möglichkeit geboten, per Microsoft- Teams ein Interview mit dem Geschäftsführenden Redakteur und stellvertretenden Nachrichtenchef der Süddeutschen Zeitung (SZ), Gökalp Babayiğit, zu führen. Ein absolutes Highlight! Gleich zu Beginn unserer Fragerunde erklärte uns Herr Babayiğit, dass er und sein Team seit Längerem daran arbeiten, die SZ gerade für junge Medienkonsumenten attraktiv zu gestalten, z. B. mit verstärkter Präsenz auf Instagram. Junge Menschen könn- ten so seriöse Quellen in ihren Alltag integrieren. Im Moment folgen 700.000 Menschen der SZ! Unser Interviewpartner bot uns eine große Bandbreite an Informationen über seinen Arbeitsalltag als Journalist und stellvertretender Ressortleiter. Außerdem erläuterte er, dass hinter jedem Artikel, der von der SZ veröffent- licht werde, nicht nur ein einzelner Reporter, sondern ein ganzes Team stecke. Vor allem an der Recherche seien mehrere Mitarbeiter beteiligt, z. B. Berichterstatter vor Ort, Korrespon- denten im Ausland, aber auch Nach- richtenagenturen, die bei der Informati- onsbeschaffung unterstützen. Herr Babayiğit verwies hier auf die „Kunst des Weglassens“, die für ihn den essen- ziellsten Bestandteil seiner Arbeits- weise darstelle: „Wir könnten jeden Tag Christoph Wittmann (BR) hatte für die 10b ein tolles Programm dabei Unterscheiden von Wahr und Falsch, das seien Bereiche, in denen Chat-GPT den Menschen auf absehbare Zeit nicht ersetzen könne. Natürlich interessierte uns auch bren- nend, wie lange es denn dauert, einen Fernsehbeitrag zu filmen, was dabei wichtig ist und wie viele Menschen daran beteiligt sind. Das taten wir anhand eines fünfminütigen Clips, an dessen Entstehung unser Gast für „quer“ mitverantwortlich war. In diesen fünf Minuten steckten, so der Redak- teur, etwa eine Woche Arbeit und es seien viele Leute involviert. Wir nahmen Christoph Wittmann auf jeden Fall ab, dass er seinen „absoluten Traumjob“

62 Blick in die Fachschaften fünf Zeitungen füllen, mit dem, was auf der Welt passiert, wir müssen aber aussuchen, was das Wichtigste für den Leser ist. Und das ist die Aufgabe: Information bewerten, prüfen, recher- chieren und verifizieren lassen und dann so aufschreiben, dass es jeder versteht!“ Unweigerlich bewegte sich der Fokus aber dann wieder auf Fragen, die wir bereits mit Herrn Wittmann intensiv diskutiert hatten. Bedeuten die sozialen Medien und künstliche Intelligenzen wie ChatGPT das Ende des Journalis- mus? Soziale Medien sind durch ihre Präsenz und Relevanz in unserer Gesellschaft eine häufig genutzte und präferierte Informationsquelle, die durch ihre Kürze und Simplizität überzeugt. Herr Babayiğit sieht das durchaus kritisch: „Wir merken es immer, wenn irgendet- was Großes passiert in der Welt, an unseren Leserzahlen, dass die Leute Orientierung suchen. Sie wollen unbe- dingt geprüfte, journalistisch saubere Nachrichten lesen. (…) Das heißt mei- nes Erachtens wird Journalismus immer wichtiger, durch diese ganzen Ent- wicklungen.“ Uns wurde wieder bewusst, dass der Beruf und das Hand- werkszeug der Journalisten weiter- hin erlernt werden müssen, um die Verbreitung von Falschmeldungen zu reduzieren und zu minimieren. Genau wie Herr Wittmann bezeichnete Herr Babayiğit seinen Beruf als „Traumjob“, den er schon seit der 5. Klasse verfolge. Herr Babayiğit gewährte uns einen informativen und umfangreichen Ein- blick in das Berufsfeld Journalismus und Medienarbeit. Sicherlich inspirierte er damit einige Schüler für die Wahl eines späteren Berufsfeldes. Abschließend bedanken wir uns herz- lich bei Christoph Wittmann, Gökalp Die Klasse 10b im virtuellen Interview mit Gökalp Babayiğit Babayiğit und unserem Lehrer Herrn Menauer, dass uns dieses Projekt ermöglicht wurde. Leonie Glatz, Laura Janssen, Anna Meindl, 10b (gekürzt, den Artikel gibt es online in voller Länge auf piepermagazin.blog zu lesen) Stellvertretender Ressortleiter (SZ) Gökalp Babyiğit Der Chatbot gibt sich (noch) moderat

Gesellschaftswissenschaften Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 63 Lesung aus dem „Tagebuch eines Zwangsarbeiters“ von Jan Bazuin „Die NS-Zeit war bunt“ Was zunächst ungewöhnlich klingen mag, ist natürlich völlig richtig: Auch das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte war farbig. Die Menschen, ihre Kleidung, ihre Wohnungen und Häuser, die Natur, Kunst, Theater – Farben gab es im Dritten Reich genauso wie heute. Nur die Bilddokumente aus der Zeit werden von Schwarz, Grau und Weiß oder – passend zur regieren- den Partei – von Braun dominiert. Aber, so Dr. phil. Paul-Moritz Rabe, Lei- ter des Bereichs Forschung des NS- Dokumentationszentrums München, die Erfahrungen in der NS-Zeit waren vielfältiger, als Bilder vermuten lassen. Genau das macht diesen Abschnitt der Geschichte nach wie vor und trotz aller Forschung so spannend. So erfuhr Dr. Rabe 2011 vom Tagebuch des Niederländers Jan Bazuin, der in den letzten Monaten des Zweiten Welt- kriegs als Zwangsarbeiter im Dritten Reich tätig war und seine täglichen Erfahrungen in persönlichen Aufzeich- nungen festgehalten hatte. Jan Bazuin, damals 19 Jahre alt, hatte seiner Fami- Dr. Paul- Moritz Rabe, Leiter des Bereichs Forschung des NS-Doku- mentations- zentrums München Die Schüler der Q11 und Q12 waren gebannt von den Bildern und den präsen- tierten Tagebucheinträgen lie nie von diesen Erfahrungen erzählt, aber nach seinem Tod hatte sein Sohn die Tagebücher entdeckt. Über Umwege kamen die Aufzeichnungen in die Hände von Dr. Rabe, der beschloss, sie zu veröffentlichen und dazu mit der renommierten Illustratorin Barbara Yelin zusammenzuarbeiten. Das Ergeb- nis: Ein Buch, das einen schnörkello- sen, authentischen Einblick gewährt in die Erfahrungen eines jungen Zwangs- arbeiters im Hungerwinter 1944/45. Erfahrungen, die durch die Bilder von Barbara Yelin lebendig werden. Yelins Zeichnungen vermitteln eine Vorstel- lung, wie es gewesen sein könnte, denn Fotografien, die zeigen, was Zwangsar- beiter im Deutschen Reich und in den besetzen Gebieten erlebt haben, gibt es kaum. Umso beachtenswerter ist die Leistung, die dem 2022 veröffentlichten „Tagebuch eines Zwangsarbeiters“ zugrunde liegt. Im Rahmen der Landshuter Literatur- tage waren Dr. Paul-Moritz Rabe und Barbara Yelin persönlich in unserer Aula zu Gast, wo sie für die Schüler der Q11 sowie der 9c aus Jan Bazuins Tage- buch vorlasen und den Entstehungs- prozess der Illustrationen erläuterten. Damit bekamen die Schüler einen ganz besonderen Einblick in die Geschichte der NS-Zeit, denn die Perspektive der im Deutschen Reich tätigen Zwangs - arbeiter wird in den Schulbüchern an keiner Stelle eingenommen und findet auch in den Lehrplänen keine Erwäh- nung. Umso lehrreicher und interes- santer war die Lesung, die wegen der guten und engen Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Landshut und vor allem der Organisation durch die Kul- turbeauftragte der Stadt Landshut, Uta Spies, erst möglich wurde. Vielen Dank! Claudia Mitschke Illustratorin Barbara Yelin

64 Blick in die Fachschaften Vortrag von Dr. Mario Tamme über die NS-Zeit in Landshut Heimat Heinrich Himmlers, Wirkstätte Gregor Strassers und Standort eines KZ-Außenlagers Was in Geschichtsbüchern steht, handelt, logischerweise, von der Vergangenheit und nicht selten auch von Ereignissen, die sich weit entfernt von Landshut zugetragen haben. Doch ein Kapitel der deutschen Geschichte hat definitiv jeden Ort in unserem Land betroffen – und somit auch Lands- hut: Das Dritte Reich. Welche Rolle die Nationalsozialisten bereits in der Weimarer Zeit in Landshut spielten, welche hochran - gigen „Nazis“ hier vor Ort die Grund- steine ihrer „Karrieren“ legten und was in Folge der „Machtergreifung“ Hitlers ab 1933 in Landshut passiert ist, das weiß kaum jemand besser als Dr. Mario Tamme, der sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Stadtarchivs und Co-Autor des Buches „Landshut 1939 – 1945. Ein Zeitspiegel in Wort und Bild“ intensiv mit der NS-Zeit in Landshut auseinandergesetzt hat. Im April war er in unserer Aula zu Gast und gewährte den Schülern unserer neunten und elften Klassen einen ganz besonderen Einblick in die Landshuter Geschichte. Er erzählte von Heinrich Himmler, der als Sohn des Leiters des damaligen Humanistischen Gymna - siums in Landshut aufgewachsen war und dort auch zur Schule ging – bevor er sich Anfang der 1920er Jahre der NSDAP anschloss, 1925 zum Leiter der NSDAP-Parteipropaganda für Nieder- bayern wurde und später als Reichs - führer SS einer der Hauptverantwortli- Dr. Mario Tamme referiert in der Aula über die NS-Zeit in Landshut und zeigt anhand vieler zeitgenössischer Fotografien, wie das NS-Regime den Alltag der Menschen prägte chen für den Holocaust war. Oder von Gregor Strasser, ebenfalls ein Landshuter, der Gauleiter von Nieder- bayern war und maßgeblich dazu beitrug, hier die Parteistrukturen aufzubauen und die Landshuter Bürger von der NSDAP zu überzeugen. Als er Landshut verließ, sank auch die Zustimmung für die NSDAP. Doch das änderte den Lauf der Geschichte nicht mehr: Alles, was ab 1933 auf Reichs- ebene beschlossen wurde, wirkte sich auch hier vor Ort aus. So litten auch die Landshuter Juden immer mehr an der zunehmenden Ausgrenzung und Entrechtung, und auch wenn die Hälfte von ihnen noch rechtzeitig emigrieren konnte, erinnerte Herr Tamme an die traurigen Schicksale der verbliebenen Familien. Was sie erleben mussten, können Sie sich bei Interesse auch anhören: Auf der Homepage des Gymnasiums finden Sie Audioguides zu den Landshuter Stolpersteinen, die von einem P-Semi- nar unter der Leitung von Herrn Menauer erstellt wurden. Kurz vor dem Ende des Krieges wurde Landshut auch noch zur KZ-Stadt: Für knapp drei Monate gab es hier ein Außenlager des Konzentrationslagers Dachau, in dem 500 jüdische Häftlinge unter widrigsten Bedingungen unter - gebracht waren und Zwangsarbeit lei- sten mussten. 83 von ihnen überlebten die Zeit in Landshut nicht.

Gesellschaftswissenschaften Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 65 Das Schicksal dieser Häftlinge, die vielen Toten, die dem Holocaust und dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fielen, sowie die Erfahrungen ganz „normaler“ Landshuter, wie beispiels- weise von Anna Scharf, die von den Nationalsozialisten gedemütigt wurde, weil sie eine Beziehung mit einem französischen Kriegsgefangenen eingegangen war, zeigten unseren Schülern definitiv eines: Was in der NS- Zeit passiert ist, darf nie wieder passieren. Und was im Kleinen beginnt, kann katastrophale Ausmaße anneh- men. Die Lehre, die sich aus dem von Herrn Tamme so anschaulich dargestellten Kapitel der Geschichte ziehen lässt, ist folglich, dass man immer genau hinse- hen und hinhören muss, sich nicht blenden lassen darf von vereinfachter Kritik am bestehenden System und dass Wegsehen bei Missachtung der Menschlichkeit niemals eine Option sein sollte. Claudia Mitschke Exkursion der 9. Klassen zur Gedenkstätte des Konzentrationslagers Dachau Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Gedenken zur Pflicht (frei nach Bertolt Brecht) Exkursionen gehören zum Schul - leben wie Stoff zum Unterricht, und meistens sind es erheiternde Aus- flüge, die unsere Schüler machen dürfen. Die Exkursion der neunten Klassen in die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Dachau kann jedoch nicht als solcher gelten. Trotzdem ist es eine der bedeutends ten Fahrten, die wir jedes Jahr organisieren – nicht nur, weil sie laut Lehrplan durchgeführt werden muss, sondern weil es aus unserer historischen Verpflichtung heraus unverzichtbar ist, das Gedenken an die Opfer und die Verbrechen des Nationalsozialis- mus wachzuhalten. Die neunten Klassen auf dem Weg in die Gedenkstätte Dachau war kein Vernichtungslager. Dennoch sind dort viele Menschen gestorben und umgebracht worden, und die Häftlinge, die Dachau überlebt haben, zeichneten in ihren Erinnerun- gen kein positives Bild von ihren Erfah- rungen im Lager. Im Gegenteil. Zwang, Übersichtsplan über das Lagergefängnis Demütigung, Gewalt, Enge, Mangeler- nährung und harte Arbeit prägten den Alltag der Häftlinge, die zu Nummern degradiert und entsprechend unmenschlich behandelt wurden. In den Führungen über das Gelände der Gedenkstätte gewährten erfahrene Gui- des unseren Schülern vor Ort Einblicke in die Organisationsstruktur des Lagers, in dessen zentrale Bedeutung als Modell für andere Konzentrations-

66 Blick in die Fachschaften Stacheldraht, Mauern und dauerhafte Bewachung machten eine Flucht fast unmöglich Mahnmal am Appellplatz Blühendes Gedenken: Nur noch die Grundrisse der früheren Baracken erinnern an diese lager sowie in die Erfahrungen der Menschen, die dort inhaftiert waren. Wie immer endeten die Führungen vor dem Krematorium, dessen Schorn- steine wie Mahnmale in den Himmel ragen. Sie erinnern uns an die schreck- lichen Verbrechen gegen die Mensch- lichkeit, die die Nationalsozialisten begangen haben – und lassen uns wertschätzen, dass Grundrechte – allen voran das Recht auf Leben – nun so sehr geachtet und geschützt werden. Das ist keine Selbstverständlichkeit, und darf auch nie als solche gesehen werden. Das aktive Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus soll uns genau das immer wieder ins Bewusst- sein rufen. Claudia Mitschke Mit Hilfe digitaler Angebote werden die Erinnerungen an die Erfahrungen der Häftlinge veranschaulicht: Erhaltene Zeichnungen über den Alltag im Lager werden in Augmented Reality eingebunden und erweitern den Blickwinkel der Besucher

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 67 AUSBILDUNG & & PRAKTIKUM BEI MIP APA Attraktive Vergütung Weihnachts-/Urlaubsgeld Flexible Arbeitszeiten 30 Tage Urlaub Hohe Übernahmechancen Vielfältige Weiterbildung Gutes Betriebsklima Praxisnahe Ausbildung DU KANNST DICH NOCH NICHT AUSBILDUNGSBERUF ENTSCH T FÜR EINEN HEIDEN? Dann sammle erste praktische Erfa durch ein Praktikum. ahrungen www.mipa-paints.com/karriere e JETZT BEWERBEN! MIPA SE · Am Oberen Moos 1 · D MIPA SE Am Oberen Moos 1 D personal@mipa-paints D-84051 Essenbach · Tel : +49 8703 92 20 D 84051 Essenbach Tel.: +49 8703 92 20 s.com · www.mipa-paints.com

68 Blick in die Fachschaften Seligenthalerinnen sichern sich mit Idee zum CO2-Sparen den 2. Platz im Bundesfinale des YES! Mit Greenpoints zum Klimaschutz Im Rahmen des Wettbewerbs „YES! – Young Economic Summit“ der Joachim Herz Stiftung beschäftig- ten sich die Seligenthalerinnen Elena Strasser, Barbara Paintner, Ronja Utz und Lilli Kobeck mit dem Thema „Klima am Limit“. Ihre Aufgabe war es, einen wissen- schaftlich fundierten Ansatz zu finden, um einen Lösungsbeitrag zur Klima- krise zu leisten. Die Schülerinnen, die von den Lehrkräften Elisabeth Feldl und Michael Vilsmeier betreut wurden, entwickelten dabei die Idee der „Green- points“. Greenpoints sind ein Nudgingsystem in Mensen, Caféterien und Kantinen, womit Kunden zum Verzehr des Gerich- tes mit der besseren CO2-Bilanz geführt werden sollen. Mit der Wahl des umweltfreundlicheren Gerichtes erhält man einen Greenpoint. Für diese Punkte können Kunden kostenlose Speisen oder Preisnachlässe erhalten. Erfolgen soll die Umsetzung mit Hilfe einer App. So können die Nutzer Green- points sammeln, für Lieblingsgerichte abstimmen und sogar die Rezepte aller CO2-armen Gerichte nachschlagen. Dies erleichtert den Kantinen die Pla- nung und beliebtere Gerichte können vermehrt angeboten werden. Die vier Schülerinnen mit dem Team - namen „GreenChoice“ konnten bereits einige Partner für ihr Vorhaben gewin- nen: So vereinbarten sie mit der FH Landshut, dass ihre App im Umfang einer Semesterarbeit von Studierenden programmiert werden soll. Der „Welt- acker Landshut“ unterstützt das Team finanziell und das „KErn – Kompetenz- zentrum für Ernährung“ trägt mit CO2- Bilanzen der verschiedenen Zutaten Michael Vilsmeier, Barbara Paintner, Lilli Kobeck, Ronja Utz, Elena Straßer und Elisabeth Feldl Schülerinnen in der Diskussion mit den Experten Elena Strasser, Barbara Paintner, Ronja Utz und Lilli Kobeck zum Gelingen des Projektes bei. Barbara Paintner, Lilli Kobeck, Ronja Utz und Elena Strasser arbeiteten zusammen mit Wissenschaftlerinnen des ifo-Instituts an ihrer Idee und konn- ten im Regionalfinale in München die anwesenden Experten von ihrer Idee und vor allem durch ihre ausgereifte wissenschaftlich fundierte Arbeitsweise überzeugen. Das Team „GreenChoice“ erhielt für die „beste wissenschaftlich fundierte Einreichung“ des deutsch- landweiten Wettbewerbs eine Wild- Card für das Bundesfinale in Hamburg. Dort stellten sie ihr Konzept 17 anderen Teams aus Deutschland, Großbritan- nien und den USA in englischer Spra- che vor. Die Seligenthalerinnen konnten überzeugen und sich den 2. Platz im Bundesfinale sichern! Das Team „GreenChoice“ erhält daher die Möglichkeit nach Berlin zu reisen und seine Arbeit im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zu präsentieren. Die Wahrscheinlichkeit steht nicht schlecht, dass Sie, liebe Leser, demnächst „Greenpoints“ in Ihrer Kantine sammeln können. Team „GreenChoice“

Gesellschaftswissenschaften Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 69 Michael Vilsmeier, Elisabeth Feldl, Barbara Painter, Ronja Utz, Lavinia Kinne, Elena Straßer, Vera Freudl, Lilli Kobeck und MdB Florian Oßner (v. l.) Seligenthalerinnen in Berlin geehrt „Wer von Ihnen hat in letzter Zeit Döner gegessen?" Diese Frage stellten vier Schülerin- nen aus der Q11 Vertretern der Poli- tik sowie Vertretern wissenschaftli- cher Institute und Stiftungen, als sie vom 1. – 4.12.2022 in Berlin ihre Idee „GreenChoice“ im Zuge des „YES! – Young Economic Summit" vorstell- ten. Wie erwartet bestätigten weit über die Hälfte der Anwesenden, vor kurzem das beliebte Fastfoodessen, zu sich genom- men zu haben. Umso schockierender war es, als das Publikum erfuhr, dass ein Döner bei der Produktion 3 kg CO2 erzeugt. Doch seien Sie einmal ehrlich. Hätten Sie das gewusst? Genau hier liegt das Problem. Und genau um solche Probleme in Wirt- schaft, Gesellschaft, Politik und Umwelt zu lösen, gibt es das YES! Der „YES! – Young Economic Summit” ist der größte deutsche Schulwett - bewerb zu wirtschaftlichen und gesell- schaftlichen Herausforderungen für Teams der Jahrgangsstufen 10 bis 12. Er steht seit 2015 unter der Schirm- herrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Die Schüler erarbeiten gemeinsam mit Forschen- den aus renommierten Instituten eigene Lösungen für regionale und globale Herausforderungen in Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Umwelt. Ihre Ergebnisse präsentieren und disku- tieren die Teams auf Regionalkonferen- zen und entscheiden selbst, welche Teams beim Bundesfinale ihre Region vertreten werden. Aus den besten Lösungsvorschlägen jeder Region wer- den beim Bundesfinale im September die Siegerideen des YES! gekürt. Hier diskutieren die Teams mit Experten aus Wirtschaft, Politik, Think Tanks, Hoch- schulen und (inter)nationalen Organisa- tionen.“ (Quelle: https://www.young-economic- summit.org/) Bereits im Jahr davor fingen Barbara Paintner, Elena Strasser, Lilli Kobeck und Ronja Utz an, ihre Idee GreenChoice zu entwickeln. Betreut und begleitet wurde das Projekt von Elisabeth Feldl und Michael Vilsmeier. Die vom YES! gestellte Aufgabenstellung lautete, eine Lösungsidee zu ent wickeln, die sich mit der Thematik „Klima am Limit – Klima- schutz auf lokaler Ebene“ befasst. Da die Ernährung rund 35% des ökologi- schen Fußabdrucks ausmacht, hatten die vier Schülerinnen die Idee zur GreenChoice-App. Mit ihrer Idee wollen die vier Seligenthalerinnen vor allem das Problem beheben, dass vielen Men- schen immer noch das Bewusstsein fehlt, dass Ernährung einen essenziel- len Anteil am Klimawandel hat. Die Idee kurz und knapp ist also Umweltschutz durch bewusste Ernährung. Weitere Ziele sind Reduzierung von weggewor- fenen Lebensmitteln, Förderung des regionalen bzw. saisonalen Handels und auch die Förderung einer gesunden und ausgeglichenen Ernährung. Um dies zu erreichen, soll die GreenChoice-App, die für Kantinen von Unternehmen bzw. Schulen ausgelegt ist, Funktionen wie etwa das Errechnen der persönlichen CO2-Bilanz beinhalten. Um einen klei- nen Anreiz zu bieten, sollen für beson- ders umweltfreundliche Gerichte soge-

70 Blick in die Fachschaften nannte Greenpoints vergeben werden. Die fleißigsten Sammler sollen für nachhaltiges Essverhalten mit Prämien belohnt werden. Neben weiteren Funk- tionen, soll es dem GreenChoice-Nutzer möglich sein, einzelne Gerichte zu bewerten und auf umweltfreundliche Rezepte zuzugreifen, um diese auch zuhause genießen zu können. Mit ihrer Idee überzeugten die Vier und durften zum Bundesfinale nach Ham- burg reisen. Dort trafen sie nicht nur auf bereits altbekannte Gesichter aus dem Regionalfinale, sondern auch auf inter- nationale Teams aus den USA und Großbritannien. Im Bundesfinale stell- ten die Teams nun ihre Ideen den ande- ren Teams sowie (inter)nationalen Experten und Vertretern vor und beant- worteten in der anschließenden Diskus- sionsrunde Fragen zu ihrer Idee. Am letzten Tag der dreitägigen Präsentati- onsrunde wurden die Sieger bekannt gegeben. Für seine Bemühungen wurde das GreenChoice-Team mit dem zweiten Platz belohnt. Für weiteres Networking, Kennenlernen und Schließen von Freundschaften war während einer Schiffsrundfahrt auf der Elbe, bei der Schüler sowie Lehrkräfte die Stadt Hamburg besichtigen konnten, noch Zeit. Die offizielle Preisverleihung durch die Schirmherren des YES!, das Bundesmi- nisterium für Wirtschaft und Klima- schutz, fand am 2. Dezember im Gebäude der Leibniz Gemeinschaft in Berlin statt. Auch hier hatten die Teams die Gelegenheit, ihre Idee einem hoch- rangigen Publikum zu präsentieren. Vertreten waren neben den Bundes- tagsabgeordneten Florian Oßner und Heike Brehmer auch Dr. Nina Lem- mens, Programmvorstand bei der Joa- chim Herz Stiftung sowie Prof. Dr. Mari- anne Saam, Leiterin des Programmbe- reiches „Wissenstransfer Wirt schafts- wissenschaften“ des Leibniz-Informati- onszentrum Wirtschaft. Auch die Insti- tute, die die Teams bei der Entwicklung ihrer Ideen unterstützten, waren vertre- ten. Das GreenChoice-Team wurde von den Forscherinnen Vera Freudl, Lavinia Kinne, Katharina Wedel und Larissa Zie- row aus dem ifo-Institut München begleitet. Dr. Stefan Profit repräsen- tierte das Bundesministerium für Wirt- schaft und Klimaschutz. Doch noch bevor die Teams mit dem Präsentieren und Diskutieren anfingen, durften sie noch einer 30-minütigen Debatte zum Thema „intergenerationelles Lernen“ lauschen und selbst Fragen und Erfah- rungswerte einbringen. Das anschlie- ßende Networking gab Gelegenheit, den Tag und den Wettbewerb ausklingen zu lassen. Bei einem Besuch in Berlin ist ein Besuch des Reichstagsgebäudes natür- lich ein Muss. Die Schülerinnen und Lehrkräfte von Seligenthal besuchten auch die Pressetribünen des Plenar- saals und weitere Bereiche des Reichs- tagsgebäudes wie die gläserne Kuppel. Dank Florian Oßner erhielt die Gruppe Zugang zu Teilen des Regierungskom- plexes. So durfte sie das Büro des Abge- ordneten besichtigen und erhielt Ein- blick in die Arbeit eines Politikers. Besonders in Berlin nimmt die Wieder- vereinigung einen wichtigen Teil der Stadtgeschichte ein. Die erhaltenen Überbleibsel der Berliner Mauer, die die Stadt in Ost- und West-Berlin teilte, die- nen nicht nur als Mahnmal eines getrennten Deutschlands. Teile der Mauer werden auch als Austellungsort genutzt, die über Gewaltherrschaft und Schrecken des NS-Regimes informiert. Auch Checkpoint Charlie, den das GreenChoice-Team mit Elisabeth Feldl und Michael Vilsmeier besuchte, war Teil der ehemaligen Grenze, wo Ost und West unmittelbar aufeinander trafen. Am 4. Dezember ging es mit dem ICE zurück nach Landshut. Halten Sie in Zukunft doch einfach mal Ausschau nach der GreenChoice-App. Denn wer weiß? Vielleicht können Sie bald zum fleißigen GreenPoint-Samm- ler werden und ein kleines Stück zur Bekämpfung des Klimawandels beitra- gen. Elena Straßer, Q11

Gesellschaftswissenschaften Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 71 Nachhaltigkeit anhand von Siegeln erkennen Eine Plakatausstellung der 10b Demeter, Bioland, Naturland, Biokreis – Diese Namen hat bestimmt schon jeder einmal gehört und sich dabei gefragt, für was die Namen eigentlich stehen. Eben diese Frage kam uns, der Klasse 10b, während eines Gesprächs zu Nachhaltigkeit im Fach Wirtschaft und Recht in den Sinn. Um mehr Wissen zu diesem Thema zu erlangen, haben sich kleine Schülergruppen mit jeweils einem dieser Siegel beschäftigt und ein Plakat sowie Referat vorbereitet. Dabei entstanden solch kreativ gestal- teten Plakate, für die es nach dem gehaltenen Vortrag zu schade gewesen wäre, sie auf irgendwelchen Regalen verschwinden zu lassen. Daher hat uns unser Wirtschaftslehrer Herr Vilsmeier vorgeschlagen, diese Plakate für zwei Tage in der Pausenhalle auszustellen. Wir bereiteten alles vor und so hatten vom 25. bis 26. Oktober interessierte Schüler die Möglichkeit, sich vor der Schule als auch in den Pausen über verschiedene Siegel zu informieren. Hierbei teilten wir auch gerne unser zusätzliches Wissen, welches wir durch die Referatsvorbereitungen erlangt hat- ten. Zum Abschluss dieser kleinen Ausstel- lung waren wir überrascht von dem großen Andrang, der sich durchaus mit dem steigenden Interesse an einer nachhaltigen Lebensweise in Verbin- dung bringen lässt. Sophia Jaumann, 10b

72 Blick in die Fachschaften Nachlese E-Mobilität leichter gemacht Tesla, Amazon, Apple – all diese großen Firmen, haben damit ange- fangen, ihre Idee zu einem Unter- nehmen auszuarbeiten. Lisa Welt- her, Amelie Hartl, Vi Huynh und Sarah Rodatz, durften in den letzten Monaten erleben, was dies bedeutet und wie viel Arbeit und Durchhalte- vermögen es braucht, um ein Unternehmen zu gründen. Die Schülerinnen haben im Rahmen des Wettbewerbes Ideen machen Schule, ein Gründerspiel der Hans Lindner Stiftung, ein fiktives Unterneh- men gegründet. Zu Beginn des Schul- jahres fingen sie an, Ideen für ihr Unternehmen zu sammeln. Sie stellten sich die Fragen: „Was sollen wir grün- den? Wie soll es heißen? Was müssen wir alles beachten? Wer könnte uns helfen?“ Die Antwort war E-Share. Ein Unter- nehmen bei dem E-Auto-Fahrer mit privaten Personen, die Strom verkau- fen, verbunden werden. Diese grobe Idee war erst der Anfang, jetzt ging es darum, diese Idee in einem Business- plan und in einem Finanzplan auszuar- beiten. Die vier Seligenthalerinnen mussten sich überlegen, wo die App verfügbar sein soll, wie sie Geld sam- meln und verdienen und noch vieles mehr. Es entstanden Bilder, wie die App aus- sieht und auf denen man sieht, wie die App zu benutzen ist. Auch musste man überlegen, welche Tätigkeiten in der Firma benötigt werden. So erstellten die jungen Unternehmerinnen passge- naue Lebensläufe zu den gesuchten Aufgaben. Die Grün- derinnen haben sich auf diesem Weg zu zwei Informatikerin- nen, einer Marketing- und Verwaltungsma- nagerin und einer Vertrieblerin speziali- siert. Dazu wurde noch ein Mitarbeiter, der als Informatiker arbeitet, eingestellt. Durch eine eigene Umfrage sammelte das E-Share-Team Informationen dar- über, wie gut die App bei Nutzern ankom- men würde. Diese Umfrage wurde von Lehrern und Mitarbei- tern bei BMW beant- wortet. Ein wichtiger Punkt war auch, wer die Konkurrenz ist und wieso E-Share besser als die Kon- kurrenz ist. Der Firmensitz befindet sich im Gewer- begebiet in Geisenhausen. Dort besitzt das junge Gründerteam auch ein E- Auto und eine Ladesäule. Im Laufe der Zeit entstanden als Werbemaßnahmen eine Website, Visitenkarten, Flyer und ein Instagram Account. In dem Finanz- plan wurden alle Kosten zusammenge- tragen, um zu errechnen, wie viel Fix- kosten und variable Kosten entstehen und ob man Gewinn erzielen kann. Nachdem dieses Konzept geprüft wurde und das Team den 1. Platz in der Spielregion in Landshut erzielt hat, ging es darum einen Vortrag für das Finale im Schloss in Mariakirchen am 6. Juli zu gestalten. In diesem Vortrag zeigte E-Share die wichtigsten Punkte und Informationen zur Idee auf. Das High- light des Vortrages war ein bedrucktes Bobbycar, das als Firmenauto seinen Auftritt hatte. Die ganze Arbeit von über einem halben Jahr hat sich gelohnt, da die vier jungen Gründerinnen die Juro- ren aus der Wirtschaft überzeugen konnten und den 1. Platz in der Junior- staffel im Gesamtwettbewerb mit über 100 Businessplänen erzielten. Sarah Rodatz, 9a

Gesellschaftswissenschaften Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 73 Ein interessanter Nachmittag im Berufsinformationszentrum Am Donnerstag, den 08.12.2022 hatten die Schüler der 9c und 9d ihre zweite Nachmittagsstunde „Modul zur beruflichen Orientie- rung“ (MbO). Los ging es um 13:45 Uhr im Klassen- zimmer, wo Herr Vilsmeier und Frau Feldl ihre Klassen begrüßten. Danach machte sich die Gruppe zu Fuß auf den Weg zum Berufsinformationszentrum (BIZ), in der Leinfelder Straße ganz in der Nähe. Kurz nach 14 Uhr fing der Vortrag im Gruppenraum des BIZ an. Frau Gabriele Schröter stellte sich als Ansprechpartnerin zur Berufs- und Studienwahl vor. Sie begleitete die Klassen den Nachmittag über. Ziel der Veranstaltung war es, die Einrichtung kennenzulernen und Informationen zur Berufs- und Studienplanung zu erhal- ten. Anfangs gab Frau Schröter den Schülern Tipps, ihre eigenen Interessen und so die ungefähre Richtung einer späteren Beschäftigung zu finden. Außerdem wurden Möglichkeiten besprochen, wie es nach dem mittleren Bildungsabschluss weitergehen kann. Dies erklärte Frau Schröter anschau- lich durch eine Grafik. Die Schüler wur- den mit eingebunden, indem sie häufig Fragen beantworten sollten und sie arbeiteten interessiert mit. So machten sich alle Gedanken, welche Möglichkei- ten für die Zukunft in Frage kommen. Anschließend bekamen die Jugendli- chen einen Arbeitsauftrag, den sie in Gruppen lösen sollten. Sie beschäftig- ten sich entweder mit dem Traumberuf „Flugzeuge bauen“ oder „Art Director“. Die Schüler hatten 30 Minuten Zeit, um an den Computern des BIZ zu diesen Themen zu recherchieren und taten dies mit Freude. Außerdem gab es in dieser Zeit die Möglichkeit, sich eben- falls über einen Beruf bzw. Studiengang zu informieren, den man sich für sich selbst vorstellen könnte. Nach den 30 Minuten ging es zurück in den Grup- penraum, wo drei Schüler der 9c ihre Ergebnisse der Recherche vorstellten. Um 15:45 Uhr endete die Veranstaltung und die Klassen verabschiedeten sich von Frau Schröter. Am Ende waren sich alle einig, dass die Veranstaltung sehr interessant und auf- schlussreich war. Die Schüler waren fasziniert über die vielen Möglichkeiten der Berufs- und Studienwahl und freu- ten sich darüber, dass sie die Gelegen- heit hatten, sich mit diesem wichtigen Thema zu beschäftigen. „Ein sehr lehr- reicher Nachmittag mit individueller Beratung und Aufklärung über die Berufswahl“, so Mariella Dengler aus der 9c. Sophie Krämer, 9c

74 Blick in die Fachschaften Geographie Klimawandel: Klare Fakten oder großer Schwindel? Der Klimawandel hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Anhand eines Geo- graphie-Projekts befassten wir uns daher zum einen mit Aussagen von Klimaskeptikern. Uns interessierte, mit welchen Argumenten diese den Klimawandel leugnen und welche wissenschaftlich begründeten Argumente man diesen Äußerungen gegenüberstellen kann. Zum anderen zeigten wir anhand einer Weltkarte Orte mit Meldungen über Extremwetterereignisse. Durch die Recherche für unser Geographie-Projekt über das Thema ,,Klimaleugner“ konnten wir ein tieferes Verständnis für die Gründe und Auswirkungen von Klimaleugnung und Verschwörungstheorien entwickeln. Wir erfuhren, wie eben diese Menschen ihre Meinung verbreiten und welche Strategien sie anwenden, um andere von dieser zu überzeugen. Als Schüler einer Umweltschule waren wir sofort interessiert, als es um das Thema Kli- mawandel ging. Gemeinsam sollten wir uns mit dem Thema Aktivismus und vor allem dessen Gegnern auseinanderset- zen. Aufgeteilt in Kleingruppen befasste sich jeder mit einem individuellen Unterthema, wie beispielsweise dem anthropogenen und natürlichen Treib- hauseffekt oder den Folgen des Klima- wandels. Hierbei versuchten wir best- möglich Aussagen und Ansichten von Klimaleugnern und Skeptikern zu ver- stehen und zu widerlegen. Unsere Ergebnisse fügten wir zusammen, um sie anschließend vor der anderen Klas- senhälfte prä- sentieren zu können. Sich näher mit dem Klimawandel und kritischen Positionen auseinander zu setzen, erwies sich als eine lehrreiche Auf- gabe, die uns verdeutlicht hat, welch hohen Ein- fluss Kritiker auf unsere Gesell- schaft haben und von welcher Bedeutsamkeit das Informieren und Aufklären, über das eben doch nicht so allseits bekannte gesellschafts - kritische Thema „Klima wandel“ ist. Als Fazit können wir sagen, dass wir dankbar sind, dass wir uns mit diesem Thema im Unter- richt beschäftigen durften. An diesem Beispiel haben wir nämlich außerdem gelernt, wie wichtig es ist, sich eine eigene auf Daten und Fakten basie- rende Meinung zu bilden. Eben durch das eigene Erarbeiten mit unseren Klassenkameraden, wodurch wir uns viele Informationen beschafft und viel gelernt haben, wurde uns bewusst, welche Herausforderungen uns in der Plakate der Klasse 10d zum Thema „Klimawandel“ Gegenwart und Zukunft noch erwarten. Außerdem wollen wir uns bei unserer Geographie-Lehrerin Frau Feldl dafür bedanken, dass sie uns dieses Projekt ermöglicht hat. Leonie Glatz, Laura Janssen und Leni Zöller, 10d

Gesellschaftswissenschaften Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 75 Nachlese Vortrag zur Berufsberatung Im Rahmen des Faches Modul der beruflichen Orientierung (MbO) fand ein Vortrag der Berufsberate- rin Gabriele Schröter in der Klasse 9b statt. Wegen Corona gab es nur den Vortrag, nicht aber den Besuch des Berufs - informationszentrums in Landshut. Die Berufsberaterin Gabriele Schröter hilft Schülern ab der 9. Klasse bei der Berufswahl. In ihrem Vortrag erläuterte sie uns Gründe für den frühen Beginn mit der Berufs beratung und informierte uns über die beruflichen Möglichkeiten, die verschiedene Schulabschlüsse bie- ten. Zudem stellte sie uns das Berufs - informationszentrum (kurz BiZ) in der Agentur für Arbeit in Landshut vor und zeigte uns verschiedene Datenbanken und Internetseiten, wie zum Beispiel „Berufenet“, die uns bei der Berufswahl helfen können. Zum Abschluss konnten wir unser neues Wissen mithilfe eines Arbeitsauftrages überprüfen. Wer sich selbst informieren möchte, kann das BiZ in Landshut besuchen oder über die Internetseite der Agentur für Arbeit einen persönlichen Beratungstermin vereinbaren. Marcel Schuh, 9b Nachlese Geldpolitik des Eurosystems in bewegten Zeiten Als einen „uralten Bundesbänker“ – so stellte sich Helmut Wahl am 28.01.2022 den Wirtschaftskursen der Q12 vor. Er hielt uns einen Vortrag über „Geldpolitik des Eurosystems in bewegten Zeiten“. Frau Feldl und Herr Vilsmeier hatten für uns angehende Wirtschaftler Herrn Wahl aus dem Stab des Präsi- denten der Hauptverwaltung in Bayern eingeladen, um uns den gelernten Stoff über das Eurosystem und die damit verbundene Geldpolitik nochmals von einem Experten erklären zu lassen und uns somit optimal auf das anstehende Abitur vorzubereiten. Leider konnte Herr Wahl coronabedingt nicht persönlich zu uns kommen, doch konnte er aus dem Homeoffice im Allgäu zugeschalten werden. Dies hatte zudem den Vorteil, dass Schüler, welche in Quarantäne waren, auch beim Vortrag dabei sein konnten. Neben generellen Erklärungen zur europäischen Währungsunion, der Funktion und dem Vorgehen der EZB und bekannten Problemen wie Inflation und Deflation, wurden seine Ausfüh- rungen besonders durch interessante Exkurse zum Highlight. So hat Herr Wahl den Klimawandel, die Aus - wirkungen des Brexits, die Ursachen der Griechenlandkrise und Bitcoins, welche ein sehr großer Energiever- schwender sind, mithilfe der Geldpolitik anschaulich dargestellt. Auch bei aktu- ellen Themen hat er Licht ins Dunkel gebracht, zum Beispiel wie nun eigent- lich Kurzarbeitergeld funktioniert oder warum trotz einer Inflationsrate von fünf Prozent die Zinsen nicht steigen. Außerdem lieferte er uns Lebensrat- schläge zum Thema Geldanlage oder dem Immo bilienmarkt in München. Am Ende des Vortrags waren wir alle doch ein kleines bisschen überrascht, wie lebensnah und interessant Geldpolitik doch sein kann und auch erleichtert, dass wir Dank unserer Wirtschaftsleh- rer dem anspruchsvollen Vortrag folgen konnten. Elisabeth Rieger, Q12

76 Blick in die Fachschaften Musiktermine im Schuljahr 2022/23 Oktober 14.10. „Karneval der Tiere“– Konzert für die Jahrgangs- stufen 5/6 und die Klasse 7a mit einem Kammer - orchester renommierter Landshuter Musiker und Schauspieler Reinhard Peer, Landestheater Nie- derbayern 19.10. „Schöpfungstag“ an der Wirtschaftsschule, musi- kalisch gestaltet durch Amelie Hartl (10a), Klavier November 25.11. Besuch des Sinfoniekonzerts der „Sinfonietta Essenbach“, Klassen 5b, 6a, b, 7a, 8a, 9a, 10a 30.11. Vorspielabend der Instrumentalklassen von S. Aimo, C. Einsle-Wolf, X. Forster, H. Gill, A. Kufner, M. Kupka, H. Laumann, S. Lindner, P. Must, M. Schleinkofer, V. Sedlak, M. Steffel, F. Usberti und M. Usberti, M. Victora-Wagner, D. Welti, Dezember 20./21.12. Weihnachtskonzerte Januar 10.01. Präsentationsveranstaltung des P-Seminars Musik Q12 – Thema „Musiktheorie digital vermitteln“ 11.01. Vorspielabend der Instrumentalklassen A. Kufner und F. Usberti als Generalprobe für den Regional- wettbewerb „Jugend musiziert 2023“ Februar 10.-12.02. Kammermusikwochenende in der Musik akademie Schloss Alteglofsheim Verein „Stille Hilfe“ 16.02. Kammermusikabend als Benefizkonzert für den März 02.03. Leiterwechsel im Wasserwirtschaftsamt – Festakt, musikalisch umrahmt vom Trompetenquartett mit Magdalena Oberhofer, Julian Oberloher, Sebastian Santl (9a) und Julian Nußbaum, Ltg.: F. Usberti 11.03. Probentag des Unterstufenchors Ltg.: J. Thalhammer 12.03. Frühjahrskonzert mit Ensembles der Unterstufe und Solisten des Musischen Zweigs in der Mehr- zweckhalle 18.03. Konzert der 1. Preisträger des Regionalwettbe- werbs in der Ev.-Freikirchlichen Ge meinde Ergol- ding als Generalprobe für den Landeswettbewerb „Jugend musiziert 2023“, Ltg. A. Kufner 18.03. Jahresversammlung des Fördervereins des Gymnasiums musikalisch umrahmt vom Ensemble SaxoPhonie, Ltg.: V. Sedlak 25.03. Tag der offenen Tür des Gymnasiums mit „Instrumentenshow“ und einem Instrumenten- workshop für die Schüler der 4. Klassen April 24.04. 200 Jahre Sparkasse Landshut musikalisch umrahmt vom Ensemble SaxoPhonie und vom Trompetenquartett mit Magdalena Oberhofer, Julian Oberloher, Sebastian Santl (9a) und Julian Nußbaum, Ltg.: V. Sedlak und F. Usberti 28.04. Schriftliche Abiturprüfung Musik mit Additum Mai 07.05. Gottesdienst zum 75. Geburtstag und zum Abschied der Äbtissin M. Petra Articus musikalisch mitgestaltet vom Trompetenquartett mit Magda- lena Oberhofer, Julian Oberloher, Sebastian Santl (9a) und Julian Nußbaum, Ltg.: F. Usberti und S. Lindner 15. – 25.05. Kolloquiumsprüfungen im Fach Musik 23.05. Klassenkonzert der Klasse 9a, Ltg.: G. Drexler 24.05. Vorspielabend der Klarinettenklasse, Ltg.: M. Steffel, der Flötenklasse, Ltg.: M. Kupka, und der Klavierklasse, Ltg.: S. Lindner Juni 16.06. Besuch des Konzerts „German Brass – live in concert!” in der Eskara Essenbach mit den Klas- sen 5a, 5b, 6a, 6b, 7a, 8a, 9a, 10a und Q11 19.06. Blechbläser-Workshop mit Prof. Uwe Köller für fortgeschrittene Schüler unterschiedlicher Jahrgangsstufen 21. – 23.06. Chor- und Orchestertage in der Musikakademie Schloss Alteglofsheim 30.06. Abiturfeier musikalisch umrahmt von Schülern der Q12 27./28.06. Sommerkonzerten der Mehrzweckhalle Juli 03.07. Klassenkonzert der Klasse 10a, Ltg.: G. Drexler 13.07. Vorspielabend der Instrumentalklassen von S. Aimo, C. Einsle-Wolf, X. Forster, H. Gill, A. Kufner, M. Kupka, H. Laumann, S. Lindner, P. Must, M. Schleinkofer, V. Sedlak, M. Steffel, F. Usberti und M. Usberti, M. Victora-Wagner, D. Welti

Musik Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 77 Jugend musiziert 2023 Ergebnisse des Regionalwett - bewerbs in Landshut und Freising Klavier I Jasmina Must (9a), 1. Preis mit Weiterleitung I Maximilian Hartl (Q12). 1. Preis mit Weiterleitung I Amelie Hartl (9a), 1. Preis mit Weiterleitung I Lea Werner (6a), 1. Preis mit Weiterleitung Harfe solo I Sophia Mayerhöfer (8a), 1. Preis mit Weiterleitung I Lucia Stumpfegger (7a), 1. Preis Trompetenquartett I Julian Oberloher (9a), 2. Preis Magdalena Oberhofer (9a) Sebastian Santl (9a) Julian Nußbaum (RS) Im Blockflötenquintett I Maria Kilbert (6a), 1. Preis mit Weiterleitung Ergebnisse des Landeswettbewerbs in Passau Klavier I Lea Werner (6a), 1. Preis I Jasmina Must (9a), 1. Preis mit Weiterleitung I Amelie Hartl (9a), 3. Preis I Maximilian Hartl (Q12), 2. Preis Harfe I Sophia Mayerhöfer (8a), 2. Preis Maximilian Hartl Jasmina Must Ergebnisse des Bundeswett - bewerbs in Zwickau Klavier I Jasmina Must (9a), 3. Preis Wir freuen uns sehr über die hervor - ragenden Erfolge unserer Schüler und gratulieren herzlich! Flötenquintett Trompetenquartett

78 Blick in die Fachschaften Jugend gestaltet Freizeit Die Urkunde von Romy Bleyl (6a), Lina Landeck (8a), Eva Wimmer (8a), und Maria Kiermeier (9a) aus der Klarinettenklasse von Manuela Steffel. Musikwerkstatt Niederalteich Die Teilnehmer der Musikwerkstatt Am Wochenende vom 29. bis 30. Oktober 2022 fand im Kloster Niederalteich in der Nähe von Deggendorf ein Musikworkshop statt. Aus allen Schulen in Nieder- bayern konnten sich jeweils ein Schüler mit dem Instrument Geige und ein Schüler mit Klavier anmelden. Von diesen Anmeldungen wurden acht Schüler pro Instrument ausgesucht, und ich hatte das Glück, teilnehmen zu dürfen. Ebenfalls aus Seligenthal war mit der Geige Vanessa Krüger aus der Q12 dabei. Für diesen Workshop kamen extra zwei Professoren aus der Musikhochschule München zu uns. Während parallel der Workshop Geige mit Frau Prof. Sonja Korkeala stattfand, unterrichtete Frau Prof. Martina Bauer uns Pianisten.

Musik Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 79 Dabei bekamen wir verteilt über die Tage immer wieder ein persönliches Coaching für 30 Minuten, in dem wir an unseren zwei vorbereiteten Werken arbeiteten, und ich glaube, ich kann von allen sagen, dass wir dort sehr viel gelernt und mitgenommen haben. Nebenbei machten wir auch Blattspiel- übungen oder spielten vierhändig. Am Samstagabend bekamen wir auch Tipps und Tricks fürs Vorspielen, die ebenfalls sehr hilfreich waren. In einem Abschlusskonzert am Sonn- tagnachmittag konnte jeder von uns präsentieren, was er über das Wochen- ende gelernt und verbessert hatte. Ich fand die Zeit in Niederalteich, vor allem das abwechslungsreiche Pro- gramm, sehr toll und habe vieles gelernt. Neben den vielen wertvollen pianisti- schen Anregungen wird mir auch ganz besonders der Kontakt und Austausch mit den anderen gleichaltrigen Musi- kern in Erinnerung bleiben. Jasmina Must (9a) Seligenthal meets German Brass… … und das gleich in doppelter Hin- sicht: So besuchte ein stattliches Aufgebot Seligenthaler Schüler und Lehrer am Freitag, den 16.06.2023, das Konzert des renommierten Blechbläserensembles German Brass in der Eskara in Essenbach. Es erwartete die Zuhörer eine abwechslungsreiche Mischung von Blechbläserliteratur unterschiedlicher Stilrichtungen. Die anspruchsvollen Arrangements der Stücke, das perfekte Zusammenspiel der Musiker sowie geistreiche Moderationen zwischen den Stücken boten einen kurzweiligen Kon- German Brass in concert zertabend auf musikalisch höchstem Niveau. Das Publikum bedankte sich mit stürmischem Beifall und es zeigte sich zweifelsohne, dass dieses Ensem- ble zurecht zu den besten Brass- Ensembles der Welt gehört! Es freute uns sehr, dass wir in Zusam- menarbeit mit Frau Birgit Adolf am Konzertbesuch German Brass

80 Blick in die Fachschaften darauffolgenden Montag Prof. Uwe Köl- ler, ein Mitglied dieses Ensembles, für einen Blechbläser-Workshop an unse- rer Schule gewinnen konnten. Magda- lena Oberhofer (9a) schildert als aktive Teilnehmerin ihre Erfahrungen wie folgt: „Es war ein sehr schöner, lehrreicher und unterhaltsamer Blechbläser-Work- shop. Im Ensemble spürte man die Effektivität seiner Ratschläge sofort. Er legte großen Wert auf die Intonation, die Dynamik und darauf, dass jeder ein- zelne durch gute Übung für einen runden, mit den anderen Instrumenten harmonisch klingenden Ton verant- wortlich ist. In den Einzelstunden legte er einen gesteigerten Wert auf das Fun- Uwe Köller mit dem Blechbläserensemble dament einer stabilen Atmung, was er den Teilnehmern durch geeignete Übungen verdeutlichte. Insgesamt lässt sich sagen, dass er uns mit seinen Tipps eine sehr große Hilfestellung in Bezug auf unsere musikalische Weiter- entwicklung bot. Wir bedanken uns recht herzlich bei Prof. Uwe Köller für diese tolle Erfahrung und bei Frau Laumann für die Organisation!“ Konzert „Oberbairisch eingenordet“ mit der Sinfonietta Essenbach in der Eskarahalle in Essenbach Am Freitag, den 25.11.2022, stand der Klasse 7a ein spannender Abend bevor: ein Konzertbesuch mit dem vielversprechenden Titel „Oberbairisch eingenordet“ in der Eskarahalle in Essenbach. Nachdem uns unsere Musiklehrerin Frau Schleinkofer bereits im Vorfeld in den Dresscode für klassische Konzerte eingewiesen hatte, hatte sich unsere ganze Klasse richtig schick gemacht – ich glaube, wir mussten uns vor all den anderen eleganten Konzertbesuchern nicht verstecken! Nachdem wir alle unsere Plätze eingenommen hatten, begann auch schon ein wahrlich abwechslungsrei- ches und äußerst kurzweiliges Programm: Drei Stücke aus Sergej Prokofjews Romeo und Julia erklangen, und wir lauschten nicht nur gebannt dieser wunderschönen Musik, son- dern beobachteten dabei auch die grazilen Tänzerinnen der Ballett - abteilung der Musikschule Essen- bach. Als zweiter Programmpunkt folgte das allererste Konzert für Tuba und Orchester, das ich und wohl die aller- meisten im Saal zu hören bekamen. Der barfuß gehende Andreas Hofer entlockte seiner Tuba samtweiche Töne – Jörg Dudas 1. Tubakonzert. Noch nie habe ich derart sanfte Tubatöne gehört – bisher war mir dieses Instrument eher aus der Volksmusik bekannt, das mit seinen tiefen Tönen einen gewissen Rhythmus angibt, aber keine tragende Melodie spielt. Faszinierend! Wie inter- essant auch, dass dann auch noch der Komponist, Herr Duda, auf die Bühne kam! Dann folgte auch schon die Pause, in der sich die meisten von uns eine Kleinigkeit zu essen oder zu trin- ken kauften und sich die Fische in den Wasserbecken des Konzertgebäudes ansahen. Ein weiterer Höhepunkt war dann Modest Mussorgskys Bilder einer Aus- stellung, v. a., da wir dieses Stück bereits im Unterricht ausführlich besprochen hatten. Eine PowerPoint- Präsentation zeigte die vom Orchester vertonten Bilder, wie sie sich Schüler im Rahmen eines Kunstwettbewerbs vorgestellt und gemalt hatten. Was für ein schöner Konzertabend! Glücklich, müde und mit vielen ange- nehmen Erinnerungen fuhren wir wie- der nach Hause. Lucia Stumpfegger (7a)

Musik Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 81 Der Karneval der Tiere Das Schuljahr startete für die 5. und 6. Klassen sowie für die Klasse 7a bereits am Freitag, den 14.10.2022, mit einem ganz beson- deren musikali- schen Highlight. Ein Kammerorche- ster renommierter Landshuter Instru- mentalisten präsentierte in der Aula des Gymnasiums eine Komposition von Camille Saint-Saëns’ berühmten „Karneval der Tiere“. In diesem Werk charakterisiert der Komponist musikalisch auf eindrucks- volle Weise typische Eigenschaften der dargestellten Tiere: der königliche Marsch der Löwen, Hühner und Hähne, schnelle Tiere, Schildkröten, Elefant, Die Musiker Kängurus, Aquarium, Persönlich- keiten mit langen Ohren, Kuckuck, Vogelhaus, Pianisten, Fossilien, Schwan. Beim Konzert wurden auch die beteilig- ten Instrumente Klavier, Konzertflügel, Xylophon, Glockenspiel, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Querflöte und Klarinette kurz vorgestellt. Der humorvolle Text von Loriot verband die Musikstücke zu einer unterhaltsa- men musikalischen Geschichte. Mitwirkende waren Herbert Gill, Violine und Gesamtleitung Tanja Wagner und Fruzsina Lugosi, Klavier Angelika Fichter, Violine Wolfgang Holler, Viola Susanne Lohse, Violoncello Stephan Bauer, Kontrabass Albert Kraheberger, Schlagwerk Daniela Welti, Querflöte Claudio Temporale, Klarinette Reinhard Peer, Schauspieler am Landestheater Niederbayern, Sprecher Die Eindrücke der Klasse 6a

82 Blick in die Fachschaften U-Chor Probentag Am 18.03.2023 fand zum ersten Mal ein Probentag für den Unter - stufenchor statt, da der Chor nicht wie alle anderen Ensembles auf Probenfahrt fährt. Die jungen Sänger in Aktion Die Chormitglieder probten verschie- dene Lieder für die kommenden Schul- konzerte unter der Leitung von Chorlei- terin Johanna Thalhammer. Mit ver- schiedenen Stimmbildungsspielen konnten die Schüler ihre Stimme aus- probieren. In der Mittagspause gab es für alle Pizza. Das beeindruckende Ergebnis konnte die Schulfamilie am Frühjahrskonzert hören. Kinderkonzert für die 4. Klassen der Grundschulen Endlich! Nach zwei Jahren Corona- pause konnte vor den Ferien das Kinderkonzert aller Unterstu fen - ensembles des Gymnasiums Seli- genthal für die 4. Klassen in Stadt und Landkreis wieder stattfinden. Sieben Grundschulen waren der Einla- dung gefolgt und so konnte die Percus- sion Company fast 450 Schüler in der großen Mehrzweckhalle begrüßen. Sie lauschten konzentriert den Klängen von Konzertvorbereitungen der Percussion Company Begeisterte kleine Zuhörer U-Chor, Young Woodwinds, Young Strings und Junior Band, fieberten bei den virtuosen Auftritten der Solistinnen mit, lernten eine Menge toller Instru- mente kennen und durften mit einer Bodypercussion-Nummer auch selbst musikalisch aktiv werden. Begeisterter Applaus und eine große Zufriedenheit aller Beteiligten über das gute Gelingen waren der Lohn – und schürten die Vor- freude auf die Wiederholung im näch- sten Jahr.

Musik Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 83 Konzert der Klasse 9a Drei Trompeten und eine Posaune, fünf Geigen und ein Kontrabass, eine Klarinette, ein Saxophon und drei Flöten, sieben Pianistinnen und ein Drumset – 19 Musiker, die zum Teil mehrere Instrumente beherrschen, und zwei Schüler aus der Brückenklasse bilden quasi die ideale Gruppe für ein phänome- nales gemeinsames Konzerterleb- nis. Ob als Boomwhackertruppe, Chor oder im großen Waterloo-Arrangement – die Freude am gemeinsamen Musizieren und die daraus resultierende Qualität war für alle Zuhörer hör- und spürbar und bildete ein gutes Fundament für eine Reihe von bemerkenswerten Solo- beiträgen – bis hin zu Jasmina Must, die Teile aus ihrem erfolgreichen Programm zum Bundeswettbewerb Jugend musiziert/Klavier zum Besten Waterloo gab. Bach-Liebhaber kamen ebenso auf ihre Kosten wie Pink Panther-Fans und die Korrepetitorin der Klasse, Chris tine Einsle-Wolf, begleitete und unterstütze die jungen Solisten souve- rän durch alle möglichen Stile und Epochen. Die neu gegründete Band „Freaky Bunch“ überraschte mit einem Arrangement von „I feel good“ und zeigte eindrucksvoll das kreative Poten- zial und sehr gute Klima in der Klasse. Und so spiegelte sich der große Erfolg auch in einer stattlichen Spenden- summe wider, die an die Organisation „medica mondiale“ überreicht werden konnte.

84 Blick in die Fachschaften Kammermusikabend Junge Talente musizieren für die „Stille Hilfe“ Bis auf den letzten Platz war die Aula gefüllt – und die vielen Zuhö- rer konnten einen begeisternden Konzertabend auf höchstem Niveau erleben. Schon die jüngsten Interpreten aus den unteren Klassen konnten zum Beispiel mit rumänischen Volkstänzen Bartoks oder dem berühmten „Schwan“ überzeugen und trugen zu einer großen instrumentalen Vielfalt bei, die von Cello, Klavier und Harfe bis hin zur Bassklarinette reichte. Besondere Höhepunkte setzten die verschiedenen Bläserensembles – ein junges Block - flötenquintett, die Young Woodwinds, Flautissimo und ein Trompetenquartett, die von der englischen Pavane bis zum Tango, vom Jazz Waltz Schostako- witschs bis Gentle Brass mit einer großen Stilvielfalt, fein aufeinander abgestimmten Interpretationen und hörbarer Freunde am gemeinsamen Spiel begeistern konnten. Nach einem Kunstspaziergang zu den Bildern Engelbert Hilbichs, einem bekannten Maler und ehemaligen Kunstlehrer Seligenthals, dessen 100. Geburtstag mit dem Konzert gedacht wurde, gehörte die Bühne den „Profis“: erfolg- reiche Jugend-musiziert-Teilnehmer und angehende Abiturienten, die äußerst eindrucksvolle Kostproben ihres weit fortgeschrittenen Könnens gaben und mit Saxophon, Klavier oder Gitarre, mit Milhaud, Mozart, Frosch- hammer oder Villa-Lobos das Publi- kum in ihren Bann zogen. Ein herausra- gender musikalischer Abend mit der Spendenübergabe an die „Stille Hilfe“ stolzen Summe von 1000 Euro für den Verein „Stille Hilfe“. Großer Schlussapplaus für alle Musiker

Musik Zum Schluss Zum Schluss gilt unser Dank wie in jedem Jahr all denen, die unsere musikalische Arbeit direkt und indirekt unterstützt und gefördert haben. Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 89 I Herrn Fritz Wittmann, Vorsitzender der Schulstiftung Seligenthal, als Sachaufwandsträger I Frau OStDin Ursula Weger und der gesamten Schulleitung I Frau Christine Ingerl für ausgefeilte Vertretungspläne, die stets einen reibungslosen Ablauf unserer Konzertprobenphasen ermöglichen I Herrn Thomas Lange, Frau Tanja Hoppe-Nicolai und dem gesamten Förderverein des Gymnasiums I Frau Brandstetter, Frau Draghici, Frau Riegler und Frau Scholz vom Sekretariat, bei denen wir immer nicht nur offene Ohren für unsere Anliegen finden, sondern auch allzeit helfende Hände I allen Kollegen, die in den Konzert- I Herrn Fobe und allen technischen vorbereitungsphasen auf die musizierenden Schüler in ihrem Unterricht verzichten I den Instrumentallehrern unserer Schule, die mit ihrem motivierten Unterricht den Fortschritt unserer Schüler fördern und ganz wesentlich zum Gelingen der vielen Veranstal- tungen beitragen I den externen Instrumentallehrern für die gute Zusammenarbeit im musischen Zweig I den Eltern, die nicht nur mit dem Transport ihrer Kinder und deren kleinen und großen Instrumenten gefordert sind, sondern als begeis - tertes Konzertpublikum einen wesentlichen Anteil zur Motivation unserer musizierenden Schüler beitragen I dem Elternbeirat, der, wann immer möglich, unsere Konzertpausen durch den Verkauf des Seligenthaler Weins wesentlich bereichert Mitarbeitern, die uns auch in diesem Jahr wieder durch ihren unermüd - lichen Einsatz bei unseren vielen Veranstaltungen und darüber hinaus tatkräftig geholfen haben Zum guten Schluss allen unseren Schülern, die auf unterschiedlichste Weise und bei den verschiedensten Gelegenheiten in und außerhalb der Schule mit uns musiziert und dafür auch viel Freizeit aufgewendet haben. Nur mit ihrem Engagement und ihrer Begeisterung für die Musik gelingt es uns immer wieder, einen wichtigen Teil der ganz besonderen Atmosphäre von Seligenthal zu prägen und nach außen zu tragen. Gabriele Drexler, Franziska Götz, Hildegard Laumann, Simon Lindner, Margit Schleinkofer und Johanna Thalhammer

92 Blick in die Fachschaften Maria und Josef auf Herbergssuche in der Klasse 10b erlebt haben und was die Gastgeber ihnen auf ihrer Reise noch wünschen. Wenn Maria und Josef sprechen könnten, hätten sie genug Gesprächs- stoff von ihrer langen Reise nach Bethlehem zu erzählen… Wir sind zuversichtlich, dass sie auch dieses Jahr wieder ihr Ziel erreichen, sodass dort „der Heiland geboren [wird], welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids“ (Lk 2,11). Patrick Krippner Die Hände der Schüler symbolisieren die Herberge für Maria und Josef. Maria und Josef ein, was es zu essen gab, was sie alles in ihrer Herberge nachtliche Stimmung zu geraten. Vielen Dank an Herrn Lindner und Herrn Heckl für die musikalische Umrah- mung! Zudem gab es zum ersten Mal von Herrn Stefan und Herrn Heckl über mehrere Pausen hinweg vorweihnacht- liche Erzählungen in der Aula zu hören. Die Religionslehrkräfte boten wöchent- lich in der Abteikirche adventliche Morgenimpulse und organisierten für die private Obdachlosenhilfe „Berber - hilfe LA e.V.“ einen umgekehrten Adventskalender: Die Schüler packten jeweils in ihrer Klasse eine Kiste mit Gegenständen für die Klienten der Ber- berhilfe (Süßigkeiten, Essenskonser- ven, Duschgel, Seifen etc.), sodass min- destens 24 Gegenstände zusammenka- men. Vielen Dank an Frau Lohmeier für die Organisation und besonders für den Der gemeinsame Adventskalender aller Schulklassen in unserer Galerie Im Advent gibt es den Brauch des „Frauentragens“: Eine Marien - statue wird von Familie zu Familie täglich weitergegeben und darf jeweils in einem anderen Zuhause für einen Tag Gast sein. Dieses Jahr sind Maria und Josef bei ihrer Herbergssuche die Gäste der Schüler in der Klasse 10b. Dabei nehmen diese für einen Tag oder ein Wochenende eine Marien- und Josefs figur mit zu sich nach Hause und tragen in das Reisetagebuch von Adventsaktionen 2022 „Bereitet dem Herrn den Weg“, heißt es im Buch Jesaja (Jes 40,3), und das haben wir mithilfe verschiedener Angebote umzusetzen versucht. In der Galerie konnte man den gemein - samen Advents- kalender der So viel war im Advent geboten Schule Tag für Tag, von 1 bis 24, mit den Plakatbeiträgen aller Klassen 5 bis 10 wachsen sehen. Jeden Dienstag versammelte sich eine große Schar von Schülern und Lehrkräften, um gemein- sam mit Advents liedern in vorweih-

Religion Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 93 Der vorweihnachtliche Gottesdienst mit Herrn Lindner am Klavier und Pfarrer Golka und Pfarrer Kley Die Kisten mit den Gaben des umge- kehrten Adventskalenders für die Berberhilfe beim Abtransport rer Adventsaktionen uns – Gott und Mensch – zusammenführen! Patrick Krippner, Florian Lechner Eine Auswahl der Schülereinreichungen für den Schuladventskalender schweren Transport, zusammen mit Herrn Haucke, von mindestens 25 Kisten zur Abgabestelle bei der Berber- hilfe! Den Abschluss der Adventszeit bildeten die beiden großen vorweihnachtlichen Gottesdienste, die von den Schulseel- sorgern Pfarrer Kley und Pfarrer Golka gestaltet wurden. Erstmalig feierten die Gläubigen in der für die Adventskon- zerte vorbereiten Turnhalle. Pfarrer Kley predigte über die Rangordnung bei Tisch. Es sollte nicht darauf ankom- men, sich einen hohen Rang einzubil- den und möglichst nahe am Gastgeber zu sitzen. Man sollte vielmehr Demut bewahren und von vornherein einen niedrigen Platzrang einnehmen und erst bei der ausdrücklichen Einladung vom Gastgeber „aufsteigen“. Denn Gott macht die Großen klein und erhöht die Niedrigen. Möge „diese Straße“ unse- Die Schulgemeinschaft beim gemein- samen Singen von Adventsliedern – so viele Teilnehmer, sodass nicht ein- mal alle auf das Foto passen.

94 Blick in die Fachschaften Hilfswerk Misereor: Vortrag über Madagaskar Am 22.03.2023 bekamen die 10. Klassen im Rahmen des Katho - lischen und Evangelischen Religionslehreunterrichts bei einem Vortrag aus erster Hand einen interessanten Einblick über das Leben und die Probleme in Madagaskar. Unsere Referentin, Hanitriniony Ratsimbazafy, erklärte auf Französisch, begleitet von einem Simultanüber - setzer und von Frau Dr. Wackers vom Referat „Globales Lernen“ der Erzdiözese München-Freising, genau und nachvollziehbar, was die Haupt - sorgen Madagaskars sind: Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Leben in der Stadt und auf dem Land. Die Stadtbewohner sind „aufgeklärter“, haben einen besseren Zugang zur Bildung und bessere Chancen auf eine gute Arbeitsstelle. Die Landbevölkerung dagegen zeichnet sich durch kinderreiche Familien (bis zu zehn Kindern!) aus und kämpft gegen die konkreten Auswirkungen des Klimawandels und der Umwelt - zerstörung (Buschfeuer, Erosion, Abholzung, unfruchtbar gewordene Böden, verschobene Jahreszeiten). Daher ist eine große Landflucht die Folge. Da dieser Teil der Bevölkerung fast ausschließlich von Reis als Grund- nahrungsmittel lebt, kommt es zu Engpässen bei der eigenen Versorgung, sodass ein Zukauf von Nahrungsmitteln notwendig ist. Zum Verkaufen bleibt da als wirtschaftliches Standbein nicht mehr viel übrig. Zudem kommen noch ungeklärte Besitzverhältnisse von Ackerland und Grundbesitz hinzu, da diese nicht wie bei uns zentral durch eine Behörde erfasst werden. Leider gibt es außerdem in Madagaskar eine große Ungerechtigkeit zwischen Mann und Frau. Lediglich 20 Prozent der Frauen sind Besitzer von Ackerland, obwohl sie einen großen Teil der Arbeit leisten. Die Frauen sind große Leis - tungsträger in der Gesellschaft, werden aber nicht als solche anerkannt und gewürdigt. Selbst höhere Bildungschancen sind ihnen aufgrund von frühem Kinder - segen im Alter von bereits 14 und 15 Jahren oft versagt. Für die meisten Menschen ist nach der Grundschule Schluss. Lediglich etwas mehr als jeder Zehnte hat einen Gymnasialab- schluss. Daher unterstützt das Hilfsprojekt „Vaharta“ (übersetzt: Wurzel) die Bevölkerung: Sie betreibt auf verständliche und bildhafte Weise (ca. ein Viertel der Leute sind Analphabeten!), wie man den Reis besser einteilt, sodass er möglichst für das ganze Jahr reicht. Außerdem wird über den Anbau von anderen Getreide- und Gemüsesorten sowie Viehzucht unterrichtet, damit die Leute weitere wirtschaftliche Stand- beine bekommen und abgesichert sind. Außerdem kämpft „Vaharta“ für die Wiederfruchtbarmachung von Acker - böden durch natürlichen Dünger, die rechtliche Klärung und Bestätigung von Besitzverhältnissen durch entspre- chende Lizenzen und für den Um - weltschutz. Zudem werden die Haus- halte (Mann und Frau) über Methoden der Familienplanung und Verhütung informiert, da über Sexualität in der „Hani“ und ihr Simultanübersetzer sind von den Fragen der Schüler sehr angetan. Gesellschaft nicht gesprochen wird. Es ist ein großes Tabu, sodass darüber viel Unwissen herrscht. Unsere Schüler haben mit Fragen nicht gegeizt. Einige Jugendliche zeigten auch, dass sie im Französischunterricht tatsächlich Alltagspraktisches gelernt haben und es gekonnt anwenden konnten. Ein Schüler konnte sich eine themaferne Frage nicht verkneifen und sprach die Referentin auf den Ani - mationsfilm „Madagaskar“ an. Sie konterte gut mit einem Lächeln und machte uns klar: Lemuren gibt es definitiv auf Madagaskar, Pinguine – wie im Film „Madagaskar“ – sicher nicht. Patrick Krippner

Religion Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 95 Fastenzeit mit einer echten Klagemauer In der Fastenzeit 2023 gab es neben den wöchentlichen Morgenimpul- sen in der Leseinsel, der Spenden- sammlung für UNICEF zugunsten der Kinder im Erdbebengebiet Syrien/Osttürkei zusammen mit der SMV und dem vorösterlichen Got- tesdienst in unserer Galerie eine Rarität: Neben einer Schautafel mit den klassischen Kreuzwegstatio- nen, also den Leidensstationen Jesu vor seinem Tod, gab es eine originalgetreue große Klagemauer. Genau wie in Jerusalem gab es für die Schüler hier die Möglichkeit, ihre Gedanken und Sorgen in Papierform anonym und ungelesen abzugeben. Im vorösterlichen Gottesdienst, der auf die Ernsthaftigkeit und Bestimmtheit Die Klagemauer und die Kreuzwegstationen in der Galerie der Einladung Jesu an der Hoffnung auf die ewige Gemeinschaft mit Gott anhand des Gleichnisses vom Festmahl einging, waren die Klagemauersteine eingebunden. Die Zettel wurden selbstverständlich nicht in den Müll eimer gegeben. Dafür waren sie viel zu kostbar. Sie wurden im Osterfeuer der Osternacht der Pfarrei Vinzenz-von-Paul in Landshut-Auloh von Pfarrer Golka verbrannt und aus den Sorgen wurde so der Grundstock für das Licht Christi, das lumen Christi der Osterkerze, die uns allen Hoffnung auf das ewige Leben bewusst machen soll. Patrick Krippner Zwei Schülerinnen beim Ausfüllen ihrer Klageblätter

96 Blick in die Fachschaften Ökumenischer Schuljahresanfangsgottesdienst: Klopf, klopf Das Jahresthema des Schuljahres ist diesmal der reiche Schatz der Gleichnisse im Neuen Testament. Dabei vergleicht Jesus das Reich Gottes mit Dingen, welche die Leute aus ihrem Alltag kennen. Zu Beginn des Schuljahres ging es um „Klopft und euch wird geöffnet werden“. Dazu hatte Pfarrer Golka für seine Pre- digt extra einen Türklopfer gebastelt, so wie sie früher an Türen verwendet wur- den, bevor es die Klingel gab. Mit Gottes Hilfe dürfen wir den Mut haben, den ersten Schritt zu tun. Alles andere wird sich ergeben. Wer nicht klopft, bleibt vor verschlossenen Türen stehen. Wir dürfen uns trauen und uns einen Ruck geben, einen Schritt in die richtige Richtung zu gehen und bei unserem Nächsten oder bei Gott im Gebet „anzu- Schüler lesen die Fürbitten klopfen“. Die 5. Klassen wurden wie gewohnt in einem ökumenischen Got- tesdienst von Pfarrerin von Campen- hausen und von Pfarrer Golka in einem Einzelsegen geistlich in der Schulge- meinschaft von Seligenthal willkom- men geheißen. Möge Gott euch auf eurem (Schul-)Weg begleiten! Patrick Krippner Pfarrer Golka predigt über den Türklopfer Pfarrer Golka beim Einzelsegen der 5. Klassen Pfarrerin von Campenhausen beim Einzelsegen der 5. Klassen

Religion Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 97 Schulgottesdienste als feste Bestandteile des Schullebens Dem Alltag einen gewissen Rhythmus geben und christliche Feste als solche wahrnehmen – das gelingt durch die Schulgottes- dienste in Seligenthal. Neben den Gottesdiensten (zum Teil als ökumenische Wortgottesdienste gefeiert) z. B. zum Schuljahresbeginn, zu Weihnachten, Ostern und zum Schuljahresende gibt es für die einzelnen Klassen immer auch die Die Schüler lesen ihre Fürbitten vor Ort der Gottesdienste ist die schöne Abteikirche von Seligenthal Möglichkeit, eigene Jahrgangsstufen- gottesdienste zu feiern. Dabei sind die jeweiligen Jahrgangsstufen stets für sich und überlegen sich selbst ein Thema für die Andacht. Jede der Klas- sen hat hierzu einen eigenen Arbeits- auftrag zu erfüllen, beispielsweise die Erstellung von Fürbitten oder Plakaten zur Visualisierung des Themas. Geleitet von Schulseelsorgern oder von den Religionslehrkräften sind die Gottes- dienste eine schöne, gemeinsame Auszeit vom Schulalltag und richten den Blick wieder auf unseren christ - lichen Glauben. Florian Lechner Seligenthaler Adventskollekte 2022 Umgekehrter Adventskalender „Alle Jahre wieder“ erwarten wir die Ankunft Jesu, freuen uns auf eine besinnliche Adventszeit und schenken den Liebs ten etwas zu Weihnachten. Einen Teil dieser Freude wollte die Schulfamilie an diejenigen weitergeben, die Weih- nachten nicht so unbeschwert fei- ern konnten. Nach dem Motto „24-mal geben statt nehmen“ packten alle 5. bis 10. Klassen während der Vorweihnachtszeit für eine ob dach lose Person je einen großen Geschenkkarton, in den symbolisch für jeden Tag des Adventskalenders ein Geschenk gelegt wurde. Neben Nudeln, Reis, Konserven und Tee sammelten unsere Schüler auch Drogerieprodukte, Socken und Süßigkeiten. Die private Obdachlosenhilfe „Berberhilfe Lands- hut e.V.“ nimmt seit vielen Jahren sol- che umgekehrten Adventskalender an, um sie an Weihnachten an Wohnungs- lose zu verschenken. Die Freude bei den ehrenamtlichen Helfern war groß, als eine große Lieferung von über 30 Geschenkpaketen mit Grüßen unserer Schüler eintraf. Vielen herzlichen Dank noch einmal an alle fleißigen Sammler und Helfer aus Schülerschaft und Leh- rerkollegium! Sandra Lohmeier

100

98 Blick in die Fachschaften Führung durch die Ohel-Jakob-Synagoge in München Die Schüler der gesamten neunten Jahrgangsstufe unternahmen gemeinsam mit acht Lehrkräften am Donnerstag, den 29. Juni 2023, eine Exkursion in die Landeshaupt- stadt München, um dort die 2006 eröffnete Ohel-Jakob-Synagoge zu besichtigen. Am St.-Jakobs-Platz angekommen, hieß uns Frau Michaela Rychlà - Lehr- kraft für jüdische Religionslehre und Expertin für jüdische Kultur und Geschichte – im Jüdischen Gemeinde- zentrum willkommen. Nach einer Sicherheitskontrolle führte sie die Jugendlichen über den Gang der Erin- nerung – einer unterirdischen Verbin- dung zwischen Gemeindezentrum und Synagoge und zugleich Mahnmal für die Münchner Opfer des Nationalsozia- lismus – in die Ohel-Jakob-Synagoge. Dort erfuhren die Neuntklässler viele interessante Details zur Architektur des imposanten Gotteshauses. So sollen beispielsweise die Außentüren die bei- den Steintafeln mit den zehn Geboten symbolisieren und das verglaste Metalldach an ein Zelt erinnern, in wel- chem die Israeliten während ihrer Wan- derung durch die Wüste Sinai lebten. Frau Rychlà erläuterte anhand der Inneneinrichtung der Synagoge den Ablauf eines jüdischen Gottesdienstes und brachte zudem die Rollen von Män- nern und Frauen innerhalb der jüdi- schen Gemeinde zur Sprache. Unseren Schülergruppen wurde auch die Ehre zuteil, einen Blick hinter die Vorhänge des nach Jerusalem gerichteten Tora- schreins zu werfen, um die mit silber- nen Tora-Kronen geschmückten, heili- Der offene Synagogeninnenraum Begrüßung durch Michaela Rychlà vor dem Jüdischen Gemeindezentrum

101

Religion Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 99 Die Klassen 9c und 9d vor der Ohel-Jakob-Synagoge gen Schriftrollen bestaunen zu können. So gewannen die Jugendlichen einen guten Eindruck davon, welch hohen Stellenwert die heilige Schrift im Judentum innehat. Während ihres sehr lebendigen Vortrags zur jüdischen Geschichte und Kultur hob Frau Rychlà immer wieder hervor, wie stark das Christentum im Judentum verwurzelt ist, indem sie auf die vielen Gemein- samkeiten der beiden Religionen ver- wies. Höhepunkt und emotionalen Abschluss der Synagogenführung bil- dete ein von Frau Rychlà vorgesunge- nes Schabbat-Gebet, welches alle Zuhörer sichtlich fesselte und gedank- lich in einen jüdischen Gottesdienst ver- setzte. Neben dem Besuch der Synagoge erkundeten die Schüler auch die Münchener Innenstadt und besichtigten hierbei u.a. den Viktualienmarkt, den Marienplatz, die Feldherrenhalle am Odeonsplatz und die Theatiner - kirche. Sandra Lohmeier Der Thoraschrein Ein interessanter Vortrag Der Gang der Erinnerung

102

100 Blick in die Fachschaften Nachdenken über Gottes Welt Urgeschichte und Weltentstehung Im Zuge des Religionsunterrichts hat sich die Klasse 6d mit den gro- ßen Fragen der Menschheit beschäftigt und dabei diverse Urge- schichten und Weltentstehungs- theorien unter die Lupe genommen. Wieso gibt es Menschen? Was ist Zeit? Hat das Universum ein Ende? Wie hat Gott uns erschaffen? Wie hat alles angefangen? … Diese und viele weitere Fragen werden seit jeher gestellt und auf unterschiedlichste Weise beantwor- tet. In Auseinandersetzung mit diesen philosophischen Fragen stießen die Schüler der Klasse auf den griechi- schen Schöpfungsmythos des Dichters Hesiod und ließen dabei ihrer Kreativi- tät freien Lauf. Wie aus dem Chaos die Erdmutter Gaia hervortritt und der Himmel Ouranos entsteht, stellte die Klasse in vielfältigen, farbenfrohen Comics und Zeichnungen dar. Sandra Lohmeier

103

Deutsch Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 101 Theaterbesuchsprojekt der Oberstufe Die Deutschkursleiter der dies - jährigen Q11 sowie die Theater - lehrer waren sich Anfang des Schuljahres einig: Dramen sollten, wenn möglich, mit allen Sinnen erlebt werden, nicht nur gelesen! Aus diesem Grund erarbeiteten wir ein breitgefächertes Angebot nach den Spielplänen in der Nähe liegender Häuser und luden die Schüler auf Freiwilligenbasis dazu ein, uns zu begleiten. So machte sich immer Malzachers Puppentheater wieder eine erfreulich beständige Zahl von gut 30 bis 40 jungen Menschen und begleitenden Lehrern auf den Weg Richtung Kunstgenuss und blieb angesichts der sehr unterschied - lichen Inszenierungen begeistert! In diesem Schuljahr sahen wir die Stücke „Medea“ von Euripides, „Animal Farm“ nach George Orwell, „Leben des Galilei“ von Bert Brecht und „Wie es euch gefällt“ von Shakespeare. Den Abschluss der Reihe bildete – diesmal für alle Oberstufen - schüler im Plenum – die Aufführung des Puppenkünstlers Dieter Malzacher, der am 18. Juli seine Interpretation des „Woyzeck“ von Georg Büchner in der Aula vorführte. Robert Stefan

104

102 „Medea“ am Residenztheater F: Sandra Then Erster Theaterbesuch der Ober- stufe – unser Theaterbesuchspro- jekt nimmt seinen Lauf … „Medea ist wohl die unfassbarste Gestalt der Literaturgeschichte. Wie keine andere Frauenfigur zieht sie eine beispiellose Blutspur nach sich: Verrat am Vater, Mord am Bruder, Mord am König von Iolkos – und damit nicht genug …“ Dass dem so ist, davon konnten wir uns bei einer Inszenierung des Münchner Residenztheaters überzeugen. Wir waren beeindruckt von der grausigen Stimmgewalt der Medea, von dem Chor aus Jugendlichen, der mit seinem per- fekten synchronen Sprechen das Thea- ter zum Erzittern brachte und von der Inszenierung, die mit Laser, Wasser und Musik den antiken Text von Euripi- des zu neuem Leben erweckte. Noch auf der Rückfahrt diskutierten Lehrer und Schüler über die Auffüh- rung. Was für ein fulminanter Abend! Ruth Dobias F: Sandra Then

105

„Animal Farm“ am Münchner Volkstheater 103 und entscheiden alles gemeinsam. Das Wichtigste für sie ist die Gleichheit aller Tiere und die Abneigung gegenüber den Menschen. Sie sorgen schließlich Am Mittwoch, den 1. März 2023, besuchten die Theaterfans der Q11 in Begleitung von Frau Glas, Frau Dobias und Herrn Engl das Volks- theater in München, um sich dort eine Vorstellung von George Orwells „Animal Farm“ anzusehen. Im Theaterfoyer genossen manche noch einen Drink, während andere die Architektur des neuen Hauses bewunderten und dann wurden die Türen zum Zuschauerraum auch schon geöffnet und wir konnten unsere Plätze einnehmen. Die Fabel „Animal Farm“ handelt von einer Gruppe Tiere, die einen Aufstand gegen ihren Bauern anzettelt. Sie möchten nicht mehr unterdrückt und ausgenutzt werden, sondern frei sein und gleichbehandelt werden. Nach der Vertreibung des Bauern leben die Tiere unter der Lei- tung der Schweine in einer Demokratie Fotos:Judith Buss, Volkstheater München Ganz links das Schwein Napoleon jedoch für Unterdrückung und Leid. Diese Ideologie bezeichnen die Tiere als Animalismus. Mit der Zeit verändert sich das Leben in dieser Gesellschaft der Tiere und ein autoritäres Regime unter dem Schwein Napoleon entsteht. Nach zwei Stunden voller Spannung verließen wir das Theater und tausch- ten uns über das Stück aus. Wir fanden, dass die Darstellung der ernsten The- matik recht gut gelungen war. Die Vor- stellung zeigte auf, wie schnell es pas- sieren kann, dass sich Staatsformen ändern und ins Extreme umschwenken. Begeistert waren wir alle von den Auf- tritten eines lebendigen Hundes, der – man glaubt es kaum – direkt zum Publikum sprach. Nach diesem gelungenen Abend fuhren wir mit vielen Denkanstößen versehen zurück nach Landshut. Hannah Graßl, Q11

106

104 Blick in die Fachschaften „Wie es euch gefällt“ am Stadttheater Landshut Am 23. Juni 2023 besuchten die theaterbegeisterten Schüler der Q11 das Stadttheater Landshut, um sich dort Shakespeares Komödie „Wie es euch gefällt“ anzusehen. Wegen des schlechten Wetters konnten wir die Aufführung nicht wie geplant auf der Freiluftbühne im Prantlgarten erleben, sondern im Theaterzelt. Die Vorführung zog uns ab der ersten Szene in ihren Bann. Das Publikum freute sich über die heitere Geschichte, in der das Versteckspiel Rosalinds und ihre Verkleidung als Mann, die das Geschehen bestimmten, großes Inter- esse weckten. Rosalind befindet sich mit ihrer Cousine auf der Suche nach ihrem Vater, der von seinem Bruder verbannt worden ist. Nachdem sich Rosalind in Orlando, der ebenfalls von seinem Bruder vertrieben wurde, ver- liebt und ihn im Wald getroffen hat, ver- kleidet sie sich als Mann, um Orlando auf die Probe zu stellen. Eine außerge- wöhnliche Handlung nimmt ihren Lauf. Ein besonderes Highlight war – nicht zuletzt durch seine Wortgewandtheit und amüsante Gestik – Touchstone, der Narr, facettenreich gespielt von Igor Karbus. Auch die ins Stück integrierten, live-gesungenen Lieder betonten die Vielseitigkeit der Inszenierung. Vom positiven Ende des Stücks getragen, teilten Schüler und Lehrer im Foyer noch ihre Gedanken über das Werk. Durch das außerordentliche Talent der Schauspieler wurde uns die Kunst Shakespeares mit viel Elan näherge- bracht. Lara Babl und Yasmin Götzberger, Q11 i n r e y a b r e d e N r e t a e h t s e d n a L : e l l e u Q

107

Deutsch Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 105 „Ronja Räubertochter“ im Residenztheater „Ronja Räubertochter ist das tollste Mädchen, das es gibt“, sagt Mattis, der Vater, und Lovis, die Mutter, ruft ihr zu: „Ronja, mein wildes, großes Mädchen, geh' in die Welt hinaus und erobere sie.“ Ronja nimmt sich ein Herz und verlässt Vater und Mutter. Im Wald trifft sie auf hinterhältige Graugnome, auf die Rumpelwichte, die sich über alles und jeden empören, aber auch auf grausame Wilddruden. Ronja wäre verloren, wäre nicht Birk Borkason auf- getaucht, der Sohn des Erzfeindes ihrer Eltern. Und so kommt es, wie es kommen muss. Die beiden befreunden sich und befrieden am Ende die Feind- schaft zwischen den Familien. Diese tolle Geschichte, die sich Astrid Lindgren ausgedacht hat, sahen die Kinder der Klasse 5c am Ende ihres ersten Schuljahres in Seligenthal am Residenztheater in München. Und wäre dies nicht schon genug, durften wir nach der Aufführung sogar noch auf die Bühne. Dort begegneten wir der Wilddrude, die jetzt aber gar nicht mehr so gefährlich war. Auch ein Graugnom begrüßte uns recht freund- lich. Es regnete extra für uns noch einmal Schnee, der aus zerschnittener Plastikfolie vom Schnürboden auf uns herabfiel und am Ende drehte sich sogar noch die riesige Drehbühne und das alles nur für uns! „Ronja Räubertochter ist für mich das Beste, was mir passieren konnte“, sagt Klein-Klipp und dies galt an diesem Tag bestimmt auch für uns. Ruth Dobias Auf der Drehbühne mit einer Wilddrude Der Graugnom Die Klasse 5c auf der Bühne

108

106 Blick in die Fachschaften Kreativität im Deutschunterricht Deutschunterricht – langweilig und öde? Nein, nicht bei uns! Viele Schüler sehen im Deutschunter- richt nur Aufsatztraining, Gramma- tikübungen und Schulaufgaben. Aber so muss es nicht immer sein! Wir, die Klasse 7d, haben zusammen mit Frau Rewitzer aus gewöhnlichen Balladen unterschiedlichste Kunst- werke kreiert. Zuerst besprachen wir im Unterricht, was man eigentlich unter einer Ballade versteht. Danach suchten sich die verschiedenen Schülergruppen eine Ballade aus und bekamen den Auftrag, diese kreativ umzusetzen. Wir veranschaulichten unsere Balladen in verschiedensten Variationen. Am Ende entstanden viele kreative Interpretatio- nen, die von Comics über PowerPoint- Präsentationen bis hin zu einer Foto- strecke mit Playmobil Figuren reichten. Auch bei einer „Tagesschau“-Vorfüh- rung lauschte die ganze Klasse gespannt. Die gewählten Balladen hät- ten nicht unterschiedlicher sein kön- nen: es waren klassische Balladen wie „Der Erlkönig“ und „Die zwei Raben“ dabei, aber es ging auch um Schiffbrü- che oder um aktuelle Themen wie das Coronavirus. Das Wichtigste aber war, dass alle Spaß hatten und sich auch einmal vom üblichen Deutschunterricht erholen konnten. Wer gerne mehr von den Kunstwerken sehen möchte, kann diese gerne auf unserer Schulhome- page bewundern! Mona Fofana, Mia-Marie Malterer, Lilith Sixt

110

108 Blick in die Fachschaften Lesung zur Bücherverbrennung Das Bild zeigt Laura Braininger und Lisa Müller aus der Q11, die am 10.5.2023 im Landshuter KOENIGmuseum Ödon von Horvath vorgestellt und aus seinem Roman „Jugend ohne Gott“ vorgelesen haben. Dieser Autor gehört zu den Schriftstel- lern, deren Bücher im Mai 1933 von den Nationalsozialisten als „undeutsches Schrifttum“ verbrannt worden sind. Damit dieser barbarische Akt gegen- über jüdischen und freiheitlich denken- den Künstlern nicht in Vergessenheit gerät, organisiert der Schriftstellerver- band Ostbayern zusammen mit der VHS und der Stadtbücherei sowie dem KOE- NIGmuseum seit 2010 eine Gedenkle- sung, bei der jedes Jahr einiger der verfolgten Autoren gedacht wird. Der von den beiden Schülerinnen mit Unterstützung ihrer Kursleiterin Frau Dobias vorgestellte Roman ist eine beliebte Schullektüre, stellt er doch am Beispiel eines Lehrers die Frage nach der Verantwortung des Einzelnen im aufkommenden Faschismus – ein lei- der durchaus aktuelles Thema in unse- ren Tagen. Gabriele Glas Schülerzeitungsblog feiert 70.000 Aufrufe aus 116 Ländern! Die Redaktion der Online-Schüler- zeitung staunte nicht schlecht, als im Juli die Marke von 70.000 Aufru- fen geknackt wurde. Doch nicht nur das: Ein Blick in die Statistik offen- barte, dass unsere Seiten seit Gründung im Jahr 2015 aus über 116 Ländern besucht wurden! Seit September 2015 existiert das digi- tal-werbefreie Format der Schülerzei- tung. Viele Schüler (und Lehrer) haben sich seither intensiv eingebracht und den Blog zu einem lebendigen und modernen, für alle Altersstufen geeig- neten Angebot gemacht. Neben wieder- kehrenden Beiträgen, z. B. dem Rätsel oder der Doku der Woche, finden sich auch Projekte von Klassen auf unserem Blog. Etliche Podcasts und digitale Formate zum Wettbewerb der Bundes- zentrale für politische Bildung, aus dem zwei unserer Klassen in diesem Schul- jahr als Sieger hervorgingen, waren ein Highlight des diesjährigen Online- Angebots. Auch der Vorlesewettbewerb der 6. Klassen wurde dieses Jahr vollumfänglich in Bild und Ton mitdoku- mentiert und war sogleich online Hell, übersichtlich, modern – so findet sich jeder auf unseren Seiten zurecht abrufbar. Inner- und außerschulische Veranstaltungen finden ebenso ihren Platz wie Künstlerisches, z. B. selbst verfasste Gedichte oder eigene Zeich- nungen. Die vielen verschiedenen Aus- tauschprogramme über Europa hinaus, z. B. mit den USA oder Taiwan, tragen und trugen sicherlich zu einer noch größeren Reichweite unserer Schüler- zeitung bei. So kamen allein fast 4.000 Besucher bislang aus Amerika und Taiwan! Wir laden im neuen Schuljahr alle Interessierten dazu ein, sich in irgend- einer Form für unseren vielfältigen und hoffentlich auch weiter erfolgreichen Blog zu engagieren und freuen uns wieder über viele (alte und neue) Besucher! Zu erreichen sind wir unter www.gymseligenthalblog.com Jakob Kaufmann

111

Deutsch Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 109 Jugend debattiert Nach fünf Jahren wieder in allen Altersklassen Ein kleines, vorweihnachtliches Feuerwerk durfte im diesjährigen Wettbewerb von Jugend debattiert gezündet werden. Nachdem man letztmals im Schuljahr 2016/17 in allen Altersklassen am Wettbewerb teilnehmen konnte, war man heuer endlich wieder in allen Altersklas- sen präsent. Ebenso konnte man dieses Jahr das Schulfinale in Präsenz in der Aula abhalten, ohne Abstandsregeln und „Schnüffeltüten“. Ersteres ermöglichte die stellvertretende Schulkoordinatorin Martina Grüner mit ihrem Profilfach Rhetorik in der Q11. Für den Wettbe- werb als Ganzen hatte dies weitere Vor- teile, da damit zeitgleich jede Menge bestens geschulte Juroren bereitstan- den. Hier ist zu hoffen, dass der Kurs auch weiter Bestand hat. Die Klassenentscheidungen und das Schulfinale wurden wie gewohnt vor Weihnachten durchgeführt. Im Gegen- satz zu früheren Wettbewerben fanden die Finale der beiden Altersklassen an zwei verschiedenen Tagen statt, um alles organisatorisch stemmen zu kön- nen. Die Sekundarstufe I unter Leitung von Schulkoordinator Manuel Kupzog machte den Anfang und debattierte in den beiden Vorrunden zu Fragen der Bekleidung in der Schule sowie um das Thema Reiten als Leistungssport. Im Finale stand die aktuelle Frage zum Verbot privater Silvester-Feuerwerke zur Disposition. Hier konnte sich Han- nah Raesig vor Markus Hanel für das Regionalfinale qualifizieren. Maximilian Schmid und Nicklas Stöckl belegten Platz drei und vier. Die Sekundarstufe II folgte am nächs - ten Tag. Hier wurde erörtert, ob man höhere Parkgebühren für größere Autos verlangen sowie die tagesaktu- elle Frage, ob man Angriffe auf Kunst- werke härter bestrafen solle. Im Finale ging es ebenso um private Silvester- Feuerwerke. Hier setzte sich Susanne Wittmann vor Philipp Köhl, Barbara Paintner und Johanna Rieger durch. Nach einem digitalen Siegerseminar ging es Mitte Februar nach Vilshofen Siegerfoto Sek. I (v.l.) Siegerin: Hannah Raesig, Zweiter: Markus Hanel, Maximilian Schmid, Nicklas Stöckl sowie Schulleiterin Ursula Weger zum Regionalfinale. Dort wartete nicht nur die Konkurrenz der Landshuter und Schönbrunner FOS, des Gymnasiums Ergolding und der Ursulinen-Real- schule, sondern auch aus diversen Schulen aus Passau, Deggendorf, Vils- biburg und die Lokalmatadoren aus Vilshofen. Dort waren dann alle Schüler auf Augenhöhe, so dass die Entschei- dungen sehr knapp wurden und die Jurys ihr liebe Not hatten, die jeweils wirklich vier besten Schüler auszuwäh- len. Leider gingen die Schüler Seligen - thals als Finaldebattanten leer aus. Als Trostpflaster blieb nur, die Finalteil- nahme von Aida Hadzic und Herrn Kupzog als Juroren. Manuel Kupzog

112

110 Blick in die Fachschaften National Book Award-Preisträgerin Malinda Lo liest aus ihrem Meisterwerk Last Night at the Telegraph Club „Falling, or floating, or sinking“ So eindringlich beschreibt Malinda Lo in ihrem preisgekrönten Roman Last Night at the Telegraph Club den emotionalen Wirbelsturm, in dem sich ihre 17-jährige Protagoni- stin Lily wiederfindet. Das wissbegierige Mädchen ist verliebt, das erste Mal in seinem Leben. In ihre Klassenkameradin Kathleen, kurz Kath. Eine Offenbarung für Lily, die erst kurz zuvor herausgefunden hatte, dass sie sich zu Frauen hingezogen fühlt. Doch die Freude währt nicht lange, denn Lily sieht sich umringt von scheinbar unüberwindbaren Mauern. Lily lebt in San Franciscos Chinatown. Es sind die 1950er Jahre in den USA. Eine größer werdende, meist weiße Mit- telschicht genießt rapide anwachsen- den Wohlstand. Die Dekade ist aber auch geprägt von anti-kommunisti- schen Hexenjagden, Rassen- und Geschlechter-Diskriminierung und Homophobie. Lily fühlt sich als Tochter einer ameri- kanischen Familie mit chinesischen Ein begehrtes Souvenir – die Unterschrift der Autorin Malinda Lo mit Seligenthaler Schülerinnen (u.a. Veronika Mautz, Livia Vidosevic und Lisa Müller, v. l.) und Herrn Menauer Wurzeln gleich mehrfach in das Faden- kreuz dieser düsteren Gesellschaft gerückt. Das FBI – aufgestachelt durch den berüchtigten Joseph McCarthy – ist bereits hinter ihrem Vater her, da er einen vermeintlichen Kommunisten nicht ans Messer liefern will. Sie selbst erfährt jenseits vom geschwätzigen Chinatown nahezu täglich Rassismus (“Does she speak English?“) und dann soll sie auch noch „ein gutes chinesi- sches Mädchen“ sein, das Abschluss, Ehemann und Kinder am besten mög- lichst schnell aneinanderreihen soll. Ihr Traum von der Raumfahrt-Forschung ist in den Augen ihres Umfelds für die Schülerin unpassend. Ihre Liebe zu einer anderen Frau gar ein verfol- gungswürdiger Akt. Behutsam und mit viel Geduld ent - wickelt Malinda Lo die Liebesge- schichte. Der einzige Ort in der Stadt, an dem Lily sie selbst sein kann, ist der Telegraph Club. Für Lily und Kath eröff- net sich dort eine neue, aufregende Welt. Bewaffnet mit gefälschten Papie- ren schleichen sie sich nachts aus ihren Häusern und lauschen dort der schil- lernden Tommy Andrews, einer Herren- imitatorin. Doch dann wird der Club in einer dramatischen Szene von der Poli- zei durchsucht und Festnahmen folgen. Die Ereignisse überschlagen sich. Lilys bislang eher behütetes Leben gerät völ- lig aus den Fugen. Nicht einmal der berühmte Nebel San Franciscos kann nun noch ihr größtes Geheimnis hüten, oder? Nicht wenige der Seligenthaler konnten diese Frage bereits beantworten, bevor die Autorin die Bühne betrat. Alle ein- geladenen Schüler hatten das Buch im Vorfeld gelesen oder Auszüge im Unterricht besprochen. Malinda Lo kam im Rahmen des überregional bekann- ten White Ravens Festivals nach Lands- hut. Zunächst begrüßte die Q11-Schü- lerin Livia Vidosevic die Gäste mit per-

113

Fremdsprachen Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 111 sönlichen Worten. Dann folgte eine besondere Hommage von Lisa Müller und Veronika Mautz (beide Q11) an die amerikanische Autorin und ihren Best- seller. Die beiden Schülerinnen präsen- tierten fünf atemberaubende Collagen, auf denen sie die wichtigsten Schau- plätze des Romans und dazu passende Zitate aus dem Buch beeindruckend in Szene gesetzt hatten. Da verschlug es sogar Malinda Lo den Atem. Die Autorin wählte einen sehr persönli- chen Einstieg in ihre Lesung, zeigte Kinderfotos und berichtete von ihrem langen Weg hin zur Vollzeitautorin. Das tat sie mit einer Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit: „Mit 12 Jahren ver- öffentlichte ich mein erstes Katzenge- dicht. […] Später sagten mir andere so oft, dass ich keine Autorin sein könne und ich glaubte das dann letztendlich selbst. Für meinen ersten Roman Ash brauchte ich dann acht Jahre. Ich musste diese Zweifel erst abschütteln.“ Illustriert durch zahlreiche historische Fotos nahm Malinda Lo die Zuhörer mit auf eine Reise durch das San Francisco der 1950er Jahre. Sie verband dies geschickt mit den Schauplätzen ihres Romans und las daraufhin zwei Schlüs- selszenen aus Last Night at the Tele- graph Club vor, denen die Zuhörer gespannt lauschten. Immer wieder ergaben sich im Laufe der kurzweiligen Lesung spannende Fragen. Auf der persönlichen Ebene berichtete die Autorin über ihren eigenen Schreibpro- zess, ihren Arbeitsalltag und die Zusammenarbeit mit ihren Verlegern. Auf der gesellschaftspolitischen Ebene berichtete sie mit Sorge vom „conser- vative backlash“. Dieser hat zur Folge, dass ihre eigenen Bücher und die Werke anderer queerer Autoren aus zahlreichen Büchereien und Klassen- zimmern in den USA entfernt werden. Die Parallelen zu den Geschehnissen in den 50er Jahren, die laut der Autorin in den USA immer mehr in Vergessenheit geraten, seien frappierend. Nach der Lesung wünschten sich viele Schüler noch ein Autogramm oder lie- ßen sich ihr Exemplar von Last Night at the Telegraph Club signieren. Die Auto- rin hatte noch Zeit für einen kurzen Austausch und gemeinsame Bilder mit den Zuhörern. Ein schöner Abschluss für eine Lesung, die zum Reisen und Nachdenken einlud und nicht zuletzt zum Lesen inspirierte. Michael Menauer Lisas und Veronikas Interpretation des Romanendes Viel Liebe fürs Detail – Lilys Zimmer als Collage Der Telegraph Club – Bewitched, Bothered, and Bewildered

114

112 Blick in die Fachschaften Latein am Valentinstag 2023 ROMA – Stadt der Liebe? Wenn man ROMA (die Stadt Rom) rückwärts liest, erhält man das Wort AMOR (die Liebe). Nicht nur diese sprachliche Zufälligkeit ver- bindet die antiken Römer mit der Liebe. Die Klasse 10b hat mit ihrem Latein - lehrer Herrn Krippner im Rahmen einer besonderen Vokabelwiederholung Die SMV bei der Rosenverteilaktion – hier ein Lebendigwerden der Verbin- dung von ROMA und AMOR Kunstvoll gestaltete Zitate aus antiken römischen Liebeselegien erkundet, welche lateinischen Wörter, Phrasen und kurzen Sätze in Verbindung mit dem großen Begriff „amor“ stehen. Die Spannweite reicht von einfacher Wertschät- zung (diligere) und Freundschaft (amicitia) bis zu brennender Glut (ardor) und unbändigem Verlangen (desiderium et cupiditas). Anhand von Zitaten haben die Schüler ebenso die großen römischen Elegiker Catull, Ovid, Tibull und Properz untersucht, wie diese zum Thema „Liebe“ stehen und welchen weisen Rat diese für uns heute parat halten. Betitelt mit Vergils „Omnia vincit amor.“ (Die Liebe besiegt alles) wurde eine kleine Ausstellung über diese Arbeitsergebnisse anlässlich des 14.2. in der Galerie des Gymnasiums von vie- len Schülern und Lehrern magno gau- dio bestaunt. Patrick Krippner Lingua latina, sol, motus – Latein, Sonne und Bewegung Leider gab es Anfang Mai, nach fast verregneten Osterferien, nur ein paar wenige Tage mit schönem Wet- ter und lachender Sonne, die man sich nicht entgehen lassen durfte – auch nicht im Lateinunterricht.

115

Fremdsprachen Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 113 Zur Kombination der Sonnenfreuden mit dem Unterrichtsstoff durften die Schüler ihren lateinischen Überset- zungstext in einem Laufdiktat erar - beiten bzw. genauer gesagt, erlaufen (currere). Dazu mussten sie sich nicht nur die Übersetzung, sondern auch das lateinische Original merken, sodass sie sich wie beim Vokabellernen die Phrasen einprägen mussten. Die Lateinintensivierung der 7. Klasse durfte dagegen einen Vokabellauf machen. Okay, ehrlich gesagt durften sie dabei eine kleine Runde spazieren gehen (ambulare). Doch dabei mussten sie sich eine bestimmte Vokabel oder Stammform mit deutscher Überset- zung immer wieder vorsagend wieder- holen. Nach einer Runde bekamen sie bei Nennung der richtigen „Parole“, Zwei Schülerinnen beim Memorieren also Vokabel/ Stammform mit Überset- zung, das nächste Wort präsentiert. Einigen Schülern hat das so viel Spaß gemacht, dass sie gar nicht mehr aufhören wollten. So läuft Vokabeller- nen, besonders wenn man sich selbst dabei bewegt (movere)! Patrick Krippner Tag der deutsch-französischen Freundschaft zum besonderen Jubiläum Vor 60 Jahren, am 22. Januar 1963, unterzeichneten Charles de Gaulle, der damalige Präsident Frankreichs und Konrad Adenauer, der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschlands, den Elysée-Vertrag. Dieser Vertrag sollte die Versöhnung der beiden Völker nach langjähriger Feindschaft besiegeln. Dieses besondere Jubiläum der deutsch-französischen Freundschaft feierten wir in unserer Schule mit einigen französischen Köstlichkeiten, die von den Schülern selbst hergestellt wurden. Außerdem nutzten die Klassen die Gelegenheit und präsentier- ten eigens erstellte Informationsmaterialien. Eva-Maria Enzinger

116

114 Blick in die Fachschaften Dr. Hünemörder über die USA 2024 Culture Wars und Kampf der Dinosaurier Die Schüler der 10. und 11. Jahr- gangstufe hörten im März den Vortrag des Amerika-Experten Dr. Hünemörder. Der Wissenschaft- ler der LMU ist Seligenthal schon länger verbunden. Er besucht – auch dank der großzügigen Unter- stützung des Fördervereins – das Gymnasium im Zweijahres-Turnus. Er findet, das passt hervorragend, denn „in den USA ist es wie im Fußball: nach der Wahl ist vor der Wahl!“ Während sein letzter Besuch noch vir- tuell war, kamen die Seligenthaler nun wieder persönlich in den Genuss seines abwechslungsreichen Vortragsstils. Treffende Cartoons, Simpsons-Snippets und Ausschnitte aus Saturday Night Live (NBC) lockerten den Vortrag auf und vertieften unterhaltsam auch kom- plexe Themen. Das alles natürlich in englischer Sprache, wie es sich für einen Amerikanisten gehört! Dr. Hünemörder mit Schülerinnen des USA-Austausches Eine Online-Umfrage ergab: die Schüler konnten beim Vortrag viel Neues lernen Der Experte lotste die Schü- ler so durch die wich tigsten Streitthemen der stark polarisier- ten US-Gesell- schaft. Der Titel seines Vortrags, „A House Divided“, stammt aus einer berühmten Rede Abraham Lincolns. Mit Abstrichen trifft die Metapher auch auf die heutige Situation in den USA zu, „in der sich konkurrierende Gruppen zunehmend nicht mehr verstehen, sich nur noch auf wenige Dinge einigen kön- nen und in steigendem Maß sogar Abscheu füreinander empfinden.“ Ent- lang der großen „Culture War“-Themen Abtreibung, LGBTQ+-Rechte, Rassis- mus, Waffen besitz und Einwanderung illustrierte Dr. Hünemörder seine The- sen geschickt. Er führte vor Augen, welche befeuernde Rolle die nationale Medienlandschaft spielt. Neben dem offensichtlich populistischen Sender FOX News sucht man seiner Meinung nach selbst bei den ausgewiesenen Qualitätsanstalten zunehmend ver - gebens nach einer völlig neutralen Berichterstattung. Nach einer tieferen Betrachtung der amerikanischen Außenpolitik unter der Führung Joe Bidens warf er noch einen Blick nach vorn auf die Präsidentschaftswahlen 2024. In einer Neuauflage der Wahlen 2020 könnte ein 81-jähriger Joe Biden auf den dann 78-jährigen Donald Trump treffen. Ein „Kampf der Dinosaurier“, dem beide Parteien mit Unbehagen entgegen blicken. Die Demokraten, weil Bidens Alter und seine niedrigen Beliebtheitswerte ihn für viele Wähler unattraktiv machen. Die Republikaner, weil Donald Trump zwar immer noch „die mit Abstand größte Störkraft der Politik-Szene ist“, aber auch er nach dem Sturm auf das Kapitol und den wenig berauschenden Zwischenwahlen empfindliche Niederlagen eingesteckt hat. Der Experte würde derzeit sogar darauf setzen, dass Ron DeSantis, der Gouverneur Floridas, Biden herausfor- dern wird: „eine pragmatischere und ein wenig rationalere Variante von Donald Trump. Aber fast genauso provokant.“ Der Vortrag kam besonders für die Seligenthaler zur rechten Zeit, die in wenigen Wochen im Rahmen des Schü- leraustauschs nach Tucson (Arizona) aufbrechen werden. Die Einladung Dr. Hünemörders, nach dem Q&A wei- tere Fragen zu stellen, nahmen sie gern an. Wir sehen Markus Hünemörder in zwei Jahren wieder in Seligenthal und sind gespannt, welchen Präsidenten oder welche Präsidentin er dann für uns analysiert! Michael Menauer

117

Fremdsprachen Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 115 Castle Tour der American Drama Group Europe Romeo & Juliet Ein lauer Sommerabend, ein kühles Wasser in der Hand und Shakespeare auf der Bühne – was kann es Besseres geben? Das dachten sich auch Frau Rusam, Frau Mitschke und ein paar Schüle - rinnen aus der neunten und zehnten Klasse und machten sich im Juni auf zum Theaterabend auf der Burg Trausnitz, wo die American Drama Group Shakespeares „Romeo und Julia“ im Original mit vielen Lachern, gewohnter Tragik und in gekonnter Zusammenarbeit mit dem Publikum auf die Bühne brachte. Es war ein wahrer Genuss – laut der Aussage mancher Mädels auch für das Auge! Wer nicht dabei war, hat definitiv etwas verpasst! Dramatische Szenen auf der Bühne Claudia Mitschke Gruppenfoto mit Romeo und Mercutio Weil Frau Rusam auf dem ersten Bild war, musste dann auch Frau Mitschke noch irgendwo drauf. Mercutio hat sich erbarmt.

118

116 Blick in die Fachschaften Schnupperstunde Schulhund Als Ersatz für eine wegen des Fuß- ballturniers ausgefallene Sport- stunde bot Frau Schäbel, die ausge- bildete Fachkraft für tiergeschützte Therapie ist, den Mädchen der Klas- sen 9c und 9d eine Schnupper- stunde mit ihren beiden Australian Shepherds Jimmy und Jake an. Der zwölfjährige Jimmy ist im Ruhe- stand und hat die neue Aufgabe, den erst ein halbes Jahr alten Zweithund Jake anzulernen. Die Schülerinnen wurden zu Beginn über allgemeine Ver- haltensweisen und Kommandos von Hunden informiert, z. B. woran man gestresste Hunde erkennt: am Gähnen, an nach hinten gerichteten Ohren – dem sogenannten „Badekappenstyle“ und an weit aufgerissenen Augen. Ein besonders ruhiges Wesen ist für Thera- piehunde sehr wichtig. Sie müssen Frau Schäbel mit Jimmy und Schülerinnen über eine starke Impulskontrolle verfü- gen und dürfen nicht auf alles reagie- ren, wenn z.B. viele Kinder rufen und im Pausenhof herumlaufen. Auch Schülerinnen, die vor Hunden großen Respekt hatten, trauten sich, Jimmy und Jake zu streicheln und ver- schiedene Übungen auszuprobieren. Nicht nur die Mädchen waren von den beiden zutraulichen und lieben Austra- lian Shepherds begeistert und so war die Stunde ein voller Erfolg. Andrea Gruber Jimmy und Jake, die Therapiehunde Schülerinnen streicheln Jake

119

Naturwissenschaften Projektgruppe Hochbeet Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 117 Das außerschulische Projekt zur Pflege des Hochbeets vor dem Holzblockhaus „Gastgeb“ in der Pfettrachgasse wurde von einigen Schülern der Klasse 9b intensiv weitergeführt. Der Architekt, Herr Stenger, wünschte sich eine kleine Umstellung nach den coronalen „Pest“-Jahren und wollte einige Heilkräuter durch heimische Blumen ersetzen. Auch besondere Ringelblumen sollten eingesät werden. Den Schülern machte es großen Spaß, unter der fachkundigen Anleitung des Landschaftsarchitekten Herrn Wartner und des Architekten Herrn Stenger draußen arbeiten zu dürfen. Andrea Gruber Anschaulicher Biologieunterricht Im Biologie- und NuT-Unterricht konnten die Schüler der 5. und 10. Klassen die im Unterricht theoretisch behandelten inneren Organe praktisch erleben. Die von der Metzgerei Haslacher aus Langenpreising kostenlos zur Verfü- gung gestellten Schweineorgane wur- den von Frau Ruhland organisiert. Frau Dr. Barnerßoi, die zudem als Dozentin für Anatomie an der LMU beschäftigt ist, erklärte professionell und anschau- lich am Beispiel von Schweineherz und Schweinelunge deren Aufbau und Funktionsweise. Die Schüler waren begeistert, selbst Hand anlegen zu dür- fen und stellten sogar bis in die Pause hinein interessierte Fragen. Miriam Barnerßoi, Judith Ruhland Bei der Präparation des Herzens Die Klasse 5c und Frau Dr. Barnerßoi bei der Präparation der Lunge

120

118 Blick in die Fachschaften Tropische Amphibien und Reptilien Auch in diesem Jahr besuchte Herr Alexander Röck die sechsten Klassen mit ausgewählten tropi- schen Amphibien und Reptilien aus über 200 Arten, die er zuhause in großen Terrarien hält. Zunächst entwickelte er mit den Schü- lern sehr anschaulich einen Zeitstrahl der Evolution mit Beginn im Wasser und weiterer Entwicklung auf dem Land, wobei er auch auf den Quasten- flosser als Brückentier einging. Der Afrikanische Ochsenfrosch, ein Weitsprungmeister, frisst nicht nur Mäuse und Ratten, sondern auch kanni- balistisch die eigenen Geschwister. Einige Fress- und Kampfszenen zeigte Herr Röck mit einem Kurzvideo. Der Frosch überdauert die Trockenzeit unter der Erde über vier bis sechs Monate in einer Art Komastadium. Sein Körper bildet dafür eine Wachsschicht, die Feuchtigkeit speichern kann. Über den hübschen, orangenen Pfeil- giftfrosch erzählte er, dass die Urein- wohner am Amazonas die Frösche in einem Sud kochen und in das freiwer- dende Nervengift ihre Pfeile eintau- Schüler berühren Rosie Der Stachelschwanz-Waran Freddy chen. So kann das Gift eines Frosches bis zu zehn Menschen töten. Die Pfeil- giftfrösche heißen auch Baumsteiger, weil sie ihre jungen Kaulquappen mit auf den Rücken nehmen und auf den Baum zu wassergefüllten Blütenkel- chen bringen. Die Schüler durften Freddy, einen australischen Stachelschwanz-Waran, und Rosie, eine westafrikanische Pythonschlange berühren. Der Python hat, wie viele Schlangen, im Oberkiefer Löcher, das sogenannte Grubenorgan, mit dem die Würgeschlange wie mit einer „eingebauten Wärmebildkamera“ eine Maus knallrot sieht. Er war nicht nur für die Schüler, son- dern ebenso für uns Lehrerinnen eine sehr interessante und lehrreiche NuT- Stunde. Andrea Gruber Herr Röck mit einem Afrikanischen Ochsenfrosch

121

Naturwissenschaften Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 119 Landeswettbewerb „Experimente antworten“ „Experimente antworten“, so lautet der landesweite Wett - bewerb, an dem naturwissenschaftlich besonders interessierte Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 10 teilnehmen können. Die vorgegebenen Aufgaben mit Alltagsbezug sind experimentell durchzuführen, die Ergebnisse zu dokumentieren und wissen- schaftlich auszuwerten. „Die Milch macht’s?“ – unter diesem Motto stand die erste von insgesamt drei Runden der diesjährigen Wett - Drei Schülerinnen aus der Klasse 5c beim Experimentieren bewerbsaufgaben. Versuche mit verschiedenen Milchsorten, um ihre Eigenschaften zu vergleichen, verlang- ten nicht nur experimentelles Geschick, sondern auch eine gute Beobachtungs- gabe. Fast die gesamte Klasse 5c nahm an der ersten Runde teil und neben einer Urkunde erhielt ein Großteil der Schüler sogar das beste Prädikat mit Auszeichnung. Besonderer Erfinder- geist war verlangt, als es in der nächs - ten Wettbewerbsrunde hieß, eigenen Kleber herzustellen und diesen auf seine Wirkung zu testen. Mit selbst produzierten Kunststoffen sollte außerdem ein praktischer Alltagsgegen- stand gebastelt werden. Auch in dieser Runde dokumentierten die Schü- ler in Teams ihre Ergeb- nisse in einem Protokoll und so konnte über die Hälfte der Klasse das höchs te Prädikat „mit großem Erfolg teilgenommen“ zusammen mit einem kleinen Preis erreichen. Angespornt von diesem großartigen Ergebnis nahmen nun noch einige Teams in der dritten und letzten Runde teil, die mit dem Titel „Wie anziehend!“ überschrieben war. Bei diesen nun hauptsächlich physikali- schen Aufgabenstellungen ging es um Magnetismus. Die Beobachtungen und Ergebnisse der Experimente mussten in Diagrammen und aufwändigen Zeichnungen dargestellt werden. Die Auswertung der eingeschickten Proto- kolle war bis zum Einsendeschluss des Jahresberichts noch nicht abgeschlos- sen und so dürfen sich Schüler aus drei Teams Hoffnungen auf den Superpreis machen, der im September in München verliehen wird. Urkundenverleihung in der Klasse 5c mit Frau Weger und der NuT-Lehrerin Frau Ruhland Die Schulfamilie des Gymnasiums freut sich sehr über die vielen Auszeichnun- gen und drückt den Schülern weiterhin die Daumen! Judith Ruhland

122

120 Blick in die Fachschaften Freche Frösche und süße Kröten Am Mittwoch, 15.03.2023 bekamen die Klassen 6a, b und c im Biologieunterricht Besuch von Frau Englbrecht und Frau Boerboom vom Bund Naturschutz. Sie hatten Kröten und Frösche dabei. Da Kröten und Frösche wechselwarme Tiere sind, mussten wir etwas auf die Krötenwanderung warten. Das Wetter war einfach noch zu kalt. Wir lernten, dass die Tiere weder eklig noch Spielzeug sind und dringend unsere Hilfe brauchen. Die Wanderung zu den Laichgewässern ist für sie aufgrund der vielen Straßen sehr gefährlich. Zudem werden immer mehr Pfützen und Teiche, Lebensraum dieser Tiere, trockengelegt. „Eigentlich hatte ich ein bisschen Angst, dass sie schleimig sind, aber dann ging es ganz gut. Nach Unterrichtsende wurden die Tiere direkt zu ihren Laichgewässern gebracht und haben sich von diesem spannenden Ausflug hoffentlich gut erholt. Hanna Eierkaufer Frau Boerboom: „Die Frösche sind manchmal etwas frecher, da muss geschaut werden, dass sie nicht davon hüpfen.“ Natürlich sprang der freche Frosch von der Hand Richtung der Klasse. Zunächst sind wir erschrocken. Als wir jedoch sahen, dass es dem Frosch gut ging, war es doch echt amüsant. „Die Haut der Kröte erinnert mich an die meiner Oma im Altersheim.“ „Voll niedlich!“ „Ich hätte mir die Kröten viel schleimiger vorgestellt.“ „So süß, ich lege mir jetzt Frösche zu.“

123

Naturwissenschaften Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 121 Entwicklung im Ei Das Küken schlüpft aus einem Ei. Das wissen wir alle. Aber was passiert eigentlich in dem Ei? Darüber macht sich kaum jemand Gedanken. Die sechsten Klassen durften diesen Prozess live erleben. Im Mai wurde für drei Wochen ein Brutautomat in der Biologie aufgestellt. Jede Klasse erhielt Eier einer anderen Hühnerrasse. So konnten sie an der Eierfarbe ihre Eier jederzeit erkennen. Nach 5 bis 7 Tagen wurden die Eier durchleuchtet und wir hatten viel Glück, 12 der 15 Eier waren befruchtet. Ein Netz aus Adern war deutlich zu erkennen. An Tag 19 der Brut wurde es dann richtig spannend. Die kleinen Küken kämpften sich aus dem Ei heraus. Leider fiel der Schlupf genau auf einen Feiertag. Die Schüler durften die Küken jedoch am folgenden Tag im Schaukas ten der Biologie bewundern. Nicht nur die sechsten Klassen waren schwer verliebt. Hanna Eierkaufer

124

122 Blick in die Fachschaften Erfolgreich beim Auswahlverfahren zur „International Junior Science Olympiade 2023“ „Allrounder gesucht“, so könnte der Wettbewerb „International Junior Science Olympiade“ über- schrieben werden. Es können sich Schüler bewerben, die sich fächer- übergreifend für Fragestellungen aus der Biologie, Chemie und Phy- sik interessieren. Livia Gößler, Emilia Zwengauer und Sebastian Santl aus der 9. Jahrgangs- stufe haben sich dieser Aufgabe gestellt und an dem Wettbewerb, der aus vier Runden besteht, teilgenom- men. In der ersten Runde bearbeiteten sie im Team experimentelle und theo- retische Aufgaben rund um das Thema „Lösungen“: Sie ließen Kristalle wach- sen, beobachteten das „Drunter und Drüber“ verschiedener gefärbter Lösungen und erforschten genau die Vorgänge beim Auflösen einer Brause- tablette. Ihre Ergebnisse, Problemlö- sungen und fachliche Hintergründe dokumentierten sie in einem ausführli- chen Skript. Ihre Arbeit wurde mit der Chemie-Lehrerin Frau Ruhland, Livia Gößler, Emilia Zwengauer, Sebastian Santl (alle 9a) und Frau Weger Die Schüler beim Experimentieren Zulassung zur zweiten Runde belohnt. In Form von Quizfragen, die sich auch auf die Aufgabenstellungen zur ersten Runde bezogen, wurde fachliches Wis- sen und logisches Denkvermögen geprüft. Unter 380 Schülern, die es bundesweit in diese Runde geschafft hatten, nahmen Livia, Emilia und Sebas tian die vorderen Plätze ein. Sie qualifizierten sich so nicht nur für die dritte Runde in Form einer Klausur, sondern auch für die Teilnahme am Trainingscamp vom 26. bis 28. April in Regensburg. Für diese Leistung wurden die Schüler mit Urkunden ausgezeich- net, die von Frau Weger überreicht wur- den. Die Schulgemeinschaft freut sich mit ihnen und gratuliert ganz herzlich zu diesem großartigen Erfolg! Judith Ruhland

125

Naturwissenschaften Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 123 Das Matheforum Seligenthal Seit dem 2. Halbjahr des Schul - jahres 2022/2023 haben alle Schüler die Möglichkeit, in der Teams-Gruppe „Matheforum Seligenthal“ unter Leitung von Herrn Merkl mathematische Fragen an eine Schüler-Expertengruppe zu stellen. Die Gruppe stellt ein zusätzliches Ange- bot zu den Hilfestellungen der in der Schule greifbaren Mathematiklehrer und zum Lernpatenprojekt dar. Über 20 Jugendliche aus den Jahr- gangsstufen 8-12 mit bislang sehr guten Mathematikleistungen hatten sich freiwillig bereit erklärt, schwäche- ren Schülern kostenlos und zeitnah Tipps zu geben und ihnen bei der Lösung von Aufgaben zu helfen. Die bisher gestellten Fragen wurden von den Experten sehr anschaulich und fachlich korrekt beantwortet. Nachfol- gend eine kleine, aber schöne Auswahl daraus: „Halloo – ich brauche Hilfe bei dieser Aufgabe. Ich weiß nicht so richtig, was man dort machen soll, und ob ich es da schon richtig gemacht habe. Vielen Dank! “ „Ich versteh die Nummer 13 (Seite: 54) nicht. […] Wie fang ich bei c und d an?“ (Verfahren zum Klammern ausmultiplizieren) „Hi, also [du] multiplizierst zwei Summen, indem du jeden Summanden der ersten Summe mit jedem Summanden der zweiten Summe multiplizierst und die entstehenden Produkte dann plus rechnest. Also du musst bei dieser Auf- gabe (c) praktisch so vorgehen, dass du dir überlegst, was mit a multipliziert 5ax ergibt und so weiter.“ (Hilfestellung bei quadratischer Gleichung) Das mathematische Kommunizieren – sei es als Fragesteller oder Experte – ist eine wichtige Kompetenz, die den mathematischen Verständnisprozess vorantreibt und damit dem Fach Mathe- matik vielleicht auch ein wenig von sei- ner vermeintlichen Bedrohlichkeit nimmt. Michael Merkl

126

124 Naturwissenschaften Der Känguruwettbewerb 45 Knobelbegeisterte aus der Unter- und Mittelstufe nahmen am 16. März 2023 am Mathematik - wettbewerb Känguru teil. Diese waren mit Eifer dabei und arbeite- ten konzentriert 75 Minuten an den unterschiedlichsten Aufgaben, um möglichst die richtige Lösung zu finden. Jeder Teilnehmer erhielt eine Urkunde mit der erreichten Punktzahl, eine Bro- schüre mit den verschiedenen Aufga- ben und Lösungen. Natürlich durfte das Einige Teilnehmer des Wettbewerbs mit Frau Weger und Frau Ernst Knobel-Puzzlespiel „Palavini – Tausend und eine Insel“ nicht fehlen. Einen lan- desweiten 3. Preis erhielt Fabian Mausz (5b) und der weiteste Kängurusprung ging an Lea Maria Werner (6a). Herzlichen Glückwunsch allen Teilneh- mern! Verena Ernst Die 62. Mathematik-Olympiade Auch in diesem Jahr traten viele mathematikbegeisterte Schüler aus Unter- und Mittelstufe bei der bun- desweit durchgeführten Mathema- tik-Olympiade an, um ihr Können beim Lösen kniffliger Aufgaben unter Beweis zu stellen. Weitere Teilnehmer der 62. Mathematik- Olympiade mit ihren Urkunden und dem Mathematiklehrer Michael Haucke In der ersten Runde lösen die Teilnehmer in eigenem Tempo in einer „Hausaufgabenrunde“ vier Aufgaben, die in ihrer Schwierigkeit an die Jahrgangstufe angepasst sind. Dank der vielen Teilnehmer konnten in diesem Jahr die neun Schülerinnen Franziska Kamhuber (5a), Magda- lena Maul (5a), Clara Rebmann (5a), Alin Awa- dalla (5c), Maxine Soika (5c), Sophie Soika (5c), Corinna Fent (5e), Delyla Ali- cia Schaurer (7b) und Carolin Soika (8a) sowie die vier Schüler Bastian Breiten - eicher (5a), Daniel Mrosek (5a), Patrick Tiba (5c) und Daniel Bruckmeier (7b) an der zweiten Runde des Wettbewerbs teilnehmen. Die Mathematik olympioniken der Klasse 5a mit ihren Urkunden und der Mathematiklehrerin Sandra Lohmeier In einer vierstündigen Klausur knobel- ten und rechneten alle Teilnehmer eif- rig um die Wette, lösten viele mathe- matische Probleme und erzielten dabei durchwegs erfreuliche Ergebnisse. Wir gratulieren allen Preisträgern ganz herzlich zu ihren Leistungen! Sandra Lohmeier, Michael Haucke

127

Sport Kinder laufen für Kinder Das Teilnehmerfeld der Seligenthaler Schulen Familie Diewald erreichte den zweiten Platz in der Familienwertung mit 114 Runden. Michael Haucke Auch 2023 fand der Spendenlauf „Kinder laufen für Kinder“ als Kooperation zahlreicher Landshuter Vereine und Schulen statt – darunter selbstverständlich auch die Seligenthaler Schulen. Mit insgesamt 105 gemeldeten Teil - nehmern und 1252 gelaufenen Kilo - metern sammelten die Seligenthaler Schüler mit ihren Geschwistern, Eltern und Lehrkräften Spendengelder für das Projekt, welches in diesem Jahr die Lebenshilfe Landshut, die Aktion „Landshuter für Landshuter“, das Bündnis Ukraine Hilfe und die Albert- Schweitzer-Kinderdörfer und Familien- werke e.V. unterstützt. Bei perfekten sonnigen Laufbedin - gungen trafen sich am 20. Mai somit über 700 Athleten auf dem Gelände des Hans-Carossa-Gymnasiums und konnten während der Laufrunden zahlreiche Aktionen und Vorführungen sowie eine gute Versorgung mit kosten- losem Obst und Getränken genießen. Die Fachakademie unterstützte tat - kräftig bei den Versorgungsstationen und betreute das Spielmobil des Kreisjugendrings, wohingegen Schüler des Sport-P-Seminars des Gym - nasiums für Laufkartenausgabe und Datenerfassung zuständig waren. Laufstärkste Klasse 2023 war die Klasse 10b mit 117 Runden, gefolgt von den Klassen 5c (114) und 6c (113). Daniel Pfaffinger aus der Klasse 5c erzielte gemeinsam mit einem Schüler des Hans-Leinberger-Gymnasiums mit unglaublichen 37 Runden die Tages- bestleistung!

128

126 Blick in die Fachschaften Fußball Buben III und IV Zum ersten Mal konnten sich die kleinen und die großen Seligenthaler Fußballer für den Regionalentscheid qualifizieren. Stadtentscheid und Regionalent- scheid Jungen III Beim Stadtentscheid stellten wir die mit Abstand beste Mannschaft. Groß - artige Kombinationen, eine effiziente Chancenverwertung und eine konse- quente Zweikampfführung sicherten uns den Stadtmeistertitel. Das Regio- nalfinale fand im Mai in Bayerbach statt. Unsere Gegner waren die Real- schule Neufahrn und das Gymnasium aus Mainburg. Der Turniersieger wurde hier im Modus Jeder gegen Jeden ermittelt. Gegen das Gymnasium aus Mainburg konnten wir mit 4:0 und gegen die Realschule aus Neufahrn mit 2:0 gewinnen. Aufgrund des besseren Torverhältnisses hätte uns im letzten Spiel sogar ein Unentschieden für den Turniersieg gereicht. Leider konnten wir in diesem Spiel unser wahres Leis - tungsvermögen nicht abrufen und gin- gen verdient mit 0:1 vom Platz. Am Ende belegten wir den 2. Platz. Stadtentscheid und Regionalent- scheid Jungen IV Gleich im ersten Spiel wartete mit dem Hans-Carossa-Gymnasium der härte- ste Brocken auf uns. Wir waren zwar die klar tonangebende Mannschaft, Schulmannschaft Buben III jedoch war unsere Chancenverwertung mangelhaft. Am Ende stand ein enttäu- schendes 2:2 auf der Anzeigetafel. Im zweiten Spiel machten wir es jedoch besser. Die Staatliche Realschule konn- ten wir mit 7:0 vom Platz fegen. Auf- grund des besseren Torverhältnisses standen wir letztendlich verdient im Finale. Wie im vergangenen Jahr auch war das HLG unser Finalgegner. Auch heuer machten wir kurzen Prozess und konnten das Endspiel klar mit 4:0 gewinnen. Kurze Zeit später stand der Regionalentscheid in Mainburg an. Im ersten Spiel konnten wir die Realschule aus Neufahrn klar mit 8:2 bezwingen. Im letzten Spiel fehlte uns gegen das Gymnasium aus Mainburg jedoch die nötige Spritzigkeit. Unsere Aktionen wirkten sehr verkrampft und so muss- ten wir uns mit 1:3 geschlagen geben. Sirko Müller Schulmannschaft Buben IV

129

Sport Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 127 Fußball Mädchen II und III Beide Mädelsmannschaften schafften es heuer ins Bezirksfinale. Während die jüngeren Seligenthalerinnen niederbayerischer Vizemeister wurden, konnten sich unsere großen Mädels die Krone aufsetzen. Stadtentscheid, Regionalentscheid und Bezirksfinale Mädchen II Das HLG war ein zäher, unangenehmer Gegner. Wir waren zwar über die gesamte Spielzeit tonangebend, doch konnten wir erst in den letzten zehn Minuten den Sieg unter Dach und Fach bringen. Der Gegner schoss einmal auf unser Tor, und wir lagen bis Mitte der zweiten Halbzeit mit 0:1 hinten. Erst zum Schluss konnten wir unsere kondi- tionelle Überlegenheit ausspielen und letztlich klar mit 5:1 gewinnen. Beim Regionalentscheid zeigten die Mädels eine großartige Leistung. Mit 24:0 wurden die Spielerinnen aus Main- burg nach Hause geschickt. So durften wir kurz später zum Bezirksfinale nach Simbach am Inn fahren. Gleich im ersten Spiel trafen wir auf die Mitfavori- ten der Realschule Simbach. Die erste Halbzeit war sehr ausgeglichen, und die Simbacherinnen gingen durch einen berechtigten Strafstoß in Führung. Kurz nach der Pause hielt uns Torhüterin Hanna Bugl (9c) im Spiel, als sie einen Schuss sensationell parierte. Danach spielten nur noch wir. Angriff auf Angriff rollte auf das gegnerische Tor. Carolin Soika (8a) konnte mit ihren beiden Tref- fern das Spiel noch drehen. Gegen die beiden anderen Teams aus Landau und Deggendorf konnten wir uns klar durchsetzen und krönten uns so zur besten Mannschaft Niederbayerns. Schulmannschaft Mädchen II Siegerehrung beim Bezirksfinale Schulmannschaft Mädchen III Regionalentscheid und Bezirks - finale Mädchen III Als kampfloser Stadtmeister mussten wir zum Regionalentscheid nach Kel- heim. Bei bestemWetter entwickelte sich ein interessantes Spiel gegen das Donaugymnasium aus Kelheim. In der ersten Halbzeit waren unsere Aktionen zu ungenau und nicht zielstrebig genug. Dies wurde jedoch in Halbzeit II besser. Am Ende stand 4:0 auf der Anzeigetafel. Beim Bezirksfinale in Bogen standen sich mit den Gastgeberinnen, dem Gymnasium aus Vilshofen sowie Deg- gendorf und uns vier starke Teams gegenüber. Im ersten Spiel konnten wir gegen Vilshofen erst kurz vor Ende den Siegtreffer zum 3:2 erzielen. Dann ging es gegen Deggendorf. Wir machten ein super Spiel und gingen Mitte der zwei- ten Halbzeit 1:0 in Führung. Leider hielt die Führung nicht und es wurde bei 1:1 leistungsgerecht abgepfiffen. So ent- schied das letzte Spiel. Gegen Bogen siegten wir zwar klar 5:1, doch erzielte Deggendorf im letzten Spiel gegen Vils- hofen mehr Treffer. Am Ende fehlte uns ein Tor zum Turniersieg. Sirko Müller

130

128 Blick in die Fachschaften In Wagrain auf Sommersportwoche! Bei Nieselregen und niedriger Tem- peratur startete am Montag, 19.09.2022 die achte Jahrgangsstufe in die Sommersportwoche. Um etwa 08:35 Uhr hatte ich ein aufge- regtes Kribbeln im Bauch. Je näher wir Österreich kamen, desto stärker kam die Sonne hervor und ließ die schneebe- deckten Gipfel glitzern. Nach drei Stun- den erreichten wir das Jugendhotel Saringgut im schönen Wagrain! Nach einem ausgiebigen Mittagessen erkundeten alle am Nachmittag die Anlage bei Sport, Spiel sowie Entspan- nung. Ein weiterer Höhepunkt des Ankunftstages war der abendliche Besuch der haus- eigenen Disco. Dienstag, 20.09.2022 Als das Tageslicht am frühen Morgen die Zimmer erhellte, mussten wir gähnend aus den Betten. Sobald aber der Duft des Frühstücks durch die Gänge zog, waren alle in freu- diger Erwartung auf die heutige Aktivität, das Indoor-Minigolfen. Nach der Einkehr im Jugendho- tel gingen wir am Mittag gestärkt Klettern im Hochseil- garten Flachau oder unternah- men einen Orientierungslauf in Form einer Schnitzeljagd. Durchnässt durch den unablässigen Regen fanden sich alle am Abend im warmen Jugendhotel ein. Dort verbrachten wir die verblei- bende Zeit auf unseren Zimmern. Mittwoch, 21.09.2022 Nach dem Frühstück und Packen der Lunchpakete brachen wir zur Liechten- steinklamm in St. Johann im Pongau auf. Es ist eine sehr tiefe, lange Schucht mit rauschendem Strom, die sich über vier Kilometer erstreckt. Das türkis- blaue Wasser, das sich den Weg durch mächtige Felsen bahnt, hinterließ bei allen blei- benden Eindruck. Anschlie- ßend unternahmen wir eine Wanderung durch den Wald und verzehrten selbst zuberei- tete Semmeln. Wieder im Jugendhotel trieben wir Sport auf dem Gelände oder vertrie- ben uns die Zeit mit Freunden. Donnerstag, 22.09.2022 Am Morgen zeigte sich das Wet- ter von der besten Seite. Wir konnten, bevor wir uns zum letz- ten Aktivtag aufmachten, ein wunderschönes Bergpanorama genießen. Am Vormittag versuch-

131

Sport Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 129 ten sich einige am Bogenschießen, während andere Wagrain erkundeten. Nach dem Mittagessen unternahmen wir in Begleitung der Lehrkräfte ver- schiedene Wanderungen. Dabei zeig- ten sich Herr Häglsperger und eine Schü- lerin sehr umweltbewusst, als sie eine Plastiktüte aus einem Bach beseitigten und entsorgten. Am Abend war für die achten Klassen erneut die Hausdiscothek reserviert. Trotz der guten Stim- der neue Freundschaften geknüpft wor- den waren und die uns noch lang in Erinnerung bleiben wird! Sara Pietsch, 8c mung waren die Gefühle gemischt beim Gedanken, dass am folgenden Tag alle die Rückkehr nach Landshut antreten würden. Freitag, 23.09.2022 Nach dem Frühstück packten wir unsere Koffer und räumten unsere Zimmer. Bis die Busse da waren, hielten wir uns im Gemeinschafts- raum auf, lasen Bücher oder spiel- ten zusammen mitgebrachte Spiele. Um 11:30 Uhr bestiegen alle die Busse. In Landshut wur- den wir freudig von den Eltern empfangen und erzählten ihnen von der Woche, die zur Erkun- dung eines der schönsten Plätze Österreichs beigetragen hatte, in

132

130 Blick in die Fachschaften Sommersporttage der siebten Klasse Als Ersatz für die aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallene Wintersportwoche wurde ursprüng- lich eine Sommersportwoche für die siebten Klassen geplant. Da es aber nicht möglich war, ein adäqua- tes Quartier mit einem ansprechen- den Sportprogramm für die rund 140 Schüler zu organisieren, ent- schlossen sich die Sportlehrkräfte kurzerhand dafür, für die Kinder „Sommersporttage dahoam“ zu realisieren. Den Anfang machten am Montag, den 3. Juli, die Bundesjugendspiele der Leichtathletik im Stadion des ETSV 09 Landshut. Hier maßen sich die Siebtklässler in den klassischen Disziplinen Sprint, Wurf und Weitsprung. Den Abschluss bildete eine Pendelstaffel, welche die Klasse 7b für sich entscheiden konnte. Für die nächsten beiden Tage standen besondere Sportarten im Fokus, welche man in den Landshuter Vereinen finden kann: im Mitterwöhrer Sportzentrum Ost waren am Dienstag ein Orientie- rungslauf und der Besuch der Minigolf- anlage angesetzt. Am Mittwoch konnten die Kinder aus den Sportarten Klettern, Bogenschießen, Training mit dem Schulhund, Judo und Inlineskaten wählen. Besondere Freude bereitete ihnen auch das Football- Schnuppertraining, welches trotz eines gewaltigen Regen- schauers im Klassenverband absolviert wurde.

134

132 Blick in die Fachschaften Dramatisches Gestalten oder Schultheater Ein Blick hinter die Kulissen Wie bitte, „Dramatisches Gestal- ten“? Das ist doch nur ein sperriger Titel für Schultheater, oder? Nein, sondern vielmehr ein tatsächlicher Blick hinter die Kulissen unseres Theaterunterrichts am Gymnasium Seligenthal. Denn gerade dieses umfassende, wortwörtlich „drama- tische Gestalten“ macht aus dem Schauspiel erst Theater und ist so wichtig für das letztliche Ergebnis auf der Bühne. Donnerstag, der 20. Juli 2023, zwei Stunden vor der Vorstellung von „Das Gespenst von Canterville“: Die Mitglie- der der beiden Theaterensembles III der Unterstufe versammeln sich im Theaterraum L247. Für den heutigen Auftritt um 19 Uhr kontrollieren alle ein letztes Mal ihre Aufgaben und Zustän- digkeiten: Schauspiel, Requisiten und Ausstattung, Bühnenbild und Kostüme, Beleuchtung und Ton. Seit Wochen pro- ben alle für diesen Abend. Nun vertei- len sich die Schüler in den Offs neben der Bühne und im Zuschauerraum, die Technikerinnen – auch sie alle ganz in schwarz gekleidet – positionieren sich im hinteren Teil der Aula. Heute ist hier ihr Arbeitsbereich an den Scheinwer- fern, am Laptop mit den Musikpro- grammen und am Lautsprecher. Auch sie kontrollieren ein letztes Mal alle Signale und Einstellungen. Dann ist es 19 Uhr, die Musik setzt ein, die erste Schauspielerin betritt die Bühne, das Licht geht an und endlich geht es los! Normalerweise sind alle Bereiche jen- seits der Schauspielerei für den Zuschauer eher unsichtbar, unmerkbar, und gerade dann, wenn man sie nicht wahrnimmt, gelten sie als perfekt. Dann verstärken sie lediglich die Immersion und schaffen es, die Zuschauer noch näher an die Handlung heranzuführen. Umso wichtiger ist, dass es sie gibt, die Kostüm- und Büh- nenbildner, die musikalischen Ausstat- ter, die Requisitenmeister und die Beleuchter, und dass die Teilnehmer unserer Kurse diese Tätigkeiten als wichtigen Bestandteil unserer Arbeit wahrnehmen und erlernen: Im passenden Gewand: Die Kostüm- und Maskenbildner Wer trägt was und vor allem warum? Wie können optische Eindrücke bereits eine Figur definieren, ihr Alter, ihren Charakter, ihre Rolle in einem Bezie- hungsgeflecht? Diese Entscheidungen treffen die Schüler selbst nach vielen Überlegungen, Recherchen im Text- buch, Auswahl im schuleigenen Kostümfundus und Anproben mit den Darstellern. Der große Rahmen: die Bühnenbildner Manchmal ist das Bühnenbild ein Set- ting für die Geschichte, dass die Hand- lung einrahmt und dabei den Schau- platz so eindeutig wie nötig, aber so offen wie möglich abbildet. Gleichzeitig muss es aber so flexibel sein, viele unterschiedliche Szenen schnell auf- bauen zu können. Diesen Spagat mei- sterte unter anderem die Theaterklasse 5 von Herrn Heckl mit Schülern der Klassen 5c und 5e. In ihren „Szenen aus dem Märchenbuch“, die im Rah- men des Schulfestes am 26. Juli 2023 um 18 Uhr in der Pausenhalle der Grundschule aufgeführt wurden, zeig- ten die 25 Kinder, wie Schauspiel und Bühnenarbeit gekonnt verbunden wer- den. Im Wechsel waren die jüngsten

135

Dramatisches Gestalten Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 133 piert, erstellt und geprobt werden, besonders, wenn es während der Auf- führungen jeweils auf offener Bühne von Schauspielerhand entsteht. Damit überzeugten die acht Schüler des Ensembles I der Oberstufe mit der 10c und der H10y der Wirtschaftsschule in ihrer Inszenierung des Stücks „ALOHA“ von Raoul Biltgen, das am Freitag, 21.7.2023, 19:30 Uhr und am Montag, 24.7.2023, jeweils um 19:30 Uhr in der Aula aufgeführt wurde. Hier erlebte das Publikum ein und die- selbe Geschichte gleich dreimal in unterschiedlichen Versionen aus ver- schiedenen Blickwinkeln, wobei das Bühnenbild eine ganz zentrale Rolle spielte: Neun Jugendliche verbringen einen Tag am Meer. Am nächsten Mor- gen sollen sie von einem Fischer wie- Theaterbegeisterten der Schule mal vor, mal hinter den Kulissen dafür zuständig, mit wenigen mobilen Büh- nenelementen Höhlen, Paläste, Wald- hütten und hohe Türme zu erstellen und live während der Aufführung zu bewegen oder umzubauen. Zum Leben erweckt wurden diese Elemente durch gekonntes Spiel mit Requisiten und dem körperlichen Ausdruck, sodass am Ende das Böse besiegt und das Mär- chenland gerettet werden konnte. Manchmal ist das Bühnenbild dagegen ein selbständiger Ausdrucksträger, eine abstrakte Handlungsebene, die das Geschehen kommentiert und wie ein weiterer Schauspieler die Aussagen des Ensembles erst vervollständigt. Umso sorgfältiger muss es aus der Intention des Stückes heraus konzi- der abgeholt werden. Sie richten sich am Strand ein, treiben ihre Späße und genießen ihr scheinbar sorgloses Dasein. Eine Auseinandersetzung trübt die unbeschwerte Stimmung, am Ende wird ein Mädchen von seinen Freunden tot aus dem Wasser geborgen. War der Tod ein Unfall oder doch Mord? In diesem Stück um Gruppendynamik, Außenseitertum, unterschiedliche Wahrnehmung und Wahrheit gab das Bühnenbild die letzten Antworten. So kann sich das sehen lassen: Die Requisiteure und Ausstatter Ein Stück wie „Das Gespenst von Canterville“, das sich an Oscar Wildes berühmter Vorlage und Theresa Sper- lings Bearbeitung orientierte, benötigt mehr als 70 Requisiten und Dekorati-

136

134 Blick in die Fachschaften onsgegenstände, damit jede Szene funktioniert, die Handlung transportiert wird und die Schauspieler in ihren Rol- len aufgehen können. Dazu wurden Textbücher analysiert, die Theater- räume nach passenden Gegenständen durchforstet, Ausgabelisten geführt und oft wurde auch auf spontane Ideen und Entwicklungen auf der Probebühne rea- giert. Was gebraucht wurde, wurde gebracht. Dabei ist während der laufen- den Aufführung neben starken Nerven und guter Konzentration bisweilen auch viel Improvisation gefragt, etwa wenn eine Requisite kaputtgeht oder im fal- schen Bühnenoff liegt: perfekte Kom- munikation und ein eingespieltes Team retten solche Situationen! Das rechte Licht: Die Beleuchter Es sind viele Aspekte, die zu den begehrten Aufgaben unserer Beleuchter gehören und die jedes Jahr aufs Neue viele Schüler ab der fünften Klasse besonders reizen: die Szenen in farbige Stimmung zu tauchen, die Wechsel bestmöglich zu timen, ein plötzliches Black zu setzen oder die Verfolgerspots zu manövrie- ren. Alles muss sorgfältig im Regie- buch notiert werden und verlangt technisches Verständnis mit dem Mischpult und bastlerisches Geschick beim Anfertigen von Schablonen und Farbfiltern. Schon unsere Jüngsten übernehmen hier bravourös höchste Verantwortung mit viel Konzentration und Übung. Hier spielt die Musik: Die Audioprofis Wenn Kinder mit Kopfhörern konzen- triert verschiedene Tracks durchhören, um den passenden Ausdruck für den emotionalen Gehalt einer Szene zu fin- den, am PC das Timing mit dem Text abstimmen, die Stücke schneiden, Abläufe für die Lautstärke festlegen und die Technik für die Bühne aufbauen, dann ist dies waschechtes Dramati- sches Gestalten jenseits von Schau- spiel. Hinzu kommt natürlich insbesondere der Gesang auf der Bühne, der eingeübt und getimt werden muss, wenn die Stimmen von 26 Schauspielern gemein- sam erklingen sollen, wie es die Thea- terklasse 5 von Herrn Stefan mit Schü- lern der Klassen 5a, 5b und 5d gemein- sam mit Schülern der Pestalozzischule im Revue-Stück „Das Gängster-Resto- roh“ als inklusive Produktion vorführ- ten. Hier wurde gesungen, getanzt und Rollstuhl gefahren, bis die Polizei kommt! Zwei begeistert aufgenommene Aufführungen gab es am 18. 7. 2023 um 19 Uhr und um 19:45 Uhr in der Pau- senhalle der Grundschule.

137

Dramatisches Gestalten Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 135 Was gespielt wird: Die klugen Köpfe hinter der Handlung Da es keine fertige Vorlage gab, die dem besonderen Vorhaben gerecht zu werden schien, entstand für das „Gäng- ster-Restoroh“ alles neu. Die Handlung und alle Texte wurden geboren aus der puren Spielfreude und aus dem gegen- seitigen Vertrauen der Schauspieler, etwas zu wagen und ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen! Auch die „Szenen aus dem Märchenbuch“ entstanden ausschließlich aus dem kreativen Spiel der Kinder mit bekannten Märchenmo- tiven, die sie verdichteten, variierten und so manche Erwartung gekonnt brachen. Auch hier gab es zuvor keine einzige Zeile. „Texte verteilen, auswendig lernen und fertig!“ gibt es bei uns nicht! All diese Dinge werden in unserem Schulfach „Dramatisches Gestalten“ mit erlernt und geprobt. Oftmals neh- men die Entwicklung dieser Insze - nierungsaspekte ganze Treffen ein, sodass gar nicht gespielt wird. Verlo- rene Zeit? Mitnichten, denn nur durch Leistung vieler motivierter und vielsei- tig interessierter Schüler agieren am Ende des Jahres die Schauspieler im vollen Glanz und nehmen viel fürs Leben mit. So freuten sich unsere Theater - ensembles nach den Zwangspausen der Corona-Pandemie umso mehr, endlich zahlreiches Publikum zu begrü- ßen und mit all ihren Talenten in fremde Welten zu entführen! Wir freuen uns bereits auf die neuen Produktionen des kommenden Jahres. Daniel Heckl und Robert Stefan

138

136 Blick in die Fachschaften Konzert und Malwettbewerb Kunst und Musik Modest Mussorgsky „Bilder einer Ausstellung“ – Konzert der Sinfonietta Essenbach am 25.11.2022 in der Eskara-Halle Schon im Schuljahr 2021 trat die Organisationleitung der Sinfonietta Essenbach, Frau Birgit Adolf, an unsere Schule mit dem Angebot heran, für das Werk „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgsky Schülerarbeiten im Rahmen eines Konzertabends zu zeigen. Ein jurierter Malwettbewerb mit Preisvergabe und Ausstellung sollte ausgelobt werden. Durch die Verschiebungen des Konzerts, die Corona geschuldet waren, waren die Bilder zwar schon in den 10. Klassen entstanden, aber das Konzert ließ noch auf sich warten. Die Schüler beschäftigten sich mit einer abstrakten, malerischen Umsetzung der verschiedenen Bilder des Musik- stücks, was ihnen nach der intensiven Einführung im Musik- und Kunstunter- richt in eindrucksvoller Weise gelungen ist. Alle eingereichten Bilder der Gym - nasien Seligenthal und Ergolding wurden juriert. Die Kunstausstellung in der Eskara-Halle Essenbach zeigte die Gewinner in einer umfangreichen Ausstellung. Eine Auswahl der Bilder wurde auf der großen Bühne während des Konzerts auf die Leinwand projiziert, was dem hervorragenden Musikabend eine großartige Stimmung verlieh. Folgende Preise gingen an das Gymnasium: 1., 6. Preis: Das Heldentor – Lisa Müller 2. Preis: Die Katakomben – Sophie Haag 4. Preis: „Samuel“ Goldenberg und „Schmuyle“ – Jonas Schottenloher 5. ,10.Preis:Der Marktplatz von Limoges, Der Gnom – Susi Wittmann 7. Preis: Das Heldentor – Leni Stras- ser 8. Preis: Das alte Schloss – Philip Wolf Buchpreis Pustet: Eda Gashi Wir gratulieren den Teilnehmenden und Gewinnern ganz herzlich! Iris Hackl Kunst will gesehen werden! Das Pegelhaus Landshut „Birket“, betrieben vom Wasserwirtschafts- amt Landshut, erstrahlt in neuem Glanz. Drei Schülerinnen des Additums Kunst, Selina Schramm, Vanessa Kümmerling und Isabel Wandslebe, setzten im Unterricht erarbeitete Entwürfe zum Thema Wasser, Klima und Umwelt in großformatigen Wandmalereien am Pegelhäuschen südlich des Eis - stadions in beeindruckender Weise um. Schon 2019 fand die Anfrage des Wasserwirtschaftsamtes statt, ob wir

139

Kunst Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 137 um die individuellen Spuren des einzel- nen zu einem Gesamtkunstwerk zu ver- einen. Eine große Erfahrung war für alle im Team, ein gemeinsames Werk zu schaf- fen und über eine Strecke von mehre- ren Wochen höchste Konzentration für diese Komposition, die sich auf einem sehr hohen, künstlerischen Niveau bewegt, zu halten. Vorbeistreifende Spaziergänger, Radfahrer und Kunstinteressierte bestaunten unser Arbeiten und kom- mentierten die Fortschritte. Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamt waren fast die gesamten Arbeitstage anwesend, um uns zu unterstützen und die Sicher- heit am Gerüst zu gewährleisten. Nach Abschluss der Arbeit lud das überaus zufriedene Wasserwirtschafts- amt zu einer Eröffnung mit Gästen an die Isar. Auch die Presse berichtete über die Verwandlung des Pegelhau- ses. Bravo – ein wirklich gelungenes Projekt! Das Kunstwerk ist weiter am Standort „Birket“ südlich der Eissporthalle an der Isar zu besichtigen. Ein Besuch lohnt sich! Iris Hackl (das Additum Kunst) dieses Gebäude im Außenbereich gestalten möchten. Coronabedingt lag das Projekt bis zum August 2022 dann auf Halde. Vorarbeiten und Entwürfe fanden schon Monate vor der Umsetzung statt und wurden immer wieder dem Wasser- wirtschaftsamt vorgelegt. Eine Heraus- forderung war dann die Umsetzung der erarbeiteten Motive in abstrahierter Form und das Arbeiten mit neuem Material auf großen Flächen des dazu eingerüsteten Pegelhäuschens. Jede Schülerin hatte sich eine Seite für die Bearbeitung vorgenommen, doch stellte sich heraus, dass es durchaus günstig war, über die fest gelegten Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten,

140

138 Blick in die Fachschaften Besuch des KOENIGmuseums Am 23.09.2022 machte die Klasse 7e mit ihrer Kunstlehrerin Karin Beringer einen Ausflug ins KOENIG- museum in Landshut. Frau Dr. Alexandra von Arnim hatte eine spezielle Führung für die Klasse vor - bereitet, bei der sie die Schüler durch das Museum führte, die Arbeiten des Künstlers herzeigte und mit den Kindern besprach. Besonderes Interesse weckte natürlich die Geschichte der Kugel-Karyatide, ein Werk von Fritz König, das am World Trade Center in New York stand und dort den Anschlag im Jahr 2001 über- stand. Aber auch die afrikanischen Masken, die Fritz König sammelte, faszinierten die Schüler. Am Schluss nahm sich Frau von Arnim noch viel Zeit, die zahlreichen Fragen der Schüler, die sich im Foyer um die Tische gruppiert hatten, zu beant - worten. Schüler der Klasse 7e

148

146 Seligenthaler unterwegs USA-Austausch 2022/2023 Am Donnerstag, den 22.09.2022, kamen unsere Austauschschüler aus Tucson, Arizona/USA, nach über zwölf Stunden Reise erschöpft, aber sehr aufgeregt am Münchner Flughafen an. Hier wurden sie von nicht weniger auf- geregten Schülern Seligenthals und deren Eltern empfangen, um die nächs - ten 16 Tage in Deutschland gemeinsam mit uns zu verbringen. In den ersten Tagen zeigte sich Lands- hut nicht von seiner besten Seite. Kaltes, regnerisches Wetter war ange- sagt. Zu unserer Überraschung fanden die Amerikaner dieses Wetter jedoch sehr erfrischend, da sie in Arizona fast durchgängig ein sehr heißes und trockenes Klima erleben. Wir ließen uns vom schlechtem Wetter nicht auf- halten und starteten am zweiten Tag gleich mit einer Schnitzeljagd durch Landshut. Dabei mussten die Gastschü- ler Orte und Dinge aus der Landshuter Stadtmitte auf Fotos finden und diese fotografieren. Leicht war das nicht und auch manch deutscher Schüler ent- deckte einige neue Orte in Landshut. Das erste Wochenende wurde dann individuell in den Familien gestaltet: Das Oktoberfest, München, Schloss Herrenchiemsee, verschiedenste Museen, der Donaudurchbruch und viele Orte mehr wurden besucht. Am Montag ging dann der Schulalltag los und die Amerikaner erfuhren erstmals, wie Schule in Deutschland ist. Allzu viel Unterricht hatten die Gastschüler trotz- dem nicht, standen doch fast jeden Tag unterschiedlichste Aktivitäten auf dem Programm: Von einem Ausflug nach Regensburg über einen bayerischen Kochkurs bis zu einer Exkursion nach Neuschwanstein – vieles, was die baye- rische Kultur zu bieten hat, wurde den Amerikanern nähergebracht. Das Schloss Neuschwanstein war sicher ein Highlight mit vielen neuen Eindrücken. In der zweiten Woche war der Zeitplan dann etwas entspannter und wir hatten viel Zeit, etwas privat miteinander zu unternehmen, wie Mittagessen in der Stadt, Sportveranstaltungen oder Eis- essen in der Mittagspause. Die Gast- schüler erlebten zusammen mit uns unseren normalen Alltag während der Schulzeit. Ein Highlight in der zweiten Woche war aber unbestritten der Besuch im Rathausprunksaal und die Begrüßung durch den Oberbürgermei- ster Herrn Putz. Hierbei brachte man den Amerikanern nicht nur einen Teil der Landshuter Geschichte näher, son- dern es gab auch ausreichend Gelegen- heit für die unterschiedlichsten Fragen. Um dem Besuch unserer amerikani- schen Gäste ein würdiges Ende zu bereiten, fand am Tag vor der Abreise noch eine Feier in der Schule statt und allen Beteiligten wurde nun klar, dass die gemeinsamen Tage viel zu schnell vergangen waren. Gemeinsam mit den Gasteltern, Frau Weger, Herrn Amrein sowie Herrn Kronmüller wurde mit selbst gemachten Snacks, Getränken, lustigen Fotoimpressionen und natür- lich auch kleinen Geschenken Abschied genommen. In den vergangenen zweieinhalb Wochen lernten wir alle von- und mit- einander, was es heißt, einen Austausch zu machen. Alle von uns sahen das Erlebte als eine große Bereicherung, bei der beide Seiten viel von der ande- ren Kultur lernen und verstehen konn- ten. Auch wenn die gemeinsame Zeit in Deutschland vorbei ist, beginnt für uns Deutsche der spannende Teil erst im März, wenn wir dann die Reise nach Tucson, Arizona, antreten. Susanne Wittmann, Quirin Ehrenreich

149

Gex Au revoir Seligenthal – Bonjour Jeanne d’Arc Nachdem wir im November schon eine schöne und abwechslungsrei- che Woche mit unseren französi- schen Gästen in Landshut, Regens- burg und München verbracht hat- ten, waren wir im April sehr aufgeregt und freuten uns, unsere Austauschpartner in ihrer Heimat, dem französischen Gex, wiederzu- treffen. Ziemlich pünktlich geht es am Abreise- tag ins Abenteuer. Als wir nach gut zwölf Stunden à la gare de l'aéroport de Genève (Genf) ankommen, sind wir dank der französischen Schweiz längst von französischen Durchsagen und Werbeplakaten umgeben. Die Begrü- ßung durch die Gastfamilien fällt herz- lich, mit bisous, den französischen Küsschen, aus. Nach der ersten Nacht bei den Familien starten wir mit einem typisch französischen Frühstück, einem Croissant, einem Crêpe oder Pain au chocolat in den ersten Schultag. Nach einem Vormittag im Unterricht geht es mit einer Schnitzeljagd durch Gex. Im Anschluss haben wir Nachmittagsun- terricht – der steht in Frankreich näm- lich regelmäßig auf dem Plan. Am drit- ten Tag dauert der Unterricht von 08:30 Uhr bis 12:25 Uhr. Wir verbringen den restlichen Tag bei unseren französi- schen Familien. Dort erwartet uns ein individuelles Programm, wie etwa ein Ausflug nach Genf, ein Spaziergang oder ein Tischtennisturnier. Halbzeit: Es geht nach Nyon, einer klei- nen Stadt in der Schweiz. Dort besichti- gen wir eine Burg, von der man einen spektakulären Ausblick auf den Genfer- see hat. Danach setzen wir mit einem Boot zum wunderschönen Yvoire über, das wieder in Frankreich liegt. Die kleine Gemeinde überzeugt mit ihrem Charme und idyllischer Lage am See. Dort erkunden wir in kleinen Gruppen auf eigene Faust Gassen und Geschäfte. Am frühen Abend kommen wir wieder „zu Hause“ in Gex an. Das Juragebirge bietet einen beein- druckenden Ausblick und erweckt den Eindruck, es sei ein mächtiger Schutz- wall, der Gex umschließt. Man braucht einen stabilen Magen, wenn man – wie wir am letzten Wochentag – mit dem Bus die Straßen zu einer ehemaligen Militärfestung kurvt, in der heute Käse hergestellt wird. Nach einer Führung durch den längsten Käsekeller der Welt wird auch verköstigt: Der originale Compté ist der beste seiner Art. Vor dem Geocaching-Orientierungslauf, mit dem wir den Nachmittag verbringen, stärken wir uns mit einem Picknick. Am Abend findet in der Schule die Abschiedsfeier mit vielen regionalen Köstlichkeiten statt. Der Name „repas canadien“ (wörtlich: kanadische Mahl- zeit) sorgt erst für Verwirrung. Wie sollte man wissen, dass es sich um einen feststehenden Ausdruck dafür handelt, dass alle zu einem Treffen kulinarisch etwas beisteuern? Mit unseren Familien verbringen wir das Wochenende auf unterschiedliche Art: Während manche eine mittelalter- liche Stadt und eine Schokoladenfabrik in der Schweiz besuchen, zieht es die anderen nochmals an den Genfersee. Et voilà, schon ist er da, der letzte Tag. Wir haben viele Erfahrungen gesam- melt, die wir nicht erwartet hätten. Sor- gen, die wir erst im Gepäck hatten, wandelten sich durch die Freundlichkeit der Menschen und die entspannte Stimmung in Frankreich in gute Erinne- rungen. Daher lautet unser Appell an alle künf- tigen Austauschgenerationen: Springt über euren Schatten! Sprecht in der Fremdsprache, auch wenn es nicht ein- wandfrei klingt! Stellt Fragen, saugt Eindrücke auf und seid immer herzlich zu den Leuten! Maria Magdalena Teufel, Matilda Männer, Teresa Märkel

150

148 Seligenthaler unterwegs Schullandheimbesuch der 6. Klassen in Eichstätt Eineinhalb Tage Sonnenschein inklusive Besuch der beeindrucken- den Tropfsteinhöhle Schulerloch, dann viel Regen – aber dennoch viel ausgelassene Stimmung bei gutem Essen, Tischtennis, Fußball, Volley- ball, Klettern, Fossilien suchen, Tümpeln, Nachtwanderung, Jura- museum in der Burg und Fossilien fälschen! Ein paar ehrliche „Schlaglichter“ der beteiligten Schüler. Die Schüler der 6c/d beispielhaft für alle anderen, zusammengefasst von Herrn Zierer Das Schullandheim hat mir besonders gut gefallen, weil wir uns mit der 6c besser kennengelernt haben. (Zimmer 123) Der (sic!) Schullandheim war eine sehr gute Erfahrung für uns. Am meisten gefiel uns das Klettern. Das Essen war ganz ok und die Nächte sehr ruhig. Es hat uns sehr gut gefallen. (Zimmer 121) Ich fand witzig und lehrreich, dass einer der Mitschü- ler einige Male aufschreiben musste, dass man bestimmte Worte nicht aus dem Fenster der Jugendherberge zur Straße hinausschreien sollte. Leider war die Hygene (sic!) nicht so gut und m Ausflüge nicht so spannend. Tro hat das Essen gut geschmec (Zimmer 105: Elisabeth, Margar Greta, Franziska, Matilda, Han

151

Eichstätt Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 149 Ich fand das Juramuseum am coolsten, weil es Spaß gemacht hat und wir auch was daraus gelernt haben (Zimmer 123: Andrei) anche tzdem ckt. retha, nah) Wir fanden schön, dass die Klassengemeinschaft dabei gestärkt wurde, genauso wie wir die Schüler der Parallelklasse kennengelernt haben. Am meisten Spaß hat uns der Kletterausflug gemacht – jedoch hat uns das Fossilienfälschen ebenfalls Freude gemacht. Wir finden, insgesamt war es eine schöne und lehrreiche Woche. Zimmer 102: Leonie, Lena, Ariana, Josephine, Elif Obwohl es viel geregnet hat, haben die Ausflüge und Aktivitäten viel Spaß gemacht. Das Essen war sehr gut und wir hatten viel Spaß. Es war sehr toll und hat viel Spaß gemacht, doch die Hygene(sic!) entsprach nicht unseren Vorstellungen – Die Klas- senfahrt war aufregend, man lernte neue Freunde kennen und kam anderen näher. Wir spielten drau- ßen, aber es war nicht so toll, dass eine Aktivität durch das schlechte Wetter der letzten beiden Tage ausfiel – Leider waren die Zimmer recht eng, aber es tat der Gemütlichkeit keinen Abbruch. (Zimmer 103: Caro, Maxi, Daniela, Lilian, Heidi, Lilli)

153

Passau Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 151 Tage der Orientierung der neunten Klassen in Passau Kurz vor und nach den Osterferien erlebten die neunten Klassen eine spannende und bereichernde Zeit im Haus der Jugend in Passau. Unter Leitung von Florian Lechner und begleitet von den Lehrkräften Frau Lohmeier, Frau Gabler und Frau Saxl führten die Klassen eine Reihe von Aktivitäten durch, die das Gemein- schaftsgefühl stärkten und den Schü- lern die Möglichkeit gaben, über selbst- gewählte Themen nachzudenken. Nach der Anreise mit dem Zug absol- vierten die Schüler erst eine Schnitzel- jagd durch die malerische Stadt Pas- sau, wobei sie eng zusammenarbeite- ten, um ihre Ziele zu erreichen, was zweifelsohne Teamgeist und Kommuni- kation in den Gruppen stärkte. Das Hauptaugenmerk der Tage der Orien- tierung lag auf der Möglichkeit für die Schüler, sich mit selbstgewählten The- men auseinanderzusetzen. Unter Anlei- tung von externen Referenten konnten sie über Themen wie Teambuilding, „Meine Zukunft“ oder auch „Sinn – Glaube – Werte“ nachdenken. Diese Einheiten boten den Schülern Raum für Reflexion und halfen, wichtige Lebens- kompetenzen zu entwickeln. Als krönender Abschluss des ersten Tages fand ein gemütliches Lagerfeuer statt, bei dem sich auch das ein oder andere musikalische Talent zeigte. Am zweiten Abend waren die Billard- und Tischtennisräume sowie die hausei- gene Disco Treffpunkt. Die Stimmung war ausgesprochen gut, und die Schü- ler genossen die wertvolle gemeinsame Zeit. Die Aktivitäten förderten nicht nur den Zusammenhalt innerhalb der Klas- sen, sondern halfen auch, sich selbst besser kennenzulernen, individuelle Stärken zu entdecken und – ganz im Sinne der TdO-Orientierung im Leben zu geben. Florian Lechner

154

152 Seligenthaler unterwegs LA goes Arizona Nachdem beim Besuch der ameri- kanischen Ausstauschschüler der Empire High School aus dem 9.430 Kilometer entfernten Tucson/Ari- zona im September 2022 bereits enge Freundschaften entstanden waren, war es während der Oster - ferien Ende April 2023 dann auch für die deutschen Schüler so weit: Nach einem kleinen Zwischenstopp in Houston kamen 18 Schüler und drei Lehrkräfte nach 20 Stunden sicher in Tucson an. Sie wurden herzlich von ihren amerikanischen Gastschülern und Eltern in Empfang genommen. Jeder Landshuter bekam ein kleines Willkommensgeschenk, wie etwa Son- nencreme, die bei Temperaturen im Frühling um die 30 Grad gut zu gebrau- chen war. Für ein spannendes und viel- fältiges Programm wurde gesorgt. Bei einer Wanderung im nahe gelegenen Sabino Canyon konnten nicht nur die einzigartige Flora und Fauna des Wüstenstaates mit unzähligen Kakteen bestaunt werden, sondern sich auch die Schüler in einer der Wasserstellen abkühlen und ins Wasser gehen. Nach einem sonnigen Wochenende, vollge- packt mit Aktivitäten innerhalb der Gastfamilien, ging es zum Desert Museum bei dem die Schüler und Leh- rer die einzigartigen Kakteen genauer betrachten konnten. Auch die Kolibris und das Rochenstreicheln im Museum sorgten für große Begeisterung, sowohl bei den amerikanischen als auch bei den deutschen Schülern. Anschließend ging es nun für uns und unsere Lehrer zur Biosphere 2. Diese Sehenswürdigkeit ist eine Biosphäre nördlich von Tucson, deren ursprüngli- cher Zweck es war, in von der Außen- welt unabhängigen Ökosystemen Expe- rimente durchzuführen. Ziel war es, die daraus gewonnenen Erkenntnisse für zukünftige Forschungsexpeditionen auf dem Mond und Mars zu verwenden. Doch leider scheiterte dieses Experi- ment und jetzt wird die Biosphere 2 nur noch von der University of Arizona zur Forschung und Lehre benutzt. Während wir uns von den verschiedenen Ökosy- stemen, unter denen auch ein ganz eigener Ozean war, verzaubern ließen, hatten sich unsere amerikanischen Gastgeber durch ihre ACT-Tests, die ihre Collegetauglichkeit messen, zu kämpfen. In den darauffolgenden Tagen durften wir in Tucson an der Empire High das alltägliche High-School-Leben kennenlernen und unternahmen viele spannende Aktivitäten mit unseren Gastfamilien. Ein weiteres Highlight war das lange Osterwochenende, das wir mit unseren Gastfamilien verbrin- gen und feiern durften. So lernten wir auch verschiedene amerikanische Tra- ditionen kennen, wie zum Beispiel die Easter Baskets (Osterkörbe gefüllt mit kleinen Geschenken und Süßigkeiten), die zu Ostern verschenkt werden. Dem ereignisreichen Osterwochenende folgten drei Tage Entspannung bzw. das Erleben des normalen amerikanischen Schulalltags, ehe wir am Donnerstag mit dem Bus zu einem Drei-Tage-Trip in Richtung Grand Canyon aufbrachen. Auch wenn dieser alle Austauschschü- ler sehr beeindruckte und die Haupt - sehenswürdigkeit des Ausflugs war,

155

153 ren zu lassen. Am Dienstagmorgen hieß es dann endgültig Abschied nehmen. Obwohl in manchen Fällen die ein oder andere Träne nicht immer ganz ver- drückt werden konnte, überwog die Freude und Hoffnung auf ein Wiederse- hen in nicht allzu ferner Zukunft. An dieser Stelle möchten sich alle Aus- tauschschüler noch einmal bei ihren Lehrkräften für die gute Organisation, die unglaublichen Erfahrungen, all die lustigen Situationen und die wunderba- ren Freundschaften, die durch diese Möglichkeit entstanden sind, bedanken! Quirin Ehrenreich, Veronika Mautz und Julia Obermaier hatten auch die Zwischenstopps in den Städten Sedona und Flagstaff wie auch die Übernachtung in der Kleinstadt Wil- liams ihre Highlights zu bieten. Sowohl die Fahrt mit der Sommerrodelbahn als auch der Besuch des Wildtierparks „Bearizona“ bereitete allen viel Freude. Am Samstagabend erreichten wir nach mehrstündiger Busfahrt wieder sicher die Empire High School in Tucson. Nach diesem erlebnisreichen Ausflug waren alle ein Stück weit froh am darauffol- genden Sonntag ausschlafen und sich erholen zu können. Als wir uns am Montag wieder in der Schule trafen, wurde so langsam jedem bewusst, dass wir schon am letzten Tag unseres Abenteuers angekommen waren. Um diesem Austausch ein würdiges Ende zu bereiten, fand nach der Schule eine „Going-Away-Party“ statt. Dies war nochmal eine Gelegenheit für alle Aus- tauschschüler und deren Eltern, die lustigsten und schönsten Erlebnisse ihrer gemeinsamen Zeit Revue passie-

156

154 Seligenthaler unterwegs Abschlussfahrt Berlin 2023 Wenn einer eine Reise tut... „Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen…“ dichtete im 18. Jahrhundert der deutsche Dichter Matthias Claudius. Dieser Poet hatte wahrhaft hellseherische Fähigkeiten. Er sah bereits Klas- senfahrten nach Spree-Athen und die Deutsche Bahn. Wer genau hinsieht, kann sie codiert in seinem bekanntesten Gedicht entdek- ken. Bereits die Planungsphase hatte der Urian – also der Teufel – gesehen. Die bisherige äußerst hilfreiche Unterstüt- zung durch das DB-Reisebüro in Landshut entfiel, da es seit dem Lock- down nicht mehr existiert, so dass man nun auf neue Partner zurückgreifen musste. Nachdem sämtliche Corona- Beschränkungen ad acta gelegt waren, herrschte bundesweit Nachholbedarf. Ein Run auf die deutschen Metropolen war eröffnet. In Berlin war kein Platz zu finden, so dass die gesamte Abschluss- fahrt in Seligenthal, auch mangels Alternativen, auf der Kippe stand. Kurz vor der endgültigen Absage klingelte das Telefon, der erlösende Anruf. Das Reisebüro hatte noch eine Unterkunft ergattern können und das zu einem akzeptablen Preis in unmittelbarere Nähe des Berliner Hauptbahnhofs. Was will man mehr! Eine Buchung von Füh- rungen war aufgrund der fortgeschrit- tenen Zeit nicht mehr möglich. Was wiederum kein Problem darstellt, wenn der Reiseleiter ein Geschichtslehrer ist, der schon häufig in Berlin war. Proble- matischer war dann die Suche nach Begleitlehrkräften. Zwar gibt es jede Menge junge Kolleginnen in Seligen- thal, die aber zugleich auch junge Müt- ter sind. Die Anreise verlief dann ohne Pro- bleme. Dafür wurde die Reisegruppe in Berlin von einem Unwetter begrüßt. Es dauerte exakt die Wegstrecke vom Hauptbahnhof bis zum Hotel. Nach einem turbulenten Check-in – wir kamen zeitgleich mit vier anderen Rei- segruppen an – konnten die Zimmer bezogen, die nasse Kleidung getauscht und gleich der erste Ausflug gemacht werden. Fanden die Touren bislang im Juli unter tropischen Verhältnissen statt, gestaltete sich diese nun im Sep- tember bei angenehmen Tagestempe- raturen. Neben den obligatorischen Sehenswürdigkeiten zwischen Bran- denburger Tor und Museumsinsel, standen auch die Reichstagskuppel, der Potsdamer Platz, das Mauermuseum in

157

155 Berlin der Bernauer Straße und der Check- point Charlie samt Kiezbesuch in Fried- richshain und Kreuzberg auf dem Pro- gramm. Neben fix geplanten Zielen blieb dann auch genug Freiraum für eigene Entdeckungen. Der Renner bei den Schülern war das Spionagemu- seum. Abends ging es bei frischen Temperaturen in den Bergmannkiez oder den Prenzlauer Berg. Aber man erlebte auch den ganz nor- malen Irrsinn der tagespolitischen Ereignisse. In U- und S-Bahn waren FFP-2-Masken noch vorgeschrieben. Die lästige Vorschrift hatte jedoch ihren Vorteil, es „menschelte“ nicht mehr so ausufernd. Dazu ein Pfefferminzbonbon und alles ist sonnig und duftet gut. Ber- lin war in dieser Woche auch die Stadt der Bauzäune. Wo man hinschaute, war einer zu sehen. Unter den Linden hieß es plötzlich Seitenwechsel. Vor der rus- sischen Botschaft stand einer mit jeder Menge gelber und blauer Plakate mit entsprechenden Sprüchen. Man hatte das Gefühl, manche Baustellen wurden schnell errichtet, um noch weitere Bau- zäune, äh Plakatwände zu haben. Auf der Straße des 17. Juni das gleiche Bild, der Berlin Marathon ließ grüßen. Aber ohne den ganzen Verkehr konnte man wenigstens etwas erklären, ohne sich die Seele aus dem Leib zu brüllen. Ein paar Meter weiter das gleiche vor dem Reichstag. Hier war eine Demo ange- kündigt. Die ganze Gruppe musste einen großen Umweg absolvieren, um zum Eingang zu gelangen. Vom Dach des Reichstags aus konnte man dann ein kleines, verloren wirkendes Grüpp- chen auf dem hektargroßen Areal beobachten. Wofür sie demonstrierten, war nicht zu erkennen. Der ganz nor- male Berliner Irrsinn. Ansonsten lief dann bis zum Tag der Abreise alles wie am Schnürchen. Alle Teilnehmer waren gesund und munter, es gab keinen Grund für Diskussionen oder sonstige Misstöne. Aber das dicke Ende kommt bekanntlich am Schluss. Am Hauptbahnhof herrschte bereits dickes Gedränge, als die Durchsage ertönte, dass eine Weiche kaputt sei und der gesamte Fernverkehr über das Südkreuz umgeleitet werden müsse. Dick bepackt mit Reisetaschen und Kof- fer quer durch den dicksten Berliner Wochenend- und Berufsverkehr war das eine Tortur. Am Südkreuz ange- kommen, hatte man das Gefühl irgendwo in Indien am Bahnhof zu ste- hen. Ein Durchkommen zum richtigen Gleis war nur unter erheblichem Kraft-

158

156 Seligenthaler unterwegs aufwand möglich, da hier die Passa- giere von einem Dutzend Fernzügen auf einem einzigen Bahnsteig warteten. Nach knapp zehn Minuten hatte sich das Chaos einigermaßen entzerrt, als eine Lautsprecherstimme eine 45- minütige Verspätung verkündete. Genug Zeit also, um sich Proviant am Kiosk zu besorgen. Kaum waren alle Schüler weg, eine erneute Durchsage. Mit stolzgeschwellter Brust verkündete die gleiche Stimme, dass der Zug nur fünf Minuten Verspätung habe. Seit wann haben Züge „Verfrühung“? Nun hatten die drei Lehrkräfte Caroline Gabler, Johanna Thalhammer und Manuel Kupzog alle Hände bzw. Finger voll zu tun, ihre Schäfchen über und so musste die Heimreise in zwei getrennten Zügen angetreten werden. Den DB-Mitarbeitern sei hier gedankt. Neben gratis Getränken und Keksen hatten sie immer ein offenes Ohr für unsere Probleme und versuchten uns zu helfen, soweit es in ihrer Macht stand. Ab Bitterfeld hatten wir dann auch endlich Sitzplätze für alle im ICE. Nach einer Odyssee erreichte der Zug zu nachtschlafender Zeit – soweit dies während der Wies´n-Zeit möglich ist – München, über die Beförderungsvergü- tung bis Landshut durfte sich dann ein Taxi-Fahrer freuen. Aber dann hieß es ab zwei Uhr morgens nur noch: Ende gut, alles gut. Manuel Kupzog MS Teams anzufunken und zurückzu- beordern. Leider schafften es nicht alle Wandertag Der Bavaria zu Kopf gestiegen! Margaretha sagt: „Jeder muss die Bavaria einmal besichtigt haben!“ Und so kam es, dass sich der Wandertag der Klasse 6d nicht in die Horizontale, sondern in die Vertikale erstreckte. Nachdem wir uns durch eine schmale Steinwendeltreppe einige Meter nach oben geschraubt hatten, gelangten wir direkt vor das Gesicht des großen Löwen, aber eben von innen her. Wir stiegen weiter hinauf, bis wir uns end- lich in den Kopf der Bavaria zwängen konnten und schließlich auf zwei Bron- zesofas Platz nahmen. Durch das Loch in der Stirn der Bavaria blickten wir auf die Wiesn, wo vor 200 Jahren Kronprinz Ludwig seine Therese heiratete und jetzt die wilden Fahrgeschäfte auf mutige Mitfahrer warten. Lilli resümiert: „Ich fand die Bavaria toll, weil die Aussicht klasse und die Sofas sehr bequem waren.“ Ruth Dobias

159

Schio Italienaustausch 2022/23 Seligenthaler zu Besuch in Schio Die Teilnehmerinnen und der einzige Teil- nehmer des Aus- tauschs berichten über ihren einwöchi- gen Besuch in unse- rer Landshuter Part- nerstadt Schio, der in der letzten Oktoberwoche statt- fand: Als wir am Freitag, 21.10.2022, mit unseren Lehrkräften Frau Huber und Herrn Häglsperger in Italien ankamen, wurden wir herzlich von unseren Aus- tauschpartnern und deren Eltern empfangen. Das erste Wochen- ende war für alle Austausch- teilnehmer etwas ganz Beson- deres, da die Jubiläumsfeier zur 40-jährigen Städte- und Schulpartnerschaft Landshut- Schio stattfand. Viele schöne Auf- tritte und feierliche Reden waren Rah- menprogramm der ausgelassenen Fei- erlichkeiten. Einige italienische Schü lerinnen konnten wir hier in ihren traditionellen historischen Kostümen bewundern. Neben den Festivitäten hatten wir natürlich genügend Zeit, unsere Austauschpartner kennen- zulernen und unternahmen viele Dinge wie z. B. Schlittschuhlaufen. Am Montagmorgen trafen wir uns an der Schule, um nach Venedig aufzubre- chen. Nach einer etwa zweistündigen Fahrt kamen wir an. Bei der Fahrt mit dem Vaporetto, einem Wassertaxi, konnten wir die Stadt aus ver- schiedensten Blickwinkeln betrachten, die tolle Architek- tur der Gebäude bestaunen und den Charme Venedigs vom Wasser aus genießen. Die italie- nische Betreuerin des Austau- sches, Frau Alessia Gnata, führte uns durch die Gassen und erzählte uns viel über die Geschichte der Stadt. Am Dienstag machten wir uns nach Verona auft. Nach einer sehr lebhaften Stadtführung hat- ten wir noch Gelegenheit, uns in der römischen Arena di Verona umzu- schauen. Dort fanden gerade Umbauar- beiten für die Opernaufführungen statt, was die riesigen Dimensionen des Bau- werks noch größer erscheinen ließ. Während der gesamten Woche beka- men wir sehr interessante Einblicke in die italienische Lebensweise und durf- ten jeden Tag leckeres italienisches Essen wie z.B. Parmigiana und hausgemachte Lasagne pro- bieren. Zudem hatten wir auch die Möglichkeit, am Unterricht in verschiedenen Klassen teilzunehmen und besuchten Fächer wie Philosophie und Kunstgeschichte, die es an bayeri- schen Schulen so nicht gibt. Bevor wir am Mittwoch nach Padua fuhren, wo wir eine Führung durch die berühmte Universität bekamen und den ersten medizinischen Lehrsaal der Welt bestaunten, stand eine Kaffeerösterei in Schio auf dem Programm. Sehr beein- druckt waren wir von den Mustern, die eine Dame in den Cappuccino-Schaum zeichnen konnte. In einem schönen Shop kauften wir bergeweise Mitbring- sel und Erinnerungsstücke.

160

158 Seligenthaler unterwegs Am Donnerstag wurden wir gegen Mit- tag herzlich im Rathaus von Schio emp- fangen. Dort wurden uns allerlei Fakten zur Stadtgeschichte Schios erzählt und offene Fragen unsererseits ausführlich beantwortet. Im Anschluss wurden wir bei strahlendem Sonnenschein von unseren Austauschpartnern durch Schio geführt. Dabei besichtigten wir den märchenhaften Park Giardino Jac- quard, der für die Gegend sehr bedeut- sam ist. Unsere Führung wurde durch Italienaustausch 2022/23 Besuch aus Schio Vom 10. März bis zum 17. März besuchten 17 italienische Schüler mit ihren begleitenden Lehrkräften Frau Alessia Gnata und Herrn Simone Maculan ihre „Gemellag- gio“-Partner in Landshut. Wie im Oktober zuvor verbrachten die Schüler mit ihren Austauschpartnern das erste Wochenende in ihrer Gastfa- milie. Neben Ausflügen zur Burg Traus- nitz und Shoppingtouren in Landshut standen Tagestrips zum Chiemsee oder zu anderen sehenswerten Örtlichkeiten auf dem Plan. aber auch einige Tränen wurden ver- gossen, da wir bereits an unseren Abschied denken mussten. Unsere italienischen Austauschpartner sind uns sehr ans Herz gewachsen und wir haben viele neue Freunde gefun- den. Diese wunderschöne und erlebnis- reiche Woche wird uns auf jeden Fall in Erinnerung bleiben! ein leckeres Eis abgerundet. Am Abend folgte dann unser gemeinsames Pizza- Abschlussessen. Es wurde viel gelacht, Austauschteilnehmer der 10. Jahrgangsstufe Deutsch-italienische Freundschaften auf der Steinernen Brücke Das offizielle Programm startete am Montag in München, wo unsere italieni- schen Gäste von Frau Dobias geführt wurden und vieles über die italieni- schen Einflüsse, die unsere Landes- hauptstadt prägen, erfahren konnten. Den Aufenthalt in München rundete ein Besuch im Deutschen Museum ab. Am Dienstag erkundeten Italiener und Seli- genthaler mit Frau Müller und Frau Sickau, einer ehemaligen Lehrkraft unseres Gymnasiums, zuerst die längs - te Burganlage Europas in Burghausen, um sich dann auf den Weg in die male- rische Drei-Flüsse-Stadt Passau zu machen. Ein weiterer Höhepunkt war der Tagesauflug nach Regensburg. Dort erfuhren die Jugendlichen bei einer Führung durch das Haus der Bayeri- schen Geschichte viel über Kultur, Wirt- schaft und jüngere Geschichte Bayerns. Besonders die im Museum ausgestell- ten BMW-Oldtimer hatten es den deut- schen wie den italienischen Schülern angetan. Bevor sich die Gruppe auf den Heimweg machte, wurde die histori- Rathausempfang durch Oberbürgermeister Putz, neben ihm Alessia Gnata, (in Schwarz) Susanne Gatzky vom HCG, Simone Maculan (im gestreiften Pullover) und Sandra Lohmeier (ganz rechts vorne)

161

Wien Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 159 sche Altstadt von Regensburg unsicher gemacht, wobei sich der ein oder andere fröstelnde Gast aus Schio ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte, als sich die Seligenthaler Mädels bei Regen und „gemütlichen“ sieben Grad Außentemperatur ein Eis genehmigten. Den letzten Tag des Austauschs ver- brachte man bei fast sommerlichen Temperaturen in Landshut. Nachdem die italienischen Schüler die ersten Stunden im Unterricht ihrer deutschen Partner verbracht hatten, wurde die Gruppe am Vormittag vom Landshuter Oberbürgermeister Alexander Putz im Rathausprunksaal herzlich empfangen. Im Anschluss führte Herr Stefan unsere Gäste durch die herrliche Landshuter Altstadt und schilderte kurzweilige Epi- soden aus der Landshuter Stadtge- schichte. Bei einem letzten gemeinsamen Essen am Vorabend der Abfahrt wurde noch Abschlussfahrt nach Wien Mit dem Zug von Landshut nach Passau und anschließend mit dem Flixbus reisten wir, 23 Schüler und die Lehrer Frau Weigl und Herr Freudenstein, im September 2022 für fünf Tage nach Wien. Nach Bezug des Hotels besuchten wir das Hundertwasserhaus. Am zweiten Tag gingen wir vom Hotel zu Fuß auf das Gelände des Praters, wo wir zuerst das Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds besichtigten. Dort machten wir sehr viele Fotos von uns selbst neben den vielen Prominenten, die wirklich täuschend echt aussahen. Anschließend fuhren wir gleich gegen- Vor dem Regensburger Dom einmal kräftig die deutsch-italienische Freundschaft gefeiert und viel gelacht. Am Freitag fiel allen der Abschied sehr schwer, sodass die Schüler aus Schio erst nach vielen Umarmungen und Trä- nen in ihren Bus nach Italien steigen konnten. Für viele blieb dies aber kein Abschied auf lange Zeit – bereits zur Landshuter Hochzeit erwarteten viele Familien ihre italienischen Gäste wie- der. Herzlichen Dank an alle italienischen und deutschen Kollegen, die tatkräftig bei der Durchführung des Austausches halfen und diesen somit erst möglich gemacht haben! Sandra Lohmeier über mit dem historischen Riesenrad und bestaunten Wien von oben. Danach hatten wir ein paar Stunden zur freien Verfügung, die wir teils auf dem Prater, teils zum Mittagessen oder zum Ausru- hen im Hotel nutzten. Am Nachmittag machten wir uns mit der U-Bahn auf zum Belvedere. Wir besichtigten das obere und untere Belvedere von innen und außen mit seinen schönen Garten- landschaften, Brunnen und Statuen. Von dort aus spazierten wir dann zur barocken Karlskirche und zur Wiener Innenstadt mit ihren vielen Sehenswür- digkeiten wie Staatsoper, Albertina, Burggarten, Mozartdenkmal, Hofburg,

162

160 Seligenthaler unterwegs Heldenplatz, Volksgarten, Burgtheater und Rathaus. Am dritten Tag ging es dann nach Schönbrunn, wo wir das Schloss selbst und die Wagenburg besichtigten. Dort gab es prachtvolle Kutschen des Kaiserpaares zu bestau- nen. Anschließend war noch Zeit für einen Spaziergang im weitläufigen Schlosspark. Am Abend besuchten wir den Stephansdom und bekamen wieder viel Zeit zur freien Verfügung. Am vier- ten Tag fuhren wir dann mit einem Tragflügelschnellboot (ca. 50 km/h schnell) auf der Donau flussabwärts nach Bratislava, der Hauptstadt der Slowakei. Dort gelangten wir mit einem Schrägaufzug auf das 95 m hohe UFO hinauf, so heißt der Aussichtsturm am rechten Donauufer, weil er aussieht wie ein UFO. Von dort hat man eine Sicht- weite von ca. 100 km. Danach stiegen wir auf dem linken Donauufer hinauf zur Burg; auch dort gab es eine schöne Aussicht über die Stadt und die Donau. Nachdem wir noch bis zum Präsiden- tenpalast spaziert waren, durften wir den Rest des Tages in Kleingruppen in der romantischen Altstadt von Brati- slava verbringen, was die meisten zum Shoppen oder Mittagessen genutzt haben. Mit dem Schnellboot ging es wieder zurück nach Wien. Am Vormit- tag des Abreisetags schlenderten wir noch durch den Donaupark in Wien und fuhren mit dem Aufzug auf den Wiener Donauturm. Wiederum hatten wir eine grandiose Aussicht über die Stadt! Danach ging es wieder zurück ins Hotel, wo wir unsere Koffer packten. Unser Transportmittel in Wien war die U-Bahn, die uns überall sehr schnell hinbrachte. Eine sehr gute Wahl! Herr Freudenstein machte den Navigator, so dass wir in dem Gewirr der vielen U- Bahn-Linien immer schnell den richti- gen Weg fanden. Alles in allem war dies eine unvergessliche Studienfahrt, für die wir uns bei beiden Lehrern herzlich bedanken! Abschlussfahrtteilnehmer Wien

163

Südafrika Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 161 Bericht über den individuellen Schüleraustausch mit Südafrika Sommerferien? Nein, danke! Während alle anderen im Juli in die Sommerferien starteten, machte ich mich kurz vor den Ferien mit vier weiteren Schülern aus Bayern auf den Weg nach Kapstadt, Süd- afrika, denn wir waren ausgewählt worden, um am individuellen Schü- leraustausch des Bayerischen Jugendrings teilzunehmen. Zehn Wochen durfte ich in Südafrika in einer Gastfamilie leben, zur Schule gehen und das Land intensiv kennen- lernen. In Kapstadt angekommen, wur- den wir alle von unseren Gastfamilien herzlich begrüßt und ich fühlte mich sofort wohl. Vom Flughafen aus fuhren wir dann nach Wellington, das eine Stunde nordwestlich von Kapstadt liegt und für die nächste Zeit mein neues Zuhause war. Am Anfang war ich zugegebenermaßen ziemlich überfordert in der Schule, weil es so viele neue Eindrücke gab: Eine andere Sprache (Afrikaans), andere Sit- ten, andere Kleidung (Schuluniform), ein anderer Umgang zwischen Schü- lern und Lehrern. Aber je mehr Zeit verging, desto mehr lebte ich mich ein, fand neue Freunde, verstand mehr in Afrikaans. In der Schule konnte ich viel Meine Austauschpartnerin Rahel und ich am Kap der Guten Hoffnung Ich an einem der vielen traumhaften Strände Südafrikas Neues lernen und mehr und mehr in die Welt „Südafrika“ eintauchen. Das Beste waren allerdings die Wochenenden, an denen ich viel Zeit mit meiner Gastfamilie verbringen konnte. Sie zeigte mir viel vom Land, erkundete mit mir die schönsten Ecken Kapstadts oder nahm mich mit auf Safari in den Bergen. Aber auch wenn wir einfach nur zu Hause waren, hatten wir immer Spaß zusammen und ich konnte viele weitere unvergessliche Erinnerungen sammeln. So vergingen die zehn Wochen in Südafrika viel zu schnell und ich bereute es keinen Tag, auf die Som - merferien verzichtet zu haben. Ich konnte in dieser Zeit mein zusammen - fantasiertes Bild von Südafrika durch echte Erfahrungen austauschen und bin dankbar für die schönen Momente, die ich erleben und für die Erfahrungen und die Bekanntschaften, die ich machen durfte! Durch den Austausch habe ich mich sehr weiterentwickelt, habe neue Seiten an mir kennenge- lernt. Am Anfang war ich ziemlich ner- vös bei dem Gedanken daran, so lange Zeit getrennt von meiner Familie zu sein, aber im Nachhinein bin ich sehr stolz auf mich, dieses Abenteuer gemeistert zu haben. Wer nun auch Interesse an diesem Programm bekommen hat: Frau Mitschke kann euch alles darüber erzählen! Safari statt Sommerferien Auch Pinguine fühlen sich pudelwohl Franziska Zörner

164

162 Seligenthaler unterwegs Individueller Schüleraustausch: Bericht aus Australien (März 2023) G’day from Adelaide Hi! Ich bin Marie aus der Klasse 10a. Aktuell bin ich im Rahmen eines Austauschprogramms des Bayerischen Jugendrings in Adelaide, Australien. Als ich im Februar in Adelaide ankam, war ich sehr gespannt, was mich erwarten würde. Mittlerweile durfte ich viele unbeschreibliche und beein - druckende Erfahrungen sammeln und Dinge erleben, die ich noch nie gemacht habe. Beispielsweise schlief ich unter freiem Himmel im Outback, war mit Delfinen und Seelöwen schwimmen und im Indischen Ozean surfen. All diese Abenteuer werde ich immer in Erinnerung behalten! Wäh- rend der ersten Zeit meines australi- schen Alltagslebens stellte ich schon Ich in Schuluniform vor meiner australischen Schule einige Unterschiede zwischen Deutsch- land und Australien fest. Australier haben grundsätzlich eine sehr positive Lebenseinstellung und sind sehr ent- spannt. Die Menschen hier sind viel höflicher und nicht so direkt wie Deut- sche. Sie bemühen sich in allen Situa- tionen sehr, dass alle sich wohl fühlen. Das macht es natürlich sehr leicht, sich hier zu Hause zu fühlen! An andere Dinge musste ich mich erst gewöhnen. Zum Beispiel an den Links- verkehr. In Australien fährt man näm- lich auf der linken Straßenseite, und was für Autos gilt, haben auch die Fuß- gänger verinnerlicht, denn selbst auf den Schulgängen gehen die Schüler überwiegend links. Ein weiterer Unterschied ist, dass alle Schuluniformen tragen. Alle ziehen das Gleiche an und haben sogar die glei- chen Schuhe, Schultaschen und Son- nenhüte. Für alle Jahreszeiten und Anlässe gibt es genaue Vorschriften, ebenso wie für Haare, Schmuck, Nagel- lack und Makeup. Ein weiterer auffälli- ger Unterschied sind die Unterrichts- zeiten und Fächer. Die Schule beginnt und endet später. Ich besuche das Endeavour College, eine christliche High School, und mein Schultag beginnt um 8:40 Uhr mit einer Care Group. Hier kommen Schüler aus sogenannten Villages zusammen, das sind Gruppen aus Schülern; es werden Ankündigungen für den Tag gemacht oder Aktionen, Feste oder Ähnliches besprochen. Danach folgen sechs Unterrichtsstunden à 50 Minuten, unterbrochen von einer Mittagspause und einer weiteren Pause. In Adelaide, der „City of Churches“ Ein weiterer sehr großer Unterschied zu den Schulen in Deutschland ist, dass man in australischen Schulen während des Unterrichts Musik hören darf. Man kann sich auch mit seinen Freunden unterhalten, solang man sich auf den Unterricht fokussiert. Spannend, oder? Nach so kurzer Zeit kann ich ehrlich sagen, dass ich Australien und die Men- schen in Australien schätze und liebe. Es ist ein wunderschönes Land und die Erfahrungen hier sind sehr berei- chernd. Ich freue mich auf die nächsten Wochen, die ich hier in Adelaide genie- ßen darf und kann schon jetzt eines sagen: Ich würde den Austausch auf jeden Fall wieder machen! Marie Bernt Linksverkehr gilt in Australien nicht nur für Autos

165

Rudern wie die Römer auf der navis lusoria „An die Riemen…!“ Ausgerechnet am bis dato heiße- sten Tag des Jahres ließen die Schüler der 8. Klassen so richtig ihre Muskeln spielen – und zwar an den Rudern der navis lusoria, ein mittlerweile schon über 20 Jahre altes römisches und von der Uni- versität Regensburg rekonstruier- tes Kriegsschiff. Aber der Reihe nach: Mit zwei vollbe- setzen Bussen und fast 100-köpfiger Besatzung machten sich die Achtkläss- ler am Morgen des 20. Juni auf in Rich- tung Regensburg. Für alle stand eine Ministadtführung in Regensburg – mit Stationen beispielsweise auf der Stei- nernen Brücke, im Dom St. Peter oder bei der porta praetoria – sowie die inzwischen schon traditionelle Fahrt Nachlese mit der in Mariaort stationierten Galeere auf dem Programm. Dort angekommen, wurden zunächst die strategisch wichtigen Plätze der sog. „Bugelite“ sowie der „Schlagfrauen“ besetzt, die steuerbord wie backbord den Takt für alle übrigen Ruderer vor- Ein Tag als Ruderlegionär auf der Navis lusoria Während der Projekttage der letz- ten Schulwoche reisten alle achten Klassen im Rahmen des Latein- und Geschichtsunterrichts nach Castra Regina (Regensburg) an den nassen Limes, an die Danuvia (Donau). Auf einem Seitenarm der Donau durften die Schüler sich in Marinelegionäre verwandeln und eine historisch getreue Rekonstruktion einer Römergaleere, die „navis lusoria“ rudern. Begleitet von einem Kapitän (proreus), einem Steuermann (gubernator) und einem Mann für Ordnung und Disziplin, merkten die Schüler sofort, dass Selbstbeherrschung (silentium!), Teamwork (societas) und der Blick auf den Vorder- und Hintermann (respi- cere) ausschlaggebend für den Erfolg der Ruderfahrt waren. Dann hieß es: Schritt 1 – Ruder nach vorn, Schritt 2 – Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 163 gaben. Einer kurzweiligen, aber bestimmten Einweisung durch den Offi- zier (der deutlich freundlicher war, als das vor 2000 Jahren der Fall gewesen sein dürfte) folgten Ausführungen eines römischen Legionärs. Im Anschluss legten die vier Gruppen mit dem Schiff ab und befuhren die naturbelassene, ja fast malerische untere Naab. Unter der prallen Sonne schlüpften die Kinder in die Rolle römischer Soldaten und ver- ausgabten sich an den Rudern vor allem beim Rennen derart, dass sie gehörig ins Schwitzen kamen. Trotzdem zeigten sich die Schüler spätestens bei der Heimfahrt wieder rundum glücklich und zufrieden – und obendrein auch ganz begeistert von dieser großartigen Erfahrung. Matthias Littich Ruder eintauchen und nach hinten drücken, Schritt 3 – Ruder wieder raus aus dem Wasser – jeder Schritt gewinnbringend für die Gruppendyna- mik der Klassen. Ein wie ein römischer Legionär gekleideter Geschichtsstudent erzählte anschließend gut nachvollzieh- bar vom Leben als Soldat und führte vieles praktisch vor. Nach dem Kultur- genuss (fructus) von Porta Praetoria, Steinerner Brücke und dem Petersdom erfrischten sich die Schüler nach ihren Anstrengungen als Rudersoldaten bei einem kühlen Eis (recreatio). Patrick Krippner

166

164 Seligenthaler unterwegs Ein Tempel für die Götter Am Ende des Schuljahres 2022 machten sich die Klassen 6e und 6f auf, die Spuren der Antike in München zu entdecken. Unser erster Weg führte uns zur Kirche St. Bonifaz, in der König Ludwig I. in einem riesigen Marmor - sarkophag bestattet ist. Auf dem Königsplatz war es dann unüber- sehbar, dass eben dieser König sein „Isar-Athen“ in München erbaut hat. Ein kleiner Rundgang führte uns durch die Glyptothek, deren Fassade wir aus unserem Geschichtsbuch schon sehr gut kannten. Beim Theaterspiel Dann wurden wir von einem Archäologen durch die Antiken- sammlungen geführt, wo die weltweit bedeu- tendste Trink- schale des Vasen- malers Exekias steht. Dass der Gott Dionysos, der inmitten dieser Schale in einem Boot sitzt, beim Trinken in den Trinker hineinfährt, hat schon seinen Sinn. Denn das Symposion war bei den Griechen eben kein bloßes Besäufnis, sondern eine Gelegenheit, den Gott in sich auf- zunehmen. Das Wort Enthusiasmus kommt genau daher, denn „en – theos“ bedeutet frei übersetzt „der Gott in uns“. Die berühmte Vase mit Hera, Athena, Aphrodite, Paris und Hermes erinnerte uns an das Parisurteil, mit dem der legendäre Trojanische Krieg begann. Und so fühlten wir uns beim Nachspie- len dieser Szene ein klein bisschen wie in einem griechischen Theater. Ludwig I. hätte bestimmt seine Freude an uns gehabt, wollte er doch die Men- schen durch die Betrachtung der anti- ken Kunst bilden und sogar zu besse- ren Menschen erziehen. Vielleicht ist das ja ein klein wenig gelungen. Ruth Dobias

167

Schule ist mehr Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 165 Erneute Auszeichnung als Umweltschule Das Gymnasium wurde zum 13. Mal als „Umweltschule in Europa/ Internationale Nachhaltigkeits- schule“ ausgezeichnet. In verschiedenen Jahrgangsstufen, Fachschaften und klassenübergreifend entstanden Beiträge zu den Themen- schwerpunkten „Nachhaltiger Konsum – ökologische und soziale Verant - wortung“ und „Biologische Vielfalt in der Schulumgebung“. Im Pflichtunter- richt und im großen Spektrum der Wahlfachangebote und AGs des Gym- nasiums setzten sich die Schüler mit der Erforschung nachhaltiger Lebens- weisen auseinander. Sie erfüllten in ihrem Tun die mittlerweile sehr hohen Anforderungen der Jury und wurden erneut mit dem Siegel „Umweltschule“ belohnt. Die vor der Pandemie traditionelle, per- sönliche Verleihung durch den bayri- schen Umweltminister an einer gastge- benden Schule und der Erfahrungsaus- tausch mit anderen teilnehmenden Schulen aus Bayern wurden nun abge- löst durch eine Online-Verleihung mit postalischer Übersendung der „Insi- gnien“. Die Themen für eine Bewerbung zur „Umweltschule 2023“ liegen bereits vor und die Anmeldung ist eingereicht. Die wichtige Auseinandersetzung mit Themen zu nachhaltiger Entwicklung und Lebensführung wird somit auch im 14. Jahr weitergehen. Angelika Gruber

168

166 Schule ist mehr Mach, was dir gefällt! Am 27.04.2023 fand erneut der Girls’ Day bzw. Boys’ Day statt, ein bundes- weiter Tag zur Berufs- und Studienorientierung, bei denen Mädchen und Jungen Berufe kennenlernen können, in denen der Frauen- bzw. Männer - anteil unter 40 Prozent liegt. In den Osterferien bekam ich die Zusage für den Girls’ Day. Meine Bewerbung hatte die Konrad-Aden- auer-Stiftung überzeugt: Ich durfte für drei Tage in die Landeshauptstadt rei- sen. Die anfängliche Aufregung war schnell gebannt, als ich kurz nach dem Check-In im Hotel einige andere Teil- nehmerinnen aus ganz Deutschland kennenlernte. Mit zwei Saarländerin- nen verstand ich mich auf Anhieb gut, weshalb wir den Nachmittag nutzten, eine kleine Stadttour zu machen. Am Abend trafen wir uns im Reichstagsge- bäude auf der Fraktionsebene für ein Abendessen mit den Abgeordneten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Dass der Tag mit einem Treffen mit Bundes- kanzler Olaf Scholz endete, hätte wahr- scheinlich niemand von uns gedacht. Am nächsten Tag standen wir bereits um 8 Uhr in der Akademie der Konrad- Adenauer-Stiftung, wo es einen Vortrag zur Umsetzung von Erkenntnissen der Wissenschaft in politisches Handeln gab. Anschließend gaben uns ehema- lige Stipendiaten der Stiftung sowie CEOs verschiedenster Firmen Einblick in ihre Lebenswege, und wir konnten uns mit den Panelteilnehmern und diversen Abgeordneten austauschen. Selbst der Fraktionsvorsitzende Fried- rich Merz hatte sich für eine Diskussi- ons- und Fragerunde Zeit genommen. Einen kurzen Moment zum Durchat- men verschaffte ein Spaziergang zum Bundestag, bei dem uns die stellvertre- tende Generalsekretärin der CDU, Chris tina Stupp, begleitete. Zum Lunch ging es ins Marie-Elisabeth-Lüders- Haus, wo wir viel Zeit zum Austausch mit den Politikern hatten. An ein Mit- tagessen schloss sich direkt die Füh- rung durch den Bundestag und das Paul-Löbe-Haus an, gefolgt von Semi- naren und politischen Debatten. Das Programm endete um 16 Uhr mit einer Verabschiedung durch Dorothee Bär, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU. Allerdings fand am selben Tag der Zukunftskongress statt, zu dem ich spontan eingeladen wurde. Unter dem Hashtag #wirtschafftklima wurden Dis- kussionen und Präsentationen über verschiedenste Themen gehalten und beispielsweise das Wasserstoffauto der BMW AG vorgestellt. Der Kongress im Berliner Tempodrom gab mir zudem die Möglichkeit, Gespräche mit Phillip Amthor sowie Jens Spahn zu führen. Nadine Schön, auch stellvertretende Vorsitzende, lud mich netterweise noch zum Abendessen ein, und so fiel ich um ein Uhr nachts todmüde ins Bett. Den Abreisetag verbrachte ich mit mei- nen neuen Freunden. Eine Rückkehr nach Berlin für ein Praktikum bei einem Abgeordneten ist bereits abge- macht. Die Konrad-Adenauer-Stiftung und die CDU/CSU-Bundestagsfraktion haben mir eine interessante Reise geboten und mein politisches Interesse bestärkt. Es war großartig, politisch engagierte Jugendliche zu treffen und ich bin sehr dankbar für diese Möglich- keit. Stella Fiedler, 10d

169

Alkohol und Drogen im Straßenverkehr? Nein, danke! Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 167 Im Februar hielt der ehemalige Direktor des Amtsgerichts Landshut, Herr Werner Loher, einen spannenden wie alarmie- renden Vortrag über Alkohol und Drogen im Straßenverkehr, als Teil der Ostbayerischen Verkehrssicher- heitsaktion, die bereits 1985 ins Leben gerufen worden war. Am Wochenende mit Freunden etwas trinken zu gehen, ist für viele Jugendli- che normal. Danach aber selbst nach Hause zu fahren, kann schwerwiegende Folgen haben. 2020 fanden 7,5 Prozent aller Unfälle mit Todesfolge unter Alko- holeinfluss statt. Die Hauptursachen solcher Unfälle seien mangelndes Problembewusst- sein, aber auch der Lebensstil und das Risikoverhalten vor allem junger Fah- rer. Der Vortrag war zeitlich genau pas- send, da bereits einige Schüler der 10. Jahrgangsstufe ihren Führerschein für das begleitete Fahren erhalten haben. An praktischen Beispielen wie der Wid- mark-Formel lernten wir, wie man die Blutalkoholkonzentration (BKA) berech- net und dass auch das Körpergewicht dabei eine große Rolle spielt, sodass die gleiche Menge an zugeführtem Alkohol bei Gleichaltrigen bis zu einer doppelt so hohen BKA führen kann. Anhand der Grand-Rapids-Studie, einer groß angelegten Untersuchung über die Auswirkungen von Alkohol auf die Fahr- tauglichkeit, zeigte Herr Loher auf, dass bereits ab 0,3 Promille, was nur etwa einem Bier entspricht, ein erhöhtes Unfallrisiko bestehe. Deshalb mahnte Herr Loher: „Wer etwas getrunken hat, fährt nicht mehr!“ Es sei besser, die Eltern nachts anzurufen und eventuell Ärger zu bekommen, als selbst zu fah- ren oder zu jemandem ins Auto zu stei- gen, der nicht mehr fahrtüchtig ist. Auch über die Konsequenzen, also mögliche strafrechtliche Folgen wie Geldstrafen oder sogar Freiheitsstra- fen, klärte uns Herr Loher auf. Zum Ende wurden wir noch vor einigen Drogen und gefährlichen Kräutermi- Workshop der Katholischen Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen Partnerschaft, Liebe, Sexualität Werner Loher warnt vor dem Fahren oder Mitfahren, wenn der Fahrer unter Alkoholeinfluss steht schungen gewarnt und die Folgen des Konsums mithilfe von Bildern gezeigt, bei denen sich Personen innerhalb von ein bis zwei Jahren äußerlich sehr zum Negativen verändert hatten. Der Appell von Herrn Loher, nicht alko- holisiert oder unter Einfluss von Drogen am Straßenverkehr teilzunehmen, wird uns sicher lange in Erinnerung bleiben und hoffentlich solche Unfälle verhin- dern. Stella Fiedler, 10d Auch heuer fand der Workshop „Partnerschaft, Liebe und Sexuali- tät“ des Caritasverbandes Landshut für alle 9. Klassen statt. Die Mitarbeiterinnen referierten über die Entstehung menschlichen Lebens und thematisierten mit den Schülern auch wichtige Fragen um Erotik und Sexualität. Der Workshop fand für die neunten Klassen eintägig im Klassen- verband statt. So konnten die Jugendli- chen in vertrauter und offener Atmo- sphäre mit den Referentinnen über wichtige Themen reden und bekamen altersgemäße Antworten zu Themen wie Empfängnisverhütung, Schwanger- schaftsabbruch oder sexuellem Miss- Die Klasse 9c beim Workshop brauch. Erneut übernahm der Förder- verein des Gymnasiums einen Großteil der Projektkos ten. Wir bedanken uns für die tolle Unterstützung! Sirko Müller

170

168 Schule ist mehr Kinder laufen für Kinder Auch 2023 fand der Spendenlauf „Kinder laufen für Kinder“ als Kooperation zahlreicher Landshu- ter Vereine und Schulen statt – darunter selbstverständlich auch die Seligenthaler Schulen. Mit insgesamt 105 gemeldeten Teilneh- mern und 1.252 gelaufenen Kilometern sammelten die Seligenthaler Schüler mit ihren Geschwistern, Eltern und Lehrkräften Spendengelder für das Projekt, welches in diesem Jahr die Lebenshilfe Landshut, die Aktion „Landshuter für Landshuter“, das Bündnis Ukraine Hilfe und die Albert- Schweitzer-Kinderdörfer und Familien- werke e.V. unterstützt. Bei perfekten sonnigen Laufbedingun- gen trafen sich am 20. Mai somit über 700 Athleten auf dem Gelände des Hans-Carossa-Gymnasiums und konn- ten während der Laufrunden zahlreiche Aktionen und Vorführungen sowie eine gute Versorgung mit kostenlosem Obst und Getränken genießen. Die Fachakademie unterstützte tatkräf- tig bei den Versorgungsstationen und betreute das Spielmobil des Kreisju- gendrings, wohingegen Schüler des Sport-P-Seminars des Gymnasiums für Laufkartenausgabe und Datenerfas- sung zuständig waren. Laufstärkste Klasse 2023 war die Klasse 10b mit 117 Runden, gefolgt von den Klassen 5c (114) und 6c (113). Schreibwaren-Recycling-Aktion geht in die vierte Runde Terra Cycle Daniel Pfaffinger aus der Klasse 5c erzielte gemeinsam mit einem Schüler des Hans-Leinberger-Gymnasiums mit unglaublichen 37 Runden die Tages- bestleistung! Familie Diewald erreichte den zweiten Platz in der Familienwertung mit 114 Runden. Michael Haucke Bereits zum vierten Mal hat die Schule an der Schreibwaren- Recycling-Aktion von Terra Cycle teilgenommen. Die Schüler haben fleißig gesammelt und so nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz geleistet, sondern auch finanzielle Unterstützung für die SMV von Gymnasium und Wirtschaftsschule erwirtschaftet. Obwohl diesmal nicht so viele Schreibwaren gesammelt wurden wie in den Vorjahren, kamen insgesamt 50 Euro für die SMV zusammen. Die Aktion ist ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein für den entstehenden Abfall im Zusammenhang mit Schreib- waren zu schärfen. Die Schüler werden ermutigt, ihre trockenen Stifte, leeren Kulis, Textmarker und Korrekturbänder zu sammeln, anstatt sie einfach weg - zuwerfen. Durch die Sammlung und das Recycling dieser Materialien wird verhindert, dass sie in der Umwelt lan- den und möglicherweise schädliche Auswirkungen haben. Die erreichte Summe von 50 Euro mag auf den ersten Blick nicht beson- ders hoch erscheinen, doch es geht hierbei nicht nur um das Geld. Viel wichtiger ist es, das Engagement der Schüler für den Umweltschutz zu för- dern und ihnen bewusst zu machen, dass jeder einzelne Beitrag zählt. Die gesammelten Schreibwaren werden recycelt und erhalten so eine zweite Chance. Die Schule plant, die Schreibwaren- Recycling-Aktion auch in den kom - menden Jahren fortzuführen. Ziel ist es, noch mehr Schüler (und auch Eltern und Lehrkräfte!) dafür zu begeistern, ihre Schreibwaren zu sammeln und zu recyceln. Durch regel- mäßige Sammelaktionen kann nicht nur mehr Material recycelt werden, sondern es wird auch das Bewusstsein für die Bedeutung des Recyclings gestärkt. Mariana Gronewald-Haake

171

Kooperation zwischen Gymnasium und Kindergarten Seligenthal Juniorforscher entdecken die Welt der Biologie Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 169 Auch in diesem Jahr fand wieder eine aufregende Kooperation zwi- schen dem Gymnasium und dem Kindergarten statt. Im Rahmen des Projekts „Juniorforscher“ hatten die Vorschulkinder der orangen Gruppe die Möglichkeit, die Grund- züge der Biologie auf spielerische und erlebnisreiche Weise kennen- zulernen. Diese Zusammenarbeit zwischen den beiden Bildungseinrichtungen schuf eine einzigartige Lernumgebung und ermöglichte den Kindern, ihre Neu- gierde und Begeisterung für die Natur- wissenschaften zu entfalten. Das Projekt „Juniorforscher“ umfasste drei Treffen, bei denen den Kindern die Themen Tierkunde, Pflanzenkunde und Beim interessierten Bestaunen der Präparate Frau Gronewald-Haake bringt den Kindern am Modell Tierkunde näher. Menschenkunde nähergebracht wur- den. Unter der fachkundigen Leitung von Frau Anita Stempel, der Erzieherin der Kindergartengruppe, und Mariana Gronewald-Haake, Laborantin des Gymnasiums, wurden die Treffen zu unvergesslichen Lernerlebnissen. Hierbei stand der praktische Ansatz im Vordergrund. Die Kinder hatten die Möglichkeit, Präparate zu betrachten, Modelle zu untersuchen und sogar den Schulgarten zu besuchen, um die ver- schiedenen Pflanzen in ihrer natürli- chen Umgebung zu entdecken. Dieser handlungsorientierte Zugang ermög- lichte den Kindern ein aktives und eigenständiges Lernen, bei dem sie die Biologie mit allen Sinnen erleben konn- ten. Besonders beeindruckend war das große Interesse der Kinder an den Ver- suchen. Sie waren mit großer Begeiste- rung dabei und stellten neugierige Fra- gen. Das Experimentieren ermöglichte es den Vorschulkindern, selbstständig zu entdecken und ihre eigenen Schlüsse zu ziehen. Durch die prakti- schen Erfahrungen konnten sie ihr Ver- ständnis für die verschiedenen biologi- schen Phänomene vertiefen. Am Ende des Projekts erhielten die Kinder eine Urkunde, die sie als stolze Juniorforscher auswies. Diese Aus- zeichnung würdigte ihr Engagement und ihre Freude am Entdecken und Forschen. Die Urkunde war nicht nur eine Belohnung für ihre Teilnahme, sondern auch eine Ermutigung, ihre Interessen und ihre Neugierde weiter- zuverfolgen. Mariana Gronewald-Haake

172

170 Seligenthaler Talente Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo überreichte die Stipendienurkunden „Talent im Land – Bayern“ Groß war die Freude, als wir am 4. Juli 2022 unsere Aufnahme in das Stipendienprogramm „Talent im Land – Bayern“ gemeinsam mit Ehrengästen, Schulleitern, Lehrern sowie Eltern und Freunden feiern konnten. Der Festakt, der in der Allerheiligen- Hofkirche der Residenz in München stattfand, war ein besonderes Highlight und bot uns die Möglichkeit, mit dem Kultusminister und gleichgesinnten Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Nach einer Einführung durch den BR-Moderator Roman Roell begrüßte der Bayerische Staatsminister für Unterricht und Kultus Prof. Dr. Michael Piazolo die Anwesenden und über- reichte uns, insgesamt 54 Stipendiaten der Jahre 2019-2021, für die der Fest- akt coronabedingt entfallen war, die Aufnahmeurkunden. Das vielfältige musikalische Programm des Festakts konnten wir selbst gestalten. Dabei wurden unter anderem Werke von Chopin und Vivaldi präsentiert. Eine Gesprächsrunde mit dem Staats - minister und anderen Gästen zu Fragen von Bildungschancen und Multikultura- lität ergänzten das Programm. Beim Stehempfang im Anschluss an den Festakt konnten wir die Gelegenheit nutzen, uns gegenseitig besser kennenzulernen. Das Programm „Talent im Land – Bayern“ unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus unterstützt uns auf unserem Weg zur allgemeinen Hochschulreife. Es steht besonders begabten und engagierten Schülern offen, die aufgrund ihrer Biographie besondere Herausforderungen zu Die Eltern und Maria Fischer freuen sich mit Nagham über die besondere Auszeichnung. Kultusminister Piazolo überreicht Nagham Koussa die Aufnahme - urkunde ins Stipendienprogramm meistern haben. Ich stellte fest, dass ich die Einzige bin, die erst seit wenigen Jahren hier ist und erst in der Schule Deutsch lernen musste, während meine Mit-Stipendiaten mindestens in zweiter Generation in Deutschland leben. Neben einer finanziellen Unterstützung werden uns umfassende Bildungs - angebote in Form von Studientagen, mehrtägigen Sommerakademien und Seminaren, zum Beispiel zu den The- men Rhetorik, Zeitmanagement und Studienorientierung, ermöglicht. Wich- tig ist auch der Aufbau eines sozialen Netzwerks aus Stipendiaten und Alumni. Die regel mäßigen Begegnun- gen und die Kommunikation über soziale Medien helfen uns dabei, den Kontakt miteinander zu pflegen und uns gegenseitig zu unterstützen. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Frau Fischer, die mich auf dieses Programm aufmerksam gemacht und bei der Bewerbung unterstützt hat. Nagham Koussa,Q11

173

Schülerprogramm des Forums Technologie Einblicke in die Zukunft der Energieforschung Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 171 Zu den Bildungsangeboten, an denen wir als Stipendiaten des TiL-Förderprogramms teilnehmen dürfen, gehört beispielsweise das jährlich stattfindende Schülerpro- gramm des Forums Technologie der Bayerischen Akademie der Wissen- schaften in München. An der diesjährigen Veranstaltung vom 27. bis zum 28. April 2023 nahmen zusätzlich Preisträger aus den Wettbe- werben von „Jugend forscht Bayern“ sowie andere technik- und naturwis- senschaftlich interessierte Schüler teil. Gemeinsam hatten wir eine wertvolle Gelegenheit, die Forschung im MINT- Bereich hautnah zu erleben und uns mit aktuellen Forschungsthemen aus- einanderzusetzen. Am Vormittag fanden Fachführungen an der TU München statt, bei denen wir Einblicke in die aktuellen Entwicklun- gen auf dem Gebiet der Brennstoff - zellenforschung und Festkörper- Lithium-Ionen-Batterien erhielten, die wichtig und vielversprechend für die Zukunft der Energiespeicherung sind. Zudem wurde uns nähergebracht, wie grüner Wasserstoff durch die PEM- Wasserelektrolyse hergestellt wird und welche Potenziale er für eine nachhal- tige Energieversorgung bietet. Ein wei- teres Highlight war der Besuch des Leibniz-Rechenzentrums, bei dem wir erfuhren, wo und wie die Hochleis - PEM-Wasserelektrolyse tungsrechner betrieben werden, die für zahlreiche wissenschaftliche Berech- nungen genutzt werden. Nach einem Mittagsimbiss ging es wei- ter zum öffentlichen Symposium des Forums Technologie mit dem Thema „Energieträger Wasserstoff: Größte Erwartungen an das kleinste Molekül". Es bot uns eine Reihe von Expertenvor- trägen zu verschiedenen Aspekten der chemischen Wasserstoffspeicherung und Wasserstofftechnologie. Abschlie- ßend wurde diskutiert, ob die Energie- wende in Deutschland gelingen kann und welche Chancen für die deutsche Industrie damit verbunden sind. Es war insgesamt eine faszinierende Erfahrung, in die Welt der Forschung einzutauchen und sich von den neue- sten Fortschritten und Innovationen in den Bereichen Natur- und Technik - wissenschaften inspirieren zu lassen. Daher empfehle ich dieses Informati- onsprogramm allen, die sich für Wis- senschaften und Technologien begeis - tern. Nagham Koussa, Q11

174

172 Studien- und Berufsorientierung Abitur? Aber was mach’ ich danach? Es gibt 20.000 verschiedene Studi- engänge in Deutschland, wobei nur ein Drittel aller Studenten sein Stu- dium komplett beendet bzw. das Studienfach wechselt. Das zeigt wohl schon, wie wichtig die Ausein- andersetzung mit der Zeit nach dem Abitur ist. Vor allem Schüler, die kurz vor ihrem Abitur stehen, müs- sen sich mit zahlreichen Fragen über ihr zukünftiges Berufsleben beschäftigen. Helfen soll der Vortrag von Gabriele Schröter, die am 8. November 2022 die Q11 über die Studien- und Berufswahl informierte. Zusätzlich gab sie individu- elle Sprechstunden für die Schüler. Eine zentrale Frage, die Frau Schröter dabei beantworten wollte, ist: Wie funk- tioniert Berufswahl überhaupt bei der Fülle von Möglichkeiten, die einem mit der Allgemeinen Hochschulreife zur Verfügung stehen? Wie die Schüler in Frau Schröters Vortrag lernen durften, fängt es mit der Selbsterkundung an und geht von Informationen über den Beruf sammeln und die Entscheidung für diesen bis hin zur Realisierung. Vor allem der Druck, dass der Beruf „auf Lebenszeit“ sei, ängstigt viele junge Menschen, wie Frau Schröter aus ihrer langjährigen Berufserfahrung berich- tete. Obwohl der Beruf „nicht in Stein gemeißelt“ ist und man immer neue Weichen stellen kann, wie Frau Schrö- ter betonte, ist eine ausführliche Aus- einandersetzung natürlich essenziell. Hilfreich können dabei beispielsweise gute Interessens- und Eignungstests sein, außerdem gab sie den Schülern viele Tipps zur Orientierung und Recherche. Mit zahlreichen Weblinks über Finanzierungsmöglichkeiten bis zu den eigentlichen Studienfächern und auch Broschüren-Tipps über Ausbil- dungsberufe und Duale Studiengänge kann die Q11 nun allmählich anfangen, sich über ihre zukünftigen Berufe zu informieren. Obwohl es zwar noch zwei Jahre bis zu den Abiturprüfungen sind, eilt es für den ein oder andern vielleicht dennoch, denn die Anmeldefristen für Duale Studiengänge und Ausbildungen rücken immer näher. Sophie Haag, Q11 Die AusbildungsScouts zu Besuch Getreu ihrer Devise „Wir gestalten Zukunft“ stellen die Ausbildungs- Scouts der Industrie- und Handels- kammern regelmäßig an Schulen verschiedene Berufsbilder vor und versuchen so, das Interesse an der Aufnahme einer Ausbildung in den Jugendlichen zu wecken. Die Referenten sind Lehrlinge der präsentierten Gewerbe, welchen es möglich ist, uns einen authentischen Einblick in ihren Berufsalltag zu geben. In diesem Zusammenhang durften vier StuBo-Kurse aus der Q11 am Dienstag, dem 27.06.2023, Frau Reinhold von der IHK sowie fünf junge Auszubildende aus verschiedenen Tätigkeitsfeldern in unterschiedlichen Firmen willkommen heißen und deren lehrreichen Vorträ- gen beiwohnen. Dabei konnten wir neben einer angehenden Fremdsprachenindustrie- kauffrau und zwei zukünftigen Bank- kauffrauen auch einen späteren Groß- und Außenhandelskaufmann sowie

175

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 173 eine Auszubildende im Bereich der Lebensmitteltechnik kennenlernen. Sie alle stellten sich uns in ihren Prä- sentationen zunächst vor und führten anschließend einige Informationen zu ihrem jeweiligen Ausbildungsbetrieb an. Es folgten Berichte über ihren eige- nen beruflichen Werdegang bezie- hungsweise den Weg in ihre Ausbil- dung, welche die jungen Angestellten unter anderem mit Hinweisen zu den genutzten Möglichkeiten der Berufsori- entierung und dem Bewerbungsverfah- ren untermauerten. Den Hauptteil der Vorträge bildeten selbstverständlich die allgemeinen Angaben zur jeweiligen Ausbildung, besonders zu deren Ablauf und Dauer, der Vergütung sowie zu den Weiterbildungsmöglichkeiten nach dem Abschluss. Zum Ende äußerten die jun- gen Erwachsenen dann ihre persönli- chen Meinungen zu ihrem gewählten Beruf und präsentierten uns ihre Pläne hinsichtlich beruflicher Zukunftsaus- sichten. Schließlich ergriff Frau Reinhold das Wort und gab uns einige wertvolle Tipps im Hinblick auf die Berufswahl und ein erfolgreiches Bewerbungsverfahren, welche uns wohl in Zukunft noch von großem Nutzen sein werden. Was den Besuch der Ausbildungs- Scouts insgesamt so spannend und informativ machte, war die Tatsache, dass man solche direkten und ehrlichen Einblicke in das Berufsleben in der Regel nur selten erhält. Dass die Vor- tragenden kaum älter waren als wir selbst, trug ferner dazu bei, dass wir ihre Schilderungen und Berichte so gut nachvollziehen und ihre Meinungen und Ansichten hervorragend verstehen konnten. Auch wenn sich einige Schüler der Q11 bereits fest dazu entschlossen haben, nach dem Abitur ein Studium anstelle einer Lehre zu beginnen, waren die gehaltenen Vorträge für uns alle den- noch überaus ansprechend und auf- schlussreich und wurden deshalb jeweils mit einem großen Applaus gewürdigt. Lisa Holmer, Q11

176

174 Studien- und Berufsorientierung CampusTag in der Dreiflüssestadt Passau Am Morgen des 14. Juli 2022 machte sich das W-Seminar „Strafrecht“ unter der Kursleitung von Frau Feldl auf, um mit dem Zug in Richtung Passau zu starten. Dort erwartete uns ein interessanter und aufschlussreicher Tag an der Universität, insbesondere an der Juris tischen Fakultät. Wir konnten uns über einen Vortrag von Herrn Prof. Dr. Holm Putzke über seine Tätigkeit als Strafverteidiger und Pro- fessor für Strafrecht freuen. Hierbei lernten wir seinen Alltag und seine Arbeit als Professor und Strafverteidi- ger näher kennen. Da wir die Möglich- keit hatten, auch ein paar Fragen zu stellen, konnten wir zudem persönliche Anliegen klären und in einen regen Austausch gelangen. Besonders inter- essierte uns, wie er es mental schaffe, jede noch so grausame Straftat zu ver- teidigen. Daraufhin antwortete er uns, dass er die Tat und den Täter immer mental trenne und somit nicht die Tat verteidige, die faktisch so passiert ist, sondern den Täter im Sinne einer ange- messenen Strafe. Danach wurden wir von Studenten der Universität Passau über das Gelände geführt und erhielten somit einen Überblick über die Cafeterien, Hörsäle, die einzelnen Fakultäten sowie Biblio- theken, Sport-, Wohn- und Parkanla- gen. Anschließend konnten wir uns auf der sogenannten „Innwiese“ während eines Picknicks mit den Studenten aus- tauschen und so unsere Mittagspause entspannt in der Sonne genießen. Im Anschluss folgte eine Bibliotheks- führung durch das „Juridicum“, die juri- stische Bibliothek, und Einblicke in wis- senschaftliche Arbeitsweisen und -techniken waren möglich. Zu guter Letzt durften wir noch die Vor- lesung „Strafrecht I“ im Audimax, dem größten Hörsaal, besuchen. Hierbei konnten wir Inhalte wie das Fehlschla- gen eines Versuchs, den Unterschied zwischen „beendeter und unbeendeter Versuch“ sowie Rücktrittshandlung und Vortrag der KU Eichstätt-Ingolstadt Freiwilligkeit der Handlung aufgreifen und somit einen Einblick in das Leben eines Jurastudenten erhalten. Wir beendeten den Tag schließlich mit einem gemeinsamen Abendessen in der Pizzeria „Zi Teresa“ in der Passauer Innenstadt, bevor es mit dem Zug wie- der nach Landshut ging. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Tag ein voller Erfolg war und bei uns für schöne Erinnerungen gesorgt hat. An dieser Stelle möchten wir uns auch nochmal ganz herzlich bei der Passauer Hochschulgruppe „Senk- rechtstarter“ bedanken, die uns den Tag über begleitete und ihn so möglich gemacht hat. Anna Lenz, Q11 (2022) Am 22.11.2022 fand ein Vortrag der Katholischen Universität Eichstätt- Ingolstadt statt, der zur Information der Schüler der Q11 über die Uni- versität, das studentische Leben und drei ausgewählte Studiengänge diente. Die Referentin Laura Schabenberger begann den Vortrag mit der allgemei- nen Motivation, nach dem Schulab- schluss ein Studium zu beginnen, und erarbeitete dann gemeinsam mit den Schülern die Unterschiede zwischen einer Universität und einer Fachhoch- schule. Im Anschluss wurden die unter- schiedlichen Bachelorabschlüsse eines Studiums erklärt, wie z.B. Bachelor of Science oder Bachelor of Arts, auf die das Masterstudium aufbaut. Als Näch- stes wurde die Anzahl der Semester des Bachelorstudiums (6/7 Semester)

177

und des Masterstudiums (4/3 Seme- ster) in der Regelstudienzeit bespro- chen. Die Schüler wurden anschließend mit der Thematik der ECTS-Punkte, der Möglichkeiten des Sammelns der Punkte und der allgemeinen Modul- übersicht eines Studiums vertraut gemacht. Daraufhin wurde das Publi- kum auf die Unterschiede einer Bewer- bung und einer Immatrikulation hin- sichtlich eines Studiengangs hingewie- sen. Wenn es sich um einen zulassungsfreien Studiengang handelt, so ist der Studienplatz garantiert und man muss sich nur dafür eintragen. Bei zulassungsbeschränkten Studiengän- gen, wie beispielsweise Psychologie, wird aufgrund begrenzter Studienplätze eine Bewerbung gefordert und der Numerus Clausus spielt eine Rolle bei der Aufnahme der Bewerbenden. Im Folgenden erhielten die Schüler meh- rere Internetadressen zur Information über verschiedene Studiengänge sowie Möglichkeiten zum Kennenlernen der Studiengänge an der KU Eichstätt- Ingolstadt, wie z.B. ein Schnupperstu- dium, der Tag der offenen Tür oder der Newsletter „Marie erklärt’s Euch!“. Um konkrete Beispiele von Studiengängen aus unterschiedlichen Bereichen zu zeigen, wurden „Sustainability in Busi- ness & Economics“, ein Wirtschaftsstu- diengang mit dem Hintergrund der Nachhaltigkeit, Soziale Arbeit und Jour- nalistik vorgestellt. Hierbei wurden Unterschiede im Bereich des Bachelor- Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 175 abschlusses und auch der Vorausset- zungen für das Studium erklärt. Wäh- rend beim Studium der Sozialen Arbeit eine Fachhochschulreife mit zusätzli- chem sechswöchigen Vorpraktikum verlangt wird, benötigt man für „Sustai- nability in Business & Economics“ die allgemeine Hochschulreife. Anschlie- ßend wurden für unterschiedliche Stu- diengänge, beispielsweise Psychologie oder verschiedene Lehrämter, die Bewerbungs- bzw. Immatrikulationsfri- sten dieses Jahres angegeben. Nach- dem auf den Kontakt der Studienbera- tung und die Social-Media-Kanäle der KU Eichstätt-Ingolstadt hingewiesen worden war, wurden in einer Frage- runde die Themen Stipendium und Aus- landssemester geklärt. Anschließend durften die Schüler sich selbst mit aus- liegenden Flyern über die Studiengänge informieren, die sie am meisten inter- essierten, und wurden dabei von Frau Schabenberger unterstützt. Yasmin Götzberger, Q11 Unternehmensgründung im P-Seminar Herr Schläger von der Hans Lindner Stiftung besuchte das P-Seminar Unternehmensgründung. Am Semi- nar nehmen neun Schüler teil, die sich auf zwei Gründerteams mit jeweils vier und fünf Mitgliedern aufgeteilt haben. Das Start-up-Unternehmen Interspace entwickelt eine Software in Kombina- tion mit VR-Technologie, welche es den Beschäftigten in der Baubranche ermög- licht, eine interaktive und effiziente Arbeit zu verrichten. Die Gründungsidee des Start-ups Leather- tech ist die Produktion umweltfreundli- cher und nachhaltiger Sportprodukte aus Apfelleder. Herr Schläger präsentierte den Schü- lern das Finanzplanungstool im Pro- grammiersystem Excel. Investitionspla- nung und Finanzierung sind wichtige Bestandteile, um ein Unternehmen mit Zahlen und Fakten belegen und vorstel- len zu können. Durch sehr detaillierte und anschauli- che Erklärungen führte er die Schüler durch die bevorstehenden Schritte für die jeweiligen Unternehmen. Herr Schläger überzeugte durch seine hohe wirtschaftliche Kompetenz und unter- stützte die Gründerteams dabei, die nächsten Schritte zu meistern. Es war ein sehr informativer und erfolgreicher Nachmittag für alle Anwesenden. Ein großes Dankeschön an Herrn Schläger für seinen Besuch. Lucas Maldet, Q12

178

176 Studien- und Berufsorientierung Philosophische Berufsorientierung Wie gehe ich mit Enttäuschungen im Berufs- leben um? Wie werde ich in meinem Beruf und Leben glücklich? Wie löse ich Konflikte am besten? Diesen und weiteren Fragen hat sich der StuBO-Kurs von Frau Gruber in ins- gesamt vier Sitzungen mithilfe von Herrn Völkersberger in der „Philosophischen Berufsorientierung“ gestellt. Zu Beginn wusste keiner, was man sich unter diesem speziellen und individuellen Workshop vorzustellen hat. Doch diese Unsicherheit legte sich im Laufe der ersten Sitzung schnell und eröffnete den Weg für viele neue Erfahrungen. Durch die kritischen Fragen, die sich auf das Arbeitsleben und teils auch auf das eigene Privat - leben bezogen, lernten die Schüler viel Neues über sich selbst. Ihre Meinungen und Ansichten konnten sie unter einander austauschen, wodurch jeder neue Erkenntnisse gewinnen konnte. Es wurden beispielsweise persönliche Vorgehens- weisen im Umgang mit Konflikten besprochen, wobei es für die Schüler interessant war, zu erkennen, dass ihre Mitschüler teilweise auf die- selbe Art und Weise auf Konflikte reagieren. Zudem wurden auch Meinungen zu moralischen Fragen, wie zum Beispiel, ob man, wenn man wüsste, dass eine nahestehende Person etwas Illegales getan hat, dies bei der Polizei melden würde, ausgetauscht. Bei diesen Fragen wurde zwischen der moralisch richtigen und der gesetz- lich richtigen Antwort bzw. Handlung in der Situa- tion unterschieden. Abschließend kann man sagen, dass der StuBo- Kurs sehr viel im Workshop über sich und seine Mitmenschen gelernt hat. Wir sind Herrn Völkers- berger für seine geschickte Leitung durch das Labyrinth der philosophischen Fragen dankbar. Lena Hatzl, Q11

179

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 177 Faszination Baumaschinen Am 25.10.2022 hatten einige Schüler die Gelegenheit, die alle drei Jahre stattfindende bauma in München zu besuchen. Diese Baumaschinenmesse ist dafür bekannt, dass sie die weltweit größte ist. Und so faszinierte sie auch dieses Jahr wieder eine halbe Millionen Besucher, darunter auch uns, mit 19 Hallen und 414.000 Quadratmetern Außenfläche. Die beiden Lehrkräfte Frau Feldl und Herr Vilsmeier sowie 15 Schüler der Q11 und Q12 fuhren zunächst mit dem Zug nach München und dann mit der U-Bahn zum Messegelände. Von dort aus konnten wir uns in kleineren Grup- pen individuell umschauen. Ein vor allem für uns sehr interessanter Bereich war die Berufsorientierung, bei der es viel auszuprobieren gab. Aber auch die Hallen, in denen verschieden- ste Firmen ihre Produkte und Ideen rund um den Bereich Bauen vorstell- ten, waren sehr inspirierend. Das Außengelände, der wohl bekannteste Teil der bauma, stellte riesige Mulden- kipper, Bagger, Kräne etc. aus. Dort durften wir auch eine Führung beim Sennebogenstand genießen, bei der uns die Firma und ihre Fahrzeuge vor- gestellt wurden. Doch was haben wir von diesem Erlebnis mitgenommen? Neben ein paar Goodies natürlich einen Einblick ins Berufsfeld Bauen, Inspira- tion, viele Informationen und eine Erfahrung, die sich nicht so schnell ver- gessen lässt. Luisa Selmayer, Q11

180

178 Studien- und Berufsorientierung Nachlese Assessment Center der AOK im StuBo-Kurs Jeder wird früher oder später bei der Studien- und Berufsorientie- rung den Begriff „Assessment Cen- ter“ lesen. Was das genau ist, wie der Ablauf gestaltet ist und wie man sich am besten darauf vorbereitet, wurde uns von der Ausbilderin der AOK Bayern, Frau Bayer, erklärt. Sie hat uns nähergebracht, wie das Gruppenauswahlverfahren abläuft, und auch anhand von Ausschnitten aus dem Einstellungstest der AOK gezeigt, mit welchen Fragen man bei einem Assessment Center konfrontiert wird. Eine Mitschülerin durfte die Selbstvor- stellung üben. Anhand dessen haben wir weitere hilfreiche Tipps erhalten und erste Eindrücke gewonnen. Der wohl wichtigste Hinweis, den wir uns alle merken sollten, lautet: Vorbe- reitungen für ein Assessment Center sind das A und O. Daraufhin folgten noch Tipps, wie die richtige Zeitpla- nung, angemessene Kleidung und ein allgemein gepflegtes Äußeres. Die drei Schulstunden voller neuer Ein- drücke, hilfreichem Wissen und jeder Menge Tipps waren sehr informativ und werden uns auf unserem weiteren Lebensweg stets in Erinnerung bleiben. Senta Traut, Q11 Nachlese Einblicke der BWL-Studentin Lia Neuhierl Lia Neuhierl, eine Studentin der katholischen Universität Eichstätt- Ingolstadt, besuchte die 11. Klassen im Zuge der Studien-und Berufsori- entierung per Teams. Die BWL-Studentin stellte neben ihrem Studium noch einen weiteren Studiengang – Digital and Data-Driven Business – vor. Der Bachelorstudien- gang Betriebswirtschaftslehre richtet sich an Personen mit einem hohen Engagement und einer Begeisterung für wirtschaftliche Themen. An der KU Eichstätt-Ingolstadt spielt neben den theoretischen Bereichen des Studiums das praktische Arbeiten eine wesentliche Rolle. So bietet die Uni neben vielen Praktikumsmöglichkeiten eine Vielzahl von Workshops an. Das neu eingeführte Studium Digital and Data-Driven Business kombiniert Betriebswirtschaftslehre mit Infor - matik. Die Ausbildung bietet sich vor allem für alle an, die Interesse an digi- talen Geschäftsmodellen haben. Durch den enormen Anstieg des digita- len Transformationsprozesses in allen Branchen bietet das Studium auch in Zukunft eine hohe Beschäftigungs- wahrscheinlichkeit. Lia Neuhierl ist sehr überzeugt von ihrer Uni und lobt das familiäre Umfeld. Der Kontakt zu Kommilitonen und Professoren gelinge ihr zufolge weit einfacher als an einer großen Universität. Marlene Pieper, Q11

181

Nachlese Meine Zukunft – Meine Ausbildung Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 179 Am Mittwoch, den 26.01.2022, bekam die Oberstufe einen Einblick in das Ausbildungsleben. Mit vielen interessanten Fakten und Informa- tionen erklärten die Ausbildungs- Scouts der IHK den Schülern, welche Möglichkeiten es nach dem Abitur noch gibt, um in ein erfolg- reiches Berufsleben starten zu können. Von Grund auf wurde der Q11 erklärt, was eine Ausbildung überhaupt ist, was man erwarten darf und was von einem gefordert wird. Mit Videos und über- sichtlichen PowerPoint-Präsentationen wurde den Gymnasiasten die Arbeits- welt nähergebracht. Als besonders anschauliches Beispiel, wie eine Aus- bildung abläuft und was zu beachten ist, kamen drei Auszubildende, um ihre zwei spannenden Ausbildungsberufe zu präsentieren. Zuerst wurde die Ausbil- dung in der Bank von zwei Scouts vor- gestellt. Die Azubis erläuterten, wie ihr Arbeitsalltag abläuft und was ihnen an der Ausbildung besonders gut gefällt. Sie definierten, welche Soft und Hard Skills man mitbringen muss, um eine gute Bankkauffrau sein zu können. Die beiden teilten ihre Erfahrungen mit den Abiturienten. Zu guter Letzt wurde ein Quiz veranstaltet. So konnten sich die Schüler miteinbringen und das eben Vorgestellte noch einmal vertiefen. Außerdem wurde die Q11 über die Aus- bildung einer Kauffrau für Büromana- gement informiert. Besonders hilfreich empfanden es einige, dass erklärt wurde, was bei einem Vorstellungsge- spräch zu beachten ist, was man auf welche Fragen erwidern und was man vermeiden sollte. Tipps und Tricks, sicher durch ein Vorstellungsgespräch zu kommen, können schließlich immer helfen. Am Ende gab es noch eine On - linebefragung, in der die Schüler ihre Gedanken zum Thema Ausbildung äußern konnten. Jasmin Kainz und Johanna Hrdliczka, Q11

182

180 W– und P–Seminare Exkursionen des W-Seminars Englisch 2021/2023 Through good times and bad: von Iron Man bis Bruce Springsteen Bereits im vorigen Schuljahr machten sich die wackeren Seminaristen des W– Seminars Englisch 2021/23 zweimal in die Landeshauptstadt auf, um sowohl die Marvel–Ausstellung des Amerika– Hauses als auch das Masterseminar „Through Good Times and Bad: Ger- man–American Relations since World War 2“ an der LMU zu besuchen. Die aus Minnesota stammende Mitar- beiterin am Amerika–Haus (und, wie sich ganz in Marvel–Manier heraus- stellte, Doppelgängerin der ebenfalls aus Minnesota stammenden Cousine des Seminarleiters) Frau Joanna King führte ausgehend von einer in das Mar- velmultiversum einführenden filmi- schen Vorstellung und deren interes- santen Anekdoten zu originalen Zeich- nungen der Marvel Comics–Ausstel– lung, deren Umfang die Schüler ent - weder als Spidey–Fans begeisterte oder ihnen eine erste bildliche Vorstellung zum Thema vermittelte. Während Originalunterschriften der Seminaristen vor einer Iron–Man–Statue Die Teilnehmer mit Dr. Etges und dem (übrigens mehrheitlich amerikanisch besuchten) Uni–Seminar Zeichner auf Kinoplakaten zu den beliebtesten Exponaten gehörten, war es die überlebensgroße Hulkdarstel- lung, die die Seminarteilnehmer zugleich faszinierte und enttäuschte. Es war nämlich, dem geweckten Interesse am sonstigen Lektüreangebot der Amerikahausbibliothek zum Trotz, zum Teil ein noch größerer Dr. Banner erwartet worden. Kennedy–Experte Dr. Andreas Etges am Amerika–Institut der Ludwig–Maximili- ans–Universität München mutete dage- gen den Seminaristen nicht zu Unrecht schon Kenntnisse eines lebensechten Masterstudienganges im Hauptfach Nordamerikastudien zu. Diese sahen sich fast in ein Auslandsstudium in Ore- gon versetzt, als Studenten aus diesem und anderen westlichen Bundesstaaten in rasantem Tempo ihre Seminarrefe- rate vortrugen. Dabei konnten die Besucher durch sinnvolle Nachfragen und Beiträge in diesem anspruchsvol- len Szenario erste studentische Wur- zeln schlagen. Im Seminar ging es um so spannende Fragen wie die Rolle Prä- sident Ronald Reagans bei der Hinent- wicklung zur Wiedervereinigung oder die überraschende Genehmigung eines Bruce Springsteen–Konzertes in der noch existierenden DDR. Dr. Etges selbst informierte die Semi- naristen in einer Fragerunde über Inhalte des Studienganges wie die Lite- ratur und Geschichte der USA, Kanadas sowie der transatlantischen Beziehun- gen und betonte den Vorteil der vertief- ten Kenntnisse der Zielkulturen, die solch ein Studium vermittle. Während der vielfältige berufliche Weg unter anderem im Journalismus münden könne, machte Dr. Etges auch auf die Möglichkeiten eines Auslandsstudiums aufmerksam, das an der Uni München nach British Columbia oder nach Ore- gon führen kann. Dabei bezog er sich auch auf seinen eigenen Studienaufent- halt (und sogar Studienabschluss) in Wisconsin, wo er durch die höheren Leseanforderungen bei jedoch weniger Kursen und durch die anders liegenden Semesterferien prägende Einblicke in die akademischen Gepflogenheiten in den USA erhielt. Seminarleiter Axel Oßner featuring W–Seminarteilnehmer

183

Create your place – with Interspace! Zehn Monate lang durfte das Inter- space–Team der Schulstiftung Seli- genthal im Rahmen des Existenz- gründerwettbewerb für das P–Seminar „Unternehmensgrün- dung der Hans Lindner Stiftung“ erfahren, was alles dazugehört, um ein Unternehmen zu gründen. Aufgabe war es, ein möglichst realitäts- nahes Gründungskonzept auf Basis einer selbst erdachten Geschäftsidee zu erarbeiten. Im Zuge dessen ent - wickelten die Teilnehmer unter Leitung ihres Fachlehrers einen Businessplan, welcher zum einen Themenbereiche aus der Wirtschaft abdeckt und zum anderen einen ausführlichen Finanz- plan umfasst. Die Geschäftsidee kurz erklärt: Das Interspace–Unternehmen setzt sich in erster Linie mit der Virtual Reality aus- einander, wobei konkret eine Software erstellt wird, welche Kunden in der Bauphase von Gebäuden oder bei der Gestaltung von Innenräumen mit High– Tech Grafik unterstützen soll. Mit der VR–Brille ist es nun möglich, einen Raum virtuell zu betreten und sich darin im 360–Grad–Rahmen umzuse- hen. Mit passenden Controllern kann in Echtzeit ein Objekt wie beispielsweise ein Möbelstück, ein Fenster oder eine Steckdose platziert und verschoben werden, aber auch Materialien und Designs lassen sich anpassen und rea- listisch betrachten. Jasmina Vinkovic, Q12 W–Seminar im Fach Latein Das glückliche Leben als zentrales Thema der antiken Philosophie Als der Athener Solon den sagen- haft reichen Lyderkönig Krösus in dessen Palast in Sardes in Klein- asien aufsuchte, führte ihn der König am dritten oder vierten Tag in seine Schatzkammer und zeigte ihm seine unermesslichen Reichtümer. Dabei wandte er sich mit den folgenden Worten an Solon: „Gastfreund aus Athen, verschiedene Kunde über dich ist zu uns gedrungen über deine Weis- heit und deine Reisen. Man hat uns erzählt, du habest als Freund der Weisheit und um die Welt kennenzuler- nen, viele Länder der Erde besucht. Nun möchte ich dich doch gerne fragen, ob du schon den glücklichsten Menschen auf Erden gefunden hast.“ Krösus glaubte natürlich, Solon würde ihn wegen seines unvergleichlichen Reichtums für den Glücklichsten halten. Zu seiner großen Enttäuschung betrachtet der Weise aus Athen den übermäßigen Besitz materieller Güter nicht als Grundlage für ein glückliches Leben. Die Frage nach dem Glück und welche unterschiedlichen Antworten auf diese in der Antike gefunden wur- den, war Thema des Seminars. Dabei wurde ein weiter Bogen gespannt von Homer über Aristoteles, die helle - nistischen Philosophen und Plutarch bis Martial und Seneca und schließlich bis zu dem, was die sogenannten kleinen Leute unter Glück verstanden. Im Einzelnen befassten sich die – Seminarteilnehmer mit folgenden Themen: Jade Brunnbauer schrieb über Seneca und dessen Essay „Über das glückliche Leben“, Carolin Englet untersuchte die Glücksvorstellungen der Stoiker, Flutra Gashi spürte dem Glücksverständnis der Helden in der Ilias nach, Sophie Goiny und Svenja Weidhaus nahmen sich je eine Anzahl von Epigrammen Martials vor, Johanna Hrdliczka verglich antike und moderne Glücksvorstellungen einfacher Men- schen, Zoe Hummel untersuchte den Kynismus, Jasmin Kainz widmete sich verschiedenen Freizeitaktivitäten im antiken Rom als Glücksbringer, Luis Mayer setzte sich mit Aristoteles und dem Glück der Goldenen Mitte aus - einander, Patricia Mrosek zeigte auf, was Plutarch an Ratschlägen für ein glückliches Leben zu bieten hat, Verena Niederreiter analysierte die Schrift Senecas „Über die Ruhe des Gemüts“, Vincent Schmaus widmete sich den Glücksvorstellungen in der Odyssee, Alisa Steppert schrieb über das Glück in den Satiren des Horaz und Jasmina Vinkovic setzte sich mit der epikureischen Philosophie ausein- ander. Werner Ebermeier

184

182 W– und P–Seminare Besuch des W–Seminars Englisch 2022/24 an der Uni München und im Amerikahaus „High–ranking, but goddam dangerous!“ „Kennedy signs Cuba Quarantine Order.“ Dies war eine der ein- drucksvollsten Bildunterschriften in der Foto– und Dokumentenausstel- lung „Goddam Dangerous“ im Ame- rikahaus, durch die die Amerikani- stik–Studentin Frau Tamara Blank die Schüler des W–Seminars Eng- lisch am 20. Dezember stilecht in schon vorbildlich flüssigem Ameri- kanischem Englisch führte. Nach einer Stippvisite an den Fakultä- ten für Anglistik und Nordamerikastu- dien und deren Gebäude an der – mitt- lerweile, wie die Seminaristen später erfahren sollten, auf Platz eins des deutschen Unirankings befindlichen – LMU München waren sie dorthin gefah- ren, um sich mit der Thematik der „Cuban Missile Crisis“, so der englische Begriff, und des Kalten Krieges zu beschäftigen. Frau Blank gab ihnen neben hochinteressanten Details zur, im Deutschen so benannten, Kuba– Krise von 1962 auch so viele Informatio- nen zu Studiengängen und Universitäts- Seminarteilnehmer bei der Schnitzeljagd in der Rotunde des Amerikahauses realität der Universität München an die Hand, dass sie beinahe schon ihre erste Studienbera- tung hinter sich hatten. So wurde unter anderem auf sehr interessante und lebensnahe Weise über das Studium der Anglistik und Amerikanistik infor- miert, während die Schü- ler noch von Bildern JFKs, RFKs und Nikita Chruschtschows, den poli- tisch Handelnden der damaligen weltumspan- nenden Krise, umringt waren. Wegen der enormen Aktualität der Kuba–Krise mit ihrer akuten Welt- kriegsgefahr standen trotzdem Fragen der politischen Glaubwürdigkeit des Westens wie des Ostens, des Verlustes der Kontrolle über Atomwaffenarsenale und die Frage des diplomatischen „Gewinners“ einer solchen Krise zumindest ebenso im Mittelpunkt. Überraschend war sicherlich für man- che Seminaristen, dass der gefürchtete sowjetische Staatschef insgesamt deut- lich diplomatischer handelte, als man es sich vom derzeitigen russischen Präsidenten erwarten würde, und dass andererseits der kubanische Staatschef Fidel Castro eine Phase der geradezu grausigen „Armageddonbereitschaft“ durchlebt haben soll. Dies belegten am Amerika–Haus ausgestellte Dokument- kopien. Insgesamt war die studentische Füh- rung eine gelungene Alternative zu einem Seminarbesuch an der LMU, Die Seminaristen vor der multilingualen Säule der noch brandneuen Gesamtbibliothek der LMU denn Frau Blank gehört dem studenti- schen Team an, das die Ausstellung unter Anleitung des LMU–Dozenten und Kennedy–Kenners Herrn Dr. Andreas Etges wissenschaftlich beglei- tet und aufgebaut hatte. W–Seminarteilnehmer featuring Seminarleiter Axel Oßner Wie versteinert lauscht man den Aus- führungen zur Kuba-Krise

185

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 183 P–Seminar „Musik macht Spaß“ (Q11) Die vergangenen Jahre waren geprägt von der Corona–Pandemie und vielen Einschränkungen im Schulalltag. Umso mehr freuten wir uns, wieder ein erfolgreiches P– Seminar zusammen mit den Hort- kindern durchzuführen und mit ihnen gemeinsam musizieren zu können, was im letzten Jahrgang leider aufgrund der strengen Rege- lungen nicht möglich war. Dabei konnten wir ihnen die Welt der Musik spielerisch näherbringen, indem jedes Mal eine Zweiergruppe von Semi- narteilnehmern gemeinsam eine Stunde zu einem bestimmten Thema plante. Die Bandbreite der Themen ging von einer „Safari–Stunde“, bei der die Kinder auf eine musikalische Entdek- kungsreise durch den Dschungel geschickt wurden, bis hin zu einer Stunde mit Bewegung und Tanz – für jedes Kind war also etwas dabei. Einmal pro Woche lernten die Kinder verschiedene Instrumente und Rhyth- men kennen, aber auch Singen und Tanzen kamen nicht zu kurz. Unser eigenes Schlusslied „Tschüss, bis bald!“, das von Kursteilnehmern selbst komponiert wurde, kam bei den Kin- dern sehr gut an und sorgte immer für gute Stimmung und viel Spaß. Während des ganzen Seminars stand uns Frau Drexler zur Seite, die uns bei jeder Idee unterstützte und immer ein offenes Ohr für Fragen und Anliegen hatte. Außerdem gab sie uns die Mög- lichkeit, unsere Ideen in einer Probe- stunde auszuprobieren, und gab uns dabei immer sehr hilfreiches Feedback. Somit konnten wir den Hortkindern das bestmögliche Erlebnis bieten und hat- ten alle sehr viel Spaß während des Seminars. Zum Schluss kann ich sagen, dass das P–Seminar „Musik macht Spaß“ ein voller Erfolg war; wir konnten den Kin- dern nicht nur musikalische, sondern auch kreative Kompetenzen vermitteln. Aber auch wir Schüler konnten viel aus dem Seminar für uns und unser restli- ches Leben mitnehmen und wir werden es immer schön in Erinnerung halten. Wiktoria Cieselska und Santila Turgut

186

184 W– und P–Seminare Lehrkraft Leitfach Thema P–Seminare Q12 Gruber Ang. Sozialkunde Nachhaltig leben durch regionale und saisonale Ernährung Krippner Kath. Religion Religion geht durch den Magen – Spiritualität mit Essen und Trinken Lindner Musik Musiktheorie digital vermitteln Seiffert Biologie/Chemie DIY–Rezepte für einen umweltbewussten Haushalt Vilsmeier Wirtschaft/Recht Unternehmensgründung der Hans Lindner Stiftung W–Seminare Q12 Ebermeier Latein Das glückliche Leben als zentrales Thema der antiken Philosophie Ernst Mathematik Mathematik ist schön Feldl Wirtschaft/Recht Strafrecht – Dem Verbrechen auf der Spur Heckl Darstellendes Spiel/ Der Mensch und das Spielen Sozialkunde Oßner Englisch Underworld stories untold: Dark Ages, conspiracy theories and infamous scandals in (Post–) British and North American literature, films and fictional PC games P–Seminare Q11 Drexler Musik Musik mit Kindern des Horts der Grundschule Seligenthal vom Hofe Biologie Überarbeitung des Bestands an mikroskopischen Dauerpräparaten Kaufmann J. Sozialkunde Politikmagazin „Pieper“ online Littich/Barthold Sport Übungsleiter C Kinder und Jugendliche Mantel Sozialkunde Netzgänger Mitschke Geschichte Landshuter Geschichte(n) für Kinder: Konzeption und Gestaltung einer historischen Stadtführung für Kinder Müller S./Vilsmeier Geographie/WR Transalp Zierer K. Mathematik „Spielekoffer“ – Gesellschaftsspiele als Möglichkeit, Zahlenverständnis, Grundrechenfertigkeiten und logisches Denken bei Kindern freudvoll zu schulen W–Seminare Q11 Babinger Katholische Religion Die Sakramente der Kirche (Kooperationsseminar mit der Universität Regensburg) Dobias Geschichte Antike in München Ebermeier Latein Gruselgestalten in der Antike Littich/Barthold Sport Übungsleiter C Kinder und Jugendliche Müller S./Vilsmeier Geographie/WR Transalp Oßner Englisch Terror in their name? Marvelous heroes and notorious evildoers in British, Language Science Schramm Geschichte Artige Kunst – NS–Künstler, ihre Karrieren und Werke im Spiegel der North American and Pacific Rim Literature, Movies, Video Games and NS–Ideologie 1933 – 1945

187

Wahlfächer Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 185 Kochen für Einsteiger In diesem Schuljahr versammelte sich, frei von allen Einschränkun- gen der Pandemie, eine erfreulich große Schülerschar der 7. und 8. Klassen in der Schulküche des Nebengebäudes zum Wahlunter- richt „Kochen für Einsteiger“ und machte gute Fortschritte beim Kochen, Backen und dem weniger beliebten Aufräumen. Mit Begeisterung für alle Küchen - techniken bereitete sie selbstständig unter fachkundiger Anleitung ihr Mit- tagessen zu. Kenntnisse und Fertigkei- ten in der Nahrungszubereitung konn- ten so vertieft und erweitert werden. Der breite Bogen der Speisenauswahl spannte sich von Vorspeisen über einfache warme Hauptgerichte bis zu süßen Nachspeisen und Kuchen. Die Regionalität und Saisonalität der benötigten Lebensmittel war ein wichti- ges Kriterium des Einkaufs. Die Team- arbeit in der Kochgruppe, die Tischge- meinschaft beim Essen und auch das weniger beliebte gemeinsame Aufräu- men erzogen die Schüler in lockerer Atmosphäre auch zu einem rücksichts- vollen Umgang miteinander. Verbunden mit dem wertschätzenden Umgang mit den Früchten der Schöpfung konnte diese kulinarische Schulung in Sozialkom petenz und Gemeinschafts- sinn für die Schüler beispielgebend sein zur behutsamen Pflege von Ess- und Lebenskultur. Bleibt zu hoffen, dass durch die Fähigkeit, mit frischen Lebensmitteln selbst zu kochen, die Qualität dieser Speisen erkannt wird und das ein oder andere Fertiggericht im Supermarktregal liegengelassen wird. Angelika Gruber

188

186 Wahlfächer Chinesisch, eine besondere Herausforderung! Seit dreizehn Jahren bietet unsere Schule interessierten Schülern aller Jahrgangsstufen einen Wahl- unterricht in der Weltsprache Chinesisch an. Sie werden dabei bestens von der Mut- tersprachlerin und Lehrbuchherausge- berin Frau Hefei Huang betreut, die es nicht nur hervorragend versteht, die wahrlich nicht einfache Sprache in Wort und Schrift zu vermitteln, sondern auch durch viele Informationen über das Land und seine Sitten und Gebräuche interessante Einblicke in das Leben im „Reich der Mitte“ zu geben. In diesem Schuljahr wurde das Wahl- fach in verschiedenen Leistungsgrup- pen jahrgangsübergreifend angeboten. Wie jedes Jahr konnten auch heuer Schüler des Fortgeschrittenenkurses II an der staatlichen Prüfung „Hanyu Shuiping Kaoshi“, einem international anerkannten Sprachzertifikat, teilneh- men. In dieser Prüfung werden sowohl Hör– als auch Leseverständnis gete- stet, was sichere Kenntnisse in Voka- beln und Schriftzeichen voraussetzt. Die Prüfungsbögen werden nach Peking geschickt und dort bewertet. Viktoria Blum, Svenja Welzenberg und Ian Lusetsky bestanden die Prüfung HSK 2 auch dank der hervorragenden Vorbereitung durch Frau Huang mit Bravour! Diese beileibe nicht alltägliche Zusatz- qualifikation wird unseren Schülern im späteren Studien– und Berufsleben von großem Nutzen sein und den Jugendli- chen interessante Möglichkeiten in der globalisierten Welt eröffnen. Natürlich nützen Chinesisch–Kenntnisse auch bei Das Wackeldackelprojekt Im Rahmen einer Kooperation mit der Hochschule Landshut wurde wieder das Projekt „Wackeldackel“ in der 5. Jahrgangsstufe für 30 Schüler angeboten. Frau Prof. Dr. Barbara Höling, die an der Hochschule Mathematik und Physik lehrt, brachte ihnen zuerst die Bedeutung von Federn für den Maschi- nenbau näher. Danach führten die geschlechtergetrennten Gruppen Messungen zur Dehnung und Schwin- gungsdauer von Federn durch. Unterstützung bekamen die Schüler jeweils von einem Studenten. Bei der graphischen Auswertung konnten sie ihr Wissen über Koordinatensysteme anwenden und erkannten physikalische Zusammenhänge gut. Dann wurden aus einem Holzwagen, Federn, Styroporkugeln und bunter Farbe Wackeltiere gebaut. Zum Abschluss fand der Besuch der Hochschule Landshut statt. Nach einer Einführung in den 3D–Druck fertigten die Kinder selbst mit einem 3D–Doodler (eine Art 3D–Druck–Stift) Figuren, wie Brillen, Räder oder Sterne. So konnten alle ein tolles Andenken mit nach Hause nehmen. Verena Ernst Frau Huang der Teilnahme an unserem Austausch- programm mit der Universität Wenzao in Taiwan, das eigentlich im zweijähri- gen Turnus stattfindet, aber seit der Pandemie noch nicht wieder aufge- nommen werden konnte. Für viele steht es jetzt schon fest, dass sie im neuen Schuljahr wieder im Chinesisch–Unterricht dabei sein wer- den, und so wünschen wir allen Chine- sisch–Schülern auch weiterhin 祝考试ᡂȑ (Viel Erfolg)! Ursula Weger

189

Wahlfach Informatik Physical Computing mit CalliopeMini® und Callibot Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 187 Sieben Schüler der achten und neunten Klassen schrieben sich in das Wahlfach „Physical Computing“ ein und trafen sich an ausgewählten Donnerstagen zu sogenannten „Mini–Hackathons“ von drei Stunden Länge, um sich intensiv mit der Programmierung des Minicomputers CalliopeMini® zu beschäftigen. Dabei schlugen die jungen Program- mierer den praktischen Weg ein. Ohne große Theorieeinheiten über Program- miersprachen oder Elektronik näherten sie sich den Ausgabemöglichkeiten und Software Engineering Sensormodulen des Einplatinengeräts und erreichten mit Hilfe einer graphi- schen „Bausteinprogrammierung“ schnell schöne Anwendungen wie Türklingel, Dämmerungsschalter, Kompass oder elektronischer Würfel. Anhand des Projektes „Ampelanlage“ lernten die Jugendlichen die Vorzüge der formalen und textbasierten Pro- grammiersprache Python kennen, welche zur Realisierung komplexerer Algorithmen notwendig wurde. Unter Verwendung mehrerer Softwareent- wicklungswerkzeuge wie UseCases, Ablauf– und Zustandsdiagrammen wurde eine LED–Ampelanlage mit Verkehrsampel und Anforderungsam- pel für Fußgänger samt bluetooth– Kommunikation realisiert. Tieferen Einblick in die Programmier- sprache Python erarbeiteten sich die Teilnehmer beim Thema „Spiele - programmierung“, welches sie in die weitere Verwendung vordefinierter Biblio- theken heranführte und so die kreative Arbeit auf die Erschaffung der wesentlichen Spiel - algorithmen fokus- sierte. Im letzten Teil des Wahlkurses wurde es wieder „physical“: der kleine Fahr - roboter Callibot erweitert die Fähig- keiten des Calliope- Mini® um Motoren und Ultraschall– und Infrarotsensoren. Erneut ging es praktisch zur Sache: „Fahre möglichst genau einen Meter weit“ hieß eine der ersten Aufgaben, welche es, ohne wei- tere größere Vorgaben umzusetzen galt. Im weiteren Verlauf fuhr der Roboter durch einen vorgegebenen Parcours, ohne anzustoßen und folgte eigenständig einer schwarzen Linie. Als Abschluss realisierten die Teilnehmer eine Fernsteuerung auf dem Calliope- Mini® für den Callibot mithilfe einer bluetooth–Verbindung. Michael Haucke

190

188 Wahlfächer Wahlkurs Judo und Grundlagen der Selbstverteidigung Mit 14 Mädchen und Buben der Klassen 5, 6 und 7 endete der erste Judo-Wahlkurs am Gymnasium. Ein Rückblick auf den Anfang des Kurses macht deutlich, wie viel die Kinder in diesem Jahr gelernt haben. Zunächst näherten sich die angehen- den Judoka einander an. Rangeln und Raufen – und zwar so, dass es allen Spaß macht – waren die ersten Übungseinheiten, in denen Rücksicht- nahme und das absolute Einhalten von Regeln im Fokus standen. So ergaben sich fast von selbst die ersten Judotechniken, womit man jemand anderen in der Bodenlage kon- trollieren konnte – und natürlich Mög- lichkeiten und Wege, wie man sich aus einer unterlegenen Position wieder befreien kann – Zitat: „Boah ist das anstrengend!“ Die Übungspartner („Tori“ und „Uke“) wurden im Übungskampf („Randori“) dann zu Übungsgegnern – selbstver- ständlich immer unter Einhaltung aller Regeln zum eigenen und zum Schutz der anderen. Die Übungskämpfe boten reichlich Gelegenheit, sich durchzuset- zen, zu lernen zu verlieren, eigene Grenzen zu erfahren und zu erkennen, dass man nie ganz wehrlos ist. Seligenthaler Judoka nach der Gürtelprüfung Mit der Zeit verlagerte sich das Training von der Bodenlage in den Stand. Die Notwendigkeit, erstmal zu lernen, wie man verletzungsfrei hinfällt, bevor man von anderen zu Boden gebracht wird, war schnell klar. Die Fallschule war seitdem stets Pflichtprogramm in jeder Übungsstunde! Nun stand der partnerschaftliche Aspekt wieder im Vordergrund: Judo- würfe benötigen einen Wurfpartner – auf den man gut aufpassen sollte! Die gelernten Fuß– und Hüftwürfe setzten die jungen Judoka mit Feuereifer in den Übungskämpfen (diesmal in der ste- henden Position) ein. Hier zeigte sich, dass es wieder mal nicht so einfach ist, gegen das Bestreben seines Trainings- partners einen Wurf durchzusetzen – besser ist es, Aktionen und Bewegun- gen seines Kontrahenten zu erkennen oder herbeizuführen und diese zum eigenen Vorteil zu nutzen, eines der grundlegenden Prinzipien des Judo. Kurz vor Weihnachten legten alle Teil- nehmer des Wahlkurses dann erfolg- reich die Gürtelprüfung zum Weiß–Gel- ben Gürtel ab und zählen seither als „richtige“ Judoka! Neben dem weiteren Ausbau der Judo- techniken thematisierte der Kurs nun auch das Thema Selbstverteidigung. Wie realistisch kann man das Gelernte in einer bedrohlichen Situation außer- halb der Judomatte anwenden? Wie gut funktioniert meine Fallschule, wenn man die Matte mal weglässt? Kann ich als Kind einen Erwachsenen mit dem Hüftwurf werfen? Die Erkenntnis: das Leben ist kein Actionfilm und das Beste ist es, bedroh- liche Situationen überhaupt zu vermei- den oder sich so schnell wie möglich davon zu entfernen und Hilfe zu suchen. Ein lehrreiches Jahr – aber mit viel Spaß und mit neuen Freunden! Michael Haucke

191

Früh übt sich, wer sein eigenes Unternehmen gründen will Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 189 Talente entdecken, Ideen umsetzen, sein eigener Chef sein – das alles können Schüler der 9. und 10. Jahr- gangsstufe im Wahlfach „Ideen machen Schule“ erleben. Im Existenzgründungsspiel der Hans Lindner Stiftung schließen sich die Schüler in Teams zusammen, in welchen sie eine Geschäftsidee ent wickeln. Die Umsetzung der Geschäftsidee wird in einem Business- plan niedergeschrieben und im Anschluss von einer fachkundigen Jury bewertet. Das Regionalfinale der Spielregion Landshut fand in diesem Schuljahr an der Hochschule Landshut statt. Nach einer Campusführung und Einblicken in die Bereiche Fahrzeugtechnik, 3D- Druck, 3D-Scan und biomedizinische Technik ging die Abschlussveranstal- tung los. Hierbei konnte unser Team „TimeUp“ mit seiner Idee eines Cafés, in dem man nicht für die dort in Anspruch genommene Dienstleistung, sondern für die in dem Lokal verbrachte Zeit zahlt, den 1. Platz ergattern. Das Team „Microfinder“ entwickelte einen PCT–Test, um den Stand einer bakteriellen Infektion einfach und kostengünstig zu ermitteln und einer unnötigen Einnahme von Antibiotika vorzubeugen. Mit dieser zündenden Geschäftsidee konnten die Jungs den 3. Platz belegen. Wir gratulieren unseren Teams zu ihren Erfolgen und freuen uns, dass sich das Engagement ausgezahlt hat! Das Siegerteam mit den Juroren, Veranstaltern und Ehrengästen Elisabeth Feldl Einblicke in den Bereich „Bio–Medizinische Technik“

192

190 Lektüren Lektüren im Schuljahr 2022/2023 (eine Auswahl) Deutsch Jahrgangsstufe 5 Janotta, Anja Die Isardetektive Preußler, Otfried Die Abenteuer des starken Wanja Jahrgangsstufe 6 Ende, Michael Momo Hühnerfeld, Paul Der Kampf um Troia: Griechische Sagen Kaurin, Marianne Irgendwo ist immer Süden Jahrgangsstufe 7 Lechner, Auguste Das Nibelungenlied Jahrgangsstufe 8 Dürrenmatt, Friedrich Der Besuch der alten Dame Das Versprechen Ursula Poznanski Erebos Carl Zuckmayer Der Hauptmann von Köpenick Jahrgangsstufe 8 Andersch, Alfred Sansibar oder der letzte Grund Frank, Anne Tagebuch Rose, Reginald; Budjuhn, Horst Die zwölf Geschworenen Zweig, Stefan Schachnovelle Jahrgangsstufe 10 Lessing, G. E. Emilia Galotti Nathan der Weise Mann, Thomas Mario und der Zauberer Q11 Büchner, Georg Woyzeck Fontane, Theodor Effi Briest Goethe, J. W. von Iphigenie auf Tauris Faust. Der Tragödie Erster Teil Hauptmann, Gerhart Bahnwärter Thiel Hoffmann, E.T.A. Der Sandmann Keller, Gottfried Romeo und Julia auf dem Dorfe Lyrik der Klassik, der Romantik und aus den realistischen Strömungen des 19. Jahrhunderts Q12 Brecht, Bertolt Mutter Courage und ihre Kinder Frisch, Max Homo Faber Kafka, Franz Die Verwandlung Mann, Thomas Der Tod in Venedig Schnitzler, Arthur Lieutnant Gustl Lyrik des 20. und 21. Jahrhunderts Englisch Jahrgangsstufe 9 Pope, Lucas Republia Times Jahrgangsstufe 10 Thomas, Angie The Hate U Give Q11 O‘Flaherty, Liam The Sniper Joyce, James Eveline Joyce, James A Portrait of the Artist as a Young Man Poe, Edgar A. The Tell–Tale Heart Poe, Edgar A. The Black Cat Poe, Edgar A. The Cask of Amontillado Hemingway, Ernest Cat in the Rain

193

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 191 Hemingway, Ernest Indian Camp Twain, Mark Luck Dickinson, Emily The Widow and the Parrot Shakespeare, William Henry V (in Auszügen) Heisey, Monica Really Good, Actually Lo, Malinda Last Night at the Telegraph Club Lee, Chang–Rae Native Speaker Boyle, T.C. The Tortilla Curtain Q12 Shakespeare, William A Midsummer Night’s Dream (in Auszügen) Shakespeare, William Macbeth Miller, Arthur The Crucible (in Auszügen) Französisch Jahrgangsstufe 6 Lause, Christian 24 heures à Paris: Une journée, une aven- ture Jahrgangsstufe 7 Chauvet, Julie Drapeau rouge (inkl. Hörbuch) Jahrgangsstufe 8 Mestron, Hervé Soupçons Q11/Q12 Schmitt, Éric–Emmanuel Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran Spanisch Q12 Rivas, Manuel La lengua de las mariposas Latein Jahrgangsstufe 9 Hygin/Phaedrus Fabeln Amerigo Vespucci Mundus novus Nepos De viris illustribus (z. B. Hannibal) Cäsar De bello Gallico Martial Epigramme Bibelstellen aus der Vulgata Jahrgangsstufe 10 Cicero Prozessreden (z.B. Pro Sexto Roscio) Plinius Epistulae (z.B. Vesuvausbruch) Catull Carmina Ovid Ars amatoria Einhard Vita Caroli Magni Jacobus de Voragine Legenda aurea Piccolomini De duobus amantibus historia Orff Carmina Burana Q11/Q12 Augustus Res gestae Catull Carmina Cicero De finibus, De natura deorum, De officiis, De re publica Horaz Sermones Livius Ab urbe condita Petron Cena Trimalchionis Seneca Epistulae morales ad Lucilium Sueton Augustus Vergil Aeneis

194

192 Fortbildungen Lehrerfortbildungen im Schuljahr 2022/23 Thema Veranstalter Veranstaltungsort digital natives = digital talents? Bayerische Landeszentrale online Die Bedeutung von digitalen Medien für die Talententwicklung für neue Medien von Kindern und Jugendlichen Dauerkrise verändert Jugend – Katholisches Schulwerk Nürnberg Herausforderungen und Perspektiven Tagung für Stellvertreterinnen und Stellvertreter Katholisches Schulwerk online aller Schularten: Zukunft an katholischen Schulen verantwortungsvoll gestalten Das demokratische Asien: Taiwan Akademie für Politische Bildung Tutzing Automatisiertes Lernen? Künstliche Intelligenz Akademie für Politische Bildung Tutzing im Bildungssystem „BÄÄM! Popkultur trifft politische Bildung" Akademie für Politische Bildung Tutzing Fachtagung für Beratungsfachkräfte Katholisches Schulwerk Augsburg an katholischen Schulen in Bayern Dienstbesprechung der Staatl. SB–Ndb. für Staatl. Schulberatung Ndb. Landshut BLK/Schulpsychologen der Gymnasien Stadt und LK Landshut und Kelheim ByCS–Messenger, ByCS–Drive, ByCS–Office – Akademie für Lehrerfortbildung und online aktueller Entwicklungsstand und weitere Planungen Personalführung ALP Dillingen Sketchen 2.0 – Icons, Gesichter und unterrichtliche Akademie für Lehrerfortbildung online Vorhaben visuell transportieren Personalführung ALP Dillingen Modul II: DaZ–Lernende in den Unterricht integrieren MB für die Gymnasien in Ndb. online Krieg in der Ukraine Akademie für Lehrerfortbildung online und Personalführung Dillingen Traumapädagogische Anregungen Akademie für Lehrerfortbildung online für die Arbeit in Schule und Unterricht und Personalführung Dillingen Durch Krieg und Flucht belastete Kinder und Jugendliche Stadt Regensburg Regensburg in der Schule unterstützen Konfrontative Methoden bei Mobbing Staatl. Schulberatungsstelle Ndb. Landshut Generation Z – Herausforderung im Schulalltag Katholisches Schulwerk online

196

194 Statistik Schülerstand am Anfang und Ende des Schuljahres Wahlfächer 1 Bigband 2 Bücherclub 3 BrassMachine 4 Chinesisch (Anfänger) 5 Chinesisch für Fortgeschrittene 6 Chor 7 Clever lernen I 8 Clever lernen II 9 Clever lernen III 10 Deutsch von A-Z 11 Englisch 12 Ensemble SaxoPhonie 13 Fair-Trade 14 Flautissimo Querflötenensemble 15 Fußball 16 Judo und Grundlagen der Selbstverteidigung 17 Juniorband 18 Kochen für Einsteiger 19 Latein-Intensivierung 20 Mathematik Intensivierung 10. Klassen 21 Mathematik Intensivierung 8. Klassen 22 Mediatoren 23 Medienscouts 24 Physical Computing 25 Raspberry Pi 26 Schülerzeitung online (inkl. Pieper-Magazin) 27 Schulgarten 28 Schulsanitäter 29 Sinfonieorchester 30 Theatergruppe III_Heckl 31 Theatergruppe III_Stefan 32 Theater 5.1_Heckl 33 Theater 5.2_Stefan 34 Trommeln und Percussion 35 Tutorium der 5. Klassen Elternabende 04.10.2022 10.10.2022 16.01.2023 06.03.2023 13.03.2023 20.03.2023 27.03.2023 Elternsprechtage 15.11.2022 23.11.2022 19.04.2023 5. Klassen 6. Klassen digitaler Elternabend für die 9. Klassen digitaler Elternabend für die 10. Klassen digitaler Elternabend für die 8. Klassen 2. Elternabend für die 5. Klassen, digital digitaler Elternabend für die 7. Klassen Elternsprechtag für die 5. und 6. Klassen digitaler Elternsprechtag für 7. – 12. Jahrgangsstufe digitaler 2. Elternsprechtag für alle Jahrgangsstufen

197

Personal Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 195 Reinigung Götz–Management–Holding AG Hauspersonal Fobe, Michael – Hausmeister Gruber, Gerhard – Hausmeister Zentralpforte Ganserer, Sr. M. Bernadette Rohleder, Stefan Stadler, Ehrentraud Stuber, Ludwig Verwaltungspersonal Stiftung Schwall, Annette – Referentin der Geschäftsführung Diesch, Jutta – Sekretärin der Geschäftsführung Roberg, Sr. M. Ida – Mitarbeiterin Schulstiftung Müller, Irene – Personalbüro Högl-Eggl, Theresia – Personalbüro Müller, Karin – Buchhaltung Rauscher, Thomas – Systemadministrator Verwaltungspersonal Sekretariat/Schule Brandstetter, Christine – Sekretariat Draghici, Monika – Sekretariat Riegler, Gabriele – Sekretariat Scholz, Tamara – Sekretariat Gronewald–Haake, Mariana – Laborantin, Schulbücher Raczka, Petra – Zentralbibliothek Erweiterte Klassenkonferenz Weger, Ursula Fischer, Maria Heckl, Daniel Kley, Hans-Christian Littich, Matthias Müller, Sirko Saxl, Gerda Schleinkofer, Margit Verbindungslehrer Mitschke, Claudia Schramm, Benedikt Mitarbeitervertretung Gruber, Angelika – 1. Vorsitzende Zierer, Florian – 2. Vorsitzender Feld, Elisabeth – Schriftführerin Freudenstein, Siegfried Grüner, Martina Littich, Matthias Ganztagsbetreuung Hummer, Daniela, Dipl.–Soz.Päd./FH, Leitung Barcik, Ursula Maria Feyrer, Elisabeth Haßmann, Michaela Wöhrl, Brigitte Zankl, Marianne Freudenstein, Siegfried – Mitarbeit in der Lernzeit Häglsperger, Simon – Mitarbeit in der Lernzeit Müller, Regina – Mitarbeit in der Lernzeit Oleksenko, Olena – Mitarbeit in der Lernzeit Oßner, Axel – Mitarbeit in der Lernzeit Beratungslehrer Fischer, Maria Heckl, Daniel Rusam-Pfättisch, Mirjam Wittmann, Kerstin Schulpsychologe Merkl, Michael Schulseelsorge Golka, David Kley, Hans-Christian Schulforum Weger, Ursula Fischer, Maria Müller, Sirko Saxl, Gerda Riegert, Carsten Fraunhofer, Hermann Socher-Jukic, Emanuel Wimmer, Claudia Forster, Lorenz – Q11 Zihong, Li – 9c Maul, Matthias – 10c Schülermitverantwortung (SMV) Forster, Lorenz – Q11 Zihong, Li – 9c Maul, Matthias – 10c Welther, Lisa – 10a Köhl, Philipp – 10c Strasser, Elena – Q11 Elternbeirat Fraunhofer, Hermann – 1. Vorsitzender, Schulforum Wimmer, Claudia – 2. Vorsitzende, Schulforum Socher–Jukic, Emanuel – 3. Vorsitzender, Schulforum Türk, Carmen – Schriftführerin Mayer, Katja – stellv. Schriftführerin Schalbeck–Straßer, Alexandra – Schatzmeisterin Hanel, Birgit – stellv. Schatzmeisterin Axthaler, Sonja Forster, Gabi Grooten, Christian Stumpfegger, Pia Zeitler, Dieter

198

196 Lehrerkollegium Lehrerkollegium 2022/23 Weger, Ursula OStDin i.K D/L Fischer, Maria StDin i.K. D/L Ingerl, Christine StDin i.K. B/C Achtner, Barbara StRin i.K. Sp, E Aimo, Serena Dipl.-Mu.*** Querflöte Allekotte, Nikolaj Dipl.-Sportlehrer Sm Amrein, Sebastian StR i.K. E/G/Sk Babinger, Christoph StR i.K. L/K Barthold, Jasmin StRin M/Sw Dr. Barnerßoi, Miriam GymLin i.K.** B Bäumer, Dörthe GymLin i.K.** Ku Beringer, Karin GymLin i.K.** Ku Blaschke, Simone StRin i.K. D/Sk/F v. Campenhausen, Christiana Pfarrerin Ev Däullary, Ingrid OStRin i.K. M/Ph Diehl, Judith StRin i.K. Geo Dobias, Ruth OStRin i.K. D/G Drexler, Gabriele OStRin i.K. Mu Ebermeier, Werner OStR G/L Eierkaufer, Hanna GymLin i.K.** B Einsle-Wolf, Christine Dipl.-Mu.*** Klavier Engl, Markus StR i.K. D/G/Sk Enzinger, Eva-Maria StRin i.K. F/Sps/DaZ Ernst, Verena StRin M/Ph Feldl, Elisabeth StRin i.K. Geo/WR Forster, Xenia Dipl.-Mu.*** Cello Fräßdorf, Pamela OStRin i.K. Sw/K Freudenstein, Siegfried GymL i.K.** M/Inf Gabler, Caroline StRin i.K. K/F/Sp/DaF Gehring, Carina Dipl.-Mu.*** Querflöte Gill, Herbert Dipl.-Mu.*** Geige Glas, Gabriele StDin i.K. D/G/K Götz, Franziska GymLin i.K.** Mu/Harfe Golka, David Pfarrer K Grieser, Barbara StRin i.K. M/Sw Gruber, Andrea OStRin i.K. B/C Gruber, Angelika GymLin i.K.** SoG Grüner, Martina StRin i.K. D/G/Sk Hackl, Iris OStRin i.K. Ku Häglsperger, Simon GymL i.K.** M/Ph Haucke, Michael StR i.K. M/Sm Heckl, Daniel OStR i.K. D/G/Sk, Darstell. Spiel Heigl, Silvia StDin i.K. E/G vom Hofe, Barbara GymLin i.K.** B Hofer, Susanna StRin B/C Huang, Hefei GymLin i.K.** Chinesisch Huber, Gabriele OStRin i.K. E/F Kaufmann, Jakob StR i.K. D/Sk Kaufmann, Stefanie OStRin i.K. D/G/DaZ Kley, Hans-Christian Pfarrer Ev Krippner, Patrick OStR i.K. L/K Kronmüller, Arne StR i.K. E/G Kufner, Ariane Dipl.-Mu.*** Klavier Kupka, Maria Dipl.-Mu.*** Querflöte Kupzog, Manuel OStR i.K. D/G/Geo/Sk Laumann, Hildegard StRin L/Mu Lechner, Florian StR i.K. K/Sm Lindner, Simon OStR i.K. Mu Littich, Matthias OStR i.K. L/Sm Lohmeier, Sandra StRin i.K. K/M Loibl, Lydia OStRin i.K. WR/Sw Mantel, Jonas OStR i.K. D/Sk Maringer, Cornelia OStRin i.K. D/Geo Menauer, Michael OStR i.K. E/G/Sk Merkl, Michael StR M/Psy Mitschke, Claudia OStRin i.K. E/G Müller, Regina OStRin i.K. D/E Müller, Sirko OStR i.K. Geo/Sm Must, Peter Dipl.-Mu.*** Geige Neumaier-Pfättisch, Nathalie StRin i.K. D/Geo Oleksenko, Olena L i.K. E/DaF Oßner, Axel StR i.K. E/G Rewitzer, Silke StRin i.K. D/G/Sk Ruhland, Judith StRin i.K. B/C Rupp, Iris GymLin i.K.** Ku Rusam-Pfättisch, Mirjam OStRin i.K. E/Geo Saxl, Gerda OStRin i.K. D/K Schäbel, Tina Lin i.K.** Sw Schleinkofer, Margit GymLin i.K.** Mu

199

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 197 Vilsmeier, Michael StR M/WR Voll, Kerstin OStRin i.K. E/Geo Waser, Christa StRin i.K. L/F Weigl, Caroline StDin i.K. M/K Welti, Daniela Dipl.-Mu.*** Querflöte Wittmann, Kerstin StRin i.K. D/G Zierer, Florian OStR i.K. E/Sm Zierer, Kathrin OStRin i.K. M/Sw *) auch an der Wirtschaftsschule Seligenthal tätig **) Gymnasiallehrkraft i.K. ***) Instrumentallehrkraft Schramm, Benedikt StR i.K. D/G Schweiger, Marilena StRin i.K. E/F Sedlak, Vanja Dipl.-Mu.*** Klarinette, Saxophon Dr. habil. Seibert, GymL i.K.** M/Ph Gerhard Seiffert, Annegret OStRin i.K. B/C Stefan, Robert OStR i.K. D/G/Sk, Darstell. Spiel Steffel, Manuela Dipl.-Mu.*** Klarinette, Saxophon Thalhammer, Johanna StRin i.K. F/Mu Usberti, Frederic Dipl.-Mu.***, Trompete/Posaune/ Tenorhorn Victora-Wagner, Marcos Dipl.-Mu.*** Gitarre

200

230 Ganztagsbetreuung Die Ganztagsbetreuung für Gymnasium und Wirtschaftsschule Die Ganztagsbetreuung Seligenthal ist eine Einrichtung der Schul- stiftung Seligenthal und betreut Schüler des Gymnasiums und der Wirtschaftsschule in enger Zusammenarbeit mit den Schulen. Die Ganztagsbetreuung ist ein Dienst- leistungs- und Serviceangebot für Eltern. Ziel ist es, dass sich die Kinder wohl und von den Betreuerinnen unterstützt fühlen und sich gerne in der Ganztagsbetreuung aufhalten. Die Kinder sind Teil einer Gemein- schaft, die auf sozialem Miteinander basiert und sich gegenseitig unter- stützt. Die Schüler erledigen den Großteil ihrer Haus- und Lernaufga- ben in der Ganztagsbetreuung und werden unter Wahrung und Stärkung ihrer Eigenverantwortlichkeit kompe- tent begleitet. Die Ganztagsbetreuung Seligenthal besteht aus drei Komponenten: I Mittagszeit I Lernzeit I Freizeitangebote In der Mittagszeit nehmen die Kinder das Mittagessen, das von der Kloster- küche zubereitet wird, gemeinsam mit den Betreuerinnen ein. Danach haben die Kinder bis um 14:30 Uhr Freizeit, in der sie spielen, miteinan- der reden und sich entspannen kön- nen. Die Lernzeit dauert von 14:30 Uhr bis 16:00 Uhr. In dieser Zeit haben die Kinder in einer ruhigen Arbeitsatmo- sphäre die Möglichkeit, weitgehend ihre Haus- und Lernaufgaben zu erledigen und werden dabei vom pädagogischen Personal unterstützt. Zusätzlich steht den Kindern an mehreren Tagen jeweils eine Lehr- kraft zur Verfügung. Dadurch wird ein hohes Niveau gewährleistet.

201

Kurzprofil Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2019/20 231 Dipl.-Sozialpädagogin Daniela Hummer leitet die Ganztagsbetreuung Im Freizeitbereich herrscht das Prinzip der Freiwilligkeit. Die Schüler haben in einer weiterführenden Schule vielfältige Aufgaben zu bewäl- tigen. Daher gibt es keine Verpflich- tung zur Teilnahme an bestimmten Freizeitangeboten. Die Aktivitäten bedienen ein breites Spektrum aus dem Bereich Spiel und Bewegung bis hin zu Koch- und Kreativangeboten. Sie werden so den altersgemäß unterschiedlichen Interessen und Bedürfnissen von Mädchen und Jungen gerecht. Öffnungszeiten Die Einrichtung ist grundsätzlich an Schultagen Montag bis Freitag von 12:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Die Ganztagsbetreuung ist in der Regel offen für Kinder aus den Jahrgangsstufen 5 bis 7. Die regelmäßige Mindestanmeldung beträgt aus pädagogischen Gründen drei Tage in der Woche. Das Team der Ganztagsbetreuung besteht ausschließlich aus pädagogischen Fachkräften. Die Gruppenräume und Lernzeiträume der Ganztagsbetreu- ung befinden sich im Schulgebäude. Die Kinder können von dort aus ihre nachmittäglichen Unterrichtsein- heiten gut erreichen. Darüber hinaus stehen der Ganztags- betreuung eine eigene Küche, ein weiträumiges Außengelände sowie für spezielle Freizeitangebote eine Turnhalle zur Verfügung. Daniela Hummer (Leitung Ganztagsbetreuung) Ganztagsbetreuung der Schulstiftung Seligenthal für Gymnasium und Wirtschaftschule Bismarckplatz 14 · 84034 Landshut Tel.: 0871 821-245 Fax: 0871 821-205 ganztagsbetreuung@seligenthal.de Leiterin: Daniela Hummer, Dipl.-Sozialpädagogin (FH) Weitere Informationen und das Anmeldeformular finden Sie unter www.seligenthal.de

202

232 Ganztagsbetreuung Die Ganztagsbetreuung Die Ganztagsbetreuung Seligenthal (GTB) betreut Schüler aus der Unterstufe (Klassen 5 bis 7) des Gymnasiums und der Wirtschafts- schule. Im Schuljahr 2022/2023 wurden insge- samt 82 Schüler von einem pädago- gisch versierten Team betreut, davon zwölf Kinder, die im Brückenkurs sind oder waren. In der Brückenklasse lernen die Kinder und Jugendlichen intensiv Deutsch. Sie kommen aus verschiedensten Ländern und haben sehr unterschiedliche Vor- aussetzungen, auch was ihre schuli- sche Vorbildung und ihre Deutsch- kenntnisse angeht. Diese Kinder benö- tigen in der Lernzeit der Ganztags- betreuung sehr viel Hilfe und Unterstüt- zung. Der Integrationsaspekt im alltäglichen Miteinander und die schulischen Abläufe sind von großer Bedeutung. Doch nicht nur die Kinder aus anderen Tägliches Ballspiel ist Pflicht in der GTB Wasserspiele Kulturen profitieren von der in der Ganztagsbetreuung üblichen „Kommu- nikation auf Augenhöhe“ zwischen Betreuerinnen und Kindern. Auch wir anderen – Kinder und Erwach- sene – erfahren viel Neues, sodass eine „Kultur der Neugier und Toleranz“ ent- steht. Wissen und Bildung sind Grundpfeiler für Toleranz. In der GTB geht das natürlich (wie überall) nicht ohne Reibereien ab, im Konflikt steckt aber auch viel Lernpotenzial. In der Lernzeit gibt es klare Vorgaben, was die zeitliche Struktur und die Abläufe betrifft. Jedes Kind hat eine Betreuerin als Ansprechpartnerin, wel- che Hilfestellung bei Fragen gibt. Zudem werden wir durch Lehrkräfte des Gymnasiums engagiert unter- stützt. Deshalb einen herzlichen Dank an Frau Müller, Herrn Häglsperger, Herrn Oßner, Herrn Freudenstein und Herrn Krippner für die große Unter- stützung an dieser Stelle. Grundsätzlich ist die Ganztagsbetreu- ung ein Spagat zwischen Freizeit- und Lernphasen. In der Freizeit können die Kinder zwischen verschiedenen Ange- boten wählen, es herrscht das Prinzip der Freiwilligkeit.

203

Jahresreport Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2022/23 233 Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen haben die Abläufe in der Ganztagsbetreuung im ersten Halbjahr weiter dominiert. Der Schulpark ermöglicht den Kindern den Aufenthalt im Freien – auch ohne Dauerpräsenz der Betreuerinnen und vor allem ohne Maske. So bot uns das weitläufige Außenge- lände die Möglichkeit, das Faschings- spektakel der GTB entspannt im Freien durchzuführen. Diese erste Feierlichkeit „nach Corona“ haben die Kinder sehr genossen. Die Lockerungen der pandemiebeding- ten Regelungen im Frühjahr brachten sowohl für die Schüler als auch für das GTB-Team eine spürbare Erleichterung für die alltäglichen Abläufe. Daniela Hummer Leitung GTB Seligenthal Fächer gegen die frühsommerliche Hitze Vorfreude auf die Ferien Spielen im Freien

204

234 BILDUNGSZENTRUM SELIGENTHAL Schulstiftung Seligenthal Liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Lehrkräfte, verehrte Eltern, Freunde und Förderer des Gymnasiums, hinter uns liegt ein forderndes und abwechslungsreiches Schuljahr, in dem ein weitgehend normaler Schul- alltag möglich war, aber auch viele Veranstaltungen, Schulfahrten und Exkursionen, informative Vorträge und schöne Konzerte wieder stattfin- den konnten – zur Freude aller. Dass Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, diese Freude und hof- fentlich viele positive Erinnerungen an Ihre Schulzeit in Seligenthal in Ihren neuen Lebensabschnitt mitneh- men und davon noch lange zehren können, das wünsche ich Ihnen von Herzen und beglückwünsche Sie im Namen der Schulstiftung Seligenthal zu Ihrer erfolgreichen Abiturprüfung! Die Gesellschaft braucht Sie – mehr denn je – Menschen mit einer guten Ausbildung und Qualifikation, aber auch Menschen mit Herzensbildung und einer guten Werteorientierung, die es Ihnen möglich machen soll Ihren Platz in der Gesellschaft zu fin- den und diese mit Ihren Ideen und mutigem Engagement mitzugestal- ten. Dafür wünsche ich Ihnen privat und beruflich alles erdenklich Gute und Gottes Segen für Ihre Zukunft! „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen“, so heißt es in einem bekannten Sprichwort. In die- sem Sinne sind auch im Bildungszen- trum Seligenthal viele Menschen beteiligt, die Schülerinnen und Schü- ler zu unterstützen und auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben zu beglei- ten. So gilt mein Dank allen Mitarbei- tenden in der Schulleitung, den Lehr- kräften, den Verwaltungsangehörigen sowie allen Mitgliedern der Schulfa- milie, die sich täglich im Schulbetrieb engagieren, sich aber auch an der Weiterentwicklung des Gymnasiums und an den unterschiedlichen Projek- ten einbringen. Dazu zählen die enga- gierten „Ehemaligen“ ebenso wie der Förderverein, ohne dessen verlässli- che Unterstützung vieles an der Schule nicht realisiert werden könnte. Mein besonderer Dank gilt unserer Altäbtissin M. Petra Articus und allen Schwestern der Abtei Seligenthal. Auch in diesem Jahre haben Sie uns verlässlich durch Ihren Rat, durch das Gebet, aber auch durch finanzielle und organisatorische Unterstützung begleitet – ein herzliches Vergelt’s Gott dafür. Allen neuen und bestehenden Schüle- rinnen und Schülern und ihren Fami- lien wünsche ich einen guten Start in das neue Schuljahr! Und allen Lese- rinnen und Lesern des vorliegenden Jahresberichtes viel Freude an der Lektüre! Fritz Wittmann Vorstandsvorsitzender Schulstiftung Seligenthal

205

Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2020/21 B I L D U N G S Z E N T R U M S E L I G E N T H A L BEGLEITEN | FÖRDERN | LEHREN Vorschulische Betreuung und Förderung Schulische Bildung und Betreuung Berufliche Ausbildung Das Bildungszentrum Seligenthal vereint sieben Bildungs- und Betreuungseinrichtungen unter dem Dach der Schulstiftung Seligenthal. Wir bieten – zentral am Bismarckplatz in Landshut gelegen – ein breites allgemeinbildendes und berufliches Schulangebot, ergänzende und qualifizierte Betreuung sowie berufliche Ausbildungsmöglichkeiten. Seit über 175 Jahren nimmt die Zisterzienserinnen- Abtei Seligthal diesen umfassenden Bildungs- auftrag in einzigartiger Weise der Verbindung von christlicher Wertetradition und Innovation mit weltoffener Pädagogik wahr – bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt! Mehr Informationen finden Sie unter www.seligenthal.de Werben in den Jahresberichten der Schulstiftung Seligenthal Mit einem Logoeintrag, oder einem Inserat bringen Sie Ihre Verbundenheit mit den Idealen und Zielen der Einrichtungen zum Ausdruck. Die Veröffentlichung im Jahresbericht bietet Präsenz bei einer breiten Bezugsgruppe von Schülern, Eltern, Mitarbeitern und einer Vielzahl von Multiplikatoren aus Politik und institutionellen Einrichtungen. Die Jahresberichte werden auch im Webportal des Bildungszentrums Seligenthal als blätterbares e-Paper hinterlegt und enthalten dabei zusätzlich aus der Anzeige heraus einen direkten Link auf Ihre Unterneh- menshomepage. (Backlink) Informationen und Mediadaten finden Sie unter www.seligenthal.de

206

236 BILDUNGSZENTRUM SELIGENTHAL Kindergarten Grundschule der Schulstiftung Seligenthal Für Mädchen und Jungen mit optionaler Hortbetreuung am Nachmittag Die Grundschule Seligenthal sieht ihren Auftrag nicht nur in der Weitergabe von Wissen und Können. Sie hilft den Kindern, als junge Christen ihren Glaubensweg und ihre Aufgabe in der Welt von heute zu finden. ■ Die Vermittlung christlicher Werte steht im Zentrum ■ Das Kirchenjahr prägt das Schulleben ■ Die Einübung in den Glaubens- vollzug prägt den Alltag, mit Schulgebet und Schulgottes- diensten ■ Die soziale Sensibilität wird gefördert durch rücksichtsvollen Umgang mit anderen, sinnvolle Regeln zur Orientierung und verantwortungsvollen Gebrauch der Umwelt der Schulstiftung Seligenthal Für Mädchen und Jungen Unsere Besonderheiten ■ „Kinder dürfen Kinder sein“ Ausgewogenheit zwischen Sein und Werden gibt ihnen Wurzeln und gleichzeitig Flügel ■ Wertorientiertes Lernen und intensive Vorbereitung auf die Schule ■ Religiöse und musische Erziehung ■ Besondere Aktivitäten und Projekte ■ Ausbildungsstätte für ange- hende Erzieher der Fachaka- demie für Sozialpädagogik Einrichtungsleitung: Sr. M. Pia Steinberger, Leiterin (r.) Lucia Friedrich, Stellv. Leiterin Kindergarten der Schulstiftung Seligenthal Bismarckplatz 14 84034 Landshut Tel.: 0871 821-460 kindergarten @seligenthal.de Die Grundschule hilft, vielfältige Begabungen zu entfalten. Den SchülerInnen steht ein Computerraum, ein Werkraum, ein Musikraum, eine Schulbiblio- thek und eine Turnhalle mit Außensportplatz zur Verfügung. Auf Wunsch besteht die Möglichkeit der Hortbetreuung am Nachmittag (mit Mittagessen) direkt im Anschluss an den Unterricht (siehe auch neben- stehende Information). Schulleitung: Elisabeth Strasser, Schulleitung (r.) Irmgard Brandstetter, Stellv. Schul leitung (l.) Grundschule der Schulstiftung Seligenthal Bismarckplatz 14 84034 Landshut Tel.: 0871 821-400 grundschule@@seligenthal.de

207

BEGLEITEN | FÖRDERN | LEHREN Gymnasium Seligenthal | Jahresbericht 2020/21 237 Kinderhort Fachakademie für Sozialpädagogik der Schulstiftung Seligenthal Für Mädchen und Jungen im Grundschulalter Der Kinderhort Seligenthal bietet Kindern ergänzend zum schulischen Angebot Betreuung, Bildung und Erziehung. Großer Wert wird auf die Förderung der Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortli- chen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit gelegt. Einrichtungsleitung: Alina Borger, Hortleitung (r.) Michaela Hiltl, Stellv. Hortleitung (l.) Kinderhort der Schulstiftung Seligenthal Bismarckplatz 14 84034 Landshut Tel.: 0871 821-450 kinderhort@seligenthal.de der Schulstiftung Seligenthal Ausbildung zur Erzieherin/ zum Erzieher Mögliche Ausbildungswege ■ Erzieherausbildung (m/w/d) ■ Berufsbegleitende Ausbildung „Seligenthaler Modell“ Sie interessieren sich für einen sinnerfüllenden, bereichernden Beruf mit einer hohen Verantwor- tung für junge Menschen? Sie wollen lernen, was es heißt, Kinder und Jugendliche aus Ver- antwortung zu erziehen? Sie suchen dafür eine moderne und digital arbeitende Schule, an der Sie die Kompetenzen für einen erfolgreichen Berufsstart erlernen und erleben können? Dann seien Sie herzlich willkom- men an unserer Fachakademie! Wir bieten Ihnen: ■ über 60 Jahre Erfahrung in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern ■ ein engagiertes Team mit einer reichen Erfahrung in den unter- schiedlichsten sozialpädagogi- schen Arbeitsfeldern ■ modern ausgestattete Klassen- zimmer und Fachräume ■ eine enge Zusammenarbeit mit über 600 Einrichtungen in der Region ■ und – als christliche Schule – die Möglichkeit, echtes Mensch- Sein zu leben. Schulleitung: Dr. Stefan Brembeck, Schulleitung Fachakademie für Sozialpädagogik der Schulstiftung Seligenthal Bismarckplatz 14 84034 Landshut Tel.: 0871 821-302 fachakademie@seligenthal.de