2 Inhaltsverzeichnis Seiten Kapitel 04 Vorwort der Schulleitung 04 Zum Ende des Schuljahres 07 Eine „alte Dame“ erstrahlt in neuem Glanz: Die Generalsanierung des Gymnasiums ist abgeschlossen! Schulgemeinschaft 09 Abiturrede 2017 11 Abitur 2017 und Abiturfeier Verabschiedungen in den Ruhestand: 14 Christine Langer 16 Hedwig Grenyo 18 Claudia Sickau 20 Helga Menhofer 22 Stephan Rödl 23 Irmgard Dassler 26 Verstärkung für das Lehrerkollegium SchülerInnen in Verantwortung 29 Offizielle Einführung in ein wichtiges Amt: 30 Klassensprechertagung der Unterstufe 32 Klassensprechertage der achten bis zwölften Klassen Wir wollen nicht nur zuschauen! 34 SMV: „Out of the Comfort Zone“ 35 Aus dem Tagebuch des Tutoriums 36 Mediatoren: Streit? Nicht mit uns! 37 Schulsanitäter: Hilfsbereit – in jeder Lage Schulentwicklung 38 Selbstverständlich - engagiert - praktisch - gut Jahresbericht 2016/17 Blick in die Fachschaften Gesellschaftswissenschaften 54 Projektüberblick 56 Engagement für Flüchtlinge 56 Ois Guade – Die Bayerische Verfassung wird 70 58 Gegen das Vergessen 58 Die Würde des Menschen ist unantastbar 60 Gymnasium Seligenthal auf dem Regionalentscheid des Europäischen Jugendparlaments 62 US-Konsul besucht das Gymnasium Seligenthal 63 Was passiert eigentlich hinter den Kulissen einer Bank? 63 Die Börse – kein Ort für schwache Nerven! 64 Arbeitsleben statt Schule (Sozialpraktikum) 65 Projekttage 8./9. Klassen: Wikinger 68 Musik 69 Musiktermine 71 Jugend musiziert 72 Klassenkonzerte der Klasse 6a und 7a 73 Von Barock bis Blues Brothers – Klassenkonzert der 9a 73 Musica sacra 74 Einweihung des neuen Bismarckplatzes 74 Begleitung des Festaktes in der Sparkassenakademie 75 Fahrt ins Jugendkonzert der Münchner Philharmoniker 76 Mozart im Mittelpunkt einer besonderen Vorlesestunde 77 Mozarts Oper für die Aula – die Kinderoper „Papageno“ 78 Verabschiedung Hedwig Grenyo 80 Neue Instrumentallehrer 80 Zum Schluss... Erziehungsgemeinschaft 39 Jahresbericht des Elternbeirates 40 EVO-Bericht „Kirchliche Schulen auf dem Weg in die Zukunft“ Förderverein 44 Neues von den Freunden und Förderern 46 Auszug aus der Schulchronik Brückenklasse 48 Die Brückenklasse oder „Wenn die Menschen Menschen sind, werden sie einander verstehen, egal welche Muttersprache sie sprechen“ 50 Seligenthaler „Brückenkurs“ – ein Vorzeigemodell: Auszeichnung Niederbayerischer Integrationspreis 2016 Religion 81 Katholische Religionslehre, Schulpastoral u. Schulseelsorge 87 Mit Luther durch das Jahr Deutsch 86 Jugend debattiert 87 Die Leseinsel 87 Vorlesewettbewerb 87 Antolin-Gewinnerinnen 88 Die Geister sind los! Fremdsprachen 89 Bundeswettbewerb Fremdsprachen 90 Das spanische Leben 91 Latinum! 92 „1 -2 - 3 - Pfiff" - Fahrt aller 7. Klassen auf einem 52 Perfekte Integration – Mediengruppe unterstützt römischen Patrouillenschiff (Schuljahr 2015/16) Pilotprojekt „Brückenkurs“ mit einer großzügigen Spende 53 Damit kein Talent verloren geht Kastulus-Bader-Stiftung unterstützt Brückenkurs am Gymnasium Seligenthal Verein zur Förderung sprachauffälliger Kinder unterstützt das Seligenthaler Pilotprojekt „Brückenkurs“ mit einer großzügigen Spende 93 O Fortuna! 94 Vorführung römischer Kleidung 94 Französischer Tag 95 Shakespeare live 96 DELF-Prüfung 2017 96 Lateinwettbewerb in Melk

4 Vorwort der Schulleitung Zum Ende des Schuljahres Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern und Freunde Seligenthals, auch das vergangene Schuljahr begann gleich mit einem ganz besonderen Ereignis: nach über acht Jahren Schulsanie- rung durften wir am 30.9.2016 den glücklichen Abschluss dieser umfang- reichen Maßnahme zusammen mit allen Einrichtungen der Schulstiftung gebührend feiern. Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums gestalte- ten den Festgottesdienst mit Bischof Rudolf Voderholzer und trugen auch zum Festakt in der Aula musikalische Glanzlichter bei. Selbst eine kleine Baustelle wegen eines Wasserscha- dens, die unvorhergesehen zu einem umfangreichen Austausch von Rohren im naturwissenschaftlichen Trakt führte, konnte unsere Freude nicht trüben, denn endlich haben wieder alle Klassen im Hauptgebäude Platz, die Fachräume für Physik sind fertigge- stellt und bieten beste Rahmenbedin- gungen für einen modernen Unterricht mit vielen Experimentiermöglichkeiten und unsere „Leseinsel“ mit Sitzschau- kel, Sitzsäcken und natürlich viel „Le- sefutter“ schenkt Groß und Klein einen willkommenen Rückzugsort im Schul- alltag. Ein besonderer Dank gilt hier dem Elternbeirat für das Geschenk ei- nes wunderbaren Glasbildes, das zur Meditation anregt, und für die Anschaf- fung der Sitzgelegenheiten, zu denen das Sekretariat mit dem Erlös des Weinverkaufs bei den Konzerten noch Sitzkissen, gefertigt in der Lebenshilfe Landshut, beisteuerte. SMV und Ober- stufe erhielten eigene Aufenthalts- räume, unsere „Eine-Welt-Gruppe“ einen eigenen Fair-Trade-Verkaufs- raum im Mensabereich. Auch die Medienausstattung mit Dokumen- tenkameras – für die wir dem Förder- verein ganz herzlich danken, interakti- vem Beamer und Whiteboards konnte weiter vorangetrieben werden. Neue Schaukästen und Magnet- wände in den Gängen erleichtern den Informationsfluss und fügen sich, wie auch die neuen Schließschränke im Seligenthaler Gelb, zudem ästhetisch in die Schularchitektur ein. So sind wir für die Zukunft bestens gerüstet! Unsere „Brückenklasse“ für gymna- sial geeignete internationale Schüle- rinnen und Schüler, die nicht oder kaum Deutsch sprechen – erfreut sich weiter eines großen Zuspruchs. Mitt- lerweile besuchen über 60 Jugendliche aus 18 Nationen die spezielle Deutsch- förderung, aufgeteilt in verschiedene Leistungsgruppen von Anfängern und bereits Fortgeschrittenen. Um ihnen und ihren Eltern eine möglichst schnelle Integration in unsere Schulge- meinschaft und unsere Gesellschaft zu ermöglichen, haben wir das Programm für unsere internationalen Kinder durch ein umfangreiches Patensystem und weitere Aktionen wie einen Musi- calbesuch im Landshuter Stadttheater, einen multilingualen Stadtspaziergang, ein Projekt zur Landshuter Hochzeit und viele Bausteine für einen interkul- turellen und interreligiösen Dialog ergänzt. Dabei wissen wir, dass sich all unser Einsatz, der in vielen Bereichen von Lehrkräften, Mitschülern und El- tern ehrenamtlich geleistet wird, lohnt. Alle „Brückenklassenkinder“ des letz- Schulleitung Ursula Weger ten Jahres schafften den Übergang an eine weiterführende Schule, sei es bei uns im Haus am Gymnasium oder der Wirtschaftsschule, sei es an einer Schule der Region. Ein besonderer Dank gilt hier auch allen Lehrkräften unserer Regelklassen, die sich mit auf den Weg gemacht haben und viel Mühe darauf verwenden, den ausländischen Kindern das Fußfassen im Regelunter- richt so leicht wie möglich zu machen. Ein großer Dank geht auch an die Sponsoren sowie Stadt und Landkreis, die durch ihre Unterstützung die Finan- zierung des Projekts erst möglich machten. Die Auszeichnung des Projekts mit dem „Niederbayerischen Integrati- onspreis“ durch Emilia Müller, Staats- ministerin für Arbeit und Soziales, Fa- milie und Integration, am 27.9.2017 war für uns ein Zeichen großer Wert- schätzung und Ansporn zugleich. Dies gilt auch für die alljährliche Aus- zeichnung als „Umweltschule in Europa“ durch Ulrike Scharf, Staats- ministerin für Umwelt und Verbrau- cherschutz, am 28.10.2016 und die erneute Verleihung des Titels „Fairtrade-Schule“, beides ein schö- ner Lohn für unser tägliches Bemühen

6 Vorwort der Schulleitung In der zweiten Runde der 56. Mathe- matik-Olympiade Deutschland waren die Schüler David Beretka und Quentin Guth (beide Klasse 5d) in einer vier- stündigen Klausur so erfolgreich, dass sie erfreulicherweise in die dritte Runde, die Landesrunde, eingeladen wurden, wo sie ihr Können unter Be- weis stellten. Es war also durchaus ein spannendes und arbeitsreiches Schuljahr und das neue Schuljahr verspricht mit der Um- stellung auf eine 9-jährige Lernzeit bereits ab der zukünftigen 5. Jahr- gangsstufe sicher manche Herausfor- derung, doch ist das Mehr an Zeit für individuelle Interessen und die persön- liche Reife sicher nur zu begrüßen. Zunächst aber haben wir uns alle Ferien wohl verdient, die Euch, liebe Schülerinnen und Schüler, und Ihnen, liebe Eltern, viel Muße und Erholung schenken mögen. Mit den besten Wünschen für diese wertvolle Zeit möchte ich meinen Dank verbinden: Ich danke Ihnen, liebe Eltern, für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die Unterstützung unseres Bemühens, unseren Schülerinnen und Schülern neben einer fundierten Wissensver- mittlung auch Orientierung und Wert- haltungen zu vermitteln, allen Schülerinnen und Schülern und der SMV für die Mitgestaltung unseres angenehmen Schulklimas und für viele gute Ideen zu unserem Schulleben, und all unseren Lehrkräften für ihren weit über den Unterricht hinausgehen- den Einsatz in unzähligen Projekten und der fürsorglichen Begleitung und Förderung unserer Schülerinnen und Schüler, sowie den Kolleginnen und Kollegen der Schulentwicklungsgruppe für Ihre unermüdliche Tätigkeit an vielen Freitagnachmittagen zum Wohl unserer Schule. Mein herzlicher Dank gilt auch meiner Stellvertreterin, Frau Maria Fischer, sowie meiner Mitarbeiterin im Direkto- rat, Frau Christine Ingerl, und den stets freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeitern im Sekretariat. Dem Elternbeirat unter dem Vorsitz von Frau Michaela Eichhorn sowie dem Förderverein des Gymnasiums mit dem Vorsitzenden Herrn Lange danke ich für die vielfältige Unterstützung in „Rat und Tat", nicht zuletzt auch in finanzieller Hinsicht, die viele Aktivitäten erst möglich gemacht hat. Auch allen unseren Sponsoren sei auf diesem Weg von Herzen gedankt. Großer Dank gebührt nicht zuletzt der Schulstiftung mit ihrem Vorsitzenden Herrn Neumeier und dem Geschäfts- führer Herrn Riegert und ganz beson- ders der hochwürdigsten Frau Äbtissin Sr. Petra Articus für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und den Schwestern des Konvents für ihre so wohlwollende Begleitung unserer Schulen. Gott segne uns auf unserem Weg und schenke uns Erholung und Kraft für das neue Schuljahr! Auf ein frohes und gesundes Wiedersehen Ursula Weger ANZEIGE VOLL INS BERUFSLEBEN STARTEN MIT DEN STADTWERKEN LANDSHUT! Wir suchen Dich für einen unserer vielen, interessanten Ausbildungsberufe, zum Beispiel: Anlagenmechaniker (w/m) Elektroanlagenmonteur (w/m) Elektroniker für Betriebstechnik (w/m) Fachangestellter für Bäderbetriebe (w/m) Fachkraft für Abwassertechnik (w/m) Fachkraft im Fahrbetrieb (w/m) Industriekaufleute (w/m) Industriemechaniker (w/m) Mechatroniker (w/m) Kfz-Mechatroniker für PKW-Technik (w/m) Duales Studium: Elektrotechnik (w/m) Informiere Dich unter www.stadtwerke-landshut.de

8 Generalsanierung „Tango Fatale“ aufgeführt von Ilona Rohrmann, Clara Goetz, Christoph Ganslmeier „Hopfenspritzer Galopp“ aufgeführt von Juliane Strasser, Sarah Lichtmannecker, Lina Jahn, Hannah Obermeier, Hildegard Briller, Regina Pfeuffer und Melanie Pauli Schulen, die neben einer hervorra- genden Wissensvermittlung ein ganz besonderes Augenmerk auf die Herzensbildung legen und so im Sinne einer ganzheitlichen Erziehung den ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen helfen, verantwortungs- volle Persönlichkeiten zu werden. Seine Begeisterung für das Ergebnis der Sanierung fasste Bernd Sibler mit einem Zitat aus dem bekannten Kirchenlied „Ein Haus voll Glorie schauet“ treffend zusammen. Zu welch kreativen Leistungen Kinder und Jugendliche in der anregenden und doch geborgenen Atmosphäre Seligenthals fähig sind, zeigten die Bei- träge von Kindergarten, Grundschule, Hort, Wirtschaftsschule, Fachakademie und Gymnasium, die eindrucksvoll Einblick in die Arbeit der Einrichtungen des Bildungszentrums gaben. Unter den zahlreichen Ehrengästen befanden sich auch Oberbürgermeister Hans Rampf, Landrat Peter Dreier, Re- gierungspräsident Heinz Grunwald mit seiner Frau Ele Schöffthaler, zahlreiche Äbte und Äbtissinnen befreundeter Orden, MdL Helmut Radlmeier, Vertre- ter verschiedener Behörden und der Schulaufsicht sowie der verschiedenen Gewerke, deren zuverlässige Arbeit Äbtissin Petra Artikus bei ihrer Begrü- ßung ganz besonders hervorhob, ver- bunden mit einem herzlichen Dank an alle Unterstützer und Helfer. Ein gemeinsames Essen und Führun- gen durch die sanierten Gebäude beendeten den Festtag, der in die 178-jährige Schulgeschichte des Gymnasiums als Meilenstein auf dem Weg in die Zukunft eingehen wird. Ursula Weger Ehrengäste beim Festakt

10 Abiturrede 2017 Rückzug aus der öffentlichen Verant- wortung gesucht wird, sieht Aristote- les mit seinem Bild des Menschen als zoon politikon, als animal sociale, ganz ähnlich wie die Stoa als zweite wich- tige Achse eines gelingenden Lebens die Beziehung zum „Du“, die auch un- ser christlicher Glaube in den Mittel- punkt stellt. Die höchste Form menschlicher virtus, menschlicher Tugend, sieht Cicero im Engagement des Menschen für die Ge- meinschaft, in der er lebt, als selbst- verständliche Pflicht und Gegenlei- stung für den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft, die der einzelne ge- nießen darf. Dieses Ideal der Bezie- hung zwischen Staat und Bürger ist bis heute hoch aktuell und – zutiefst christlich. Denn Gott ist zwar der Schöpfer der Welt, die Verantwortung dafür ist aber uns aufgegeben, nicht als Ausübung von Herrschaft, sondern in der Verant- wortung für uns, für unsere Mitmen- schen und die gesamte Schöpfung. Verantwortung heißt „Antwort geben“ auf diesen Anspruch Gottes an uns, Antwort auf die drängenden Probleme unserer Zeit, der Flucht vieler Men- schen vor Krieg und Armut, der Ent- wurzelung und Vereinsamung vieler in einer globalisierten Welt, der Zunahme von Nationalismus, der ja nichts anderes ist als staatlicher Egoismus, der Ressourcenver- schwendung und, und… Das Leben wird an Sie, liebe Abiturien- tinnen und Abiturienten, viele Anforde- rungen und Fragen stellen, die es not- wendig machen, auf der Basis eigener Überzeugungen Haltungen zu entwik- keln, um nicht haltlos zu werden. Sie müssen in Ihrem Leben die Ba- lance finden zwischen Selbstverwirkli- chung und der Verantwortung für an- dere. Sie haben bei uns an der Schule diese Verantwortung für andere in vie- len Projekten und Aufgaben, ob als Klassensprecher, Schulsprecher, Tutor, Mediator, Schulsanitäter, Mitglied der Unicefgruppe oder ande- rer Arbeitsgemeinschaften eingeübt und ausgeübt. Ich hoffe, dass Sie dabei erfahren haben, dass der Einsatz für andere auch selbst glücklich macht, weil man spürt, dass man gebraucht wird, dass man durch seinen Einsatz die Welt ein kleines Stück ändern, lebenswerter machen kann: auch dies bedeutet Glück. So wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie in Ihrem Leben eine gute Balance finden zwischen der lie- benden Aufmerksamkeit für sich und für andere und dass Sie als Kraft- quelle für Ihr Leben nicht nur die Be- stätigung im Beruf und in der Familie finden, sondern darüber hinaus Res- sourcen für eine Spiritualität erleben, die Ihr Leben bereichert: dies können Musik und Literatur sein, die Freude an der Kreativität eigener Begabungen und Talente, dies kann auch der Glaube sein, der Glaube an einen Gott, den Papst Franziskus mit folgenden Worten beschreibt: „ Die Barmherzig- keit Gottes entspringt seiner Verant- wortung für uns. Er will unser Wohl, er will uns glücklich sehen, voller Freude und Gelassenheit.“ Eine Gelassenheit, die nicht zuletzt dem Wissen ent- springt, in der Liebe Gottes geborgen zu sein. Sie glücklich sehen, voll Freude über das gemeisterte Abitur und neugierig auf neue Horizonte, voll Gelassenheit und Offenheit für alles, was die Zu- kunft Ihnen bringen wird, das wollen auch wir, Ihre Lehrkräfte und Ihre El- tern, Verwandte und Freunde. Wir hoffen, dass Sie, liebe Abiturien- tinnen und Abiturienten, uns dabei in guter Erinnerung behalten und auf Ih- rem weiteren Lebensweg den einen oder anderen Gedanken, die eine oder andere in der Schule gewonnene Erkenntnis oder auch Kompetenz gut gebrauchen können. Wir wollten Ihnen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch die Fähig- keit, sich bei aller Informationsflut und dem Überangebot an Weltdeutungen und Glücksversprechen die innere Freiheit zu bewahren, Ihren eigenen Standpunkt und Lebensweg zu finden. Glück ist zuallererst keine Folge glücklicher Umstände, sondern das Ergebnis einer inneren Haltung, das Wissen, am richtigen Ort zu sein und das Richtige zu tun, das heißt seine Talente und Begabungen für sich und andere leben zu dürfen. Dafür die Weichen zu stellen und dies zu ver- wirklichen, liegt zu einem großen Teil in der Hand jedes Einzelnen. Ihre Eltern und Ihre Lehrkräfte haben versucht, Ihnen in den zurückliegen- den Jahren die dazu nötigen Fähigkei- ten und Wurzeln zu vermitteln, damit Sie nun getrost losfliegen können, ohne die Orientierung zu verlieren. Für die Wurzeln soll als kleine Gabe unser Schulkalender stehen, den ich Ihnen zusammen mit dem Abiturzeug- nis als Geschenk der Schule überrei- chen möchte. Unsere Kleinsten haben Ihnen ein „Glücksschweinchen“ geba- stelt, das Ihnen Mut machen soll, die frisch gewonnene Freiheit auszupro- bieren. Unsere guten Wüsche beglei- ten Sie dabei! Ursula Weger

12 Abitur 2017 Glücksbringer und der Getränke und Brotzeiten, die meist kaum berührt nach der Prüfung wieder eingepackt wurden. Die Woche nach den schriftlichen Prü- fungen wurde dann eifrig für die Vorbe- reitung der beiden Kolloquien genutzt, die vom 22. bis 31.Mai absolviert wer- den mussten. Mit dem Ergebnis von 2,20 wurden die Aufgaben heuer besonders bravourös gemeistert. 39 Schüler- innen und Schüler erreichten eine 1 vor dem Komma und sogar die Traumnoten 1,0 und 1,1 wurden je einmal erreicht! Das ist wahrlich ein Grund zum Feiern! Damit die ganze Schulfamilie gebüh- rend an ihrer Freude Anteil nehmen konnte, gehörte der 28. Juni dem Abiturstreich: Passend zum Motto „Mabio & Peach – endlich gemein- sam durchs Ziel“ gestalteten sie das Schulhaus mit viel Fantasie in den ver- schiedenen Welten des beinahe gleich- namigen Nintendo-Spiels. In der 5. und 6. Stunde versammelten sich alle Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften im Schulgarten, wo die Abiturienten bereits eine Bühne auf- gebaut hatten. In verschiedenen Geschicklichkeits- spielen mussten die Lehrkräfte des Abiturjahrgangs Punkte sammeln, um Prinzessin Peach – alias OSK Christoph Babinger – aus dem Gefängnis zu be- freien. Abiturfeier am 30. 06. 2017 Der Höhepunkt aller Feierlichkeiten war natürlich die Überreichung der Abiturzeugnisse im Rahmen der Abi- turfeier. Da am gleichen Tag auch die Landshuter Hochzeit begann, an der einige Schülerinnen und Schüler des Abiturjahrgangs und auch etliche Lehrer inklusive der Schulleitung teil- nahmen, wurde der Gottesdienst be- reits um 10 Uhr angesetzt, damit alle Mitwirkenden am späten Nachmittag rechtzeitig ihren Verpflichtungen im Kostüm nachkommen konnten. Der ökumenische Gottesdienst, den die Schulseelsorger Pfarrer Rödl und Pfar- rer Kley in der Abteikirche mit allen Abiturientinnen und Abiturienten, ihren Angehörigen, Freunden und vielen Lehrkräften feierten, stand ganz unter dem Thema der „Reise“. Sowohl die Lesung aus dem Buch Tobit, in dem ein Engel Tobias auf seinem Weg in unbe- kannte Länder begleitet, als auch das Evangelium aus Joh. 14, in dem Jesus sich als Weg zum Vater beschreibt, be- tonten den Schutz Gottes auf dem Le- bensweg. Die Predigt gestaltete Pfarrer Rödl zu- sammen mit einigen Abiturientinnen, die passend zum Thema einen Koffer mit Symbolen packten, die für erwor- bene und für die Zukunft notwendige Fähigkeiten standen, wie z.B. ein Turn- schuh für Ausdauer oder ein Puzzle für Teamfähigkeit. Ein Wegweiser symboli- sierte die Notwendigkeit, sich Ziele zu setzen, die mit Motivation, Mut und Selbstbewusstsein gemeistert werden können. Zuletzt fügte Pfarrer Rödl ein Kreuz hinzu, das er selbst von seiner Patin zum Abitur bekommen hatte, als Zeichen dafür, dass Gott uns auf dem Lebensweg begleitet und selbst dann Halt gibt, wenn man den Eindruck hat, keinen Boden mehr unter den Füßen zu spüren. Als Geschenk erhielten die Abiturientinnen und Abiturienten kleine, von Sr. Immaculata angefertigte Rosenkränze als Erinnerung an die Schulzeit in Seligenthal und den Halt, den der Glaube geben kann. Nach dem Gottesdienst schickten die Abiturientinnen und Abiturienten als Ausdruck ihrer Freude bunte Luftbal- lons in den Himmel. Die Zeugnisverlei- hung in der festlich dekorierten Mehr- zweckhalle wurde musikalisch bestens umrahmt vom Vokalensemble und den „Swinging Sisters“. Nach der Rede der Schulleiterin wünschte Äbtissin Sr. Petra Articus den Absolventinnen und Absolventen Gottes Segen für ihre Zukunft und ermunterte sie, bei zukünftigen Herausforderun- gen nicht einfach dem Mainstream zu folgen, sondern Mut zur eigenen Meinung zu haben. Der Vorsitzende der Schulstiftung Landrat Josef Neumeier a. D., betonte die Wichtigkeit einer ganzheitlichen Bildung und dankte der Abtei und den Lehrkräften für ihr Be- mühen, in den Bildungseinrichtungen Seligenthals die Jugendlichen auf der Basis eines ganzheitlichen christlichen Menschenbildes zu leistungsbereiten und verantwortungsbewussten Per- sönlichkeiten zu erziehen. Auch die Elternbeiratsvorsitzende Michaela Eichhorn ließ es sich nicht nehmen, den frisch gebackenen Abiturientinnen und Abiturienten im Namen der Eltern zu gratulieren und ihnen gute Wünsche mit auf den Weg zu geben. Pfarrer Rödl stiftet ein Kreuz für die Reise der Abiturienten Oberstufenkoordinator Christoph Babinger hob in seiner Ansprache die

14 Schulgemeinschaft Verabschiedung von Christine Langer in den Ruhestand Der Mensch soll lernen, nur die Ochsen büffeln Mit StD i.K. Christine Langer verliert Seligenthal eine hervorragende Lehrkraft, die in ihrem 36-jährigen Wirken in unzähligen Kindern und Jugendlichen die Begeisterung für Geschichte und Englisch geweckt hat. Als Lehrerin aus Berufung wollte sie dabei ihren Schülerinnen und Schülern nicht nur umfassende Kenntnisse, son- dern vor allem auch die Freude vermit- teln, die das Entdecken von Neuem und das Begreifen großer Zusammenhänge schenkt. Diese Freude war es wohl auch, die sie selbst bewog, den Beruf des Gymnasi- allehrers zu ergreifen, ganz gegen die familiäre Tradition, die mit einer Schmiede und Landmaschinenwerk- statt dem Handwerk verschrieben war. In Gerzen bei Landshut geboren, wuchs Frau Langer mit zwei älteren Geschwi- stern in einer ländlich geprägten Um- gebung auf, in der für junge Mädchen nach der Schule vor allem die Rolle als Hausfrau und Mutter und Bürokraft vorgesehen war. Dennoch wechselte sie nach der Volksschule auf die Real- schule in Vilsbiburg und erkor sich schnell Geschichte zum Lieblingsfach, – eine Begeisterung, die nie nachgelas- sen hat. Mit dem erfolgreichen Ab- schluss der Realschule war der Wis- sensdurst der ehrgeizigen Schülerin (ERICH KÄSTNER) aber noch lange nicht gestillt, deshalb wechselte sie 1971 ans Gymnasium Seligenthal, das damals als Versuchs- schule bereits die Kollegstufe einge- führt hatte, um dort die Oberstufe zu besuchen. Ihre Leistungskurse waren natürlich Geschichte in Kombination mit Sozialkunde bei Sr. Brigitta Bosl und Englisch bei Frau Pausenberger. Obwohl es bereits eine große Heraus- forderung darstellt, im Anschluss an die Realschule ein Gymnasium zu besuchen, meisterte Frau Langer das Abitur so hervorragend, dass sie ein Stipendium für das Studium erhielt. Sie entschied sich für ihre Lieblingsfä- cher Geschichte und Englisch und traf mit der Wahl des gymnasialen Lehr- amts sicher die richtige Entscheidung. Ein mehrmonatiger Aufenthalt in Irland als Au-pair-Mädchen in einer Familie mit fünf Kindern während der Seme- sterferien sorgte für interessante Aus- landserfahrungen und bereitete sie zu- Christine Langer dem auf den Umgang mit Kindern im Berufsleben vor. Das Referendariat 1980-82 führte sie nach Freising und Dingolfing und an das Hans-Leinberger-Gymnasium. Nach dem zweiten Staatsexamen holte die damalige Schulleiterin Sr. Lioba Hemmerle, die ihre ehemalige Schüle- rin in bester Erinnerung hatte, Frau Langer als Lehrerin ans Gymnasium Seligenthal. Während sie im Referen- dariat vor allem Bubenklassen unter- richtet hatte, bot Seligenthal als reine Mädchenschule eine ganz andere Un- terrichtsatmosphäre. Klassen mit 40 Schülerinnen waren damals durchaus normal, doch Disziplinprobleme gab es kaum, denn Ansehen und Autorität des Lehrers waren bei Eltern und Schülern sehr hoch. Doch auch wenn hier sicher mancher Wandel eingetreten ist und die Schüle- rinnen und Schüler heute mehr Auf- merksamkeit und Zuwendung einfor- dern, genoss Frau Langer das Unterrichten bis zu ihrem letzten Ar- beitstag und hatte große Freude daran, die Fortschritte ihrer Schützlinge zu verfolgen. Durch ihre eigene Begeiste- rung für die unterrichteten Fächer und ihre hohe Fachkompetenz spornte sie ihre Schülerinnen und seit 2009 auch Schüler zu großer Leistungsbereit- schaft an, erzog sie zu Reflexionsfähig- keit und selbständigem Lernen und

16 Schulgemeinschaft Frau Hedwig Grenyo geht in den Ruhestand Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum. (FRIEDRICH WILHELM NIETZSCHE) Mit Hedwig Grenyo verlässt das Gymnasium eine Vollblutmusikerin, die in ihrer langjährigen Unterrichtstätigkeit in unzähligen Kindern und Jugendlichen die Liebe zum Geigenspiel und zur Musik entfacht hat. Ihr bewegtes Leben ist ein gutes Bei- spiel dafür, dass Musik über alle Gren- zen hinweg verbindet und zu einem Wegbegleiter werden kann, der unab- hängig von Ort und Umständen immer wieder neue Chancen eröffnet und in allen Lebenslagen Kraft und Freude schenkt. Frau Grenyo wurde 1953 in Temesvar im Banat in Rumänien in eine deutsch- stämmige Familie geboren, in der Mu- sik von jeher geschätzt wurde. Der Va- ter konnte Geige spielen, die Großtante hatte sogar Klavier studiert und so war es nicht weiter verwunderlich, dass Frau Grenyo bereits als sechsjähriges Mädchen eine starke Neigung zur Mu- sik erkennen ließ. Da die Großtante be- fand, dass ihre Hände zu klein für das Klavierspiel seien, fiel die Wahl des In- struments auf die Geige. Nach der Grundschule besuchte Frau Grenyo das deutschsprachige Nikolaus-Lenau- Gymnasium, an dem auch die nur we- nig ältere Nobelpreisträgerin Herta Müller Schülerin war, und erhielt parallel Unterricht am rumänischspra- chigen musischen Gymnasium der Stadt. Mit großem Fleiß und Können meisterte sie die Aufnahmeprüfung der renommierten Musikhochschule in Bukarest, wo sie im Internat wohnen musste und wegen der weiten Entfer- nung nach Hause nur in den Sommer- und Weihnachtsferien heimfahren konnte. Frau Grenyo absolvierte an der Hochschule die Ausbildung zum Gym- nasiallehrer mit Klavier im Nebenfach und erwarb das Diplom als Geigenleh- rerin. An dieser Hochschule lernte sie auch ihren späteren Mann kennen, der ebenfalls Gymnasiallehrer und Musik- lehrer, allerdings für Horn, studierte. Die Musikhochschule pflegte ein rei- ches musikalisches Leben und so konnte Frau Grenyo als Mitglied des Hochschulchores 1975 sogar eine Kon- zertreise in die USA antreten und durfte Präsident Gerald Ford im Wei- ßen Haus die Hand schütteln. 1977 be- endete Frau Grenyo das Studium als Drittbeste des Landes und trat in Re- schitza im Banat an einem musischen Gymnasium eine Stelle als Instrumen- tallehrerin an. Auch dort engagierte sich Frau Grenyo mit großer Begeiste- rung in verschiedenen Orchestern, wozu auch das Orchester der deut- schen Operettengruppe zählte, die namhafte Operetten zur Aufführung brachte. Hedwig Grenyo Einen jähen Einschnitt erfuhr die be- rufliche Tätigkeit 1985, als ihr Vater von einem Besuch bei Verwandten in West- deutschland nicht mehr zurückkehrte. Die große wirtschaftliche Not in Rumä- nien, die starke Einschränkung der persönlichen Freiheit in vielen Belan- gen und die fehlenden Zukunftsper- spektiven hatten ihn zu diesem Schritt bewogen, doch bedeutete dies für seine Tochter die Suspendierung vom Dienst. Während sie auf eine Bewilli- gung ihres 1986 gestellten Ausreisean- trags wartete, versuchte sie, sich mit „Babysitten“ finanziell über Wasser zu halten. Es war eine lange Durststrecke, denn erst am 1. 1. 1990 durfte sie in den Schuldienst zurückkehren.

18 Schulgemeinschaft Frau Claudia Sickau geht in den Ruhestand „Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen.“ Auch wenn Frau Claudia Sickau nur die letzten acht Jahre ihres Berufs- lebens am Gymnasium Seligenthal verbrachte, hat sie doch in diesen Jahren durch ihr engagiertes Unterrichten viele Schülerinnen und Schüler für ihre Fächer Deutsch und Französisch begeistert, denn ihr Beruf war für sie stets eine Herzensangelegenheit. Dabei ging es ihr nicht nur darum, fundiertes Wissen weiterzugeben und fachliches Interesse zu wecken, son- dern ihre Schülerinnen und Schüler auch durch eine wertorientierte Erzie- hung auf ihrem Weg zum Erwachsenen zu begleiten. 1954 in Kößlarn im Landkreis Passau geboren, durfte Frau Sickau zusam- men mit ihrer drei Jahre jüngeren Schwester eine behütete Kindheit erle- ben. Ihre Eltern führten eine Drogerie und so wäre ein Pharmaziestudium durchaus nahe gelegen, aber bereits während ihrer Schulzeit entdeckte sie als „Nachhilfelehrerin“ für Fünftkläss- ler im Ergänzungsunterricht in Deutsch und in ungezählten Nachhilfe- stunden in Latein und Französisch ihre Passion fürs Unterrichten. Verstärkt wurde der Berufswunsch durch Lehrkräfte, die sie ob ihres guten Unterrichts sehr schätzte, und durch (Konfuzius) Schulaustauschprogramme in Belgien und Frankreich, die zu freundschaftli- chen Kontakten führten, die bis heute bestehen. Das Lehramtsstudium für Deutsch und Französisch absolvierte Frau Sickau in Regensburg. Ein dreimo- natiger Aufenthalt in Brest in Frankreich sorgte für viel praktische Erfahrung. Da Frau Sickau schon in der Jugend der von Chiara Lubich 1943 in Trient gegründeten Fokolarbewegung nahe stand, entschied sie sich, nach dem 1. Staatsexamen ein Soziales Jahr im ökumenischen Lebenszentrum in Ottmaring zu verbringen, das wegwei- send für die ökumenische Bewegung Claudia Sickau war und bis heute entscheidende Impulse setzt. Nach dem Referendariat am Klenze- Gymnasium in München und den Zweigschulen in Nittenau und Gilching zog es Frau Sickau in die Ferne nach Italien. In Loppiano bei Florenz nahm sie in der Begegnungsstätte der Foko- larbewegung ein Studium der Theolo- gie und Sozialwissenschaften auf, das gepaart war mit Tätigkeiten in den da- zugehörigen Betrieben, sodass jedes Mitglied der Wohngemeinschaft auch seinen Beitrag zum Lebensunterhalt der Gemeinschaft beitrug. Zu Frau Sik- kaus Aufgaben gehörte es, verschie- dene kunsthandwerkliche Produkte mit einem Kleinbus nach Florenz zu fah- ren. Die Mitglieder der Wohngemein- schaften kamen aus der ganzen Welt und die Regel, alle vier Wochen die Wohngemeinschaft zu wechseln, sorgte zusätzlich für viele internatio- nale Kontakte. Hier konnte sie auch die an der Universität erworbenen Italie- nischkenntnisse anwenden und vertie- fen und so Sicherheit in einer weiteren Fremdsprache erwerben. Nach einem Jahr wechselte Frau Sickau für sechs Monate in eine Begegnungsstätte in der Schweiz, wo sie vor allem am Emp- fang arbeitete. Die Rückkehr in den Beruf der Lehrerin führte sie 1984 wieder nach Passau, wo

20 Schulgemeinschaft Frau Helga Menhofer geht in den Ruhestand „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“ Mit Frau Helga Menhofer verliert das Gymnasium Seligenthal eine passionierte Sport- und Sprachen- lehrerin, die es verstand, ihre ei- gene Liebe zu Sport, Französisch und Spanisch an ihre Schülerinnen und Schüler weiterzugeben und ih- nen zu zeigen, dass die Beherr- schung von Fremdsprachen nicht nur den Horizont erweitert, sondern auch der Schlüssel zur Landeskul- tur ist. 1954 als viertes von fünf Kindern in Landshut geboren, wurde Frau Menho- fer schon früh mit den Härten des Le- bens konfrontiert. Mit vier Jahren ver- lor sie ihre Mutter, sechs Jahre später musste sie bei der Wiederverheiratung ihres Vaters Abschied von der geliebten Haushälterin nehmen, die sich bis da- hin mit großer Fürsorglichkeit um die Kinder gekümmert hatte. Dennoch meisterte Frau Menhofer ihre Grund- schulzeit in Peter und Paul und ihre Gymnasialzeit am Hans-Carossa-Gym- nasium gut, hatte sie doch von Anfang an von ihren Eltern gelernt, hohe An- sprüche an sich zu stellen und mit gro- ßer Selbstdisziplin alle Anforderungen zu bewältigen. Diese Eigenschaften kamen ihr bei ih- rem liebsten Hobby, dem Gerätturnen, sehr zu Gute, sodass auch mehrere Flickflacks hintereinander für die junge Sportlerin kein Problem darstellten. In der Schule hatte Frau Menhofer auch (LUDWIG WITTGENSTEIN) bereits ihre Begeisterung für die fran- zösische Sprache entdeckt und so stand beim Abitur die Berufswahl fest. Da das romanische Institut an der LMU München auch Spanischkurse anbot, nahm sie auch diese Sprache hinzu, noch ohne zu wissen, wie hilfreich diese Entscheidung bald für sie sein sollte. Denn nach einem Jahr als „Assi- stante Allemande“ an einer Schule in Vichy in Frankreich lernte sie an der Universität ihren zukünftigen Mann Xa- ver Menhofer kennen, den seine Pro- motion über die Erforschung der An- denflora 1982 nach Bolivien führen sollte. Doch zuerst stand für Frau Men- hofer das Referendariat an, das sie in München, Mallersdorf und Regensburg Helga Menhofer absolvierte. Vor allem der Einsatz in München am Max-Josef-Stift und zwei weiteren Schulen erwies sich als sport- liche Herausforderung, galt es doch die Strecken zwischen den Schulen im Münchner Großstadtverkehr auf dem Rad schnellstmöglich zu überwinden. Da Frau Menhofer ihren Mann nach Abschluss des Referendariats nach Bo- livien begleiten wollte, machte sie sich auf die Suche nach einer geeigneten Schule und stieß auf das Colegio Ave Maria in La Paz, das von Seligenthaler Schwestern übernommen worden war. Nun waren ihre Spanischkenntnisse Gold wert und so lebte sie sich schnell an dieser Schule ein, an der Klassen mit bis zu 45 Kindern selbstverständ- lich waren. Nach einem Jahr stellte sich jedoch mit Tochter Johanna eige- ner Nachwuchs ein, was die Unter- richtstätigkeit im Colegio beendete. Nach der Rückkehr nach Deutschland unterrichtete Frau Menhofer zunächst an der St.-Irmengard-Schule in Gar- misch, bis sie 1984 ihrem Mann nach Landshut folgte, der eine Stelle am Gymnasium Seligenthal antrat. Da auch für Frau Menhofers Fächer Bedarf bestand, konnte das Ehepaar gemeinsam in Seligenthal unterrich- ten, bis die junge Familie mit der Geburt der kleinen Magdalena erneut Zuwachs bekam. Ein schwerer Schick- salsschlag war der plötzliche Tod ihres Sohnes Franz im Alter von nur sieben

22 Schulgemeinschaft Pfarrer Stephan Rödl verlässt Seligenthal „Es gibt nichts Schöneres, als Christus zu kennen und anderen die Freundschaft mit ihm zu schenken“ (PAPST BENEDIKT XVI. PREDIGT, 24.4.2005) Mit großem Bedauern vernahmen wir die Kunde, dass unser Schul- seelsorger Pfarrer Stephan Rödl sich ab August mit der Übernahme einer Pfarreiengemeinschaft in Wei- den-Neunkichen und Mantel einer neuen Aufgabe widmen wird, verlie- ren wir doch mit ihm nicht nur einen hervorragenden Religionslehrer, sondern auch unseren bewährten Schulseelsorger. Der gebürtige Regensburger ver- brachte seine Schulzeit zunächst in der Grundschule in Königswiesen und dann am Gymnasium der Domspatzen. In dieser Zeit prägten ihn einige herausra- gende Priester, darunter die Brüder Ratzinger und der damalige Internats- leiter. So reifte in Stephan Rödl lang- sam der Entschluss, nach dem Abitur nicht Jura, ein Fach, das ihn ebenfalls sehr interessierte, sondern Theologie zu studieren. Sein Studium der Theolo- gie und Philosophie führte ihn zunächst nach München ans Georgianum. Nach einem Zivildienst in der Altenpflege wechselte Herr Rödl nach Regensburg ins Priesterseminar. Während seines seelsorgerischen Praktikums nach Ab- schluss des Studiums wurde er in Pie- lenhofen zum Diakon geweiht, 2006 er- hielt er die Priesterweihe in Regensburg durch Bischof Gerhard Ludwig Müller. Seine Zeit als Kaplan verbrachte Herr Rödl in Viechtach, Neunburg vorm Wald und in St. Nikola in Landshut und er- warb sich in einem Fernstudium in Ma- nagement, Wirtschaftsrecht zusätzli- che, nicht nur für die Verwaltung einer Pfarrei wertvolle Kompetenzen und Fä- higkeiten. Neben seiner seelsorgeri- schen Tätigkeit in den Pfarreien über- nahm Pfarrer Rödl auch immer Schulstunden, bevorzugt in Haupt- oder Realschulen, und so gelang es Seligen- thal, ihn ab September 2010 während seiner Kaplanszeit in St. Nikola für ei- nige Stunden Unterricht am Gymna- sium zu gewinnen. Durch die hohe Qualität seines Unter- richts, seine freundliche, ruhige Art und vor allem seine große Zuwendung zu jedem Einzelnen gewann der junge Priester schnell die Herzen der Ju- gendlichen. In der Fachschaft Religion setzte er in enger Zusammenarbeit mit der Fach- schaftsleiterin Maria Graßer und den Pfarrer Stephan Rödl Fachkollegen neue Akzente und wurde rasch zu einer tragenden Säule unseres religiösen Lebens am Gymnasium und in der Wirtschaftsschule. Besonders am Herzen lag ihm dabei die Erziehung der Kinder und Jugendlichen zu Eucha- ristiefähigkeit, das Erlebbarmachen re- ligiöser Spiritualität, das Feiern kirchli- cher Feste in Gottesdiensten, die mit den Jugendlichen gemeinsam gestaltet wurden, und das Verständnis religiöser Symbole, das besonders in kirchen- raumpädagogischen Bausteinen in der Unterstufe vermittelt wurde. Unauf- dringlich, sensibel und stets offen für alle Anliegen war Herr Rödl für Schü- lerschaft und Kollegium ein echter Seelsorger, der in guter Zusammenar- beit mit dem Beratungslehrerteam für alle Sorgen und Nöte ein offenes Ohr und einen guten Rat hatte. Wir waren deshalb sehr glücklich, dass Herr Rödl auch nach der Übernahme einer eigenen Pfarrei in Auloh 2012 seine Unterrichts- und Seelsorgetätig- keit in Seligenthal fortführte. Trotz die- ser Doppelbelastung unterstützte Herr Rödl auch mit allen Kräften den Spiri- tual des Klosters, Monsignore Dr. Fuchs, als er in Folge einer Erkrankung seinen Aufgaben nicht in vollem Um- fang nachkommen konnte. Für all diese Dienste sagen wir Herrn Rödl von ganzem Herzen Dank. Die ganze Schulfamilie wird ihn sehr vermis- sen und wünscht ihm für seine neue Auf- gabe in Weiden Gottes reichen Segen! Ursula Weger

24 Schulgemeinschaft Besondere Ereignisse in unserem Schulleben waren auch die von Frau Dassler inszenierten und zum Teil selbstverfassten Theaterstücke, die – wie könnte es anders sein – immer auch historische und gesellschaftspoli- tische Themen aufnahmen, wie z.B. das 1992 anlässlich des 20-jährigen Engagements Seligenthaler Schwe- stern in La Paz im Collegio Ave Maria aufgeführte Stück „Wenn der Golfstrom sich erkältet“, oder das mit ihrer Kolle- gin Heiderose Kolditz inszenierte Stück „Die Eroberung“ zum 500. Jahrestag der Entdeckung Amerikas durch Ko- lumbus, in dem jetzige Kollegen wie Axel Oßner und Mariana Gronewald- Haake als Schüler mitwirkten, oder Szenische Darstellungen zur Seligen- thaler Schulgeschichte bei der Einwei- hung der neuen Doppelturnhalle im Jahr 2005. In all diesen Produktionen war es Frau Dassler ein großes Anlie- gen, nicht nur glänzend zu unterhalten und die darstellerische Kreativität der Schülerinnen und Schüler zu entwik- keln, sondern die Zuschauer auch zum Nachdenken anzuregen. In ihrer offenen, hilfsbereiten Art half sie vielen jungen Kollegen, sich in der Fachschaft schnell heimisch zu fühlen. Im Herbst 2016 übernahm sie ohne großes Aufheben bis zum Zwischen- zeugnis zusätzlich eine 7. Klasse Deutsch am Gymnasium, da die eigent- lich dafür vorgesehene Kollegin an eine Münchner Schule wechselte. Man kann sich kaum vorstellen, wie eine so engagierte Lehrkraft mit dem wohlverdienten Ruhestand zurecht- kommen wird. Aber ihre vielseitigen Interessen garantieren auch für diese Zeit ein „volles Programm“. Ganz obenan steht neben Ausschlafen, Reisen und Sport die Sichtung und Ver- arbeitung des „Familienfundus“ an Un- terlagen, Briefen und Fotografien, um in einem zweiten Schritt die Familien- geschichte aufzuschreiben. Dass Frau Dassler dabei vor allem auch der Einfluss der politischen Um- stände interessiert, versteht sich von selbst. Wir danken Frau Dassler für 34 Jahre erfolgreichen Wirkens, das bei unzähligen Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein geschärft hat, dass die Demokratie ein stets gefährdetes hohes Gut ist, für das sich einzusetzen lohnt, und dass jeder Einzelne durch sein Ver- halten beiträgt, inwieweit unsere Welt und unsere Gesellschaft auch angesichts immer neuer Herausforderungen lebenswert bleibt. Wir wünschen ihr für ihren Ruhestand Gottes Segen und viele erfüllte Stunden! Ursula Weger Weitere Verabschiedungen Als Frau Eva Schmid, geb. Sitte, und Herr Jürgen Schmid im September 2016 als Lehrkraft für Latein und Mathematik bzw. Mathematik, Physik und Sport ihren Dienst bei uns antra- ten, wussten wir zwar, dass die staatli- che Beurlaubung immer zeitlich be- grenzt ist. Dass ihre berufliche Tätigkeit in Seligenthal aber bereits nach einem Jahr wieder endet, bedauern wir sehr, wenngleich wir natürlich verstehen können, dass das Angebot einer wohn- ortnahen Stelle für das Paar eine Chance ist, die man nur schwer aus- schlagen kann. In der kurzen Zeit ihres Wirkens erwar- ben sich beide durch ihre zuvorkom- mende, hilfsbereite Art, ihre Zuverläs- sigkeit und ihre pädagogischen und di- daktischen Fähigkeiten die Wertschät- zung der ganzen Schulfamilie. Wir danken beiden für ihren Einsatz am Gymnasium Seligenthal und wünschen Ihnen für die gemeinsame Zukunft von ganzem Herzen Gottes Segen, viel Freude am Lehrberuf und möglichst so brave Schüler und nette Kollegen, wie in Seligenthal. Bereits im Oktober 2016 verließ uns Frau Nina Rexroth, um das überra- schende Angebot einer Tätigkeit an ih- rem Wohnort München anzunehmen. Dank der großen Hilfsbereitschaft vie- ler Kollegen gelang es, ihren Unter- richt in Deutsch und Sozialkunde auf- zufangen, bis Herr Jonas Mantel, eben- falls Lehrer für Deutsch und Sozialkunde, im Februar die Nachfolge antreten konnte. Ein herzlicher Dank für ihre Tätigkeit in Seligenthal gilt auch Frau Sabine Tauer, die in diesem Schuljahr in der Unter- und Mittelstufe 15 Stunden Kunstunterricht übernahm und durch ihren Ideenreichtum und ihre mitrei- ßende Art ihre Schülerinnen und Schü- ler für die eigene kreative Arbeit begei- sterte. Ursula Weger

26 Schulgemeinschaft Matthias Aschenbrenner Jonas Mantel Mein ganzes Leben war ich München fest verbunden. Dort aufgewachsen und zur Schule gegangen, war es für mich keine Frage, nach meinem Zivil- dienst in einer Heilpädagogischen Tageseinrichtung an der LMU zu stu- dieren, zunächst Physik. Doch wie sich herausstellte, waren die Physik und ich zu verschieden, als dass sich daraus eine dauerhafte Beziehung ergeben hätte. Deshalb besann ich mich auf meine lang gehegte Leiden- schaft: Politik und das soziale Mitein- ander und entschied mich für ein Lehr- Jonas Mantel amtsstudium der Fächer Sozialkunde und Deutsch. Während meines Studiums kam meine erste Tochter Charlotta zur Welt. Meine zweite Tochter Elijana wurde in der Zeit meines Referendariats geboren. Dieses absolvierte ich in München, wo ich auch meine erste Stelle als Lehrer an einer Waldorfschule antrat. Nun freue ich mich, als Lehrer in Seligenthal zu arbeiten, einer Schule, in der das respektvolle Miteinander jeden Tag gelebt wird.

28 Schulgemeinschaft Jürgen Schmid Vanja Sedlak Gabi Trost Am Gymnasium Seligenthal eine Stelle als Saxophon- und Klarinettenlehrer zu bekommen, ist wirklich ein Glücks- fall für mich! Ich habe schon in vielen Ländern und Städten gelebt, aber hier in Landshut fühle ich mich richtig wohl. Derzeit studiere ich noch an der Hoch- schule für Musik und Theater in Mün- chen meinen Master in Zeitgenössi- scher Musik, im Anschluss an meinen pädagogischen Master in Ljubljana, Slowenien. Mir gefällt besonders die Offenheit und Freundlichkeit meiner KollegInnen und die Arbeit mit meinen Schülern macht mir großen Spaß. Ich freue mich vor allem, dass ich hier auch ein gemischtes Holzbläseren- semble und sogar ein Saxophonquar- tett unterrichten darf, denn die Ensem- blearbeit lag mir schon immer sehr am Herzen. Gemeinsam zu musizieren ist halt doch am schönsten! Aufgewachsen bin ich in Landshut und legte mein Abitur am HCG ab. Zuerst schwankte ich in meiner Studiengangs- wahl zwischen Architektur und Maschi- nenbau. Nach einem interessanten Be- triebspraktikum bei BMW in Dingolfing fiel meine Entscheidung zugunsten des Maschinenbaustudiums an der TU Mün- chen. Während des Studiums wurde mir auch aufgrund verschiedener Tätigkeiten als Tennistrainer bald klar, dass ich doch lieber Lehrer werden wollte. An meinem mathematischen wie naturwissenschaftli- chen Interesse hatte sich aber nichts ge- ändert, vielmehr konnte ich jetzt zusätz- lich meine Affinität zum Sport in den künftigen Beruf integrieren. So gelangte ich nach Regensburg, wo ich sowohl mein erstes als auch zweites Staatsexamen in den Fächern Mathematik, Sport und Phy- sik absolvierte. Weitere Stationen des Re- ferendariats waren Passau und Dingol- fing. Nach dieser Ausbildung durfte ich meinen Dienst am Gymnasium Seligen- thal beginnen. Hier wurde ich von allen sehr herzlich aufgenommen und in mei- ner Berufswahl weiter bestätigt. Nun geht meine Reise weiter in Richtung Ingolstadt. Ich kann nur hoffen, dort eine ebenso nette Schulfamilie anzutreffen. ■ geb. 1984 in Matrei in Osttirol/Österreich ■ erste Erfahrungen bei der Musikkapelle Matrei i.O.; Dienst bei der Militärmusik Tirol ■ Studium IGP und Konzertfach Klarinette am Tiroler Landeskonservatorium bei Walter Seebacher; Universität Mozarteum Salzburg bei Alois Brandhofer; Kunstuni- versität Graz bei Wolfgang Klinser ■ seit 2013 Privatstudium bei Ferdinand Steiner in Salzburg ■ Meisterkurse u.a. bei Mathias Schorn, Alexander Neubauer, Gerald Pachinger, Wenzel Fuchs, Mate Bekavac, Howard Klug ■ Unterrichtstätigkeiten: 2008-2013: Oberösterreich Landesmusikschulwerk seit 2012: MS-Essenbach, VHS-Ergolding, seit September 2016: Lehrkraft für Klarinette am Gymnasium Seligenthal ■ Orchestererfahrungen: Wr.Kammerorche- ster, Camerata Salzburg, Philharmonie Salzburg, Mozarteumorchester Salzburg, Innviertler Sinfonieorchester ■ Mitglied der Marktmusikkapelle Mettmach OÖ, Bläserphilharmonie Osttirol und der Volksmusikgruppe „Die Ohrntratzer" ■ rege kammermusikalische Tätigkeit in verschiedensten Besetzungen und Genres ■ Beschäftigung mit Arrangement und Komposition ■ Hobbyinstrument: Steirische Harmonika Jürgen Schmid Vanja Sedlak Gabi Trost

30 SchülerInnen in Verantwortung Klassensprechertage der achten bis zwölften Klassen Sauerteig und Volksfeststimmung in Holzhausen Was macht ein guter Lehrer? Arbeit an den Feedbackbögen Alle Jahre wieder machen sich die KlassensprecherInnen der 8. – 12. Klas- sen auf, verlassen die schützenden Mauern des Klosters und begeben sich an einen Ort, der aufgrund seiner Win- zigkeit und der fehlenden Netzabdek- kung fast noch sicherer ist, dafür aber entsprechend Raum bietet, um so rich- tig produktiv zu sein: Holzhausen bei Geisenhausen. Dieses Jahr war es am 28. und 29. März so weit – und ob man’s glaubt oder nicht: Die Seligenthaler Schüle- rinnen und Schüler freuten sich schon lange auf die beiden Seminartage im kleinen, idyllischen Dorf, entweder weil sie im letzten Jahr schon selbst erlebt hatten, wie schön es dort ist und wie erfolgreich an den beiden Tagen gear- beitet wird, oder weil sie eben davon gehört hatten. Zumindest im Groben wussten sie auch, welche Themen dieses Jahr auf dem Programm stehen würden: Das Konzept für das Schulfest musste nochmals überarbeitet, die Erweite- rung der SMV besprochen und geplant und der Grundstein für eine Feedback- kultur in Seligenthal gelegt werden. Während bezüglich der ersten beiden Programmpunkte für alle wenigstens ansatzweise klar war, worum es gehen würde, galt dies für den dritten eher weniger. Deswegen sollte auch ein Referent die Jugendlichen professionell an das Thema „Feedbackkultur“ heranführen und sie bei der Erarbeitung von kon- kreten Feedbackmöglichkeiten unter- stützen. Als die Verbindungslehrer aber im Januar bei der Hanns-Seidel- Stiftung, die uns im Übrigen wie jedes Jahr finanziell und personell unter- stützte, erklärten, wofür sie gerne ei- nen Referenten hätten, herrschte dort erst einmal Verwunderung: Ein solches Thema hatte bisher noch nie eine Schule in den Fokus eines Klassen- sprecherseminars stellen wollen! Schulleitung, Schulentwicklungs- gruppe und Verbindunglehrer waren sich jedoch einig: Das Gymnasium Seli- genthal will das – und die Seligenthaler KlassensprecherInnen können und sol- len beim Aufbau der Feedbackkultur an unserer Schule eine wichtige Rolle spielen. Erweiterungskonzept der SMV Daraufhin begann die eifrige Suche nach dem richtigen Referenten – und man wurde in Herrn Edmund Speiseder fündig, der als langjähriger Schulleiter bereits Erfahrung in Sachen Feedback- kultur gesammelt hatte. Dieser erwar- tete die Seligenthaler Mädels und Jungs am ersten Seminartag in Holz- hausen und war trotz aller Erfahrung ebenso gespannt wie die Verbindungs- lehrer, mit welchen Ergebnissen dieser Tag enden würde. Herr Speiseder machte den Schülerin- nen und Schülern zunächst bewusst, welch wichtige Aufgabe sie als Klas- sensprecherInnen für die Schule über- nehmen und verglich sie mehrfach mit einem Sauerteig, da dieser nämlich die Grundlage für ein gutes Brot, ein un- verzichtbares Nahrungsmittel, dar- stellt. Nach der allgemeinen Einführung stellte er das Thema „wertschätzen- des, konstruktives Feedback“ in den Mittelpunkt, verwies auf die Bedeutung des respektvollen Umgangs miteinan- der und erklärte anhand von Beispie- len, wie Schülerinnen und Schüler ihren Lehrkräften Feedback geben

32 SchülerInnen in Verantwortung „Wir wollen nicht nur zuschauen“ Seligenthaler SchülerInnen spenden an die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ Am Mittwoch vor Weihnachten hat die SMV (Schülervertretung) des Gymnasiums Seligenthal einen Spendenscheck in Höhe von 1000 Euro an die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ überreicht. Um einen möglichst hohen Betrag zu erzielen, verkauften die Seligenthaler Schüler selbst gebackene Kuchen an Elternsprechtagen, gestalteten Plakate und stellten eine Spendenbox auf. „Das ist so ziemlich die größte Spendenak- tion, die in Seligenthal durch Schüler durchgeführt wurde“, sagte Frederik Bach, erster Schülersprecher des Gymnasiums Seligenthal. Das in den letzten Wochen gesammelte Geld soll zur Verbesserung der humanitären Lage in Syrien beitragen. „Es ist ein Zeichen der Solidarität. Wir wollen nicht nur zuschauen, sondern etwas tun“, so Bach. Mächtig stolz auf ihre Schüler war auch Schulleiterin Ursula Weger: „Es ist toll, wenn die Schüler eine Spendenaktion eigenständig auf die Beine stellen!“ Entgegengenommen wurde der Scheck von Dr. Franz Müller, Oberarzt der Unfallchirurgie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Regensburg und Mitglied der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“. Im Rahmen der Spen- denübergabe hielt er vor den Seligen- thaler Klassensprechern, Schülerspre- chern und Vertretern der Schulleitung einen Vortrag über seine Erlebnisse im Jemen und in Afghanistan. Vor seinen Schilderungen wies Müller darauf hin, dass das Thema „harter Tobak“ sei. „Wenn es jemandem zu viel wird, kann er gerne gehen.“ Diesem Angebot ka- men im Verlauf des Vortrags auch ei- nige Schüler – besonders die jüngeren – nach. Müller erzählte von seinen er- schütternden Erlebnissen in Kriegsge- bieten. Bilder zeigten schwerstver- letzte Personen auf dem OP-Tisch. „Das ist nur die Spitze des Eisbergs“, sagte der Unfallchirurg. Bereits drei Einsätze hatte er bei Ärzte ohne Gren- zen. Seitdem kann sich Müller keine Krimis mehr anschauen, in denen Frauen vergewaltigt oder Menschen erschossen werden: „Ich brauche das nicht mehr.“ Nach Syrien würde er allerdings nicht gehen: „Wenn man Familie daheim hat, muss man sich das gut überlegen.“ Nach dem Vortrag durften die verblie- benen Schüler noch ihre Fragen stel- len. Viele zeigten sich betroffen: „Man muss immer wissen, dass das Leben auch so sein kann. Wir haben großes Glück, dass wir hier leben“, sagte Weger. Veronica Sedlmeier Bericht der Landshuter Zeitung vom 28. De- zember 2016 (veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Veronica Sedlmeier)

34 SchülerInnen in Verantwortung Out of the Comfort Zone Unsere Schülersprecher: (v. l.) Sarah Lichtmannecker, Frederik Bach, Vincent Feder, Luis Bösnecker, Lena Hackenberg und Simona Gulich Erfolgreiche Reform der SMV-Struktur, Tausend-Euro-Spendenaktion sowie neue Projekte und weitere Highlights prägen das Jahr der Schülersprecher. Im Herbst 2016 erschütterten die Schul- gemeinschaft die anhaltend schlechten Nachrichten aus den Kriegsgebieten rund um Syrien. Tägliche Gewalt zwi- schen Regierungstruppen, Opposition und IS dominierten das Schulgespräch. Vor allem das brutale Vorgehen gegen- über der syrischen Zivilbevölkerung bewegte dazu, nicht einfach nur zuzu- sehen, sondern selbst aktiv zu werden und ein Zeichen der Solidarität zu set- zen. Innerhalb von wenigen Wochen or- ganisierten wir eine Spendenaktion für die Syrienhilfe der „Ärzte ohne Grenzen“, die dort unter lebensge- fährlichen Bedingungen seit 2009 mehr als sechs Krankenhäuser betreiben. In der Woche vom 21. – 25.11.2016 kam so durch Spenden von Eltern, Lehrern und vor allem Schülern ein stattlicher Die neu gewählte „Erweiterte SMV“ Betrag in Höhe von 1000 Euro zusam- men. Als kleines Highlight konnten wir anschließend Herrn Dr. med. Franz Müller, den leitenden Oberarzt der Un- fallchirurgie des Klinikum Landshut, der schon mehrmals für die MSF u.a. in Afghanistan im Einsatz war, motivie- ren, unsere Spende entgegenzuneh- men. Herr Dr. med. Franz Müller be- richtete vor Klassensprechern aller Jahrgangsstufen ausführlich über den traurigen und bitteren Alltag der Ärzte ohne Grenzen und stand später noch zur Beantwortung der zahlreichen Fra- gen zur Verfügung. Bei den Bezirksschülersprecherta- gungen (BAT) im November 2016 und Februar 2017 standen diesmal die The- men „Digitalisierung im Schulalltag“ und das „Neunjährige Gymnasium“ im Vordergrund. Frederik Bach wurde zudem bei der ersten Tagung der niederbayrischen Schülersprecher in Niederalteich zum Bezirksschülersprecher der Gymnasien gewählt. Er ist nun regio- nal verantwortlich für 32 Gymnasien, die regionale Koordination der SMV-Ar- beit sowie für die Vernetzung und den Austausch zwischen den Schülerspre- chern. Austausch und Vernetzung stehen auch auf der Tagesordnung der Seminare für SchülersprecherInnen, die zweimal jährlich für jeweils ein Wochenende in Windberg stattfinden. Unter der Leitung von ausgebildeten Pädagogen und Frederik Bach wurde dieses Mal besonderer Wert auf Wissenstransfer zu Projektmanagement, Rhetorik und Teambuilding gelegt. Ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr: Bei der Mittelstufenparty „Flying Tuesday“ stellten wir einen neuen Besucherrekord mit über 1000 Besuchern auf. Romantisch wurde es bei der Rosenaktion im Februar, bei der wir den klaren Aufwärtstrend der letzten Jahre mit 328 verteilten Rosen noch einmal weiterführen konnten Zum Ver- gleich: 2015 waren es noch 144, 2016 schon 235 Rosen – Love is in the air?! Doch letztendlich ist es im Schulalltag immer schwer, neue Projekte wie die Spendenaktion neben den anderen fe- sten Aktionen (Nikolaus- und Rosenak- tion, MSP, Kinderfasching) zeitlich un- terzubringen. Nicht zuletzt deswegen fingen wir Anfang des Jahres 2017 an, das bisherige SMV-Konzept zu überar- beiten. Ziel war es, die Teilnahme an Aktionen für alle Gymnasiasten zu er- leichtern, sowie neue engagierte Mit- Die SMV als Liebesbote – Die Rosenaktion zum Valentinstag

36 SchülerInnen in Verantwortung Die Mediatoren (2. und 3. von links) geben ihr Wissen in einem Workshop am Landshuter Streitschlichtertag weiter Streit? Nicht mit uns! Konfliktparteien zu einer einvernehmli- chen Konfliktlösung. um mit nicht erfüllten Bedürfnissen besser umgehen zu können. Mediatoren unterstützen das positive Schulklima Konflikte gehören zum Alltag. Sie rechtzeitig zu erkennen und die eigene Meinung unmissverständlich, aber nicht verletzend auszudrücken, kann oft einen Streit vermeiden. Die Media- toren lernen dies und vieles mehr in ih- rer gründlichen Ausbildung und in den regelmäßigen, intensiven Fortbildun- gen. Ist es bereits zum Streit gekom- men, so leiten die Mediatoren allpartei- lich und verantwortungsbewusst die Diese für jede Gemeinschaft so wichti- gen Aufgaben übernahmen auch heuer wieder sehr engagierte Mediatoren aus den 9. bis 12. Klassen, die darüber hin- aus ihr umfangreiches Wissen auch als Multiplikatoren weitergaben. Schon den Schülerinnen und Schülern der 5. Klasse vermittelten sie einfache Stra- tegien, um mit Konflikten konstruktiv umzugehen. Das Thema des Präventionstages in den 6. Klassen war es, die Persönlich- keit zu stärken. Die Mediatoren zeigten, wie man positive Kraft sammeln kann, Am Klassensprechertag der Unterstufe leiteten sie gemeinschaftsfördernde Spiele an und erarbeiteten Regeln für das Geben von Feedback. Auch am Landshuter Streitschlichtertag fand ihr Workshop zum Thema „Konfliktkompe- tenz stärken“ vor Schülern und Leh- rern große Resonanz. Auf diese Weise helfen ältere Schüler- Innen den jüngeren und mancher Rat wird von Mitschülern lieber angenom- men als von einem Erwachsenen. Maria Fischer Fünftklassler üben Ich-Botschaften Gemeinschaftsfördernde Spiele beim Klassensprechertag

38 Schulentwicklung Schulentwicklung: selbstverständlich – engagiert – praktisch – gut Seit dreizehn Jahren widmet sich die Schulentwicklungsgruppe unter der bewährten Führung von Margit Schleinkofer Themenbereichen, die den Schulalltag von Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern gleichermaßen verbessern sollen. Bei den regelmäßigen Treffen arbeiten jüngere und ältere Kolleginnen und Kollegen des Gymnasiums motiviert an verschiedenen Themen zusammen. Die Digitalisierung der Schule durch Einführung eines Intranets, die ästheti- sche Abrundung nach der Sanierung des Schulgebäudes und die Definition von Qualitätskriterien zur Bewertung mündlicher Leistungen standen im Mittelpunkt der monatlichen Treffen am Freitagnachmittag. Einem lange gehegten Wunsch des Kollegiums folgend informierte sich die Schulentwicklungsgruppe über die Vor- und Nachteile eines Intranets zur Schulorganisation, Verwaltung von No- ten und einer besseren Vernetzung in- nerhalb des Kollegiums. Nach einge- hender Prüfung verschiedener Software-Angebote entschied sich die Schulstiftung für die Einführung des „Infoportals“ am Gymnasium, das seit Februar in Benutzung ist und von allen KollegInnen mit großer Selbstver- ständlichkeit angenommen wurde, da verschiedene Arbeitsprozesse damit deutlich erleichtert werden. Parallel dazu wurde der Medientag, der kurz vor Weihnachten stattfand, in die Wege geleitet. Er widmete sich vor al- lem dem Umgang mit sozialen Medien und griff die digitalen Probleme der Zeit auf. Altersgemäße Themen wur- den klassenübergreifend in Vorträgen und Workshops oftmals mit externen Referenten bearbeitet. Die Mehrheit der SchülerInnen unterschrieb am Ende des Vormittags eine Selbstver- pflichtung zur umsichtigen Nutzung ihres Handys. Dieser Tag ist Teil der Medienerziehung, die schon seit Lan- gem einen Schwerpunkt schulischer Bildung am Gymnasium Seligenthal bildet. Nach dem Abschluss der Generalsa- nierung, die sich ausschließlich auf die Bausubstanz der Gebäude bezog, war es notwendig, für die Regelung inter- ner schulischer Abläufe Informations- und Präsentationsflächen zu schaffen. Diese sollten in ihrer Zweckmäßigkeit auch ästhetischen Ansprüchen genü- gen und zu einem einheitlichen Ge- samtbild beitragen. Die Schulentwick- lungsgruppe ermittelte den Bedarf der Fachschaften und legte in zwei Schul- hausbegehungen Anzahl und Standorte für Magnetpinnwände, Schaukästen und Schließfächer fest, die sich mittler- weile harmonisch in das Farbkonzept des Schulgebäudes einfügen. Zur Sicherung der Unterrichtsqualität soll dem Kollegium ab dem nächsten Schuljahr eine Übersicht dienen, die eine gemeinsame Basis zur Bewertung von Unterrichtsbeiträgen bildet. Die Schulentwicklungsgruppe hat Quali- tätskriterien zur Notengebung trans- parent dargestellt, um die Vergleich- barkeit mündlicher Leistungen über alle Klassen hinweg zu gewährleisten. Praktischen Nutzen für die Eltern der UnterstufenschülerInnen hat die letzte Arbeit der Schulentwicklungsgruppe. Es wurde eine „Einkaufsliste“ entwik- kelt, die klassenweise alle benötigten Schulmaterialien erfasst und zu Schul- beginn den Einkauf erleichtern soll. Am Ende dieses Schuljahres bedanken wir uns herzlich bei Frau Weger, die mit ihren richtungsweisenden Impulsen die Arbeit des Teams vorangetrieben und in allen Treffen mitgearbeitet hat. Maria Fischer, Margit Schleinkofer

40 Erziehungsgemeinschaft Das Thema der Jahresversammlung 2017 der Elternvereinigung an Ordensschulen (EVO) lautete: „Kirchliche Schulen auf dem Weg in die Zukunft“ Wer ist die EVO, was macht die EVO? Die EVO ist die Elternvereinigung an den Gymnasien und Realschulen der Orden und anderer freier katholischer Schulträger in Bayern. Sie besteht seit 1956 und ist ein freier Zusammen- schluss von Eltern und Erziehungsbe- rechtigten, die Kinder an einer dieser Schulen unterrichten und erziehen las- sen. In der EVO sind die Elternbeiräte ihrer Mitgliedsschulen vertreten. Als bayernweite Einrichtung wahrt sie die Interessen und Rechte der Eltern der ihr angeschlossenen Schulen. Sie för- dert die Grundsätze der katholischen Schulen in freier Trägerschaft und setzt sich dafür ein, sie mit Leben zu erfül- len. Die EVO gestaltet mit Eltern, Schü- lern, Lehrern und Schulträgern ge- meinsam die Erziehungsgemeinschaft Eltern-Schule. Jahresversammlung 2017 Noch nie waren zu einer EVO-Jahres- versammlung in den letzten Jahren so viele Eltern, ElternbeiratskollegInnen, SchulleiterInnen und Vertreter der Schulträger gekommen. Im Anschluss fand die jährliche Mitgliederversamm- lung 2017 statt, bei der die neue Vor- standschaft gewählt wurde. Zahlreiche Elternvertreter aus ganz Bayern, die mit Engagement und Begeisterung da- bei waren, nahmen Anregungen für die tägliche Elternarbeit in ihren Schulen mit nach Hause. Die Mitgliederver- sammlung 2017 war insoweit auch ein Der neu gewählte Gesamtvorstand mit dem Vorsitzenden Prof. Dr. Ernst Fricke (Elternbeirat des Gymnasiums Seligenthal) hoffnungsvolles Zeichen für das Thema „Kirchliche Schulen auf dem Weg in die Zukunft“. Zum Vorsitzenden der EVO wurde wie- der Prof. Dr. Ernst Fricke, langjähriger Elternbeirat des Gymnasiums Seligen- thal, für weitere zwei Jahre gewählt. Die Bedeutung der politischen Bildung an kirchlichen Schulen Den Festvortrag zu diesem Thema hatte die Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing, Frau Prof. Dr. Ursula Münch, übernommen. Sie „kümmert“ sich seit ihrer Berufung zur Direktorin in besonderem Maße um die politische Bildung der Schülerinnen und Schüler in Bayern. So wurde in der Woche vor der Jahresversammlung Anfang Februar 2017 beispielsweise in Seligenthal ein „Friedensseminar“ mit Herrn Ingber von der Akademie ange- boten, welches ein großer Erfolg wurde und zur Nachahmung – so der Vor- standsvorsitzende Prof. Dr. Fricke in seiner Begrüßungsrede – nur empfoh- len werden kann. Herr Prof. Dr. Fricke verwies in seiner Begrüßung auch darauf, dass kirchli- che Schulen einen enormen Zulauf hätten, so die Süddeutsche Zeitung am 13.06.2016. 8,7% ist der Anteil der SchülerInnen, die eine allgemeinbil- dende Schule in freier Trägerschaft besuchen. 27% aller Eltern würden ihr Kind gerne auf eine Privatschule in kirchlicher Trägerschaft schicken. Mit zusammen 2.000 Schulen tragen die katholische und die evangelische Kirche die meisten privaten Schulen in Bayern.

42 Erziehungsgemeinschaft Grußwort von Dr. Andreas Hatzung, Katholisches Schulwerk Bayern Nach dem Gottesdienst sprach Herr Dr. Andreas Hatzung zu den zahlreichen Elternvertretern und weiteren Mitglie- dern der Schulfamilie ein Grußwort, in dem er den Elternbeiräten Mut machte, sich nicht „nur um das Cate- ring bei Schulfesten kümmern zu müs- sen“, sondern sich im Rahmen der El- ternverantwortung um alle relevanten Bereiche im Verhältnis Kind-Schule- Lehrer-Eltern zu „kümmern“. Seine Ermunterung wurde dankbar zur Kenntnis genommen. Herr Dr. Andreas Hatzung vom Katholischen Schulwerk Bayern bei seinem Grußwort Vortrag von Dr. Florian Sochatzy: „Potentiale digitalen Lernens am Beispiel eines medialen Schulbuchs“ Der Geschäftsführer des „Instituts für digitales Lernen“ an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Dr. Florian Sochatzy, beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit didaktisch und methodisch fundierten Lehr- und Lernmedien. Schon in seiner Disserta- tion beschrieb er die Konzeption, Pro- duktion und empirische Überprüfung eines multimedialen Geschichtsbuchs (mBook). Dr. Florian Sochatzy hat seine Idee zum mBook „Geschichte für die Zukunft“ mit einer PowerPoint-Präsentation im Rahmen seines viel beachteten Vortra- ges vorgestellt. Er gilt als „der“ Ex- perte des „kompetenzorientierten Un- terrichts“. Selbst erarbeitetes Wissen und Themenschwerpunkte, die meh- rere Epochen umfassen, erhalten im mBook Vorrang vor der Chronologie. Auch der LehrplanPLUS, der 2017 an den weiterführenden Schulen in Bay- ern eingeführt wird, orientiert sich be- reits an diesem Konzept. Auf der Leipziger Buchmesse wurde „sein“ mBook zum Schulbuch des Jah- res 2016 gekürt und auf der Frankfur- ter Buchmesse mit dem eBook-Award 2016 ausgezeichnet. Bayerische Geschichtslehrer finden das Konzept ebenfalls gut: Der Aufbau des mBooks sei eher klassisch, aber dadurch, dass SchülerInnen Filme und Ton-Dokumente immer wieder anklik- ken können und nicht auf die einmalige Vorführung im Klassenzimmer ange- wiesen sind, sei individuelles Lernen möglich. Außerdem können Buben und Mädchen eigene Gedanken ins Buch schreiben. „Dadurch entwickeln die Schüler einen Bezug zum Stoff, das ist ein Riesenvorteil“, sagt auch der Vorsit- zende des Bayerischen Geschichtsleh- rerverbandes, David Denninger in der Süddeutschen Zeitung. Die PowerPoint-Präsentation von Dr. Florian Sochatzy ist ebenfalls auf der EVO-Homepage abrufbar unter: https://www.schulwerk-bayern.de/file- admin/evo/2016-17/Anlage_4_Vor- trag_EVO_Florian_Sochatzy.pdf mebis Landesmedienzentrum Bayern: Endlich Zugang zum Prüfungsarchiv und Infoportal für EVO-Schulen! Trotz mannigfacher Bemühungen der EVO in den vergangenen Jahres hat das Kultusministerium mit wechselnder Begründung privaten Schulen in Bay- ern und damit allen dort tätigen Leh- rern einen Zugang zum mebis-Prü- fungsarchiv verweigert. Gleichwohl haben allerdings in der Vergangenheit die kirchlichen Schulen und deren Leh- rer (auf Aufforderung der staatlichen Schulverwaltung) Prüfungsaufgaben zur Verfügung gestellt, die dann teil- Dr. Florian Sochatzy vom Institut für digitales Lernen an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

44 Förderverein Neues von den Freunden und Förderern des Gymnasiums Insgesamt ca. 226.000 Euro hat unser Verein seit seiner Gründung im Jahre 2000 schon dem Gymnasium zukom- men lassen – eine sehr beachtliche Summe! Allein im letzten Jahr waren es über 15.000 Euro, die wieder v.a. in die Medieninfrastruktur geflossen sind – hauptsächlich für Dokumentenkame- ras. Außerdem gab es für den MINT- Bereich ein neues Mikroskop, das PC-gesteuert an einen Beamer ange- schlossen die ganze Klasse gleichzeitig in die Geheimnisse der Mikrowelt ein- weihen kann. Standardmäßig dabei wie jedes Jahr waren fremdsprachige Literatur und Unterrichtsmittel, Prä- ventionsseminare und Theaterauffüh- rungen. Auch Klassenfahrten und Projektseminare („Wir gewinnen den Europäischen Wettbewerb“, der Film „Herbstgeflüster“) wurden bezu- schusst. Die politische Bildung kam ebenfalls nicht zu kurz: wir spendierten die Brezeln für die von den Schülern organisierte Veranstaltung zum 70-jäh- rigen Geburtstag unserer Bayerischen Verfassung. Auf ihr standen die drei Landtagsabgeordneten Frau Ruth Müller, Frau Rosi Steinberger und Frau Jutta Widmann den Schülern Rede und Antwort – Frau Müller und Frau Wid- mann sind übrigens Mitglieder unseres Vereins! Die Unterstufenbücherei versorgten wir mit Lesestoff – im Bild unser Vorstand vor Ort. Im Juli letzten Jahres besuchten wir gemeinsam mit einer 9.Klasse die Wi- kingerausstellung im Lokschuppen Ro- senheim, ein kleiner Beitrag zu Ge- In der Unterstufenbücherei schichte und Geographie. Zum Auftakt des neuen Schuljahres luden wir dann zum ersten Mal die neuen Lehrkräfte zu einer Kennenlernveranstaltung ein. Bei Leberkäs und Brezn stellten wir ih- nen den Verein vor und beantworteten Fragen zum Procedere eines Förderan- trags. Einige von den neuen Lehrkräf- ten sind auch schon Mitglied im Verein geworden. Im November folgte dann für unsere Vereinsmitglieder eine Er- lebnisführung von „Masken, Mimen und Mördern“ auf der Burg Trausnitz, wo wir in einen Landshuter Kriminalfall Informationsveranstaltung für Junglehrer Erlebnisführung auf der Burg Trausnitz

46 Auszug aus der Schulchronik September 12./13.09. Anfangskonferenzen 13.09. Schulbeginn 14.09. – 16.09. Wortgottesdienste zum Schuljahresanfang 19./20.09. Jahrgangsstufenversammlungen 19./26.09. Buchaktionstag für die 5. Klassen 26.09. – 29.09. Fototermin für alle Klassen 27./29.09. Jahrgangsstufentests 30.09. Feier zum Abschluss der Sanierung Oktober 04.10. ZFU-Schulung 04./5.10. Fußballturnier in Vilshofen 07.10. Wandertag 08.10.–14.10. Schio-Austausch 10.10. Besuch der Stadtbücherei 7. Klassen 11.10.–19.10. Finnland-Austausch 17.10. Besuch der Bayerischen Landesausstel- lung durch das Lehrerkollegium 20.10. Teilnahme am Stadtfinale Fußball der Jungenmannschaft III 25.10. Besuch des Maximilianeums für die Klassen 7a und 7b Pädagogische Konferenz November 07.11.–10.11. Techniktage für die 7. Klassen 15.11. Präsentationsabend Techniktage der 7. Klassen 17./18.11. Projekt im Skulpturenmuseum für die Klasse 6a 18.11. Buchvorstellung „Geistreiche Geschichten“ für die 6. und 7. Klassen 21.11. Bundesbank-Vortrag für die Q12 23.11. Vorspielabend der Instrumentalkurse 30.11. Klassensprechertag der Unterstufe Dezember 01.12. Begehen des Tags der Bayerischen Verfassung mit der Schulgemeinschaft 02.12. Vorlesewettbewerb der 6. Klassen 05.12. Fachsitzung Latein 09.12. Gespräche zur Berufsfindung und Einzel- beratungen des Arbeitsamts für die Q12 12.12. Fachsitzung Französisch 13.12. Assessment-Center-Vortrag P-Seminare 14.12. Lesung von Mirjam Pressler als Leseförderpreis für die Klasse 9d 15.12. Besuch am Jugendstrafgericht für die Klasse 10a 15./16.12. Weihnachtsgottesdienste 20.12. Jugend debattiert für die 8. und 9. Klassen Besuch der W-Seminare an bayerischen Universi- täten 20./21.12. Pack ma’s-Projekt für die 8. Klassen 21.12. Jugend debattiert für die 10. Klassen Vortrag von Herrn Dr. Müller über die Arbeit der „Ärzte ohne Grenzen“ und Spendenübergabe durch die SMV 21./22.12. Weihnachtskonzerte 22.12. Medientag für alle Jahrgangsstufen Januar 09.01. Besuch des BIZ für die Klassen 9a und 9b 10.01. Assessment-Center-Vortrag für P-Seminare 12.01. Besuch am Jugendstrafgericht für die Klasse 10c 15.01. Premierenfeier des P-Seminars Film 17.01. Besuch einer Vorlesung an der Uni Regensburg für das W-Seminar Englisch Teilnahme am Bezirksfinale Badminton 19.01. Besuch am Jugendstrafgericht für die Klasse 10d 20.01. Theaterstück „Trau dich“ für die 5. Klassen 20./21.01. Mathenacht für die 5. Klassen 24./26.01. Besuch der W-Seminare an bayerischen Universitäten 24.01.–27.01. Caritas-Projekt für die 9. Klassen 27.01. Projekt der Klasse 10b zum Tag der Menschenwürde Februar 02.02. Französischer Tag mit verlängerter Pause Exkursion des P-Seminars Film an Medienfachschule in München 03.02. Besuch der Sparkasse für die Klasse 9d 06.02. Präventionsprojekt gegen Alkohol im Straßenverkehr für die 10. Klassen Vortrag zur Internationalen Sicherheit für die Q12 Klassenkonferenzen 08.02. Exkursion des Eine-Welt-Wahlfachs zur Missio München 09.02. Besuch des Landtags durch die Klasse 10e Gesamtkonferenz 10.02. Kinderoper Wien für alle 5. Klassen Exkursion des P-Seminars Wirtschaft nach Mariakirchen 13.02.–17.02. Wintersportwoche für die 7. Klassen 14.02. Wortgottesdienst für die 9. und 10. Klassen Abschlusspräsentation des P-Seminars „Wunderbuntes Landshut“

48 Schulgemeinschaft Die Brückenklasse oder „wenn die Menschen Menschen sind, werden sie einander verstehen, egal welche Muttersprache sie sprechen“ Dieses Zitat stammt von einem Kind aus der Reihe der 24 Brückenklas- senschülerinnen und -schüler, die im September 2016 voll Vorfreude, erwartungsvoll, mit einem mulmi- gen Gefühl, ja sogar auch teilweise mit Tränen in den Augen zum ersten Mal die Pforten des Gymnasiums Seligenthal passierten. Mit Rat und Tat standen nicht nur die Paten der Regelklasse zur Seite, auch die „alten Brückenklassenschüler“ leisteten großartige Eingewöhnungsar- beit – schließlich konnten sie nur allzu gut nachvollziehen, wie es den „Neuen“ wohl geht. Diese 24 Schülerinnen und Schüler standen nun vor der immen- sen Aufgabe, die deutsche Sprache zu erlernen, damit sie sich mit den neuge- wonnenen Freunden bald unterhalten konnten, aber auch die deutsche Bil- dungssprache möglichst rasch zu er- lernen, um dem Regelunterricht eines bayerischen Gymnasiums immer bes- ser folgen zu können. Auch die deut- sche Kultur im Vergleich zur eigenen spielte gerade in den wöchentlichen Gesprächskreisen eine große Rolle. Dieses Schuljahr erhielten die Schüle- rinnen und Schüler nicht nur Unter- richt in Deutsch als Zweitsprache, zum ersten Mal standen auch Mathematik und Englisch auf dem Stundenplan, um den Einstieg in diese abiturrelevanten Fächer zu erleichtern. Ein besonderes Highlight war dieses Schuljahr der Be- such des Musicals „Jesus Christ Su- perstar“ zusammen mit den Paten in Landshut. Im Anschluss wurden eifrig Plakate gestaltet, Texte auf Deutsch und in der Muttersprache verfasst und Lieder gesungen. Da dieses Jahr ein ganz großes Ereignis vor der Türe stand – die Landshuter Hochzeit – durfte dieses nicht in unserem Unter- richt fehlen. So begaben sich die 24 Schülerinnen und Schüler auf die Reise, die Hedwig von Polen im Jahr 1475 zurücklegte – in besonderer Art und Weise konnten sie nachvollziehen, wie sich Hedwig an ihrem letzten Tag Zuhause, beim Abschied, auf der lan- gen Reise und beim Eintreffen in Landshut gefühlt haben mochte. Das erlernte Wissen wurde bei einem Ausflug zum Rathausprunksaal ange- wendet. Im Anschluss wurden Flyer erstellt, in welchem Brückenklassen- schüler in ihrer Muttersprache und auf Deutsch Informationen zusammen- fassten, die Menschen, die extra für die LAHO in unsere Stadt kommen oder gerade nach Landshut gezogen sind, ihrer Meinung nach unbedingt wissen sollten. Die Brückenklasse September 2016

50 Schulgemeinschaft Seligenthaler „Brückenkurs“ – ein Vorzeigemodell: Auszeichnung mit dem Niederbayerischen Integrationspreis 2016 Eine ganz besondere Würdigung aus der Hand der Bayrischen Staatsmini- sterin Emilia Müller und des Regie- rungspräsidenten Heinz Grunwald erfuhr das Engagement des Gymnasi- ums Seligenthal, ausländischen Kin- dern und Jugendlichen ohne Deutsch- kenntnisse einen guten Start an weiterführenden Schulen zu ermögli- chen. Dabei handelt es sich um eine wichtige Ergänzung des Angebots der Übergangsklassen an den Mit- telschulen, das sich speziell an gym- nasial begabte und hoch motivierte Schülerinnen und Schüler richtet, die bereits in ihrem Herkunftsland eine unseren Gymnasien oder Realschulen vergleichbare Schulart besucht haben und nur aufgrund fehlender Deutsch- kenntnisse dem Unterricht an einem Gymnasium nicht folgen können. Meist handelt es sich dabei um Kinder ausländischer Arbeitnehmer im Lands- huter Raum, es werden jedoch auch Kinder asylsuchender Eltern und unbe- gleitete Flüchtlinge aufgenommen, so- weit sie die Zugangsvoraussetzungen erfüllen. 39 Schülerinnen und Schüler aus 16 Nationen absolvierten im vergangenen Schuljahr das jahrgangsübergreifende Brückenkursprogramm, in dem sie von zwei als DaZ (Deutsch als Zweitspra- che)-Lehrerinnen speziell ausgebil- deten Kolleginnen im Rahmen von 10- 16 Wochenstunden intensiv in Deutsch geschult werden, um dem Unterricht in den einzelnen Fächern bald folgen zu können. Gleichaltrige Mitschüler als Paten sorgten dafür, dass sie sich in den Unterrichtsstunden in den Gast- klassen ihres Jahrgangs schnell hei- misch fühlten. In interkulturellen Trainingsmodulen wurden den inter- nationalen Schülerinnen und Schülern deutsche Gepflogenheiten und – al- tersgemäß angepasst – Kenntnisse über unser Staatssystem und gesell- schaftliche Strukturen vermittelt. Auch das gesamte Lehrerkollegium hatte sich auf den Weg gemacht und sich in- tensiv mit Möglichkeiten beschäftigt, den Fachunterricht und Prüfungsauf- gaben so zu gestalten, dass den noch unsicheren Deutschkenntnissen Rech- nung getragen wird, ohne inhaltliche Anforderungen zu reduzieren. Ein wei- terer Pfeiler des Projekts war die Ein- beziehung der ausländischen Eltern, um auch mit ihnen trotz Sprachbarrie- ren eine Erziehungsgemeinschaft ver- wirklichen zu können. Dafür war es notwendig, ein Netzwerk von Sprach- mittlern zu bilden und es war ganz er- staunlich, wie viele Fremdsprachen von Polnisch, Rumänisch, Spanisch bis zu Russisch und Chinesisch bereits im ei- genen Kollegium abgedeckt werden konnten. Eine intensive Schullaufbahnberatung nach dem erfolgreichen Absolvieren des Brückenkurses sorgte für einen reibungslosen Übergang ins Regel- schulsystem. Die meisten blieben am Gymnasium, einige besuchen eine Real- oder Wirtschaftsschule und eine Schülerin aus Syrien schaffte es sogar in den Vorkurs der Fachhochschule. Damit hat das Projekt die Erwartungen mehr als erfüllt. Der große Erfolg des Projekts zeigt sich auch im hohen Zuspruch in diesem Schuljahr: 50 Schülerinnen und Die Urkunde: Integrationspreis Schüler aus 18 Nationen sind derzeit am Gymnasium Seligenthal: 22 Kinder und Jugendliche ohne Deutschvor- kenntnisse besuchen seit Schulbeginn die Brückenklasse, 28 weitere sind be- reits im Regelunterricht, erhalten aber in vier zusätzlichen Wochenstunden eine Anschlussförderung, damit auch ihr weiterer Schulweg als Regelschüler noch fürsorglich begleitet werden kann. Auch das Patensystem wurde ausgebaut, sodass nun auch ältere Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen ehrenamtlich als Hausauf- gabenhilfe zur Verfügung stehen. Die Auszeichnung mit dem Integrati- onspreis ist deshalb eine Ehrung der gesamten Schulfamilie, die auf dieses Projekt – so Staatsministerin Emilia Müller – „ sehr stolz sein darf“. Dabei leistet es nicht nur eine

52 Schulgemeinschaft Freudige Gesichter aufgrund der großzügigen Spende Der Brückenkurs in Seligenthal mit dem Ziel, ausländische Schüler mög- lichst schnell in den schulischen Regelbetrieb zu integrieren, geht dieses Schuljahr schon in die zweite Dr. Martin Balle bei der Spenden- übergabe betonte – hoffentlich ein Betrag mit Signalwirkung für andere Unternehmen der Region, durch ihre Spende die Finanzierung auch für die hohen Motivation der ausländischen Schülerinnen und Schüler, unter denen auch einige Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan sind, und verabschiedete sich mit den Worten: Perfekte Integration – Mediengruppe unterstützt Pilotprojekt „Brückenkurs“ mit einer großzügigen Spende Runde und zwar so erfolgreich, dass sich die Mediengruppe Straubinger Tagblatt/ Landshuter Zeitung ent- schlossen hat, sich aus dem „Freude durch Helfen“-Topf mit 9500 Euro zu beteiligen. Damit werden rund 10% der Gesamt- summe der Kosten übernommen, – eine große Hilfe für das Fortbestehen dieses Projekts und – wie Professor Zukunft sicher zu stellen. Denn letzt- lich tragen die Integration und die er- folgreiche Beschulung der über 50 Kinder aus 18 Nationen dazu bei, dass für die Region kein Talent für den späteren Arbeitsmarkt verloren geht. Professor Dr. Martin Balle über- zeugte sich bei seinem Besuch in der Brückenklasse persönlich von der „Dieses Projekt ist perfekte Integra- tion. Jeder Euro hier ist hervorragend angelegt.“ Wir danken Herrn Prof. Dr. Balle und der Mediengruppe Straubinger Tagblatt / Landshuter Zeitung von ganzem Herzen für diese großartige Unterstützung! Ursula Weger

54 Blick in die Fachschaften Projektüberblick Sozialkunde – Sozialpraktische Grundbildung im Schuljahr 2016/17 Die Fächer Sozialkunde und Sozial- praktische Grundbildung leben vom Praxisbezug, so dass auch im diesem Schuljahr zahlreiche Aktivitäten und Projekte in- und außerhalb der Schule durchgeführt wurden, um den Schüle- rinnen und Schülern einen Einblick in unsere Politik und unsere Gesellschaft zu geben. Jonas Mantel dürfen wir neu in der Fachschaft begrüßen, Matthias Aschenbrenner gratulieren wir sehr herzlich zum bestandenen Examen im Fach Sozialkunde und freuen uns auf seinen Einsatz im nächsten Schuljahr. Simone Blaschke Klasse / Lehrer Datum Vortrag/Ausstellung/Projekt/Exkursion/Wettbewerb… klassenübergreifend ganzjährig Neukonzeption des Oberstufen-Politikmagazins „Pieper“ als Online-Blog Kaufmann (www.piepermagazin.blog) klassenübergreifend ganzjährig Diverse gesellschaftspolitische Beiträge in Online-Schülerzeitung Kaufmann (www.gymseligenthalblog.com) 9./10. Klassen Menauer 14-tägig „Jung trifft Alt“ in der AWO-Tagespflege Landshut 10c, 10d, 10e wöchentlich Politfaßsäule – Was geschah diese Woche in der Welt? Blaschke, Kaufmann, Menauer 10e Menauer 07.10.2017 Besuch der Landshuter Polizeiwache P-Seminar Wunderbuntes Landshut Deine Stimme gegen rechte Hetze – Aufstehen gegen Rassismus! Mitschke 08.10.2017 10c, 10d, 10e Okt. – Dez. 2017 Teilnahme am Wettbewerb zur politischen Bildung. Blaschke, Kaufmann, Menauer Einzelne Schüler Okt. 2016 – Juli 2017 Förderpaten-Projekt an der Grundschule St. Nikola aus 10c, 10d, 10e, Blaschke klassenübergreifend 01.12.2017 Tag der Bayerischen Verfassung Sozialkundefachschaft Q11 05.12.2017 Projekttag zum Thema Kultur (im Rahmen von SoR-SmC) Mitschke 8a, 8b, 8c, 8d Dezember 2017 Projekt Pack-ma’s 1. Teil Pack-ma’s Team Q12 SWA Jan – Feb 2017 Durchführung einer schulinternen Jugendstudie Kaufmann schulartübergreifend 27.01.2017 Tag der Menschenwürde Blaschke, Kaufmann Q12, Blaschke 06.02.2017 Vortrag der Jugendoffizierin der Bundeswehr zum Thema Strategien der Bundeswehr und außenpolitische Akteure

56 Blick in die Fachschaften Engagement für Flüchtlinge – drei Monate in Idomeni Ehrenamtliches Engagement ist eine große Stütze unserer Gesellschaft, da der Staat nicht alle Bereiche des Le- bens abdecken kann. Die Klasse 8b be- schäftigte sich im Rahmen des Fachs Sozialpraktische Grundbildung intensiv damit, was es bedeutet, sich für andere einzusetzen, auf welche Art und Weise man dies tun kann und welche Motive hinter dem freiwilligen Engagement stecken. Interviews im Familien- und Freundeskreis der Schülerinnen offen- barten die Vielfältigkeit des Ehrenamts und dass auch die Helfer selbst sehr von ihren Aufgaben profitieren. Am 20. Oktober 2016 besuchte Pia Bösnecker, eine ehemalige Schülerin des Gymnasiums Seligenthal, die Klasse, um von ihrem Aufenthalt im griechischen Flüchtlingslager Idomeni zu berichten. Die Studentin der Politik- wissenschaften engagierte sich dort drei Monate lang und kochte Suppe für bis zu 5000 Personen täglich. Zudem gab sie einen Deutschkurs für Erwach- sene. Auf beeindruckende Weise er- zählte sie den Schülerinnen von einzel- nen Schicksalen und machte deutlich, wie dringend die Flüchtlinge ein offe- nes Ohr für ihre Probleme und Sorgen brauchten. Mit vielen ist Pia mittler- weile gut befreundet und hält auch nach ihrem Aufenthalt in Idomeni noch immer Kontakt, sei es über soziale Netzwerke mit den Menschen, die im- mer noch in Griechenland sind, oder persönlich mit den mittlerweile in Deutschland Angekommenen. Die Schülerinnen fanden es sehr span- nend, nicht immer nur aus den Medien von der Lage der Flüchtlinge zu hören, sondern nun aus erster Hand von einer Person, die wirklich vor Ort war und sich engagiert. Pia gelang es, einigen der großen anonymen Masse einen Namen, ein Gesicht und eine Ge- schichte zu geben und so das Mitgefühl der Klasse zu wecken. Auch wenn das Lager mittlerweile ge- schlossen ist und nicht mehr täglich in den Nachrichten von den Flüchtlingen berichtet wird, dürfen wir diese Men- schen nicht vergessen. Simone Blaschke Ois Guade! – Die Bayerische Verfassung wird 70 Am 01.12.2016 feierte das Gymna- sium zusammen mit der Wirtschafts- schule den 70. Jahrestag eines hoch- karätigen Geburtstagskindes. Dazu ließen sich die Sozialkundelehrer ein buntes Programm einfallen, das den gesamten Schultag begleitete. „Angesichts des Trümmerfeldes, zu dem eine Staats- und Gesellschafts- ordnung ohne Gott, ohne Gewissen und ohne Achtung vor der Würde des Men- schen die Überlebenden des zweiten Weltkrieges geführt hat“ – so heißt es in der Präambel der Bayerischen Ver- fassung, mussten sich die Menschen in Bayern Gedanken darüber machen, wie sie ihr Land wieder aufbauen und in Zukunft gestalten möchten, sich immer der Verpflichtung bewusst, es nie wie- der zu so einer menschenverachten- den Katastrophe wie dem gerade ver- gangenen Krieg kommen zu lassen. Am 1. Dezember 1946 durften die bayerischen Bürgerinnen und Bürger über das Ergebnis abstimmen und sie waren begeistert: 70,6 Prozent der Wähler stimmten dem neuen Verfas- sungsdokument zu, so dass es am 08. Dezember 1946 in Kraft treten konnte. Nun haben wir seit 70 Jahren eine Ver- fassung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, „den kommenden deutschen Ge- schlechtern die Segnungen des Frie- dens, der Menschlichkeit und des Rechts dauernd zu sichern“ (Präambel der Bayerischen Verfassung). Dies ist ihr bis heute sehr gut gelungen. Um dieses denkwürdige Jubiläum ge- bührend einzuleiten, begann der Tag, wie es sich für eine richtige Geburts- tagsfeier gehört, mit einem zünftigen „Zum Geburtstag viel Glück“ über die Schullautsprecher, gefolgt von der Bayernhymne und Informationen rund um den geschichtlichen Hintergrund des Dokuments. Die Schülerinnen und Schüler durften anschließend ein Quiz ausfüllen, das in der ersten Pause ge- gen eine vom Förderverein finanzierte Bierbreze getauscht werden konnte. Mit der Verkündung der Gewinner des Verfassungsquiz näherte sich der Hö-

58 Blick in die Fachschaften Gegen das Vergessen – Besuch in der KZ-Gedenkstätte Dachau Wie es einem Häftling eines Konzen- trationslagers wirklich ergangen sein mag, ist für unsere Generation wohl nur schwer nachzuvollziehen. Oft ohne Angabe von Gründen in ein Lager de- portiert, wurden die Menschen ge- zwungen, ihre Habseligkeiten abzuge- ben, stundenlang Appell zu stehen, in einer viel zu kleinen Baracke mit unbe- kannten Personen zusammenge- pfercht zu leben. Harte, oftmals auch sinnlose Arbeit bei mangelhafter Er- nährung und fehlenden Möglichkeiten zur angemessenen Körperhygiene tru- gen ihr Übriges zu den aus heutiger Sicht unvorstellbaren Zuständen bei. Die übriggebliebenen Gebäude, Nach- bauten und Exponate in Dachau erzäh- len eindrucksvoll von dem Schrecken jener Zeit und jener Orte, an denen tau- sende Menschen gefoltert und ermor- det wurden. Da dies nicht in Verges- senheit geraten darf, besuchten die neunten Klassen des Gymnasiums Se- ligenthal die KZ-Gedenkstätte Dachau, um das Unvorstellbare greifbar(er) zu machen. Zusätzlich nahm eine Gruppe von 30 besonders interessierten Schülerinnen und Schülern an einem zweitägigen Workshop des Max-Mannheimer-Zen- trums Dachau teil, um sich intensiv mit der Geschichte des Nationalsozialis- mus‘ auseinanderzusetzen. Neben einem vertieften Rundgang durch die KZ-Gedenkstätte, angeleitet durch Mitarbeiter des Max-Mannhei- mer-Zentrums, fand zusätzlich ein Zeitzeugengespräch mit Bernard Bernard Marks Marks, einem Überlebenden eines Außenlagers des Konzentrationslagers Dachau statt. Sein beinahe zweistündi- ger, mit persönlichen Erlebnissen ge- spickter Bericht bewegte die Schüle- rinnen und Schüler zutiefst. Im Anschluss stellte sich Herr Marks den zahlreichen Fragen. „Was in Deutsch- land passierte, ist nicht eure Schuld – und nicht die Schuld eurer Eltern. Aber es ist eure Welt!“, gab er ihnen mit auf den Weg. Und auf die Frage, wie er sich fühle, wenn er seine Geschichte er- zähle: „I have no choice! Die Jugend soll eine bessere Welt haben.“ Stefanie Stegerer Die Würde des Menschen ist unantastbar – schulartübergreifender Projekttag in Seligenthal Das Gymnasium, die Wirtschafts- schule und die Fachakademie veran- stalteten am 27.1.2017 – erstmalig gemeinsam – einen Projekttag zum Thema Menschenwürde, um „ein Zei- chen zu setzen, dass dieses Thema – unabhängig von Lehrplänen und Schulgattungen – uns alle gleicher- weise angeht“, wie Frau Weger, die Schulleiterin des Gymnasiums, es ausdrückte. Das Datum, an dem international der Opfer des Holocaust gedacht wird, sollte Anstoß zu der Überlegung geben, wie jeder von uns auch im Alltag mit der Würde seiner Mitmenschen um- geht „und wo Gewalt, Ausgrenzung, Hass und Diskriminierung beginnen. Denn auch großes Unrecht beginnt mit kleinen Schritten; und so kann umge- kehrt nur im Kleinen – das heißt im täglichen Verhalten von uns allen – Un- recht verhindert werden“ (Ursula We- ger). Um die Schülerinnen und Schüler auf das Thema einzustimmen, eröff- nete der Politikwissenschaftler Michael Ingber mit einem Impulsreferat. Der Historiker und Nahostexperte erlebte als in den USA geborener Jude selbst Ausgrenzung durch Restaurants, die Juden den Einlass verwehren, aber auch durch Rassendiskriminierung in Form von nach Hautfarbe getrennten Schulen, Toiletten oder Plätzen im Bus. In Bezug auf die Verbrechen der NS- Zeit sagte Ingber: „Der erste Schritt zur Vernichtung ist die Entmenschlichung“. Dies machte er anhand sehr berühren- der Bilder eindrucksvoll deutlich. Im Anschluss beschäftigten sich die Jugendlichen in schulartgemischten

60 Blick in die Fachschaften Regionalentscheid des Europäischen Jugendparlaments Engagierte Jugendparlamentarierin- nen beweisen sich auf Politik- simulation und setzen ein Zeichen für Europa In Rom trafen sich vor kurzem die Re- gierungschefs der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, um das 60-jährige Bestehen der Römischen Verträge zu feiern und ein starkes Signal für eine friedliche Zukunft Europas zu setzen. In Zeiten von Euroskepsis und wach- sendem Nationalismus braucht die EU solche Feierstunden und in vielen Hauptstädten gingen sogar Tausende von Menschen für die EU und gegen Populismus auf die Straße. Probleme hat die EU, da stimmt die siebenköpfige Seligenthaler Delegation zu, doch Fata- lismus wird diese Probleme nicht lösen können. Die Seligenthaler Delegierte Anna-Maria Murr (10c) findet sogar, dass sich „Jugendliche gerade jetzt für ein starkes Europa einsetzen müssen.“ Bei der Frage nach der Motivation für die Teilnahme an diesem Projekt be- kommt man verschiedene Antworten. Vera Rosinger spricht vor dem Plenum Beim Regio Village soll man regionale Eigenheiten vorstellen Eva Bichler (10c) versprach sich Kon- takte zu Gleichaltrigen aus ganz Europa und konnte sich schon immer für Politik begeistern, Laura Lewan- dowski (10e) wollte erleben, „wie ein Tag im Leben eines Politikers ausse- hen könnte“ und Greta Weidemann (10c) wollte ihre Schwächen stärken, denn so eine Politiksimulation wäre ei- gentlich „völlig untypisch“ für sie. Nach einer längeren Vorbereitungs- phase, bei der sich die siebenköpfige Delegation bereits im Herbst erfolg- reich für den Regionalentscheid qualifi- zieren konnte, erfolgte vom 16. bis 19. März das Treffen von zehn Delegatio- nen in Herzogenaurach. Nach einein- halbtägiger Vorbereitung in verschie- denen Komitees wurden die dort erarbeiteten Resolutionen über die Zu- kunft eines fairen und stabilen Europa in einer langen parlamentarischen De- batte diskutiert und größtenteils auch erfolgreich verteidigt. Bei den Seligen- thaler Delegierten herrschte Konsens darüber, dass die Annahme des eige- nen Gesetzesentwurfs das „absolute Highlight“ der Veranstaltung war, „weil sich dann die ganze harte Arbeit ge- lohnt“ hatte. Die Schülerinnen und Schüler aus al- len südlichen Regionen Deutschlands – eine Delegation war auch aus der Slo- wakei gekommen – kämpften hart, aber fair und konsequent verbal auf Englisch, der Lingua franca des Euro- päischen Parlamentes. Arta Krasniqi (10e) erzählt, wie es ihr dabei ging: Beim Teambuilding lernt man sich schnell kennen

62 Blick in die Fachschaften US-Konsul besucht das Gymnasium Seligenthal Im Rahmen des Projektes „100 Days – 100 Schools“ besuchte am 02.05.2017 der US-Konsul Anthony Miranda die Seligenthaler Schülerinnen und Schüler der Q11. Dieses Projekt findet traditionell statt, um die 100-Tage Marke eines neuen US-Präsidenten zu begleiten und zu reflektieren. Miranda leitet im Münchner US-Konsu- lat seit 2014 die Abteilungen Kultur und Presse und führte die Schüler in einem kurzweiligen Impulsvortrag in sein Aufgabenfeld ein. Der Konsul betonte während des Vortrages die traditionell engen Beziehungen zwischen den Ver- einigten Staaten und dem Bundesland Bayern und versicherte den Zuhörern darüber hinaus, dass die Bundesrepu- blik Deutschland eine sehr wichtige Rolle für die amerikanische Außenpoli- tik spielte und spielt. Immer wieder sprach er auch schon während seines Vortrages einzelne Schüler an und holte sich Meinungen ein, wodurch ein reger und ungezwungener Austausch entstand und so mancher seine Erfah- rungen mit den Vereinigten Staaten einbringen konnte. Begeistert zeigte sich Miranda von den Fragen, die die Schüler im Anschluss stellten. Sie wollten von ihm unter an- derem wissen, welche Karriereschritte ihn in diese prominente Position im di- plomatischen Dienst gebracht hatten, wie er seinen Dienst in Afghanistan wahrgenommen hatte und welche Sprachen er spricht. Neben seiner Vita und seinem beruflichen Aufgaben zeig- ten die Zuhörer dann aber, ganz getreu dem Motto der Veranstaltung, beson- deres Interesse an politischen Verän- derungen, die mit der Wahl des Repu- blikaners Donald Trump zum US-Präsidenten einhergehen. Der Kon- sul stand auch hier gerne Rede und Antwort und bettete seine Darstellun- gen immer wieder in den größeren Rahmen einer „American narrative“ ein, innerhalb derer die Freiheit des einzelnen Bürgers, auch hinsichtlich eines Eingreifens seitens des Staates, ausgeprägter ist als in der Bundesre- publik. Die Veranstaltung endete in ausgelas- sener Atmosphäre, in der die Schüler noch ein Gruppenbild und viele Selfies mit Miranda ergattern konnten. Michael Menauer Es wurden viele tiefgründige Fragen gestellt

64 Blick in die Fachschaften Die Nikola-Patenkinder zu Besuch in Seligenthal Auch dieses Jahr haben die 10. Klassen ihr 15-tägiges Sozial- praktikum in verschiedensten Einrichtungen verbracht und Erfahrungen sammeln können. Hier die Eindrücke: Arbeitsleben statt Schule – Eindrücke aus dem Sozialpraktikum 2017 Was hat mir das Praktikum gebracht? „Der eigene Horizont wurde durch das Praktikum erwei- tert und man lernte die eigene Gesundheit zu schätzen“ (Anonym) „Erfahrungswerte und einen ersten Einblick in die Arbeitswelt. Außerdem fühle ich mich sicherer im Umgang mit Kindern, sowohl mit als auch ohne Einschränkungen.“ (Vera) „Dass ich freundlicher mit Menschen umgehe, Blutdruck messen kann und dass die Arbeit der Schwestern im Kran- kenhaus sehr anstrengend ist.“ (Lajla) „Einen neuen Blickwinkel auf das Leben, Altern und Sterben.“ (Eva) „Ich habe unzählige Erfahrungen gesammelt und einen Beruf gefunden, der für mich in Frage kommen würde“ (Francesca) „Ich werde nie wieder unter der Woche feiern gehen, wenn am nächsten Tag Arbeit ansteht.“ (Lukas) „Das Praktikum hat mir eine völlig andere Berufsrichtung gezeigt und ich habe festgestellt, dass der Beruf der Heil- pädagogin mein Traumberuf ist.“ (Julia) „Einen neuen Blickwinkel auf Kinder mit Integrativ- oder Inklusivstatus. Man lernt sein eigenes, im Vergleich einfaches Leben zu schätzen.“ (Christina) „Ich habe jetzt auf jeden Fall noch mehr Respekt für pädagogische und pflegerische Tätigkeiten. Es ist unglaublich, was in diesen Berufen Tag für Tag geleistet wird.“ (Anna-Maria) „Es hat mir geholfen, mein Selbstbewusstsein zu stärken.“ (Anonym) Was war besonders schön? „Die Kinder waren total süß und meistens auch gut gelaunt, obwohl sie sehr krank waren. Sie haben mich gleich ins Herz geschlossen“ (Magdalena) „Anderen durch die eigene Arbeit zu helfen und sie glücklich zu machen war ein einzigartiges Erlebnis“ (Anonym)

66 Blick in die Fachschaften Projekttage der 8. Klassen 2015/16: Ungehörnt auf Wiking gegangen Schon im Schuljahr 2015/16 besuchten die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassenstufe die Wikingerausstellung im Rosenheimer Lokschuppen. Ob- gleich die Szenerie vor den Ausstel- lungsräumen ein nachgebautes Wikin- gerschiff des doch eher bajuwarischen als altnordischen Namens „Wikerl“ präsentierte, wurden doch während der Ausstellungsführung diverse Ste- reotype geklärt und falschen idealisier- ten und gegen Minderheiten gerichte- ten Vorstellungen, die noch im Rahmen des Unterrichtsthemas Nationalsozia- lismus und Zweiter Weltkrieg in der 9. Klasse behandelt werden sollen, vor- ausgegriffen. Abgesehen davon, dass die legendären in Japan produzierten Frühanime-Ge- stalten Wickie, Halvar und der schreck- liche Sven ihre mit Hörnern versehe- nen Helme theatralischen Vorstellungen des 19. Jahrhunderts ANZEIGE verdanken oder, wer weiß, von dem ei- nen oder anderen tatsächlich Horn tra- genden Samurai inspiriert wurden, sind die Wikinger kein Volksstamm ir- gendeiner Art, sondern „auf Wiking Ge- hende“, also verschiedentlich Piraten, Händler oder Eroberer. Wenngleich es Helme mit dem charakteristischen Au- genschutz (Wikinger) oder dem aus Robin-Hood-Filmen bekannten Nasen- schutz (Normannen) gab, scheint laut der archäologischen Forschung eines gewiss: Die meisten Wikinger trugen wohl einfache Mützen, welche gewalt- same oder alltägliche Tätigkeit sie auch gerade ausübten. Die Wikinger sprachen zwar wie die Bajuwaren, Franken und Schwaben üb- rigens auch frühere Stufen der germa- nischen Sprachen, waren aber durch- aus gewillt, sich in eroberten Gebieten wie der Normandie zu integrieren und kulturell höher stehende und weniger kriegerische Gesellschaftsformen an- zunehmen. In der Ausstellung wurde dies zum Beispiel an einer interaktiven Karte deutlich gemacht: Die Nordmän- ner beherrschten und besiedelten nicht nur weite Teile Englands, sondern wa- ren auch maßgeblich bei der Entste- hung des legendären Königtums Sizi- lien (der bei Landshut geborene Staufer Konradin war Nachkomme der dortigen Normannen) und der Staats- werdung Russlands beteiligt. Dabei bestand sogar sehr häufig der größere Anteil der Bevölkerung nicht aus Skandinaviern und die Sprache wurde zugunsten der, zum Beispiel in Sizilien, multikulturellen Bevölkerung aufgegeben. Spätestens bei der Annahme des Chri- stentums durch den dänisch-norwegi- schen Herrscher Harald Blauzahn gab es in der Ausstellungsführung einen Zeitsprung: Tatsächlich stammt der heute allgegenwärtige PC-Bluetooth von diesem frommen Anführer. Axel Oßner

68 Blick in die Fachschaften Musik Wieder liegt ein Schuljahr hinter uns, in dem wir eine ganze Reihe musikali- scher Highlights erleben durften. Die großen Schulkonzerte vor Weih- nachten und im Sommer erfreuten sich nach wie vor sehr großer Beliebtheit. Die Ensembles der Unterstufe begei- sterten mit ihren Darbietungen im Frühjahrskonzert nicht nur ihre Eltern, sondern lockten auch einige 4. Grund- schulklassen aus Stadt und Landkreis zum Kinderkonzert. Mit Frau Gabriela Trost und Herrn Vanja Sedlak konnten wir zwei junge motivierte KollegInnen in unserem Team willkommen heißen, welche die Klarinetten- und Saxophonklasse von Frau Manuela Steffel übernommen ha- ben. Der Kammermusikabend, der von den SpitzenschülerInnen des musischen Zweigs gestaltet wurde, bestach wieder einmal mit seinem besonders hohen Niveau und hervorragenden Leistun- gen. Mit dem Kirchenkonzert zur Maian- dacht wurde mit anspruchsvoller geist- licher Literatur die enge Verbindung zwischen Schule und Kloster zum Aus- druck gebracht. Wir sind im musischen Zweig

70 Blick in die Fachschaften März 06.03. Informationsabend für die Eltern der zukünftigen 5. Klassen musikalische Eröffnung durch das Blechbläserensemble „BrassMachine“ (Ltg. H. Briller) 11.03. Jahresversammlung des Fördervereins des Gymnasiums musikalisch umrahmt vom Flöten- trio Kathrin Kühnert, Eva Bichler und Christina Royes, sowie Fiona Mantovan, Gesang 15.03. Vormittagskonzert für die Schülerinnen und Schüler verschiedener Grundschulen aus Stadt und Landkreis Landshut 15.03. Frühjahrskonzert mit Ensembles der Unterstufe und SolistInnen des musischen Zweigs in der Mehrzweckhalle 31.03. Vorspielabend der Instrumentalklasse und Ge- sangsklasse von D. Welti und I. Jürgensmeyer 24.03. Besuch der Operette „Der Zigeunerbaron“ im Landshuter Theaterzelt mit SchülerInnen der Klasse 6a 27.03. Fahrt zum Jugendkonzert der Münchner Phil- harmoniker mit SchülerInnen unterschiedlicher Jahrgangsstufen April 01.04. Kennenlernnachmittag des Gymnasiums musi- kalisch eingeleitet vom Unterstufenchor, Percus- sion Company und den Young Strings mit Musik- schnupperstunden und einem Instrumentenworkshop für die Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen 05.04. Kammermusikabend mit SolistInnen aus den Klassen 6 bis 12 03.-07.04 Instrumentenschnupperwoche Mai 11.05. Absolventenehrung der Sparkassenakademie musikalische Umrahmung des Festakts durch Clara Sartor (Klavier), Vincent Feder (Marimba- phon), Melanie Pauli (Trompete), Jonas Paul (Kla- vier), Antonia Witzko (Violoncello), Lina Buck (Kla- vier). (Ltg. G. Fröschl) 12.05. Schriftliche Abiturprüfung, Musik mit Additum 16.05. Kirchenkonzert im Rahmen einer feierlichen Mai- andacht mit Ensembles, Orchester und Chören 22.05./01.06.Colloquiumsprüfungen im Fach Musik 23.05. Vorspielabend der Instrumentalklassen von G. Trost, S. Lindner, Chr. Einsle-Wolf, V. Sedlak, H. Briller 27.05. 7. Landestag der Verkehrssicherheit in Landshut musikalisch mitgestaltet von der Junior-Band und der Blues-GmbH mit Adrian und Samuel Fels, Maximilian Käding und Anne Rossmann (Ltg. S. Lindner) 29.-31.05 Chor- und Orchestertage in der Musikakademie Schloss Alteglofsheim Juni 27./28.06. Sommerkonzerte in der Mehrzweckhalle 30.06. Abiturfeier musikalisch umrahmt vom Vokalen- semble und der Bigband „Swinging Sisters“ Juli 12.07. Fahrt ins Musical „Tanguera" nach München in Kooperation mit der Fachschaft Spanisch 14.07. 2. Allgemeiner Vorspielabend der Instrumental- klassen von H. Grenyo, M. Schleinkofer, G. Fröschl, D. Welti, C. Gehring, M. Steffel, X. Forster, C. Einsle-Wolf, A. Kufner, S. Lindner, M. Usberti, F. Usberti I. Jürgensmeyer, G. Trost und V. Sedlak 19.07. Klassenkonzert der Klasse 9a/mu (Ltg. G. Frösch) 11.07./13.07.Lehrfahrten der Klassen 5a-c zu den Instrumen- tensammlungen des Münchner Stadtmuseums und des Bayerischen Nationalmuseums 31.07. Schlussgottesdienst musikalisch gestaltet vom Großen Chor und der Junior-Band (Ltg. S. Lindner)

72 Blick in die Fachschaften Klassenkonzerte der Klasse 6a und 7a Ganz unterschiedliche Projekte hatten sich die beiden musischen Klassen von Margit Schleinkofer vorgenommen. Mit einem bunten Musikprogramm überraschte die musische Klasse 6a ihre Gäste, die sich in großer Zahl in der Aula des Gymnasiums eingefunden hatten. Die SolistInnen zeigten mit gro- ßer Spielfreude und geschickt gewähl- ten Beiträgen ihr Können und beein- druckten mit ihren Leistungen die Besucher. Der besondere Stellenwert des ge- meinsamen Singens und Klassenmusi- zierens im musischen Zweig zeigte sich in den schwungvollen Darbietungen der gesamten Klasse. Beim Klassen- boogie und einem afrikanischen Trom- mellied waren alle mit Begeisterung dabei. Zur Belohnung für die tolle ge- meinsame Leistung gab es einen ge- meinsamen Theaterbesuch im Lands- huter Theaterzelt. Klassenkonzert der Klasse 7a Solistinnen der Klasse 7a Klassenkonzert der Klasse 6a Solistin und Solist der Klasse 6a Die Klasse 7a verlegte ihr Konzert in diesem Schuljahr im Rahmen eines inklusiven Projekts in den großen Ver- anstaltungsraum des „Café am Dom“ der Lebenshilfe. An einem Samstag im Advent erklan- gen weihnachtliche Weisen und festli- che Musik, die den Besuchern bei Kaffee und Kuchen eine Auszeit von der Hektik der Vorweihnachtszeit bescherte. Die Musikerinnen beeindruckten ihre Zuhörer nicht nur durch eine große Vielfalt an solistischen und kammer- musikalischen Darbietungen, sondern zauberten mit ihren stimmungsvollen Beiträgen weihnachtliche Atmosphäre. Dieses Projekt in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe ist ein wichtiger Bau- stein zur Verknüpfung der Lebens- und Arbeitswelten von Menschen mit und ohne Handicap.

74 Blick in die Fachschaften Musikalische Einweihung des Bismarkplatzes mit BrassMachine Einweihung des neuen Bismarckplatzes Begleitung des Festaktes in der Sparkassenakademie Obwohl der neu gestaltete Bismarckplatz nur den kleinen Bruder des berühmten „Big Ben“ beherbergt, stand Landshut London am Samstag, den 19.11.2016, bezüglich der Witterungsverhältnisse in nichts nach. Bereits zum achten Mal wurde das Gymnasium von der Sparkassenakademie gebeten, den Festakt, mit dem diese die jeweils besten AbsolventInnen ihrer Studiengänge ehrt, mit SchülerInnen musikalisch zu gestalten. Ausgestattet mit Schirmen und Regenmänteln fanden zahl- reiche Vertreter der Stadt, Anwohner und Geschäftsleute nach einer langen Umbauphase den Weg zur feierlichen Einweihung. Das Blechbläserensemble „BrassMachine“ unter der Leitung von Hildegard Briller trotzte dem Regen und sorgte mit Werken von M.-A. Charpentier und M. Praetorius für eine feierliche musikalische Umrahmung. Nach der Rede des Oberbürgermeisters, in der die umfang- reichen baulichen Veränderungen dargestellt wurden – darunter auch das neue Buswartehaus mit dem Uhrenturm „Little Ben“ (Hans Rampf) – folgte die kirchliche Segnung. Mit dem gemeinsamen Choral „Großer Gott, wir loben dich“ wurde die Veranstaltung beschlossen und der Bismarck- platz mit „Little Ben“ seinen Anwohnern übergeben. In diesem Jahr konnten Lina Buck, Antonia Witzko, Vincent Feder, Clara Sartor, Melanie Pauli und Jonas Paul mit stilsi- cher ausgewählten und überzeugend präsentierten Kompo- sitionen Glanzlichter in der Veranstaltung setzen. Mit ihrem souveränen Auftreten, ihrer Virtuosität und der großen Bandbreite der dargebotenen Instrumente versetzten sie so manchen angehenden Banker in Erstaunen. Ein Highlight des Abends ist für die MusikerInnen immer wieder die großzügige Einladung zum anschließenden Gala- Diner, bei dem die Absolventen ihr tolles Ergebnis und die MusikerInnen ihren gelungenen Auftritt gebührend feiern. Die MusikerInnen des glanzvollen Festaktes

76 Blick in die Fachschaften Mozart im Mittelpunkt einer besonderen Vorlesestunde Bei der etablierten Lesereihe „Fit durch (Vor-)Lesen“ der Stadtbücherei gab es am Dienstag, den 14.06.2016, ein besonderes Schmankerl im Senio- renwohnsitz am Hofberg. Die Lesung stand unter dem Thema „Wolfgang Amadeus Mozart“. Petra Möllerfrerk, eine der vielen ehrenamtlichen Vorle- sepaten, die sich für die Stadtbücherei engagieren, hatte dazu musikalische Unterstützung vom Gymnasium der Schulstiftung Seligenthal. Fünf Schüle- rinnen der Klassen acht bis elf unter der Leitung von Hildegard Briller boten im vollbesetzten „Bierstüberl“ ein be- eindruckendes und begeisterndes Kon- zert mit Querflöte, Klavier und Gesang. Die schillernde Figur Mozarts, seine tiefe emotionale Vielschichtigkeit und Unberechenbarkeit sowie sein unstetes Leben zeigten sich in einer Auswahl vorgetragener Briefe an seine Frau Constanze sowie an seine Cousine Maria Anna Thekla. Eine Deutung des Autors Hanns-Josef Ortheil zum Lebensende Mozarts be- schloss den literarischen Teil des Nachmittags. Eingerahmt wurden die Texte mit bekannten Arien aus der „Zauberflöte“ von Bianca Fiedler und Fiona Kappen an der Querflöte sowie dem Andante in C-Dur von Christina Royes (Querflöte) und Melanie Pauli (Klavier). Den ergreifenden Abschluss bildete die Arie der Despina aus „Cosi fan Tutte“, die Fiona Mantovan (Sopran) gemeinsam mit Melanie Pauli am Kla- vier zum Besten gab. Nachhaltiger Applaus und Einzelgespräche hoben noch einmal hervor, wie Literatur und Musik Menschen und Generationen verbinden und begeistern. Die Stadtbücherei bedankt sich beson- ders auch bei den Schülerinnen, die im engen Terminkalender des Schulalltags Zeit und Begeisterung für diese Veranstaltung gefunden haben. Petra Möllerfrerk Die Musikerinnen der Mozart-Lesung mit der Vorlesepatin Entspannung im Serail Justus auf dem Roller

78 Blick in die Fachschaften AbschiedsliedfürHedwig Hed Hed Hed Hed wig wig wig wig du wir was was willst dan wün wün al so ken schen schen dir wir wir geh'n! sehr! dir? dir? Gei Für Viel Viel ge vie fro fro zu le he he auch be schied so ge zu das dir der viel so das Sai moni ten co"! Jah man sund nehmen Wei Schö ge sehn! an das ge nicht re chem und ist te. ne! ben! ne Viola Nur dei test du konn 2.Hed 3.Hed 4.Hed 1.Hed wig, findst ren wig, wig, wig, oh oh oh oh du leh zar Ta Ta te ge ge un Ü nie schön se ben ße rer recht das wir Gei ganz ganz nicht gen oh oh mehr ne ne schön? tö Pla Pla ne. ge! ge! jetzt Warst suchst Fällt Blei Ab Sei schwer, Le freu te ge ben! en und lingt Freu uns doch de auf mit mag ein du dir es Wie be stimmt nicht "Ar vier Violine doch re Was wä der te Schü co" mit Hun "Ar ler lisch hilf reich ka lie si hen mu Mü Posaune ßen es er be ren ih glei blü ten.... hen.

80 Blick in die Fachschaften Neue Instrumentallehrer Zum Schluss gilt unser Dank wie in jedem Jahr all denen, die unsere musikalische Arbeit direkt und indirekt unterstützt und gefördert haben: Unsere liebe Kollegin Manuela Steffel hat sich gegen Ende des letzten Schul- jahres in die Elternzeit verabschiedet. Wir wünschen ihr eine bereichernde Zeit mit ihrer kleinen Tochter Helena. Wir freuen uns sehr, mit Gabriela Trost und Vanja Sedlak zwei neue Kollegen gewonnen zu haben, die mit viel Engagement die SchülerInnen ihrer Klarinetten- und Saxophonklasse übernommen haben. Vanja Sedlak Gabriela Trost ■ Herrn Josef Neumeier, Vorsitzender ■ Frau Brandstetter, Frau Draghici, der Schulstiftung Seligenthal, als Sachaufwandsträger. ■ StDin Ursula Weger und der gesam- ten Schulleitung. ■ Frau Christine Ingerl für ausgefeilte Vertretungspläne, die stets einen reibungslosen Ablauf unserer Kon- zertprobenphasen ermöglichen. ■ allen Kolleginnen und Kollegen, die in den Konzertvorbereitungsphasen auf die musizierenden SchülerInnen in ihrem Unterricht verzichten. ■ den InstrumentallehrerInnen unse- rer Schule, die mit ihrem motivier- ten Unterricht und den ansprechen- den Klassenabenden den Fortschritt unserer Schülerinnen fördern und mit eigenen Kammer- musikensembles regelmäßig zum Gelingen der vielen Veranstaltungen beitragen. ■ den externen Instrumentallehrern für die gute Zusammenarbeit im musischen Zweig. ■ dem Elternbeirat, der sich auch in diesem Schuljahr an der Finanzie- rung der Busfahrt nach Alteglofs- heim beteiligt hat. ■ Herrn Thomas Lange und dem Förderverein des Gymnasiums, für das Engagement für die Fachschaft Musik. Frau Riegler, Frau Schindlbeck und Herrn Schmiedel vom Sekretariat, die uns in all unseren Belangen nach Kräften unterstützt haben. ■ Herrn Fobe, Herrn Nickel und allen technischen Mitarbeitern, die uns auch in diesem Jahr wieder durch ihren unermüdlichen Einsatz bei unseren vielen Veranstaltungen und darüber hinaus tatkräftig geholfen haben. ■ Toni Brandstetter und der FS Physik für die unkomplizierte Doppelnut- zung des Physik-Übungsraums als Musiksaal zu Schuljahresbeginn Zum guten Schluss allen unseren Schülerinnen, die auf unterschiedlich- ste Weise und bei den verschiedensten Gelegenheiten in und außerhalb der Schule mit uns musiziert und dafür auch viel Freizeit aufgewendet haben. Ihr Engagement und ihre Begeisterung für die Musik hilft mit, den Lebens- raum Schule zu prägen und die ganz besondere Atmosphäre von Seligenthal nach außen zu tragen! Margit Schleinkofer, Gabriele Fröschl, Hildegard Briller, Iris Jürgensmeyer, Simon Lindner

82 Blick in die Fachschaften Lydia mit Kindern durchzusetzen, ihr Leben verantwortli- cher und (selbst)bewusster zu gestal- ten und die gesamte (Dorf)Gesellschaft nachhaltig zu fördern. Die Kinder und Jugendlichen kommen aus nahezu al- len Altersklassen zwischen 6 und 18 Jahren. Die Aufgabe der jungen Mäd- chen ist es, Kinder und Jugendliche, in der Regel Jungen, die dort Schulbil- dung, Unterkunft und Unterstützung erhalten, zu betreuen. Sie sind Freizeit- gestalter und Ansprechpartnerinnen; sie kümmern sich also bei Problemen oder Sorgen um die Jugendlichen. Sie sind die „großen Schwestern“ für die Jugendlichen dort. Außerdem unter- richten sie Englisch in der Child-La- bour-Grundschule (für ehemalige Kin- derarbeiter) in Vilathikulam. Franz-Josef Reismann Weihnachten Themen und Termine der religiösen Veranstaltungen orientieren sich je- weils am Kirchenjahr. Vor Weihnachten Stärke in der Kirche In allen vorösterlichen Gottesdiensten wurde dieser scheinbaren Paradoxie auf den Grund gegangen. Ausgehend von Erfahrungen der Schwachheit, wie sie Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Jgst. formulierten, stellte Pfar- rer Rödl in seiner Predigt in Aussicht: „Immer dann, wenn ich meine Schwä- che spüre und eingestehen kann, darf ich wissen: Jesus trägt sie mit! Damit aber Schwachheit spürbar zur Stärke wird, braucht es gegenseitige Acht- samkeit, das Einstehen füreinander und das gemeinsame Durchtragen.“ In den Fürbittenrufen wuchsen aus den alltäglichen Schwächen wie Tränen, Ärger oder Ruhelosigkeit konkrete Vorstellungen von Stärke. Als Zeichen der Solidarität mit den Schwächeren spendeten die Klassen insgesamt 500 Euro für verfolgte Chri- sten im Irak. Mitgestaltungsteams stand dabei die christliche Hoffnung trotz scheinbarer Hoffnungslosigkeit im Zentrum der Veranstaltungen. In der durch den Gottesdienst angeregten Solidaritätsaktion konnten 750 Euro an das Kinderdorf Valle Feliz in Ecuador weitergeleitet werden, um dort Kleinst- kindern Hoffnung und Zukunft zu schenken. „Ich bin, weil du bist“ Vor Ostern führte die Arbeit mit dem Misereor-Hungertuch 2017 unter dem Motto „Ich bin, weil du bist“ problemlos über in die herausfordernde Feststellung des Apostels Paulus: „Wenn ich schwach bin, bin ich stark!“ (2 Kor 12,10). Weihnachtliche ... Schülerinnen aus Q 12 arbeiten in Kleingruppen mit dem Hungertuch. Das Stärketeam der 7c

84 Blick in die Fachschaften Gemeinsamer Abschlussgottesdienst in der Mehrzweckhalle Schuljahresabschluss Das Schuljahr endete für die einen mit dem Ora-et-Labora Tag in der Abtei (am 22. Juni) und dem Abiturgottes- dienst in der Abteikirche (am 30. Juni), für alle anderen mit dem großen Schlussgottesdienst in der Mehrzweck- halle am letzten Schultag. Abschied von Pfarrer Rödl An diesem Tag heißt es auch Abschied- nehmen von Pfarrer Stephan Rödl. Pfarrer Rödl war sieben Jahre als Reli- gionslehrer und Schulseelsorger in Se- ligenthal tätig. Er unterrichtete in allen Jahrgangsstufen und führte unzählige Schülerinnen und Schüler – sachlich und pädagogisch äußerst kompetent – sicher zum Abitur. Als Schulseelsorger begleitete er viele Schülerinnen und Schüler in Beratungs- und Beichtge- sprächen. Zielstrebig plante er die ver- schiedenen gottesdienstlichen Veran- staltungen, er war federführend in deren Vorbereitung und feierte sie re- gelmäßig zusammen mit verschiede- nen Gruppen der Schulgemeinschaft. Lieber Stephan! Sieben ist biblisch gesehen die Zahl der Fülle und steht für erfüllte Zeit. Diese Zeit ist nun um und es wartet eine Pfarrei in der Oberpfalz auf Dich. Deshalb sage ich Dir ganz herzlichen Dank für Deine fachlich äußerst kompetente Arbeit im Religionsunter- richt und für die stets kollegiale und unkomplizierte Zusammenarbeit auf allen Arbeitsfeldern der Schul- seelsorge. Es hat mir immer große Freude bereitet, mit Dir einen Gottesdienst auszuarbeiten, dabei kleine Schüler- gruppen miteinzubeziehen und mit der Schulgemeinschaft zu feiern. Herzlichen Dank für Deinen Einsatz in Seligenthal und Gottes Segen für Deinen weiteren beruflichen und persönlichen Lebensweg! Maria Graßer Pfarrer Rödl erläutert die Paulus-Worte, Ostern 2017

86 Blick in die Fachschaften Jugend debattiert 2016/17 Trotz dunkler Wolken am Horizont von „Jugend debattiert” startete im Herbst 2016 eine weitere Runde des Debattier- wettbewerbs. Während andernorts der Wettbewerb auf immer größere Schwierigkeiten stößt und von höherer Stelle zu vernehmen ist, dass Teile der Grundidee ins Wanken geraten sind, laufen die Vorbereitungen und die Durchführung des Schulfinales am Gymnasium Seligenthal in aller Regel ohne große Komplikationen ab. In dieser Saison debattierten die zwölf Schülerinnen und Schüler der Sekun- darstufe I in den beiden Vorrunden zu den Fragen, ob jeder Schultag mit ei- ner Fitness-Stunde beginnen solle und ob im Schulgebäude Schultiere gehal- ten werden sollen. Unter den Augen der interessierten Schulleiterin und der Mitschüler der Finalisten ging es im Finale um die Frage, ob allen Schülern der Schule ein eigener Spind zur Verfügung gestellt werden sollte. Hier konnte sich Laurin Steimer vor Lena Goldes, Sarah Riegert und Seve- rin Lippmann durchsetzen und den Sieg einfahren. Am nächsten Tag wur- den dann die Sieger der Sekundarstufe II ermittelt. Hier mussten sich die acht Endrundenteilnehmer Fragen nach ei- ner handwerklichen Ausbildung an allgemeinbildenden Schulen oder dem Wahlrecht für 16-Jährige stellen. Im Finale ging es dann um ein sehr zeitge- mäßes Thema, das alle anwesenden Zuschauer interessiert: eine Klarna- menpflicht für die Nutzung sozialer Netzwerke. Hier gewann Chiara Sten- gel vor Marie Ostermeier, knapp ver- folgt von Anna Stempel und Marie Ade. unsere Vertreter konnten mit erhobe- nem Haupt die Arena verlassen. In der Sekundarstufe II gab es leider wieder das gewohnt Bild. Trotz aller Mühen kamen unsere Vertreterinnen Chiara Stengel und Marie Obermeier an der älteren Konkurrenz der BOS und FOS nicht vorbei. Hier ist jedoch positiv zu vermerken, dass die Differenz nicht mehr so groß war wie in der Vergan- genheit. Zum einen hatte man bei der Themenstellung ein besseres Händ- chen, zum anderen lag es auch an der Eloquenz unserer Vertreterinnen. Es bleibt jedoch zu hoffen, dass es bald für die Debatten der Oberstufe zu einer Reform kommt, jedoch müssen hier alle Bundesländer mitziehen und das endspricht einer Quadratur des Kreises. Manuel Kupzog Siegerfoto der Sekundarstufe I Das sprachliche Niveau und die Selbstdisziplin in einer lebendi- gen Debatte, nicht nur im Wettbewerb, sondern auch im Unterricht, sind bis dato der beste Beweis für den Sinn und Nutzen dieses Wettbewerbs und zeigen auch, dass die alljährliche Durchführung ihr Existenzrecht hat. Warum dieses mittlerweile an vielen anderen Schulen zur Disposition steht, ist daher schwer nachvollziehbar. Ende Februar folgte dann der Regio- nalentscheid am Gymnasium Ergol- ding. Neben den teilnehmenden Schu- len fand sich auch Landeskoordinator Wolfgang Poeppel aus Augsburg ein und war erfreut, wie reibungslos alles ablief. In den beiden Vorrunden hatten die Vertreter der Sekundarstufe I, Lau- rin Steimer und Lena Goldes, das Pech, mit den späteren Gewinnern zusam- mengelost zu werden, so dass eine Finalteilnahme nicht mehr möglich wurde. Tröstlich war jedoch ein Blick auf die Ergebnisse. Es war knapp und Siegerfoto der Sekundarstufe II

88 Blick in die Fachschaften Seligenthaler Jungautoren schreiben ein Buch Die Geister sind los! Bei der Jubiläumsfeier im Maximilianeum Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch eine kurze Dokumentation über das Projekt gezeigt. Gitta Gritzmann vom Verein „Kinder schreiben für Kinder" er- läuterte dieses und befragte die Jung- autorinnen zum Verlauf ihrer Arbeit Die musikalische Umrahmung der interessanten Veranstaltung übernahm die Klasse 7a. Vielen Dank dafür! Gerda Saxl und Regina Müller Dem bundesweiten „Tag des Vor- lesens" (18.11.2016) gab das Gym- nasium einen besonderen Akzent. Nachdem das von den Klassen 7a und 7b verfasste Buch „Geistreiche Geschichten hinter historischen Mauern" bei der Jubiläumsfeier des BHPV im Münchner Maximilianeum vorgestellt worden war, wurde das Werk nun an der Schule präsentiert. Zielpublikum war neben den Ehrengä- sten die komplette 6. Jahrgangsstufe, die vor Weihnachten am schulinternen Vorlesewettbewerb teilnimmt und nun die Gelegenheit hatte, hervorragenden Lesern zuzuhören. Drei Schülerinnen gaben eine Kostprobe aus dem Buch. Stolze Jungautoren in ihrer Schule

90 Blick in die Fachschaften Das spanische Leben am Gymnasium Seligenthal Carmen Gálvez und ihr niederbayerisches Lebensabenteuer Ich, Carmen Gálvez, bin 15 Jahre alt und komme aus El Salvador, dem kleinsten Land in Mittelamerika. Von September bis Ende November durfte ich in Seligenthal zur Schule gehen und dort viel lernen. Ich war bei Simona Gulich (Q11) zu Gast und konnte so direkt in der Familie neue Erfahrungen sammeln – und drei Monate in Deutschland waren wirk- lich eine bereichernde Erfahrung. Die ersten Tage war ich sehr nervös aufgrund der neuen Situation, aber als ich die Gastfamilie und meine Klassen- kameraden näher kennenlernte, fasste ich schnell Vertrauen und die Zeit ver- ging plötzlich viel zu schnell. Meine Fa- milie war wirklich nett und aufmerk- sam. Wir machten am Wochenende und in den Ferien sehr viele Ausflüge, z.B. nach München, Regensburg oder eine Stadtführung durch Landshut. So konnte ich viel von Deutschland sehen und Erfahrungen sammeln, die ich nie vergessen werde. Auch bayerische Tra- ditionen erlebte ich durch Feste in der Umgebung. Alles ist anders: Wir haben in El Salva- dor zwar Busse, aber keine Schul- busse. Außerdem gibt es kein Schul- system wie in Deutschland mit Gymnasium, Real- und Mittelschule, sondern entweder private oder öffentli- che Schulen. Und das Tragen einer Schuluniform ist bei uns an allen Schulen Pflicht! Ich werde so viel vermissen, vor allem die Schulfreunde und meine Gastfami- lie, aber auch das Leben in Deutsch- land selbst, welches sich so sehr von meinem unterscheidet. Deshalb bin ich froh, dass mich meine Gastschwester in den Sommerferien besuchen wird. Austauschschülerin zu Besuch – drei Monate Spaß und neue Erfahrungen Als ich Mitte September auf Carmen Elena Gálvez‘ Ankunft wartete, war ich ein wenig nervös. Bisher kannte ich sie ja nur durch gelegentliches Schreiben auf Whatsapp. Als Carmen dann mit ih- rer Tante die schon längere Zeit in Deutschland wohnt ankam, war schnell klar, dass wir uns super verstehen Simona und Carmen beim Eislaufen werden. Sie begrüßte mich mit einem freundlichen hola und erzählte mir so- fort Details über ihren 14 Stunden-Flug. Ich war überrascht, wie gut sie Deutsch sprach und auch darüber, dass sie mit 15 Jahren so selbstbewusst ihre aller- erste Reise ohne Eltern antrat. Auch mit meiner restlichen Familie wurde sie schnell warm, war immer hilfsbe- reit und sehr gesprächig. Ich ver- brachte mit ihr fast meine gesamte Zeit außerhalb der Schule, was Carmen sehr wichtig war, da sie von ihrer Hei- mat in El Salvador gewohnt war, immer unter Leuten zu sein. Deshalb war es für mich auch schön, mehr über die Kultur in Mittelamerika zu erfahren und mich mit Carmen über die Unter- schiede der Länder auszutauschen. Sie war die drei Monate über wie ein neues Die Q11 gestaltet eine Tourismusbörse Carmen zu Besuch in der Q11

92 Blick in die Fachschaften „1-2-3 – Pfiff“ – Fahrt aller 7. Klassen mit einem römischen Patrouillenschiff In Mariaort bei Regensburg ließen Geschichtsstudenten der Universität Regensburg mit der römischen Grenzpatrouillenschiff„Navis lusoria" die Antike wieder aufleben. Dabei wa- ren alle Schülerhände der 7. Klassen gefragt. Denn dieses Schiff lässt sich nur mit gemeinsamer Kraft aller Schüler und Lehrer bewegen. Die Studenten, die das Steuer und das Kommando übernahmen, erklärten kurz, welche Bewegungen mit den Ru- dern auszuführen sind, und dann ging die Fahrt schon los. Damit sich die Ga- leere schnell fortbewegte, wurde für jede einzelne Ruderbewegung Kom- mando gegeben: 1-2-3-Pfiff. Nach einer Weile verkürzte sich das auf den Pfiff und schließlich hatten alle Schüler Innen den Rhythmus so im Blut, dass keine Befehle mehr notwen- dig waren und alle gleichzeitig rudern konnten. Um einen Muskelkater im Oberarm zu vermeiden, wurde die Fahrt regelmäßig unterbrochen und die Studenten erzählten vom Leben der Römer auf diesesm Schiff: ihr Ver- dienst, die harte Disziplin, ihre Arbeits- zeit und ihre Verpflegung. Bevor alle sicher und trocken an die Anlegestelle zurückkehrten, wurde schließlich eine Wettfahrt gegen die Zeit unternommen. Mit der Aussage der Studenten: „Das war deutlich schneller als bei manchen Erwachsenengruppen." – lobten die Studenten unsere SchülerInnen. Anschließend erklärte ein Student auf dem Ufer das Leben der römischen Soldaten. Dazu war er wie ein römi- scher Legionär gekleidet mit der dazu- gehörigen Ausrüstung, die exakt nach- gebaut worden war. Dabei durften die SchülerInnen die Kleidungsstücke, den Schild, den Helm und den Spieß in die Hand nehmen. „Das ist ganz schön schwer und groß", meinten einige SchülerInnen. Freiwil- lige wurden sogar entweder komplett wie ein Soldat gekleidet oder durften mit den Schilden das Manöver „Schild- kröte" nachstellen. Dabei wurde ge- zeigt, wie die Römer kämpften, womit sie sich schützten und wo sie verletz- bar waren. Anschließend erfrischten sich die SchülerInnen nach diesen „Strapazen" mit einem leckeren Eis in der Regensburger Innenstadt. Patrick Krippner Manöver „Schildkröte Die 7. Klassen warten auf den Ruderstartpfiff

94 Blick in die Fachschaften Vorführung römischer Kleidung und Legionärsausrüstung Wie kleideten sich die alten Römer? Was gehörte zur Ausrüstung eines römischen Legionärs und welche Funktionen hatten die einzelnen Gegenstände? Welches Geschirr hatten die Römer? Welchen Schmuck trug die vornehme römische „matrona“ und wie schminkte sie sich? Solche und ähnliche Fragen beantwor- teten anhand zahlreicher, den Origina- len exakt nachgebildeter Gegenstände die Gymnasiallehrer und experimentel- len Archäologen Markus und Renate Koppenberger aus Augsburg in einer Veranstaltung, zu der vom Fach Latein für den 13. März 2017 eingeladen wor- den war. In der etwa 90-minütigen Veranstal- tung für die Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Jahrgangsstufe gaben die Referenten detaillierte Einblicke in den antiken römischen Alltag; dabei er- gänzten sie ihre Ausführungen mit zahlreichen Hinweisen auf das Leben Legionär mit Kettenhemd und Schild Kleiderprobe wie im alten Rom in den römischen Provinzen, insbeson- dere in Raetien. Herr Markus Koppenberger, der als römischer Legionär ausgestattet war, erläuterte u. a. Kleidung und Ausrü- stung eines einfachen Legionssoldaten. Dabei konnte er aus seiner Praxis als experimenteller Archäologe, der alle Kleidungsstücke und Gegenstände selbst erprobt hat, äußerst lebendige Einblicke in die Realität des römischen Soldatenlebens vermitteln. Römische Frauengewänder, die Haar- tracht der Römerinnen in ihrer ganzen Mannigfaltigkeit, die Möglichkeiten des Haarfärbens, Schminkvariationen und Schmuck sowie Fragen der Hygiene bildeten die Themen, über die Frau Koppenberger wissenschaftlich fun- diert und mit einem Schuss Humor referierte. Werner Ebermeier Französischer Tag „Alle Jahre wieder“, so möchte man sagen, wenn man an den französischen Tag denkt, der in Seligenthal schon eine lange Tradition hat und immer mit großer Begeisterung begangen wird. Die deutsch-französische Freundschaft ist eine große Errungenschaft und wir sind stolz, auch gut 50 Jahre nach Unterzeichnung des deutsch-französi- schen Freundschaftsvertrags an diesen wichtigen Schritt in der Geschichte unserer beiden Länder zu erinnern. Da der 22. Januar heuer auf einen Sonntag fiel, mussten wir auf den 2. Februar ausweichen. Wie immer stand dieser Tag im Zeichen der französischen Gaumenfreuden. In einer verlängerten ersten Pause stan- den Croissants mit und ohne Schoko- lade, belegte Baguettes und viele Tartes und Quiches, die fleißige Schüle- rinnen und Mütter gebacken hatten, zur Auswahl. Ein Highlight war die Idee der 8d, die unter der Leitung von Frau Graf stundenlang Crêpes produzierte, die reißenden Absatz fanden. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Graf und der Klasse 8d, bei den aktiven Bäckerinnen, bei Julia Holzner von der Bäckerei Rauchensteiner in Geisenhausen und bei der Metzgerei Wernthaler in Gündlkofen für ihre großzügigen Spenden. Evelyn Dreier Entspannte Schülerinnen vor dem großen Ansturm

96 Blick in die Fachschaften An der „litterarum pugna“ beteiligten sich aus der Q12 Antonia Dressel und Svenja Awik DELF-Prüfung 2017 Lateinwettbewerb des Stiftes Melk DELF – das „Diplôme d’études en langue française“ übt schon seit sei- ner Einführung in Seligenthal eine geradezu magische Anziehungskraft aus. Inzwischen haben mehrere Hundert Schülerinnen und Schüler dieses zusätzliche Sprachdiplom in Seligenthal erworben, das vom französischen Kultusministerium für Französisch-Lernende in der ganzen Welt angeboten wird. In diesem Schuljahr stellten sich 30 Schülerinnen und Schüler der 9.-12. Klasse der Herausforderung und berei- teten sich in den Übungsstunden auf die einzelnen Prüfungsteile vor. Natürlich war – wie immer – die Aufre- gung und Unsicherheit vor der schriftli- chen Prüfung groß. Was wird wohl drankommen? Werden die Hörver- ständnistexte gut verständlich sein? Werden nicht zu viele unbekannte Wörter vorkommen? Am 25. März war es endlich so weit. Die schriftlichen Prüfungen standen auf dem Terminplan und in der darauf- folgenden Woche wurden alle Prü- fungskandidaten einzeln mündlich geprüft. So manche Sorge erwies sich als unbegründet und so warten wir jetzt ungeduldig auf die Ergebnisse. Evelyn Dreier Vom 19. – 21.10.2016 fand im Stift Melk in Niederösterreich zum siebenten Mal der „Benedictus-Wettbewerb“ statt. Dieser unter der Bezeichnung „Littera- rum Pugna Latina“ im Jahr 2000 von Abt Dr. Burkhard Ellegast ins Leben gerufene Wettbewerb, der inzwischen alle drei Jahre ausgetragen wird, soll die Jugend an die Person des heiligen Benedikt von Nursia und insbesondere an die von ihm aufgestellte Klosterre- gel heranführen, die nun nahezu ein- einhalb Jahrtausende lang die geistli- che Grundlage des Benediktinerordens und anderer klösterlicher Gemein- schaften bildet. Nach fast fünfstündiger Anreise mit der Bahn und dem Bezug der Unterkunft im Stiftsgebäude bestand bei einem gemeinsamen Abendessen aller Teil- nehmerinnen und Teilnehmer sowie der begleitenden Lehrkräfte die erste Möglichkeit gegenseitigen Kennenler- nens. Im Rahmen einer nachfolgenden Abendveranstaltung stellten die Schü- lerinnen und Schüler ihre jeweilige Schule anhand eines selbstgestalteten Plakats kurz vor. Am nächsten Tag wurde es dann ernst. 56 Wettbewerbsteilnehmer hatten sich mit lateinischen Texten und Interpreta- tionsaufgaben intensiv auseinanderzu- setzen. Prüfungsgrundlage und damit auch Grundlage der vorangegangenen, neben dem Unterricht zu leistenden Vorbereitung waren die Regula Bene- dicti und die Dialogi Gregors des Gro- ßen. Der Nachmittag gehörte einer ge- führten Besichtigung der Stiftsgebäude einschließlich des hervorragend ge- stalteten Museums und der äußerst imposanten Stiftskirche. Nach der Abendhore in der Benedictuskapelle und dem Abendessen im Sommerrefek- torium traf man sich im „Treffpunkt“ zu einem gemütlichen Abend mit Musik. Am Freitagvormittag fand unter der Leitung von Abt Georg Wilfinger die fei- erliche Abschlussveranstaltung statt. Natürlich durfte an dieser Stelle eine auf Latein gehaltene Rede nicht fehlen. Der Vorgänger des derzeitigen Abtes, der bereits erwähnte Altabt Burkhard Ellegast, übernahm diese Aufgabe sichtlich gerne; er fasste seine ab- schließenden Wünsche in folgenden Worten zusammen: „Opto, ut dies apud nos acti vobis omni- bus gaudio sint et vos libenter horum dierum recordaturi sitis. Speramus domi tandem vos dicturos/-as esse: `Fuit tempus bonum`.“ Und eine gute Zeit, so dürfen wir jetzt aus der Ferne antworten, haben wir in Melk allemal verbracht – eine Zeit, an- gereichert mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen. Werner Ebermeier

98 Blick in die Fachschaften Der Geist der Mathematik spukt durch Seligenthal ... 14 Schülerinnen der Q12 haben mit der tatkräftigen Unterstützung von Mathe- matiklehrerin Johanna Bachhuber im Rahmen des P-Seminars Mathematik eine Mathenacht für 60 Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen organisiert und sehr erfolgreich durchgeführt. Die Kinder kamen am Freitag, den 20.1.2017, um 18:30 Uhr mit ihren El- tern in die Schule, gespannt darauf, Pause mit Pizza, Obst und anderen Leckereien unterbrochen wurden. Die Highlights waren das Übernachten in der Turnhalle sowie ein Klassendu- ell, bei dem die erworbenen Kennt- nisse in Staffelform überprüft wurden. Angefeuert von den Klassenkameraden lösten die Kinder schnell eine Aufgabe nach der anderen, wobei alle Klassen- Spaß bei kniffligen Mathespielen was sie erwarten würde. Nach einer herzlichen Begrüßung wurden die Teil- nehmer durch das Lösen von Aufgaben in fünf gleich große Gruppen eingeteilt. Die angehenden Abiturientinnen bilde- ten ebenfalls fünf Teams und jede Gruppe bereitete intensiv ein Thema aus verschiedenen Bereichen der Geo- metrie bzw. der Algebra vor. Dabei kam der Spaß nicht zu kurz: Spiele wie Bingo, Mathe-Fußball oder Tabu lockerten die Einheiten auf und sorgten für viel Freude, Begeisterung und Motivation bei den Teilnehmern. Das Programm wurde in zwei Blöcke ge- gliedert, die von einer wohlverdienten gemeinschaften gestärkt wurden, nicht nur die der siegreichen 5d. Die sehr motivierten Fünftklässler beteiligten sich mit größtem Eifer bis in die späte Nacht hinein und erlebten Mathematik einmal von einer ganz anderen Seite. Nach ein paar Stunden Schlaf wurden sie zum gemeinsamen Frühstück in der Pausenhalle geweckt. Müde, aber sehr zufrieden wurden die Kinder am Samstagmorgen um 9:00 Uhr von ihren Eltern wieder abgeholt. Ein besonderer Dank geht an den Förderverein des Gymnasiums, der das Projekt finanziell unterstützte. Johanna Bachhuber Gibt es einen Zusammenhang zwischen Salat und Lötkolben? Im Rahmen der Techniktage gibt es diesen Zusammenhang: Die Mädchen experimentieren (auch mit Lötkolben) in Projekten aus E-Technik, Chemie, Aeronautik, Informatik und Architektur, während die Buben ihre Experimente in der Küche und bei „haushaltsnahen“ Projekten wie Bü- geln und Knopf-Annähen machen. Wie schon seit vielen Jahren wurde auch in diesem Schuljahr wieder „Mädchen machen Technik“ von Frau Krischer und ihrem Team der TU Mün- chen an unserer Schule durchgeführt. Gleichzeitig führte Frau Angelika Gru- ber die Buben in einige Geheimnisse von Küche und Haushalt ein. So konn- ten Mädchen und Buben zwei Tage lang frei in ihren Projekten arbeiten. Die Ergebnisse wurden dann an einem gemeinsamen Abend den häufig staunenden Eltern und Freunden der Schülerinnen und Schüler präsentiert. Anton Brandstetter

100 Blick in die Fachschaften Seligenthaler Fußballteams mit neuer Spielkleidung Ab sofort heißt es in Seligenthal: „Zähne zeigen“. Die jungen Nachwuchskicker des Gymnasiums Seligenthal dürfen sich über neue Fußballtrikots freuen. Das schicke neue Outfit sponserte die Zahnarztpraxis Landshut Altstadt. In Anwesenheit von Schuldirektorin Ursula Weger und Sportlehrer Sirko Müller überreichte Praxisinhaberin Andrea von Fürstenberg die neuen Fußballtrikots. Die Seligenthaler Fußballmannschaften können es kaum noch erwarten, endlich die neuen Trikots tragen zu können. Sirko Müller Hattrick perfekt! Neue Fußballtrikots für die Seligenthaler Fußballmannschaften Die großen Fußballerinnen (Jahrgang 2001-2003) des Gymnasiums Seligen- thal konnten heuer zum dritten Mal in Folge die Landshuter Stadtmeister- schaft gewinnen. Bei schon fast sommerlichen Tempe- raturen entwickelte sich ein torreiches Turnier auf dem neuen Kunstrasen- platz der Spielvereinigung Landshut. Gleich im ersten Spiel trafen wir auf Strahlende Siegerinnen das Hans-Carossa-Gymnasium. Von Beginn an machten wir mächtig viel Druck und erspielten uns vor allem im ersten Durchgang sehr gute Chancen. Am Ende stand ein ungefährdeter 4:0- Erfolg auf der Anzeigetafel. Im letzten Turnierspiel trafen wir auf die Mittel- schule Schönbrunn. Hier spürte man den unbedingten Siegeswillen. Nach 2x20 Minuten stand es dann 14:2 für die Mädels vom Bismarckplatz. Ein großes Lob geht trotzdem an die Spielerinnen von Schönbrunn, die bis zum Schluss ihr Bestes gegeben ha- ben. Respekt! Schiedsrichter Peter Krämling von der Mittelschule St. Nikola war wie immer ein umsichti- ger Leiter und guter Organisator. Sirko Müller

102 Blick in die Fachschaften Wintersportwoche 2017 Schon einige Wochen vorher war die Vorfreude auf eines der größten Ereig- nisse in jeder Schulkarriere deutlich spürbar. Dann war es endlich soweit: Am Morgen des 13. Februar trafen sich 99 Schüler der 7. Klassen des Gymnasiums Seligenthal auf der Grieserwiese und bestiegen zusam- men mit den begleitenden Lehrern die Busse, um anstatt einer gewöhnli- chen Schulwoche einige sportlich aktive Tage im Sportcamp Inzell zu verbringen. Wie auf Bestellung zeigte sich auch pünktlich zum ersten richtigen Ski- oder Langlauftag die Sonne, die zu- sammen mit tollem Schnee und fast schon zu hohen Außentemperaturen für beste Sportbedingungen sorgte. sich die anderen zwei Drittel der Gruppe ein Snowboard oder Skier unter die Füße. Bei bester Stimmung und allen Anstrengungen zum Trotz erzielten dabei besonders die Anfän- ger wirklich erkennbare Fortschritte. Topmotiviert waren die Jungen und Mädchen auch bei der gemeinsamen Abendgestaltung; hier wurde entwe- der in der Turnhalle Fußball gezockt oder in der Tischtennishalle mit Feu- ereifer weiter gesportelt, in der Disco das Tanzbein geschwungen oder ein- fach in den Hütten miteinander ge- spielt. Sehr erfreulich war zudem, dass alle Aktiven – abgesehen von ei- nem Unterarmbruch – von größeren Blessuren verschont blieben; statt- dessen konnten sie einige wertvolle Erfahrungen machen und neue Während sich in diesem Jahr etwa ein Drittel der Gruppe im Langlaufleistungszentrum von Ruhpolding auf den Spuren der Biathlonhelden Laura Dahlmeier und Simon Schempp bewegten, schnallten Freundschaften knüpfen. Müde von den langen „Skitagen“, aber rundum glücklich und zufrieden, bestieg man am Freitagvormittag dann wiederum die Busse in die Heimat, wo neben den Eltern auch die Zwischenzeug- nisse warteten und so manches Schlafdefizit aus den „durchratsch- ten“ Nächten wieder aufgefüllt wer- den konnte. Matthias Littich Gruppe 1 Gruppe 2 bzw. Gruppe 1b bzw. „Die carvende Baumgruppe“

104 Blick in die Fachschaften Schoolympics – Wir sind dabei! Jedes Jahr finden nach dem Noten- schluss die Schoolympics, also die Landshuter Stadtmeisterschaften, in vielen Sportarten statt. Vier Seligenthaler Leichtathletik- Mannschaften kämpften am Dienstag, 18. Juli im ebm-papst-Stadion um Zentimeter und Sekunden. Die Mannschaft M IV/1 (Jahrgang 2003 und jünger) bestritt Weitsprung, Ball- wurf, 50-Meter-Sprint und die Pendel- staffel. Amelie Aigner, Sophie Langwie- ser und Sarah Riegert (Klasse 7) wurden unterstützt von Hannah Gmell und Vicky Helm (Klasse 6) sowie den Youngstern Laura Wiesheu und Va- nessa Aichner (Klasse 5). Jede Schüle- rin gab ihr Bestes und so landete die Mannschaft hinter einer überragenden HLG-Mannschaft auf Platz 2. Die nächstälteren Schülerinnen der M III/1 waren leider durch zwei Erkran- kungen dezimiert und konnten so ihr volles Potenzial nicht entfalten – trotzdem erreichten sie hinter dem HLG einen 2. Platz. Dazu trugen ganz erheblich die hervorragenden Weit- sprungleistungen von Lina Jahn (4,73 m) und Nina Wiesmüller (4,96 m) sowie die unschlagbare Staffel mit Lena Strasser, Kim Schmidt, Nina Wiesmüller und Sophia Daimer bei. Die Mädchen der Wettkampfklasse M II konnten zunächst den Weitsprung klar für sich entscheiden, denn Nadja Zim- merer (4,86 m) und Saskia Bauer (4,98 m) holten satte 1081 Punkte! Es folgte ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem HLG, bei dem alle ihr Bestes gaben! Die meisten unserer Wettkämpferin- nen sind jedoch keine Vereins-Leicht- athletinnen – so fehlten einfach Trai- ning und Routine. Letztendlich erreichten die Seligentha- lerinnen relativ knapp und mit lediglich 87 Punkten Unterschied wiederum hin- ter dem HLG einen hervorragenden 2. Platz in der Gesamtwertung. Ebenfalls in der Wettkampfklasse II traten auch die Seligenthaler Jungen an. Doch leider mussten Florian Fritsch, Paolo Labanca, Dominik Stem- berger und Maxi Albrant schon zu ei- nem frühen Zeitpunkt im Wettkampf LA-Jungenmannschaft JII die Überlegenheit der meist älteren Konkurrenz anerkennen. Dennoch wurde mit unvermindertem Einsatz weitergekämpft, sodass besonders Valentin Peter und Kapitän Simon Kast zumindest im Hochsprung mit 1,65 m bzw. 1,69 m echte Glanzlichter setzen konnten. In der Endabrechnung lan- dete man – auch bedingt durch die eigene Unerfahrenheit vor allem im Kugelstoßen – auf dem dritten Rang hinter dem HLG und dem HCG. SchülerInnen zwischen elf und 19 Jahren aller Landshuter Schulen strebten beim alljährlichen Schwimmwettbewerb im Rahmen der Schoolympics im Landshuter Stadtbad nach Bestleistungen. Am Mittwoch, 20. Juli 2016, war es so- weit. Das Wetter zeigte sich von seiner sonnigsten Seite und die Seligenthaler Mädchen waren voll motiviert. Für das Gymnasium Seligenthal gingen fünf Mannschaften aller Altersstufen ins Rennen. In der Wettkampfklasse III/1 belegte unsere Schule Platz 3 und Platz 4. In der Wettkampfklasse IV/1 erschwammen sich die Jüngsten die Plätze 2, 3 und 4 und sammelten ihre ersten Wettkampferfahrungen. Die Teilnehmerinnen (WK III/1): Auten- gruber Sophia, Erber Eva, Engmann Annika, Gmell Hannah, Goldes Lena, Hans Angelina, Hoheisel Malina, Kö- berl Marie, Prelicz Lara, Raesig Nina, Rieger Elisabeth, Schmidt Kim, Spies Verena und Strasser Lena. (WK VI/1): Aigner Amelie, Eichner Anto- nia, Engmann Eva, Gashi Flutra, Geb- hard Paula, Glas Vanessa, Goiny So- phie, Huber Viktoria, Huynh Thi, Koch Hannah, Krüger Vanessa, Kubath The- resa, Lenz Anna, Maier Anna, Rechen-

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110 Kunst Malwettbewerb der Volks- und Raiffeisenbanken – Der weltweit größte Jugendwettbewerb! Thema 2017: Freundschaft ist bunt Die Seligenthaler Schülerinnen und Schüler können sich über viel Anerkennung und Sachpreise freuen! 5.und 6. Klasse: 2. Preis Laura Braininger, 5c Die drei erstplatzierten Arbeiten aus jeder Jahrgangsstufe wurden zur Ent- scheidungsjury auf Landesebene wei- tergeschickt, ebenso die verschiedenen Kurzfilme. Die Kurzfilme aus den Klassen 6a, 7a, 9a und 9b bekamen darüber hinaus einen Anerkennungspreis. Iris Hackl 7.bis 9. Klasse: 3. Preis Christina Brunnbauer, 9b 4. Preis Marie Prüller, 9a 5. Preis Celine Schmidt, 9d 7. Preis Anna Maria Warczok. 9d 10.Preis Lia Rahman, 7c 11.Preis Ursula Ingerl, 8c 12.Preis Maximilian Bolte-Alvares 10.-12.Klasse : alle Q11 1. Preis Marziye Jafari 2. Preis Sophia Erlacher 3. Preis Anais Lambert 4. Preis Leonardo Erlacher 5. Preis Thomas Windl 6. Preis Laura Speyerer 7. Preis Sarah Wittmann Auch dieses Jahr fielen zahlreiche Preise des jährlich ausgelobten Raiffei- senwettbewerbs im Bereich bildende Kunst auf kreative Seligenthaler Schü- lerinnen und Schüler. Das Thema „Freundschaft ist bunt“ bot interessanten Stoff für alle Altersgruppen. Frau Maria Maierbeck, Marketingleite- rin der VR-Bank Landshut, bereicherte die diesjährige Preisverleihung mit ei- ner sehr anrührenden Geschichte aus ihrer persönlichen Berufslaufbahn. Diese demonstrierte, dass Freunde in jeder Lebenslage eine Hilfe und Berei- cherung sind und sie manchmal uner- wartet in Erscheinung treten! In den unterschiedlichen Jahrgangs- stufen bearbeiteten die Teilnehmer das Thema auf ganz verschiedene Weise. Malerei, Collagen, grafische Arbeiten und auch Kurzfilme wurden einge- reicht. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Frau Maria Fischer aus dem Direktorat, Frau Maierbeck von der VR-Bank Landshut, und die Kunstleh- rerinnen Frau Hackl, Frau Schranner und Frau Tauer freuten sich über die rege Teilnahme und überreichten bei einer kleinen Feier wieder sehr schöne Sachpreise an die engagierten GewinnerInnen. Die Gewinner des Raiffeisenwettbewerbs mit Frau Fischer, Frau Maierbeck und den Kunstlehrerinnen

112 Seligenthaler unterwegs Sonnige Tage jenseits der Alpen Italienaustausch des Gymnasiums Seligenthal mit der Partnerschule Tron in Schio Wie jedes Jahr fuhren gut 20 Schüle- rinnen und ein Schüler kurz vor den Herbstferien nach Schio. Besonders schön war dieses Jahr, dass es erlebnisreiche und vor allem sonnige Tage waren. Am ersten Tag lernten die Schüler ihre Gastfamilien kennen und unternahmen mit ihnen verschiedene Ausflüge. Für einige war vor allem der Besuch der Stadt Verona ein guter Start in eine unvergessliche Woche. Damit war es nicht getan. Es folgten Ausflüge in einige beeindruckende Städte wie Padua, eine der ältesten Städte Italiens. Dort wurde neben der Basilica di Sant Antonio auch der be- kannte Botanische Garten besucht, in dem bereits Goethe die exotischen Pflanzen aus nah und fern bewunderte. Am nächsten Tag ging es dann nach Venedig, wo die Schüler nicht nur die Rialtobrücke überquerten, und den Markusdom besichtigten sondern von den italienischen Lehrkräften auch ei- niges über die Geschichte des jüdi- schen Ghettos erfuhren. Auch Vicenza mit seinem eindrucksvollen Teatro Olimpico und Denkmälern des Archi- tekten Palladio durfte in dieser Woche nicht fehlen. Darüber hinaus lernten die Schüler auch die Partnerstadt Schio kennen, bei der die italienischen Schüler selber eine Stadtführung vorbereitet und or- ganisiert hatten. Daneben nahmen die deutschen Gastschüler an einem Vor- mittag am Unterricht ihrer Austausch- partner teil. Nach dem gelungenen Abschlussfest am letzten Abend fiel es den deutschen Schülern am nächsten Morgen beson- ders schwer, Arrivederci zu sagen. Gerda Saxl Austauschschüler unter der Sonne Schios

114 Seligenthaler unterwegs Abenteuer Fernost Schüleraustausch der 10. und 11. Klassen mit Taiwan Seit 2010 findet jährlich der Schüler- austausch des Gymnasiums Seligen- thal mit der Wenzao University of Languages in Kaohsiung, Taiwan, statt. Und auch dieses Jahr stürzten sich 18 motivierte SeligenthalerInnen ins Abenteuer Fernost: Vom 13. bis 25. April durften wir den Alltag der Ju- gendlichen in Taiwan hautnah miterle- ben. Wenzao University of Languages, ist die einzige Fremdsprachenuniversität Tai- wans: Ursprünglich von einem katholi- schen Ursulinenorden gegründet, ler- nen hier heute mehr als 9000 Schüler und Studenten zwischen 16 und 22 Jahren Sprachen wie Französisch, Spanisch und Deutsch. Unsere Part- nerstadt Kaohsiung ist eine selbstbe- wusste, lebendige Hafenstadt und mit 2,7 Mio. Einwohnern nach Taipei die zweitgrößte Stadt des Landes. Nach 22 Stunden Reise (München → Frankfurt → Hongkong → Kaohsiung) kamen wir, begleitet von Frau Fischer und Herrn Kaufmann, endlich in Tai- wan an. Unsere Austauschschule, die Die Insel Taiwan liegt im westlichen Pazifik vor dem chinesischen Festland und zählt etwa 23 Mio. Einwohner. Das von China unabhängige, demokratische Land gehört zu den „Tiger-Staaten“, je- nen Ländern Asiens, die seit der zwei- ten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf ein beeindruckendes Wirtschaftswachs- tum zurückblicken: Besonders mo- derne Industriezweige sind auf dem Vormarsch und manche bezeichnen Taiwan sogar als „Silicon Valley Asiens“. Noch am ersten Tag unserer Reise zeigten uns einige Studentinnen den Campus der Wenzao University. Da- nach durften wir unsere Austausch- partner, die uns im Voraus zugeteilt worden waren und die wir zunächst nur über Whatsapp & Co kannten, endlich persönlich kennenlernen. In den nächsten Tagen folgten unver- gessliche Erlebnisse. Zu unserem rei- Deutsche und taiwanische Austauschpartner am Flughafen

116 Seligenthaler unterwegs Treffen der Benediktinerjugend Disentis (Schweiz) 29.9.-2.10.2016 Alle zwei Jahre findet das Treffen der DeBeJu in einem deutschsprachigen Land statt, zuletzt in Ettal und davor in Waldsassen. Dieses Mal ging es für ca. 300 TeilnehmerInnen aus fünf Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz, Südtirol und Ungarn) ganz tief in die Schweizer Alpen. Benediktiner? Ja, wir, geprägt durch unser Zisterzienserinnenkloster (= ein reformierter Benediktinerorden), gehören auch dazu. Zehn Schülerin- nen und Schüler der Wirtschafts- schule und des Gymnasiums machten sich auf eine turbulente achtstündige Reise mit der Bahn (der erste An- schlusszug wurde verpasst) und wur- den herzlichst in Disentis mit Geträn- ken, Früchten und Marzipanbrot empfangen. Unsere Unterkunft im örtlichen Sportzentrum war abenteu- erlich, da dieses sich als unterkeller- ter Zivilluftschutzbunker mit engen Betten herausstellte – wir waren je- denfalls sicher. Im Speisesaal des Sportzentrums wurden wir gut mit Getränken, Suppen, Nudeln; Gemüse, Schweizer Käse und Lunchpaketen für die Wanderungen versorgt. Jeder erhielt zur Löschung seines Durstes eine metallene Bergtrinkflasche, be- druckt mit dem Logo des Klosters Disentis. Neben den kulinarischen Genüssen kamen die geistlichen An- gebote nicht zu kurz: der Tag begann mit einem Morgenimpuls durch Pater Johannes, wurde am Abend in einer gesungenen Vesper in der Klosterkir- che St. Martin fortgeführt und schließlich mit einem Nachtimpuls von Pater Martin abgerundet. Den geistlichen Mittelpunkt und Abschluss bildete der Sonntagsgottesdienst, für den bereits an jedem Tag mit allen Teilnehmern fleißig die Lieder wie „Lobet und preiset, ihr Völker, den Herrn“ oder „Surrender“ geprobt wurden. Dazu wurde diese Messe vom Schulchor des Gymnasiums Disentis mit der Spatzenmesse von Mozart und weiteren Stücken professionell umrahmt. Um mehr über die Person Benedikt von Nursia zu erfahren, fand ein Lichterlauf mit Fackeln und Ker- zen zu drei verschiedenen nahegele- genen Kirchen statt, in denen jeweils Lebensstationen des Heiligen Bene- dikt beleuchtet wurden. Lichterlauf zu Lebensstationen des hl. Benedikt von Nursia Das Hauptthema der Tage war „die eigenen Kristalle zum Leuchten zu bringen". Dazu durften sich die Teil- nehmer entweder selbst auf die Su- che nach Bergkristallen machen oder sich zur Rheinquelle begeben und dort unter der Anleitung vom „Gold- Gusti" Goldwaschen. Darauf nahm der Abt von Disentis in seiner Sonntags- predigt Bezug: Es ist harte Arbeit wie das Kristallsuchen und Goldwaschen, bis zu seinem Inneren vorzudringen, sich selbst zu finden und die von Gott gegebenen Qualitäten nach außen zu bringen. Das ist ein Weg, auf dem sich jeder befindet. Um einen Vorge- schmack auf diese Wege zu bekom- men, durften wir die Schweizer Berge auf verschiedenen Wanderwegen mit ihren Hoch und Tiefs genießen. Eine Herausforderung für uns Flachland- bewohner, die wir gemeistert haben. Dazu wurde unsere Gruppe gut aufge- teilt, sodass sich neue Kontakte mit anderen Schulen ergeben konnten: beliebtes Thema war das Zusammen- treffen der verschiedenen Dialekte und Sprachen (u.a. rätoromanisch, italienisch, schweizerdeutsch, unga- risch). Am letzten Abend wurden wir mit ei- ner Seilbahngondel zu einem Bergre- staurant transportiert, in dem wir mit den Schweizern ihre Leibspeise teilen durften: das Käsefondue mit Brot. Anschließend wurde den DeBeJu- Verantwortlichen das Wort erteilt, die von der großen Resonanz über die DeBeJu-Einladung nach Disentis glücklich waren. Nach dem Sonntags- gottesdienst – alle waren erschöpft, doch tapfer –, bekamen die Teilneh- merInnen ein großzügig gepacktes Lunchpaket, u.a. mit viel Schweizer Wurst und Käse sowie ein Schweizer

118 Seligenthaler unterwegs Bericht über den Australienaustausch Wie jedes Jahr durften auch in die- sem Schuljahr vier unserer Schüle- rinnen im Rahmen des vom Bayeri- schen Jugendring organisierten Austauschs nach Australien reisen und dort nicht nur in die Lebenswelt einer australischen Familie „eintau- chen“, sondern auch den Unterricht an einer dortigen Schule hautnah und in Uniform erleben. Wildlife Park, Phillip Island Victoria: Melbournes Skyline sahen Lisa Huber und Jaqueline Wiethaler Der ehemalige Rabbit- ist heute ein Dog-Fence Point Lonsdale 50.000 Jahre alte Felsenmalerei unweit des Uluru

120 Schule ist mehr Souverän in sozialen Netzwerken Aktionstag zu mehr Internetsicherheit Gefakte Fotos, Beleidigungen im Netz, schnelle Verbreitung von Gerüchten – jeder dritte Jugendliche gibt an, schon einmal im Internet gemobbt worden zu sein oder jemanden zu kennen, der online lächerlich gemacht wurde. Der verantwortungsvolle Umgang mit digitalen Medien muss gelernt werden. Grunde genug für das Gymnasium # Seligenthal, einen Aktionstag zur Me- dienerziehung für die 5. bis 10. Klassen durchzuführen, um zu lernen, altersge- mäß die Chancen der sozialen Netz- werke zu nützen und die Risiken zu mi- nimieren. Schon für die Schülerinnen und Schüler der Anfangsklassen kön- nen die ständige Erreichbarkeit und die viele Zeit, die Chatten und Spiele ko- sten, zum Problem werden, auch wenn das Gesetz ihre Teilnahme an sozialen Netzwerken noch verbietet. Durch die scheinbare Anonymität und das feh- lende Gegenüber sind gerade in die- sem Alter kommunikative Missver- ständnisse in den sozialen Netzwerken vorprogrammiert. Welchen Preis zahlt man für „kosten- lose“ Apps? Welche Informationen gibt man weiter, oft ohne es zu wissen, da nur die wenigsten Nutzer die umfang- reichen Geschäftsbedingungen lesen? Welchen Gewinn ziehen die Betreiber der sozialen Netzwerke aus diesen In- formationen pro Nutzer? Abzuwägen zwischen dem Nutzen einer App und der Informationspreisgabe war Thema der Schüler der siebten Klassen. Eindringlich informierte Fritz Schwei- bold, Jugend- und Präventionsbeamter der Polizeiinspektion Landshut, über Fragen des Datenschutzes und zu Downloads. Auf besonderes Interesse stießen seine anschaulichen Schilde- rungen zu Cybermobbing aus seiner langjährigen beruflichen Erfahrung. Kompetent und umfassend erörterte er mit den Jugendlichen die weitreichen- den Folgen und nahm jeden in die Ver- antwortung, bei Mobbing im eigenen Umfeld einzuschreiten. Zur Zeit der Pubertät wollen die Ju- gendlichen ihre Spuren im Netz hinter- lassen. Likes auf Fotos oder Posts seien die soziale Währung schlechthin, Matthias J. Lange, Journalist, Blogger, Social-Media-Experte stellte Bruno Lux, Leiter der Staatli- chen Schulberatungsstelle, fest. Den- noch müsse man sich des Öffentlich- keitscharakters und der langen Verweildauer im Netz bewusst sein und gut überlegen, mit welchem Foto bei- spielsweise man als Erwachsener noch konfrontiert werden möchte. Ab sieben Jahren seien Kinder zivilrechtlich haft- bar und einige aktuelle Gerichtsurteile zeugten von empfindlichen Geldstrafen auch gegenüber 14-Jährigen. Den Wahrheitsgehalt von Bildern und Statistiken problematisierten die Schü- lerinnen und Schüler der neunten Jahrgangsstufe mit ihren Sozialkunde- lehrern. Gerade weil jeder ungehindert Informationen ins Netz stellen kann, ist es wichtig, die Mechanismen der Mani- pulation einerseits und objektive Re-

122 Schule ist mehr „Nein!“zu Alkohol und Drogen im Straßenverkehr Präventionsmaßnahme für die 10. Klassen Angesichts steigender Unfallzahlen un- ter dem Einfluss von Alkohol oder Dro- gen in den letzten Jahren gewann Wer- ner Loher, Direktor des Amtsgerichts Landshut, mühelos das Interesse und die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen, als er an- hand vieler Beispiele aus seiner über 30-jährigen Berufstätigkeit über die Ri- siken im Straßenverkehr informierte. Als Hauptursachen führte der Referent u. a. mangelndes Problembewusstsein an, aber auch die Überschätzung der Fahrtüchtigkeit unter Alkoholeinfluss, die Verharmlosung des Risikos sowie Lebensstil und Risikobereitschaft jun- ger Fahrer spielten eine Rolle. Ein- drucksvoll zeigte der Film „Tod einer Unschuldigen“, wie sehr ein alkoholi- sierter Fahrer nicht nur sich und seine Mitfahrer, sondern auch andere Ver- kehrsteilnehmer gefährdet. Ein zunehmendes Risiko im Straßen- verkehr gehe auch von der Ablenkung durch Handys aus, erklärte Herr Loher. Auch wenn die Benutzung eines Handys am Steuer mit einer Geldstrafe sanktioniert wird, setzen sich viele Autofahrer über dieses Verbot hinweg. Allein in einer Sekunde bei einer Ge- schwindigkeit von 50 km/h legt ein Autofahrer 14 Meter zurück – eine Zeit, in der er auf keine Gefahren reagieren kann. Ein besonderes Anliegen war Werner Loher, vor dem Genuss so genannter weicher Drogen wie Cannabis, die sei- ner Erfahrung nach oft Einstiegsdrogen sind, zu warnen. Ebenfalls problema- tisch sind das als Jugenddroge be- zeichnete Ecstasy oder die so genann- ten „Legal Highs“, deren physische und psychische Wirkung aufgrund der un- klaren Inhaltsstoffe nicht einzuschät- zen sind. Wer war nach diesem interessanten und lebendigen Vortrag nicht betroffen davon, wie sehr das Handy im Straßen- verkehr ablenkt, und nicht sensibili- siert, „Nein!“ zu sagen, wenn einem Alkohol vor einer Fahrt mit dem Auto angeboten wird? Maria Fischer Werner Loher, Direktor des Amtsgerichts Landshut, warnt vor Alkohol im Straßenverkehr

124 Schule ist mehr Pack ma’s! – Für eine Schule ohne Gewalt Das Pack ma’s-Projekt hat an unserer Schule mittlerweile eine lange und wohlverdiente Tradition. Alljährlich kommen die Schülerinnen und Schüler der achten Jahrgangsstufe an zwei Schultagen im Klassenrahmen zusammen, um von speziell dafür aus- gebildeten Lehrern in Zweierteams durch die Themenwelt des Projekts ge- führt zu werden. Am ersten Workshop- Tag stehen die Klassengemeinschaft sowie das im zwischenmenschlichen Bereich so wichtige Vertrauen im Fo- kus, welche anhand verschiedener Übungen wie beispielsweise der „Floß- fahrt“ gestärkt werden sollen, bei der es darauf ankommt, zusammenzuar- beiten und niemanden „ins Wasser fal- len“ zu lassen. Stets werden Parallelen zum Schulalltag deutlich und die Schü- lerinnen und Schüler erleben, wie wichtig offene und ehrliche Auseinan- dersetzung, wertschätzendes Verhal- ten und aufrichtig respektvolles Mitein- ander sind – Eigenschaften, die in Seligenthal bevorzugt gelebt und ge- fördert werden. Der zweite Teil des Workshops am Ende des Schuljahres widmet sich stets den Themenberei- chen Gewalt und Zivilcourage, um nicht nur die schulische, sondern auch die übrige Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler angenehm und risikofreier zu gestalten. Schüleraktion, Spannung und Augen öffnende Erkenntnisse sind auch hier Programm, denn bei Pack ma’s gelingt Verstehen über das Mit- machen und Erleben. Dass dies un- glaublich viel Spaß machen kann und alle Beteiligten mit Feuereifer bei der Sache sind, unterstreicht nur den Stel- lenwert, den das Präventionsprojekt Pack ma’s mittlerweile an unserer Schule hat. Robert Stefan Die „Floßfahrt“ Konzentration bei der „Warmen Dusche“ Die Pack ma’s-Lehrer am Gymnasium Seligenthal

126 Schule ist mehr Kinder laufen für Kinder 2017 Bereits zum 13. Mal fand am Samstag, den 20. Mai, die Aktion „Kinder laufen für Kinder“ statt. Etwa 650 Teilnehmer aus den verschie- denen Schulen engagierten sich an diesem Tag für den guten Zweck und liefen auf dem Gelände des HCG ihre Runden – gemeinsam waren es etwa 7000 Kilometer! Die Seligenthaler Schulfamilie war wieder sehr stark vertreten und so konnten ca. 250 Läu- ferInnen über 2500 gelaufene Kilome- ter aufweisen. Eine beachtliche Lei- stung! Bei diesem Lauf stehen nicht die Schnelligkeit oder ein Wettbewerb im Vordergrund, sondern Spaß am Laufen und vor allem der soziale Aspekt, und so wird dank der vorab selbstständig gesuchten Sponsoren mit jeder gelau- fenen Runde das Spendenkonto aufge- füllt. Mit Hilfe aller eingehenden Spen- den werden dieses Jahr ein BLLV-Kin- derheim in Peru, eine Schule im Ost- kongo (ein Projekt der Maristenbrüder Furth) und das Landshuter St. Vinzenz Kinderheim unterstützt. Bei jeder Runde – egal ob gelaufen oder gegangen, ob mit viel oder wenig Ratschen, ob als Gruppe oder im eige- nen Tempo – wird an der Boxengasse die Laufkarte abgestempelt und selbst- verständlich kann man sich am Ver- pflegungsstand mit Obst, Gemüse, Ro- sinensemmeln und Getränken stärken. Auch das Rahmenprogramm mit ver- schiedenen Vorführungen, einer Hüpf- burg für die Kleinen, einem Rollstuhl- parcours und natürlich einem Verpflegungsstand kann sich sehen lassen. Bei einer Verlosung, gestaltet von der LZ, konnten sich dieses Jahr außerdem 50 Teilnehmer über tolle Preise verschiedener Sponsoren freuen. Durchgeführt wurde diese Ak- tion wie bereits in den vergangenen Jahren von den Seligenthaler Schulen, HCG, HLG, Gym. Furth, Gym. und RS Ergolding und dem Postsportverein Landshut. Ein besonderer Dank gebührt den vie- len tatkräftigen Helfern des PostSV und der Fachakademie, die nicht nur wäh- rend des Laufs, sondern auch beim Auf- und Abbau ganze Arbeiten leiste- ten. Dank der guten Organisation, der zahl- reichen gut gelaunten Teilnehmer und nicht zuletzt des guten Wetters war die Aktion „Kinder laufen für Kinder“ wie- der mal ein rundum gelungenes Event und auch die 14. Auflage darf im näch- sten Jahr nicht im Schulkalender feh- len. Wir freuen uns jetzt schon auf alle engagierten LäuferInnen! Bärbel Grieser

128 Schule ist mehr Mehr als bloßes Geschichtenerzählen Das Theater Seligenthal spielt „König Ubu“, „Die Mausefalle“ und „Engel haben keinen Hunger“ Kunst muss nicht schön sein, Kunst muss etwas bedeuten. So, wie man etwa Pablo Picassos Gemälde „Guer- nica“ nicht deshalb gern betrachtet, weil es so ästhetisch ist, sondern weil es etwas Bedeutsames auf besondere Weise ausdrückt, nimmt sich das Schultheater in Seligenthal immer wie- der Stücke vor, die nicht im eigentli- chen Sinne schön und unterhaltsam sind, sondern etwas Bedeutsames sichtbar machen. Schon während des ersten Halbjahrs, in dem die Schüler mit den Grundlagen des Schauspielens vertraut gemacht werden, wandten sich alle Gruppen in bemerkenswert intensiven Gesprächen ihren Stücken zu, die ganz im Zeichen dieser Ausein- andersetzung mit dem Nichtschönen standen, von dem man sich aber nicht abwenden darf. Das Theaterensemble I der Q11 überzeugte am 25. Juni 2017 die Besucher des kleinen theaters Lands- hut, wo es im Rahmen des Schüler- theaterfestivals das absurd-moderne Drama „König Ubu“ von Alfred Jarry aus dem Jahr 1896 aufführte: Hauptmann Ubu wird von seiner machtversessenen Gattin zum Königs- mord angestiftet. Mit Hilfe von Verrä- tern massakriert er beinahe die ge- samte Herrscherfamilie und reißt die polnische Krone an sich. Das Volk feiert zunächst durch Geschenke bestochen frenetisch seine un-konventionelle Art zu regieren, dann greift Ubus Skrupel- losigkeit und Gier um sich: Auf den Thron gelangt, getrieben von seinen Launen, feigen Einfällen und niederen Instinkten, verfolgt der dumme, fette und feige Ubu unverhohlen seine ego- manen Ziele und krempelt den ganzen Staat auf rechts. Er geht seinen Unter- tanen an die Wäsche, presst ihnen auch das letzte Hemd ab, entledigt sich der Elite des Landes, der Richter und Beamten. Der Widerstand lässt nicht lange auf sich warten und so revoltiert das unterdrückte Volk, wagt

130 Schule ist mehr Die Theatergruppe II der neunten und zehnten Klassen wagte sich mit Begeisterung an die berühmte Krimi- nalkomödie „Die Mausefalle“ von Agatha Christie, das am längsten ununterbrochen aufgeführte Theater- stück der Welt. In den geplanten Aufführungen am 18. und 25. Juli 2017 in der Pausenhalle der Grundschule wurden die jungen und erwachsenen Zuschauer mit einem ungewöhnlichen Kriminalfall konfrontiert: In London wird eine Frau ermordet. Der Täter ist flüchtig, die Polizei hat die Fahndung aufgenommen. An diesem Tag eröffnen Mollie und Giles Ralston mit Unterstützung einer schweigsamen Haushaltshilfe ihre kleine Pension Monkswell Manor. Sie erwarten ihre ersten vier Gäste, die bei starkem Schneefall nach und nach eintreffen: den jungen, etwas sonderbaren Archi- tekturstudenten Christopher Wren, die gestrenge altjüngferliche Mrs. Boyle, die distanzierte Miss Casewell und den pensionierten Offizier Major Metcalf. Als die verunglückte Mrs. Paravici-ni sowie der Polizeiinspektor Trotter im Gästehaus eintreffen, wird das von der Außenwelt abgeschnittene Domizil zur Mausefalle, denn einer von den Bewoh- nern erweist sich als der Frauenmör- der von London. Jeder ist verdächtig, aber wer ist das nächste Opfer, wer der Mörder? Die eigentlich überraschende Lösung wirft ein durchaus kritisches Bild auf die verborgenen Schicksale hinter vermeintlich bekannten Personen, auf scheinbares Familienglück und die Frage, wie leicht Vertrauen durch Argwohn und Zweifel zerstört werden kann. Das Ensemble der Mittelstufe verstand es in diesem langen und berühmten Bühnenstück bemerkens- wert, dem Klassiker mit neu eingewo- benen Personen und eigenen Adaptio- nen ein neues und unerwartetes Ende zu geben und sich dennoch mit Leiden- schaft und reflektiertem Witz tief vor der Großmeisterin Agatha Christie zu verneigen.

132 Seligenthaler Talente JGW-Schülerakademie in Papenburg „Schärfer als das Licht erlaubt – Mikroskopie jenseits der Auflösungsgrenze“ 06.08. – 16.08.2016 Die Deutsche Schülerakademie – was ist das eigentlich? Auf der Homepage heißt es offiziell, es sei „ein außerschu- lisches Programm zur Förderung be- sonders leistungsfähiger und motivier- ter Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe“. Elf Tage in den Sommerferien zu einer der Akademien irgendwo in Deutsch- land zu fahren und hier einen Kurs mit unbekannten Jugendlichen aus ganz Deutschland zu belegen, klang erst mal nicht nach etwas, was ich in diesen Ferien machen wollte. Aber meine an- fängliche Sorge, nur Streber anzutref- fen, konnte ich schnell verwerfen. Die Teilnehmer und Kursleiter bildeten von Anfang an eine harmonische Gruppe, die während der Akademiezeit immer weiter zusammenwuchs. Die Schüler- akademie in Papenburg war eine wun- derschöne und natürlich auch sehr in- teressante Zeit. Es wurden Kurse aus den verschieden- sten Themenbereichen angeboten, zum Beispiel Mathematik, Medizin, Musik, Wirtschaft oder Psychologie. Ich wurde dem Kurs „Schärfer als das Licht erlaubt - Mikroskopie jenseits der Auflösungsgrenze“ zugeteilt, welchen ich als Zweitwunsch angegeben hatte. Er fand in Papenburg statt, einer nie- dersächsischen Stadt ganz im Nordwe- sten Deutschlands. Nach unzähligen E-Mails und Vorberei- tungen brach ich am 6. August 2016 um sieben Uhr morgens nach Papen- burg auf. Das Gebäude, in dem sich die Akademie befand, war umgeben von Bäumen und lag direkt an einem klei- nen See. Die Lage war ruhig und wun- derschön. Der Tagesablauf beinhaltete fünf Stun- den Kurs pro Tag und die Arbeit be- stand aus dem Lesen vieler deutscher und englischer Texte über Mikroskopie und deren Auswertung, wobei wir viel über Fluoreszenzmikroskopie und STED-Mikroskopie lernten. Nebenbei sorgten unsere Kursleiterinnen Silvia und Christina mit kleinen Spielchen und Übungen immer wieder für ange- nehme Abwechslung. Mittags und am Abend war Zeit für sogenannte kursü- bergreifende Aktivitäten. Diese wurden von Teilnehmern für Teilnehmer ange- boten und reichten über Volleyball, Fußball und Basketball bis hin zu Ver- teidigungskursen, mathematischen Knobeleien, Sprachkursen und Karten- spielen am Abend. Mit eintägigen Exkursionen zur Meyer- Werft in Papenburg und zur Universität Oldenburg wurden uns neben den Kur- sen auch angenehme Auszeiten gege- ben. Das ganze Programm ließ die Akade- miezeit wie im Flug vergehen und so hieß es nach elf Tagen Abschied neh- men. Die Akademie in Papenburg war zusammenfassend eine unglaubliche Erfahrung, die unvergesslich bleibt. Justin Goth Hochschulluft am Campus Gemeinsamer Juniorhochschultag des Gymnasiums Seligenthal und des HCG Am 28.6.2016 durften achtzig interes- sierte Schülerinnen und Schüler aus dem Gymnasium Seligenthal und dem Hans-Carossa-Gymnasium am Junior- hochschultag 2016 teilnehmen und et- was „Hochschulluft“ an der Hoch- schule Landshut schnuppern. Im Mittelpunkt standen die Fachberei- che Informatik, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen sowie Be- triebswirtschaft. Uns standen mehrere Module zur Verfügung, so dass wir selbst entscheiden konnten, welche uns besonders interessieren. Unser

134 Seligenthaler Talente Ferienseminar Passau für hochbegabte und besonders leistungsfähige Gymnasiasten vom 01. – 05. August 2016 Als ich einige Wochen vor Beginn des Seminars das Programm erhielt, war ich schon sehr gespannt auf das Feri- enseminar. Angekündigt waren Vor- träge über die anstehende Wahl in den USA, Terrorismus oder Musik in der Shakespearezeit. Neben noch vielen anderen interessanten Themen waren es jedoch keine langweiligen Frontal- vorträge, im Gegenteil, wir wurden höchst aktiv, indem wir selbst musi- zierten, sehr ins Detail gehende Debat- ten führten, aus Spaghetti und Marshmallows stabile Bauwerke ent- stehen ließen oder einen menschlichen Roboter programmierten. Wir, eine Gruppe von 30 Jugendlichen aus ganz Niederbayern, fanden kurz nach der Anreise schnell zueinander. Gerade die Vielfalt, die wir durch die unterschiedlichen Vorlieben, Erfahrun- gen und Hobbies mitbrachen, machten diese Augusttage zu einem unvergess- lichen Erlebnis. Unsere Tage waren zwar sehr anstrengend und streng durchgetaktet, aber gerade dadurch sehr produktiv und inspirierend. Um sieben Uhr morgens starteten wir bereits mit Frühsport in den Tag, vor- mittags und nachmittags hatten wir je- weils Vorträge zu unterschiedlichen Themen, die von einem Mittagessen mit anschließender Mittagspause un- terbrochen wurden. Am Abend setzten wir uns noch zusammen, um über Gott und die Welt zu philosophieren, mit unseren mitgebrachten Instrumenten gemeinsam zu improvisieren oder Basketball zu spielen. Besonders interessant zeigte sich auch das Gespräch mit dem Ministerialbe- auftragten Herrn Anselm Räde, dem wir offen unsere Meinung zum derzeiti- gen G8 unterbreiten konnten. Bei einem Rundgang durch die Stadt Passau durften wir auch noch das schöne Wetter genießen. Dabei steuer- ten wir aber keineswegs nur typische Touristenziele an, sondern bekamen erstaunliche Einblicke in die Wunder- kammer der Jesuiten an der Hoch- schule oder erlebten einen Schwindel verursachenden Ausblick von ganz oben auf der Kuppel des Passauer Doms. Ausklingen ließen wir unseren letzten Abend bei einem gemeinsamen Lagerfeuer mit afrikanischen Aus- tauschschülern, die uns tolle Einblicke in ihre Gesangs- und Tanzkultur gaben. Antonia Dressel, Q12 Antonia Dressel beim Ferienseminar (1. Reihe, 3. von rechts) Europäische Talentakademie Lindau Die „Europäische Talentakademie Lindau“ ist ein Projekt für wissen- schaftlich interessierte, engagierte Schüler aus Bayern, Österreich, Norditalien und der Schweiz, das in den Sommerferien für zwei Wochen unter dem Schirm des Fraunhofer In- stituts in Lindau stattfindet. Zusam- men mit 59 anderen Jugendlichen nahm ich an der 12. Akademie vom 31. Juli bis zum 13. August teil. In den 14 Tagen gab es ein straffes Programm zu bewältigen, das aus fünf Kursangeboten bestand, für die man sich bewerben konnte: „Unter die Ober- fläche schauen – Lebenswelten im Bo- densee“, „Entropie – alles Schall und Rauch?“, „Vom Regenbogen zum Smartphone – Wie kommen die Farben in die Welt?“, „Von Analog bis Digital – eine Zeitreise durch die Fotografie“ und „Der Baum in der Kulturgeschichte des Menschen – Kosmos Mensch im Schat- ten der Bäume“. Dazu kamen die zwei kursübergreifenden Angebote Chor und Tanz sowie das Orchester, denen sich jeder freiwillig anschließen durfte. Am meisten interessierte mich der Biolo- gie-Kurs, für den ich auch ausgewählt wurde. Am Vorbereitungswochenende am Bodensee im Juni konnten wir uns ge- genseitig und unsere Kursleiter kennen lernen. Außerdem erhielten wir bereits eine Einführung in die Bedienung eines Lichtmikroskops. Das Ziel dabei war das Erlernen des richtigen Umgangs mit dem Kondensor und der Vergröße- rung. Dadurch waren wir in der Lage, Wasserproben auf Kleinstlebewesen

136 Studien- und Berufswahl Stipendien? Nur Mut! Wer bisher meinte, Stipendien seien nur etwas für Streber, wurde von der Stipendiatin der „Studienstiftung des deutschen Volkes“ Kathrin Schäffer, Jurastudentin und ehemalige Seligen- thalerin, vom Gegenteil überzeugt. Viele Schülerinnen und Schüler der Q12 wollten mehr über diese Förder- möglichkeiten erfahren und nutzten die Gelegenheit, aus erster Hand Informationen zu bekommen. In einem kurzweiligen Vortrag stellte Kathrin Schäffer die verschiedenen Begabten- förderwerke und deren Zulassungsbe- dingungen vor. Es würden hohe Leistungsanforderungen beim Aus- wahlverfahren gestellt, so die Referen- tin, aber sie seien nicht unüberwind- lich. Immer wieder erzählte sie lebendig von ihren eigenen Erfahrun- gen, gab Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung und machte damit den SchülerInnen Mut. Denn die Förderung lohne sich, nicht nur materiell durch die Zuschüsse für den Lebensunter- halt, sondern vor allem auch ideell. Dieser Aspekt sei ihr in ihrer Zeit als Stipendiatin immer wichtiger gewor- den. Sie schätze das vielfältige Kursan- gebot in der vorlesungsfreien Zeit, z. B. Kurse zu Rhetorik oder Journalismus, Vorträge über Politik von bekannten Persönlichkeiten der Zeitgeschichte, Einblicke in Wirtschaftsunternehmen und vieles mehr. Immer werde die Ver- netzung der Stipendiaten untereinan- der und mit den Referenten unter- stützt. Dabei gehe es nicht nur um Wissenserweiterung, meinte sie schmunzelnd und erzählte von ihren Vorbereitungen für einen Ball der Sti- pendiaten in Schloss Nymphenburg, für den sie sogar einen Trailer drehen durfte. Aktuelles von der Agentur für Arbeit Ergänzend zum StuBo-Unterricht in den P-Seminaren informierte Frau Schröter, Berufsberaterin für akademische Berufe an der Agentur für Arbeit. Zwei umfassende und genaue Vorträge über Ausbildungsberufe, neue Studien- gänge, die Studienfinanzierung, Zulas- sungsbedingungen und verschiedene Informationsquellen, z. B. die neuen Broschüren der Agentur für Arbeit oder unabhängige Internet-Seiten, um Orientierung in der vielfältigen, manch- mal unübersichtlichen Fülle der Studi- engänge und Berufe zu gewinnen boten eine fundierte Basis. Aktuelle Prognosen auf dem Arbeits- markt und Statistiken belegten, dass weiterhin eine große Nachfrage in technischen und naturwissenschaft- lichen Berufen besteht. Frau Schröter zeigte Unterschiede zwi- schen Universitäten und Hochschulen auf, verglich Studienzeiten und Ver- dienstmöglichkeiten miteinander und regte zu einer wohlüberlegten Ent- scheidung, welcher Beruf und welches Studium zu jedem individuell passe, an. Stipendiaten sind – davon überzeugte die Referentin ihre Zuhörer – beson- ders wissbegierige, selbstbewusste, gut vernetzte und vor allem kreative und sozial engagierte Persönlichkeiten. Danke, Kathrin! Maria Fischer Ein Studium rentiere sich nicht nur finanziell, sondern auch, weil die Arbeitslosenquote bei höherwertigen Abschlüssen abnehme. Ihr Angebot, Termine für Einzelberatung an der Schule wahrzunehmen, stieß bei den Oberstufenschülern auf große Reso- nanz. Maria Fischer

138 W- und P-Seminare Seid’s freindlich! Im Februar dieses Jahres endete das P-Seminar „Wunderbuntes Landshut: Flucht, Migration und Integration in Landshut seit 1945“, das im September 2015 begonnen hatte und sich mit der Vielfalt der Herkunftsländer der Landshuter Bevölkerung beschäftigt hat. Nach eineinhalb Jahren konnten wir stolz auf eine Vielfalt von Projekten zurückblicken, die wir im Seminar ge- meinsam geplant und umgesetzt hat- ten. Im ersten Teil des Seminars arbeiteten wir daran, einen Überblick über Migra- tion in Deutschland seit 1945 zu be- kommen, um über die großen Wellen und ihre historische Bedingtheit Be- scheid zu wissen. Das machte natürlich „regulären“ Unterricht unumgänglich, denn um diesen Überblick zu gewin- nen, muss man sich zwangsweise mit Quellen, Sachtexten, Zeitungsartikeln und weiteren thematisch relevanten Publikationen auseinandersetzen. Da- nach waren wir allerdings gewappnet und konnten das Klassenzimmer ver- lassen und die Projektphase angehen. Für diese hatten wir zahlreiche Ideen: Wir führten Zeitzeugeninterviews mit Landshutern, die zwischen 1945 und 2015 als Flüchtlinge, Vertriebene oder Migranten nach Landshut gekommen waren. Dabei durften wir Menschen aus aller Herren Länder kennenlernen (mit Oberschlesien, Rumänien, der Türkei und Mali seien hier nur ein paar Beispiele genannt) und bekamen inter- essante Einblicke in spannende, aber zum Teil auch traurige Lebensge- schichten. Außerdem führten wir eine Umfrage in der Altstadt durch, um herauszufinden, wie gut sich die Landshuter Bürgerin- nen und Bürger mit der aktuellen Ein- wanderungssituation auskennen. Da sich hier teilweise massive Lücken auf- taten und wir davon ausgingen, dass auch Jugendliche nicht immer genau Bescheid wissen und deswegen populi- stischen Aussagen leichter Glauben schenken könnten, organisierten wir für den Besuch von Mitschülerinnen und Mitschüler Herrn Heckl von der Regierung von Niederbayern, der an einem Nachmittag vor brechend voller Das Seminar mit Schulleiterin Frau Weger und Seminarleiterin Frau Mitschke bei der Abschlusspräsentation Aula einen informativen Vortrag zur ak- tuellen Situation im Regierungsbezirk hielt. Da gerade Flüchtlingskinder oft sehr mit ihrem Schicksal zu kämpfen haben, beschlossen wir als Nächstes, eine Aktion zu starten, um Spenden für diese zu sammeln: Wir ließen von der Firma Print It der Wirtschaftsschule Seligenthal T-Shirts mit der Aufschrift „ausländerfReindlich“ bedrucken, die wir bei allen sich bietenden Gelegen- heiten inner- und außerhalb der Schule verkauften. Hier bekamen wir vor al- lem auch Unterstützung vom Team von Lebowski, dem besten Modeladen und Café in Landshut am Alten Viehmarkt: Dort wurde unser T-Shirt nämlich auch verkauft! Abschließend initiierten wir noch ein Projekt mit den Kindern und Jugendli- chen aus der dies- und letztjährigen Brückenklasse: Wir trafen uns meh- rere Male mit ihnen, um sie zunächst besser kennenzulernen. Dabei stellten wir fest, dass angeblich existierende, kulturell bedingte Unterschiede für uns überhaupt keine Rolle spielten, und ge- nau diesen Eindruck wollten wir an an- dere weitergeben. In einem Fotoprojekt stellten wir die Mädels und Jungs also allen SeligenthalerInnen vor und konn- ten damit hoffentlich beweisen, dass Flüchtlinge und Migranten auch Jugendliche wie du und ich sind, mit ähnlichen Sorgen, identischen Hobbies und großen Träumen von der Zukunft. Wer gerne mehr über uns erfahren möchte, findet uns auf facebook: https://www.facebook.com/wunder- buntesLA17/. Denn auch wenn unser P-Seminar abgeschlossen ist: Unser Engagement für ein besseres Mitein- ander bleibt und wird nie enden! Claudia Mitschke in Vertretung des gesamten Seminars

140 W- und P-Seminare Präsentationsabend des P-Seminars „Wir gewinnen den Europäischen Wettbewerb“ Gruppenbild mit den Ehrengästen Konrad Kobler (Europa-Union Bayern) und Ruth Müller (MdL) Am 11.1.2017 stellten die Teilnehme- rinnen des P-Seminars ihre beim 63. Europäischen Wettbewerb einge- reichten Arbeiten im Rahmen eines bunten Präsentationsabends vor. Dass sich der Titel des Seminars, der ursprünglich als Motivation gedacht war, am Ende tatsächlich bewahrheitete, ist wohl der größte Triumph des vierzehnköpfigen P-Seminars unter der Leitung von Simone Blaschke: Giulia Neumeyer, Isabella Eichhorn sowie Laura Rogos und Anna Rogos erhielten für ihre Broschüre gegen Gewalt an Frauen einen Preis auf Landesebene. Auf Bundesebene nahm Michaela Obermeier eine Auszeichnung für ih- ren Song „Hope“ entgegen und Anto- nia Dressel wurde mit dem Preis „Beste Arbeit des Themas“ geehrt und durfte als Belohnung im Septem- ber 2016 an einem viertägigen Euro- paseminar in Straßburg teilnehmen. Doch auch die nichtausgezeichneten Arbeiten sind tiefgründig und spekta- kulär. Aus diesem Grund luden die 14 Seminarteilnehmerinnen ihre Familien, Freunde und Lehrer sowie alle am Wettbewerb Interessierten in die Aula des Gymnasiums ein, um ihre Werke zum Thema „Gemeinsam in Frieden leben“ kennenzulernen. Den Anfang machte dabei Michaela Obermeier un- ter der Begleitung von Simon Lindner am Klavier. Ihr Song Hope appelliert daran, den Frieden und die Sicherheit in Europa zu schützen, denn „alles wird gut, solange Frieden bleibt“. Die Landtagsabgeordnete Ruth Müller verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass dieses Thema, das die Sängerin Nicole schon vor 35 Jahren mit ihrem Lied „Ein bisschen Frieden“ herausgehoben hat, heute aufgrund der politischen Geschehnisse aktueller denn je ist. Auch Konrad Kobler, der Vorsitzende der Europa-Union Bayern in Niederbayern schloss sich dieser Ansicht an und hob die Bedeutung Europas für eine friedliche Welt hervor. Auf sehr humoristische Art und Weise machten sich Anna-Lena Mottinger, Sophie Höfler und Svenja Awik an- schließend auf die Suche nach dem ty- pischen Europäer. Ist es der Bayer, der durch seine Freude am Bier, am Ski- fahren und Feiern auf dem Oktoberfest heraussticht? Oder eher der Franzose, der seine Wahrheit im Weintrinken fin- det und seine Sportlichkeit im Ba- guette-Tragen unter Beweis stellt? Oder ist es vielleicht doch der Brite, der zur tea time einlädt? Weit gefehlt, kei- ner der drei Kandidaten konnte sich am Ende den Titel Typischer Europäer ab- holen, denn wie Sophie Höfler treffend bemerkte, ist es gerade die Vielfalt der unterschiedlichen Charaktere, die Europa eint. Dies hatte auch Anna- Lena Mottinger festgestellt, die im Zuge des Wettbewerbs Umfragen unter Deutschen und Australiern durchge- führt hatte, wie sich diese denn den ty- pischen Europäer vorstellen. Ihre Er- gebnisse – veranschaulicht durch Puppen aus Hasendraht – sehen sich zwar ähnlich, sind dennoch aber völlig Schattenspiel Gewalt an Frauen

142 W- und P-Seminare P-Seminar „Antike Philosophie als Comic“ P-Seminar mit dem Leitfach Latein versetzte den antiken Provocateur Diogenes in die Gegenwart Dass sich unsere moderne Gedanken- und Wertewelt weitgehend innerhalb der Koordinaten der antiken Philoso- phie bewegt, kann als unbestritten gel- ten. Insbesondere Sokrates, Platon und Aristoteles haben das abendländische Denken entscheidend geprägt. Die So- phisten und vor allem Sokrates ergänz- ten die ältere Naturphilosophie um das Feld der Ethik. Erasmus von Rotterdam wollte den „Heiligen“ Sokrates sogar in die Fürbit- ten der Liturgie aufnehmen lassen und Whitehead schrieb 1929 den berühm- ten Satz: „The European philosophical tradition consists of a series of footno- tes to Plato.“ Die hellenistische Philo- sophie (Epikureer, Stoiker, Kyniker, He- donisten, Skeptiker) stellte unter dem Aspekt der Erreichbarkeit eines glück- lichen, gelingenden Lebens die Frage nach der letzten Orientierung und da- mit nach dem höchsten Gut. Sie bot verschiedene Grundausrichtungen von Lebensentwürfen, die seit der Antike und vor allem seit der Aufklärung und dem Rückgang weltanschaulicher Be- vormundung an Aktualität gewonnen haben. Die Seminarteilnehmer haben sich mit verschiedenen Philosophen und philo- sophischen Schulen der Antike intensiv beschäftigt, einzelne philosophische Entwürfe zur weiteren Bearbeitung ausgewählt und insbesondere mit dem modernen Leben unserer Gegenwart in Beziehung gesetzt. Auf der Basis die- ser Vorarbeiten haben sie sich für den kynischen Provokateur Diogenes als „Helden“ ihres Comics entschieden. Die Bildergeschichte zeigt, dass der antike Kauz bis heute nichts von seiner Bissigkeit verloren hat, wenn es ihm darum geht, eingefahrene Konventio- nen zu hinterfragen und Missstände aufzudecken. Sein bisweilen recht un- verschämtes Auftreten dient heute wie damals dem Zweck, die Menschen aus der Selbstverständlichkeit ihres Alltags zu reißen und zur kritischen Auseinan- dersetzung mit ihren Werten, Ansich- ten und Verhaltensweisen anzuregen. In die Technik, die Verwendung geeig- neter Arbeitsmaterialien und alle an- deren Feinheiten des Comiczeichnens führte uns der Landshuter Zeichner Thomas Weyh ein, der durch die lokal- historischen Bände „Landshuter Stadt- geschichte in Comics“ bekannt ist. Die Seminarteilnehmer waren Elise Corrigan, Dorothea Erber, Stephan Kastl, Lukas Kellner, Katharina Kindsmüller und Christiane Nagl. Werner Ebermeier

144 W- und P-Seminare W-Seminar Englisch Q11 an der Uni Regensburg sowie Uni und Stabi München Futuristische Cowboys und -girls reiten im Sonnenuntergang des ameri- kanischen Exzeptionalismus zum Pow-Wow mit dem letzten Mohikaner Bei der Vorlesung „American Excep- tionalism“ an der Uni Regensburg handelte es sich zur Freude der Teil- nehmer des Q11 W-Seminars Utopia and Dystopia nicht um eine standardi- sierte Vorlesung, sondern um eine Vorlesungsreihe, und gleichzeitig um die Vorarbeit zu einer neuen Mono- graphie, „Die Geschichte der USA“, des Dozenten Prof. Dr. Volker Depkat. Die Vorlesung behandelte die romanti- sierten Grenzregionen des Wilden We- stens und die globaleren Konzepte des Empire of Liberty und American Way of Life. Solche Prinzipien passen natürlich sehr gut zu einem Seminar über Uto- pien und ideale Gesellschaften, so auch Unterthemen wie unaufhörliche Ex- pansion, biologistische Theorien, Miss- trauen gegenüber der Kontrolle durch zentrale Regierungen und das Ideal der folk democracy, die man in Teilen mit dem Föderalismus gleichsetzen könnte. Zu den Autoren, die in der Sit- zung genauer diskutiert wurden, ge- hörten Frederick W. Turner und Clyde A. Milner. Übrigens ist Prof. Depkat nicht nur Amerikanist, sondern auch Historiker und Experte für deutsche Geschichte, der regelmäßig in Radio-Interviews darum gebeten wird, Stellung zu aktu- ellen US-amerikanischen Themen zu beziehen. So konnte er uns darüber aufklären, dass deutsches Schrifttum zu Nordamerika historisch betrachtet regelmäßig eine Selbst-Analyse Deutschlands darstellt, die auf einem potenziellen oder virtuellen Amerika basiert und nicht unbedingt so sehr viel mit den tatsächlichen Umständen zu tun hat. Ein Paradebeispiel hierfür ist die beschränkte Wirksamkeit der der- zeit häufig in den Medien genannten und schon berüchtigten executive or- ders. Nach durchaus utopischen Szenarien an der Uni Regensburg wurde uns an der Uni München anhand von dystopi- schen Szenarien mehr als reiner Wein eingeschenkt. Die Vorlesung zur Ge- schichte der amerikanischen Indianer wurde von Prof. Dr. Michael Hochge- schwender, Professor für Nordameri- kanische Kultur und Kulturanthropolo- gie, gehalten. Er ging genauestens auf die kriegeri- schen Konflikte zwischen und sogar in- nerhalb der entstehenden östlichen In- dianerstämme ein, die bereits zur Zeit unseres Hochmittelalters, also lange vor Ankunft der englischen Siedler in der Neuen Welt, ein Ausmaß erreich- ten, das man als Massenmord bezeich- nen kann. Dies zeigen archäologische Gräberfunde. Die Vorlesung legte ein hohes Tempo vor und informierte anhand von Karten und Bildern sowohl Schüler als auch Studenten über hochinteressante Er- eignisse zu den kriegführenden Stäm- men der Irokesen und Huronen und deren Gründungsmythen sowie über historisch belegte Entwicklungen sol- Prof. Dr. Hochgeschwender und die Seminar-Teilnehmer vor einer Karte von Indianerstämmen des Mittleren Westens cher Stämme wie der Mohikaner, Mo- hawk und Pequot. Insgesamt wurde deutlich, dass der Mythos des ´Roten Mannes´, der das Leben eines edlen ´Wilden´ in einer idealisierten Wildnis führte, ebenso wenig mit der Wirklich- keit gemein hatte wie der des verroh- ten Nomaden, was die politisch als hochkomplexe Konföderation auftre- tenden und in festen Holzbauten leben- den Irokesen unter Beweis stellten. Die Legende von Deganawida, die von einem vorkolonialen huronischen Schamanen und großem Friedensbrin- ger handelt, wurde im frühen 20. Jahr- hundert sogar auf der Grundlage des christlichen Glaubens neu interpretiert. Zur Erläuterung der wissenschaftli- chen Recherche konnten wir an der Staatsbibliothek München außerdem einen allgemeinen Einführungskurs ergattern, der sich als sehr gut auf un- ser Seminarthema abgestimmte Ver- anstaltung entpuppte. Dr. Günter Biele- meier, Bibliothekar an der Stabi, nutzte dankenswerterweise passende Be- griffe wie Ideologie, Islamismus, Mark Zuckerberg und Metropolis, um die Su- che nach elektronischen, kostenlos downloadbaren literaturwissenschaftli- che Artikeln im OPAC der europaweit renommierten Bibliothek, die natürlich auch eine Rekordzahl an anderen wert- vollen Werken und Quellen archiviert hat, zu erklären. Axel Oßner featuring W-Seminar Utopia and Dystopia

146 W- und P-Seminare Schauspieler und Musiker Michael Fitz: „Unterhaltung ist immer auch körperlich erfahrbar“ Prominenten Besuch erhielt das Gymnasium Seligenthal am Nachmit- tag des 15.11.2016: Schauspieler und Musiker Michael Fitz gewährte der Oberstufe ganz persönliche Einblicke in sein Leben und Wirken als Künstler und beförderte die Kollegiaten in ei- nem schülernahen 90-minütigen Ge- spräch hinter die Kulissen der Film- und Musikbranche. „Wenn es sich gut anfühlt, ist es für mich auch gut!“ Für Michael Fitz gibt es keine starren ästhetischen Grenzen, so- lange das Erlebte nicht nur mit dem Kopf erfahren wird. „Gute Unterhaltung muss auch körperlich wahrnehmbar sein, ein Gefühl auslösen, das im Kör- per Spuren hinterlässt“, eröffnete der 58-Jährige den Schülern gleich zu Be- ginn. Aus der berühmten Künstlerfamilie Fitz stammend, war sein Leben nicht auto- matisch als zwangsläufig erfolgreich vorherbestimmt. „Zur Schauspielerei kam ich eigentlich auf Umwegen – ich wurde in München auf der Straße ange- sprochen, habe quasi aus dem Stand die Chance erhalten, eine Hauptrolle in ei- nem Fernsehspiel zu übernehmen und bin dadurch in die staatliche Agentur ZBF hineingerutscht. Beim Produzenten dieses Films habe ich dann zwei, drei Jahre gearbeitet, erst als Volontär, heute sagt man Praktikant. Etwa 1980 war es zwar ohne Abitur für mich schwierig, an die Filmhochschule in München zu kommen. Es hat aber dann doch irgendwie geklappt, weil ich hart- näckig war. In den Jahren nach der HFF habe ich viel hinter der Kamera in un- terschiedlichen Positionen in Film- Teams gearbeitet, u.a. als Regieassis- tent oder auch als Set-Aufnahmeleiter, auch einer Folge der Helmut-Dietl- Reihe Kir Royal. Mitte der 1980er-Jahre kam der Durchbruch in der Serie ”Der Schwammerlkönig.“ Einem großen Publikum wurde Michael Fitz deutschlandweit vor allem als der in seinem Vorgehen alternative, etwas re- nitente und unangepasste Kommissar Carlo Menzinger im München-Tatort be- kannt, den er 2007 verließ und für den er nur noch einmal im Jahr 2013 in ei- ner Gastrolle auf die Bildschirme zu- rückkehrte: „Die Figur hat sich in den letzten Jahren nicht wirklich weiterent- wickelt. Da wurde es Zeit zu gehen. Dem Carlo geht es aber gut, er lebt jetzt in Thailand mit seiner Familie!“, kom- mentiert der sympathische und jung gebliebene Künstler witzelnd seinen Abschied aus der Serie. 2005 erhielt Fitz den Bayerischen Fern- sehpreis für die beste Nebenrolle im Fernsehdrama Marias letzte Reise. Der Künstler erinnert sich sehr gerne an die Dreharbeiten zu diesem Film: „Reiner Kaufmann ist ein toller Regisseur. Man fühlt sich einfach aufgehoben bei ihm. Das ist sehr wichtig für einen Schau- spieler, man muss sich vom Regisseur getragen und von ihm verstanden füh- len!“ Mit dem Vorurteil gegenüber den „Großen“ im deutschen Filmgeschäft räumt Michael Fitz auf: „Die wirklich Bekannten sind souverän und haben es nicht nötig, am Set arrogant zu sein. Sie sind zu allen nett und sehr professio- nell!“ Kritische Töne schlug Fitz im Zu- sammenhang mit deutschen Kinofilmen an: „Alle diese Filme werden nicht ohne Mittel des öffentlich-rechtlichen Fern- sehens realisiert – und das sieht man ihnen an. Es wäre besser, wenn es mehr unabhängige Kinoproduzenten und da- mit auch Filmemacher mit mehr Frei- heiten in Deutschland gäbe und das Fernsehen nicht überall mitreden würde!“ Dann gewährte Michael Fitz einen sehr persönlichen Einblick in den Alltag ei- nes Schauspielers: „Man kann während Dreharbeiten nicht einfach umschalten von Rolle auf Privat, das geht gar nicht.“ Im Jahr 2007 erschienen TV-Drama Ein Extrafoto mit Michael Fitz (Mitte) gab es für die Schüler des P-Seminars „Filmanalyse“ und deren betreuende Lehrkraft Jakob Kaufmann (links)

148 W- und P-Seminare Filmpremiere „Herbstgeflüster“ Schüler des P-Seminars präsentieren ihren selbst produzierten Film Für Emma ist es Liebe auf den ersten Blick, als der neue Sozialkundelehrer Markus Herbst an ihre Schule kommt. Doch ihre beiden besten Freunde hal- ten nicht sehr viel von dieser Schwär- merei und wenden sich langsam von ihr ab. Hinzu kommt, dass ihr jemand schaden will und Lügen in der ganzen Schule verbreitet. Dies könnte ein Film über Mobbing sein wie so viele andere, wären da nicht die eindringlichen Bilder, das unge- wöhnliche Filmende und die Tatsache, dass Schüler des P-Seminars Film von der Idee über das Drehbuch bis zum fertigen Film alles mit höchstem Ein- satz selbst erstellt haben. An einem Sonntagabend konnten die neun Schülerinnen und Schüler aus der Q12 voll Stolz dem zahlreich er- schienenen Premierenpublikum in der Aula des Gymnasiums Seligenthal ihre Eigenproduktion präsentieren und sich den Fragen des Publikums stellen. Susi Schrittenlocher und Lilly Düster- sieck führten souverän durch das ab- wechslungsreiche und informative Pro- gramm. Der Film lässt einen nachdenklich zu- rück. Er weicht nicht auf einfache Lö- sungen aus. Ein Gespräch zwischen der Direktorin des Gymnasiums, dem Lehrer, der gemobbten Schülerin und ihrer ehemaligen Freundin, das die ein- zelnen Szenen verbindet, dient der Klä- rung des Sachverhalts. Eingeblendete Spielfilmszenen zeigen die Entstehung eines Gerüchts, dessen Ausbreitung im Lauffeuer und die zunehmende Verein- samung der Protagonistin Emma, her- vorragend gespielt von Lilly Düster- sieck. „Es war der blanke Horror“, sagt sie zusammenfassend und der Zu- schauer sieht ihre Not am verzweifel- ten Gesichtsausdruck und der ge- krümmten Körperhaltung. Doch wer hinter den Lügen steckt, kann das Ge- spräch nicht aufzeigen. Der Zuschauer weiß mehr: Schon der Filmanfang konfrontiert ihn mit Szenen aus der Kindheit der Hauptdarstelle- rinnen. Zwei Mädchen, verkörpert von Klara und Valentina, zwei wahren Nachwuchstalenten aus dem Kinder- garten Seligenthal, bekleben eifrig Luftballons mit Papier, bis es zu einem Bastelunfall kommt, dessen tragische Folgen erst in der Schlussszene durch das Einschreiten der Mutter deutlich werden. Während des Films lenken verräterische Details die Aufmerksam- keit des Zuschauers; Details wie etwa die vielsagenden Blicke einer weiteren Hauptdarstellerin, treffend in Szene gesetzt von Gloria Fuchsbrunner, ein Foto aus Kindertagen und die Nagel- lackfarbe einer kurz ins Blickfeld gera- tenden Hand, von der ein zweideutiges Handyfoto geschossen wird, das bald darauf an der Schule ausgehängt und später in den sozialen Netzwerken ver- breitet wird. Als Überraschung konnte das Premie- renpublikum in den anschließenden Outtakes über lustige Versprecher, un- gewollte Bewegungen oder einen plötzlichen Stopp des Kamerawagens, der sich an einem Türrahmen verfing, lachen. Informativ wurde es, als der Editor Dominik Sax einen aufschluss- reichen Blick hinter die Kulissen des Filmschnitts gewährte. Er umriss die Aufgaben und demonstrierte mit hoher Fachkompetenz live, wie in minutiöser Arbeit Elemente verschiedener Auf- nahmen in einer Szene zusammenge- koppelt werden, so dass das optimale Bild- und Tonergebnis erzielt werden kann. Das Publikum honorierte dies mit großem Beifall.

150 W- und P-Seminare Bewegte Bilder zu bewegende em Thema Seligenthaler Schüler erhalten niederba Genauer gesagt mit einem Kurz- film. Und sie stellten fest: Die Mittel dieses Genres sind dafür bestens ge- eignet. Kurz und prägnant und ohne Schw Weeiß-Malerei lasse sich damit zeigen, wie ein scheinbar harmloser Fall innerhalb kürzester Zeit zu einer persönlichen Kata- strophe werden kann. Die Szenen stehen für sich. Sie zeigen bloß und erklären nicht. „Das fffene Ende entspricht ja auch dem Alltag. Mob- bing kann oft nicht aufgeklärt wer- den“, erklärte Schülerin Lilly Düs- tersiek am Montag bei der Preisver- leihung in der Aula der Schule. arz-W of Von Sonja Kirchensteiner D er Topf mit dem Kleber fällt fast unbemerkt vom Zu- schauer auf die blonden Haare eines kleinen Mädchens, das sich gerade nach einem Pinsel bückt. Ein anderes Mädchen hat dem Topf einen winzigen Stoß gege- ben. Schnitt. Ein Besprechungszim- mer r,, zwei Lehrer, zwei Schülerin- nen. Schülerin Emma ist den Trä- nen nahe und berichtet, was in den vergangenen Tagen passiert ist. Es sei der blanke Horror gewesen. Sie spricht von dem Foto, das alle gese- hen und worüber alle geredet ha- ben. Dabei waren es doch ihre in- nersten Gefühle, die sie höchstens mit ihren Freundinnen teilte. Die Gefühle für Markus Herbst, den neuen In Rückblenden erzählt der Kurzfilm „Herbstgeflüster“, wie sich Mob- bing in sozialen Netzwerken entwi- ckeln kann und was das Ganze mit den kleinen Mädchen zu tun hat. Die Schüler des diesjährigen Abi- turjahrgangs am Gymnasium Seli- genthal haben für den Film am Montag den niederbayerischen P-Seminar-Preis bekommen. Sozialkunde-Lehrer. Workshops, Arbeitsgruppen, Se- minare: Das Thema Mobbing in so- zialen Medien wird inzwischen an den meisten Schulen in mehrfacher Hinsicht behandelt. Unter dem Titel „W Weenn zwei sich streiten – ein Film- projekt“ hat Lehrerin Maria Fischer trotzdem oder gerade deswegen ein Film-Seminar zu dem Thema für den Abitur-Jahrgang 2016/2017 an- geboten. Die Teilnehmer entschie- den sich schnell, dem Thema nicht mit einem Dokumentar-, sondern mit einem Spielfilm zu begegnen. g Unterschiedliche Die neun Schüler des P-Seminars haben dabei jede Dimension einer Filmproduktion selbst umgesetzt. Das begann mit dem Schreiben des Drehbuchs und endete mit dem Er- stellen der Werbeplakate für die Premieren-Aufführung. Diese hatte vor einigen Wochen in der Seligen- thaler Aula stattgefunden. Exper rten haben die Schüler bei der Filmproduktion unterstützt, so zum Beispiel Reiner Urban vom Landshuter Film- und Videoclub VHS. „Er hat uns Equip- ment zur Verfügung gestellt. Außer- dem lernen die Schüler ein struktu- riertes Vorgehen beim Drehbuch- schreiben“, erklärte Seminarleite- rin Fischer. Ohne ihn hätte der Kurs nicht gewusst, dass man zunächst die Charaktere eines Drehbuchs und dann erst die Handlung entwi- ckeln würde. Außerdem konnten die Schüler auf schulinternes Expertenwissen zurückgreifen, zum Beispiel in Form der schuleigenen Arbeitsgruppe Faaire Kommunikation“, die es seit „F 17 Jahren an der Schule gibt. Auch der Leiter der Seligenthaler Thea- r!Preis für Filmprojekt yyerischen P!Semina at die tergruppe, Robert Stefan, ha el Fitz Schüler gecoacht. Mit Michae war außerdem ein echter S chau- spieler an der Schule zu Gas st, der b. zusätzlich wertvolle Tipps gab orfeld Bei einem Gespräch im Vo der Preisverleihung verrieten n die ks der Schülerinnen ein paar Trick ezeigt, Profis: „Herr Stefan hat uns ge efühle wie man ohne Hilfsmittel Ge eugier wie Schadenfreude oder Ne it Mi- zum Ausdruck bringt. Nur mi dabei mik und Gestik“, sagte Schauspielerin Gloria Fuchs brun- ner. Und wie funktioniert dann Das „W Weeinen auf Knopfdruck“? konnte Lilly Düstersiek erk klären, Emma die das Mobbing-Opfer E n: Sie spielte. Der Tipp der Experte solle sich eine Situation in Er rinne- efühle rung rufen, in der sie die Ge durchlebte, die sie spielen s sollte. Diese Gefühle müssen dann auch n noch „passend dosiert“ werden, er- klärte Gloria Fuchsbrunner weiter. k Bei Nahaufnahmen dürfen sie nicht B zu u übertrieben wirken. Zwei Schüler bei den D „Herbstgeflüster“. Dreharbeiten zu Foto: privat Har Eine Woche haben die Schüler ge- d dreht – hauptsächlich auf dem S Schulgelände. Welche Perspektiven si ie für die Szenen wählen, hat sich d das Team schon im Vorfeld überlegt. Aber manchmal habe sich natürlich A h herausgestellt, dass eine andere P Perspektive geeigneter ist erklärte Perspektive geeigneter ist, erklärte L Laura rtmann beim Vorgespräch. D Den Schnitt hat Dominik Sax ge- m macht. Der 17-Jährige war ein G Glücksfall für die Gruppe. „Die S Stunden für das Schneiden kann m man gar nicht zählen“, sagte Luis- B Bösnecker, der Dominik dabei un- te erstützte. Am Anfang dieses Schul- ja ahres legten die beiden los. Kurz v vor Weihnachten seien sie fertig ge- wesen. Wie die Schüler dann bei der w Preisverleihung beric aber nicht die einz strengung gewesen. Einweisung der 150 stehend aus Mitschü ben sie als Herausfo mit bürokratischen mit bürokratischen bei der Auswahl der F ten sie zu kämpfen. trotzdem viel Spaß g sie, obwohl sich nur rufliche Zukunft wirk Metier vorstellen kan „Ich bin sehr beein Leistung, die Sie voll lobte leitender Obers Anselm Räde die Sch tag. Als Ministerialb die Gymnasien in überbrachte er die U Schüler gehören dam ten drei P-Seminar rungsbezirk und zu d Bayern. „Das ist sch wert.“ Die Schüler h Thema vorgenomme mäß und leider ke darstelle. chteten, sei das ige große An- Vor allem die Statisten, be- ülern, beschrie- orderung. Auch Hindernissen Hindernissen Filmmusik hat- Allen habe es gemacht, sagten einer seine be- klich in diesem nn. ndruckt von der lbracht haben“, studiendirektor hüler am Mon- eauftragter für Niederbayern Urkunden. Die mit zu den bes- ren im Regie- den 24 besten in hon alle Ehren hätten sich ein en, das zeitge- eine Seltenheit h M di Mit dem Film, der f für Jugendliche und andere Schüler ein interessan- tes Medium sei, hätte en sie den Auto- matismen von Mobb bing „auf eine beeindruckende Ar rt t und Weise“ nachgespürt. Räde w würdigte auch s – wie er ver- das Engagement, da mutete – über Schulst tunden hinaus- gegangen sei. Loben nde Worte und s auch von Dr. ein Preisgeld gab es er Vereinigung Jutta Krogull von d tschaft (VBW). der bayerischen Wir Sie bekräftigte die gr roße Bedeutung solcher Projekte, die e den Schülern verdeutlichen würde en, wie schwie- rig, aber auch produ uktiv harmoni- sche Arbeit im Team m sein könne. Auch Schulleiterin Ursula Weger bedankte sich bei de en Schülern für ihren Einsatz und ihre Leistung. Der Film, der jetzt a auch im Unter- richt gezeigt werden könne, sei da- rüber hinaus auch ein n Geschenk für die Schule. Neun angehende Abiturienten des Gymnasiums Se erhielten den ayyerischen P!Seminar!Preis. Niederba ayyerns, Anselm Räde (rechts). niederba eligenthal und ihre Seminarleiterin Maria Fischer (Fünfte von links) Überreicht wurde er vom Ministerialbeauftragten der Gymn nasien Fo oto: so

152 W- und P-Seminare P-Seminare „Film“ besuchen Medien-Berufsschule in München Am 02.02.2017 besuchten die „Filmseminare“ von Frau M. Fischer und Herrn J. Kaufmann im Rahmen der allgemeinen Studien- und Berufs- orientierung die Städtische Berufs- schule für Medienberufe in München. Ziel der Fahrt nach München war es, hinter die Kulissen der Produktion von audiovisuellen Medien und der da- zugehörigen Berufe im Allgemeinen zu blicken. Der „Film“ ist dabei nur ein Teilbereich von vielen. Es gab nicht nur viel Neues zu entdek- ken; vielmehr durften alle Beteiligten erfahren, mit welchen (technischen und körperlichen) Herausforderungen die Ausbildungsberufe im Bereich Me- dien verbunden sind. Folgende Berufe kann man in München parallel zur Ausbildung im Betrieb „erlernen“: • Kaufmann/-frau für audiovisuelle Medien, • Medienkaufmann/-frau Digital und Print, • Buchhändler/in, • Kaufmann/-frau für Marketing- kommunikation • Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste • Fachkraft für Veranstaltungstechnik Berufsschullehrer Herr Peter Kloster- maier begrüßte die Gruppe am Olym- piaeinkaufszentrum. Nach einem kur- zen Fußmarsch zur Berufsschule wurden die Kollegiatinnen und Kolle- giaten in eine große Veranstaltungs- halle geführt und mit grundlegenden Regelungen vertraut gemacht, die es bei der Ausbildung im Berufsfeld Medien zu beachten gilt: • Dauer der Ausbildung: regulär drei Jahre • Blockbeschulung (mehrere Wochen im Ausbildungsbetrieb, danach Schule) • Verkürzung der Ausbildungsdauer möglich (abhängig von Leistung, Einsatz und Vorwissen) Herr Klostermaier machte gleich zu Beginn deutlich, dass besonders in der Veranstaltungstechnik, also im techni- schen und logistischen Organisieren von Veranstaltungen, nicht nur fachli- ches Können, sondern vielmehr auch körperliche Fähigkeiten mobilisiert und abgerufen werden müssen: „Es kommt schon vor, dass man spontan am Wo- chenende einen Anruf bekommt und dann kurzfristig einspringen muss!“ Wenn ein Konzert vorbei ist, sei danach Die beiden P-Seminare im Bühnenraum: Technik mit hohem Innovationsdruck noch Abbauen und Einpacken ange- sagt. Die sehr teure Technik müsse dabei fach- und sachgerecht verstaut werden. Nicht selten werde man damit erst mitten in der Nacht fertig und müsse womöglich dann auch gleich zu einer anderen Veranstaltung weiterfah- ren. Das zehre natürlich an den Nerven und bedeute nicht selten ein großes Schlafdefizit, gerade auch während der Berufsausbildung. Ein Highlight während des Aufenthalts in München war sicher die „Bühne“. „Zehntausende Euro an Wert reichen da nicht mehr“, meint Peter Kloster- maier. Auch sei die Technik innerhalb weniger Jahre veraltet, was natürlich kontinuierlich hohe Ausgaben für den Schulträger bedeute. Im „Fernsehstudio“ bekam man einen Einblick in die Beleuchtungstechnik. Unzählige an der Decke befestigte Scheinwerfer bleiben dem Zuschauer vor dem Fernseher verborgen. „Die Kunst ist es, den Sprecher perfekt aus- zuleuchten, ohne dass noch irgendwo Schatten zu sehen sind. Das ist sehr schwierig!“, merkt P. Klostermaier an. Und er fügt hinzu: „Die Strahler werden sehr heiß und der Raum muss daher beständig gut heruntergekühlt werden. Aus diesem Grund arbeiten die Schüler auch mit Jacken hier drin.“ Ebenfalls beeindruckend war das „Tonstudio“. Schon beim Eintreten stellte sich ein eigenartiger Druck auf die Ohren ein. Die Dämmung an den Wänden sei dafür verantwortlich.

154 Wahlfächer Anna-Maria Murr erringt den 2. Platz beim ersten chinesischen Vorlesewettbewerb Bayerns! Wie weit man im Wahlfach Chinesisch kommen kann, zeigte Anna-Maria Murr aus der Klasse 10c durch ihre hervorragende Leistung im Vorlese- wettbewerb, der am 26.10.2016 unter der Regie des Bayerischen Kultusmi- nisteriums zum ersten Mal im chine- sischen Konsulat in München veran- staltet wurde. Aufgerufen zur Teilnahme waren die jeweils schulbesten Chinesischschüler Bayerns. Obwohl einige der Teilnehmer Chinesisch als Pflichtfach mit drei bis vier Wochenstunden haben, während Anna-Maria im Wahlfach nur eine Un- terrichtsstunde pro Woche besucht, schaffte sie es mit Bravour in die End- runde, in der ein fremder Text nach nur kurzer Vorbereitungszeit gelesen wer- den musste. Ihre Souveränität über- zeugte die Juroren und bescherte ihr im Finale den zweiten Platz! Besonders gut gefiel Anna-Maria nach eigener Aussage die gute Atmosphäre unter den Mitbewerbern, die einen regen Austausch ermöglichte, der umso in- teressanter ist, als das Unterrichtsfach Chinesisch nach wie vor noch sehr „exotisch“ an Bayerns Schulen ist, so- dass das Gymnasium Seligenthal mit wenigen anderen Schulen Bayerns eine Vorreiterrolle hat. Als Preis durfte Anna-Maria eine wun- derschön gestaltete Urkunde, zwei Bü- cher in chinesischer Sprache und Kopf- hörer mit nach Hause nehmen, zusammen mit vielen interessanten Eindrücken und der Motivation, auf alle Fälle weiter zu machen und auch ihre Mitschülerinnen und Mitschüler zu er- mutigen, die chinesische Sprache zu lernen. Ihre Lehrerin Frau Huang sieht dies genauso: alle ihre Schülerinnen und Schüler sind mit großem Fleiß und Interesse dabei und haben viel Freude daran, immer mehr Schriftzeichen in Wort und Schrift zu lernen – beileibe kein Hexenwerk, wie Anna-Maria nur bestätigen kann. Doch nicht nur die Sprache steht im Mittelpunkt des Unterrichts, sondern auch die Geschichte des Landes und seine Bräuche und Sitten. Damit ist das Wahlfach Chinesisch auch die perfekte Vorbereitung auf den Schulaustausch mit der Wenzao-University in Kaoshi- ung in Taiwan, der langjährigen Part- nerschule Seligenthals, an der 800 Ju- gendliche Deutsch lernen. Ursula Weger Anna-Maria als stolze Zweitplatzierte

156 Wahlfächer Wahlfach Kochen für Einsteiger Auch in diesem Schuljahr versam- melte sich 14-tägig, immer mitt- wochs, eine erfreuliche Schüler- Innenschar der 8. Klassen zum gemeinsamen Wahlunterricht „Kochen für Einsteiger“. Mit Begeisterung für ihr Tun bereiteten sie in der Schulküche des Nebenge- bäudes selbständig unter fachkundiger Anleitung und Hilfe ihr Mittagessen zu. Kenntnisse und Fertigkeiten in der Nahrungszubereitung konnten so er- worben, vertieft und erweitert werden. Der breite Bogen der Speisenauswahl spannte sich von Vorspeisen und einfa- chen warmen Hauptgerichten zu süßen Nachspeisen und Kuchen, unter Be- rücksichtigung des regionalen und zur Jahreszeit passenden Einkaufes der benötigten Lebensmittel. Schulgartenausflug der 5. Klassen Am Freitag, den 10. März 2017, be- suchte die Schulgartengruppe mit Frau Gruber und Frau vom Hofe am Lurzenhof in Schönbrunn die Früh- lingsausstellung. Dort waren alle Klassenräume der Fachschule für Gartenbau zu kleinen Gärten umge- baut, in denen Gewürze, Kräuter, Or- chideen oder Dekorationsbeispiele für Blumen ausgestellt wurden. Besonders gefiel unserer Gruppe, dass es nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder sehr interessant war, denn alle Räume waren unterschied- lich eingerichtet. In einem war beispielsweise ein chine- sischer Springbrunnen aufgebaut, in einem anderen erfuhren wir sehr viel über Zitrusfrüchte. Am Schluss konnte man Bogenschießen oder Blumentöpfe bemalen. Alles in allem war das ein wirklich gelungener Ausflug! Gemeinsam kochen macht Spaß Die Teamarbeit in der Kochgruppe, die Tischgemeinschaft und besonders das gemeinsame Aufräumen erziehen die SchülerInnen in lockerer Atmosphäre zu einem rücksichtsvollen Umgang miteinander. Diese kulinarische Schulung in Sozial- kompetenz und Gemeinschaftssinn, verbunden mit dem wertschätzenden Umgang mit den Früchten der Schöp- fung, könnten für die Schülerinnen beispielgebend sein zur behutsamen Pflege von Ess-und Lebenskultur. Angelika Gruber Lea Kapser und Julia Seidl, 5b Gemeinsames, selbstgekochtes Mittagessen Die Schulgartengruppe

158 Lektüren Englisch Latein Jahrgangsstufe 5: Hellyer-Jones, Rosemary Barker’s World Jahrgangsstufe 8: Pilkington, Doris Rabbit-Proof Fence Jahrgangsstufe 8: Prosatexte von der Antike bis zur Neuzeit mit humanisti- schen/philosophischen Inhalten Ausgewählte Fälle aus dem röm. Recht, Rechtsregeln und Sprichwörter Jahrgangsstufe 10: Cisneros, Sandra The House on Mango Street Welty, Eudora A Visit of Charity (in Auszügen) Q11: Boyle, T.C. The Tortilla Curtain (in Auszügen) Dahl, Roald Lamb the Slaughter Faulkner, William A Rose for Emily Fitzgerald, Scott F. The Great Gatsby Jackson, Shirley The Lottery Joyce, James Eveline Kureshi, Hanif My Son the Fanatic Poe, Edgar Allan The Tell-Tale-Heart Sayers, Dorthy L. The Man Who Knew How Simms, Paul Eight Sience-Fiction Stories Stevenson, Robert Louis The Strange Case of Dr. Jekyll and Mr. Hyde Jahrgangsstufe 9: Augustus Res gestae Caesar Comentarii de bello Gallico Catull Carmina Hygin Fabulae Martial Epigramme Nepos Di viris illustribus Sueton De vita Caesarum Velleius Paterculus Historia Romana Cicero In Verrem (in Auszügen im Wahlfach bearbeitet) Jahrgangsstufe 10: Cicero In Verrem; In Catilinam Ovid Metamorphosen Cicero Philosophische Texte in Auswahl Seneca Philosophische Texte in Auswahl Vonnegut, Kurt Harrison Bergeron Williams, Tennessee The Glass Menagerie Selection of English and American Q11/Q12: Catull Carmina Cicero De finibus; De natura deorum; Short Stories Q12: Hemingway, Ernest Old man at the Bridge Miller, Arthur The Crucible Shakespeare, William Macbeth; Richard III; The Taming oft he Shrew Steinbeck, John Of Mice and Men Twain, Mark The Adventures of Huckleberry Finn Selection of English and American Short Stories De officiis; De re publica Horaz Sermones Livius Ab urbe condita Petron Cena Trimalchionis Seneca Epistulae morales ad Lucilium Vergil Aeneis Französisch Q11: Zola, Emile Un mariage d'amour Molière Le malade imaginaire Q12: Auszüge aus Jugendromanen des 20. und 21. Jahrhunderts, z. B. von Marie-Aude Murail, Azouz Bégag, Mikael Ollivier

160 Statistik Schülerstand Anfang und Ende des Schuljahres Elternabende bzw. -versammlungen 26.09.2016 5. Klassen 04.10.2016 6. Klassen 15.11.2017 7. Klassen 09.01.2017 10. Klassen 16.01.2017 8. Klassen 02.02.2017 Brückenklasse 13.02.2017 9. Klassen 03.04.2017 5. Klassen Elternsprechtage 17.11.2016 Elternsprechtag für die 5. Klassen 21.11.2016 1. Elternsprechtag für 6. – 12. Jahrgangsstufe 25.04.2017 2. Elternsprechtag Wahlfächer/Wahlunterricht e s s a K l 5 a 5 b 5 c 5 d 6 a 6 b 6 c 6 d 7 a 7 b 7 c 7 d 8 a 8 b 8 c 8 d 9 a 9 b 9 c 9 d 1 0 a 1 0 b 1 0 c 1 0 d 1 0 e Q 1 1 Q 1 2 1 . 1 0 . 2 0 1 6

162 Lehrerkollegium Lehrerkollegium Weger Ursula, OStD i.K., D/L Fischer Maria, StD i.K., D/L Ingerl Christine, OStR i.K., B/C Aschenbrenner Matthias, StR i.K. E/G/D/Sk Babinger Christoph, StR i.K., L/K Bachhuber Johanna, StD i.K., M/Sw Baumgartner Angelika, OStR i.K., E/G Blaschke Simone, StR, D/Sk/F Brandstetter Anton, StD i.K., M/Ph Briller Hildegard, GymL i.K.**, M v. Campenhausen Christiana, Pfarrerin, Ev Diehl Judith, StR i.K., Geo/Psy (Elternzeit) Dreier Evelyn, StD i.K., E/F Ebermeier Werner, OStR, L/Gr/G Einsle-Wolf Christine, Dipl.-Mu., Klavier C Forster Xenia, Dipl.-Mu., Cello C Fräßdorf Pamela, OStR i.K., Sw/K Freudenstein Siegfried, GymL i.K.**, M/Inf Fröschl Gabriele, OStR i.K., Mu C Gehring Carina, Dipl-.Mu., Querflöte C Glas Gabriele, OStR i.K., D/G/K Graf Gudrun, StR i.K., F/Sps/DaZ Graßer Maria, StD i.K., K/L Grenyo Hedwig, Dipl.-Mu., Mu C Grieser Barbara, StR i.K., M/Sw Gruber Andrea, OStR i.K., B/C Gruber Angelika, GymL i.K.**/* Gruber-Lange Gabriele, StD i.K., B/C Grüner Martina, StR i.K., D/G/Sk Hackl Iris, StR i.K., Ku Häglsperger Simon, GymL i.K.**, M/Ph Heckl Daniel, StR i.K., D/G/Sk, Darstell. Spiel Heigl Silvia, OStR i.K., E/G Dr. vom Hofe Barbara, GymL i.K.**, B Huber Gabriele, OStR i.K., E/F Jürgensmeyer Iris, StR i.K., D/Mu C Kaufmann Jakob, StR i.K., D/Sk Kley Hans Christian, Pfarrer, Ev Krippner Patrick, StR i.K., L/K Kufner Ariane, Dipl-Mu, Klavier C Kupka Maria, Dipl.-Mu., Querflöte C Kupzog Manuel, OStR i.K., D/G/Geo/Sk Lindl Wolfgang, OStR i.K., D/G/Sk Lindner Simon, StR i.K., Mu C Littich Matthias, StR i.K., L/Sm Loibl Lydia, OStR i.K., WR/Sw Mantel Jonas, StR i.K., D/Sk Maringer Cornelia, StR i.K., D/Geo Dr. Mathes Elisabeth, OStR i.K., E/F Menauer Michael, StR i.K., E/G/Sk Menhofer Helga, StR i.K., F/Sp Merkl Michael, StR i.K., M/Psy Mitschke Claudia, StR i.K., E/G Müller Regina, OStR i.K., D/E Müller Sirko, StR i.K., Geo/Sm Neu Stefan, StR i.K., G* Neumaier-Pfättisch Nathalie, StR i.K., D Oßner Axel, StR i.K., E/G Reismann Franz-Josef, StR i.K., D/K* Renno Juliane, StR i.K., E/WR Rödl Stephan, Pfarrer, K/WR Rusam-Pfättisch Mirjam, StR i.K., E/Geo Saxl Gerda, StR i.K., D/K* Scheidhammer Franziska, StR i.K., G Schleinkofer Margit, GymL i.K.**, Mu C Schmid Eva, StR, M/L Schmid Jürgen, StR, M/Ph/Sm Schramm Benedikt, GymL i.K.**, D/G Schranner Susanne, StR, Ku Schweiger Wolfgang, OStR i.K., E/F Schwing Bernhard, StD i.K., M/Ph/Inf * Sedlak Vanja, Dipl.Mu., Klarinette, Saxophon C Dr. habil. Seibert Gerhard, GymL i.K.**, M/Ph Seiffert Annegret, StR i.K., B/C (Elternzeit) Sickau Claudia, StR i.K., D/F Sindersberger Jennifer, StR, B/C Stefan Robert, StR i.K., D/G/Sk, Darstellendes Spiel Steffel Manuela, Dipl.–Mu, Klarinette, Saxophon (Elternzeit) C Stegerer Stefanie, StR i.K., D/G/DaZ Stockmeier Sabine, OStR i.K., D/G * Tauer Sabine, GymL i.K., Ku Trost Gabriela, Dipl.–Mu, Klarinette C Voll Kerstin, OStR i.K., E/Geo Wanner Maria, OStR i.K., B/C Dr. Waser Christa, StR i.K., L/F Weigl Alfons, StD i.K., D/K Weigl Caroline, StD i.K., M/K Weigl Gudrun, StR i.K., D/Geo * Welti Daniela, Dipl-Mu, Querflöte C Zawadzka Urszula, GymL i.K.**, Sw * Zeidler Sr. Mirjam, StD i.K., B/C Zierer Florian, StR i.K., E, Sm Zierer Kathrin, StR i.K., M, Sw ______________________________ *) Auch an der Wirtschaftsschule tätig **) Gymnasiallehrer i.K. C Instrumentallehrer

194 Ganztagsbetreuung der Schulstifung Seligenthal Ganztagsbetreuung der Schulstiftung Seligenthal für Gymnasium und Wirtschaftsschule Die Ganztagsbetreuung Seligenthal ist eine Einrichtung der Schulstif- tung Seligenthal und betreut Schüle- rinnen und Schüler des Gymnasiums und der Wirtschaftsschule in enger Zusammenarbeit mit den Schulen. Die Ganztagsbetreuung ist ein Dienst- leistungs- und Service-angebot für El- tern. Ziel ist es, dass sich die Kinder wohl und von den BetreuerInnen un- terstützt fühlen und sich gerne in der Ganztagsbetreuung aufhalten. Die Kinder sind Teil einer Gemein- schaft, die auf sozialem Miteinander basiert und sich gegenseitig unter- stützt. Die Schülerinnen und Schüler erledigen den Großteil ihrer Haus- und Lernaufgaben in der Ganztags- betreuung und werden unter Wahrung und Stärkung ihrer Eigenverantwort- lichkeit kompetent begleitet. Die Ganztagsbetreuung Seligenthal besteht aus drei Komponenten: ■ Mittagszeit ■ Lernzeit ■ Freizeitangebote Unterstützung in der Lernzeit In der Mittagszeit nehmen die Kinder das Mittagessen, das von der Kloster- küche zubereitet wird, gemeinsam mit den BetreuerInnen ein. Danach haben die Kinder bis um 14:30 Uhr Freizeit, in der sie spielen, miteinander reden und sich entspannen können. Die Lernzeit dauert von 14:30 Uhr bis 16:00 Uhr. In dieser Zeit haben die Kinder in einer ruhigen Arbeitsatmo- sphäre die Möglichkeit, weitgehend ihre Haus- und Lernaufgaben zu erledigen und werden dabei vom pädagogischen Personal unterstützt. Zusätzlich steht den Kindern an mehreren Tagen jeweils eine Lehr- kraft zur Verfügung. Dadurch wird ein hohes Niveau gewährleistet.

196 Ganztagsbetreuung der Schulstifung Seligenthal GTB – Die Ganztagsbetreuung in Seligenthal Im Schuljahr 2016/2017 wurden ins- gesamt 78 Mädchen und Jungen aus den Jahrgangsstufen 5 - 7 in der GTB von einem pädagogisch versierten Team aus sechs Mitarbeiterinnen betreut. Aufgrund der stark gestiege- nen Teilnehmerzahl durften wir mit Frau Sarah Best und Frau Katharina Schramm zwei neue Kolleginnen begrüßen, welche sich schnell in ihr neues Arbeitsfeld eingearbeitet ha- ben und das GTB-Team hervorragend ergänzen. Die Ganztagsbetreuung ist mit drei ei- genen Gruppenräumen, die den Kin- dern exklusiv in der Freizeit zur Verfü- gung stehen, gut ausgestattet. Diverse neue Spiele und Kreativmaterialien fanden großen Anklang, wobei das „Freiwilligkeitsprinzip in der Freizeit“ von den Kindern sehr geschätzt wird. Im geschützten Bereich des Sportplat- zes können sich die Kinder ohne er- wachsene Dauerpräsenz austoben, was gerade den älteren Kindern entge- Beliebte Waffelbäckerei genkommt. Für sie ist die GTB ein ver- trauter Ort, an dem man „sich aus- kennt“, Freunde und erwachsene An- sprechpartnerinnen hat, spielen und entspannen kann und einige Freiheiten genießt, jedenfalls in den Freizeitpha- sen. Die Lernzeit wird manchmal murrend in Kauf genommen. Letztlich wissen jedoch (fast) alle den Nutzen der Lern- zeitstruktur und damit verbunden die Unterstützung durch die Betreuerinnen und durch die Lehrkräfte, die in der Lernzeit mitarbeiten, zu schätzen. Bie- tet dies den Kindern doch zusätzliche Gelegenheit, allein oder gemeinsam mit anderen aus der Gruppe in lockerer „Arbeitsatmosphäre“ Gelerntes zu ver- tiefen oder nochmals zu hinterfragen. An dieser Stelle sei den Lehrkräften des Gymnasiums Herrn Aschenbren- ner, Herrn Häglsperger, Herrn Kripp- ner und Herrn Oßner herzlich für ihr Engagement und ihre Mitarbeit in der Ganztagsbetreuung gedankt! In der Gruppe der 5. Klassen, welche mit 39 Kindern die größte Untergruppe bildete, ging es gerade zu Anfang des Schuljahres darum, Orientierung zu geben und eine Arbeits- und Lernhal- tung zu vermitteln. Deshalb gibt es für die Kinder in der Lernzeit fixe Arbeits- plätze und eine zuständige Betreuerin, welche die Abläufe (z.B. Kleingruppen zur Schulaufgabenvorbereitung) koor- diniert. Der Übergang von der Grundschule zum Gymnasium stellt für die Kinder eine große Herausforderung dar. Malwettbewerb Turmbau im Team

198 Bildungszentrum Seligenthal Schulstiftung Seligenthal Liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, liebe Eltern, Freunde und Förderer der Schulstiftung und des Gymnasiums Seligenthal, auch in diesem Jahr gilt mein beson- derer Gruß und Glückwunsch zu- nächst den Abiturientinnen und Abiturienten des Gymnasiums, die gerade ihren Abschluss der Schul- laufbahn erfolgreich abgelegt haben. Sie sind der erste Jahrgang, der komplett koedukativ begonnen hat – für die einstige Mädchenschule ein besonderes Datum. Für Ihre weitere private und berufliche Zukunft wün- sche ich Ihnen alles Gute und Gottes Segen. Sehr herzlich begrüße ich auch die Eltern unserer neuen Schülerinnen und Schüler im kommenden Schul- jahr 2017/18. Wir freuen uns, dass wir Sie mit unserem Schulkonzept, das die Kinder in den Vordergrund stellt sowie mit den breit gefächerten be- sonderen Angeboten unseres Gym- nasiums für Seligenthal begeistern konnten. Wir freuen uns, wenn sich diese Begeisterung auch in anderen Bereichen zeigt, denn als privater Träger sind wir ganz besonders auf Ihren persönlichen Einsatz angewie- sen – sei es durch das finanzielle Mittragen unserer Angebote durch das obligatorische Schulgeld, freiwil- lige Spenden oder durch persönliches Engagement im Elternbeirat oder im Förderverein des Gymnasiums, den ich Ihnen nochmals sehr ans Herz legen möchte. Die Schule lebt von ihren Mitarbeite- rinnen und Mitarbeitern – das gilt für Lehrkräfte und Frau Weger als Schul- leiterin mit ihrem Team genauso wie für Sekretariatsmitarbeiterinnen oder die Hausmeister und den technischen Dienst. Für Ihr gemeinsames Bemü- hen und Ihren stetigen professionel- len Einsatz, die uns anvertrauten Kin- der in den Mittelpunkt Ihrer Tätigkeit zu stellen, danke ich Ihnen ganz be- sonders. Nach vielen Jahren intensiver Sanie- rungstätigkeit neigt sich das Baukapi- tel nun dem Ende zu: Auch dieses Schuljahr war leider nochmals von zusätzlichen Sanierungsmaßnahmen im Bereich Biologie und Physik ge- prägt. Hier musste das gesamte Was- ser-, Abwasser- und Gasleitungssy- stem auf den neuesten Stand gebracht werden – mit allen Ein- schränkungen, die das im laufenden Betrieb für die betroffenen Schüler- Innen und Lehrkräfte bedeutet. Ein herzliches „Vergelt’s Gott“ an alle, die wieder mit großer Geduld und den oftmals notwendigen starken Nerven diesen Umbau im laufenden Schul- betrieb mitgetragen haben. Landrat a.D. Josef Neumeier, Vorstandsvorsitzender der Schulstiftung Seligenthal

200 Bildungszentrum Seligenthal Kindergarten Grundschule der Schulstiftung Seligenthal der Schulstiftung Seligenthal Für Mädchen und Jungen Unsere Besonderheiten ■ Wertorientiertes Lernen und intensive Vorbereitung auf die Schule ■ Religiöse Erziehung ■ Zwergerlsport ■ Besondere Aktivitäten und Projekte ■ Ausbildungsstätte für angehende Erzieherinnen der Fachakademie für Sozialpädagogik Seligenthal Einrichtungsleitung: Sr. M. Pia Steinberger, Leiterin (l.) Lucia Friedrich, Stellv. Leiterin Kindergarten Seligenthal Bismarckplatz 14 84034 Landshut Tel.: 0871 821-460 kindergarten @seligenthal.de Für Mädchen und Jungen mit optionaler Hortbetreuung am Nachmittag Die Grundschule Seligenthal sieht ihren Auftrag nicht nur in der Weitergabe von Wissen und Können. Sie hilft den Kindern, als junge Christen ihren Glaubensweg und ihre Aufgabe in der Welt von heute zu finden. ■ Die Vermittlung christlicher Werte steht im Zentrum ■ Das Kirchenjahr prägt das Schulleben ■ Die Einübung in den Glaubens- vollzug prägt den Alltag, mit Schulgebet und Schulgottes- diensten ■ Die soziale Sensibilität wird ge- fördert durch rücksichtsvollen Umgang mit anderen, sinnvolle Regeln zur Orientierung und verantwortungsvollen Gebrauch der Umwelt Die Grundschule hilft, vielfältige Begabungen zu entfalten. Den SchülerInnen steht ein Computerraum, ein Werkraum, ein Musikraum, eine Schulbiblio- thek und eine Turnhalle mit Außensportplatz zur Verfügung. Auf Wunsch besteht die Möglichkeit der Hortbetreuung am Nachmittag (mit Mittagessen) direkt im Anschluss an den Unterricht (siehe auch nebenstehende Information). Schulleitung: Astrid Heimberger, Rektorin Elisabeth Strasser, Stellv. Rektorin Grundschule der Schulstiftung Seligenthal Bismarckplatz 14 84034 Landshut Tel.: 0871 821-400 grundschule @seligenthal.de

202 Bildungszentrum Seligenthal Anzeige Als Full-Service-Agentur bieten wir umfassende Kommunikations-Leistungen Werben in den Jahresberichten der Schulstiftung Seligenthal Mit einem Logoeintrag, oder einem Inserat bringen Sie Ihre Verbun- denheit mit den Idealen und Zielen der Einrichtungen zum Ausdruck. Die Veröffentlichung im Jahresbericht bietet Präsenz bei einer breiten Bezugsgruppe von Schülern, Eltern, Mitarbeitern und einer Vielzahl von Multiplikatoren aus Politik und institutionellen Einrichtungen. Die Jahresberichte werden auch im Webportal des Bildungszentrums Seligenthal als blätterbares E-Paper hinterlegt (html5) und enthalten dabei zusätzlich aus der Anzeige heraus einen direkten Weblink auf Ihre Unternehmenshomepage. Informationen und Mediadaten finden Sie unter www.seligenthal.de i f r o d e L d l i b t f u L © Unternehmer, Unternehmen und Organisationen vertrauen auf über 25 Jahre Erfahrung. Referenzen: www.BAYER.LA Christian Bayer, Dipl.-Des.(FH) Adelmannschloß | Südflügel Tel. 0871 9453099 | mail@bayer.LA

Gymnasium der Schulstiftung Seligenthal Jahresbericht 2016/2017 www.seligenthal.de